DE3118288A1 - Pulverfoermige entschwefelungsmasse - Google Patents
Pulverfoermige entschwefelungsmasseInfo
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Description
WIEGAND NIEMANN* - —
KOHLER GERNHARDT GLAESER
PAT E NTAN WX ITE
Fuiopenn PoU'Etf Atlorneyi
MDNCHEN IFIlION: 0S1-WS4 76/7
DR. E. WIEGANDt TEir&RAMME: KARPAIENT
il932-19S°) TElEX ι 529068 KARP D
DR. M. KOHLER
DIPL-ING. C. GERNHARDT
HAMBURG
DIPL-ING. J. GLAESER
DIPL-ING. J. GLAESER
D-8 O O O MÜNCHEN 2
DIPL-ING. W. NIEMANN · HERZOG-WILHELM-STR. 16
OF COUNSEL
43951/81 - Ko/G 8. Mai 198I
Nippon Carbide Kogyo Kabushiki Kaisha
Tokyo, Japan
Pulverform!ge Entschwefelungsmasse
Die Erfindung betrifft ein pulverförmiges Entschwefelungsmittel,
welches gebrannten Kalk und Diamidkalk als Hauptbestandteile enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine pulverförmige Entschwefelungsmasse, welche gebrannten Kalk und Diamidkalk als Hauptbestandteile ent-.,
weiche besonders wirksam zur Injektionsentschwefe-
von geschmolzenem Eisen ist.
Der Diamidkalk ist ein Gemisch, welches im wesentlichen
aus Calciumcarbonat und Kohlenstoff besteht.
Der hier verwendete Ausdruck "geschmolzenes Eisen" bezeichnet eine geschmolzene Masse wie ein Roheisen,
Gußeisen, Stahl und dergleichen.
Bekanntlich ist die Entschwefelung von geschmolzenem Eisen eine wichtige Behandlung, um Eisen- und Stahlprodukte
mit ausgezeichneten Eigenschaften zu erhalten, und zahlreiche Entschwefelungsmittel und Entschwefelungsverfahren
wurden bereits vorgeschlagen.
Calciumcarbid hat eine ausgezeichnete Entschwefelungseignung, und Entschwefelungsmittel, welche Calciumcarbid
als Hauptbestandteil enthalten, fanden weitverbreitet Annahme.
Die Herstellung von Calciumcarbid erfordert jedoch einen hohen elektrischen Kraftverbrauch, und es ist günstig,
das Calciumcarbid als Entschwefelungsmittel vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt zu ersetzen, um die letzten Steigerungen
der Energiekosten aufzufangen. Andererseits ist gebrannter Kalk als eines der billigeren Entschwefelungsmittel bekannt» Obwohl die Industrie die wirtschaftliche
Ausnützung von gebranntem Kalk wünscht, macht es seine niedrige Entschwefelungseigenschaft schwierig, die verschiedenen
auf hohem Niveau liegenden Erfordernisse bei der heutigen Entschwefelung von geschmolzenem Eisen zu erfüllen.
Ein Verfahren, welches die Zugabe eines pulverförmigen
Entschwefelungsmittels zu geschmolzenem Eisen und mechanisches Rühren des Gemisches umfaßt, und ein Verfahren,
welches das Eindüsen oder Injizieren eines pulverförmigen Entschwefelungsmittels in das geschmolzene Eisen
unter Anwendung eines Trägergases umfaßt, sind für die Entschwefelung von geschmolzenem Eisen gut bekannt. Das
Injektionsentschwefelungsverfahren gewann weitverbreitete Annahme auf Grund seiner ausgezeichneten Betriebsvereinfachung
und Entschwefelungswirksamkeit. Spezifisch umfaßt das Injektionsentschwefelungsverfahren die Eintragung eines
pulverförmiges! Entschwefelungsmittels auf einem Strom eines Trägergases wie trockenem Stickstoff und die Eindüsung
desselben io das geschmolzene Eisen durch eine in das geschmolzene Eisen eingetauchte Lanze= Nach einer weit angenommenen
Praxis der Injektionsentschwefelung wird z.B. eine Torpedokarre, die das geschmolzene Roheisen von einem
Hochofen aufgenommen hat^beispielsweise während eines Zeitraums
an einer Entschwefelungsstation auf ihrem Weg zu einer Stahlherstellungsfabrik angehalten,und ein pulverförmiges
Entschwefelungsmittel wird in das geschmolzene Eisen
in der Torpedokarre während dieses Aufenthalts eingedüst. Ferner hat eine Eindüsentschwefelung in einem offenen Schöpflöffel
in den letzten Jahren anstelle des Entschwefelungsverfahrens unter mechanischem Rühren stattgefunden,beispielsitfeise
das sogenannte KR-Verfahren in einem offenen Schöpflöffel, und zwar wegen seiner ausgezeichneten Betriebsvereinfachung
und Entschwefelungswirksamkeit,
Der hier verwendete Ausdruck "Injektionsentschwefelung"
stellt einen Ausdruck im Gegensatz zu "Entschwefelungsverfahren
5 die eine vorherige Zugabe der Entschwefelungsmittel
oder ein mechanisches Rühren umfassen" dar und bezeichnet spezifisch ein Verfahren der Entschwefelung, welches das
Eindüsen eines pulverf örmigen Entschwefelungsmittels zusammen mit einem Trägergas in geschmolzenes Eisen unterhalb
von dessen Oberfläche umfaßt„
Das beim Injektionsentschwefelungsverfahren eingediistc
Entschwefelungsmittel entweicht aus dem Trägergas in das geschmolzene Eisen und erhält Kontakt mit dem geschmolzenen
Eisen, worauf es mit dem Schwefel in dem geschmolzenen Eisen reagiert. Dann steigt das Entschwefelungsmittel
und/oder sein Reaktionsprodukt mit Schwefel durch das geschmolzene Eisen und fließt schließlich als
Entschwefelungsschlacke auf der Oberfläche des geschmolzenen Eisens. Das geschmolzene Eisen wird ausreichend durch
das Trägergas und/oder Gase bewegt und gerührt, die aus gaserzeugenden Substanzen in dem pulverförmigen Entschwefelungsmittel
entwickelt werden können und infolgedessen werden die Chancen für das Entschwefelungsmittel, Schwefel im
geschmolzenen Eisen einzufangen, erhöht und der verbliebene Schwefelgehalt im geschmolzenen Eisen wird geometrisch einheitlich.
Bei diesem Entschwefelungsverfahren sind die folgenden drei Faktoren als diejenigen aufzuzählen, die den stärksten
Einfluß auf das Entschwefelungsverhalten besitzen:
1) Reaktionsfähigkeit des pulverförmigen Entschwefelungsmittels.
2) Kontaktfläche zwischen dem pulverförmigen Entschvefelungsmittel
und dem geschmolzenen Eisen.
3) Verteilung der Konzentration des Schwefels im geschmolzenen Eisen während der Entschwefelung.
Verfahren zur Verbesserung der Entschwefelungseignung von ungelöschtem Kalk wurden beispielsweise in den japanischen
Patentveröffentlichungen 38209/1979, 50414/1979, 86416/1979 und 86417/1979 vorgeschlagen, die hauptsächlich
auf die Größenverringerung der den ungelöschten Kalk bildenden CaO-Kristalle gerichtet sind, so daß deren Kontaktfläche
erhöht wird und dadurch ihre Reaktionsfähigkeit ver-
3113288
bessert wird«, Jedoch wurde gefunden, daß, falls ein nach
den in diesen Patentunterlagen angegebenen Verfahren behandelter gebrannter Kalk zur Injektionsentschwefelung
von geschmolzenem Eisen verwendet wird, dessen Transportfähigkeit auf einem Strom eines Trägergases sehr schlecht
ist5 eine große Menge an Trägergas erforderlich ist und
deshalb die Eindüsung des gebrannten Kalks in hoher Konzentration und feiner Dispersion in das Trägergas schwierig
wird und infolgedessen der Forteil der fein zerteilten CaO-Kristalle nicht ausgenützt werden kann und der erwartete
Entschwefelungseffekt nicht erzielt werden kann. Es wurde auch gefunden, daß,, falls der Teilchendurchmesser des
gebrannten Kalkes weiter abgesenkt wird, seine Transportierbarkeit
auf einem Trägergas Heiterhin verringert wird, so daß verschiedene Störungen bei der Injektionsentschwefelung
verursacht werden» Daraus ist ersichtlich«, daßf obwohl die
Verringerung der Teilchengröße eines Entschwefelungsraittels
einen starken Einfluß auf die Erhöhung seiner Entschwefelungseignung besitzt j dessen Verhalten bei der Entschwefelung
nicht direkt durch seine Teilchengröße gesteuert wird, sondern auch stark durch die Transportierbarkeit des Entschwefelungsmittels in einem Trägergas beeinflußt wird. Beim Injektionsentschwefelungsverfaliren
wird das pulverförmige Entschwefelungsmittel in das geschmolzene Eisen in Form einer Suspension
in einem Trägergas eingedüst. Derjenige Teil des pulverförmigen
Entschwefelungsmittels, welches aus den Gasblasen des Gasstromes entwichen ist, erhält direkten Kontakt
mit dem geschmolzenen Eisen und reagiert mit dem Schwefel in dem geschmolzenen Eisen9 während derjenige Teil des Entschwefelungsmittels,
welcher in den Gasblasen eingeschlossen verbleibt, als solcher nach oben steigt und auf der Oberfläche
des geschmolzenen Eisens schwimmt? ohne zur Entschwefelungsreaktion
beizutragen oder aus dem geschmolzenen Eisen zusammen mit dem Gas entweicht.
Um den Anteil des Entschwefelungspulvers, welches an
der Entschwefelungsreaktion teilnimmt, zu erhöhen und seine
Reaktionsfähigkeit zu steigern, ist es günstig, die Menge des Trägergases auf ein Minimum zu bringen, so daß verhindert
wird, daß das Entschwefelungsmittel in die Gasblasen eingeschlossen bleibt. Die Menge des zur Injektion
erforderlichen Trägergases hängt jedoch von der Gastransportfähigkeit des pulverförmigen Entschwefelungsmittels
ab und ein Entschwefelungsmittel, welches eine schlechte Gastransportfähigkeit besitzt, erfordert eine große Menge
an Trägergas zur Injektion. Somit kann selbst ein Entschwefelungsmittel
mit einer hohen Reaktionsfähigkeit den gewünschten Entschwefelungseffekt bei der Injektionsentschwefelung
nicht ergeben, falls seine Transportfähigkeit auf dem Trägergas schlecht ist.
Venn andererseits die Teilchengröße des pulverförmigen Entschwefelungsmittels erhöht wird, nimmt der Oberflächenbereich
der Teilchen je Einheitsgewicht ab und infolgedessen wird auch ihr Entschwefelungseffekt verringert.
Falls ferner das Entschwefelungsmittel eine schlechte Gastransportfähigkeit besitzt, erfolgen starke Fluktuierungen
in der Konzentration des Entschwefelungsmittels in dem Trägergas bei der Injektionsentschwefelung, so daß eine pulsierende
Bewegung des Entschwefelungsmittel-Trägergas-Stroms verursacht wird, was häufig zu Arbeitsstörungen führt. Beispielsweise
ergibt die Eindüsung einer übermäßig großen Menge des pulverförmigen Entschwefelungsmittels in das geschmolzene
Eisen auf einmal eine übermäßig große Menge an Gasentwicklung auf einmal in dem geschmolzenen Eisen, so
daß die Vibration eines Torpedokarrens, eines offenen Schöpflöffels und dergleichen erhöht wird. Die Fluktuierungen in
der Konzentration des Entschwefelungsmittels können auch ergeben,
daß das Entschwefelungsmittel die Lanze und die Rohre blockiert oder daß das geschmolzene Eisen kräftig aus dem
Torpedokarren spritzt und somit unerwünschte Erscheinungen wie die Verschmutzung der Arbeitsumgebung verursacht.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden zahlreiche
Untersuchungen zur Verbesserung des Verhaltens von gebranntem Kalk bei der Eindüsentschwefelung unter besonderer
Beachtung der schlechten Gastransportfähigkeit von gebranntem Kalk unternommen und nunmehr unerwarteterweise gefunden,
daß eine pulverförmige Entschwefeiungsraasses die aus
einer spezifischen Menge an pulverförmigem gebrannten Kalk
und einer spezifischen Menge an pulverförmigem Diamidkalk bestehtc, eine vollständige Lösung für die vorstehend abgehandelten
verschiedenen im Verbindung mit gebranntem Kalk auftretenden Probleme ergibt»
Eine Aufgabe der Erfindung besteht ira einer gebrannten
Kalk enthaltenden pulverförmigen Entschwefelungsmasse
zur Anwendung bei der Injektioasentsehwefelung von geschmol
zenem Eisen9 welche billig ist uod vollständig die Entschwefelungseigenschaft
des gebrannten Kalks ausnütztD
Gemäß der Erfindung ergibt sich eine pulverförmige Ent
schwefelungsmasse aur Anwendung bei der Injektionsentschwefelung
von geschmolzenem Eisen, wobei die Masse 30 bis
90 GeWo-% gebrannten Kalk und 70 bis 10 Gewo-?a Diamidkalk
enthält ο
In einer bevorzugt en gemäß der Erfindung weiterhin nie'v-""
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fo- stärker beea
bevorzugt min-
BAD ORIGINAL
Gebrannter Kalk wird allgemein durch Brennen von Kalkmaterialien, welche Calciumcarbonat als Ilauptkomponente
enthalten, erhalten, wie z.B. Kalkstein, Calcit, Marmor und Schalen von Schalentieren in solchen thermischen
Zersetzungsvorrichtungen, wie senkrechten, mit Schweröl, Gasen oder deren Gemischen geheizten Öfen oder
Drehofen und wird in geeigneten Ausmaßen der Reinheit und geeigneten Ausmaßen der Calcinierung in Abhängigkeit
vom Endgebrauchszweck geliefert.
Für Industriezwecke gibt es beispielsweise gebrannten Kalk für die Stahlherstellung, gebrannten Kalk für die
chemische Industrie (Herstellung von Calciumcarbid, Bleichmitteln und Papierbrei), gebrannten Kalk für die Landwirtschaft
und gebrannten Kalk für die Bauindustrie. Üblicherweise wird gebrannter Kalk als Spezialqualität (CaO-Gehalt
90 Gew,-% oder mehr), erste Qualität (CaO-Gehalt 80 Gew.-?o oder mehr), zweite Qualität (CaO-Gehalt 70 Gew.-%
oder mehr) und dritte Qualität (CaO-Gehalt 60 Gew.-% oder mehr) gehandelt. Gebrannter Kalk dieser sämtlichen Qualitäten
kann in der Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung verwendet werden. Jedoch kann ein gebrannter Kalk mit einem
Gehalt von Calciumoxid in einer Menge von mindestens 60 Gew„-/6, vorzugsweise mindestens 70 Gew.-?6, stärker bevorzugt
mindestens 80 Gew.-% und am stärksten bevorzugt mindestens 90 Gew.-% im Rahmen der Erfindung verwendet
werden.
Der hier angewandte Ausdruck "Diamidkalk" bezeichnet
ein Gemisch aus feinem Calciumcarbonat und Kohlenstoff, welches aus einer wäßrigen Lösung oder wäßrigen Suspension
durch chemische Reaktion ausgefällt wurde. Ein typisches Beispiel für den Diamidkalk ist der als Nebenprodukt anfallende
Filtrationsrückstand bei der Herstellung von Dicyandiamid. Bei diesem Verfahren wird eine wäßrige Suspension
von Calciumcyanamid mit Kohlendioxidgas umgesetzt und das Cyanamid wird extrahiert. Der erhaltene Filtrations-
rückstand enthält allgemein 70 bis 90 Gew.-56 Calciumcarbonate
5 bis 15 GeWo% Kohlenstoff und Verunreinigungen
wie Eisenoxid, Aluminiumoxid, Siliciumoxid und
Magnesiumoxid» Bei der Herstellung von Thioharnstoff aus Calciumcyanamid wird ein ähnliches Nebenrpodukt erhalten»
Somit haben allgemein die bei der Extraktion von Cyanamid aus Calciumcyanamid erhaltenen Filtrationsrückstände
praktisch die gleiche Zusammensetzung.
Der gebrannte Kalk und der Diamidkalk und das nachfolgend zu beschreibende kohlenstoffhaltige Material haben
vorzugsweise eine Teilchengröße von im wesentlichen nicht mehr als 60 ^m. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
gibt der Ausdruck "im wesentlichen nicht mehr als 60 /Am" an, daß der Anteil an Teilchen mit einem Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 60 jtxra mindestens
80 GeWe-9ij vorzugsweise mindestens 90 Gew.-96 beträgt und
insbesondere beträgt der Anteil an Teilchen mit einem Teilchendurchmesser von nicht mehr als 40 uum mindestens 80
Gew.-% und vorzugsweise mindestens 90 Ge\f.-96. Falls der
Teilchendurchmesser im wesentlichen oberhalb 60 jlxjii liegt,
sind die Teilchen zu grob9 um eine gute Gastransportfähigkeit
sicherzustellen, so daß die Konzentration des Entschwefelungsmittels im Trägergas während des Eindüsens
stark fluktuieren kann und die Entschwefelungseigenschaft
des gebrannten Kalkes nicht vollständig ausgenützt werden kann.
Die pulverfÖrmige Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung
umfaßt 30 bis 90 Gew.-9ö gebrannten Kalk und 10 bis 70 Gew„-9i» Diamidkalk und vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-?»
gebrannten Kalk und 50 bis 10 GeWo-96 Diamidkalk. Wenn die
Menge des Diamidkalks weniger als 10 Gew.-96 ist, ist die Gastransportfähigkeit der pulverförmigen Entschwefelungsmasse schlecht und die Entschwefelungseigenschaft des gebrannten
Kalkes kann nicht vollständig ausgenützt werden.
Falls die Menge des Diamidkalks mindestens 10 beträgt, zeigt die pulverförmige Entschwefelungsmasse eine
gute Castransportfähigkeit. Die Transportfähigkeit nimmt bei einer Erhöhung des Anteiles an zugesetztem Diamidkalk
zu., Kenn jedoch die Menge des Diamidkalks erhöht wird, nimmt
die Menge an gebranntem Kalk ab. Infolgedessen nimmt die Entschwefelungseignung der pulverförmigen Entschwefelungsmasse ab und die Menge der entwickelten Gase nimmt zu,
so daß eventuell ein Verspritzen des geschmolzenen Eisens verursacht wird«. Infolgedessen sollte die Menge des Diamidkalks
auf nicht mehr als 70 Gew.-°o begrenzt werden. Im Hinblick auf die Gastransportfähigkeit der Entschwefelungsmasse und das Verhalten bei der Entschwefelung durch den
gebrannten Kalk beträgt der Anteil des Diamidkalkes in der Masse gemäß der Erfindung vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%,
überschreitet jedoch nicht 50 Gew.-%. Die Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung, die einen derartigen Anteil an
Diamidkalk enthält, zeigt einen besonders guten Effekt bei der Injektionsentschwefelung.
Die Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung kann mit einem Trägergas in das geschmolzene Eisen unter Anwendung
bekannter Vorrichtungen eingedüst werden, beispielsweise eine zur Zuführung von pulverförmigem Entschwefelungsmittel
in spezifischen Anteilen nach abwärts aus einem Tank in eine Eindüsrohrleitung mittels eines Drehventils und zu dessen
Förderung auf dem Trägergas eingerichteten Vorrichtung beispielsweise gemäß der japanischen Patentveröffentlichung
102515/1975 oder einer zur Fluidisierung des in ein Druckgefäß eingebrachten pulverförmigen Entschwefelungsmittels
und zu dessen Eindüsung unter Anwendung eines Trägergases eingerichtete Vorrichtung.
Die Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung ist zur Anwendung bei zahlreichen Injektionsentschwefelungsverfahren
unter Anwendung verschiedener Vorrichtungen unter Einschluß der vorstehenden Vorrichtungen geeignet. Selbst
BAD ORIGINAL
wenn eine relativ große Menge des Trägergases verwendet
wird j wie gemäß den japanischen Patentveröffentlichungen
6454/1974 und 1967/1974, worin der Anteil der Menge des
Trägergases etwa 100 Nl je Kilogramm der pulverförmigen
Entschwefelungsmasse ist, kann die Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung durch geeignete Wahl der Injektionswinkel oder Lansenneigungen, der Anzahl der Eindüsstellen,
der geometrischen Stellungen der Injektion und dergleichen angewandt werden»
Die "Vorrichtung zur Verteilung eines fließfähigen
festen Materials aus einem Druckgefäß" gemäß der japanischen Patentveröffentlichung 31518/1979 stellt eine besonders
bevorzugte Eindüsvorrichtung dars welche zur vollen Ausnutzung des Effektes der pulverförmigen Entschwefeiungsmasse
gemäß der Erfindung führt» Diese Vorrichtung gewann weitverbreitete technische Anwendung, da sie die
Eindüsung des pulverförmigen Entschwefelungsmittels in das
geschmolzene Eisen in hohen Konzentrationen erlaubt. Falls die Menge des Trägergases je Einheitsmenge des pulverförmigen
Entschwefelungsmittels gering ist, kann die erforderliche Gesamtmenge an Trägergas zur Eindüsung gering sein.
Infolgedessen ist das Ausmaß der Temperaturerniedrigung des geschmolzenen Eisens gering und die Apparatur kann von
kleiner Größe seinο Bei einer Injektionsentschwefelung unter
Anwendung dieser Art von Vorrichtung kann der Anteil des Trägergases in günstiger Heise nicht mehr als 10 Nl,
vorzugsweise 2 bis 10 NI9 beispielsweise 5 Nl, je Kilogramm
der pulverförmiger Entschwefelungsmasse sein« Bei einem
solchen niedrigen Trägergasanteil ist die Gastransportfähigkeit der pulverförmigen Entschwefelungsmasse von
äußerster Bedeutung= Die pulverförmige Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung mit ihrer ausgezeichneten Gastransportfähigkeit ist unter solchen Bedingungen am wirksamsten»
u ^D ORIGINAL
Infolgedessen ist die pulverförmige Entschwefelungsmasse gemäß der Erfindung zur Anwendung in Injektionsentschwefelungsverfahren
geeignet., insbesondere demjenigen, welches eine Fluidisierung der pulverförmigen Entschwefelungsmasse
in einem Druckgefäß und Eindüsung derselben in das geschmolzene Eisen unter Anwendung eines Trägergases
in einer Menge von nicht mehr als 10 Nl je Kilogramm der Entschwefelungsmasse umfaßt.
Im Rahmen der Erfindung wurde auch unerwartet gefunden, daß, falls feiner gebrannter Kalk durch Calcinieren von
Diamidkalk hergestellt wird und dieser gebrannte Kalk in Kombination mit Diamidkalk verwendet wird, die erhaltene
Masse eine noch stärker verbesserte Gastransportfähigkeit und eine weiterhin verbesserte Entschwefelungseigenschaft
besitzt.
Die vorstehend bereits angegebenen japanischen Patentveröffentlichungen
50414/1979 und 86417/1979 beschreiben, daß durch Calcinieren von Diamidkalk unter speziellen Bedingungen
ein gebrannter Kalk mit guter Entschwefelungseignung erhalten werden kann. Jedoch erfordert das Calcinieren
von Diamidkalk zur Erzielung des vorstehenden gebrannten Kalkes keinerlei spezielle Calcinierbedingungen,
obwohl kein klarer Grund hierfür angegeben werden kann. Ein durch Calcinieren von Diamidkalk, bis dessen CaO-Gehalt
mindestens 60 Gew.Yo, vorzugsweise mindestens 70 Gew.-9», stärker
bevorzugt mindestens 80 Gew.-%, am stärksten bevorzugt mindestens 90 Gew.-% errreicht, erhaltener gebrannter Kalk
kann mit guten Ergebnissen bei der Injektionsentschwefelung
von geschmolzenem Eisen verwendet werden. Jedoch kann eine Fluidisiercalcinierung in einer Atmosphäre mit Sauerstoffüberschuß vorzugsweise zur Herstellung des gebrannten Kalkes
im Rahmen der Erfindung verwendet werden.
Der durch Calcinieren von Diamidkalk erhaltene gebrannte Kalk kann in sämtlichen gewünschten Anteilen mit
gebrannten Kalken von anderen üblicheren Kalkausgangsma-
terialien vermischt werden«. Da jedoch der durch Calcinieren
von Diamidkalk erhaltene gebrannte Kalk eine bessere
Gastransportfähigkeit und eine größere Entschwefelungseignung liefert, \iird es bevorzugt, 30 bis 90 Gew.-?6 des
gebrannten Kalkes mit einem Teilehendurchmesser von im wesentlichen
nicht mehr als 60 p-m, der durch Calcinieren von
Diamidkalk erhalten wurde, und 70 bis 10 Gew.-% eines Diamidkalkes
mit einem Teilchendurchmesser von im wesentlichen nicht mehr als 60 /Am anzuwenden«,
Gemäß der Erfindung wurde auch gefunden, daß, falls nicht mehr als 20 Gewichtsteiles vorzugsweise 3 bis 15 Gewichtsteile
eines kohlenstoffhaltigen Materials zu 100 Gewichtsteilen der aus gebranntem Kalk und Diamidkalk aufgebauten
pulverförmigen Entschwefelungsmasse zugesetzt werden, das erhaltene Gemisch eine weiter verbesserte Gastransportfähigkeit
und eine weiter verbesserte Entschwefelungseignung zeigt, die zur Anwendung bei der Entschwefelung von
geschmolzenem Eisen geeignet sind=
Beispiele für kohlenstoffhaltige Materialien sind Graphit, Kohle, Koks, Erdölkoks und Holzkohle. Es gibt keine
spezielle Beschränkung hinsichtlich Art und Eigenschaften. Jedoch ist günstig, daß dieses kohlenstoffhaltige Material
einen niedrigen Schwefelgehalt und einen niedrigen Vassergehalt besitzt, damit es zusammen mit gebranntem Kalk verwendet
werden kann. Kohle und Koks sind die bevorzugten kohlenstoffhaltigen Materialien im Hinblick auf ihre leichte
Zugänglichkeit und niedrige Kosten. Das kohlenstoffhaltige Material hat günstigerweise einen Teilchendurchmesser von
im wesentlichen nicht mehr als 60 fA-m, wie vorstehend angegeben.
Falls die Menge des kohlenstoffhaltigen Materials 20 Gewichtsteile
auf 100 Gewichtsteile der pulverförmigen aus gebranntem Kalk und Diamidkalk aufgebauten Entschwefelungs-
masse überschreitet, nimmt die Menge des kohlenstoffhaltigen Materials in den Abgasen beispielsweise aus einem
offenen Schöpflöffel bei dem Injektionsentschwefelungsverfahren zu, so daß verschiedene Arbeitsumgebungsstörungen
wie hohe Abgastemperatür, Spritzgefahr oder erhöhte Mengen
an Kohlenmonoxid verursacht werden.
Die pulverförmige Entschwefelungsmasse für geschmolzenes Eisen gemäß der Erfindung ist billig und zeigt ein
ausgezeichnetes Entschwefelungsverhalten bei der InjektionsentsC'iwefelung
mit Effekten, die mit denen bei Calciumcarbid vergleichbar sind. Der Entschwefelungseffekt kann
weiterhin durch Anwendung in Kombination mit verschiedenen üblichen Entschwefelungsmitteln und Entschwefelungshilfsmitteln
verbessert werden» Beispiele für diese üblichen Materialien umfassen Calciumcarbid, Calciumcyanamid, Fluorverbindungen
wie Flußspat oder Cryolith, Oxide, Hydroxide, Carbonate oder andere Verbindungen von Natrium, Magnesium
oder Aluminium, Calciumhydroxid, Pulver aus synthetischen Harzen und Verbindungen, welche zur Freisetzung von Wasser
oder Wasserstoff im Entschwefelungssystem fähig sind. Flußspat und Cryolith werden bevorzugt und insbesondere
wird Flußspat bevorzugt. Die Menge an Flußspat und den anderen vorstehend aufgeführten üblichen Materialien beträgt
2 bis 8 Gewichtsteile, vorzugsweise 3 bis 6 Gewichtsteile, auf 100 Gewichtsteile der aus gebranntem Kalk und
der mit Kalk aufgebauten Entschwefelungsmasse. Zusätzlich zur Erhöhung der Entschwefelungseignung der Entschwefelungsmasse erlaubt der Flußspat weiterhin die leichte Entfernung
der Schlacke nach der Entschwefelung. Der Grund hierfür ist nicht vollständig klar, jedoch wird theoretisch angenommen,
daß der Flußspat die Anhaftung des Calciumsilicats an der Oberfläche des Kalkpulvers verhindert und die Viskosität
der Schlacke erniedrigt.
Wenn die Menge an Flußspat und den anderen üblichen Materialien 8 Gewichtsteile überschreitet, werden die feuer-
festen Auskleidungen leicht geschädigt und, falls die Menge weniger als 2 Gewichtsteile beträgt, ist das Ausmaß
der Verbesserung der Entschwefelungseignung und der Schlackenentfernbarkeit gering.
Der im Rahmen der Erfindung verwendbare Flußspat enthält etwa 80 bis etwa 98 Gew.-?o CaF2 und bis zu etwa
15 Gew.-% an SiO0, Fe0O-, MgO und dergleichen.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern die Erfindung im einzelnen.
Bei jedem Versuch wurden die verschiedenen, in den Tabellen I oder II angegebenen Materialien einheitlich in
einer inerten Atmosphäre zur Bildung der pulverförmigen Entschwefelungsmasse vermischt.
Die pulverförmige Entschwefelungsmasse wurde in einer Menge von 50 bis 150 kg/Min, durch eine Lanze in einen
Torpedokarren mit einem Inhalt von 350 T, der mit 300 bis 330 T an geschmolzenem Eisen mit einem Schwefelgehalt
von 0,032 bis 0,040 % gefüllt war, mittels der in der japanischen Patentveröffentlichung 31518/1974 beschriebenen
Eindüsvorrichtung unter Anwendung von trockenem Stickstoffgas als Trägergas eingedüst. Die Ergebnisse bei
der Entschwefelung ergeben sich aus den Tabellen I und II.
Die Mengen an gebranntem Kalk \_ (gebrannter KaIk)1DL,
(gebrannter KaIk)2DL oder (gebrannter KaIk)*J und Diamidkalk
in den Tabellen I und II sind in Gewichtsprozent,bezogen
auf die gesamte Menge dieser beiden Komponenten } angegeben
und die Mengen des kohlenstoffhaltigen Materials und des Flußspates sind in Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile
der vereinigten Menge an gebranntem Kalk und Diamidkalk angegeben.
Die bei diesen Beispielen eingesetzten Materialien waren die folgenden:
1) Gebrannter Kalk
Für die Herstellung von Calciumcarbid geeigneter gebrannter Kalk, der einen CaO-Gehalt von 95 ?o hatte.
2) Diamidkalk
Als Nebenprodukt bei der Herstellung von Dicyandiamid aus Calciumcyanamid erhaltener Diamidkalk. Seine
chemische Zusammensetzung betrug: CaCO- 85 Gew.-%, C
10 Gew.-%, SiO2 1,8 Gew.-%, Al3O3 1,3 Gew.-?6, Fe2O3
0,8 Gew.-%, MgO 0,7 Gew.-% und weitere Materialien 0,4 Gew.-%.
3) (Gebrannter KaIk)1DL
Erhalten durch Calcinieren des vorstehend unter 2) abgehandelten Diamidkalks im Fluidisierzustand bei 1000 C
während 30 Sek. in einem Überschuß von Luft unter Anwendung von CO-Gas als Brennstoff. Seine chemische Zusammensetzung
betrug: CaO 72 Gew.-?6, CaCO3 23 Gew.-%, C 1,5 Gew.-%,
SiO2 1,4 Gew.-%, Al3O3 0,9 Gew.-?6 und weitere Bestandteile
1,2 Gew.-%.
4) (Gebrannter KaIk)3DL
Der vorstehend unter 2) abgehandelte Diamidkalk wurde unter den gleichen Bedingungen wie vorstehend unter
3) calciniert, wobei jedoch die Calcinierzeit in 45 Sek. geändert wurde. Die chemische Zusammensetzung des Produktes
betrug: CaO 90 Gew.-%, CaCO3 2,1 Gew.-#, C 0,3 Gew.-%,
SiO0 2,7 Gew.-%, Al0O- 1,7 Gew.-?o, Fe0O- 1,0 Gew.-% und
weitere Bestandteile 2,2 Gew.-%.
31 18283
f* Λ ^ λ * ·· *t
5) (Gebrannter Kalk)*
Der in Tabelle I des Beispiels bei der CaI-cinierung
Nr. 4 der japanischen Patentveröffentlichung 86417/1979 angegebene Diamidkaik wurden in Stickstoffgasatmosphäre
bei 950°C während 60 Sek. calciniert.
6) Kohlenstoff
Erhalten durch Pulverisierung von handelsüblichem Koks ο Er besaß einen Kohlenstoffgehalt von 86 Gew.-?6.
7) Flußspat
Erhalten durch Pulverisieren von importierten Flußspat in der gleichen Weise wie bei der Herstellung der
kohlenstoffhaltigen Substanz«, Dieser Flußspat hatte die folgende chemische Zusammensetzung: CaF0 90 Gew.-%, SiO0
8,5 Gew.-%, Fe2°3 1^0 Gew«~% ui*d MS° °»3 Gew.-Jo.
8) Synthetischer Diamidkaik
Erhalten durch einheitliches Vermischen von 88 Gew.-°/o eines zu einer Größe von veniger als 60 yu-m pulverisierten
Calciumcarbonate und 12 Gew.-% eines zu einer Größe von weniger als 60 μ.πι pulverisierten Koks.
Die Teilchengrößenverteilungen (96) von gebranntem Kalk, Diamidkaik, (gebranntem KaIk)1DL, (gebranntem Kalk)oDL»
(gebranntem Kalk)* und Ruß, wie sie in diesen Beispielen verwendet wurden, ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle.
-AO-
Größe ge- Di- (ge- (ge- Kohlen-
brann- amid- brann- brann- stoff
ter kalk ter ter
Kalk KaIk)1DL KaIk)0DL
210/λμ und 2,0 1,0 1,5 0,5 1,0
größer
(70 mesh and larger sizes)
210 - llOfim 1,0 0,5 0,5 0,5 0,5
(70 - 145)
110 - 63/<-m 1,5 1,0 1,0 1,0 1,5
(145 - 250)
63 - 40Mm 2,5 0,5 0 0,5 0,5
(250 - 350)
40/^m und 93,0 97,0 97,0 97,0 96,5
kleiner
(350 mesh and smaller sizes)
Die Teilchengröße des (gebrannten Kalkes)* war so, daß mehr als 85 % durch ein Sieb mit llO^tim (145 mesh)
gingen.
Die in den Tabellen I und II angewandten Ausdrücke haben die folgenden Bedeutungen:
(a) Einheitsverbrauch
Gewicht (kg) der in der zu behandelnde geschmolzene Eisen eingedüsten pulverförmigen Entschwefelungsmasse
Gewicht (T) des geschmolzenen Eisens
3118283
(b) Trägergasverhältnis
Strömungsgeschwindigkeit (Nl/Min.) des
Trägergases
Eindüsgeschwindigkeit (kg/Min.) der pulverförmigen Entschwefelungsmasse
(c) Eindüsdruck
Der Druck (kg/cm ) des mit dem Austragungsaustrittspunkt verbundenen Trägergases, wenn die Entschwefelungsmasse
auf dem Trägergas in das geschmolzene Eisen gefördert und eingedüst wird (entsprechend dem relativ
niedrigen Druck P3 in Verbindung mit der Austragungsöffnung 4 in Fig., 2 der japanischen Patentveröffentlichung
31518/1979).
(d) Entschwefelungseignung S1 - S2 (= Δ S)
Einheitsverbrauch
= Schwefelgehalt (%) des geschmolzenen Eisens vor der Entschwefelung
= Schwefelgehalt (%) des geschmolzenen Eisens nach
der Entschwefelung
(e) Entschwefelungsausmaß ■ χ 100 (%)
Sl -
Sl
Die Entschwefelung wurde unter den gleichen Bedingungen wie in den Beispielen 1 bis 9 durchgeführt, wobei
jedoch eine pulverförmige Entschwefelungsmasse aus 60 Gev.~% (gebrannter KaIk)1DL und 40 Gew.-% Diamidkalk
und 25 Gew.-?6 Kohlenstoff, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der vereinigten Menge aus gebranntem Kalk und Diamidkalk, verwendet wurde. Während des Eindüsarbeitsganges wurde
die Temperatur des Abgases übermäßig hoch und der Betrieb wurde zu gefährlich zur Durchführung. Somit konnte diese Masse nicht für praktische Zwecke verwendet werden.
die Temperatur des Abgases übermäßig hoch und der Betrieb wurde zu gefährlich zur Durchführung. Somit konnte diese Masse nicht für praktische Zwecke verwendet werden.
118283
- S2T
Beispiel (Bsp.) oder Vergleichsbeispiel
(Vgl.)
Entschwefelungsmasse Entschvefege-(ge-(ge-Di-
kohlen- Äbe-
dingungen
S-Gehalt des ges Ma- geschmolzenen
terial Eisens vor der
Entschwefelung
Gew.-?o Gew.% Gewichtsteile
brann- brann- brann- amid- stoff-
ter ter ter kalk halti-
KaIk Kalk). Kalk)*
DL l
Ge\t.-%
(S1) | |
,035 | |
o, | ,038 |
o, | ,032 |
o, | ,039 |
o, | 034 |
o, | 034 |
o, | 040 |
o, | 036 |
o, | 037 |
o, | 036 |
013 | |
o, | 040 |
o, | 036 |
o, | 033 |
o, | 038 |
Bsp. | 1 | 90 | 90 |
Bsp. | 2 | 60 | 60 |
Bsp. | 3 | 30 | 30 |
Bsp. | 4 | ||
Bsp. | 5 | 60 | |
Bsp. | 6 | 60 | |
Bsp. | 7 | ||
Bsp. | 8 | ||
Bsp. | 9 | ||
Vgl. | 1 | 95 | |
Vgl. | 2 | ||
Vgl. | 3 | .25 | |
Vgl. | 4 | ||
Vgl. | 5 | ||
Vgl. | 6 | ||
90
100
95
10 | 20 |
40 | 5 |
70 | |
10 | |
40 | |
70 | |
10 | |
40 | |
40 | |
5 'Ζ | |
80 | |
5 | |
5 | |
75 | |
BAD ORIGINAL
-5 V-
Tabelle I (Fortsetzung)
Beispiel
(Bsp.)
oder
Ver-
(Bsp.)
oder
Ver-
gleichsbei-
spiel
(Vgl.)
spiel
(Vgl.)
Gastransportfähigkeit
Träger- Eindüsgasver- druck hältnis
Nl/kg kg/cm' Entschwefelungsergebnisse
S-Gehalt Ein- Ent- Ent-
von ge- heits- schwe- schwe-
schmolze- ver- felungs- felungs-
nem Eisen brauch eignung verhält-
nach der nis Entschwefelung
kg/T AS/kg
Bsp. | 1 | 10 |
Bsp. | 2 | 6 |
Bsp. | 3 | 4 |
Bsp. | 4 | 6 |
Bsp. | 5 | 5 |
Bsp. | 6 | 4 |
Bsp. | 7 | ... 8 |
Bsp. | 8 | 4 |
Bsp. | 9 | 4 |
Vgl. | 1 | 65 |
Vgl. | 2 | 60 |
Vgl. | 3 | 4 |
Vgl. | 4 | 6 |
Vgl. | 5 | 25 |
Vgl. | 6 | 4 |
3,7
3,0
2,8
2,9
2,8
2,7
3,6
2,4
2,6
7,3
6,7
2,7
3,4
4,5
2,9
0,016 | 5,2 | 0,0037 | 54 |
0,017 | 5,1 | 0,0041 | 55 |
0,014 | .5,5 | 0,0033 | 56 |
0,016 | 4,9 | 0,0047 | 59 |
0,010 | 4,8 | 0,0050 | 71 |
0,013 | 5,1 | 0,0041 | 62 |
0,018 | 5,0 | 0,0044 | 55 |
0,008 | 5,3 | 0,0053 | 78 |
0,006 | 5,6 | 0,0055 | 84 |
0,026 | 8,2 | 0,0012 | 28 |
0,025 | 6,3 | 0,0013 | 24 |
0,031 | 5,8 | 0,0016 | 23 |
0,024 | 6,0 | 0,0020 | 33 |
0,023 | 6,1 | 0,0016 | 30 |
0,026 | 5,6 | 0,0021 | 32 |
118288
Bei- Entschwefelungsmasse
spiel
(Bsp.) (ge- Di- synthe- kohlen- oder brann- amid- tischer stoff-Ver-
ter kalk Diatnid- haltigleichs-KaIk)2
kalk ges Mabeispiel DL terial
(Vgl.)
Gew.-% Gew.- Gew.-% Gewichts- % teile
Flußspat
Gewichtsteile
Entschwefe-1ungsbodingungen
S-Gehalt des geschmolzenen Eisens vor der Entschwefelung
(S1)
Bsp. | IO | 90 | 10 |
Bsp. | 11 | 60 | 40 |
Bsp. | 12 | 60 | 40 |
Bsp. | 13 | 60 | 40 |
Bsp. | 14 | 60 | 40 |
Vgl. | 7 | 60 |
5
5
5
40 0,037 0,033 0,036 0,036 0,036 0,039
Tabelle II (Fortsetzung)
Beispiel
(Bsp.)
oder
Vergleichsbeispiel
(Vgl.)
(Bsp.)
oder
Vergleichsbeispiel
(Vgl.)
Gastransportfähigkeit
Träger- Eindüsgasver- druck hältnis
Entschwefelungsergebnisse
Nl/kg
kg/cm
S-Gehalt
von geschmolze
nem Eisen
nach der
Entschwefeluni
von geschmolze
nem Eisen
nach der
Entschwefeluni
Ein- Ent- Entheits- schwe- schwefever- felungs- lungsbrauch
eignung verhältnis
kg/T AS/kg
Bsp. 10
Bsp. 11
Bsp. 12
Bsp. 13
Bsp. 14
Vgl. 7
6 5 4 5 4 21
2,9 | 0,014 |
2,8 | 0,009 |
2,6 | 0,005 |
2,8 | 0,005 |
2,6 | 0,004 |
4,3 | 0,024 |
4,8
4,6
5,4
5,3
5,1
5,5
4,6
5,4
5,3
5,1
5,5
0,0048
0,0052
0,0057
0,0058
0,0063
0,0027
0,0052
0,0057
0,0058
0,0063
0,0027
62 73 86 86 89 38
Wie sich aus den Tabellen I und II ergibt, verursachten
die pulverförmigen Entschwefelungsmassen gemäß der Erfindung
in den Beispielen 1 bis 14 keine Pulsierbewegung bei relativ niedrigen Eindüsdrucken und zeigten eine ausgezeichnete Gastransportfähigkeit bei einem Trägergasverhältnis von weniger
als 10 Nl/kg und weiterhin verursachten sie kaum ein Spritzen des geschmolzenen Eisens aus dem Torpedokarren. Da weiterhin
die pulverförmige Pulverisiermasse in hohen Konzentrationen
eingedüst werden konnte, wurde die eigene Entschwefelungseignung des gebrannten Kalkes vollständig ausgenützt. Das
Verhältnis der Entschwefelungsreaktion betrug etwa 55 bis
85 % und das entschwefelte geschmolzene Eisen hatte einen
Schwefelgehalt von weniger als 0,01 %. Diese Ergebnisse sind
eingedüst werden konnte, wurde die eigene Entschwefelungseignung des gebrannten Kalkes vollständig ausgenützt. Das
Verhältnis der Entschwefelungsreaktion betrug etwa 55 bis
85 % und das entschwefelte geschmolzene Eisen hatte einen
Schwefelgehalt von weniger als 0,01 %. Diese Ergebnisse sind
311
118288
schwierig zu erhalten durch übliche puJverförrnige Entschwefelungsmassen
vom Typ des gebrannten Kalks.
Die pulverförmige Entschwefelungsinasse von Beispiel 2
ist die beste im Hinblick auf Gastransportfähigkeit und Entschwefelungseignung unter den in den Beispielen 1 bis
3 erhaltenen. Die pulverförmigen Entschwefelungsmassen
der Beispiele 4 bis 6, welche unter Anwendung von (gebranntem Kalk).DL hergestellt wurden, sind besser als die
in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen und die Entschwefelungsmasse von Beispiel 5 ist hinsichtlich der Entschwefelungseignung besser als diejenigen der Beispiele 4 und 6. Die
Masse von Beispiel 7, welche unter Anwendung von (gebranntem Kalk)* hergestellt wurde, war hinsichtlich der Gastransportfähigkeit und Entschwefelungseignung schlechter als
die in Beispiel 4 erhaltene Masse. Die in den Beispielen 8 bis 9 erhaltenen pulverförmigen Entschwefelungsmassen, welche
Kohlenstoff enthielten, zeigten eine besonders gute Gastransportfähigkeit und Entschwefelungseignung.
Das Entschwefelungspulver von Vergleichsbeispiel 1, welches lediglich aus (gebranntem Kalk)* bestand, hatte eine
sehr schlechte Gastransportfähigkeit und verursachte eine starke Pulsierbewegung und Verspritzen des geschmolzenen
Eisens und seine Entschwefelungseignung ist so schlecht, daß es selbst für praktische Anwendungen nicht ratsam ist.
Im Hinblick auf die pulverförmigen Entschwefelungsmassen der
Vergleichsbeispiele 2, 4 und 5, die zu 95 Gew.-/o aus gebranntem
Kalk, (gebranntem KaIk)1DL oder (gebranntem Kalk)*
und 5 Gew.-/£ Diamidkalk bestanden, zeigten eine gewisse Verbesserung
hinsichtlich des Auftretens der Pulsierbewegung infolge der Einverleibung des Diamidkalks. Jedoch war die
Menge des Diamidkalks zu gering und die Pulsierbewegung trat immer noch auf. Weiterhin war ihre Entschwefelungseignung schlecht. Deshalb sind die Massen der Vergleichsbeispiele 2, 4 und 5 ebenfalls für die praktische Anwendung
nicht ratsam. Die in den Vergleichsbeispielen 3 und 6 er-
haltenen pulverförmiger! Entschwefelungsmassen, die eine
große Menge an Diamidkalk enthalten, haben eine ausgezeichnete Gastransportfähigkeit. Jedoch ist der Anteil
an gebranntem Kalk gering und ihre Entschwefelungseignung ist weit schlechter als diejenige der Entschwefelungsmassen
der Beispiele 1 bis 9. Da ferner ein Verspritzen des geschmolzenen Eisens stark auftritt, geht eine große Menge
an geschmolzenem Eisen verloren.
Die den (gebrannten KaIk)2DL enthaltenden Entschwefelungsmassen
wie in den Beispielen 10 und 11 zeigen bessere Entschwefelungsergebnisse als die Massen, welche (gebrannten
KaIk)1DL enthalten und die Massen der Beispiele 12
bis 14, die weiterhin ein kohlenstoffhaltiges Material und/oder Flußspat enthalten, zeigen noch bessere Entschwefelungsergebnisse.
Andererseits zeigt die Masse aus Vergleichsbeispiel 7, die synthetischen Diamidkalk anstelle Diamidkalk
enthält, eine schlechte Gastransportfähigkeit und ergibt schlechte Entschwefelungsergebnisse.
Die Entschwefelung wurde unter Anwendung der gleichen Entschwefelungsmasse wie in Beispiel 9 unter den in Tabelle
III aufgeführten Bedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III enthalten.
Gastransportbe | Tabelle III | Entschwefelungsergebnisse | Ein- heits- ver- |
Entschwe felungs- eignung |
Entschwe- felungs- verhält- |
|
Beispiel | dingungen Träger- Ein- gasver- blas- |
Entschwefe | S-Gehalt des geschmolzenen Eisens nach |
brauch | nis | |
oder Bezugs beispiel |
Oalinia UX UUtV O |
lungsbe dingungen S-Gehalt des |
der Entschwe | (kg/T) | (96) | |
(Nl/kg) (kg/cnT) | geschmolzenen | felung (96) |
||||
Eisen vor der Ents chwefelung |
5,6 | 0,0055 | 84 | |||
4 2,6 | (90 | 0,006 | 5,0 | 0,0030 | 38 | |
Bsp. 9 | 20 2,9 | 0,037 | 0,025 | 5,3 | 0,0017 | 27 |
Bez. 1 | 60 2,8 | 0,040 | 0,024 | |||
Bez. 2 | 0,033 | |||||
QO NJ OO CO
Es ergibt sich aus Tabelle III, daß die in Beispiel 9 erhaltene pulverförmige Entschwefelungsraasse,
die bei einem kleineren Trägergasverhältnis verwendet wird, das beste Verhalten bei der Entschwefelung zeigt.
Wie vorstehend angegeben, zeigt die pulverförmige Entschwefelungsmasse
ein besonders gutes Entschwefelungsverhalten, wenn das Trägergasverhältnis nicht mehr als 10 Nl
je Kilogramm der Entschwefelungsmasse beträgt und dieser Wert ist für eine gute Injektionsentschwefelung sehr geeignet.
Claims (7)
1) Pulverförmige Entschwefelungsmasse zur Injektionsentschwefelung
von geschmolzenem Eisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse aus 30 bis 90 Gew.-% gebranntem
Kalk und 70 bis 10 Gew.~% Diamidkalk besteht.
2) Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrannte Kalk durch Calcinieren von Diamidkalk
erhalten wurde.
3) Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin nicht mehr als 20 Gewichtsteile eines kohlenstoffhaltigen Materials auf 100 Gewichtsteile
der Masse nach Anspruch 1 oder 2 enthält.
4) Masse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrannte Kalk, der Diamidkalk und das
kohlenstoffhaltige Material Teilchendurchmesser von im
wesentlichen nicht mehr als 60 ^m besitzen.
5) Masse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin 2 bis 8 Gewichtsteile eines
Entschwefelungshilfsmittels auf 100 Gewichtsteile der
Massen nach Anspruch 1 bis 4 enthält.
6) Masse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Entschwefelungshilfsmittel aus Flußspat besteht.
7) Masse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsentschwefelung ausgeführt wird, indem die pulverförmige Entschwefelungsmasse in
"'"" einem Druckgefäß fluidisiert wird und die pulverförmige
Entschwefelungsmasse in das geschmolzene Eisen unter Anwendung eines Trägergases in einer Menge von nicht mehr
als 10 Nl je Kilogramm der pulverförmigen Entschwefelungsmasse eingedüst oder injiziert wird.
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