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Lamellenjalousie
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lamellenjalousie mit einer
Anzahl von jeweils im Bereich ihrer Enden an einer Schiene oder dergleichen geführten
waagerechten Lamellen, welche zum Öffnen der Jalousie durch Anheben in vertikaler
Richtung zu einem Stapel aufeinandergelegt werden.
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Bei Lamellenjalousien dieser Art, welche hauptsächlich bei Kipp- oder
Dachflächenfenstern Anwendung finden, gleiten die Lamellen mit ihren Enden beim
Öffnen oder Schließen der Jalousie auf den Schienen.
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Da die Lamellen aus dünnem Aluminiumblech gefertigt sind, wird die
Auflagefläche bei diesem Gleitvorgang auf der Schiene in aller Regel lediglich durch
die Kanten der Lamellen gebildet. Die Folge ist, daß beim Entlanggleiten der Lamellen
auf den Schienen ein Quietsch- oder Kratzgeräusch erzeugt wird, das allgemein als
störend und unangenehm empfunden wird. Dieses Quietsch- oder Kratzgeräusch
tritt
in erhöhtem Maße insbesondere bei solchen Lamellen auf#, die im Bereich ihrer Enden
zur Bildung eines Auflagevorsprunges ausgestanzt sind. Beim Ausstanzvorgang ist
nämlich die Bildung eines kleinen, mit dem Auge kaum sichtbaren Grates an den Lamellen
nicht zu vermeiden.
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Dieser Grat verstärkt bei bestimmten Winkelstellungen der Lamelle
die oben beschriebene unangenehme Geräuschentwicklung.
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Es ist bereits versucht worden, die durch das Entlanggleiten der Lamellenkanten
auf der Schiene entstehenden Quietsch-und Kratzgeräusche durch eine Beschichtung
der Schienen mit einem Kunststoff zu vermeiden. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß
eine derartige Beschichtung langfristig keine Besserung dieses Mangels erbringt.
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Zwar wäre- es grundsätzlich möglich, durch Aufsetzen von Endkappen
aus Kunststoff auf die Enden der Lamellen derartige Quietsch- und Kratzgeräusche
beim Entlanggleiten auf oder an den Schienen zu vermeiden. Die Anordnung derartiger
Endkappen ist jedoch technisch sehr aufwendig und beeinflußt daher die Herstellungskosten.
Aufgrund der Stärke der Endkappen werden darüber hinaus die Lamellen im aufeinandergelegten
Zustand jeweils in einem bestimmten Abstand voneinander gehalten, so daß sich die
Höhe des Lamellenstapels im geöffneten Zustand der Jalousie vergrößert. Dadurch
wird jedoch die lichte Querschnittsfläche des Fensters verringert und damit der
Lichtdurchtritt ungünstig beeinflußt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lamellenjalousie der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß ohne großen technischen Aufwand
Quietsch- oder Kratzgeräusche beim Öffnen oder Schließen zuverlässig und
dauerhaft
vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird esfindunysamß dadurch erreicht, daß im Bereich
der Enden der untersten Lamelle jeweils ein an der Schiene geführter Gleitschlitten
vorgesehen ist, der gemeinsam mit der untersten Lamelle an der Schiene auf-und ab
verschiebbar ist und sich parallel zur Schiene nach oben erstreckende Aufgleitflächen
besitzt, die beim Anheben der Lamellen zwischen der Schiene und den der Schiene
zugeordneten Lamellenkanten zu liegen kommen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei derartigen Lamellenjalousien
jeweils nur diejenigen Lamellenkanten Quietsch- oder Kratzgeräusche erzeugen, die
sich in Lamellenstapel befinden. Nur diese Lamellen gleiten nämlich an der Schiene
entlang, während die noch nicht gestapelten Lamellen keine Relativbewegung gegenüber
der Schiene ausführen. Erfindungsgemäß werden daher durch die Aufgleitflächen der
Gleitschlitten stets diejenigen Lamellen von der Schiene abgehoben, die eine Relativbewegung
gegenüber der Schiene ausführen, d.h. an dieser entlanggleiten.
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Dieses Abheben wird durch ein Einschieben der Aufgleitflächen der
Gleitschlitten zwischen die Schiene und die jeweils zugeordnete Lamellenkante bewerkstelligt
und damit ein Entlangschleifen der Lamellenkanten an den Schienen mit der daraus
resultierenden Geräuschbildung vermieden.
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Bei Lamellenjalousien ist in der Regel die unterste Lamelle in Form
einer Unterschiene ausgebildet, die im Bereich ihrer Stirnseite jeweils mit einem
vorstehenden zylindrischer. Nippel, vorzugsweise aus Kunststoff, ausgestattet ist.
Erfindungsgemäß ist dieser Nippel in einer Lagerbohrung des Gleitschlittens gelagert.
Durch diese Ausgestaltung werden die Cleitschlitten in der richtigen Lage gehalten
und
darüber hinaus vermieden, daß der Nippel auf der Schiene entlanggleitet.
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Zur Vereinfachung der Montage ist es zweckmäßig, daß die Lagerbohrung
radial in einen Einführschlitz für die zylindrischen Nippel der Unterschiene übergeht.
Zur Verbindung der Gleitschlitten mit der Unterschiene müssen somit lediglich die
Nippel in den jeweiligen Einführschlitz eingeschoben und mit leichtem Druck in die
Lagerbohrung "eingeklippt" werden.
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Um ein zuverlässiges Abheben der Lamellen von der Schiene zu gewährleisten,
ist es zweckmäßig, daß die Aufgleitflächen keilförmig nach oben auslaufen.
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Um alle Lamellen einer Lamellenjalousie beim Öffnungs-oder Schließvorgang
sicher von der Schiene abheben zu können, ist es zweckmäßig, daß die Aufgleitflächen
eine Länge aufweisen, die mindestens der Höhe des Stapels der aufeinandergelegten
Lamelle entspricht.
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Werden bei Lamellenjalousien der beschriebenen Art Schienen aus einem
Aluminiumhohlprofil verwendet, ist es zweckmäßig, daß der Gleitschlitten mit einem
im Hohlraum des Hohlprofils gelagerten T-förmigen Führungsteil ausgestattet ist.
Dadurch ist selbst unter ungünstigen Bedingungen ein Verkanten oder ein Abheben
der Gleitschlitten von der Schiene ausgeschlossen. Zur Herstellung der Gleitschlitten
eignet sich grundsätzlich jede Art von Kunststoff. Zur Erzielung eines möglichst
leichtgängigen Gleitschlittens ist es jedoch zweckmäßig, einen Kunststoff mit geringem
Reibungskoeffizienten einzusetzen.
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Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
naher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt in einer Gesamtansicht den Rahmen eines Kippfensters
mit einer Lamellenjalousie, die mit Gleitschlitten der erfindungsgemäßen Art ausgestattet
ist, Fig. 2 zeigt in einer Explosionsdarstellung in vergrößertem Maßstab einen Gleitschlitten
zusammen mit den angeschlossenen Teilen der Jalousie, Fig. 3 zeigt im vergrößerten
Maßstab eine Ansicht der zusammengebauten Jalousie aus der Richtung des Pfeiles
III der Fig. 2, Fig. 4 zeigt im vergrößerten Maßstab eine Ansicht der zusammengebauten
Jalousie aus der Richtung des Pfeiles IV der Fig. 2, und Fig. S zeigt in vergrößertem
Maßstab, teilweise abgebrochen, ein Detail aus der Richtung des Pfeiles 5 der Fig.
2.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Kippfenster nst eine Lamel lenjalousie
vorgesehen, deren Unterschiene 1 im Bereich ihrer Enden 2 mittels Gleitschlitten
3 (mit gestrichelten Linien dargestellt) an Schienen 4 geführt ist.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, bestehen die Schienen 4 aus Aluminiumhohlprofilen,
die einen Hohlraum 5 bilden,
indem ein T-förmiges Führungsteil 6
des Gleitschlittens 3 gelagert ist.
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Der Gleitschlitten 3 besitzt ein Auge 7, in dem eine Lagerbohrung
8 für einen zylindrischen Nippel 9 der Unterschiene 1 angeordnet ist. Die Lagerbohrung
8 geht radial in einen Einführschlitz 1o über, dessen Breite b (vgl. Fig. 4) etwas
kleiner ist als der Durchmesser des zylindrischen Nippels 9.
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Wie aus den Fig. 2 und 4 hervorgeht, erstreckt sich der Gleitschlitten
3 von der Unterschiene 1 in Einbaulage in Richtung der Schiene 4 nach oben. Dieser
Teil des Gleitschlittens 3 trägt zwei Aufgleitflächen 11 und 12, die nach oben keilförmig
auslaufen. Der keilförmig auslaufende Teil der Aufgleitfläche 11 ist in den Fig.
2 und 4 mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet. Der keilförmig auslaufende Bereich
der Aufgleitfläche. 12 dagegen ist in den Fig. 3 und 5 mit 14 gekennzeichnet.
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Soll die Lamellenjalousie geöffnet werden, so muß die Unterschiene
1 über die Schnurzüge 15 (Fig. 1) angehoben werden. Bei diesem Anhebevorgang werden
die Gleitschlitten 3 zusammen mit der Unterschiene, welche mit dieser über die Nippel
9 verbunden sind, nach oben entlang der Schiene 4 verschoben. Dabei drücken die
keilförmig nach oben auslaufenden Bereiche 13 und 14 der Aufgleitflächen 11 und
12 die Kanten 16 und 17 der Lamellen 18 von der Oberfläche der Schiene 4 weg. Dieser
Vorgang ist bezüglich der Aufgleitfläche 12 und der zugehörigen Kante 16 der Lamelle
18 in Fig. 5 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Während die in dieser Figur obere
Lamell 18 noch mit ihrer Kante 16 auf der mit strichpunktierten Linien angedeuteten
Außenfläche des Profiles 4 anliegt, ist die darunterliegende Lamelle 18 bereits
durch den
keilförmig auslaufenden Bereich 14 der Aufgleitfläche
12 des Gleitschlittens 3 von der Schiene 4 abgehoben.
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Die Länge h der Aufgleitflächen 11 und 12 ist derart bemessen, daß
sie mindestens der Höhe des Stapels der aufeinandergelegten Lamellen im hochgezogenen
Zustand der Lamellenjalousie entspricht. Dadurch wird sichergestellt, daß alle Lamellen
beim Öffnen oder Schließen der Lamellenjalousie mit ihren Kanten 16 und 17 von der
Schiene 4 abgehoben werden.
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In Fig. 3 ist die Endphase dieses Vorganges dargestellt.
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Sowohl die Kante 16 als auch die Kante 17 der Lamelle 18 sind durch
die Aufgleitflächen 11 und 12 des Gleitschlittens 3 von der Außenfläche der Schiene
4 abgehoben, so daß im weiteren Verlauf der Aufwärtsbewegung der Lamellen eine Berührung
der Kanten 16 und 17 mit der Schiene 4 nicht mehr erfolgen kann. Quietsch- oder
Kratzgeräusche können daher bei einer Relativbewegung der Lamelle 18 gegenüber der
Schiene 4 nicht mehr auftreten.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Gleitschlitten 3 im Bereich
ihres oberen Endes mit einer Aussparung 19 (vgl. Fig. 2 und 4) ausgestattet. Durch
diese Aussparung 19 können die Gleitschlitten selbst dann in eine Aussparung (nicht
dargestellt) auf der Unterseite des Eckstückes 20 (Fig. 1) eingeschoben werden,
wenn im Bereich der Innenseite des Fensterrahmens ein Rolloträger vorgesehen sein
sollte.