DE3027138C2

DE3027138C2 - Schraube zum Festlegen einer Knochenplatte

Info

Publication number: DE3027138C2
Application number: DE3027138A
Authority: DE
Inventors: Joram Dr.med.dent. Oberbottigen Raveh; Fritz Dr. Waldenburg Straumann; Franz Niederdorf Sutter
Original assignee: Institut Straumann AG
Current assignee: AO Technology AG
Priority date: 1980-05-28
Filing date: 1980-07-17
Publication date: 1983-01-27
Also published as: US4484570A; CH648197A5; DE3027138A1

Description

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Die Erfindung betrifft eine Schraube gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es ist in der Knochenchirurgie seit langem bekannt, Knochenstücke mit Einrichtungen zu fixieren, die mit Schrauben an den Knochenbfüchstücken befestigte Platten aufweisen. Es sei hierzu beispielsweise auf die schweizerische Patentschrift 4 62 375 und die entsprechende US-Patentschrift 35 52 389 verwiesen. Ferner offenbart die schweizerische Patentschrift 5 66 767 Platten, die speziell in der Kieferchirurgie verwendbar sind. Die Schrauben der vorbekannten Einrichtung weisen einen Gewindeteil mit vollem Querschnitt und Köpfe mit etwa halbkugelförmigen Auflageflächen auf. Die Platten haben als Schraubenlöcher dienende Schlitze. Dabei können bei gewissen Schlitzen zum Aufnehmen der Schraubenköpfe dienende Ausenkungen vorhanden sein, die derart beschaffen sind, daß die Platte beim Einschrauben der betreffenden Schraube in eine bestimmte Richtung verschoben wird.

Wenn beispielsweise bei einer Operation zwei Knochenstücke des Unterkiefers miteinander verbunden werden müssen, wird eine Platte entsprechend geformt und dann an den Knochenstücken festgeschraubt, so daß sie unter Druck an diesen anliegt Es hat sich nun gezeigt, daß einige Wochen nach dem Befestigen der Platte bei deren Auflagefläche häufig eine Knochenresorption stattfindet. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn zeitlich ändernde Belastungen der Knochenstücke, wie sie beispielsweise beim Kauen auftreten können, so groß sind, daß Plattenabschnitte trotz der durch das Festschrauben erzeugten statischen Druckkraft Mikrobewegungen, d. h. kleine Bewegungen bezüglich der Knochenstücke ausführen. Durch die Resorption könne.ι zwischen der Platte und den Knochenstücken freie Zwischenräume entstehen. Die Platte kann sich dann mehr oder weniger entlang der Schraubenachse zwischen dem Schraubenkopf und den Knochenstücken hin- und herbewegen. Dabei können sich unter Umständen auch noch die in die Knochenteile eingeschraubten Gewindeteile der Schrauben lockern. Die Verbindung zwischen der Platte und den Knochenstücken lockert sich daher immer mehr, so daß die Platte ihre Aufgabe, die Knochenstücke gegeneinander zu fixieren, nicht mehr erfüllt.

Bei Kiefertumoren kann es notwendig sein, ein Stück des Kieferknochens herausz'ischnt den. Die verbleibenden, durch einen freien Zwischenraum voneinander getrennten Knochenstücke werden dann ebenfalls mit einer festgeschraubten Platte miteinander verbunden. Aus einem plastisch deformierbaren, eine gewisse Formfestigkeit aufweisenden Drahtgitter wird dann eine Manschette geformt und über die einander zugewandten Enden der Knochenstücke gelegt. In dem zwischen den Knochenstiicken vorhandenen, von der Manschette begrenzten Hohlraum kann dann Knochenmatenal von anderen Knochen des Patienten eingesetzt werden, so daß die beiden Knochenstucke wieder zusammenwachsen.

Bei derartigen, operativen Tumorbehandlungcn liegen also die miteinander zu verbindenden Knochenstuk ke nicht aneinander an und werden daher nach der Operation zunächst ausschließlich durch die Verschraubung mit der Platte festgehalten. In solchen Fällen wirkt es sich daher besonders nachteilig aus. wenn sich die Verbindung zwischen der Platte und den beiden Knochenstücken lockert. Dazu kommt noch, daß ja auch die Manschette die Knochenstücke nur lose umschließt.

Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Einrichtung gen, der insbesondere bei Platten mit schlitzförmigen Schraubenlöchern in Erscheinung tritt, besteht darin, daß zwischen der Platte und den Schrauben stattfindende Mikrobewegungen eine Reibungskorrosion verursachen können.

Es ist ferner eine gattungsgemäße Schraube bekannt

(US-PS 26 99 774), in Verbindung mit der eine Platte mehrere Schraubenlöcher aufweist, in die Senkkopfschrauben in den Schaft des Oberschenkelknochens angeschraubt werden können. Die Platte weist ferner ein bezüglich dieser Schraubenlöcher geneigtes, durchgehendes Schraubenloch auf. Eine zum Fixieren des abgebrochenen Gelenkkopfes dienende Hohlschraube weist einen in das letztgenannte Schraubenloch eingesetzten Endteil und einen in den abgebrochenen Gelenkkopf _ingeschraubten Gewindeteil auf. Der letztere und der sich zwischen diesem und dem Endteil befindende Mittelteil sind leicht konisch, der Endteil anscheinend zylindrisch. Die Längsöffnung der Hohlschraube weist im Bereich des Endteils einen konischen Abschnitt und danach ein Innengewinde auf und die Wandung des Endteils ist mit zwei Einschnitten versehen. Ein in die Längsöff'.iung der Hohlschraube einschraubbarer Bolzen weist einen zum Spreizen des Gewindeteil der Hohlschraube dienenden Stift und einen konischen Spreizteil auf, mit dem der Endteil gespreizt werden kann, so daß der letztere einen mit der Platte verkiemmbaren Klemm-Teil bildet.

Die Hohlschraube kann zwar mit vier Platte verklemmt werden, aber es ist nicht möglich, mit der Hohlschraube eine die Platte an den Knochen pressende Kraft zu erzeugen. Dies stellt einen beträchtlichen Nachteil dar. der den Erfolg einer Operation in Frage stellen kann. In der Praxis wurde nämlich die Erfahrung gemacht, daß die Platten mindestens während eines auf die Operation folgenden, beispielsweise einige Wochen betragenden Zeitraums mit Druck am Knochen anliegen und die Knochenbruchstücke bei der Bruchfläche mit Druck gegeneinander drücken sollte. Da der Klemm-Tei! zudem nur zwei Einschnitte aufweist, ergibt iich eventuell nur eine Zwei-Punkt-Verklemmung.

Ferner ist eine Schraubensicherung bekannt (CH-PS 1 06 842). die kaum für eine Implantatsbefestigung an tich geeignet ist. Die dort dargestellten Schrauben sind mit einem Schlitz versehen, in die ein Keil eingesetzt ist. Insbesondere ist eine Holzschraube offenbart, die mit einem den konischen Schraubenkopf sowie einen Teil des Schraubenschaftes durchdringenden Schlitz versehen ist. Ein Metallkeil ist in den Schlitz und das umgebende Matenail des verschraubten Teils eingetrieben.

Schließlich ist noch eine Schraubensicherung bekannt (CH-PS 5 69 202).die eine Schraube mit einem Kopf und einem Gewindeteil aufweist, der am Ende mit Schlitzen versehen ist. Die Schraube besitzt eine Längsöffnung, deren sich im Bereich der Schlitze befindlicher Teil konisch ist und deren sich an den konischen Teil anschließender Teil ein Gewinde aufweist. In die Längsöffnung ist ein Spreizteil mit einem konischen Kopf, einem Gewinde und einem dünneren Schaft eingeschraubt.

Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schraube zu schaffen, mit der das Implantat mindestens in einem unmittelbar auf eine Operation folgenden Zeitraum mit den Schrauben an dem Knochen so angedrückt werden kann, daß auch danach im Fall einer Resorption von Knochenmaterial Hoch stabil Und starr mit dem Knochen oder den KnochenstückerTverbunderi bleibt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind; in den Unteransprüchen gekenn zeichnet.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiele erläutert Es zeigt die

F i g. 1 einen Schnitt durch einen Teil eines Unterkiefers, einer zu befestigenden Platte und einer Bohreinrichtung, die

Fig.2 eine Draufsicht auf den Kopf einer Schraube, die

F i g. 3 einen Schnitt durch einen Teil des in der F i g. 1 dargestellten Unterkiefers, die Platte und die einzuschraubende Schraube, die

Fig.4 eine Draufsicht auf den Einsatz mit dem Spreizteil, die

F i g. 5 einen Schnitt durch den Unterkiefer mit der festgeschraubten Platte und dem in die Schraube einzuschraubenden Einsatz, die

F i g. 6 einen Schnitt durch den Unterkiefer und d'e an diesem festgeschraubten Platte, nachdem das Knochenmaterial mit der Schraube verwachsen ist die

F i g. 7 einen der F i g. 6 entsprechenden Schnitt, aber für den Fall, daß im Bereich der Auflagefläche der Platte eine Resorption des Knoehenmau-^rials stattgefunden hat, die

F i g. 8 eine der F i g. 6 entsprechende Schnitt-Darstellung einer an einem Unterkiefer festgeschraubten Platte aber mit einer einen vollen Querschnitt aufweisenden Schraube, die

F i g. 9 einen der F i g. 6 entsprechenden Schnitt aber mit einer Variante der Schraube, bei der der am kopfseitigen Ende vorstehende Kragen abschraubbar ist, die

Fig. 10 eine Draufsicht auf die in der Fig. 9 dargestellten Elemente, aber ohne den Knochen, die

Fig. 11 einen Schnitt durch einen Teil eines Unterkiefers und eine Platte mit einer anderen Variante einer Schraube sowie einem Werkzeug zu deren Befestigung, die

Fig. 12 einen der Fig. 11 entsprechenden Schnitt, wobei aber eine Hülse auf die Schraube aufgeschraubt ist und die

Fig. 13 eine Draufsicht auf die in der Fig. 12 d .-gestellten Elemente, ohne den Knochen.

In der F i g. I ist ein Stück 1 eines Unterkiefers, oder genauer gesagt, Unterkiefer-Knochens ersichtlich, das mit einer Einrichtung mit einem anderen Stück des Unterkiefers verbunden werden soll. Die Einrichtung weist ein Implantat, nämlich eine längliche, metallische Platte 3 mit mindestens zwei über ihre Länge verteilten Schraubenlöchern 3a auf. Bei einer Operation wird die Platte 3 zur Anpassung an die Knochenform zurechtgebogen und in der dargestellten Lage angeordnet, so daß sie mit ihrer Auflagefläche Zb auf dem Knochenstück 1 aufliegt. Dann wird einer in das .Schraubenloch 3a einreizbaren Bohrlehre 5 und einem nur zum Teil dargestellten Schneidwerkzeug 7. das durch einen Bohrer oder Hohlfräser gebildet sein kann, eine Bohrung la in das Knochenstück 1 gebohrt. Danach wird vorzugsweise mit einem Gewindebohrer ein Gewinde in dip Bohrung la geschnitten.

Zur Befestigung der Platte 3 dienen metallische Schrauben 11. von denen eine in den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Die Schraube 11 weist einen Gewindeteil jlä auf, der mit einem Außengewinde versehen ist. Die Schraube 11 weist ferner einen Kopf Wb auf. Dieser wird durch einen mit dem Gewindeteil 11a zusammen^ hängenden KlemiriTeil i-lcmit einer im wesentlichen kreiszylindrischen Außenfläche und einen radial über die letztere hinausragenden Kragen lld gebildet. Der

Durchmesser der kreiszylindrischen Außenfläche des Klemm-Teils lic ist ungefähr gleich groß wie der Innendurchmesser der Schratibenlöcher 3a, so daß der KJemm-Teil llcsatt in ein Schraubenloch 3a eingesetzt werden kann. Die Schraube 11 ist mit einer durchgehenden Längsöffnung lie versehen. Im Bereich des größten Abschnittes des Gewindeteils 11a wird die Längsöffnung durch eine zur Schraubenachse 13 koaxiale Bohrung gebildet. Beim Übergang zwischen den Gewindeteil 11a und dem Klemrn-Teil lic ist die to Längsöffnung He mit einem Innengewinde' 11/ versehen. An dieses schließt eine Innen-Konusfläche Wg an, die sich bis zum kopfseitigen Schraubenende erstreckt. Der Durchmesser der Konusfläche 1 l^nimmt dabei von der kopfseitigen Stirnseite her gegen das dem Kopf 116 abgewandte Schraubenende hin ab. Der Winkel zwischen der Schraubenachse 13 und der Konusfläche Wg beträgt höchstens 10° und beispielsweise etwa 5". Der Kopf Wb ist durch vier zur Schraubenachse 13 parallele Einschnitte 11Λ, die sich in axialer Richtung durch den Kragen Wd und den größten Teil des zylindrischen Klemm-Teils Uc hindurch erstrecken, in vier Zungen 11/unterteilt. Wenn man vom Kragen Wd absieht, so sind die radialen Qiierschnittsabmessungen dieser Zungen 11/ wesentlich kleiner als ihre entlang dem Schraubenumfang gemessenen Querschnittsabmessungen. Die Zungen 12/können daher verhältnismäßig leicht unter einer elastischen Deformation von der .Schraubenachse 13 weggespreizt werden und sind trotzdem relativ steif bezüglich Verwindungen um die Schraubenachse 13. Im Bereich des Gewindeteils 11a ist die Schraube 11 mit über ihre Mantelfläche verteilten Löchern 11 Jt versehen, die in die Längsöffnung He münden.

Zu jeder Schraube 11 gehört ferner ein in den F i g. 4 und 5 ersichtlicher, schraubenförmiger Einsatz 15 mit einem Gewindeteil 15a und einem durch den Schraubenkopf gebildeten Spreiz-Teil 15b. Der Gewindeteil 15a ist derart beschaffen, daß er in das Innengewinde 11/ einschraubbar ist. Der Spreiz-Teil 156 ist umfangsseitig durch eine Konusfläche 15c begrenzt, deren Durchmesser vom Kopfende zum Gewindeteil 15a hin abnimmt und mit der Achse des Spreiz-Teils den gleichen Winkel bildet wie die Konusfläche Hg· mit der Schraubenachse 13. Der Spreiz-Teil 156 ist mit zwei von seiner Stirnseite her eingeschnittenen, einander rechtwinklig kreuzenden Schlitzen 15c/ versehen.

Beim Befestigen der Platte 3 wird diese mit Schrauben 11 am Knochen festgeschraubt, wie es in der F. g. 5 ersichtlich ist. wobei zum Einschrauben der Schrauben ein in deren Einschnitte 11Λ eingreifendes Werkzeug verwendet wird. Wie bereits erwähnt, wird vor dem Einschrauben der Schrauben noch mit einem separaten Gewindebohrer ein Gewinde in die Bohrung la geschnitten. Die Schrauben können aber auch mit selbstschneidenden Gewinden ausgestattet werden. Wenn eine Schraube 11 festgeschraubt ist, liegt der Kragen Wd auf der der Auflagefläche 3b der Platte 3 abgewandten Plattenfläche auf. Dabei wird die Platte 13 zweckmäßigerweise zuerst mit je einer Schraube an jedem der beiden Knochenstücke befestigt Für das Einsetzen der weiteren Schrauben werden dann sukzessive entsprechende Löcher in die Knochenstücke gebohrt und Schrauben eingeschraubt, bis die Platte festgeschraubt ist

Danach wird mit einem Werkzeug in jede Schraube 11 ein Einsatz 15 eingeschraubt wie es aus der Fig.6 ersichtlich ist Dieser wird dabei so tief entlang der Schraubenachse 13 eingeschraubt, daß sein Spi'eiz-Teil 156 die Zungen 11 /auseinanderspreizt und dadurch den Klemm-Teii lic der Schraube 11 mit der !Platte 3 verklemmt.

Wenn die Schrauben 11 einige Zeit in die Khochenstficke eingeschraubt sind, wächst das Knochenmatef iäl in die Längsöffnung Heder Schrauben hinein mrid auch durch die Löcher Wk hindurch, wie es in de:f Fig.6 dargestellt ist. Die Schrauben werden daher sehr stabil in Knochen verankert.

Nun wird angenommen, daß im Bereich der Auflagefläche 3b eine Resorption des Knochenmaterials stattfindet Dies kann beispielsweise dann eintreten, wenn zeitlich ändernde, durch äußere Belastungen verursachte Kräfte am Knochen bzw. den Knochenstükken angreifen und ausreichend groß sind, um die durch das Festschrauben der Platte 3 erzeugte, statische Druckkraft mehr oder weniger zu überwinden, so daß die Platte und die Knochenstücke bezüglich einander iviikrofaewegungen, d. n. kleine Bewegungen ausführen. Infolge der Resorption kann zwischen der Auflagefläche 36 der Platte 3 und dem Knochen ein freier Zwischenraum entstehen. Ein solcher, in der Umgebung einer Schraube 11 vorhandener Zwischenraum ist in der Fig. 7 dargestellt und mit 17 bezeichnet, wobei der Zwischenraum zur Verdeutlichung mit eher übertriebener Dicke dargestellt wurde. Auch wenn nun ein solcher Zwischenraum 17 entstehen sollte, bleibt die durch das Spreizen des Klemm-Teils Hc mit der Schraube 11 verklemmte Platte 3 immer noch starr und insbesondere axial unverschiebbar mit der Schraube verbunden. Dadurch wird natürlich auch verhindert, daß sich die Schraube 11 unter der Einwirkung von Erschütterungen oder anderen äußeren Kräften von selbst losschraubt. Ein Losschrauben der Schraube Π wird natürlich auch durch das in die Längsöffnung lie und die Löcher Hk hineingewachsene Knochenmaterial verhindert.

Mit der Einrichtung, die aus der Platte 3. den Schrauben 11 und den in diese eingeschraubten Einsätzen 15 besteht, können also durch einen Bruch oder aus anderen Gründen entstandene Knochenstücke stabil miteinander verbunden werden, bis sie wieder zu einem Knochen zusammengewachsen sind. Wie bereits erwähnt, wird durch das Verklemmen der Schrauben mit der Platte und die daraus resultierende Stabilitätsverbesserung sichergestellt, daß sich die Verbindung zwischen der Platte und den Schrauben auch im Fall einer Knochen-Resorption nicht lockert Diese Stabilitätsverbesserung wirkt sich aber zudem hemmend auf die Entstehung und Entwicklung der Knochen-Resorption aus.

Bei der vorangegangenen Beschreibung des Operationsablaufs wurde erwähnt daß zuerst die Schrauben 11 festgeschraubt und danach die Einsätze 15 in diese eingeschraubt werden. Es wäre aber auch möglich, die Einsätze 15 schon vor dem Einschrauben der Schrauben lose in diese einzusetzen, so daß sie in den Schrauben gehalten werden, aber deren Klemm-Teile noch nicht spreizen. Nach dem Einschrauben der Schrauben in die Knochenstücke brauchen dann die Einsätze nur noch durch Festschrauben soweit axial verstellt zu werden, daß sie den KJemm-Teil spreizen.

Wenn die Knochenstücke zusammengewachsen sind, kann die Platte 3 wieder entfernt werden. Dazu werden, wenn die Platte freigelegt ist zuerst die Einsätze 15 herausgeschraubt Je nachdem, wie stark die Schrauben eingewachsen sind, kann der Chirurg dann entweder die | Schrauben 11 wieder herausschrauben oder die Zungen I

i l/mit einer Zange zusammendrücken und die Platte 13 über die Köpfe 116 w'egbiegen bzw. 'ziehen, im letzteren Fall können die aus dem Kiefer-Knochen herausragenden Schraubenköpfe nach dem Entfernen der Platte äbgefräst werden.

In der Fi g₍ 8 ist ein Kriöchenstück 61, eine Platte 63, eine Schraube 71 und ein Einsatz 75 ersichtlich. Die Schra'ibe 71 unterscheidet sich von der Schraube 11 dadurch, daß ihr Gewindeteil einen vollen Querschnitt und keine radial verlaufenden Löcher aufweist Abgesehen von diesem Unterschied können die Platte 63, die Schraube 71 und der Einsatz 75 gleich ausgebildet sein wie die Platte 3, die Schraube 11 und der Einsatz 15.

In den F i g. 9 und 10 ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung ersichtlich, bei der eine mit kreiszylindrisehen Schraubenlöchern 83a versehene Platte 83 mit ihrer Auflagefläche 836 auf einem Knochenstück 81 und einem andern Knochenstück aufliegt. Bei jedem Schraubenloch 83a ist eine Schraube 91 mit ihrem Gewindeteil 91a in ein Knochenstück eingeschraubt. Die Schraube 91 weist einen aus dem Knochen herausragenden Kopfabschnitt 916 auf, der im Bereich des Schraubenloches 83a einen Klemm-Teil 91c bildet Die Schraube 91 ist mit einer durchgehenden, zur Schraubenachse 93 koaxialen Längsöffnung 9Ie versehen. Beim Obergang zwischen dem Gewindeteil 91a und dem Kopfabschnitt 916 ist die Längsöffnung 91 e mit einem Innengewinde 91/" versehen. An dieses schließt eine Innen-Konusfläche 91^an. Der Klemm-Teil 91cist durch zur Achse 93 parallele, von der Stirnseite des Kop^fabschnittes 916 her eingeschnittene Einschnitte 91Λ in die Zungen 91/unterteilt Der Gewindeteil 91a ist mit in die Längsöffnung 91 e mündenden Löchern 91Ar versehen. Während der Klemm-Teil 91c im Innern des Schraubenlochs 83a zur Hauptsache durch eine glatte. zylindrische Außenfläche begrenzt wird, ist das auf der der Auflagefläche 836 abgewandten Seite der Platte 83 aus dem Schraubenloch 83a herausragende Ende des Kopfabschnit'es 916 mit einem Außengewinde 91m versehen.

Ein Einsatz 95 weist einen in das Innengewinde 91 f eingeschraubten Gewindeteil 95a und einen Spreiz-Teil 956 auf, wobei der letztere außen durch eine Konusfläche 95cbegrenzt ist, deren Durchmesser gegen den Gewindeteil 95a hin abnimmt Der Spreiz-Teil 956 ist an seiner Stirnseite mit zwei einander kreuzenden Schlitzen 95c/ versehen. Ein durch einen als Mutter dienenden Ring gebildeter Kragen 97 mit einem Innengewinde 97a ist auf das Außengewinde 91m aufgeschraubt Der Kragen 97 ist mit vier Einschnitten 976 versehen, in die ein entsprechend ausgebildetes Werkzeug eingreifen kann.

Wenn die Platte 83 mittels Schrauben 91 an Knochenstücken befestigt ist liegt der Kragen 97 an der der Auflagefläche 836 der Platte 83 abgewandten Platten-Fläche an und hält also die Platte 83 an den Knochenstücken fest Ferner wird der Klemm-Teil 95c ■ durch den Spreiz-Teil 956 gespreizt und dadurch mit der Platte 83 verklemmt Die zur Befestigung des Kragens 97 dienenden Gewinde 91m und 97a sind derart ausgebildet daß sie die Spreizung der Zungen 91/ des Klemm-Teils 91c im Bereich des Schraubenloches 83a nicht behindern.

Die Schraube 91 unterscheidet sich also von der Schraube 11 dadurch, daß der bezüglich der Schraubenachse 93 radial herausstellende Kragen §7 nicht mit der restlichen Schraube 91 zusammenhängt, sondern lösbar mit dieser verbunden ist Dies ermöglicht, die Platte 83 von den Knochenstücken und Schrauben 91 zu entfernen, indem die Kragen 97 von den Schrauben 91 abgeschraubt und die Einsätze ein wenig losgeschraubt Werden. Eine solche Befestigung der Platte ist insbesondere in Fällen zweckmäßig, in denen es notwendig ist, die Platte für die Bestrahlung eines Tumors in gewissen Zeitabständen vorübergehend zu entfernen;

Eine andere Variante der Einrichtung, bei der eine kreiszylindrische Schraubenlöcher 103a und eine Auflagefläche 1036 aufweisende Platte 103 relativ leicht von einem Knochen oder Knochenstück 101 und den in diesen bzw. dieses eingeschraubten Schrauben 111 gelöst werden kann, ist in den Fig. 11. 12 und 13 dargestellt. Die Schraube 111 weist einen Gewindeteil 111 a mit einem Außengewinde und einen dünneren Hals auf. Beim Übergang vom Gewindeteil 11 la zum Hals ist eine den letzteren umschließende, radiale Schulterfläche Hin vorhanden. Die Achse der Schraube ist mit 113 bezeichnet. Üer an den Gewindeteii i iia anschließende Abschnitt des Halses ist ebenfalls mit einem Außengewinde Ulm versehen, das gleichsinnig mit dem Gewinde des Gewindeteils lila verläuft Auf das Außengewinde Ulm folgt ein Spreiz-Teil 1116, der außen durch eine Konusfläche 11 Ig- begrenzt ist. Der Durchmesser der letzteren nimmt vom Gewindeteil lila zum freien Ende des Spreiz-Teils 1116 ab. Der Gewindeteil UIa ist von seiner dem Spreiz-Teil 1116 abgewandten Stirnseite her mit einer Längsöffnung und mit radial in diese mündenden Löchern versehen.

Bei der Befestigung der Platte 103 an Knochenstükken 101 wird für jede Schraube 111 eine Gewindebohrung in die Knochenstücke gebohrt Zum Einschrauben einer Schraube 111 wird das in der F i g. 14 ersichtliche Werkzeug 117 verwendet, das an seinem vorderen Ende eine Gewindebohrung aufweist, in die der Hals der Schraube 111 eingeschraubt werden kann, bis die Schulterfläche Hin der Schraube beim vorderen Werkzeugende an dessen Stirnfläche anliegt. Der an diese Stirnfläche anschließende Teil des Werkzeuges ist mit geringem Spiel in das Schraubenloch 103a einführbar. Das Werkzeug 117 weist ferner eine radiale Schulterfläche auf, die beim Einschrauben der Schraube 111 in ein Knochenstück zur Auflage auf der Platte 103 gelangt und dadurch die Einschraubtiefe der Schraube 111 festlegt

Wenn die Schraube 111 in der in der Fig. 11 dargestellten Weise eingeschraubt ist, wird das Werkzeug 117 wieder von der Schraube 111 losgeschraubt. Danach wird die in den Fig. 15 und 16 dargestellte Hülse 115 auf den Hals der Schraube 111 aufgeschraubt D^:e Hülse 115 weist eine durchgehende Längsöffnung 115a auf, die an ihrem dem Knochenstück 101 zugewandten Ende mit einem Innengewinde 1156 versehen ist An dieses schließt eine Innen-Konusfläche 115^· an, deren Neigung mit derjenigen der Konusfläche HIg übereinstimmt Die Hülse weist ferner ein Klemm-Teil 115c mit einer im wesentlichen kreiszylindrischen Außenfläche auf, deren Durchmesser ungefähr gleich dem Innendurchmesser des Schraubenloches 103a ist Auf der dem Knochenstück abgewandten Seite der Platte 103 ist die Hülse 115 mit einem mit ihr zusammenhängenden, radial nach außen vorstehenden Kragen 115c/ versehen. Die axiale Abmessung des Klemm-Teils 115c ist etwas kürzer als diejenige des Schraubsp.loches 103a, so daß er die-ses nicht ganz durchdringt Die Einschnitte 115/? unterteilen den Kragen 115c/und einen Abschnitt des Klemm-Teils 115c

in vier Zungen 115/1

Wenn die Hülse 115 mit einem in die Einschnitte 115Λ eingreifenden Werkzeugs soweit auf den Hals der Schraube 111 aufgeschraubt ist, wie es aus der Fig. 12 ersichtlich ist, liegt ihr Kragen ii5d an der der Auflagefläche 1036 abgewandten Fläche der Platte 103 an und hält die letztere am Knochenstück 101 fest. Ferner werdet! die Zungen 115/durch den Spreiz-Teil iilfa auseinandergespreizt und der Klemm-Teil 115c dadurch mit der Platte 103 verklemmt.

Falls die Platte 103, beispielsweise für eine vorüberge^

hende Bestrahlung, entfernt werden soll, können die auf .die Hälse der Schrauben 111 aufgeschraubten Hülsen IIS abgeschraubt werden. Danach kann die Plätte 103 ohne weiteres entfernt werden.

Damit die Hülse 115 mit ihrem Kragen unter einem gewissen Druck an der Platte 103 anliegt und in dieser Stellung auch so gespreizt werden kann, muß die Schraube vorher genau in die entsprechende Tiefe eingeschraubt werden, wie es anhand der F i g. 11 erläutert worden war. Des weiteren soll die Schraube 111 dann beim Losschrauben des Werkzeugs 117 und beim Festschrauben der Hülse 115 nicht mitdrehen und ihre Lage nicht ändern. Diese Bedingungen lassen sich durch entsprechende Ausbildung der verschiedenen Gewinde der Schraube 111, des Werkzeugs 117 und der Hülse 115 sowie der in das Knochenstück gebohrten Gewindebohrung gut erfüllen.

Die Schraube 111 könnte jedoch auch noch mit anderen Mitteln, beispielsweise mit in ihrem Hals vorhandenen Rillen, versehen sein, an denen ein Werkzeug drehfest angreifen kann. In diesem Fall kann das Werkzeug parallel zur Schratibenachse auf den Schraubenhals aufgesteckt werden und muß also nicht am Schraubenhals fest- und nachher wieder losgeschraubt werden.

Die Elemente der beschriebenen Einrichtungen können aus verschiedenen Metallen öder Legierungen oder eventuell auch aus nichtmetallischen Materialien bestehen.

Es wurde nun anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert, wie eine als Implantat dienende Platte zur Fixierung von Khochenslücken befestigt werden kann. Eine solche Platte Wird im allgemeinen nach einer gewissen Zeit wieder entfernt.

Es wäre jedoch auch möglich, als Implantat eine füi' den dauernden Verbleib im Körper eines Patienten vorgesehene Prothese in analoger Weise zu befestigen, wie es für die Platte beschrieben wurde. Wenn beispielsweise ein künstlicher Gelenkkopf an einem Unterkiefer angesetzt werden muß, könnte eine Prothese vorgesehen werden, die einen künstlichen Gelenkkopf sowie einen plattenförmigen Teil aufweist, wobei der letztere dann eben wie es für die Platte beschrieben wurde, am restlichen Knochen befestigt werden kann.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Schraube zum Festlegen einer Knochenplatte über zumindest zwei Schraubenlöcher mit einem zum Einschrauben in den Knochen bestimmten j Gewindeteil und mit Kältemitteln sowie einem vom haltemittelseitigen Ende der Schraube einsetzbaren Spreizteil, dadurch gekennzeichnet, daß jede der zumindest zwei zum Festhalten der Knochenplatte dienenden Schrauben einen radial vorstehenden, zum Anpressen der Knochenplatte auf dessen dem Knochen abgewandten Seite bestimmten Kragen (Md) aufweist, daß die Schrauben (11, 31, 71, 111) bei ihrem haltemittelseitigen Ende mit einem in eines der Schraubenlöcher (3a, 23a, 83a, tO3a) einsetzbaren, Einschnitte (11Λ, 91Λ, 115Λ;aufweisenden Klemm-Teil (llc,91c, 115c,lund mit einem Spreiz-Teil (15b, 956,111 b) versehen sind, daß der Klemmteil eine zur Führung in dem Schraubenloch dienende Zylindermantelfläche aufweist und «ijß der Spreiz-Teil zum Verklemmen der Zylindermantelfläche in dem Schraubenioch der Knochenplatte einsetzbar ist.

2. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einschnitte (lift, 91/), 115Λ; wenn der Klemm-Teil (lic, 91c, M5c) in ein Schraubenloch (3a, 23a. 103a,,' eingesetzt ist, von der Kragenseite her nur durch einen Teil des Schraubenloches (3a. 23a. 83a. 103a;erstrecken.

3. Schraube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch y> gekennzeichnet, daß der Klemm-Teil (lic 115c^und der Krage·. (Md, 115c/,) zusammen aus einem einstückigen Körper febilde* -ind.

4. SchrauDe nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Gewmdete-' {Ma) der Schraube, ss der Klemm-Teil [Mc) und der Kragen (Md) zusammen aus einem einstUckigen Körper gebildet sind und daß dieser Körper in an sich bekannter Weise mit einem Innengewinde (Mf) und der Spreiz-Teil (156; mn einem in diesen einschraubbaren Gewindeteil (15a/¹ versehen sind.

5. Schraube nach Anspruch I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der den Kragen (97c/. W'.-i) bildende Teil (115) mit dem zum Einschrauben in einen Knochen bestimmten Gewindeteil (91a. M\a) der Schraube lösbar verschraubt ist.

6. Schraube nach Anspruch 3 und 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeteil (HIa^ der Schraube sowie der SpreizTeil (MXb) zusammen aus einem einstückigen Körper gebildet sind und daß w dieser und der den Klemm-Teil (Wie) sowie den Kragen (115c/; bildende Körper (115) lösbar miteinander verschraubbare Gewinde (Ulm. Wib) aufweisen.

7. Schraube nach Anspruch I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Klemm-Teil (91c·; und der Kragen (97) Gewinde (91 f. VIa)aufweisen und lösbar miteinander verschreibt sind.