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Verfahren zum Herstellen eines Schußraschel-Gewirkes Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schußraschelgewirkes.
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Gewirke werden auf Kettenwirkmaschinen hergestellt und besitzen aufgrund
ihrer Maschenstruktur üblicherweise Elastizität in mindestens einer Richtung. Neuerdings
werden häufig Schußraschel-Gewirke hergestellt, welche nur noch in einer Richtung
elastisch sind, da ein quer zur Wirkrichtung verarbeiteter Schußfaden hohe Querelastizität
des Gewirkes verhindert.
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Derartige Schußraschel-Gewirke haben gegenüber herkömmlichen Gewirken
den Vorteil, daß sie nicht so leicht ihre Form verlieren. Andererseits ist es nachteilig,
daß derartige Gewirke
in Querrichtung keinerlei Elastizität aufweisen.
Es ist jedoch häufig erwünscht, bi-elastische Wirkwaren, beispielsweise für die
Miederindustrie, zu erhalten, welche den Vorteil der größeren Formbeständigkeit
der Schußraschel-Struktur aufweisen, andererseits jedoch nicht dessen nachteilige
fehlende Querelastizität besitzen.
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Es ist nun bereits bekannt geworden, bi-elastische Gewebe herzustellen.
Bei diesen bi-elastischen Textilgeweben, wie sie beispielsweise aus den DE-GM 72
22 481 und 72 23 242 bekannt geworden sind, werden als Schuß- bzw. Kettfäden elastische
Zwirne verwandt, welche als erste Komponente einen Elastomerfaden von 140 bis 280
den, als zweite Komponente ein grobes Streichgarn von etwa 10 bis 15 den und als
dritte Komponente ein feines Streichgarn von etwa 4 bis 6 den verwenden, wobei die
Einzelkomponenten eine hohe Spinndrehung im Einzelfaden besitzen.
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Derartige elastische Zwirne sind aufgrund der Verwendung von relativ
teuren Streichgarnen zur Herstellung kostenaufwendig.
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Aus der US-PS 39 48 502 wiederum ist ein bi-elastisches Textilgewebe
bekannt geworden, welches bis zum vollständigen Fadenschluß spannungsfrei gedämpft
und geschrumpft wird, anschließend auskondensiert wird und in einer neutralen oder
leicht alkalischen Flotte zwischen etwa 40 bis 50° C gewaschen wird. Dieses gewaschene
Gewebe wird bei etwa 100° C unter gleichzeitigem Strecken getrocknet und schließlich
bei etwa 175 bis 1850 C einer 30 bis 40 Sekunden dauernden Fixierung unterworfen.
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Diese Behandlung läßt sich jedoch nur bei Geweben durchführen, deren
Garnkomponenten Temperaturen bis 1850 C ohne nachteilige Veränderungen überstehen.
Derartige Garne sind jedoch selten, die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ist also
auf einen relativ engen Bereich begrenzt.
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Aus der DE-OS 28 11 329 ist ein Verfahren zum Herstellen eines elastischen
Zwirnes unter Verwendung von billigen OE-Garnen bekannt geworden. Dieser elastische
Zwirn ermöglicht es daher, einen billigeren elastischen Zwirn, als bisher bekannt,
herzustellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Schußraschel-Gewirken zu liefern, welches unter Verwendung von kostengünstigen
Garnen die Herstellung eines bielastischen Schußraschel-Gewebes ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens
als Schußfaden ein elastischer Zwirn verwendet wird, der aus einem Elastomerfaden
von etwa 140 bis 200 den und zwei Garnen Natur- oder Synthetikfaden besteht, wobei
das Wirken in üblicher Weise aus Schuß- und Stehfaden unter konstanter, leichter
Spannung erfolgt, das Gewirke unter Spannung mittels Breithalten von einem Planrahmen
zum Schrumpfen fieber eine Dämpfstrecke geführt wird und das Gewirke anschließend
gewaschen und getrocknet wird.
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Entgegen dem Stand der Technik läßt sich durch das erfindungsgemäße
Verfahren das bi-elastische Gewebe nach dem Wirken auf einer herkömmlichen Schußraschelmaschine
durch ein schonendes Verfahren schrumpfen, wodurch erhöhte Elastizität gegeben wird.
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Es ist also nicht notwendig, den elastischen Zwirn hochgespannt zu
verarbeiten, wofür eine neuartige Schußraschelmaschine entwickelt
werden
müßte, sondern es ist möglich, zunächst den elastischenZwirn nach herkömmlichen
Verfahren zu verarbeiten und die Hauptelastizität durch anschließende, einfache
Behandlung dem erfindungsgemäßen Gewirke mitzuteilen. Im Gegensatz zu bekannten
Verfahren ist es nicht notwendig, beispielsweise eine Thermofixierung mit Heißluft
von 175 bis 185° C durchzuführen, wodurch beispielsweise Polyacryl- und Polyvinylchloridfasern
hart werden.
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Es ist möglich, insbesondere bei Verwendung des elastischen Zwirns
für Schuß- und Stehfaden ein bi-elastisches Gewebe hoher Elastizität zu erhalten,
welches die Vorteile erhöhter struktureller Stabilität bei gleichzeitiger Bi-Elastizität
bietet.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung im einzelnen erläutert. Die aus einer einzigen Figur bestehende Zeichnung
zeigt dabei ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes bi-elastisches
Schußraschel-Gewebe in Fransenlegung.
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Das in der Zeichnung dargestellte bi-elastische Gewirke 10 wird mit
elastischem Zwirn mindestens als Schußfaden 12, der aus einem Elastomerfaden und
zwei OE-Garnen besteht, wobei die Herstellung und Aufbau des Zwirnes in der DE-OS
28 11 329 im einzelnen beschrieben sind, hergestellt.
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Dieser nach dem in der DE-OS 28 11 329 beschriebenen Verfahren hergestellte
Zwirn wird auf einer herkömmlichen Schußraschelkettenwirkmaschine verwirkt, wobei
auch an beiden Legebarren dieser Zwirn verarbeitet werden kant., also sowohl der
Stehfadenl4 als auch der Schuß faden 12 elastischer Zwirn sind. Dabei ist es möglich,
den Schuß- 12 und Stehfaden 14 beispielsweise mit unterschiedlicher
oder
gleicher Spannung zu führen, wobei eine Dehnung von wahlweise 15 bis 50 % in bezug
auf den unbelasteten Zustand des elastischen Zwirns vorgesehen sein kann.
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Der Elastizitätsgrad des Schußraschelgewirkes 10 ist bei vorgegebenem
elastischem Zwirn durch die Feinheit des Maschenbildes einstellbar.
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Üblicherweise wird als Elastomerfaden ein solcher verwandt, dessen
Elastizität durch eine nachfolgende Behandlung verändert bzw. eingestellt werden
kann. Beis?ielsweise können Polyurethan-Elastomere eingesetzt werden, deren Elastizitst
durch eine Wärmebehandlung variierbar ist.
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Nach dem Wirken wird das derart hergestellte Gewirke unter Spannung
in Breithalterung zum Schrumpfen über eine Dämpfstrecke geführt, wodurch die Elastizität
erhöht wird. Dieses Breithalten während des Dämpfens insbesondere bei der Verwendung
von schwer entflammbaren Fasern, wie Polyacrylnitril-oder Polyvinylchloridfasern,
ist auch bei mit flammhemmender Imprägnierung versehener Wolle wesentlich, da nur
durch unter Spannung des Fadens durchgeführtes Dämpfen eine exakte Einstellung der
Bi-Elastizität des Gewirkes möglich ist.
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Nach diesem Schrumpfen in der Dämpfstrecke wird das Gewebe bei etwa
30 bis etwa 400 C in einer leicht alkalischen, wässrigen Flotte gewaschen, die beispielsweise
durch Zusatz von etwa 0,2 g/Liter eines nicht-ionischen Tensids, wie beispielsweise
Levapron 150 der Firma Bayer AG und 0,5 g/ Liter Trinatriumphosphat gebildet wird.
Das Gewebe kann anschließend in einer wässrigen Flotte auf einen pH-Wert von 5 bis
6 angesäuert und mit einem Gewebeweichmacher behandelt werden. Anschließend wird
das Gewirke bei etwa 1000 C im
Planrahmen mit einer entsprechend
eingestellten Vorspannung zum Trocknen geführt. Gegebenenfalls kann es vorher noch
geschleudert werden. Eine Heißluftbehandlung zur Thermofixierung, wie sie bei anderen
Gewirkearten notwendig wäre, ist bei den obengenannten Polyacrylnitril- bzw. Polyvinylchloridfasern
nicht durchführbar.
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Bei dem Verfahrensbeispiel, das elastischen Zwirn lediglich für den
Schußfaden einsetzt, wird das Gewebe querelastisch, da die Maschenstruktur an sich
bereits in Längsrichtung Elastizität aufweist; allerdings ist das Rückholvermögen
der Maschenstruktur nicht so hoch wie die bei Verwendung des elastischen Zwirns
als Schuß- und Stehfaden. In vielen Fällen genügt jedoch auch die einfache Verfahrensführung
völlig zum Erreichen der erwünschten Eigenschaften.
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Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
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B ZUG Z Cr1 NL 1 (LIST OF R F Re@ @ NUM RAL ) 1 1 2 4 4 5 5 6 6 7
7 8 8 9 9 10 bielastisches Gewirke, Schußraschelgewirke 11 12 Schußfaden 12 13 13
14 Stehfaden 14 15 15 16 16 17 17 18 18 19 19 20 20 21 21 22 22 23 25 24 24 25 25
26 26 27 27 28 28 29 29 30 30
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