AT166442B - Verfahren zur Herstellung von nicht rollenden, beständig chemisch versteiften Geweben aus cellulosehaltigem Textilfasergut - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von nicht rollenden, beständig chemisch versteiften Geweben aus cellulosehaltigem Textilfasergut

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AT166442B
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  Verfahren zur Herstellung von nicht rollenden, beständig chemisch versteiften Geweben aus cellulosehaltigem Textilfasergut 
Bei allen auf chemischem Wege beständig versteiften Feingeweben, also den durchscheinenden Stoffen (Organdy) aus hiezu geeigneten Rohgeweben, wie Mousseline, aber auch bei den ebenfalls durch chemische Quellmittelbehandlung erzeugten waschecht versteiften voileartigen Geweben und endlich auch bei den schwereren und dichteren Geweben, wie Einlagestoffen oder Leinennachahmungen, kann man beobachten, dass mit zunehmender Versteifung, d. h. stärkerer Transparentierung oder Pergamentierung, eine immer stärker werdende Neigung zum Rollen, insbesondere beim Bügeln, auftritt, obwohl die Ausgangsgewebe durchaus keine derartige Neigung zum Rollen aufweisen. 



   Dies ist eine bei der Verarbeitung der Stoffe ausserordentlich störende Erscheinung, die bis jetzt durch keine der vorgeschlagenen Massnahmen beseitigt werden konnte. Auch Vorkehrungen, wie sie aus der deutschen Patentschrift Nr. 571446 bekannt geworden sind, nämlich eine beide Gewebeseiten in gleicher Weise beeinflussende Kalanderbehandlung, haben nur vorübergehende Wirkung, da der erhaltene Effekt meistens schon durch blosses Bügeln, unter allen Umständen aber durch Waschen und Wiedertrocknen aufgehoben wird. 



   Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, durch welches dieses äusserst lästige Rollen beständig chemisch versteifter, beispielsweise pergamentierter Gewebe, das schon bei offenem Liegen, in stärkerem Masse noch beim Zuschneiden, besonders bei Temperatur-und Feuchtigkeitsänderungen und am stärksten beim Bügeln auftritt, völlig oder wenigstens weitgehend behoben werden kann.

     Erfindungsgemäss   werden an sich nicht rollende Gewebe aus cellulosehaltigem Textilfasergut, die in bekannter Weise in Kette oder Schuss oder in Kette und Schuss aus einzeln oder gruppenweise miteinander abwechselnden, normal rechts gedrehten und links gedrehten Garnen gewebt worden sind, einer gleichfalls   ein   sich bekannten durchgehenden, chemisch versteifenden Veredlungsbehandlung, beispielsweise einer   Transparentier-oder   Pergamentierbehandlung, unterworfen. Die Erfindung geht von der überraschenden Beobachtung aus, dass jedes transparentierte Mousselinegewebe mit den üblichen Z-Drahtgarnen, immer in genau gleicher Weise rollt, also immer dieselben zwei diagonalliegenden Ecken aufwärts, die anderen zwei abwärts rollt.

   Das deutete darauf hin, dass die Ursache in der Garndrehung zu suchen und die Abhilfe in der Anordnung von Gegendrahtgarnen zu finden sei. Eine Probe mit einem Transparentgewebe aus einem Rohgewebe, das in Kette und Schuss abwechselnd aus zwei Z-und zwei S-Garnen gewebt war, ergab trotz sogar abnorm hoher Garndrehungen (Hartdraht) ein völliges Flachliegen des transparentierten Materials. Das   Pr.-L'fTu war damit   theoretisch gelöst : ein   Gewetx,-eLbcs so   hergestellt ist, dass in der Kette   sowon@   als im Schuss eine gleiche oder   annähernd gleich * < lenge Rechts-und     Links drahtgame gleichmässig   verteilt sind, weist nach der   Transparentierbehanrl ! ung   die Neigung zum Rollen nicht mehr auf. 



   Als praktisch gangbare Lösung wird in der Regel nicht die teurere Art des Wechselschusses neben der Wechselkette gewählt, sondern ein sehr befriedigender Effekt und Fortschritt ist schon erreichbar, wenn nur die Kette abwechselnd und regelmässig   S-und   Z-Garne enthält. 



   Solche Gegendrahtgewebe sind zwar bereits bekannt. Man musste sie z.   B.   für viele Crêpe- 
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 haben z. B. einen Wechselschuss 2   Z ! 2   S-Schüsse und dazu eine weiche, glatte wenig gedrehte Kette ; Crêpe Georgette haben in Kette und Schuss paarweise abwechselnd   S-und Z-Crepezwirne.   



  Andere Crepes, z. B. Borkencrepe u. ähnl. 
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 liegt, ein stark unregelmässig, rissiges, borkenartiges Bild. Allen   diesen Crepegeweben   aber gemeinsam ist das Fehlen jeder chemischen Versteifung, da es sich um weich fallende Kleiderstoffe handelt. Es wurde ferner längere Zeit ein popelineähnlicher   Wäschestoff hergestellt,   der eine Wechselkette (2 Z/2   S-Garne)   und einen weichen Eintrag enthielt. Meistens war der Schuss Kunstseide und das entstandene Mischgewebe war nicht transparentierfähig und wurde gar nie zu solchen Zwecken verwendet.

   Wir verweisen in diesem 

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 Zusammenhang auch auf das nach der USAPatentschrift Nr. 1,822. 889 erstellte und geschützte Gewebe, das die obige 2 S/2 Z-Kett-Anordnung enthält und dadurch ein optisch wahrnehmbar rippigstreifiges Gewebebild aufweist, zu dem scheinbar auch die Massnahme einer nur halben Schusszahl im Verhältnis zur Kettfadenzahl mit beiträgt. Ein Transparentierverfahren kann für solche dichte Gewebe nie in Frage kommen. 



  Schliesslich ist es auch bekannt, dass man das Rollen von Einlage-oder Steifgeweben aus stark gedrehten Faserstoffen wie Rosshaar usw. verhindern kann, wenn man die Gewebe im ganzen oder teilweise aus gegensinnig gedrehten Garnen herstellt. Auch bei derartigen Steifgeweben musste ohne jene chemische Massnahme eine Neigung zum Rollen bereits im Rohzustande auftreten. Sie berühren indessen die Erfindung nicht, da sie aus anderen Ausgangsstoffen bestehen und auch mit anderen Mitteln ausgerüstet werden. 



   Als für die Erfindung in Betracht kommende, zu ständigen Versteifungen führende Arbeitsweisen seien die bekannten Verfahren zum Transparentieren oder Pergamentieren mit Hilfe von chemischen Quellungsmitteln, wie Mineralsäuren oder Alkalilaugen oder beider nacheinander erwähnt. Neben den im Vordergrund stehenden, reinen Transparentstoffen aus Baumwollfeingeweben hat die Erfindung weiterhin grosse
Bedeutung für auf chemischem Wege waschecht versteifte Einlagestoffe, wie Kragen, die im all- gemeinen   wepen   ihres lästigen Rollens überhaupt bisher nicht beständig ausgerüstet werden konnten. 



   Gewebe, die normal rechtsgedrehte und links- gedrehte Garne aufweisen, können vor, während oder nach der versteifenden Behandlung auch noch anderen Veredlungsverfahren, wie Bleichen,
Färben oder Drucken, unterworfen werden. 
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 ständig zu Rollen oder Röhrchen sich einrollten, sondern dass man die Zuschnitte auch lagenweise flach aufeinander legen und viel leichter wieder verarbeiten kann. Ein Damenkragen, z. B. ist mit gewöhnlichem Transparent nie so glatt anliegend, wie er hätte liegen sollen, sondern hat immer die Enden eingerollt oder aufgebogen. Mit den gemäss der Erfindung hergestellten Geweben ist das nicht der Fall. Dass das Problem ein wichtiges war, zeigen ja die verschiedenen, zum Teil patentierten aber ungenügenden Verfahren (vgl. S. 1, Abschnitt 2). 



   Nach der Beschreibung der technisch wichtigen Möglichkeit, ein nicht oder äusserst wenig rollendes Transparentgewebe zu erhalten, seien noch weitere Möglichkeiten erwähnt, durch die man verbesserte, nicht oder kaum rollende versteifte Gewebe spinnund webtechnisch anordnen und ausrüsten kann. 



  Die den Rolleffekt bewirkende, einseitige Spinnoder Zwirndrehung kann auch weitgehend kompensiert werden durch Anordnung von Streifen gegengedrehter Garne, d. h. also in grössere
Gruppen zusammengeordnete Gegendrahtgarne, wobei es nicht unbedingt notwendig ist, dass genau die gleiche Anzahl von beiden Drehungsarten benutzt wird, da der ausgleichende Einfluss schon durch einen unter 50% liegenden Anteil an ent- gegengesetzt gedrehten Garnen wirksam wird. Bei
Phantasiegeweben kann auch die Anordnung lediglich von Effektstreifen aus entgegengesetzt gedrehten Garnen zur Erzielung der gewünschten
Wirkung ausreichen, wobei natürlich gleichgültig ist, welches der Garne als Effekt und welches als Gewebegrund verwendet wird.

   Für das
Wesen der Erfindung ist es ohne Belang, wie die beständige chemische Versteifung erzielt wird, welche versteifenden Mittel angewendet werden, bei welchen Konzentrationen, Temperaturen oder
Behandlungszeiten oder nach welchen Behand- lungsweisen gearbeitet wird oder ob die Gewebe noch irgend einer Vor-oder Nachbehandlung unterworfen werden. Der Ausdruck Garne in der bisherigen Beschreibung umfasst sowohl einfache, als auch gezwirnte Garne aus pflanzlichen oder künstlichen Cellulosefasern oder aus vor- wiegend cellulosehaltigen Fasergemischen, wobei die Gewebe eine oder verschiedene Arten von derartigen Garnen enthalten können. 
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 S-Zwirn eingezettelt wird. Ebenso soll im Schuss jedem Z-Zwirn ein S-Zwirn folgen.

   Nach dem Bleichen und Transparentieren bekommt man einen waschechten Steifvoile, der zum Unterschied von den bisher üblichen, transparentierten Voilegeweben sich nicht hartnäckig   einrollt,   sondern dauernd flach liegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von nicht rollenden, beständig chemisch versteiften Geweben aus cellulosehaltigem Textilfasergut, dadurch gekenrzeichnet, dass durch an sich bekannte webetechnische Massnahmen hergestellte nicht rollende Gewebe, die in Kette oder Schuss oder in Kette und Schuss aus einzelnen oder gruppenweise miteinander abwechselnden, normal rechts gedrehten und links gedrehten Garnen gewebt wurden, einer üblichen durchgehenden, chemisch versteifenden EMI3.1
AT166442D 1937-05-07 1948-07-28 Verfahren zur Herstellung von nicht rollenden, beständig chemisch versteiften Geweben aus cellulosehaltigem Textilfasergut AT166442B (de)

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