Anmelderin: Stuttgart, den 18. März 1980
Continental Pharma P 3835 S-C
135j avenue Louise
Brüssel (Belgien)
Vertreter:
Kohler-Schwindling-Späth
Patentanwälte
Hohentwielstr. 41
7000 Stuttgart 1
Derivate von Glycinamid, deren Herstellung und Verwendung
Die Erfindung "betrifft Derivate von 2-Aminoacetamid, das
allgemein Glycinamid genannt wird, sowie die Salze dieser Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung, pharmazeutische
Zubereitungen, die wenigstens eines dieser Derivate enthalten, sowie Methoden zu ihrer Anwendung.
030041/0636
10599
Gewisse Glycinamide sind bereits in chemischen Reaktionen
bekannt, wie beispielsweise die Verbindungen mit den Formeln
, 1C5H7IiHCH2CONH2, C
C5H11NHCH2COM2, C7H15NHCH2COM2, C6H5MCH2COM2
Andere Glycinamide sind aus der DE-OS 2 511 311 als Fungicide bekannt.
Von wiederum anderen Glycinamiden ist bekannt, daß sie
gewisse pharmazeutische Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise die Verbindung C2H2O-CO-(CH2),M-CH2-COM2
und die in der BE-PS 636 245 beschriebenen Verbindungen.
Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, eine Klasse von Derivaten von 2-Aminoacetamid anzugeben,
die als Medikamente von besonderem Interesse sind.
Die Derivate nach der Erfindung haben die allgemeine Formel
fii
- ./E5 · U)
in der
030041/0636
ß eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5 bis 18
G-Atomen, eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe
mit 5 "bis 18 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte
Alkinylgruppe mit 4- "bis 10 C-Atomen, eine lineare oder
verzweigte Acylgruppe mit 4 bis 18 C-Atomen, oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen,
die durch eine Phenoxy-, Hydroxyl-, Acetoxy-, oder Carboxylgruppe,
durch'eine lineare oder verzweigte Alkoxycarbonylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen, eine Carbonyl-, Carboxaldehyd-, Acetal- oder Cetalgruppe, durch eine
oder mehrere Phenylgruppen oder durch eine oder mehrere durch ein Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte
Phenylgruppen substituiert ist, bedeutet,
IL Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte
Acylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen, eine Benzoylgruppe, eine lineare oder verzweigte Alkoxycarbonylgruppe mit
1 bis 8 C-Atomen oder eine Carboxamidomethylgruppe bedeutet ,
Rp Wasserstoff, eine lineare oder verjweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 3 C-Atomen oder eine Phenylgruppe bedeutet,
R, Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine gegebenenfalls durch ein Halogen, wie fluor, Chlor oder Brom substituierte .Phenylgruppe
bedeutet, und
030041/0636
-/IH-
R1, Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung hat diejenigen
Verbindungen der Formel (I) zum Gegenstand, in denen R eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit
5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 5 bis 18 C-Atomen,
eine lineare oder verzweigte Alkinylgruppe mit 4 bis β C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Acylgruppe mit
4 bis 12 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7> 8 C-Atomen, die durch
eine oder mehrere Phenylgruppen, eine oder mehrere, durch ein Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte
Phenylgruppen, durch eine Phenoxy-, Hydroxyl-, Acetoxy-
oder Cart oxylgruppe, durch eine lineare oder verzweigte
•Alkoxycaibonylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder durch eine Carbonyl- oder Carboxaldehydgruppe substituiert ist,
bedeutet,
Ry. Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Acylgruppe mit 1 bi 4 C-Atomen, eine Benzoylgruppe, eine
lineare oder verzweigte Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis C-Atomen oder eine Carboxamidomethylgruppe bedeutet,
ßp Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 3 C-Atomen oder eine Phenylgruppe bedeutet,
R, Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine gegebenenfalls durch ein Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte Phenylgruppe
bedeutet, und
Hj, Wasserstoff bedeutet. ./.
0300A1/0636
-Is-
Eine bevorzugte Klasse der erfindungsgemäßen Produkte wird von den Produkten nach der Formel (I) gebildet,
in denen
E eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5» 6, ?,
oder 9 C-Atomen, eine lineare oder vei'zweigte Alkenylgruppe
mit 5 bis 10 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Aikinylgruppe
mit 4 bis 6 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Acylgruppe mit 4 bis 8 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen, die durch eine oder mehrere Phenylgruppen, eine oder mehrere mit
einem Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte Phenylgruppen, durch eine Acetoxy- oder Caboxylgruppe,
durch eine lineare oder verzweigte Alkoxycarbonylgru »pe mit 1 bis 4 C-Atomen oder durch eine Carboxaldehydgrjppe
substituiert ist, bedeutet,
Ry, Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Acylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, eine Carboxamidomethylgruppe
oder eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet ,
Ii2 Wasserstoff, eine Meth/1-oder Ehenylgruppe bedeutet,
E^ Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine gegebenenfalls durch ein Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte Phenylgruppe
bedeutet, und
H.. Wasserstoff bedeutet.
BAD ORIGINAL 030041/0636
Eine spezielle Klasse der erfindungsgemäßen Produkte
besteht aus Derivaten der Formel (I), in denen
R eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5, 6, 7)
8 oder 9 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 5 his 8 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte
Acylgruppe mit 4- bis 6 C-Atomen oder eine lineare oder
verzweigte Alkylgruppe mit 1, 2, 3 oder 4- C-Atomen, die durch eine Phenyl-, Acetoxy- oder Carboxylgruppe, durch
eine Alcoxycarbonylgruppe mit 1 oder 2 C-Atomen oder eine Carboxaldehydgruppe substituiert ist, bedeutet,
Ry, Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Acylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen^ eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine Carboxamidomethylgruppe bedeutet
,
Sp Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 C-Atomen
oder eine Phenylgruppe bedeutet,
R, Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit Ibis 4- C-Atomen und
R^ Wasserstoff bedeutet.
Eine andere bevorzugte Klasse von Produkten nach der Erfindung umfaßt die Derivate der Formel (I), in
denen
030041/0636
10599
R eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5>, 6, 7
oder 8 C-Atomen, eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe
mit 5, 6, 7 oder 8 C-Atomen, eine lineare oder
verzweigte Alkinylgruppe mit 5» 6, 7 oder 8 C-Atomen
oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen, die durch eine Phenylgruppe,
eine Carboxylgruppe, eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1,oder 2 C-Atomen oder eine Carboxaldehydgruppe substituiert
ist, bedeutet,
E^ Wasserstoff, eine Benzoylgruppe oder eine Carboxamidomethylgruppe
bedeutet,
Rp Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 C-Atomen
oder eine Phenylgruppe bedeutet,
R7. Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, und
R^ Wasserstoff bedeutet.
Von besonderem Vorteil sind die erfindungsgemäßen Produkte nach der allgemeinen Formel (I), in denen
R eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5, 6 oder
C-Atomen, die durch eine Carboxylgruppe oder
eine lineare oder verzweigte Alkoxycarbonylgruppe mit, 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen substituiert ist, bedeutet,
030041/0636
R^ Wasserstoff oder eine Carboxamidomethylgruppe bedeutet,
R0 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Phenylgruppe
bedeutet, und
R? und Rj, beide Wasserstoff bedeuten.
Von ganz besonderem Interesse sind die Derivate nach der Formel (I), in der
R eine Alkylgruppe mit 2, 3 oder M- C-Atomen bedeutet,
die durch eine gegebenenfalls durch ein Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom substituierte Phenylgruppe
substituiert ist, bedeutet,
IL Wasserstoff bedeutet,
Rp Wasserstoff, eine Methyl- oder Phenylgruppe bedeutet,
und
R_ und R^, beide Wasserstoff bedeuten.
Von ganz besonderem Interesse sind die Produkte der Formel (I), in der
R. eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit; 5i 6,
oder 9 C-Atomen bedeutet^
R^1 Wasserstoff, eine Carboximidomethylgruppe oder eine
Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,
R0 Wasserstoff, eine Methyl-oder Phenylgruppe bedeutet,
R, und R^ beide Wasserstoff bedeuten.
030041/0636
■AS-
Eine bevorzugte Unterklasse von Produkten der allgemeinen Formel (I) sind diejenigen, in denen
E eine lineare oder verzweigte .iikylgruppe mit 5, 6» 8
oder 9 Kohlenstoffatomen bedeutet und
H^, Ep, R^ und E^, alle für Wasserstoff stehen.
Venn die Derivate nach der Formel (I) in Porm ihrer
Säureadditionssalze vorliegen, kann man sie mittels der üblichen Verfahren in ihre freien Basen oder in
Salze anderer Säuren umsetzen.
Die Salze, die am häufigsten verwendet werden, sind die Säureadditionssalze, insbesondere die Additionssalze
von nichttoxischen, pharmazeutisch verwendbaren Salzen, die mit geeigneten anorganischen Säuren gebildet werden,
wie beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure, oder mit geeigneten organischen Säuren, wie den
aliphatischen, cycloaliphatisehen, aromatischen, araliphatischen
oder heterocyclischen Carbon- oder Sulfonsäuren, wie beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure,eine Dialkylessigsäure,
wie Dipropylessigsäure, Propionsäure, Bernsteinsäure, Glycolsäure, Gluconsäure, Milchsäure, Apfelsäure,
Weinsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure, Glucoronsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Brenztraubensäure, Asparaginsäure,
Glutaminsäure, Benzoesäure, Anthranilsäure, Hydroxybenzoesäure, Salicylsäure, Phenylessigsäure, Mandelsäure,
Embonsäure, Methansulfonsäure, Äfhansulfonsäure,
Pantothensäure, Toluolsulfonsäure, SuIfanilsäure, Cyklohexylaminosulfonsäure,
Stearinsäure, Alginsäure, ß-Hydroxypropionsäure,
ß-Hydroxybuttersäure, Oxalsäure, Malonsäure,
030IU1 /0636 BADORiGINAL
Galaktarinsäure und Galakturonsäure. Von diesen Salzen
lassen sich ebenfalls natürlich oder künstliche Aminosäuren ableiten, wie beispielsweise Lysinsäure, Glycinsäure,
Argininsäure, Ornithinsäure, Asparaginsäure,
Glutaminsäure, Alaninsäure, Valinsäure, Thrioninsäure,
Serinsäure, Leucinsaure, Cysteinsäure usw.
Beispiele für Derivate nach der Erfindung sind:
2-n-Pentylaminoacetamid
2-n-Octylaminoacetamid Methylester der S-CDicarboxamidomethyl)
aminohexansäure 2-n-Decylaminoacetamid
Methylester der 8-(Dicarboxamidomethyl)
aminooctansäure 2-n-Hexylaminoacetamid
2-(2-Phenyläthyl)aminoacetamid 2-n-Octadecen-9-ylaminoacetamid
2-(N-Garboaxamidomethyl-N,n hexyl)aminoacetamid
2-(1,Λ-Dimethylpropyn-2-yl)aminoac etamid
Äthylester der N-n-Hexyl-N-carboxamidomethylc
arb ami dsäure
2-n-Pentylaminobutyramid
2-($-Phenylpropyl)aminoacetamid
2-Octen-7-ylaminoacetamid e-Carboxamidomethylaminooctansäure
2-(4-Phenylbutyl)aminoacetamid
N-n-Butyl-2-[N-acetyl-W-(4-phenoxybutyl )J aminoisovaleramid.
03 0 041/0636
Die erfindungsgemäßen Produkte können ein oder mehrere Asymmetriezentren aufweisen. Produkte mit AsymmetrLezentren
können in Form optischer Antipoden oder in Form
von Mischungen vorliegen, die racemisch sein können. Ihre Trennung in Enantiomere kann durch die Bildung von
diasteraoisomeren Salzen erfolgen. Für erfindungsgemäße Produkte, die zwei Asymmetriezentren aufweisen, kann
man zwei Racemate mit firythro- "bzw. Threokonfiguration
erhalten. Diese beiden Bacemate können durch klassische
Verfahren getrennt werden, beispielsweise durch die Bildung von diastereoisomeren Salzen mittels optisch aktiver
Säuren, wie beispielsweise Weinsäure, Diacetylweinsäure,
Tartranilsäure, Dibenzoylweinsäure, Ditoluolweinsäure,
und Trennung der diastereoisomeren Mischung durch Kristallisation,
Destillation oder Chromatographie aiit anschließender Freisetzung der optisch aktiven Basen von den Salzen·
Die erfindungsgemäßen Derivate können demnach in Form von
Mischungen verwendet werden, die mehrere Diaeteriosomere
in beliebigem Verhältnis enthalten, in Form von Mischungen, die enantiomere Paare im gleichen Verhältnis (racemische
Mischung) oder beliebigen Verhältnis enthalten, sowie auch in Form von optisch reinen Verbindungen.
Die erfindungsgemäßen Produkte können zur Behandlung verschiedener
Formen der Epilepsie, zur Behandlung von Dyskinesen,
wie die Parkinson'sehe Krankheit,und bei Gedächtnisstörungen
verwendet werden. Darüberhinaus kann die Verwendung gewisser Produkte nach der Erfindung zur Behandlung
030041/0636
von psychischen Störungen, wie Depressionen, in Bet,rächfc
gezogen werden.
Die vorliegende Erfindung hat auch pharmazeutische Zubereitungen zum Gegenstand, die als wirksamen Bestandteil
mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) und/oder dessen Salze in Verbindung mit einem pharmazeutischen
Trägerstoff enthalten. Die Zubereitungen können in einer Form vorliegen, die sie zur oralen, rektalen oder
parenteralen Verabreichung geeignet machen. So können beispielsweise die Zubereitungen für die orale Verabreichung
flüssig oder fest sein und sich in Form von Komprimetten, Dragees, umhüllten Komprimetten, Kapseln,
Granulaten, Pulvern, Sirups oder Suspensionen präsentieren. Die trockenen Zubereitungen für orale Verabreichung
enthalten Zusätze und Trägerstoffe, wie sie in der galenisehen Pharmazeutik allgemein üblich sind, neutrale
Verdünnungsmittel, Desintegrations-, Binde- und
Schmiermittel, wie beispielsweise Lactose, Stärke, Talkum, Gelatine, Stearinsäure, Cellulose und deren Derivate,
Kieselsäure, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon, Calciumphosphat, Calciumcarbonat usw.
Solche Zubereitungen können in solcher Weise ausgeführt
werden, daß ihr Zerfall verzögert und dadurch die Wirkungsdauer des enthaltenen Wirkstoffes verlängert wird.
Wässrige Suspensionen, Emulsionen und ölige Lösungen werden unter Zusatz von Süßstoffen, wie Dextrose oder
Glycerol, Geschmacksstoffen, wie z.B. Vanille, hergestellt und können außerdem Eindickungs-, Netz- und Konservierungsmittel
enthalten.
030041/0636
■χι-
ölige Emulsionen und lösungen werden unter Verwendung
eines pflanzlichen oder tierischen Öles hergestellt und können Emulgatoren, Aromastoffe, Dispergentrien,
Süßstoffe und Antioxidantien enthalten. Für die parenterale
Verabreichung wird als Trägerstoff steriles Wasser, eine wässrige Lösung von Polyvinylpyrrolidinon, Ernußöl,
Äthyloleat usw. verwendet. Die injizierbaren wässrigen oder öligen Lösungen können Verdickungsmittel, Netzmittel,
Dispergentien und Geliermittel enthalten.
Die erfindungsgemäßen Produkte können nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden, von denen einige beispielsweise
nachstehend beschrieben werden.
Verfahren A
Nach diesem Verfahren wird ein Amin der Formel (II) in
ein Glycinamid der Formel (I) umgewandelt:
R. RO
\ \ Il
N-CH-Z > N-CH-C. R„
Rl R2 Rl R2 N(
in) ω *4
030041/0636
In diesen Formeln haben R, R^, Rp, R7. und R^ die oben
angegebenen Bedeutungen, während Z für eine Gruppe steht, die durch Einwirkung eines geeigneten Stoffes in eine
Amidogruppe umwandelbar ist. Beispielsweise kann es sich bei Z um eine Carboxylgruppe (-GOOH), um die Nitrilgruppe
(-GK), um einen Ester-COORc-, in dem Ri- einen
niedrigen Alkylrest (C^ bis C-) oder eine derart substituierte
Phenylgruppe bedeutet, daß sie den Ester bezüglich des Angriffes eines nucleophilen Stoffes aktiviert,
um eine Amidingruppe
■X
um ein Säurehalogenid
in dem X ein Halogen, wie Brom oder Chlor bedeutet, oder
auch um ein Anhydrid handeln. Z kann weiterhin einen Vorläufer
einer Carboxylgruppe darstellen, wie beispielsweise die Trichlormethylgruppe,oder eine Oxazolingruppe
030041/0836
Der Übergang vom Produkt (II) zum Produkt (I), d.h. die Umwandlung eines Amid-Vorläufers in ein Amid,erfolgt
mittels klassischer Reaktionen, die in der Chemie ausführlich dokumentiert sind. Nachfolgend werden einige
Beispiele für eine solche Umwandlung angegeben.
a) Umwandlung einer Carbonsäure in ein Amid:
Es gibt mehrere Verfahren, welche diese chemische Transformation bewirken. Beispielsweise kann die Garbonsäure mit
einem Amin zu einem Salz umgesetzt werden, dessen Pyrolyse ebenso wie die Einwirkung eines Deshydratationsmittels, wie
P2Oc, zur Bildung des Amids führt. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Carbonsäure in ein Säurehalogenid umzusetzen, das anschließend durch die Einwirkung eines
Amins in das Amid verwandelt wird. Die Umwandlung der Säure in das Säurehalogenid erfolgt häufig ohne Lösungsmittel
unter Verwendung von Thionylchlorid, Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid. Die entsprechenden
Bromide können ebenfalls verwendet werden. Um zu gewährleisten, daß die Reaktion vollständig abläuft, ist es
häufig nützlich, die Reaktionsmischung auf eine Temperatur zwischen 50 und 150° C zu erwärmen. Wenn es zweckmäßig
ist, bei der Reaktion ein Lösungsmittel zu verwenden, handelt es sich um ein neutrales organisches Lösungsmittel.
Beispielse hierfür sind Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Petrolather, und Äther, wie Diäthyläther.
030041/0636
Die Reaktion zwischen dem Säurehalogenid und dem Amin erfolgt unter Kühlung der Reaktionsmischung auf eine
Temperatur zwischen 0° und -50° C sowie unter Einführen des Amins im Überschuß (mindestens 2 Moläquivalente oder
mindestens 1 Moläquivalent Amin und 1 Moläquivalent einer tertiären organischen Base, wie beispielsweise Triäthylamin).
In klassischer Weise wird das Säurechlorid zu dem Amin hinzugefügt, das sich in einem organischen
Lösungsmittel, beispielsweise einem der oben angegebenen, oder auch in Wasser in Lösung befindet.
Eine weitere Art des Vorgehens besteht darin, eine Garbonsäure und ein Amin in Gegenwart eines Kupplers umzusetzen,
wie er beispielsweise bei derPeptinsynthese verwendet wird. Es gibt tatsächlich eine Vielzahl solcher Kuppler, wie
beispielsweise Dicyclohexylcarbodiimid, N-Äthyl-tT1 , 3-dimethylaminopropylcarbodiimid,
die Phosphine, die Phosphite, sowie die Tetrachloride von Silicium und Titan.
b) Umsetzung von Nitril in Amid
Die Nitrile können sowohl in saurem als auch in basischem Milieu zu Amiden hydrolisiert werden.
Wenn die Hydrolyse unter sauren Bedingungen stattfindet, kann man konzentrierte Schwefelsäure, eine konzentrierte
wässrige Lösung von Salzsäure, Ameisensäure ohne Zusatz eines Löstmgsmittels sowie Essigsäure in Gegenwart von
Bortrifluorid verwenden. In den meisten Fällen ist es
030041/0636
3010593
vorteilhaft, die Beaktionsmischung auf Temperaturen bis zu 200° C zu erhitzen. Eine weitere Möglichkeit zur Umtwandlung
von Nitril in Amid im sauren Milieu besteht in der Behandlung des Nitrile mittels Salzsäure in einem
Alkohol, wie Äthanol. Es bildet sich dabei als Zwischenprodukt ein Iminoäther, der sich thermisch in ein Amid
umsetzt.
Wenn die Hydrolyse unter basischen Bedingungen erfolgt, so wird in diesem Fall die wässrige Lösung eines Alkalimetall-
oder Erdalkalimetallhydroxids verwendet. Die Gegenwart von Wasserstoffsuperoxid kann die Reaktion der
Hydrolyse fördern. Die Anmelderin hat ein eigenes Verfahren zur Hydrolyse von Nitril entwickelt, das darin
besteht, dae Nitril mit einem Äquivalent Kapferchlorid zu versetzen und die Heaktion in einer wässrigen Lösung
eines Alkalimetallhydroxids mit einem pH = 10 durchzuführen, vorzugsweise bei Umgebungstemperatur. Auch hier
kann es vorteilhaft sein, die Hydrolyse bei einer Temperatur durchzuführen, welche zwischen der Umgebungstemperatur
und der Bückflußtemperatur der Beaktionsmischung liegt.
Eine weitere, sehr klassische Methode der basischen Hydrolyse von Nitril findet unter Verwendung eines Alkalimetallhydroxids,
vorzugsweise von Kaliumhydroxid, in t-Butanol statt.
030041/0636
'it
c) Umwandlung von Ester in Amid:
Die Aminolyse eines Esters erfolgt in klassischer Weise
entweder in Wasser oder in einem neutralen organischen Lösungsmittel. Als Beispiele für brauchbare Lösungsmittel
können aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan
oder Petroläther, Halogen-Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan oder Chloroform genannt werden.
Die Gegenwart epLner starken Base kann im Fall einer Reaktion
mit nur schwach basischen oder sterisch gehinderten Aminen unerläßlich sein. Die vorstehend genannte Reaktion
kann bei einer Temperatur zwischen der Umgebungstemperatur und der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels durchgeführt
werden.
d) Umwandlung von Amidin in Amid:
Diese Reaktion erfolgt prinzipiell mittels einer sauren Hydrolyse im wässrigen oder alkoholischen Milieu. Bei
der Säure kann es sich um eine anorganische Säure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure oder um eine organische Säure,
wie Essigsäure handeln. Die Reaktion erfolgt bei einer Temperatur im Bereich zwischen der Umgebungstemperatur
und der Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung.
030041/0636
Wenn die Gruppe Z der allgemeinen Formel (II) den Vorläufer einer Carbonsäure darstellt, erfolgt die Umwandlung
zur Garbonsäure entweder in Wasser oder in einem neutralen organischen Lösungsmittel in Gegenwart einer
Säure. Unter einem neutralen organischen Lösungsmittel ist ein Lösungsmittel wie ein aromatischer oder aliphatischer
Kohlenwasserstoff zu verstehen, der durch Chlor substituiert sein kann, aber nicht zu sein braucht, wie
beispielsweise Benzol, Toluol, Chloroform, Dichlormethan,
oder ein Äther wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan.
Als Säure wird allgemein eine Mineralsäure verwendet, wie die Halogenwasserstoffsäuren, konzentrierte oder verdünnte
Schwefelsäure, konzentrierte oder verdünnte Salpetersäure oder Phosphorsäure,oder eine organische Säure, wie Essigsäure.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen O und 150° C,
vorzugsweise zwischen 50 und 100° C.
In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, die Gruppe Z nicht unmittelbar in ein Amid
"n/V
umzuwandeln, sondern zunächst einen Bestandteil von Z in einen anderen zu transformieren, bevor die Amidgruppe
gebildet wird. Die Verfahren, die solche Transformationen
030041/0636
gestatten, sind aus der Literatur allgemein bekannt, so daß
sie nur kurz erwähnt werden sollen.
i) Umwandlung einer Säure in einen Ester und umgekehrt:
Das Verestern einer Säure ist eine sehr allgemeine Reaktion, die auf vielfältige Weise ablaufen kann. In klassischer
Weise werden Säure und Alkohol in Gegenwart eines sauren Katalysators zur Reaktion gebracht, beispielsweise in
Gegenwart von Salzsäure, Schwefelsäure oder p-Toluolsulfonsäure.
Diese Reaktion erfolgt vorteilhafterweise unter wasserfreien Bedingungen, und es wird einer der Reaktionsteilnehmer mit hohem Überschuß eingesetzt. Das Lösungsmittel
kann entweder von einem der Reaktionsteilnehmer oder von einem neutralen organischen Lösungsmittel gebildet
werden, z.B. von chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, von einem aromatischen
oder aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petrolather. Die Temperatur wird zwischen
Normaltemperatur und der Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung gehalten.
Eine andere Verfahrensart besteht im Abdestillieren des Wassers unmittelbar bei seiner Entstehung unter Verwendung
eines geeigneten Apparates. Die Verfahrensbedingungen sind die gleichen, wie sie vorstehend beschrieben wurden, abgesehen
davon, daß keiner der Reaktionsteilnehmer mit großem Überschuß eingesetzt werden darf.
030041/0636
Die Hydrolyse des Esters erfolgt unter den gleichen Bedingungen wie die Reaktion der Veresterung, jedoch wird
in diesem Fall einer der Reaktionsteilnehmer, bei Vorhandensein das Wasser, mit sehr großem Überschuß eingesetzt.
Die Bedingungen der Katalyse und der Temperatur sind die gleichen wie bei der Veresterung.
ii) Umwandlung von Nitril zu Ester
Die Umwandlung von Nitril zu Ester erfolgt, indem man das Nitril in saurem Milieu einem Alkohol aussetzt. Es sind
viele für diesen Zweck geeignete Katalysatoren beschrieben worden, wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure
oder Naphtalinsulfonsäure. Als Lösungsmittel kann der Alkohol, aber auch jedes andere neutrale Lösungsmittel,
wie chlorierte Kohlenwasserstoffe, aliphatische oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, verwendet werden. Die Reaktion läuft bei einer Temperatur ab, die zwischen der Normaltemperatur
und der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels liegt. Es bildet sich auf diese Weise ein Zwischenprodukt
in Form eines Iminoäthers, der durch Hydrolyse in den Ester umgesetzt wird.
iii) Umwandlung eines Nitrils in Säure
Die Hydrolyse eines Nitrils zu einer Carbonsäure findet im sauren oder basischen Milieu statt. Als Säure wird
gewöhnlich eine Halogenwasserstoffsäure wie Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure verwendet, oder eine Sauerstoffsäure
wie Schwefelsäure oder Salpetersäure. Als Base verwendet
030041/0636
-II'
man ein Alkalimetallhydroxid, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid.
Die Hydrolyse findet in Wasser und unter Rückfluß während mehrerer Stunden statt.
iv) Umwandlung eines Nitrils in ein Amidin
Die Umwandlung eines Nitrils in ein Amidin erfolgt durch Umsetzen des Nitrils mit einem Amin. Es ist häufig vorteilhaft,
einen der Heaktionsteilnehmer zu aktivieren, um das Amidin mit einer besseren Ausbeute zu erhalten.
Eine aktivierte Form des Nitrils kann ein Iminoäther oder auch ein Iminohalogenid sein. Die Aktivierung des Amins
kann durch Bildung eines Salzes mit einem Alkali- oder Erdalkalimetall erfolgen. Unter diesen Bedingungen werden
die Amidine mit einer guten Ausbeute erhalten.
Um das Verfahren verständlicher zu machen, werden nachstehend die wichtigsten Wege angegeben, auf welchen die
Derivate nach Formel (II) erhalten werden können.
I. SYNTHESE DER VERBINDUNG (II)
I.Das Derivat der Formel (II) kann aus dem Produkt der
Formel (III) durch Alkylierung oder Acylierung erhalten werden:
R1X R
R-NlI- CH - Z .-· N-CH-Z
I / I
R2 R1 R2
<hi) (π)
030041/0636
In den Formeln (II) und (III) haben H, R^ und R2 die ot>en
angegebenen Bedeutungen, dedoch kann in diesem Fall R^ nicht
Wasserstoff sein. X stellt eine durch eine nucleophile Reaktion leicht ablösbare Gruppe dar, beispielsweise ein
Halogen, wie Chlor, Brom oder Jod, oder eine Tosyi-, Mesyl-
oder Acyloxygruppe.
Die Reaktion kann in einem organischen Lösungsmittel wie Chloroform oder Dichlormethan, in einem Alkohol wie
Methanol oder Äthanol oder in einem gesättigten oder aromatischen Kohlenwasserstoff wie Petroläther, Benzol oder
Toluol stattfinden.
Die Reaktion findet entweder bei Umgebungstemperatur oder bei einer Temperatur zwischen 0 C und der Rückflußtemperatur
des Lösungsmittels statt. Vorteilhaft kann die Reaktion in Gegenwart einer organischen Base ausgeführt werden, wie
beispielsweise Triäthylamin, Pyridin oder N-Dimethylanilin,
oder in Gegenwart von anorganischen Basen, wie den Hydroxyden, Carbonaten und Bicarbonaten der Alkali- oder Erdalkalimetalle
sowie fein pulverisiertem Kalk.
Eine Variante dieses Verfahrens veranschaulicht die nachstehende Gleichung:
N-H+X-CH-Z > N-CH-Z
030041/0636
Es ist festzustellen, daß es sich bei der vorstehenden
ebenso wie bei der vorausgehenden Reaktion um zwei Reaktionen der Alkylierung oder Acylierung eines sekundären
Amins zu einem tertieren Amin handelt. Es versteht sich, daß die Verfahrensbedingungen für diese
beiden Reaktionen vollständig vergleichbar sind.
Wenn bei dem gewünschten Produkt nach der Erfindung R und R^. jeweils eine Alkylgruppe darstellen und die
Gruppe R,- durch Acylierung des Amins eingeführt wurde,
muß das gebildete Amidzum Amin reduziert werden. Es sind
zahlreiche Verfahren zum Ausführen einer solchen Reduktion beschrieben worden. Als Beispiele seien erwähnt die
Hydrogenierung in Gegenwart von Raney-Hickel oder von
Kupferchromat (III) in inerten Lösungsmitteln, z.B. in
niedrigen Alkoholen, wie Methanol oder Äthanol oder auch in Essigsäure, sowie die Reduktion mittels Lithium- und
Aluminiumhydrid in ithern, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan.
Es versteht sich, daß bei der Wahl der Reduktionsbedingungen zu beachten ist, daß die Gruppe Z ihre Funktion behält
.
2.Eine Variante, die jedoch nur dann gilt, wenn Z eine
Nitrilgruppe (-CU) ist, kann schematisch wie folgt angegeben
werden:
NH
R2CHO + YCN >
HO-CH-CN
-> N-CH-CN
(iv) 2 \nf
030041/0636 ·Α
In dieser Gleichung haben H, R^, und E2 die oben angegebenen
Bedeutungen, während Y ein Kation darstellt, das nachfolgend näher definiert wird.
Das als zusätzlicher Reaktionsteilnehmer verwendete Cyanhydrin nach Formel (IV) kann entweder zuvor getrennt
oder in situ aus einem Aldehyd (Rp - CHO) und einem anorganischen oder organischen
Cyanid, wie Natrium-, Kalium- oder Trimethylsilylcyanid
oder auch einem Alkylaluminium- oder Alkylammoniumcyanid,
hergestellt werden.
Die Kondensation des Amins auf dem Cyanhydrin erfolgt in einem neutralen organischen Lösungsmittel, beispiels~
weise einem chlorierten Kohlenwasserstoff, wie Chloroform oder Dichlormethan, einem aromatischen oder aliphatischen
Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petroläther, oder auch in einem Äther, wie Diäthyläther oder Dioxan.
Um eine gute Ausbeute zu erhalten, ist es manchmal vorteilhaft, bei einer Temperatur zwischen 20 und 120° C
zu arbeiten.
Bei dieser Reaktion ist eine Säure als Katalysator wirksam. Man kann beispielsweise zu diesem Zweck eine Halogenwasserstoff
säure wählen, wie Salzsäure,oder eine Sauerstoffsäure,
wie Schwefelsäure,oder eine organische Säure, wie p~Toluolsulfonsäure.
030041/0636
Die Reaktion zwischen einem Iminiumsalz nach der Formel (V) und einem Gyanid nach der Formel (VI)
findet in der gleichen Weise statt:
N = C "f +CN R1' Nr2
(ν) (νΐ)
K
|
CH
«2
|
- CN
|
Hydrolyse |
/
|
> N-
|
|
|
|
- Z.
|
Rl
|
|
R
\
N
<
|
|
|
|
|
- CH
I
|
|
|
|
|
In der vorstehenden Formel haben R, R^, R3 und Z wiederum,
die oben angegebenen Bedeutungen. Die Addition des Cyanids (VI) zu dem Iminiumsalz (V) findet in einem neutralen
organischen Lösungsmittel statt, beispielsweise in einem, chlorierten Kohlenwasserstoff, wie Chloroform oder Dichlormethan,
einem aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petroläther. Es ist vorteilhaft,
bei einer Temperatur zwischen 0° C und der Rückfluß temperatur des Lösungsmittels zu arbeiten.
Je nach den Hydrolysebedingungen wird es sich bei Z um
eine Garbonsäure, ein Amid, ein üster oder ein Amidin handeln.
030041/0636
3· JbJine dritte Variante, welche den Zugang zum Derivat nach
Formel (II) ermöglicht, wird durch die .folgende Gleichung wiedergegeben:
Base 0 R
K2CJI2Z -
> R11CHZ ■ - >
""* N-Ui-Z
\ \y «2
N-OAIk (lJ )
(VII) (VIII) Rj
(ix)
H, R^, R2 und Z haben wieder die gleiche Bedeutung wie in
der allgemeinen Formel und in den vorstehend beschriebenen Verfahren, während 7AIk'eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 4
C-Atomen bedeutet.
Das Derivat nach Formel (VII) wird mittels einer starken Base in einem neutralen organischen Lösungsmittel in ein
Anion nach Formel (VIII) umgesetzt. Bei der verwendeten Base kann es sich um ein Alkoholat, wie das Kalium-t-Butilat,
um ein Metallamid, wie Natrium- oder Lithiumamid, oder auch um eine komplexe Base handeln, die allgemein "Cauberesche"
Base genannt wird und bei der es sich um eine Mischung von Metallamiden und Alkoholaten handelt. Das organische Lösungsmittel
ist ein aromatischer oder aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petroläfcher. Die Reaktionstemperatur
kann zwischen - 20° G und der fiückflußtemperatur
des Lösungsmittels liegen, je nach dem RaktLom;-vermögen
des Substrats.
030041/0636
BAD ORIGINAL
Das Anion des Derivats nach Formel (VII) wird dann einem
O-alkylierten Derivat von Hydroxylamin nach Formel (IX)
ausgesetzt, um das Produkt nach Formel (II) zu bilden. Diese Substittitions-Reaktion findet in einem neutralen
organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen - 20° C und der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels
statt.
4·. Bei dieser Art des Verfahrens, das nur anwendbar ist, wenn
Z die Nitrilgruppe (-CS) bildet, wird das Derivat nach Formel (II) durch Umsetzen eines Enamin nach Formel (X)
mit Cyanwasserstoffsäure erhalten:
= C- R + HCN > /N-CH-Z
V/ / I
V /
Ri
(X) (il) (Z = CN)
In dieser Gleichung haben R1R^ und R2 die oben angegebenen
Bedeutungen, während Rp von
gebildet wird
030041/0636
Die Cyanwasserstoffsäure kann als solche hinzugegeben oder in situ gebildet werden. Die Additions-Reaktion
erfolgt in einem neutralen organischen Lösungsmittel, das vorzugsweise leicht polar ist, beispielsweise in
chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder Dichlormethanjoder auch in Acetonitril bei einer Temperatur,
die zwischen der Umgebungstemperatur und der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels liegt.
5.Dieses Verfahren besteht in der Reduktion der C-C-Doppelbindung
in einemoC-Cyanoenamin nach Formel (XI):
Rg CN
Nc = c S R Reduktion
R10 N\
R, R,, und R^ haben wieder die oben angegebene Bedeutung,
während Rp von der Gruppe
K
|
\
|
N -
|
ri
|
(I«
|
CH -
|
Z
|
|
R2
|
|
|
(Z =
|
CN)
|
|
|
afc
gebildet wird.
030041/0636
Die Reduktion der CC-Doppelbindung erfolgt auf klassiche
Weise durch Hydrogenieren in Gegenwart eines Katalysators, der zur Klasse der Übergangsmetalle, deren Oxide oder deren
Sulfate auf einem neutralen Träger gehört. Als Katalysatoren können Raney-Nickel, Platin, Platinoxid oder auch
Palladium auf Kohlenstoff genannt werden. Die Gegenwart eines Lösungsmittels ist erwünscht. Das Lösungsmittel kann
ein niederer Alkohol, wie Methanol oder Äthanol, sein oder auch von Eisessig und einfachen Essigsäurestern gebildet
werden. Die Reduktion kann bei Normaldruck oder auch bei Überdruck stattfinden. Die Reduktion kann auch unter Verwendung
von Hydriden stattfinden, wie Natriumborhydrid, vorzugsweise in Gegenwart von Lewis-Säure oder von Diboran
in einem Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Diglyni, Tetrahydrofuran oder Dioxan.
Die Reduktionsbedingungen müssen sorgfältig in solcher Weise gewählt werden, daß die Nitrilgruppe erhalten bleibt.
Es sei noch erwähnt, daß die neuere Literatur Wege beschreibt, die ganz allgemein den Zugang zu o0~Cyano enaminen nach
Formel (XI) eröffnen.
II. SYNTHESE DER VERBINDUNG NACH FORMEL (III)
Oie Verbindung nach Formel (II), die als Ausgangsstoff
Für das erste Verfahren zur Herstellung von Glycinamiden nach der Erfindung dient, kann auf verschiedene Weise
erhalten werden.
030041/0636
. 3010593
1. Eine erste Art der Herstellung und deren Variante besteht
in der Alkylierung oder Acylierung des sekundären Amins zu einem tertiären Amin, wie es im Absatz 1.1 beschrieben
ist:
RX + H2N-CH - Z > R-NH- CH - Z
1*2 2
oder
RNH + X-CIi - Z > R-NH- CH - Z
R, Rp und Z haben die oben angegebenen Bedeutungen, während
die Bedeutung von X im Verfahren nach 1.1 präzisiert ist.
Die Alkylierung oder Acylierung eines primären Amins zu einem sekundären Amin erfolgt in der gleichen Weise
und unter genau den gleichen Bedingungen, wie die Alkylierung bzw. Acylierung eines sekundären Amins zu einem
tertiären Amin. Die Arbeitsbedingungen, wie sie im Abschnitt 1,1 beschrieben worden sind, können ohne
weiteres mit Erfolg auf die gerade beschriebene Reaktion angewandt werden.
030041/0636
-η
2. Eine Variante, die jedoch nur dann anwendbar ist, wenn
Z die Nitrilgruppe (-CN) bedeutet, wird durch die folgende
Gleichung wiedergegeben:
R. CHO + YCN HO-CH-CN
> HNH-CH-CN
R2 R2
In dieser Gleichung haben R und E2 die oben angegebene
Bedeutung, während Y die gleiche Bedeutung hat wie im Abschnitt 1.2. Dieses Verfahren ist dem im Abschnitt 1.2
beschriebenen Verfahren sehr ähnlich. Der einzige Unterschied besteht darin, daß das eingesetzte Amin in diesem
Fall ein primäres und nicht ein sekundäres Amin ist. Dieser einzige Unterschied ist für die Bestimmung der Arbeitsbedingungen
nicht kritisch, so daß die im Abschnitt 1.2 beschriebenen Bedingungen mit Erfolg für die Durchführung
des vorliegenden Verfahrens verwendet werden können.
Ein dritter Zugang zu Derivaten nach Formel (III) ist dem im Abschnitt 1.3 beschriebenen Verfahren analog und kann
wie folgt angegeben werden:
Base G
R CII Z > R9CHZ * RNH-CH-Z
11 ί RNHOAIk I
030041/0636
3010593
R, Rp und Z haben die oben angegebenen Bedeutungen, während
'Alk'im Abschnitt 1.3 definiert wurde und für ein niedriges
Alkylradikal mit 1 bis 4 C-Atomen steht.
Die Anforderungen bezüglich des Lösungsmittels, der Base
und der Temperatur sind für diese Reaktion die gleichen, wie sie im Abschnitt 1.3 angegeben worden sind.
4-. Ein weiterer Zugang zu den Derivaten nach der Formel (III)
besteht in der Bildung eines Imin-Zwischenproduktes der
Formel (XII) aus einem Amin und einer Carbonylverbindung
(XIII). Die Reduktion des Imins führt zum Derivat der Formel (III):
Z H+ /
+ 0 = c/ r R-N = C'
(xiii) ()
Die Kondensation des Amins mit dem Carbonylderivat der Formel (XIII) erfolgt in klassischer Weise in einem neutralen
organischen Lösungsmittel, das vorzugsweise nicht mit Wasser mischbar ist, wie beispielsweise Benzol oder
Toluol. Vorzugsweise wird die Reaktion mittels einer organischen oder anorganischen Säure katalysiert. Als Katalysator
wird sehr häufig p-Toluolsulfonsäure verwendet. Das auf
diese Weise erhaltene Imin wird auf klassische Weise zum Amin reduziert.
030041/0636
PAD ORIGINAL
Die Reduktion findet in Gegenwart von Wasserstoff und
einem Hydrogenierungs-Katalysator statt, wie beispielsweise Platin, Platinoxid oder Palladium auf Kohlenstoff,
und zwar in einem Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Äthylacetat oder Eisessig, sowie bei Normaldruck oder
vorteilhafter bei erhöhtem Druck. Die Reduktion kann auch mittels eines Alkalimetallhydrids, wie Natriumborhydrid,
in einem Lösungsmittel wie Methanol, oder Aluminium- und Lithiumhydrid in einem Lösungsmittel wie
Tetrahydrofuran,stattfinden.
Es versteht sich, daß das Verfahren zur Reduktion des Imins in solcher Weise gewählt wird, daß die Funktion
der Gruppe Z erhalten bleibt. Bei Wahl anderer Ausgangsstoffe kann eine Variante dieses Verfahrens angegeben
werden, die zu dem Produkt der Formel (III) über Zwischenprodukte führt, welche die gleichen chemischen !"unktionen
haben wie oben angegeben:
C = O +
7 (XIV)
CH - Z
R.
1C = N - CH - 2 I
(xvr)
Reduktion
'CH-MH -CH - Z / >
030041/0636
2 Z haben wieder die oben angegebene Bedeutung, während
R^ und Rr, von solchen Gruppen gebildet werden, daß
CH- die Gruppe H ergibt.
Die Kondensation des Carbonylderivatsder Formel (XIV)
auf dem Amin (XV) und die Sedaktion des Imins (XVI) erfolgt
unter den oben beschriebenen Bedingungen.
Gemäß diesem Verfahren, das nur dann brauchbar ist, wenn Z die Carboxylgruppe (-COOH) darstellt, wird ein Kreatinin-Derivat
der Formel (XVII) mit einem Aldehyd der Formel (XVIII) umgesetzt und das so erhaltene Reaktionsprodukt
der Formel (XIX) anschließend durch Reduktion und Hydrolyse in das Derivat der Formel (III) umgewandelt. Das Reaktionsschema
ist wie folgt:
h 0. 0C
H-NN-R + RdCll0 >„.j5 Lr
\ N
(XVI I^ ficVIIl)
■Reduktion
O C.H2'R8
y-\- n
.H-R
(ιιΛ( ζ 030ΌΑ1
*2
K
Il
Z » COOH)
- mull /v
/0636 (xx)
In diesem Schema haben R, R^ und Z die oben angegebenen
Bedeutungen, während der Substituent BgCHp die Werte
des Bestes R2 besitzt.
Die Kondensation des Aldehyds der Formel (XVIII) auf der heterocyklisehen Verbindung der Formel (XVII) erfolgt in
einem neutralen organischen Lösungsmittel» beispielsweise in chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder
Dichlormethan, in niederen Alkoholen, wie Methanol oder
Äthanol, in aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol oder Petroläther, oder in
aliphatischen oder zyklischen Äthern oder auch in Dimethylformaldebyd.
Die Seaktionstemperatur kann in einem weiten Bereich gewählt
werden, ,jedoch wird diese Reaktion normalerweise bei einer Temperatur zwischen Umgebungstemperatur und 100° C durchgeführt.
Die Anwesenheit der Base ist für den Ablauf der Reaktion unerläßlich. Bei der Base kann es sich um eine
anorganische Base, beispielsweise um Alkalimetall- oder .Erdalkalimetallhydroxide,oder um eine organische Base,
wie Pyrridin, Triäthylamin oder das Salz einer Carbonsäure, wie ITatriumacetat handeln.
Die Reduktion der CC-Doppelbindung in der Verbindung nach
der Formel (XIX) erfolgt auf klassische Weise durch Hydrogenieren in Gegenwart eines Katalysators, der zur
Klasse der Übergangsmetalle, deren Oxide oder deren Sulfate gehört und auf einem neutralen .Träger
vorliegt. Als Katalysator können Raney-Nickel, Platin,
Platinoxid oder auch Palladium auf Kohlenstoff genannt werden. Auch ist das Vorhandensein eines Lösungsmittels
030041/0636
wünschenswert. Das Lösungsmittel kann unter den niederen Alkoholen wie Methanol und Äthanol, oder aus der Gruppe
ausgewählt werden, die von Eisessig und den einfachen Essigsäurestern gebildet wird. Die Reduktion erfolgt bei
Normaldruck oder bei Überdruck. Die Reduktion kann auch unter Anwendung von Hydriden, wie Natriumborhydrid, vorteilhaft
in Gegenwart von Lewis-Säure, oder von Diboran in einem Lösungsmittel, wie Methanol, Ithanol, Diglym,
Tetrahydrofuran oder Dioxan erfolgen.
Die Hydrolyse des Derivats nach Formel (XX) erfolgt in wässrigem Mileu oder in einem neutralen organischen Lösungsmittel.
Die Gegenwart von Säure ist für einen guten Ablauf dieser Reaktion unerläßlich. Es kann sich um eine Mineralsäure
wie Salzsäure oder Schwefelsäure oder um eine organische Säure wie Essigsäure oder p-Toluolsulfonsäure handeln.
Durch Einsatz anderer heterocyklischer Ausgangsverbindungen kann man ebenfalls zu Derivaten der Formel (III) unter Anwendung
der gleichen Reaktionsfolge und Verfahrensbedingungen gelangen· So kann man beispielsweise ausgehen von einem
Hydantoin der Formel (XXI), einem Thiohydantoin der Formel (XXII), einem Dioxipiperazin der Formel (XXIII) oder einem
2-Thiono-5-oxo-thiazolidin der Formel (XXIV).
/—\' I—\ fNH R J,
NnJHI R-HJW R-Ny1 K"\
0 S
(xxii) · (XXIπ) (xxiv)
0300A1/0636
Ein weiterer Weg zum Erhalt des Produktes der Formel (III),
der ebenfalls nur dann benutzbar ist, wenn Z eine Carboxylgruppe (-COOH) bedeutet, geht von einem Amin und einem
oCr-Carbonylaldehyd der Formel (XXV) aus und folgt dem
Schema:
ίχχν)
— > R-NH-CH-COOH ■ I
R2.
Die Redox-Aminierung der Giyoxalverbindung (XXV) erfolgt
entweder in wässriger Lösung oder in einem neutralen organischen Lösungsmittel, das beispielsweise aus den
chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder Dichlormethan, aus den niedrigen Alkoholen, wie Methanol
oder Äthanol, oder auch aus den aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol oder Petroläther.ausgewählt.ist.
Die Reaktion erfolgt also allgemein bei einer Temperatur, die zwischen der Umgebungstemperatur
und der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels liegt.
Vorteilhaft wird ein Thiol (R1SH) in die Reaktionsmischung
als Katalysator eingeführt. R1 bedeutet hier einen niedrigen
Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder einen Phenylkern.
030041/0636
-T
Verfahren B:
Dieses Verfahren besteht in der Hydrogenolyse eines Sydnonimin der Formel (XXVI) gemäß dem nachstehenden
Reaktionsschema:
N-C r\
H,/Kat. ί
—-- ->
RfIIl - CII - C - U
C XXVI)
Hierin haben R, R5? Rz und R^ die oben angegebene Bedeu-
Q
tung , während W ein Anion bedeutet, wie beispielsweise
ein Halogenid-£5ulfat-, Nitrat- oder Phosphation oder ein
Anion, das von einer organischen Gruppe abgeleitet ist, wie beispielsweise ein Acetation.
Das Sydnonimin kann nach Verfahren hergestellt werden, die in der Literatur gut beschrieben sind. Seine Hydrogenolyse
führt zu einem 2-Aminoacetamid. Bei dem verwendeten
Katalysator kann es sich um Palladium auf Aktivkohle, Nickel oder Platinoxid handeln. Allgemein gehört der Katalysator
zur Gruppe der Übergangsmetalle, deren Oxide oder Sulfate.
Als Lösungsmittel für die Reaktion kann vorteilhaft Methanol, Äthanol, Petroläther oder ein beliebiges
organisches Lösungsmittel verwendet werden, das unter den Reaktionsbedingungen neutral ist. Die Reaktion findet
030041/0636
BAD ORIGINAL
gewöhnlich bei Umgebungstemperaturen statt, Jedoch kann
die Temperatur an das ,Reaktionsvermögen des Moleküls angepaßt werden, und zwar entweder durch Erhöhen oder
durch Erniedrigen.
Verfahren G;
Bei diesem Verfahren werden ein Aldehyd und ein Amin in
Gegenwart einer Carbonsäure einem Isonitril der Formel (XXVII) ausgesetzt:
R. R-N = C R 0
\ 3 \ u
R„CHO + N-H > y N-CH-C-NHR0
2 / / l 3
Rl . Rl · R2
(xxvii)
R, R^, Rp UIld- S3 haben wieder die oben angegebene Bedeutung.
Die Kondensation des Amins auf dem Aldehyd erfolgt unter den gleichen allgemeinen Bedingungen wie bei der Synthese
des Imins. Diese Bedingungen sind im Abschnitt II.4- beschrieben.
Die Zugabe des Isonitril erfolgt in einem neutralen organischen Lösungsmittel, beispielsweise in einem aromatischen
oder aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petrolather, in einem chlorierten Kohlenwasserstoff,
wie Chloroform oder Dichlormethan, oder in einem Äther, der zyklisch sein kann oder nicht.
030041/0636
'S Λ-
Die Temperatur, bei welcher die Reaktion stattfindet, ist an das Reaktionsvermögen der eingesetzten Stoffe angepaßt.
Wenn die Reaktion stark exotherm ist, kann es nützlich sein, die Reaktionsmischung in einem Eisbad oder in einem
Kühlbad auf der Basis von beispielsweise Kohlensäureschnee zu kühlen. Wenn dagegen die Reaktion sehr langsam abläuft,
kann es erforderlich sein, die Temperatur bis zur .Rückflußtemperatur
zu erhöhen.
Eine Variante dieses Verfahrens besteht darin, zunächst das Aldehyd und das Isonitril der Formel (XXVII) umzusetzen
und anschließend das als Zwischenprodukt erhaltene Iminooxyran der Formel (XXVIII) durch das Amin aufzuschließen:
R2CHO + R3N = C
fxxvii)
N-R
fxxvm)
N - CH
Die Reaktion zwischen dem Aldehyd und dem Isonitril läuft vorzugsweise bei sehr niedriger Temperatur ab, nämlich
zwischen - 30 und - 100° C, und wird vorteilhaft mittels
030041/0636
BAD ORfGINAL
einer Lewis-Säure, wie beispielsweise das Ätherat von BF
katalysiert. Ein A'ther, wie Diäthyläther, entspricht gut den Anforderungen der Reaktion. Um jede Spur von Feuchtigkeit
zu vermeiden, wird die Reaktion unter Stickstoff- oder Argonatmosphäre geführt.
Der Aufschluß des Iminooxiran der Formel (XXVIII) erfolgt durch die Zugabe des Amins zur Reaktibnsmischung bei niedriger
Temperatur und anschließender, langsamer Temperaturerhöhung bis zur Umgebungstemperatur. Wenn zum Aufschließen
des Iminooxiran ein optisch aktives Amin verwendet wird, ist es möglich, vorzugsweise ein bestimmtes der Enantiomeren des
Glycinamida mit einer optisch nicht vernacblassigbaren Ausbeute
zu erhalten.
Es sei noch bemerkt, daß das Iminooxiran der Formel (XXVTII)
durch Oxydation eines Ketenimin der Formel (XXTX) erzeugt
werden kann. Das hierbei häufig verwendete Oxydationsmittel ist m-Ohlorperbenzoesäure (mCPBA).
.CVBk R2 N-R3
R2CH = C = N - R3
>
fxxviii)
030041/0636
-sy
Verfahren D:
Gemäß diesem Verfahren wird ein sekundäres Amin RI mit einem Glyoxal der Formel (XXX) zu einem Glycinamid
umgesetzt:
OO R O
RR.. NH + H-C-C—11 >
Ν—CH-. L 1\,.
η/ ' VM / J
X|i4
In diesem Schema haben H und R^ die oben angegebenen Bedeutungen,
während R, und R^ die gleichen Werte wie ii und
R^ haben.
Diese Reaktion erfolgt in zwei Schritten. Wenn die Ausgangsstoffe in Kontakt gebracht werden, erfolgt zunächst
eine exotherme Reaktion. Um das gewünschte Glycinamid zu erhalten, muß anschließend die Temperatur der Reaktionsmischung oder des Feststoffes bis auf etwa 150° C und vorzugsweise
bis zur Rückflußtemperatur angehoben werden.
Diese Reaktion verläuft ohne Lösungsmittel oder auch in einem neutralen organischen Lösungsmittel, beispielsweise
in einem aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol oder Petroläther, oder
auch in chlorierten Lösungsmitteln, wie Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff. Wenn die Anwendung einer Base notwendig
ist, wird vorzugsweise eine anorganische Base verwendet, beispielsweise das Hydroxid oder Oxid eines
030041/0636
Alkalimetalles oder Erdalkalimetalle wie ungelöschter
Kalk oder Natriumhydroxid, oder auch ein Carbonat, wie Kaliumcarbonat.
Nachstehend werden detaillierte Beispiele zur Herstellung von einigen Derivaten des Glycinamid nach der Erfindung
angegeben. Diese Beispiele haben vornehmlich den Zweck, die besonderen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu veranschaulichen.
Beispiel 1
Synthese von 2~n-Octadecylaminoacetamid
CH3-(CH2) 17-NH2 + ClCH2-C
O NaHCO
In einem Erlenmeyer-Kolben von 50 ml Inhalt, der mit einem
Kühler und einem Magnetrührer versehen war, wurden bei
Raumtemperatur 21,6 g Octadecylamin (0,08 Mol), 7»48 g
Ghloracetamid (0,08 Mol) und 7Ä g Natriumbicarbonat in
35O ml Äthanol gemischt. Die Mischung wurde 16 Stunden
unter Rückfluß gehalten. Nach Abkühlen der Lösung wurden die Feststoffe abfiltriert und die Lösung eingedampft.
030041/0636
Der durch Eindampfen erhaltene Rückstand sowie die abfiltrierten
Feststoffe werden zusammen in Cyclohexän umkristallisiert.
Ein Sublimieren bei 120 - 14-0° C bei einem Druck von 5·10 ^ mmHg, gefolgt von einer erneuten
Umkristallisierung in Cyclohexan erlaubt es, ein analytisch reines Produkt zu erhalten F(0C) 102,5 - 103,5·
Analyse: CH N
% berechnet 73,56 12,96 8,57 % gefunden 73,4 12,7 8,55
Beispiel 2:
Synthese von 2-n Hexylaminoacetamid
0 NaIICO,
O
CH3-(CH2)5-NH2 + Cl-CI^C '
> CH3-CCH2J5-NII-CII2-C "'
^ NH, NI
In einem Erlenmeyer-Kolben von 500 ml Inhalt, der mit
einem Kühler und einer Magnetröhre versehen war, wurden bei Zimmertemperatur 11 g Hexylamin (0,11 Mol), 10 g
Chloracetamia (0,107 Mol) und 9,9 g Natriumbicarbonat (0,118 Mol) in 200 ml Äthanol gemischt. Die Mischung
wurde 24 Stunden unter Rückfluß gehalten. Nach dem Abkühlen wurde das Natriumchlorid abfilbriert und mit
50 ml Äthanol gewaschen.
030041/0636
BAD ORIGINAL
Die vereinigten Filtrate wurden eingedampft und die erhaltenen
weißen .Feststoffe einmal in 14-0 ml Cyclohexan, einmal in 120 ml Aceton und endlich in einem Minimum an
Äthylacetat umkristallisiert. Das so erhaltene Produkt wurde "bei 120 C und bei einem Druck von 3· 10 J mmHg
sublimiert und anschließend nochmals in 110 ml Cyclohexan umkristallisiert. F(0C) 62 - 63.
Analyse: |
berechnet |
C |
,72 |
H |
,46 |
17 |
,71 |
%
|
gefunden |
60 |
,60 |
11 |
,2 |
17 |
Λ
|
%
|
60 |
11 |
|
|
|
|
|
Beispiel 3«
Synthese des Methylester von 5-Carboxamidomethyl)aminohexanonsäure
°| + x° NaHCÜ3
CH3OC-(ClI2J5- NH3Cl" + ClCH0-C
>
NH2
0 0
H
CH -U-C-(CH ) -NH-CH1-C
X NlI
030041/0636
In einem Erlenmeyer-Kolben von 250 ml Inhalt, der mit
einem Kühler und. einer Magnetröhre versehen war, wurden 22 g des Chlorhydrats von 6-Aminocapronsäuremethylester
(0,121 Mol) mit 21 g Natriumbicarbonat (0,250 Mol) in
200 ml Isopropanol gemischt. Die Mischung wurde eine Stunde auf Bückfluß gehalten. Dann wurden 11,22 g ChI ο racetamid
(0,120 Mol) bei .Raumtemperatur hinzugefügt. Die Suspension wurde 4- Stunden bei .Raumtemperatur gerührt;.
Der erhaltene Niederschlag wurde abfiltriert und mit 50 ml kochendem Äthanol gewaschen. Die vereinigten I1Lltrate
wurden eingedampft. Der Rückstand wurde unter Verwendung einer Mischung von Methanol und Äther (4-/6) als
Elutionsmittel über 1000 g Siliciumdioxid chromatographiert.
Das Produkt wurde zwischen der 25· und der 58. Fraktion von 50 ml gesammelt. Es wurde durch Auflösen in Isopropanol
und Sättigen der erhaltenen Lösung mit HGl endgültig gereinigt. Eine zusätzliche Umkristallisierung in Isopropanol
ergab ein analytisch reines Produkt. F(0G): 160.
Analyse CH N
% berechnet 45,28 8,02 11,75
% gefunden 4-5,00 8,05 11,73
030041/0636
Beispiel 4
a) Synthese von Dodecylaminoacetonitril
+ HO-CH2-CN
>
In einem Hundkolben von 500 ml Inhalt, der mit einem Magnetrührer versehen war, wurden bei Eaumtemperatur
4,56 g Hydroxyacetonitril (0,08 Mol) mit 16,3 S Dodecylamin
(0,088 Mol) mit 250 ml Methanol gemischt. Nach einer
Ruhezeit von 16 Stunden bei Normaltemperatur wurde das
Methanol der Mischung verdampft. Die danach erhaltene Flüssigkeit wurde unter 10 mmHg destilliert. Die
zwischen 106 und 116° C destillierende Fraktion kristallisierte nach dem Abkühlen. F (0G) : 28-29.
b) Synthese von 2-n-Dodecylaminoacetamid
H0SO. D
2 4 g
Es wurden 15>2 g Dodecylaminoacetonitril (0,068 Mol), die
in 20 ml Äthanol gelöst waren, tropfenweise zu 2,5 ml HpSO^ in 25 ml mittels eisgekühltem Äthanol gegeben. Es
bildete sich ein weißer Niederschlag, der durch Filtrieren abgetrennt und getrocknet wurde (19 g Hydrogensulfat
von Dodecylaminoacetonitril). Dieses Produkt wurde nach
030041/0636
BAD ORIGINAL
und nach zu 60 ml HoSO^gegeben, das sich in einem Rundkorben
von 250 ml Inhalt befand. Die Lösung wurde 1,30 Stunden auf 100° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde
sie tropfenweise zu 400 ml durch eisgekühltes Äthanol hinzugegeben. Der sich bildende weiße Niederschlag wurde
abfiltriert und in Äthanol umkristallisiert. P(0C): 190°
Zersetzung.
Analyse CH N
% berechnet 49,38 9,47 8,22
% gefunden 49,30 9,55 8,15
Beispiel 5:
a) Synthese von Hexylaminoacetonitril
+ Hu-CH2-CN >
In einem Hundkolben von 100 ml Inhalt wurden 5,7 g Hydroxyacetonitril
(0,1 Mol) mit 11 g Hexylamin (0,11 Mol), das in 10 ml Methanol gelöst war, gemischt. Während des
Mischens steigt die Temperatur schnell an. Man läßt die
Lösung 24 Stunden ruhen. Danach wird das Methanol verdampft und die erhaltene Flüssigkeit bei 72° C unter
0,8 mmHg destilliert.
030041/0636
b) Synthese von 2-n-Hexylaminacetamid
Es wurden 11,2 g Hexylaminoacetonitril (0,081 Mol)
tropfenweise zu JO ml H2SO^, die mit 30 ml Äthanol
verdünnt und mit Eis gekühlt war, hinzugegeben. Nach der Zugabe wurde das Äthanol verdampft. Zu dem so erhaltenen
weißen Feststoff wurden 40 ml H2SO^ hinzugegeben.
Diese Lösung wurde 1 Stunde auf 100° C erhitzt. Anschließend wurde sie abgekühlt und tropfenweise zu
200 ml Äthanol hinzugegeben, anschließend filtriert und mit 50 ml Äthanol gewaschen. F(0C): 151-152.
Analyse |
C |
Λ9 |
H |
,87 |
N |
,93 |
% berechnet |
37 |
,80 |
7 |
,80 |
10 |
,90 |
% gefunden |
37 |
7 |
10 |
|
|
|
Beispiel 6:
a) Synthese von 2- (n-Pentylamino)-butyronitril
CH11-NH0 + KCN + CHCHO
> C H NH-CH-CN
5 11 ι! i. J
j χ χ
In einem Rundkolben von 250 ml Inhalt, der mit einem Magnetstab versehen war, wurden 35 g Na2SpOn- in 95 ml
Wasser gelöst. Zu dieser mit Eis gekühlten Lösung wurden 14,9 ml Propionaldehyd (0,2 Mol) hinzugefügt. Diese neue
Lösung wurde bei 0° C 2 Stunden gerührt. Es bildete sich ein sehr leichter Niederschlag. Nachdem diese Lösung
030041/0636
Zimmertemperatur angenommen hatte, wurde sie tropfenweise mit 25,9 ml Amylamin (0,2 Mol) versetzt. Kaa ließ die
Lösung 2 Stunden reagieren, worauf in einer Menge 13 g KGN
(0,2 Mol) hinzugegeben wurde. Nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden bei Raumtemperatur wurde die Lösung mit
UaCl gesättigt und mit Äther extrahiert. Me Itherphase
wurde über MgSO^ getrocknet und mit einer Lösung von
HCl in Ither versetzt. Der sich bildende niederschlag
wurde abfiltriert und getrocknet. F (0C) : 104 - 105.
b) Synthese von 2-(n-Pentylamino)-butyramid
r η °
S11S HCi ι»
CH11NH-CH-CN > C5Hn-NH-CH-C-NH2
C2H5
In einem ßundkolben von 50 ml Inhalt, der mit einem Magnetstab
versehen und mittels Eis gekühlt war, wurden zu 17 ml
konzentrierter HCl 1,9 g 2-(n-Pentylamino)-valeronitril
(0,01 Mol) hinzugefügt. Nachdem die Feststoffe vollständig gelöst waren, wurde die Lösung 24 Stunden im Kühlschrank
gelagert. Danach wurde die Salzsäure mittels eines Hotationsverdampfers
verdampft und die Lösung mit 1 η NaOH neutralisiert. Bei pH = 6 wurde die Lösung mehrmals mit
Benzol gewaschen. Bei pH =* 11-12 wurde die Lösung mittels
Äther extrahiert. Die ätherischen Extrakte wurden vereinigt, über MgSO^, getrocknet und eingedampft. Der erhaltene
Rückstand wurde bei 70° C und bei 2.10"2 mmlig
sublimiert. F (0C) = 58-59.
030041/0636
Analyse CH N
berechnet |
62 |
,75 |
11 |
,70 |
16 |
,26 |
gefunden |
62 |
,7 |
11 |
,65 |
16 |
,05 |
Beispiel 7
Synthese von 2-(U-n-Hexyl-N-methylamino)acetamid
O ο
+ CH3I
> V^N-Cl^- ^
In einem fiundkolben von 100 ml Inhalt wurden 7,9 g
2-n-Hexylaminoacetamid (0,05 Mol) und 7,8 g Methyliodit
(0,005 Mol) in 50 ml Methanol gemischt. Diese Lösung ließ man einen Monat bei Raumtemperatur ruhen,
worauf sie eingedampft wurde. Der Rückstand wurde in 1 η NAOH bis zum Erreichen eines basischen pH gelöst
und dann mit Äther extrahiert. Die Itherphase wurde über MgSO^ getrocknet und eingedampft. Der erhaltene
feste Rückstand wurde unter Verwendung einer Benzol-Methanol-Mischung (7 : 3) als Elutionsmittel über einer
SiOp-Kolonne chromatographiert. Es wurde auf diese Weise
das gewünschte Produkt erhalten. F (0C) : 64-65
Analyse |
G |
,75 |
H |
,70 |
N |
,26 |
% berechnet |
62 |
,10 |
11 |
,32 |
16 |
,12 |
% gefunden |
63 |
11 |
16 |
|
|
|
030041/0636
·*:■«■
3010539
Beispiel 8
Synthese von 2-(N-Benzol-N-n-hexyl)aminoacetamid
C H Ü 5
In einem dreihalsigen Kolben von 50 ml Inhalt, der mit
einem Magnetstab, einem Thermometer, einer Bromampulle und einem Kühler mit einem aufgesetzten Bohr mit Calciumchlorid
versehen war, wurden 100 ml Chloroform, 6,23 g 2-(n-Hexyl amino) ac et amid (0,04- Mol) und 8 ml Triäthylamin
(0,055 Mol) vermischt. Zu dieser auf 10° C abgekühlten Lösung wurden tropfenweise eine Lösung von 5,1 ml Benzoylchlorid
(0,044 Mol) in 10 ml Chloroform hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde 20 Stunden auf Rückfluß gehalten,
anschließend abgekühlt und dreimal mit 1 η HCl, einmal mit Wasser, zweimal mit 1n NaOH und wiederum zweimal mit
Wasser gewaschen. Die Chloroformlösung wurde über MgSQ^
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wurde in einer Mischung von Ä'ther-Pentan und anschließend in Cyclohexan
umkristallisiert. F (0C) : 97 - 98
Analyse
berechnet |
68 |
,67 |
8 |
»4-5 |
10 |
,67 |
gefunden |
68 |
,7 |
8 |
,25 |
10 |
,60 |
030041/0636
BAD ORIGINAL
Beispiel 9
Synthese von N~n-Hexyl-2(n-hexylaniino)acetaniid
ο J?
C,H1-HH-CH,-C^ + C6H13NH2
Nur H OCJi1, NHC6H13
Es wurden in einen Autoklaven 5,6 g des Äthylesters von
2-(n-HexylaminoEssigsäure (0,03 Mol), 15 ml n-Hexylamin
(0,1125 Mol) und 100 ml Äthanol gegeben. Die Mischung wurde 40 Stunden auf 120° erhitzt. Anschließend wurde das
Lösungsmittel und der Amin-ttberschuß verdampft. Der Rückstand
wurde in pentan bei tiefer Temperatur (-80° C) verfestigt,
dreimal in Hexan umkristallisiert und dann in Äther gelöst und mit einer gesättigten Lösung von HCl in
Äther versetzt, bis ein saurer pH erreicht war. Das Chlorhydrat wurde dann in Isopropanol umkristallisiert.
F (0C): 158 - 159.
Analyse |
%
|
C |
,29 |
H |
ro
|
N |
,04 |
%
|
60 |
,44 |
11 |
,03 |
10 |
,92 |
|
60 |
11 |
9 |
< berechnet |
|
|
|
gefunden |
030041/0636
Beispiel 10
Synthese von 2-(n-Hexylamino)-acetam.id
CuCl2 O
In einen Erlenmeyer-Kolben von 250 ml Inhalt wurden 1 g n-Hexylaminoacetonitril (0,072 Mol), 1,22 g wasserfreies
Kupferchlorid (0,072 Mol) und 100 ml Wasser gegeben. Anschließend wurde Äthanol hinzugefügt, bis eine
hompgene Phase erhalten wurde. Danach wurde mittels 1 η NaOH ein pH von von 10 der Lösung eingestellt und
die ßeaktionsmischung 4- Stund en bei Baumtemperatur
gerührt. Es bildete sich ein malvenfarbiger Feststoff, der durch Filtrieren abgetrennt, dann in Amoniak suspendiert
und mit Dichlormethan extrahiert wurde. Die organische Phase wurde dreimal mit Wasser gewaschen, über KpCO-, ρ,β-trocknet
und dann eingedampft. Der Hackstand wurde in Cyclohexan umkristallisiert. F ^0C) : 62-63-
Beispiel 11
Synthese von N-n-Butyl-2- r"(N-acetyl-N(4~phenoxybutyl
amino i so val er amid
C6H -0-(CH2)4NH2 + iiC4HyN=i: + CIl3CUOJl + (CH3) .,CH-C ^
ClL ClL.
.5 /J
C6H5O(CH2)4-N-CH-C
C
C NH-C4H9
O CH3
030041/0636
BAD ORIGINAL
In einem dreihalsigen Kolben von 25 ml Inhalt, der mit
einem Magnetstab, einem Rohr mit Calciumchlorid und einer Ampulle mit Brom versehen, war, wurden. 1,99 g Phenoxybutylamin
(0,012 Mol), 1 g n-Butylisonitril (0,012 Mol) und 0,72 g Essigsäure in 5 ml Methanol gemischt. Es bildete
sich ein. Niederschlag von Phenoxybutylaminacetat. Die in
einem Eisbad gekühlte Suspension wurde unter kräftigem Rühren mit 0,87 g Isobutyraldehyd (0,012 Mol) versetzt.
Nachdem die Reaktionsmischung die Raumtemperatur angenommen hatte, war der Niederschlag vollständig gelöst.
Das Rühren wurde bei Raumtemperatur über Nacht fortgesetzt. Danach war der charakteristische Geruch von Isonitril
völlig verschwunden. Danach wurde das Methanol verdampft und der ölige Rückstand in 20 ml einer Mischung von Hexan
und Benzol (5/1) aufgenommen. Der sich bildende Rückstand wurde abfiltriert und das Filtrat eingedampft und bei
185° 0 und 4.10"2 mm Hg destilliert.
Analyse GHN
% berechnet 69,58 9,4-5 7,73 % gefunden 69,15 9,32 7,56
Beispiel 12
Synthese von N-Methyl-N-n-octyl-2-(N-methyl~N-n-octyl)
amino acetamid
ο ο 0
it Il ,,
+ H-C-C-H > CgH^N-C^-C^ CH
CH CH V
C8fl17
030041/0636
In einem ßundkolben von 25 ml Inhalt, der mit einem Magnetstab
versehen war, wurden 6 g Methyl-n-octylamin (0,0558 Mol)
und 1,57 g Glyoxalhydrat (0,0186 Mol) vermischt. Diese
Lösung wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden 3»9 g Kaliumcarbonat hinzugefügt und es wurde diese
Suspension 10 Minuten gerührt und dann filtriert. Das erhaltene öl wurde 1 Stunde auf 100° G erhitzt und dann destilliert.
Die Fraktion, deren Siedepunkt bei 0,03 mm Hg zwischen 150 und 157° C lag» wurde in 50 ml Wasser gelöst, das
mit verdünnter Salzsäure auf einen pH = 1 angesäuert worden war, und dann zweimal mit je 20 ml Äther extrahiert.
Die wässrige Phase wurde dann neutralisiert und mit Ghloroform extrahiert. Die organische Phase wurde über K2CO5 getrocknet
und eingedampft. Der .Rückstand wurde in Äther gelöst und mit einer Lösung von Salzsäure in Äther angesäuert.
Nachdem die Mischung über Nacht auf -2° C gehalten worden war, erhielt man ein weißes Produkt mit einem Schmelzpunkt
von 115 bis 116° 0.
Analyse CH N
berechnet |
66 |
,17 |
11 |
,94 |
7, |
72 |
gefunden |
65 |
,7 |
11 |
»32 |
7, |
70 |
Die Schmelzpunkte und die Umkristallisierungs-Lösungsmittel
für die nach der Erfindung hergestellten Derivate sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
030041/0636
-it'
M 33 ι
Pi-SB ι K
•Η rH
CQ Φ
■HP
H -P
cd 0
-P CQ
CQ hO
•ΓΙ R
Cj 1^
ω
ο
ο
ο
|
C |
B |
4-1
|
>
|
exa |
exa |
cOE |
O
|
JA
|
r\
|
<
|
-P
|
O
|
0 |
Q)
O
|
r-l
U |
pH
U
>> |
<
|
Cj |
O
|
|
|
|
co r--
I— 1 -^J- I
CM VO
K Ä 33 K
33 ffi S3 Ä
33 W S3 Ä
33 33 W K
O (3 ra ft O
O C ce
CM
33 CJ
vO
r^ co r-i cm
ι—i
fm γ-* ;xl
33 33 33 CJ
CO VO Ul^
CJ O O O
C C C S
ro
CJ
O =cj O
CO
33 U
35 U
33
CJ
O-=cj O
030041/0636
Tabelle I. Ports.
R1 R2
R-N-CH-
NN
CO O
9 nCK
Cf> 12 nC,H,_ CO ^ * *3
^2 R3 R4 F(°C)
Umkristallisierungs-Lösungsmittel
H |
H |
H |
H |
69 |
Ather-Ifentan |
H |
H |
H |
H |
103 |
Äther |
H |
H |
H |
H |
79 |
Gyclohexan |
H |
H |
H |
H |
152-153 |
Äthanol (2) |
H, |
H |
H |
H |
I9o(zers.) |
Äthanol (2) |
ι·: |
H |
H |
H |
87 |
Cyclohexan |
15 CH3OC-(CH.,),
CA
70-72
AcOEt
16 |
C2H. |
Ü
!■
-OC-(CH |
lh
|
'CH2 |
}8 |
H |
H |
H |
H |
139-140 |
EtOH (2) |
17 |
CH„ { |
Ch., j _-C |
H=CH- |
|
|
II |
H |
H |
K |
85-87 |
Aceton |
IS |
|
„ -Ch |
|
|
H |
H |
H |
H |
58-59 |
ir'entan |
|
-6Θ--10599
CQ •Ρ U
Φ
■Η γΗ
LQ Φ
•Η -P H -P γΗ ·Η
co S
-μ m
co ho
•Η d
Fh P
M ro
Ρί
C
|
CM
|
Ö
|
ra
|
ν * |
cd
|
(U
Xl
|
Γ-Ι
O
|
M
|
O
|
C
|
φ
|
ι—ί
|
«3
|
|
U
|
|
51
|
|
|
|
CO
ιη
ο
ιη
EE SEi
α
πι
CJ
ο ω
CN
ιΝ
co
53
CJ
■χ,
CJ
u—G
|
Ol |
ΓΟ
|
ι—I |
1"
|
CJ |
|
U
|
|
|
CM
|
|
|
-—'
|
Cj—υ
|
ιΟ
|
|
" - |
|
|
ι
|
CJ
|
U
|
|
|
CJ
|
OJ
|
ν |
CJ
|
|
C-J
|
CM
|
I
|
C-J
|
Γ—, |
co
|
~Ο
|
OO
|
|
X
|
|
|
ιη
|
U
|
|
U
|
CJ
|
1^
|
CJ
|
^^
|
ο
|
,._
|
CO
|
-T
|
C-J
|
Cl
|
Ol
|
C-J
|
|
|
030041/0636 BAD ORIGINAL
Tabelle I. Ports.
f. f2 />
R-N- CH -c' R3
N° R R R R R F(0C) ümkristallisierungs-
Lösungsmittel ο
O ———■
O O
H |
97-98 |
Cyclohexan |
H |
115-125 |
Äther (3) |
H |
207 |
MeOH-Äther (1) |
H |
120-121 |
MeOH-Äther (1) |
H |
127-128 |
Äthanol-Äther (1 ) |
H |
64-65 |
Cyclohexan |
H |
142-147 |
MeOH/äther (4) |
H |
68-69 |
5 entan |
H |
205-2ΰ7 |
HeOH (1) |
H |
104-105 |
Aceton (3) |
25 nC K CÄH--Cs H H
^ t, 13 6 :>
\
σ> 20 11C5Hn H HH
<j> 27 nCH H HH
28 nC.K„ CJi. H H
2<! CK,-CH }; H H
30 nC6H13 CH3 H H
31 HC6Hn H HH
cn 0
>
//
co
Ö 31 r.CcK._ (CH0) ^C-C K 1' H 68-69 -ent an
■■'."' J
■jj 3 5 nC.I^. H H H π <;ud-zu. neun ι, ι; ^--j
3. ,CJU: H HH.... ... ^
£ CO
O
|
35 |
nC H |
11 |
O
|
|
5 |
-( |
Jr-
|
36 |
C6H5 |
13 |
-ν.
|
37 |
nC,H
6 |
13 |
σ>
|
38 |
nC^H
6 |
|
co |
|
|
|
cn |
|
|
|
Tabelle I. Forts.
h ?2 °
R-N-CH-C
K2 |
R3 |
K4 |
F(0C) |
Umkrιstal1isierungs
Lösungsmittel |
H |
H |
H |
149-151 |
MeOH (4) |
H |
H |
H |
90-91 |
Äther-Ifentan |
H |
nC6H13 |
H |
158-159 |
Isopropanol (1) |
H |
CH3 |
H |
183-184 |
Isopropanol (1) |
H
H
H H CH3 H 183-184 Isopropanol (1) -^J-
39 nC6H13 CH2C^ H H H 183 Äthanol (1)
40 CH2=CH (CH2)5 H H H H 51 Äther
41 11C5H11 H CH H H 71-72 Sublimation
42 H=C-C- H HHH 75 Äther
γη W
CH3 O
43 nC10H2] H HHH 195-210 Äthanol (2) —*
&\ CD CO
co
PA
PS
«is
K-SS
I
|
rH
|
ω
|
(D
|
|
4-5
|
HI
|
+>
|
φ
|
•Η
|
•Η
|
|
IO
|
CQ
|
•Η
|
60
|
H
|
|
, ι
|
ρ
|
cd
|
co
:ο
|
4^>
|
CO
|
•Η
|
U
|
|
|
|
|
|
|
CJ O
<Ν
4J
Ol
ßi
KJ
OJ
Ä ϋ
SS
«η
C
CJ
CO
O
ι
in
CM
C
Π3
οι
ο
CM
co
OO
|
m
|
O
|
CO
|
σ\
|
CM
|
|
Ι—Ι |
r—t |
LO
|
lO
|
I
|
I
|
|
I
|
I
|
I
|
m
|
r-
|
|
O
|
CM
|
OO
|
rM |
ν* |
O
|
LO
|
LO
|
|
|
+> ο ti Γα) ίί;
Ph Pf \ O
■>-> 4·»
S «
υ CJ
< -Ii
|
CO
|
r—ι |
CO
|
rl
|
C-
|
U
Il
C-I
|
CJ
|
I—t
OO
U |
ι—I
CJ |
t—I
a
LO
U |
1—(
Ό
U |
LO
|
-.T
|
U
|
OuC ( |
C
|
C
|
C
|
=
|
C
|
|
ι J |
:=
|
T
|
ιΛ
|
O
|
|
-C
|
IO
|
,_,
|
|
|
|
|
|
ir.
|
|
|
|
030041/0636
BAD
Tabelle I. Ports. R1 R ο
R-N-CH-C R„
R,
co CD CD
co co
5Γ
y [CH,, Κ /
R-
R-
R, F(0C)
Ümkristallisierungs· Lösungsmittel
H , Η
Cl
H
H 208-210 Äthanol (1)
H 260-265 Aceton O)
zers.
55 ( Q
56 ι/ Ο
H CH
(CH3)2CH C4H9
115
mmHg)
H 185
(4.10"^ mmHg)
Aceton-Pentan
Tabelle I. Forte.
R1 R2 O
R-N-CH-C^
\
*N
Nc
57
_»
O O> OJ
Oi
60
CH-(CH2)3
F(0C)
Umkristallisierungs-Lösungsmittel
H 209-211 lthanol (1)
H 152
(2.10"^ inmHg)
H 290-292(Zers.) Methanol (1)
H 258-26o(zers.) Methanol-Aceton (1)
61 HC8H17
62 nC8H17
nC8H17
nC8H17
H 47
115-116 Äther (1)
70
(1) = HC1
(2) = H~S<
Tabelle I. Forts.
R-N-CH-C^
H H H
F(0C)
Umkristallisierungs-Lösungsmittel
HHH 92.5
H _ H H 138-139
HHH 154
HHH 228-230
H H H 75
H H H 46
H H H 60
H H H 53
Methanol
Methyläthylketon-MeOH (ι
AcOEt
Äthanol (1)
Hexan-AcOEt .
Pentan
Hexan
Pentan-Äthanol
co
Cn
(3)=Benzoat
-η-
--66--
Die pharmakologischen und biochemischen Wirkungen der
erfindungsgemäßen Verbindungen sind in der nachfolgenden Tabelle II angegeben. In dieser Tabelle stimmen die
Nummern der Spalte 1 mit den Nummern in der Spalte 1 der Tabelle I überein. Die in dieser Tabelle angegebenen
Resultate sind auf folgende Weise zu interpretieren:
Es wurde die krampfhemmende Wirkung in Bezug auf tonische
Krämpfe untersucht, die von Bicucullin ausgelöst werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen würden iuf oralem Wege
in Dosen von 10 bis 100 mg/kg verabreicht, jeweils an fünf Mäuse und 3 Stunden vor der intravenösen Injektion
von Bicucullin in einer Dosis von 0,6 mg/kg. Es wurde die Anzahl der vor tonischen Krämpfen und vor dem Tod
geschützten Mäuse notiert. Die Resultate sind in Form einer Punktzahl wiedergegeben, welche die Gesamtzahl der
Tiere wiedergibt, die durch Dosen von 10 und 100 mg/kg der Verbindungen geschützt wurden.
Die DLcn -Werte wurden nach der Methode von Lientfield
und Wilcoxon (Pharmacol. Exp. Ther. 96, 99, 19*9) berechnet
und in mg/kg ausgedrückt. Die Produkte wurden den Mäusen auf oralem Weg verabreicht.
Die Wirkung auf das Verbalten wurde unter Anwendung einer
Methode untersucht, die von der Methode von S.Irvin (Gordon Res. Conf. on Medicinal Chem., 133, 1959) abgeleitet
wurde. Die in einem 1%igen Traganthsohleim suspendierten
Substanzen wurden auf oralem Weg mittels einer
030041/0636
Magensonde Gruppen von 5 männlichen Mäusen verabreicht
(Stamm GDl, Charles River, nüchtern seit 18 Stunden).
Wenn die verfügbare Menge der Substanz es erlaubt, betragen die Dosen 3000, 1000 und 300 mg/kg. Wenn die
letztgenannte Dosis aktiv ist, wird die Wirkung der Substanz bei 100, 30, 10 und gegebenenfalls auch 3 mg/kg
untersucht. Das Verhalten wird 2, 4-, 6 und 24 Stunden
nach der Behandlung untersucht. Die Beobachtung wird verlängert, wenn zu dieser Zeit noch Symptome vorliegen.
Die Sterblichkeit wird im Verlauf von 14 auf die Behandlung
folgenden Tagen registriert. Keines der geprüften Produkte hat bei den Mäusen ein anormales Verhalten ausgelöst.
Es ist insbesondere zu erwähnen, daß die Produkte frei von einer sedativen Wirkung sind.
030041/0636
010599
TABELLE II - Biologische Resultate
|
Bi cuculIiu |
DL5O '"8^8 |
21J |
Bi cucul1 in |
I1J') u |
1 |
4 |
2220 |
30 |
4 |
5 70 |
CNI
|
4 |
780 |
31 |
4 |
1650 |
3 |
7 |
1925 |
32 |
6 |
• jOOO |
4 |
4 |
>3000 |
33 |
5 |
2880 |
5 |
2 |
>3000 |
34 |
6 |
-:jooo |
6 |
6 |
>3000 |
35 |
5 |
■-> SdOO |
7 |
2 |
|
3o |
3 |
|
8 |
1 |
>3000 |
3/ |
7 |
|
9 |
5 |
1425 |
38 |
3 |
|
10 |
1 |
>3000 |
39 |
3 |
|
11 |
2 |
1950 |
40 |
|
|
12 |
5 |
2800 |
41 |
4 |
|
13 |
2 |
>3000 |
42 |
4 |
|
14 |
6 |
2600 |
45 |
b |
|
15 |
|
|
40 |
3 |
|
16 |
5 |
> 1000 |
4/ |
5 |
|
17 |
2 |
>3000 |
48 |
8 |
|
18 |
2 |
>1000 |
4'J |
6 |
|
19 |
2 |
3000 |
50 |
7 |
|
20 |
1 |
>1000 |
51 |
6 |
|
21 |
3 |
640 |
52 |
b
|
|
22 |
5 |
640 |
5'i |
7 |
|
23 |
7 |
>1000 |
54 |
4 |
|
24 |
5 |
650 |
55 |
4 |
|
25 |
5 |
3660 |
5 ο |
f. |
|
26 |
3 |
1950 |
57 |
4 |
|
27 |
4 |
8(,0 |
|
5 |
|
28 |
5 |
4Tj |
|
|
|
030041/0636 BAD
Die erfindungsgemäßen Substanzen haben die Eigenschaft,
durch Bicucullin erzeugte Krämpfe bei Mäusen zu verhindern. Diese Wirkung zeigt an, daß diese Substanzen eine
antiepileptische Wirkung haben, indem sie wahrscheinlich auf das System GABA wirken. Tatsächlich ist das Bicucullin
ein spezifischer Antagonist des GABA. Übrigens wurde die Wirkung der Produkte auf die Aktivität des die Synthese
von GABA bewirkenden Enzyms, nämlich auf das Glutamat Decarboxylase (GAD), untersucht. Die Aktivität des GAD
wurde in homogenisiertem Battenhirn nach der von L.Parker
beschriebenen Methode bestimmt (Methods in Enzymology, Ed. S. Fleischer, 1974, Vol. XXXII, Teil V, Seite 779).
Die geprüften Produkte wurden in einer endgültigen Konzen-
—titration von 10 M. zugegeben. Die erfindungsgemäßen
Produkte haben sich bei diesem Test allgemein als wirksam erwiesen. Die Produkte Nr. 3» 8, 17 und 33 sind in dieser
Hinsicht besonders bemerkenswert. Allgemein erhöhen die erfindungsgemäßen Produkte die Aktivität von GAD ohne die
Aktivität von GABA Transaminase (GABA-T), das Katabolismus-Enzym des GABA, zu beeinflussen, was einer Erhöhung des
GABA-Gehaltes in Höhe der GABAergischen Neuronen zur Folge
hat.
Von den erfindungsgemäßen Substanzen wurde insbesondere 2-n-Pentylaminoacetamid sowie dessen Chlorhydrat besonders
untersucht. Die Resultate sind teilweise in der Tabelle III wiedergegeben. Diese Produkte verhindern
bei Mäusen von Bicucullin hervorgerufene Krämpfe.
030041/0636
Die DEcq -Werte betragen 11,2 bzw. 5,74· mg/kg bei oraler
Verabreichung. Das Chlorhydrat wurde auch intravenös verabreicht. In diesem Fall ist der DE^-Wert 2,19
Dieser Wert ist nicht signifikativ kleiner als der 0 Wert bei oraler Verabreichung, was anzeigt, daß eine gute
Resorption im Darm stattfindet. Die Tabelle III gibt auch den therapeutischen Index (Dl^/DE™) wieder. Für die
erfindungsgemäßen Verbindungen ist dieser therapeutische Index höher als derjenige von Valporat, Diphenylhydantoin
und Phenobarbital.
030041/0636
-Xl-
TABELLE III
Durch Bicucullin (0,6 mg/kg i.v.) bei Mäusen
verursachte Krämpfe
Behandlung 3 Stunden vor der Verabreichung von
Bicucullin
Behandlung
2-n-Pentylamino-
acetamid 1925 11,2 172
Chlorhydrat von 2-n-Pentylaminoacetamid
2240
Na-Valproat 1250
Na-Diphenylhydantoin 320
Na-Phenobarbital 185
5,74 |
390 |
89,1 |
14 |
2,63 |
122 |
2,11 |
88 |
0300 41/0636
-ti-
Wie das Valproat ist auch 2-n-Pentylaminoacetamid unwirksam
bei Strichnin-iCrämpfen. Seine krampfhemmende Wirkung
scheint daher nicht medullar, sondern zentral zu sein.
Andererseits scheinen 2-n-Pentylaminoacetamid und sein
Chlorhydrat spezifisch auf die GABA-Rezeptoren zu wirken.
Diese Annahme isb durch die folgenden Resultate begründet:
1. Beine Wirkung als Gegenmittel zu Bicucullin-Krampfen
kann durch eine Erhöhung der Bicucullin-Dosis überwunden
werden,
2. das 2-n-Pentylaminoacetamid hemmt Leptazol-Krämpfe
bei der Maus nur schwach,
3· das Chlorhydrat von 2-n-Pentylaminoacetamid hat keine
Wirkung auf Picrotoxin-Krämpfe.
Tatsächlich wirkt das Leptazol nicht auf die GABA-Üezeptoren
und das Picrotoxin wirkt auf eine mit den GABA-Rezeptoren verknüpfte Stelle, jedoch nicht direkt auf diese Rezeptoren.
Weiterhin tritt das 2~n-Pentylaminoacetamid in Konkurrenz zu Bicucullin, bei dem es sich um einen spezifischen
A ntagonist zum GABA handelt. Die Einwirkung der Chlorhydrats von 2-n-Pentylaminoacetamid auf das GABA-System wird auch
durch die Tatsache bestätigt, daß dieses Produkt, ivc-nn es
in einer Dosis von 200 mg/kg Ratten oral verabreicht wird, die Aktivität von GAD um 26 % erhöht, ohne diejenige von
GABA-T zu modifizieren. Der Anteil von GABA in der schwarzen Substanz, die reich an GABAergischen Endungen ist, ist
2, 3 und 4- Stunden nach der Behandlung um 28, bzw. 55 und
38 % erhöht.
030041/0636
-tt-
Das 2-n-Heptylaminoacetamid besitzt die Eigenschaft,
Mäuse gegen einen Tod durch KCN zu schützen. Diese Eigenschaft läßt sich wahrscheinlich durch eine Wirkung
auf den Energiestoffwechsel im Hirn während der Anoxie erklären. Diese Wirkung auf den Energiestoffwechsel des
Hirns wurde für das Chlorhydrat von 2-n-Pentylaminoacetamid
in einer Versuchsreihe bezüglich der zerebralen Anoxie bestätigt, die bei Ratten durch Dekapitation
hervorgerufen wurde. Es wurde auf diese Weise gezeigt, daß das Produkt während der ersten Sekunden der Anoxie
die Ansammlung von Lactat im Hirn verhindert.
Andererseits erhöht das 2-n-Pentylaminoacetamid die Wirkung
von 1-Tryptophan bei Mäusen, was eine Entlastung des zentralen serotoninergischen Systems und demnach das
Vorliegen psychotroper Eigenschaften anzeigt, insbesondere antidepressiver Eigenschaften.
Übrigens wurde das 2-n-Octylaminoacetamid bei Mäusen
(50 mg/kg i.p.) in einem passiven Ausweichversuch untersucht,
wo es das Abklingen des Verhaltens verzögert hat. Dieses Produkt und wahrscheinlich auch andere Verbindungen
nach der Erfindung verbessern demnach das Erinnerungsvermögen.
Manche cer erfindungsgemäßen Verbindungen hemmen die
Aggregation der Plättchen im menschlichen Blutplasma. Die Messung der Hemmung der Plattchenaggregation erfolgte
nach der Turbulenz-Methode von G.V. R. Born und M.J. Cross
(J.Physiol 168, I78, 1973). Ein an Plättchen reiches Plasma
030041/0636
-is
wurde 3 Minuten vor der Zugabe des die Aggregation auslösenden
Wirkstoffes, Trombofax, geimpft. Die Hemmung
der maximalen Aggregation wurde mittelo eines Agregometers
"Upchurch" gemessen. Bei diesem Versuch haben sich die Verbindungen 1, 11, 14 und 18 als aktiv erwiesen.
Wie bereits dargelegt, wirken 2-n-Pentylaminoacetamid und
sein Chlorhydrat auf das GABAergische System, indem es die Transmission von GABA begünstigt, wie es die Gegenwirkung
zum Bucucullin zeigt. Diese Wirkung kann auf einer Aktivierung von GAD beruhen. Diese Produkte sind daher
besonders angezeigt für die Behandlung der Epilepsie und von Dyskinesen, wie die Parkinson'sehe Krankheit,
ein Syndrom, das wahrscheinlich auf einer Insuffizienz des GABA-Systems beruht. Die Aktivität auf den Energiestoffwechsel
des Hirns und die Anoxie gestattet ebenfalls, eine Verwendung des Produktes bei ischämischen Hirnerkrankungen
in Betracht zu ziehen. Endlich gestattet es die Wirkung von 2-n-Octylaminoacetamid in dem Gedächtnistest
und die Wirkung von 2-n-Pentylaminoacetamid auf das serotoninergische System als zusätzliche Indikationen für
die erfindungsgemäßen Verbindungen Gedächtnisschwächen und gewisse psychiatrische Erkrankungen, wie Depressionen,
vo r ζ u s chi agen.
Die neuen Verbindungen nach der Erfindung können in Tagesdosen von 10 mg bis 2 g verabreicht werden, wobei die Einzel·
dosis zwischen 10 und 300 mg liegen kann. Im Hinblick auf
030041/0636
- -Ψτ-
die sehr geringe Toxicität der erfindungsgemäßen Produkte
können die genannten Dosen ohne Gefahr erhöht werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte können in verschiedenen galenischen Formen verwendet werden. Die nachstehend
angegebenen Beispiele sind nicht beschränkend und betreffen galenische Zubereitungen, die ein mit dem Buchstaben
A bezeichnetes, aktives Produkt enthalten. Dieses Produkt wird von einer der folgenden Verbindungen gebildet:
2-n-Pentylaminoacetamid 2-n-Octylaminoacetamid
Methylester der 6-(Dicarboxamidomethyl)aminohexansäure
2-n-Decylamino ac etamid
Methylester der 8-(Dicarboxamidomethyl)aminooctansäure
2-n-Hexylaminoacetamid
2-(2-Phenyläthyl)aminoacetamid
2-n-0ctadecen-9-ylaminoacetamid 2-(N-Garboxamidomethyl-N-n-hexyl)aminoacetamid
2-(1,1-Dimethylpropyl-2-yl)amino ac et amid
Äthylester der N-n-Hexyl-N-carboxamidomethylcarbamidsäure
2-n-Pentylaminobutyramid 2-(3-Phenylpropyl)aminoacetamid
2-Octen-7-ylaminoacetamid 8-Garboxamidomethylaminooctansäure
2-(4-Phenylbutyl)aminoacetamid
IT-n-Butyl-2- £N-acetyl-N-(4-phenoxybutyl)J aminoisovaleramid.
030041/0836
Komprime 11 en
A 300 ing
Stärke Sta-fix 1500 "180 mg
Calciumphosphat 100 mg
Aerosi1 5 mg
Magnesiumatearat 15 mg
A 100 mg
Maisstärke 100 mg
Lactose 80 mg
Aerosil 5 mg
Talkum 5 mg
Magnesiumstearat 10 mg
Geleekapseln
A . 50 mg
Lactose 110 mg
Maisstärke 20 mg
Gelatine 8 mg
Magnesiumstearat 12 mg
A 200 mg
Polyvinylpyrrolidon 10 mg
Maisstärke 100 mg
Cutina HE 10 mg
In,jektionslösung I.M« oder I.V.
A 100 mg
Natriumchlorid 20 mg
Natriumacetat 6 mg
destilliertes Wasser ad 5 ml
030041/0636
30Ί0599
Injektionslösung; (I.M.)
Benzylbenzoat Injektionsöl
Sirup
Ammoniumglycyrhiζinat Weinsäure Mipasept
Saccharose Aroma Wasser ad
Lösung
Sorbitol Glycerin Anisessenz Prοpylenglycο1
Entmineralisiertes Wasser
Suppositoryen
Halbsynthetisches Glycerin ad
200 mg |
ε
|
ι ε
|
ε
|
|
8 |
5 ml |
ε
|
5 ε
|
ε
|
0,5 |
ml |
0,5 |
0,1 |
70 |
0,1 |
100 |
|
2 |
g |
50 |
g |
10 |
g |
0,1 |
ε
|
10 |
ε
|
100 |
mg |
250 |
mg |
5 |
ε
|
03004 1/0636