DE3006137C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Mehrkreis-
Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug mit einem mittels
eines Bremspedals betätigbaren Hauptbremszylinder,
an den die zu Bremskreisen zusammengefaßten Radbrems
zylinder angeschlossen sind, in denen, zum Zweck einer
Vortriebsregelung, die ein zum Durchdrehen neigendes
Fahrzeugrad abbremst, oder zum Zweck einer Abstands
regelung, die eine Aktivierung der Bremsanlage auslöst,
wenn der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug zu
gering wird, mit Hilfe eines Ventil-gesteuerten an die
zu den Radbremsen führenden Zweige der Bremskreise an
schließbaren Druckspeichers ohne Pedalbetätigung Brems
druck aufbaubar ist, und mit den weiteren, im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten, gattungsbestimmenden
Merkmalen.
Eine derartige Bremsanlage, die auch die Funktion einer
Vortriebs-Regelung vermittelt, ist durch die
DE-AS 20 49 262 bekannt.
Bei dieser bekannten Anlage wird, wenn die Regelung in
Funktion tritt, Bremsdruck aus einem Druckspeicher, der
unter hohem Druck stehende Bremsflüssigkeit enthält,
direkt in den bzw. die vom Hauptbremszylinder zu dem
bzw. den Radbremszylinder(n) führenden Bremsleitungs
zweig(e) eingespeist. Die Einspeisung erfolgt durch
Ansteuerung eines als Magnetventil ausgebildeten Ein
laßventils, dessen Grundstellung die Sperrstellung ist,
in dessen Durchlaßstellung. Gleichzeitig wird der je
weilige Bremsleitungszweig gegen den Hauptbremszylin
der abgesperrt, wiederum durch Ansteuerung eines
Magnetventils, dessen Grundstellung die Durchlaß-
Stellung ist, in welcher Bremsdruck in üblicher Weise
durch Pedalbetätigung des Hauptbremszylinders aufgebaut
werden kann.
Die insoweit erläuterten, bei der bekannten Bremsanlage
zu einer Vortriebsregelung ausgenutzten Komponenten
können natürlich, wenn ein geeigneter Abstands-Sensor
vorhanden ist, durch dessen Ausgangssignale die Einlaß-
und Absperrventile ansteuerbar sind, auch zu einer
Abstandsregelung ausgenutzt werden.
Die bekannte Bremsanlage mit Vortriebs-Regeleinrichtung
hat den Nachteil, daß der Druckspeicher und eine zu
seiner Aufladung erforderliche Ladepumpe auf einen
sehr hohen Druck - den maximalen Bremsdruck - von
größenordnungsmäßig 150 bis 200 bar ausgelegt sein
müssen, das heißt auf einen Druck, der wesentlich höher
ist als der Ausgangsdruck ansonsten üblicherweise, z.B.
für eine Servo-Lenkeinrichtung an einem Fahrzeug ohne
hin vorhandener hydraulischer Hilfsdruckquellen, weshalb
bei der bekannten Bremsanlage für die Vortriebs- bzw.
Abstandsregelung ein eigener Druckspeicher mit Ladepumpe
vorgesehen werden müssen, die auf die genannten hohen
Ausgangsdruckwerte ausgelegt sind, was, ungeachtet der
einfachen Steuerungsmöglichkeiten mittels der Magnet
ventile, einen erheblichen technischen Aufwand bedeutet.
Es kommt hinzu, daß die in dem Druckspeicher unter hohem
Druck stehende Bremsflüssigkeit im allgemeinen nicht un
erhebliche Mengen gelöster Luft enthält, die, wenn im
Zuge einer Vortriebs-Regelung Bremsflüssigkeit aus dem
Druckspeicher in eine Radbremse eingespeist wird, in der
Bremsdruck-Entspannungsphase der Regelung ausperlen kann
und damit der Entlüftungszustand der Bremsanlage von
Regelungsspiel zu Regelungsspiel nahezu zwangsläufig
zunehmend schlechter wird.
Zwar können derartige, zumindest bei längerfristigem
Betrieb auftretende funktionelle Nachteile durch die
Verwendung spezieller Bremsgeräte vermieden werden, die
ihrem prinzipiellen Aufbau nach pneumatisch vorge
steuerten ihrerseits pneumatischen Bremskraftverstärkern
entsprechen, wie z.B. in Verbindung mit einer Abstands
regelung durch die DE-OS 23 47 669 bekannt oder als
hydraulisch vorgesteuerte Vakuum-Bremsgeräte ausge
bildet sind, die, den einzelnen Radbremsen oder Brems
kreisen zugeordnet, einem zur hydraulischen Vorsteuerung
vorgesehenen Tandem-Hauptzylinder nachgeschaltet sind
und, unabhängig von dessen Betätigung mittels einer
hydraulischen Hilfsdruckquelle ansteuerbar sind, wie
z.B. dem ATE-Bremsen-Handbuch, 6. Auflage, 1979,
Seiten 82 und 204, entnehmbar, wobei dann allerdings zumindest
für die Realisierung einer Vortriebs-Regeleinrichtung, die
eine individuelle Bremsbarkeit der angetriebenen Fahrzeug
räder erfordert, mit einem unverhältnismäßig hohen
technischen Aufwand verknüpft ist und daher solche
Bremsgeräte allenfalls für Abstandsregelungen in
Betracht kommen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bremsanlage der
eingangs genannten Art, die sowohl zum Zweck einer Vor
triebs-Regelung als auch zum Zweck einer Abstandsregelung
ausnutzbar ist, dahingehend zu verbessern, daß diese
Regelungsfunktionen mit einer Hilfsdruckquelle steuerbar
sind, deren Ausgangsdruckniveau erheblich niedriger ist
als das maximale Bremsdruck-Niveau und bei insgesamt
einfachem Aufbau eine hohe Funktionszuverlässigkeit er
zielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in jeder der von dem Hauptbremszylinder zu einem der
Radbremszylinder führenden Bremsleitungszweige ein als
hydraulischer Druckübersetzer ausgebildeter Druck
modulator vorgesehen ist, der ein abgestuftes Gehäuse
aufweist, das an einen Stufenkolben mit einer kleineren
Kolbenstufe und einer größeren Kolbenstufe angepaßt ist,
wobei der Stufenkolben der durch - ventilgesteuerte -
Druckbeaufschlagung seines durch das Gehäuse und die
größere Kolbenstufe begrenzten Druckraumes mit dem
Ausgangsdruck des Druckspeichers verschiebbar ist,
mit seiner kleineren Kolbenstufe auf einen Druckraum
des Druckmodulators wirkt, an den ein zu der jeweiligen
Radbremse führender Bremsleitungszweig angeschlossen ist,
und daß die kleinere Kolbenstufe mit zwei, in Verschiebe
richtung des Stufenkolbens gesehen, in einem Abstand
voneinander angeordneten Lippendichtungen versehen ist,
von denen nur die eine Lippendichtung bei einer Verschie
bung des Kolbens eine Ventilbohrung überfahren kann,
über die der vom Hauptzylinder kommende Bremsleitungs
zweig an die kleinere Bohrungsstufe des Modulator-
Gehäuses angeschlossen ist.
Hierdurch bei einer erfindungsgemäßen Bremsanlage erzielte
Vorteile sind zumindest die folgenden:
Durch die als Druckübersetzer wirkenden Druckmodulatoren
ist es möglich, eine am Fahrzeug ohnehin vorhandene
Hilfsdruckquelle, z.B. diejenige einer hydraulischen
Servolenkung oder einer hydraulischen Niveauregulie
rung als Hilfsdruckquelle für die Aktivierung der
Vortriebs-Regelung und/oder der Abstandsregelung
auszunutzen, selbstverständlich bei zweckgerechter
Anpassung des Übersetzungsverhältnisses der Druck
modulatoren, was aber ohne weiteres möglich ist.
Dadurch wird insgesamt eine bedeutende Vereinfachung
der Bremsanlage gegenüber derjenigen der DE-AS 20 49 262
erzielt. Die Druckmodulatoren vermitteln weiter eine
perfekte hydraulische Trennung des Stellkreises vom
jeweiligen Bremskreis bzw. Bremskreiszweig, so daß es
unmöglich ist, daß in dem Arbeitsmedium des hydrau
lischen Steuerkreis enthaltene Luft in die Bremskreise
gelangen und deren Entlüftungsgrad beeinträchtigen kann.
Dadurch wird die Funktionszuverlässigkeit der Brems
anlage einschließlich ihrer Regeleinrichtung(en) er
heblich verbessert. Die erfindungsgemäße Bremsanlage
ist auch hinreichend sicher für den Fall einer Fehl
funktion der Druckmodulatoren selbst, als deren am
meisten verschleißgefährdetes Teil die den Ausgangs
druckraum des jeweiligen Druckmodulators begrenzenden
Lippendichtmanschette anzusehen ist. Wird diese be
schädigt, so entfällt zwar die jeweilige Regelungs
funktion, die Funktionsfähigkeit der Bremsanlage
bleibt bei einer normalen, das heißt durch Betätigung
des Hauptbremszylinders erfolgenden Bremsung, erhalten,
da nunmehr die zweite Dichtmanschette der kleineren
Kolbenstufe denjenigen Modulatorraum abdichtet, in den
über die Ventilbohrung der vom Hauptbremszylinder er
zeugte Ausgangsdruck eingekoppelt wird. Da eine Beschädi
gung der den Ausgangsdruck beweglich abdichtenden Lippen
dichtmanschette durch den Ausfall z.B. der Vortriebs-
Regelfunktion leicht erkennbar ist, kann eine erforder
liche Reparatur in jedem Fall rechtzeitig, das heißt
bevor auch die dann erst einer nennenswerten Druckbe
lastung ausgesetzte zweite Lippendichtmanschette be
schädigt werden könnte, vorgenommen werden. Die Druck
modulatoren der erfindungsgemäßen Bremsanlage als deren,
verglichen mit einer konventionellen Bremsanlage, zusätz
liche funktionscharakteristische Komponenten sind als
vergleichsweise einfach gestaltete hydraulische Bau
elemente ausgebildet, deren Herstellung keine besonderen
Probleme aufwirft und die auch ohne Schwierigkeit in
eine hydraulische Bremsanlage eingefügt werden können.
Des weiteren ist vorgesehen, daß eine vom Druckraum der
größeren Kolbenstufe abgekehrte, ebenfalls durch die
größere Kolbenstufe begrenzte Kammer, die zwischen dem
Druckraum und der kleineren Kolbenstufe angeordnet ist,
durch eine Abflußöffnung für gelegentlich auftretendes
Lecköl drucklos gehalten ist. Diese Abflußöffnung erlaubt
eine unbeeinflußte Bewegung des Stufenkolbens und den
Abfluß evtl. auftretender kleinerer Leckölmengen.
Im übrigen soll zum Ausgleich bei geringer Elastizität
des zu regelnden Kreises ein "Parallelvolumen" vorgesehen
werden, damit ein stärkerer Druckaufbau erst dann erfolgt,
wenn die gesamte Manschette die Ventilbohrung überfahren
hat. Hierzu ist vorgesehen, daß in einer Zylinderbohrung
im Inneren der kleineren Stufe des Stufenkolbens koaxial
zu diesem ein Zusatzkolben angeordnet ist, der bei einer
Betätigung des Modulators unter dem sich im Druckraum
aufbauenden Druck gegen eine ebenfalls in der Zylinder
bohrung angeordnete Rückdruckfeder verschiebbar ist.
Der durch das Zusatzvolumen sich ergebende Energieverlust
ist unbedeutend.
Die im Inneren des Stufenkolbens angeordnete Rückdruck
feder ist so dimensioniert, daß der zur Bewegung des
Zusatzkolbens notwendige Druck den Druck nicht über
steigt, den die erste Dichtmanschette des Stufenkolbens
beim Überfahren der Ventilbohrung gerade noch erträgt,
ohne beschädigt zu werden. Durch die beiden hinter
einander geschalteten Manschetten wird ein Flüssigkeits
verlust vermieden, der durch versehentliche Brems
betätigung während des Regelvorganges entstehen könnte.
Zur ungehinderten Bewegung des Zusatzkolbens ist in der
Zylinderbohrung im Inneren der kleineren Stufe des
Stufenkolbens ein Verbindungskanal zur druckosen Kammer
vorgesehen, in der sich die größere Kolbenstufe des
Stufenkolbens bewegt. Im übrigen weist der Zusatzkolben
einen Ansatz auf, der in seiner äußersten Stellung diesen
Verbindungskanal abdichtet.
Zusammenfassend ergibt sich daher, daß es möglich ist,
das Druckniveau durch Einbau eines Stufenkolbens in ge
wünschter Weise anzupassen. Außerdem bewirkt der Stufen
kolben des Druckmodulators durch Überfahren einer Ventil
bohrung die Abtrennung eines Bremskreises bzw. Bremskreis
zweiges. Weiterhin werden durch die beiden hintereinander
geschalteten Manschetten an der kleineren Kolbenstufe des
Stufenkolbens Flüssigkeitsverluste vermieden, die durch
versehentliches Betätigen der Bremse während des Regel
vorganges vorkommen könnten. Im übrigen wird bei geringer
Elastizität eines zu regelnden Kreises durch den Einbau
eines "Parallelvolumens" erreicht, daß ein stärkerer
Druckaufbau erst dann erfolgt, wenn die gesamte Manschette
die Schnüffelbohrung überfahren hat. Schließlich wird er
reicht, daß die Energieversorgung über ein schnell
schaltendes Ventil, das ein Magnetventil sein kann, aus
einem Druckspeicher erfolgt, der ggf. auch für andere
Zwecke schon vorhanden ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung
dargestellter spezieller Ausführungsbeispiele näher be
schrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines zur Realisierung
einer erfindungsgemäßen Bremsanlage geeig
neten ersten Druckmodulators und
Fig. 2 einen ebensolchen Längsschnitt eines zweiten
Druckmodulators, der im Stufenkolben einen
Zusatzkolben zur ggf. möglichen Erstellung
eines "Parallelvolumens" aufweist.
Das Gehäuse 1 des in der Fig. 1 dargestellten Druck
modulators weist einen Stufenkolben 2 auf, an den das
Gehäuse angepaßt ist. Das Gehäuse 1 ist mit einem An
schluß 3 versehen, durch den Druckflüssigkeit von einem
nicht dargestellten Speicher einem Druckraum 4 zugeführt
wird, der von der größeren Kolbenstufe 5 des Stufen
kolbens 2 abgeschlossen und von einer Dichtung 6 ab
gedichtet wird. Die kleinere Kolbenstufe 7 des Stufen
kolbens 2 trägt 2 Dichtmanschetten 8 und 9, von denen
die letztere eine Ventilbohrung 10 eines Anschlusses 11
überfahren kann, an den eine zum nicht dargestellten
Hauptbremszylinder führende Leitung angeschlossen wird.
Die kleinere Kolbenstufe 7 des Stufenkolbens 2 wirkt
auf einen Druckraum 12, an den ein zu einem nicht
dargestellten Radbremszylinder führender Regelkreis
an einem Anschluß 13 angeschlossen ist.
Der Stufenkolben 2 wird durch eine Schraubendruckfeder 14
in die in Fig. 1 dargestellte Lage zurückgedrückt, solange
der im Druckraum 4 durch die über den Anschluß 3 zugeführte
Druckflüssigkeit ausgeübte Druck nicht die Kraft der
Feder 14 übersteigt.
Die kleinere Kolbenstufe 7 des Stufenkolbens 2 ist nun
so ausgebildet und deshalb mit einem Vorsprung 15 ver
sehen, daß nur die Dichtmanschette 9, nicht aber auch
noch die Dichtmanschette 8 die Ventilbohrung 10 über
fahren kann. Damit beim Anstoßen des Vorsprungs 15 am
Boden 16 des Druckraums 12 weiterhin Bremsflüssigkeit
durch die Bohrung 17 über den Anschluß 13 zu dem zuge
hörigen Bremszylinder geführt werden kann, ist der
Vorsprung 15 mit einem Querschlitz 18 versehen.
Die zwischen der größeren Kolbenstufe 5 und der kleineren
Kolbenstufe 7 befindliche Kammer 19, in der sich die
größere Kolbenstufe 5 des Stufenkolbens 2 hin- und her
bewegen kann, weist eine Abflußöffnung 20 auf, durch
die gelegentlich auftretendes Lecköl fließen kann und
wodurch sich der Stufenkolben 2 unbeeinflußt von den
Verhältnissen in der Kammer 19 hin- und herbewegen kann.
Bei sehr geringer Elastizität des am Anschluß 13 ange
schlossenen Regelkreises ist es möglich, daß der Druck
gradient im Druckraum 12 so groß ist, daß der Druck
schon eine beachtliche Größe annimmt, solange der
Rücken der Manschette 9 die Ventilbohrung 10 noch nicht
überfahren hat. Die auch bei Hauptbremszylindern unter
ähnlichen Bedingungen auftretenden Kantenschäden an den
Manschetten sind dann die Folge dieser Erscheinung.
Um eine derartige Beschädigung von Manschetten unter solchen
Umständen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, ein sekundäres
Zusatzvolumen einzuführen. Hierzu wird ein Druckmodulator
mit einer Variante vorgeschlagen, die in Fig. 2 dargestellt
ist. In der kleineren Kolbenstufe 7 befindet sich dabei ein
Zusatzkolben 21 mit einer Dichtung 22, einer Rückdruck
feder 23 und einem Anschlag 24. Außerdem ist auf der vom
Anschlag 24 abgekehrten Seite eine Nase 25 am Zusatzkol
ben 21 angebracht, die in einer Grenzstellung bei großem
Druck im Druckraum 12 eine Bohrung 26 abdeckt, die über die
drucklose Kammer 19 und die Öffnung 20 eine Verbindung ins
Freie hat. Damit ist also die Bohrung 26 mit dem Druck
niveau Null verbunden.
Dem Ruhezustand entsprechen die in der Zeichnung dargestellten
Kolbenstellungen. Wird nun der Druckmodulator dadurch betätigt,
daß über ein schnellschaltendes Magnetventil im Druckraum 4
über den Anschluß 3 Druckflüssigkeit zugeführt wird, dann
schließt zunächst die Manschette 9 die Ventilbohrung 10 ab.
Im Druckraum 12 beginnt sich ein Druck aufzubauen. Dieser
schiebt den Zusatzkolben 21 entgegen der Kraft der Rückdruck
feder 23 zurück. Die Volumina sind nun so bemessen, daß der
Zusatzkolben 21 mit dem Vorsprung 25 am Boden 27 der Bohrung
in der kleineren Kolbenstufe 7 gerade dann anschlägt, wenn
die Rückenkante 9 a der Manschette 9 gerade das Schnüffelloch 10
vollständig überfahren hat. Die Rückdruckfeder 23 ist so dimen
sioniert, daß der zur Bewegung des Zusatzkolbens 21 not
wendige Druck den von der Manschette 9 bei Überfahrung der
Ventilbohrung 10 ohne Beschädigung erträglichen Druck nicht
übersteigt. Der durch das Zusatzvolumen sich ergebende
Energieverlust ist gering und daher unbeachtlich.
Claims (6)
1. Hydraulische Mehrkreis-Bremsanlage für ein Kraft
fahrzeug mit einem mittels eines Bremspedals be
tätigbaren Hauptbremszylinder, an den die zu Brems
kreisen zusammengefaßten Radbremszylinder angeschlossen
sind, in denen, zum Zweck einer Vortriebsregelung,
die ein zum Durchdrehen neigendes Fahrzeugrad abbremst,
oder zum Zweck einer Abstandsregelung, die eine Aktivie
rung der Bremsanlage auslöst, wenn der Abstand zu einem
vorausfahrenden Fahrzeug zu gering wird, mit Hilfe
eines ventilgesteuert an die zu den Radbremsen einzeln
führenden Zweige der Bremskreise anschließbaren Druck
speichers ohne Pedalbetätigung Bremsdruck aufbaubar
ist, wobei mindestens für die zu den Radbremsen der
angetriebenen Fahrzeugräder führenden Bremsleitungs
zweige eine Bremsdruck-Steuereinrichtung vorgesehen
ist, die ein Magnet-Ventil enthält, durch dessen
Ansteuerung im Zuge einer Regelphase Bremsdruck in
den zu der jeweils zu aktivierenden Radbremse
führenden Bremsleitungszweig einkoppelbar ist,
sowie ein hierbei ebenfalls betätigbares Ventil
umfaßt, das bei einer Aktivierung der Regelung
diesen Bremsleitungszweig gegen den Hauptbrems
zylinder absperrt,
dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der von dem Haupt
bremszylinder zu einem der Radbremszylinder führenden
Bremsleitungszweige ein als hydraulischer Drucküber
setzer ausgebildeter Druckmodulator (1) vorgesehen
ist, der ein abgestuftes Gehäuse aufweist, das an einen
Stufenkolben (2) mit einer kleineren Kolbenstufe (7)
und einer größeren Kolbenstufe (5) angepaßt ist,
wobei der Stufenkolben (2), der durch - ventilgesteuerte -
Druckbeaufschlagung seines durch das Gehäuse und die
größere Kolbenstufe (5) begrenzten Druckraumes (4)
mit dem Ausgangsdruck des Druckspeichers verschieb
bar ist, mit seiner kleineren Kolbenstufe (7) auf
einen Druckraum (12) des Druckmodulators wirkt, an
den ein zu der jeweiligen Radbremse führender Brems
leitungszweig angeschlossen ist und daß die kleinere
Kolbenstufe (7) mit zwei, in Verschieberichtung des
Stufenkolbens (2) gesehen, in einem Abstand vonein
ander angeordneten Lippendichtungen (8 und 9) ver
sehen ist, von denen nur die eine Lippendichtung (9)
bei einer Verschiebung des Kolbens (2) eine Ventil
bohrung (10) überfahren kann, über die der vom
Hauptbremszylinder kommende Bremsleitungszweig an
die kleinere Bohrungsstufe des Modulator-Gehäuses
angeschlossen ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Druckraum (4)
der größeren Gehäusestufe abgekehrte, ebenfalls
durch die größere Kolbenstufe (5) begrenzte Kammer
(19), die zwischen dem Druckraum (4) und der
kleineren Kolbenstufe (7) angeordnet ist, durch
eine Abflußöffnung (20) für gelegentlich auf
tretendes Lecköl drucklos gemacht ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Zylinder
bohrung im Inneren der kleineren Stufe (7) des
Stufenkolbens (2) koaxial zu diesem ein Zusatz
kolben (21) angeordnet ist, der bei einer Betätigung
des Modulators unter dem sich im Druckraum (12)
aufbauenden Druck gegen eine ebenfalls in der
Zylinderbohrung angeordnete Rückdruckfeder (23)
verschiebbar ist.
4. Bremsanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Inneren der
kleineren Kolbenstufe (7) des Stufenkolbens (2)
angeordnete Rückdruckfeder (23) so dimensioniert
ist, daß der zur Bewegung des Zusatzkolbens (21)
notwendige Druck den Druck nicht übersteigt,
den die erste Dichtmanschette (9) des Stufenkolbens
(2) beim Überfahren der Ventilbohrung (10) gerade
noch erträgt, ohne beschädigt zu werden.
5. Bremsanlage nach Anspruch 3 oder Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Zylinderbohrung
im Inneren der kleineren Stufe (7) des Stufen
kolbens (2) ein Verbindungskanal (26) zur druck
losen Kammer (19) mündet, in der sich die größere
Kolbenstufe (5) des Stufenkolbens (2) bewegt.
6. Bremsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzkolben (21)
eine Nase (25) aufweist, die in seiner äußersten
Stellung den Verbindungskanal (26) abdichtet.
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