DE3001343C2 - Getriebe zum Antrieb der Walzen einer Walzstraße - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Getriebe zum Antrieb der Walzen einer Walzstraße mit einer Anzahl von in Walzrichtung hintereinander angeordneten Walzgerüsten, bei dem an allen oder den meisten Abtriebswellen jeweils ein Stirnraddifferential vorgesehen ist, welches aus einer Grund- und einer Zusatzdrehzahl die Abtriebsdrehzahl bildet.

Bei bekannten Getrieben dieser Art sind mindestens zwei Antriebsmotoren vorgesehen, von denen der eine eine Grunddrehzahl erzeugt und der zweite eine Zusatzdrehzahl. Beide Drehzahlen werden in gesonderte Zahnradgetriebebahnen des Getriebes eingeleitet und allen Abtriebswellen über diese Getriebebahnen gesondert zugeleitet. Bei den bekannten Getrieben dieser Art sind zwischen den beiden Getriebebahnen Differentialgetriebestufen auf den Abtnebswellen angeordnet, welche die Grund- und Zusatzdrehzahlen zu den Abtriebsdrehzahlen zusammenfassen.

Durch die DE-OS 16 52 547 ist ein solches Getriebe für eine Walzstraße bekannt, bei dem als Differentialgetriebestufen Stirnraddifferentiale Anwendung finden. Bei dieser bekannten Bauart sind jedoch keine Sicherheitskupplungen vorgesehen, so daß im Falle einer Überlastung beträchtliche Schaden auftreten können. Durch die US-PS 40 79 608 ist es zwar bekannt, Sicherheitskupplungen als Überlastungsschutz vorzusehen, diese sind aber an der den Walzgerästen zugekehrten Seite des Getriebegehäuses angeordnet und damit nur schwer erreichbar. Infolgedessen können sie schlecht beobachtet, gewartet und instandgesetzt werden. Außerdem besitzen sie wegen des dort vorhandenen großen Drehmomentes beträchtliche Abmessungen, was zu konstruktiven Schwierigkeiten und höheren Investitionskosten führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Sicherheitskupplungen besser zugänglich sind und kürzere Stillstandszeiten im Störungsfall erreicht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Anordnung von Sicherheitskupplungen an der den Walzgerüsten abgekehrten Außenseite des Getriebegehäuses auf den verlängerten Sonnenradwellen der Stirnraddifferentiale.

Hierdurch wird erreicht, daß die Sicherheitskupplungen schnell und bequem erreichbar sind. Im Störungsfaü beim Ansprechen der Sicherheitseinrichtungen, beispielsweise nach dem Brechen von Sicherungsbolzen, können diese bequem und schnell ausgewechselt werden. Durch die Anordnung der Sicherheitskupplungen auf den verlängerten Sonnenradwellen der Stirnraddifferentiale laufen die Sicherheitskupplungen mit höheren Drehzahlen um, was gleichbedeutend ist mit kleineren Drehmomenten an den Kupplungen bei gleichem Drehmoment an den Abtriebszapfen der Abtriebswellen. Infolgedessen kommt man mit kleineren und leichteren Sicherheitskupplungen aus, was die Investitionskosten verringert und konstruktive Schwierigkeiten vermeiden hilft. Außerdem lassen sich die Sicherheitskupplungen gut beobachten, so daß ein Ansprechen der Sicherheitseinrichtungen schnell bemerkt wird und die Walzstraße abgeschaltet werden kann, bevor auch andere Sicherheitskupplungen ansprechen und damit der Arbeitsaufwand größer wird.

In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 den Antrieb einer Streckreduzierwalzstraße in der Draufsicht;

Fig.2 eine Abtriebswelle mit Stirnraddifferential im Schnitt.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Getriebe zum Antrieb der Walzen einer Streckenreduzierwalzstraße bezeichnet, welches eine Anzahl von in Walzrichtung hintereinander angeordneten Walzgerüsten 2 besitzt. Angetrieben werden die nicht dargestellten Walzen der Walzgerüste 2 über Vorgelegegetriebe 3 und 4 von zwei Motoren 5 und 6, von denen der Motor 5 die Grunddrehzahl und der Motor 6 die Zusatzdrehzahl erzeugt. Beide Drehzahlen werden auf gesonderte Stirnradgetriebebahnen 7 und 8 übertragen und den einzelnen Abtriebswellen 12 zugeleitet.

■to In F i g. 2 ist zu erkennen, wie an einer Abtriebswelle 12 die jeweilige Grund- und Zusatzdrehzahl zur Abtriebsdrehzahl zusammengefaßt wird. Die Grunddrehzahl wird über die Zahnräder 13 und 14, welche der Getriebebahn 7 zugeordnet sind (siehe Fig. 1), über eine Lagerhülse 17 auf eine Sicherheitskupplung 18 mit Brechbolzen 18a übertragen und von dort auf die mit 19 bezeichnete Sonnenradwelle sowie auf ein Sonnenrad 20 eines Stirnraddifferentials 21. Die Zusatzdrehzahl gelangt über die Stirnradgetriebebahn 8 zu den Stirnrädern 15 und 16, welche dieser Getriebebahn zugeordnet sind. Ihre Lagerhülse 22, auf der die Stirnräder 15 und 16 drehfest angeordnet sind, umschließt das Stirnraddifferential 21 und besitzt auf der Innenseite eine Innenverzahnung 23, auf der Planetenräder 24 abrollen, die auch mit der Verzahnung des Sonnenrades 20 im Eingriff sind. Die Stirnseite der Abtriebswelle 12 bildet gleichzeitig den Planetenradträger und läuft mit der Abtriebsdrehzahl um, welche aus der Grund- und Zusatzdrehzahl mit Hilfe des Stirnraddifferentials 21 entstanden ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Getriebe zum Antrieb der Walzen einer Walzstraße mit einer Anzahl von in Walzrichtung hintereinander angeordneten Walzgerüsten, bei dem an allen oder den meisten Abtriebswellen jeweils ein Stirnraddifferential vorgesehen ist, welches aus einer Grund- und einer Zusatzdrehzahl die Abtriebsdrehzahl bildet, gekennzeichnet durch die Anordnung von Sicherheitskupplungen (18) an der den Walzgerüsten (2) abgekehrten Außenseite des Getriebegehäuses auf den verlängerten Sonnenradwellen (19) der Stirnraddifferentiale (21).