DE29717132U1 - Flächenförmiges Abdichtungsmaterial - Google Patents

Description

Firma Fliesen Brück GmbH, Kinderhauser Str. 110, 48147 Münster

"Flächenförmiqes Abdichtungsmaterial" 5

Die Neuerung betrifft ein Abdichtungsmaterial gemäß dem Ober-. begriff des Anspruchs 1. Derartige Abdichtungsmaterialien sind aus der Praxis bekannt und z. B. aus der Firmendruckschrift „Systemlösungen für Wand- und Bodenbeläge" der Firma Schlüter-Systems GmbH/lserlohn, Ausgabe V 1.0-09/96,

Seite 11, bekannt.

Die gattungsgemäßen Abdichtungsmaterialien weisen beidseitig von der Dichtungsschicht Vliesgewebe auf als Verankerungsschicht einerseits zur Wand, wo das Abdichtungsmaterial mittels

Fliesenkleber befestigt werden soll und andererseits auf der ins Rauminnere gerichteten Seite, wo üblicherweise Fliesen ebenfalls mit Fliesenkleber befestigt werden. In der Praxis werden derartige Abdichtungsmaterialien hauptsächlich in zu verfliesenden Räumen vorgesehen, beispielsweise in Badezimmern, da

dort ein vorrangiger Feuchteschutz gewährleistet sein muß.

In der Praxis ist die Vorbereitung des Untergrundes dann nachteilig, wenn keine Facharbeiter beschäftigt sind und das Auftragen des Fliesenklebers nicht fachmännisch erfolgt, da dann ggf.

das Ablösen der Fliesenflächen vom Untergrund nicht auszuschließen ist. Da die Fliesenkleber üblicherweise eine vergleichsweise lange Abbinde- bzw. Aushärtezeit erfordern, verdoppelt sich durch die Anwendung gattungsgemäßer Abdichtungsmaterialien die Zeit, bis zu der ein verfliester Raum be

gehbar und verfugbar ist, da insgesamt zwei Schichten von Fiiesenkieber aufgetragen werden müssen: Einerseits zwischen dem Abdichtungsmaterial und der Wand und anschließend zur tatsächlichen Verlegung der Fliesen.

Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge-

mäßes Abdichtungsmaterial dahingehend zu verbessern, daß dieses auf einfache Weise verlegt werden kann und eine möglichst schnelle Weiterverarbeitung ermöglicht.

Diese der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein

Abdichtungsmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, das Abdichtungsmaterial nicht beidseitig mit einer Verankerungsschicht zu

versehen, sondern die eine Oberfläche mit einer selbstklebenden Beschichtung zu versehen. Es sind entsprechend Industriekleber erhältlich, die eine zuverlässige Haftung des Abdichtungsmaterials an gemauerten, verputzten oder ggf. im Trokkenbau erstellten Wänden gewährleisten. Das Abdichtungsma-

terial kann vorzugsweise in Rollen - bzw. Bahnenform vorgesehen sein, so daß ein einfacher und problemloser Auftrag des Abdichtungsmaterials auf die Wand bzw. Bodenfläche möglich ist. Da Klebkraft und Klebstoffverteiiung werksseitig vorgesehen sind, kann das neuerungsgemäße Abdichtungsmaterial problem

los auch von ungeschultem Personal bzw. von Heimwerkern angewendet werden, ggf. unter Zuhilfenahme von Verlegehilfen, wie beispielsweise Rollen, mit denen ein breitflächiges und faltenfreies Anlegen des Dichtungsmaterials an den Untergrund erzielt werden kann.

Vorteilhaft kann die Dichtungsschicht aus einem dehnfähigen Materia! gebildet sein, so daß das Abdichtungsmaterial rißüberbrückend ist und später auftretende Risse nicht zu Undichtigkeiten führen können. Um die Dehnfähigkeit der Dichtungsschicht

zu unterstützen, kann die Verankerungsschicht vorteilhaft aus einer Vielzahl einzelner Flächenelemente gebildet sein, so daß eine Beweglichkeit dieser einzelnen Flächenelemente gegeneinander bei Dehnung der Dichtungsschicht problemlos möglich ist.

Selbstverständlich kann ein handelsüblicher Fließstoff als Trägermaterial verwendet werden.

Vorteilhaft kann das Abdichtungsmaterial zu einem vorgefertigten Formkörper ausgestaltet sein, so daß mit Hilfe derartiger

Formkörper insbesondere die in der Praxis schwierigen Anschlüsse von Rohrleitungen zuverlässig abgedichtet werden können. Abgesehen von einem Flächenelement, welches dem Untergrund, beispielsweise einem Estrich, anliegt, können derartige Formkörper daher einen abdichtend an dieses Flä

chenelement anschließenden Rohrstutzen aufweisen, der je nach Durchmesser beispielsweise zum Anschluß von Wasserabflußleitungen dienen kann oder zur Durchführung von Heizungsrohren.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ausführungsbeispiele der Neuerung werden anhand der Zeichnungen im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 schematisch den Schichtaufbau eines Abdich

tungsmaterials,

Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht einer

Raumecke, in der das Abdichtungsmaterial ver

legt sein kann,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch einen

Bodenablauf, wie er aus Fig. 2 ersichtlich ist und Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch einen

Heizkörperanschluß an einen Boden.

In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein mehrschichtiges Abdichtungsmaterial bezeichnet, welches beispielsweise in Folien-, Bahnen-, oder Rollenform ausgeliefert werden kann. Das Abdichtungsmaterial 1 weist eine die Funktion bestimmende Dichtungsschicht 2

auf, die feuchtigkeitsundurchlässig ist, z. B. wasserdicht ausge-

staltet ist. Die Dichtungsschicht 2 weist auf einer ihrer beiden Oberflächen eine selbstklebende Beschichtung 3 auf, mit deren Hilfe das Abdichtungsmaterial 1 am Untergrund befestigt werden kann. An ihrer anderen Oberfläche weist die Dichtungsschicht eine Verankerungsschicht 4 auf, die aus einer Vielzahl einzel

ner, im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelber aneinandergrenzender Flächenelemente 5 ausgestaltet ist, so daß bei einer Dehnung des Abdichtungsmaterials 1 sich diese einzelnen Flächenelemente 5 entlang ihrer Grenzlinien voneinander entfernen können und eine optimale Dehnung des gesamten Ab

dichtungsmaterials nicht behindern. Die Verankerungsschicht 4 dient insbesondere zur Verankerung der Fliesen mitteis eines Fliesenklebers und ist dementsprechend porös oder rauh ausgestaltet, beispielsweise als Vlies.

Anstelle von mehreren aneinandergrenzenden Flächenelementen kann auch eine zusammenhängende Maierialauflage bzw. Materialschicht verwendet werden, z. B. eine Auflage aus Vlies.

In Fig. 2 ist schematisch und perspektivisch eine Raumecke

dargestellt, die beispielsweise als Dusche ausgestaltet ist. Dabei ist ein Abfluß 6 vorgesehen, zu dem der Boden von allen Seiten ein Gefälle aufweist. Sowohl der Boden als auch die beiden Wände sind vorteilhaft mit einem neuerungsgemäßen Abdichtungsmaterial 1 versehen, um eine optimale Trockenheit des

dahinter befindlichen Untergrundes in Form des Bodens bzw. der Wände sicherzustellen. Wenn mehrere Formstücke des Abdichtungsmaterials 1 zu verlegen sind, ist es sehr vorteilhaft, diese überlappend zueinander zu verlegen, um eine absolute Wasserundurchlässigkeit zu erreichen.

Fig. 3 zeigt ein Abdeckgitter 7 eines handelsüblichen Bodenablaufes. Der Abfluß 6 weist ein Abdeckgitter 7 auf, das auf einem Ablaufrahmen des Abflusses 6 aufliegt. Auf eine mit 9 angedeutete Estrichschicht ist das neuerungsgemäße Abdichtmaterial 1

aufgeklebt, wobei unmittelbar um den Abfluß 6 ein spezielles

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Formstück aufgeklebt worden ist. Dieses spezielle Formstück des Abdichtmaterials weist ein horizontal verlaufendes Flächenelement 10 auf, welches auf seiner Unterseite selbstklebend beschichtet ist. Auf der Oberseite ist das Flächenelement 10 im Bereich des Rahmens des Abflusses 6 auch selbstkle

bend ausgebildet, um eine einfachere Montage zu ermöglichen und um eine wasserundurchlässige Verbindung Flächenelement 10/Rahmen des Abflusses zu erzielen.

Im Randbereich des Abflußrohres ist das Flächenelement 10 als

Stutzen 11 flanschartig aufgewölbt und wird in dieser Position z. B. durch einen Klemmring bzw. durch eine Rohrschelle 12 fixiert. Eine einfache Montage wird dadurch ermöglicht, daß das Flächenelement 10 eine Öffnung aufweist, die einen etwas geringeren Innendurchmesser als das Abflußrohr aufweist und

beim Hindurchstechen des Abflußrohres durch die Öffnung des Flächenelementes 10 bildet sich sozusagen automatisch der flanschartige Stutzen 11 aus, der über den Klemmring 12 fixiert wird, um so eine wasserdichte Verbindung herzustellen. Eine gleichmäßige Druckverteilung von Klemmring 12 und Stutzen

kann durch einen Gummiring sichergestellt sein, der zwischen Klemmring 12 und Stutzen 11 verläuft.

In Fig. 4 ist schematisch der Anschluß eines Heizkörpers 15 dargestellt, wobei die Heizungsrohre durch eine Estrichschicht verlaufen. Der Estrich kann durch neuerungsgemäßes Abdichtungsmateria! 1 abgedichtet sein. Der Anschluß der Heizungsrohre wird durch eine spezielles Formstück 16 gewährleistet, welches aus dem Abdächtungsmaterial 1 gebildet ist. Das Formstück 16 weist ein horizontal auf dem Estrich angeordnetes und

mit dem angrenzenden Abdichtmaterial 1 überlappend festgeklebtes Flächenelement 10 auf, an welches sich ein Stutzen 11 aufwärts nach oben um das Heizungsrohr erstreckt.

Claims (1)

1. "Flächenförmiges Abdichtungsmaterial" Schutzansprüche:

   Flächenförmiges Abdichtungsmaterial (1) mit einer flüssigkeitsdichten Dichtungsschicht (2) und mit einer Verankerungsschicht (4) für Kleber, insbesondere Fliesenkleber, auf dereinen Oberfläche der Dichtungsschicht, gekennzeichnet durch eine auf der anderen Oberfläche der Dichtungsschicht vorgesehene selbstklebende Beschichtung (3).

   Abdichtungsmaterial (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsschicht (4) aus einer Vielzahl einzelner Flächenelemente (5) gebildet ist und daß die Dichtungsschicht

   aus einem dehnfähigen Material gebildet ist.

   3. Abdichtungsmaterial (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material zu einem Formkörper ausgestaltet ist, mit einem eine Öffnung aufweisenden Flächenelement (10)

   und mit einem flüssigkeitsdicht an die Öffnung anschließenden rohrförmigen Stutzen (11).

   4. Abdichtungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet. daß das Flächenelement an seiner vom Stutzen (11) abgewandten Oberfläche die selbstklebende Beschichtung (3) aufweist.

   5. Abdichtungsmateriai nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenelement an seiner zum Stutzen (11) gerichteten

   Oberfläche die selbstklebende Beschichtung (3) aufweist.

   6. Abdichtungsmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als Formkörper (10), der eine Öffnung für den Anschluß eines Abflußrohres aufweist, wobei die Öffnung einen

   geringeren Durchmesser aufweist als das Abflußrohr.