DE202008014589U1

DE202008014589U1 - Plattenartiges Bauelement

Info

Publication number: DE202008014589U1
Application number: DE200820014589
Authority: DE
Original assignee: HEINZ REINER; TSCHATTA JOSEF
Current assignee: HEINZ REINER; TSCHATTA JOSEF
Priority date: 2008-11-03
Filing date: 2008-11-03
Publication date: 2009-03-05
Anticipated expiration: 2018-11-04

Abstract

Plattenartiges Bauelement zur Verkleidung von Wänden oder Böden in Nassbereichen, insbesondere in Sanitärräumen und Küchen, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Bauelement (1, 2, 3) großflächig ausgebildet und vorgefertigt ist und aus einer auf der Wand (W1, W2) oder dem Boden (U) mittels eines Klebers aufbringbaren Tragschicht (5) aus einem insbesondere aufgeschäumten Kunststoff und einer vorher vollflächig auf der Tragschicht (5) aufgebrachten Nutzschicht (6) aus einem feuchtigkeits- und spritzwasserdichten Werkstoff gebildet ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einplattenartiges Bauelement zur Verkleidung von Wänden oder Böden in Nassbereichen, insbesondere in Sanitärräumen und Küchen.
Nach den Bauordnungen der Bundesländer sind Bauwerke so auszubilden, dass unter anderem durch Feuchtigkeit keine Gefahren oder unzumutbare Belästigungen entstehen. Durch Feuchtigkeit beanspruchte Gebäudeteile, wie Bäder, Duschen und Küchen, sind daher so auszubilden, dass sie gegen auftretende Feuchtigkeit geschützt sind. Gebäudeteile, die einer Feuchtigkeitsbeanspruchung unterliegen, werden deshalb in der Regel mit Bekleidungen oder keramischen Belägen aus Fliesen oder Platten versehen. Diese Bekleidungen oder keramischen Beläge sind feuchtigkeitsbeständig und wasserabweisend, jedoch bedingt durch jede Art der Verfugung in jedem Fall wasserdurchlässig, so dass immer eine zusätzliche Abdichtung nach dem Merkblatt des Zentralverbandes des deutschen Baugewerbes "Verbundabdichtungen", Stand Januar 2005, erforderlich.
Beispielsweise wenn nachträglich eine behinderten- oder seniorengerechten Duschwanne eingebaut oder der Austausch einer defekten Dusch- oder Badewanne erfolgen muss, wenn ein Wasserschaden im Bereich einer Nasszelle auftritt oder wenn eine Schimmelbildung und/oder Verschmutzung in einem Fugenbereich überhand nimmt, ist immer eine komplette Sanierung dieses Bereiches erforderlich. Eine solche Sanierung ist, neben dem damit verbundenen Zeitaufwand immer mit verhältnismäßig hohen Kosten verbunden. Durch die Abtrocknungszeiten der unterschiedlichen zu verarbeitenden Materialien ist der Sanitärbereich in der Sanierungphase mindestens sieben Tage nicht nutzbar. Daneben ist es erfahrungsgemäß meistens nicht möglich, farblich passende Beläge zu dem vorhandenen Belag zu finden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein plattenartiges Bauelement zur Verkleidung von Wänden oder Böden in Nassbereichen, insbesondere in Sanitärräumen und Küchen, zu schaffen, durch welches die Kosten für die vorbeschriebene Sanierung sowie die damit verbundene Staubentwicklung verringert werden. Ferner soll sicher gestellt sein, dass der sanierte Bereich nach spätestens drei Tagen wieder nutzbar ist und problemlos eine Farbanpassung möglich ist. Schließlich soll der sanierte Bereich wasserdicht sein und keine Feuchtigkeit aufnehmen, um den Bauordnungen der Bundesländer gerecht zu werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass das plattenartige Bauelement großflächig ausgebildet und vorgefertigt ist und aus einer auf der Wand oder dem Boden mittels eines Klebers aufbringbaren Tragschicht aus einem insbesondere aufgeschäumten Kunststoff und einer vorher vollflächig auf der Tragschicht durch Klebung aufgebrachten Nutzschicht aus einem feuchtigkeits- und spritzwasserdichten Werkstoff gebildet ist.
Ein derartiges plattenartiges Bauelement kann sowohl im Wandbereich, beispielsweise auf die vorhandene Dusch- oder Badewanne, als auch im Bodenbereich eingesetzt werden, ist verhältnismäßig preiswert und lässt sich in besonders kurzer Zeit einbauen. Der damit verkleidete sanitäre Bereich ist daher nach etwa drei Tagen bereits nutzbar. Aufgrund des fugenlosen Einbaus ist das Bauelement wasserdicht und es entstehen keinerlei verschmutzte Fugen. Die Oberfläche der Nutzschicht ist pflegeleicht und hygienisch. Neben der angesprochenen Sanierung ist das erfindungsgemäße Bauelement auch in Neubauten einsetzbar.
Weitere Merkmale eines plattenartigen Bauelementes gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 16 offenbart.
Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben werden nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist aus Gründen der Deutlichkeit nicht maßstabsgerecht eine Raumecke zu sehen, die aus zwei Wänden W1 und W2 und einem tragfähigen Untergrund U gebildet ist. In dieser Raumecke befand sich beispielsweise eine als Duschecke ausgebildete Nasszelle, aus der die nicht behinderten- bzw. seniorengerechte Duschwanne entfernt wurde. Zur Bildung einer neuen Duschecke sind die Wände W1 und W2 sowie der Untergrund U mit jeweils einem plattenartigen Bauelement 1, 2 und 3 gemäß der Erfindung begrenzt verkleidet,
Diese Bauelemente 1, 2 und 3 können normalerweise eine maximale Größe von etwa 1500 cm × 3000 cm aufweisen. Sofern diese Bauelemente 1, 2 und 3 nicht die für den Einbau erforderliche Größe besitzen, werden sie auf das erforderliche Maß zugeschnitten und zur Baustelle geliefert. Die Dicke dieser Bauelemente 1, 2 und 3 beträgt in Abhängigkeit von den verwendeten Werkstoffen etwa 4 bis 25 mm. Dabei bildet das Bauelement 1 den Boden und ist auf dem Untergrund U aufgebracht, während die Bauelemente 2 und 3 die Wandverkleidung der Duschecke bilden und auf den Wänden W1 und W2 befestigt sind. Die Bauelemente 1, 2 und 3 sind auf dem Untergrund U bzw. auf den Wänden W1 und W2 durch eine Klebstoffschicht 4 befestigt. Dabei ist eine punktuelle Verklebung vorteilhaft. Es ist jedoch auch eine vollflächige Verklebung möglich. Als Kleber wird in vorteilhafter Weise ein Kunstharzkleber, beispielsweise ein Polymerkleber, verwendet.
Alle Bauelemente 1, 2 und 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel vollkommen gleich ausgebildet und vorgefertigt. Sie bestehen aus einer Tragschicht 5 aus geschäumtem Kunststoff bzw. Hartschaum, beispielsweise PU-Schaum. Auch andere Hartschäume sowie kompakte Kunststoffe sind dafür verwendbar. Auf dieser Tragschicht 5 befindet sich eine Nutzschicht 6, die in vorteilhafter Weise aus einem rostfreien Stahlblech hergestellt ist. Diese Nutzschicht 6 kann aber auch aus kompaktem Kunststoff, beispielsweise PVC, einer Kunststofffolie, einem geschäumten Kunststoff, aus einem keramischen Werkstoff, beispielsweise Fliesen, einer metallisierten Kunststofffolie, einem lackierten Blech, aus Kautschuk oder einem kautschukartigen Werkstoff oder aus einer Lackschicht bestehen. Die Nutzschicht 6 ist über eine Klebstoffschicht 7 auf der Tragschicht 5 aufgebracht. Hier ist es vorteilhaft, wenn diese Klebstoffschicht beispielsweise aus einem Polymerkleber oder PU-Kleber besteht und vollflächig aufgetragen wird. Dadurch werden hier Hohlstellen vermieden.
Diese so vorgefertigten Bauelemente 1, 2 und 3 werden dann, wie vorerwähnt, nach ihrem Zuschnitt auf den Wänden W1 und W2 sowie auf dem Untergrund U angebracht. Dabei wird zuerst das Bauelement 1 auf dem Untergrund verlegt. Dieses Bauelement 1 kann vorteilhaft eine Öffnung für den Anschluss eines Ablaufes aufweisen. Danach wird das Bauelement 2 auf der Wand W1 angebracht. Dazu wird vorher auch im Kantenbereich desselben auf dem Bauelement 1 ebenfalls eine Klebstoffschicht 8 aufgetragen. Ähnliches geschieht dann auch vor dem Anbringen des Bauelementes 3, welches vorteilhaft eine Öffnung für den Warm- und Kaltwasseranschluss besitzt, wobei an der Längskante des Bauelementes 2 auch eine Klebstoffschicht 8 vorgesehen werden kann. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Bauelemente 1, 2 und 3 ergibt den Vorteil, dass die Duschzelle spätestens am dritten Tag nach dem Entfernen der alten Duschwanne bereits wieder nutzbar und durch die Klebstoffschicht 8 wasserdicht ist.
Gemäß dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die oberen Kanten der Bauelemente 2 und 3 jeweils durch eine Winkelschiene 9 abgedeckt, von denen ein Schenkel in der Klebstoffschicht 4 gesichert ist. Bedarfsweise können auch die seitlichen Kanten der Bauelemente 2 und 3 mit einer Winkelschiene 9 verkleidet sein.

Claims

Plattenartiges Bauelement zur Verkleidung von Wänden oder Böden in Nassbereichen, insbesondere in Sanitärräumen und Küchen, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenartige Bauelement (1, 2, 3) großflächig ausgebildet und vorgefertigt ist und aus einer auf der Wand (W1, W2) oder dem Boden (U) mittels eines Klebers aufbringbaren Tragschicht (5) aus einem insbesondere aufgeschäumten Kunststoff und einer vorher vollflächig auf der Tragschicht (5) aufgebrachten Nutzschicht (6) aus einem feuchtigkeits- und spritzwasserdichten Werkstoff gebildet ist.
Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) vollflächig mit der Wand (W1, W2) oder dem Boden (U) verbunden ist.
Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) vollflächig mit der Nutzschicht (6) verbunden ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) durch Klebung mit der Nutzschicht (6) verbunden ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) durch Schweißung mit der Nutzschicht (6) verbunden ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (5) aus PU-Hartschaum gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus rostfreiem Stahl gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus kompaktem Kunststoff gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus PVC gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus einer Kunststofffolie gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus einem mit einer metallischen Beschichtung versehenen Kunststoff gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus Kunststoffschaum gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus einem keramischem Werkstoff gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus einem lackierten Blech gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk gebildet ist.
Bauelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (6) aus einer Lackschicht gebildet ist.