[GBM124B4]
Dachaufbau für ein Kleingebäude mit geneigten Dachflächen
Die Erfindung betrifft einen Dachaufbau für ein Kleingebäude mit geneigten Dachflächen,
welcher als ein auf dem rechteckigen Korpus des Gebäudes ruhendes Sparrendach ausgebildet
ist.
Es ist bekannt, auch bei Eleingebäuden, welche ein Dach mit geneigten Dachflächen
aufweisen, eine Dachentwässerung vorzusehen, die aus Dachrinnen und mit ihnen verbundenen
Fallrohren besteht. Solche Kleingebäude finden unter anderem in vielfältigen Varianten als Wetterschutzhäuschen bzw. Buswartehallen Einsatz, deren Gestaltung sich
durch das Schrägdach in optisch günstiger Weise harmonisch in die Landschaft eines ländlichen
Aufstellungsortes einpaßt.
Aus ökonomischen und ökologischen Gründen wird für die Häuschen ein einfacher
Aufbau gefordert, welcher eine rasche Montage ermöglicht. Zudem sollen die zumeist
nach dem Baukastenprinzip gefertigten Häuschen in ihrem jeweiligen Erscheinungsbild an
den Kundenwunsch oder in Abhängigkeit zum Verkehrsaufkommen in ihrer Größe flexibel
an die örtlichen Gegebenheiten anpaßbar sein. Dies ist hinsichtlich des Korpus eines
solchen Kleingebäudes im allgemeinen unproblematisch, bereitet aber insbesondere bei
Dachaufbauten für geneigte Dächer, wie Satteldächer, welche als selbständige und leicht
montierbare Montageeinheit ausgeführt sein sollen, insbesondere unter dem Aspekt einer
variablen Dachlänge bei gleichzeitiger guter Stabilität des Dachaufbaus größere Schwierigkeiten.
Nicht zuletzt sind an die Robustheit von Kleingebäuden, welche als Wartehäuschen eingesetzt
werden sollen, aus volkswirtschaftlicher Sicht hohe Anforderungen zu stellen. Leider weit verbreitete Zerstörungswut und Wandalismus gebieten es, diesem Punkt
besondere Aufmerksamkeit zu schenken und bei der Konzipierung der Gebäude, wenn möglich, von vornherein Schwachpunkte in der Konstruktion zu vermeiden. Als ein
solcher Schwachpunkt sind bei Wetterschutzhäuschen bzw. Buswartehallen mit einem
Schrägdach in der Praxis die Dachrinnen anzusehen. Es ist bekannt und allgemein üblich,
die Dachrinnen an die Dachunterkanten mittels Haltebügeln oder -winkeln zu montieren.
Zumeist jugendlicher Übermut führt dazu, daß solchermaßen befestigte Dachrinnen als
Sportgerät mißbraucht werden, an dem man turnen oder Klimmzüge machen kann. Die Folge dieses Mißbrauchs sind das Aufbiegen oder Abreißen der jeweiligen Dachrinne. Es
hat sich gezeigt, daß diesem Problem ausschließlich durch die Verwendung stabiler
Materialien im Grunde nicht zu begegnen ist. Bei der geschilderten Art des Mißbrauchs
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einer Dachrinne sind die durch die Hebelwirkung verursachten Kräfte derart hoch, daß der
Materialaufwand, der erforderlich wäre, damit die Dachrinne dieser Beanspruchung standhält,
ausschließlich für den Einsatz als Dachentwässerung wirtschaftlich unvertretbar hoch
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dachaufbau für ein Kleingebäude
zu schaffen, welcher als selbständige Montageeinheit ausgebildet, leicht an unterschiedliche
Gebäudegrößen anzupassen ist und den Aufbau von Kleingebäude mit einem robusten, eine Dachentwässerung aufweisenden Schrägdach ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Dachaufbau für Kleingebäude,
welcher als ein mit einer vorder- und rückseitigen Entwässerung versehenes Sparrendach ausgebildet ist, die mit Dachlatten und einer Dachhaut bedeckten sowie am
Dachfürst mit einem Rundprofil verbundenen Sparren im Bereich der Dachunterkanten an
den Dachrinnen abgestützt und an diesen direkt oder über ein Befestigungselement
befestigt sind. Dabei sind die Dachrinnen auf den Enden von Traversen angeordnet und
fixiert, die parallel zur Oberkante der Seitenwände und/oder von Zwischenwänden des
Korpus des Gebäudes verlaufen. Zumindest an den giebelseitigen, die Seitenwände nach
oben begrenzenden Traversen ragen Stützen auf, die das im Dachfürst eingeordnete
Rundprofil tragen.
Es ist dabei im Sinne der Erfindung, wenn die die Dachrinnen tragenden Traversen an
ihren Enden eine Abstufung aufweisen, in welche Dachrinnen mit einem nach oben offenen rechteckigen Profil so eingepaßt sind, daß eine innere und eine untere Kante des
Profils an den Schenkeln der in den Traversen ausgebildeten Abstufung anliegen. Bei einer
Ausgestaltung der Dachrinnen mit einem eckigen Profil, in der Form eines nach oben
offenen, ungleichschenkligen Trapezes, ist es erfindungsgemäß als vorteilhaft anzusehen,
wenn die der kürzeren Grundlinie des Trapezes entsprechende Kante die am waagerechten
Schenkel der Abstufung einer Traverse anliegende Kante ausbildet, mit der die an dem
senkrechten Schenkel der in der Traverse gebildeten Abstufung anliegende Kante annähernd
einen rechten Winkel einschließt.
Unabhängig von der Querschnittsform ist es jedenfalls bei Dachrinnen, welche durch
mehrfache Abkantung ausgebildet und mit zwei Kanten in die Abstufungen der Traversen
eingepaßt sind, erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn diese Kanten jeweils mindestens mit
der Hälfte ihrer Länge an den Schenkeln der Abstufung anliegen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin,
daß in den Dachrinnen mindestens im Bereich einiger, der auf ihnen abgestützten Sparren
eine Strebe eingeordnet ist, die in der Richtung einer gedachten Verlängerung des jeweiligen
Sparren verlaufend, die innere Kante mit der unteren oder der äußeren Kante verbindet.
Auf diese Weise werden die Dachrinnen zusätzlich gegen ein mögliches Aufbiegen durch Einwirkung äußerer Kräfte oder durch von den aufliegenden Dachsparren eingetragenen
Kräfte stabilisiert. Da die Dachrinnen gemäß der erfmdungsgemäßen Anordnung als statisch wirksames Element in den Dachaufbau einbezogen sind, können sie jedoch auch in
einer Materialstärke ausgeführt sein, welche die Einbeziehung der erwähnten Strebe nicht
erforderlich macht.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der erfmdungsgemäßen Anordnung betrifft eine
Ausgestaltung, bei der die Traversen, auf denen die Dachrinnen fixiert sind, als Hohlprofile
ausgeführt sind, die die Dachrinnen mit den Fallrohren verbinden. Auf diese Weise
werden die Traversen in die Dachentwässerung in der Weise einbezogen, daß das in den
Dachrinnen zusammenfließende Regenwasser über die Traversen zu den Fallrohren abfließen
kann. Diese Ausführungsform ist dann besonders vorteilhaft, wenn das Dach und die Traversen den Korpus des Gebäudes überragen und die Fallrohre in die senkrechten
Stützelemente des Gebäudekorpus integriert sind.
Insbesondere bei Dachaufbauten, welche von Giebel zu Giebel längere Strecken überspannen,
erweist sich eine zusätzliche Stabilisierung des Aufbaus in Form einer Verstrebung,
welche so eingeordnet ist, daiß sowohl bezogen auf eine erste, zu den Seitenwänden parallel
verlaufende Ebene, als auch bezogen auf eine zweite, im rechten Winkel zur ersten,
verlaufende Ebene ein Stützdreieck gebildet ist, als besonders vorteilhaft.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, welche zu einem besonders leichten
und statisch stabilen Dachaufbau führt, wird erreicht, wenn das in den Dachfürst
eingeordnete Profil, an welchem die oberen Enden der Dachsparren angeschlagen sind, als
Hohlprofü ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es in besonders vorteilhafter Weise einfach
aufgebaute, aber gleichzeitig stabile Dachaufbauten zu fertigen, welche sich, als selbständige
Montageeinheit ausgeführt, mit geringem Aufwand auf den Grundkörper eines Kleingebäudes,
beispielsweise eines Buswartehäuschens montieren lassen. Durch den einfachen Aufbau, der im wesentlichen aus dem den Dachfürst bildenden Rundprofil, den Dachsparren
sowie den als statisches Element in das Dach einbezogenen Dachrinnen besteht
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und dabei auf einen Kastenaufbau verzichtet, wird zudem ein hohes Maß an Flexibilität in
Hinblick auf unterschiedliche Abmaße der zu überdachenden Gebäude erreicht. Dies gilt
im besonderen Maße auch für die Dachlänge zwischen den Giebelseiten. Der Dachaufbau
kann in dieser Längsrichtung im Grunde beliebig fortgesetzt werden, wobei, nachdem das
Dach am Gebäude montiert ist, allenfalls in hinreichenden Abständen zur weiteren Stabilisierung
einige zusätzliche Verstrebungen zwischen dem Dach und dem Gebäudekorpus vorzusehen sind. Selbstverständlich können die dafür erforderlichen Streben auch bereits
an dem Dachaufbau vormontiert sein. Durch die Einbeziehung der Dachrinnen in die
Statik des Dachaufbaus, wird eine stabile untere Dachkante ausgebildet, ein zusätzliches
Montieren von Elementen zur Dachentwässerung entfällt und die Dachrinnen selbst sind
soweit stabilisiert, daß sie gegenüber Wandalismus und Zerstörung weitestgehend gesichert sind.
Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1: Den erfindungsgemäßen Dachaufbau in einer Ausführung als Schrägdach mit
Dachflächen unterschiedlicher Neigung in der Seitenansicht.
Fig. 2: Ein mit dem erfindungsgemäßen Dachaufbau gemäß Fig. 1 überdachtes Buswartehäuschen
in der Vorderansicht.
Fig. 3: Den erfindungsgemäßen Dachaufbau in einer Draufsicht.
In der Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Dachaufbau in einer Seitenansicht dargestellt. Bei
der vorliegenden Ausgestaltung handelt es sich um den Dachaufbau für ein Schrägdach
dessen mit der auf den Dachlatten 14 ruhenden Dachhaut 2 versehene Dachflächen 16 eine
unterschiedliche Neigung aufweisen und den Korpus 17 des Kleingebäudes überragen.
Deutlich erkennbar ist die Ausbildung der Dachrinnen 4 in Form statisch wirkender
Elemente an denen die Dachsparren 1 abgestützt sind. In dem dargestellten Beispiel erfolgt
die Befestigung der Sparren an den Dachrinnen mittels eines mit einer zusätzlich stabilisierenden
Strebe 12 verschraubten Befestigungselementes 18. Die Strebe 12 ist durch beispielsweise Schweißpunkte 21 an der Dachrinne fixiert und nimmt, die Dachsparren 1
verlängernd, zusätzlich Kräfte auf, die aus dem Bestreben der Dachflächen 16 resultieren,
sich auseinanderzuspreizen. Am Dachfürst sind die Sparren 1 an einem Rundprofil 3
befestigt, auf welchem sie aufliegen. Das Rundprofil 3, das zur Verringerung der Dachlast
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vorteilhaft als Hohlprofil ausgebildet ist, ruht auf Stützen 20, die an den Giebelseiten des
Gebäudes von Traversen 5 aufragen, welche die Seitenwände 6 des Gebäudes an ihrer
Oberkante begrenzen. Die ebenfalls über den Korpus 17 des Gebäudes hinausragenden
Traversen 5 weisen an ihrem Enden jeweils eine Abstufung mit den Schenkeln 9, 10 auf,
in welche die als ein in der Form eines ungleichschenkligen Trapezes, beispielsweise eines
aus Stahl gefertigten Profiles, ausgebildeten Dachrinnen 4 eingepaßt sind. Dabei sind die
Dachrinnen 4 so in die Abstufungen der Traversen 5 eingepaßt, daß die innere Kante 8 des
Dachrinnenprofils an dem senkrechten Schenkel 10 der Abstufung anliegt, während die
untere Kante 7 auf dem waagerechten Schenkel 9 aufliegt. Vorzugsweise liegen die beiden
genannten Kanten 7, 8 des Dachrinnenprofils mindestens mit der Hälfte ihrer Länge an
den Schenkel 9, 10 an. Den gesamten Dachaufbau in zusätzlicher Weise stabilisierend, ist
zwischen dem in den Dachfürst eingeordnetem Rundprofil 3 und der Traverse 5 eine
mindestens in einer Ebene ein Stützdreieck ausbildende Verstrebung 13 vorgesehen, die
beispielsweise sowohl am Rundprofil 3, als auch an der Traverse 5 verschraubt ist. In der
Figur nicht unbedingt erkennbar, aber äußerst vorteilhaft wirkend, ist die Traverse 5
ebenso wie die senkrechten Stützen 19 des Gebäudekorpus 17 hohl, so daß die Dachentwässerung
über die Dachrinnen 4, die Traversen 5 und die als Fallrohr 15 wirkenden Stützen 19 erfolgt.
In der Fig. 2 ist ein mit dem erfindungsgemäßen Dachaufbau überdachtes Kleingebäude
dargestellt. Es handelt sich vorliegend um ein Wetterschutz- bzw. Buswartehäuschen. Der
hier ohne Dachhaut dargestellte Dachaufbau besteht erkennbar im wesentlichen aus dem
Rundprofil 3, welches auf an den Seitenwänden 6 der Giebelseiten aufragenden Stützen 20
ruht und an dem die sich im Bereich der Dachunterkante an den Dachrinnen 4 abstützenden
Sparren 1 befestigt sind. Für den Fachmann ist erkennbar, daß das in dieser einfachen Form gestaltete Dach, in seiner die Giebelseiten miteinander verbindenden
Länge bei der Fertigung des als selbständige Montageeinheit ausgeführten Dachaufbaus,
ohne weiteres durch eine entsprechende Verlängerung des Rundprofils 3 und der Dachrinnen
4 zu variieren ist. Durch die bereits im Zusammenhang mit den Ausführungen zu der Fig. 1 erwähnte Verstrebung 13 erfährt das Dach eine zusätzliche Stabilisierung. In
der Zusammenschau der Fig. 1 und 2 erkennt man die zweckmäßige Einordnung dieser
Verstrebung, die darin zu erblicken ist, daß diese, sowohl bezogen auf eine zu den Seitenwänden
6 parallel verlaufende Ebene als auch bezogen auf eine zu dieser im rechten Winkel verlaufende Ebene, der Ausbildung eines Stützdreieckes dient.
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Die Fig. 3 veranschaulicht nochmals den einfachen Aufbau der erfindungsgemäßen
Anordnung in einer Draufsicht. Erkennbar sind die Abstützung der Dachsparren 1 an den
Dachrinnen 4 und die zur zusätzlichen Aufnahme von Kräften eingeordneten Streben 12,
welche die Dachsparren 1 verlängernd, gleichzeitig die Dachrinnen 4 gegen Aufbiegung
stabilisieren. In der Nähe des Dachfürstes sind die Sparren 1 an dem Rundprofil 3
befestigt, welche das Gebäude zwischen den Traversen 5 überspannt.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
1 |
Dachsparren |
2 |
Dachhaut |
3 |
Rundprofil |
4 |
Dachrinne |
5 |
Traverse |
6 |
Seitenwand |
7 |
untere Kante |
8 |
innere Kante |
9 |
Schenkel |
10 |
Schenkel |
11 |
äußere Kante |
12 |
Strebe |
13 |
Verstrebung |
14 |
Dachlatte |
15 |
Fallrohr |
16 |
Dachfläche |
17 |
Korpus |
18 |
Befestigungselement |
19 |
Stütze |
20 |
Stütze |
21 |
Schweißpunkt |