DE2949962C2 - Scharnier mit Schließmechanismus - Google Patents
Scharnier mit SchließmechanismusInfo
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit einem von einer Feder beaufschlagten Schließmechanismus, wobei ein Scharnierarm und ein Scharniergehäuse mittels zweier Gelenkhebel, die jeweils auf einer Gelenkhebelachse am Scharnierarm und auf einer Gelenkhebelachse im Scharniergehäuse lagern und mit diesen ein Gelenkviereck bilden, miteinander verbunden sind und einer der beiden Gelenkhebel als doppelarmiger Hebel mit einem freien Arm, der in den Scharnierarm ragt und mit der Schließfeder zusammenwirkt, ausgebildet ist.
- Derartige Scharniere finden im modernen Möbelbau vielfach Verwendung. Ihre Aufgabe ist es, abgesehen davon, daß sie die Türflügel gelenkig mit dem Möbelkorpus verbinden, den Türflügel in seiner Schließstellung am Möbelkorpus zu halten und dadurch die Notwendigkeit des Anbringens eines eigenen Halteteiles, beispielsweise eines Schnappers, zu vermeiden.
- Vorteilhaft wird verlangt, daß bei einem derartigen Scharnier der Türflügel, wenn er nur unachtsam geschlossen wurde, also nicht ganz bis in die Schließebene geführt wurde, vom Scharnier selbsttätig zugezogen wird. Weiters soll bei geöffnetem Türflügel vom Scharnier kein Schließdruck auf letzteren ausgeübt werden, so daß es weder zu einem unbeabsichtigten Schließen des Türflügels kommen kann, noch daß beim Öffnen der Tür über den ganzen Öffnungsbogen einer derartigen Schließkraft entgegengewirkt werden muß.
- Aus dem DE-GM 75 31 643 ist ein Scharnier mit einem Schließmechanismus bekannt, bei dem der äußere Gelenkhebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist.
- Auf einer Steuerkurve des freien Armes des Gelenkhebels läuft eine Rolle, die von einer Schenkelfeder getragen wird, ab.
- Der Nachteil dieses Scharnieres ist insbesondere darin zu sehen, daß die verwendete Formfeder relativ aufwendig und daher teuer ist. Des weiteren werden für den Schließmechanismus relativ viele Teile benötigt und der Schließmechanismus ragt weit in den Scharnierarm, dorthin wo bereits die Fugenverstellschraube angeordnet sein sollte.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß der Schließmechanismus nur wenige Teile umfaßt und äußerst kompekt gebaut werden kann.
- Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der freie Arm dieses Gelenkhebels aus zwei teleskopartig gegeneinander längsverschiebbaren Teilen besteht, daß die Feder diese beiden Teile auseinanderzuschieben versucht und daß das verschiebbare Ende des Armes sich an einem am Scharnierarm festen Widerlager abstützt.
- Vorteilhaft ist vorgesehen, daß das Widerlager ein eigner Zapfen ist.
- In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß das verschiebbare Endteil des Armes eine Aussparung aufweist, in die ein Steg des unverschiebbar gelagerten Teiles des Armes ragt. Dadurch sind die beiden Teile des Teleskoparmes auf einfache Weise ineinander geführt. Beim Schließen wird das auftretende Drehmoment optimal auf den als doppelarmigen Hebel ausgeführten Gelenkhebel übertragen.
- In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Feder eine als Schraubenfeder ausgeführte Druckfeder ist, die sich einerseits am verschiebbaren Endteil des Teleskoparmes und andererseits an der dem Teleskoparm zugehörigen Gelenkhebelachse abstützt. Die Schraubenfeder läßt sich in einer zylindrischen Aussparung eines der Teile des als Teleskoparm ausgebildeten Gelenkhebelarmes unterbringen, wodurch eine äußerst kompakte Konstruktion des Scharnieres erzielt wird.
- Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Feder eine Schenkelfeder ist, wobei sich ein Schenkel am verschiebbaren Endteil des Armes und der zweite Schenkel am zweiten Arm des Gelenkhebels abstützt.
- Um einen möglichst harmonischen Übergang vom Schließdruck zum Auslassen des Schließdruckes und umgekehrt zu erzielen, wird vorteilhaft vorgesehen, daß die Abstützfläche, mit der das verschiebbare Endteil des Armes an der Gelenkhebelachse des anderen Gelenkhebels bzw. am Zapfen des Scharnierarmes anliegt, gekrümmt ist.
- Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnungen eingehend beschrieben. Die
- Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Scharnier in der Schließstellung, die
- Fig. 2 zeigt einen gleichen Schnitt in der Offenstellung des Scharniers, und die
- Fig. 3 und 4 zeigen je ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scharnieres im Schnitt und in der Schließstellung.
- Das erfindungsgemäße Scharnier weist einen Scharnierarm 1 auf, der mittels einer Grundplatte 9 an der Möbelseite 10 befestigt ist. Der Scharnierarm 1 wird von einer Schraube 11 auf der Grundplatte 9 gehalten. Die Schraube 11 sitzt in einem Muttergewinde 12 der Grundplatte und ragt durch ein Langloch 13. Über die Länge des Langlochs 13 ist eine Verstellung des Scharnierarmes 1 in der Tiefe des Möbels möglich.
- Türflügelseitig ist eine Verstellschraube 14 für die Fugenverstellung vorgesehen, die in einem Muttergewinde 15 des Scharnierarmes 1 lagert und die sich an der Grundplatte 9 abstützt.
- Der Scharnierarm 1 ist mittels zweier Gelenkhebel 6, 7 mit dem Scharniergehäuse 8 verbunden, welches in einer Bohrung 16 des Türflügels 17 sitzt. Die Gelenkhebel 6, 7 lagern auf Gelenkhebelachsen 18, 19, 20, 21, wovon die Gelenkhebelachse 18 und 21 am Scharnierarm und die Gelenkhebelachse 19 und 20 im Scharniergehäuse 8 angeordnet sind.
- Der Gelenkhebel 7 ist als doppelarmiger Hebel ausgebildet, wobei der eine Arm die Gelenkhebelachsen 21 und 20 miteinander verbindet und der zweite Arm frei über die Gelenkhebelachse 21 zum Scharnierarm 1 gewendet hinausragt und als Teleskoparm 5 ausgebildet ist. Wie aus den Figuren der Zeichnung ersichtlich, stützt sich das verschiebbare Endteil 3 des Teleskoparmes 5 im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 an einem Zapfen 2 des Scharnierarmes 1 ab, und zwar wird das Endteil 3 von einer Feder 4, die in diesem Ausführungsbeispiel eine Schraubenfeder ist, an den Zapfen 2 gedrückt. Die Feder 4 stützt sich dabei einmal am Endteil 3 des Teleskoparmes 5 und einmal an der Gelenkhebelachse 21 ab.
- Zur besseren Halterung der Feder 4 ist im verschiebbaren Endteil 3 des Teleskoparmes 5 eine zylindrische Aussparung 22 vorgesehen, in der die Feder 4 angeordnet ist.
- Das Endteil 3 des Teleskoparmes 5 ist mit einer kurvenförmigen Abstützfläche 23 versehen, mittels der es am Zapfen 2 anliegt.
- Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist die das verschiebbare Endteil 3 des Teleskoparmes 5 beaufschlagende Feder eine Schenkelfeder 26, die sich mit einem Schenkel 26&min; an eben diesem Endteil 3 und mit dem anderen Schenkel 26&min;&min; am Gelenkhebel 7 abstützt. Die Feder 26 ist um die Gelenkhebelachse 21 gewunden und dadurch fest am Scharnierarm 1 gehalten.
- Zur besseren Führung des verschiebbaren Endteiles 3 des Teleskoparmes 5 ist dieses mit einer schlitzartigen Aussparung 24 versehen, in die ein Steg 25 des anderen Teiles 3 a des Teleskoparmes 5 ragt.
- In diesem Ausführungsbeispiel stützt sich das Endteil 3 des Teleskoparmes 5 nicht an einem eigenen Zapfen 2 des Scharnierarmes 1 ab, sondern direkt an der Gelenkhebelachse 18 des Gelenkhebels 6 und des Scharnierarmes 1.
- Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 ist gewissermaßen eine Kombination der beiden vorhergehend beschriebenen, und zwar stützt sich das Endteil 3 des Teleskoparmes 5 in diesem Ausführungsbeispiel wiederum an der Gelenkhebelachse 18 ab. Die Feder ist jedoch eine Schraubenfeder 4, die sich einmal am Endteil 3 und einmal an der Gelenkhebelachse 21 abstützt.
- Das Endteil 3 des Teleskoparmes 5 ist wiederum mit einer schlitzförmigen Aussparung 24 versehen, in die ein Steg 25 des anderen Teiles des Teleskoparmes ragt. Die Schraubenfeder 4 lagert wie beim zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel in einer zylindrischen Aussparung 22.
- Die Funktionsweise des Scharnieres ist bei sämtlichen drei dargestellten Ausführungsbeispielen dieselbe. Wird der Türflügel 17 über einen gewissen Winkel geöffnet, gelangt der Zapfen 2 oder die Gelenkachse 18 in einen Bereich der Abstützfläche 23, der so gekrümmt ist, daß die Federkraft kein Drehmoment im Hebel 7 mehr erzeugt. Der Türflügel 17 kann dadurch frei verschwenkt werden. Bei der Länge des Hebelarmes, der den Türflügel 17 darstellt, kann der Reibungsschluß zwischen Zapfen 2 bzw. Gelenkhebelachse 18 und dem Endteil 3 des Teleskoparmes 5 vernachlässigt werden.
Claims (1)
1. Scharnier mit einem von einer Feder beaufschlagten
Schließmechanismus, wobei ein Scharnierarm und ein
Scharniergehäuse mittels zweier Gelenkhebel, die
jeweils auf einer Gelenkhebelachse am Scharnierarm
und auf einer Gelenkhebelachse im Scharniergehäuse
lagern und mit diesen ein Gelenkviereck bilden,
miteinander verbunden sind und einer der beiden
Gelenkhebel als doppelarmiger Hebel mit einem freien
Arm, der in den Scharnierarm ragt und mit der
Schließfeder zusammenwirkt, ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der freie Arm (5) dieses
Gelenkhebels (7) aus zwei teleskopartig
gegeneinander längsverschiebbaren Teilen (3, 3 a) besteht,
daß die Feder (4, 26) diese beiden Teile (3, 3 a)
auseinanderzuschieben versucht und daß das
verschiebbare Ende (3) des Armes (5) sich an einem am
Scharnierarm (1) festen Widerlager (2, 18) abstützt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das verschiebbare Endteil (3) des Armes (5)
eine Aussparung (24) aufweist, in die ein Steg (25)
des unverschiebbar gelagerten Teiles (3 a) des
Armes (5) ragt, wodurch der Teil (3) auf dem Teil (3 a)
geführt ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder eine als Schraubenfeder (4)
ausgeführte Druckfeder ist, die sich einerseits am
verschiebbaren Endteil (3) des Armes (5) und
andererseits an der dem Arm (5) zugehörigen
Gelenkhebelachse (21) abstützt.
4. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder eine Schenkelfeder (26)
ist, wobei sich ein Schenkel (26&min;) am verschiebbaren
Endteil (3) des Armes (5) und der zweite Schenkel (26&min;&min;)
am zweiten Arm des Gelenkhebels (7) abstützt.
5. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager ein
eigener Zapfen (2) ist.
6. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager die
Gelenkhebelachse (18) des zweiten Gelenkhebels (6)
ist.
7. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützfläche (23), mit
der das verschiebbare Endteil (3) des Armes (5) an
der Gelenkhebelachse (18) des anderen Gelenkhebels (6)
bzw. am Zapfen (2) des Scharnierarmes (1) anliegt,
gekrümmt ist.
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