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Rück- und Führungsvorrichtung für ein Schildausbaugestell
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Die Erfindung betrifft eine Rück- und Führungsvorrichtung für ein
in geringmächtigen Streben einzusetzendes Schildausbaugestell gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In niedrigen Streben, in denen die Kappen der Schildausbaugestelle
bis auf eine lichte Befahrungshöhe von etwa 500 mm abgesenkt werden müssen, ergeben
sich sowohl bei der Wartung als auch bei der Reparatur der Rückzylinder große Schwierigkeiten
deshalb, weil die Bergleute gar nicht oder nur mit erheblicher Mühe und dann in
gefahrvoller Weise an die Verbindungen der Rückzylinder mit den Führungsgestängen
gelangen können. Diese Verbindungen liegen nämlich bei eingefahrenen Schildausbaugestellen
eingeengt in einem Bereich zwischen den nahezu in die Horizontale abgesenkten Bruchschilden
und den Liegendkufen beziehungsweise dem Liegenden. Auch befinden sich in diesen
Bereichen vielfach noch die die Liegendkufen mit den Bruchschilden verbindenden
Lenkergetriebe, die versatzseitigen Teile der Führungsgestänge sowie häufig auch
die Bruchschilde unterfangende und bei eingefahrenen Schildausbaugestellen dann
stark geneigte Stempel. Die Bergleute sind demzufolge in diesen Fällen nicht ohne
weiteres in der Lage, an die Verbindungen in Form von Bolzen, Schrauben oder dergleichen
heranzukommen und die Rückzylinder zwecks Wartung oder Reparatur auszubauen. Entweder
unterbleibt dann die Wartung oder es müssen im Falle einer nicht zu umgehenden Reparatur
die entsprechenden Schildausbaugestelle wenigstens zum Teil
zerlegt
werden. Diese Arbeiten sind jedoch in Anbetracht der räumlichen Enge sehr schwierig
durchzuführen und zudem in der Regel mit einem längeren Stillstand des gesamten
Gewinnungsbetriebs verbunden.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Rück- und
Führungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die an die
Zugänglichkeit des Rückzylinders zwecks Aus- undloder Einbau im Falle der Wartung
oder Reparatur selbst bei einem völlig eingefahrenen Schildausbaugestell keine besonderen
Voraussetzungen mehr knüpft.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1.
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Entsprechend diesem Vorschlag werden das versatzseitige Gehäuseende
und damit auch das versatzseitige Ende des gesamten Rückzylinders jetzt nicht mehr
durch Bolzen, Schrauben oder ähnliche Kupplungsmittel mit dem Führungsgestänge verbunden.
Es ist lediglich eine Steckverbindung für das Gehäuse vorgesehen, wobei die örtliche
Festlegung des Rückzylinders durch die von der Schwenklagerung aus in Richtung zum
Abbaustoß bis zum abbaustoßseitigen Gehäuseende vorgezogenen leistenartigen Halterungen
nunmehr in einem Bereich erfolgt, der auch bei einem völlig eingefahrenen Schildausbaugestell
in einem niedrigen Streb für die Bergleute und die von ihnen zu handhabenden Werkzeuge
ohne besondere Schwierigkeiten zugänglich ist. Ist mithin, zum Beispiel aus Reparaturgründen,
ein Rückzylinder zu entfernen, so braucht der Bergmann lediglich die am abbaustoßseitigen
Gehäuseende befindlichen Verbindungen mit den Halteleisten zu lösen, um danach bei
selbstverständlich vorab befalls gelöster Kolbenstange das Gehäuse aus der mit dem
Führungsgestänge gelenkig gekuppelten
Schwenklagerung in Richtung
auf den Abbaustoß herausziehen zu können.
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Umgekehrt erfolgt der Wiedereinbau des Rückzylinders, indem der Bergmann
den Rückzylinder mit dem Gehäuse voran parallel zu den Liegendkufen in den versatzseitigen
Bereich des Schildausbaugestells vom Fahrweg aus hineinschiebt und auf diese Weise
das versatzseitige Gehäuseende mit der Schwenklagerung zusammensteckt. Anschließend
hat er nur noch die Verbindung zwischen dem abbaustoßseitigen Gehäuseende und den
Halteleisten herzustellen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht ferner
darin, daß der Rückzylinder sich nunmehr weitgehend der Bewegung des Führungsgestänges
anpassen kann, da keine Einscnerbewegungen stattfinden, durch die Querbelastungen
auf den Rückzylinder beziehungsweise auf dessen Kolbenstange ausgeübt werden.
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Die Steckverbindung zwischen dem versatzseitigen Gehäuseende und
der Schwenklagerung kann in verschiedener Weise verwirklicht werden. Bedingung ist
lediglich, daß der Rückzylinder in Längsrichtung des Schildausbaugestells mit der
Schwenklagerung zusammensteckbar.ist. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
kennzeichnet sich aber dadurch, daß das Gehäuse des Rückzylinders einen zum Versatz
gerichteten stirnseitigen Steckzapfen und eine Aufnahmeplatte der Schwenklagerung
eine an den Steckzapfen angepaßte Ausnehmung aufweisen.
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Das einwandfreie Einrasten des Gehäuseendes in die Schwenklagerun
3 wird beim Einbau des Rückzylinders erfindungsgemäß dadurch verbessert, daß der
Steckzapfen am freien Ende angefast und durch einen konischen Basisabschnitt an
der zum Versatz
weisenden Stirnseite des Gehäuses befestigt ist.
Dementsprechend ist dann nach der Erfindung die Ausnehmung in der Aufnahmeplatte
im wesentlichen als Durchgangsbohrung ausgebildet, die sich in Anpassung an den
Basisabschnitt des Steckzapfens zum Abbaustoß hin konisch erweitert. Auch diese
Merkmale tragen folglich mit dazu bei, daß der Bergmann beim Wiedereinbau eines
Rückzylinders diesen ohne Schwierigkeit vom Fahrweg aus mit der Schwenklagerung
einwandfrei zusammenstecken kann.
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Zum leichteren Aus- und Einbau des Rückzylinders ist nach der Erfindung
darüber hinaus vorgesehen, daß die leistenartigen Halterungen der Schwenklagerung
seitlich des Gehäuses angeordnet sind und am abbaustoßseitigen Ende Kupplungsaugen
besitzen, an denen mindestens eine am Gehäuse befestigte Kupplungsbrille durch Schraubbolzen
festlegbar ist. Sowohl die Kupplungsbrille beziehungsweise die Kupplungsbrillen
als auch die Kupplungsaugen besitzen dann koaxial zueinander ausgerichtete Durchgangsbohrungen,
durch die die Schraubbolzen gesteckt werden können. Die Kupplungsbrillen sind zweckmäßig
durch seitlich auf dem Bund des Gehäuses geschweißte Stege gebildet, während die
Kupplungsaugen durch auf die Halte leisten geschweißte Klötze gebildet sind. Denkbar
ist aber auch eine weitgehend quadratische Platte als Kupplungsbrille. Diese Platte
ist dann mittels einer zentralen Bohrung auf den Gehäusebund geschoben und dort
verschweißt.
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Die Bohrungen für die Schraubbolzen befinden sich in den Ecken der
Platte. Die Höhe der vergleichsweise schmalen Halteleisten ist vorzugsweise geringer
als der Durchmesser des Zylindergehäuses gehalten.
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Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung noch
darin, daß die Beaufsdiagung des Rückzylinders mit dem hydraulischen Arbeitsmedium
durch die Kolbenstange erfolgt. Die
Beaufschlagung eines Rückzylinders
über die Kolbenstange ist zwar bekannt. Im Rahmen der Erfindung bildet dieses Merkmal
jedoch eine ergänzende vorteilhafte Maßnahme, da hierdurch auch die Anschlußstellen
für die Hydraulikleitungen in einem für den Bergmann noch zugänglichen Bereich liegen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Schildausbaugestell
für geringmächtige Streben in der Seitenansicht und Fig. 2 eine Ansicht auf den
Liegendkufenbereich des Schildausbaugestells der Fig. 1 sowie auf die diesem Schildausbaugestell
zugeordnete Rück-und Führungsvorrichtung.
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Mit 1 und 2 sind in den Figuren die Liegendkufen eines Schildausbaugestells
3 bezeichnet, das speziell für den Einsatz in geringmächtigen Streben mit einer
minimalen Befahrungshöhe von etwa 500 mm unterhalb der zum nicht näher dargestellten
Abbaustoß vorkragenden Hangendkappe 4 ausgebildet ist.
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Die Liegendkufen 1, 2 sind im versatzseitigen Endbereich durch ein
Viergelenkgetriebe mit den Lenkern 5, 6 mit dem Bruchschild 7 verbunden. Der Bruchschild
7 wiederum ist mit dem versatzseitigen Ende der Hangendkappe 4 über ein Vertikalgelenk
8 verbunden.
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Z»schen die Hangendkappe 4 und die Liegendkufen 1, 2 sind hydraulisch
beaufschlagbare Stempel 9 eingegliedert. Die kufenseitigen Stempellagerungen sind
in der Fig. 2 mit 10 und 11 bezeichnet.
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Ferner ist zu erkennen, daß auch der Bruchschild 7 durch einen Stempel
12 geringfügig neben der Mittellängsebene unterfangen wird, wobei der Zylinder 13
im Bruchschild 7 gelagert ist. Die Kolbenstange 14 ist seitlich der Liegendkufe
1 auf einem Bolzen 15 abgestützt, der zwei parallel zur Liegendkufe 1 verlaufende
Lagerstege 16 durchsetzt. Die Lagerstege 16 sind auf einer seitlich an der Liegendkufe
1 befestigten Platte 17 angeschweißt.
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Im abbaustoßseitigen Endabschnitt sind die Liegendkufen 1, 2 durch
einen brückenartig gestalten Bügel 18 miteinander verbunden. Zu diesem Zweck sind
sowohl an die Liegendkufe 1 als auch an die Liegendkufe 2 Lagerstege 19 geschweißt,
wobei die Lagerstege 19 und die nach unten weisenden seitlichen Bereiche des Bügels
18 von Gelenkbolzen 20 durchsetzt sind.
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Im versatzseitigen Endabschnitt ist an der Innenseite der Liegendkufe
2 eine sich zur benachbarten Liegendkufe 1 hin erstreckende Führungskonsole 21 befestigt.
Die Führungskonsole 21 greift mit ihrem freien Ende zwischen zwei seitlich an der
Liegendkufe 1 befestigte Lagerstege 22. Die Lagerstege 22 und die Führungskonsole
21 werden durch einen Gelenkbolzen 23 durchsetzt.
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Auf der Versatzseite des Bügels 18 sind zwei in Richtung zum nicht
näher veranschaulichten Versatz weisende Lagerstege 24 angeschweißt, zwischen die
der Kolbenstangenkopf 25 eines hydraulisch beaufschlagbaren Rückzylinders 26 greift.
Die Festlegung des Kolbenstangenkopfs 25 erfolgt mit Hilfe eines Gelenkbolzens 27.
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Das Gehäuse 28 des Rückzylinders 26 besitzt auf der zum Versatz weisenden
Stirnseite 29 einen Steckzapfen 30, der im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und am freien Ende am Außenumfang abgefast ist. Der Steckzapfen 30 ist über einen
konischen Basisabschnitt 31 an der Stirnseite 29 des Gehäuses 28 befestigt.
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Der Steckzapfen 30 greift in eine zentrale Ausnehmung 32 einer Aufnahmeplatte
33 ein, die im wesentlichen als Durchgangsbohrung ausgebildet ist, zum Abbaustoß
hin jedoch in Anpassung an den Steckzapfen 30 konisch erweitert ist.
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An die Bestandteil einer Schwenklagerung 34 bildende Aufnahmeplatte
33 sind seitlich Halteleisten 35 befestigt, welche sich neben dem Gehäuse 28 des
Rückzylinders 26 in Richtung auf den Abbaustoß zu erstrecken. Am abbaustoßseitigen
Ende besitzen die Halte leisten 35 ober- und unterseitig angeschweißte Kupplungsaugen
36 mit Längsbohrungen 37. Das abbaustoßseitige Ende des Gehäuses 28 besitzt seitliche
Kupplungsbrillen 38 mit Längsbohrungen 39. Mit Hilfe von lediglich durch ihre Mittellinien
40 veranschaulichten Schraubbolzen und entsprechenden Muttern kann folglich das
zunächst mit dem Steckzapfen 30 in die Aufnahmeplatte 33 eingesteckte Gehäuse 28
an die Kupplungsaugen 36 der Halte leisten 35 herangezogen und der Rückzylinder
26 auf diese Weise festgelegt werden.
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Versatzseitig der Aufnahmeplatte 33 sind zwei zum Versatz weisende
Lagerstege 41 befestigt, die eine vertikal gerichtete Konsole 42 seitlich umgreifen.
Die Verbindung der Lagerstege 41 mit der Konsole 42 erfolgt durch einen Gelenkbolzen
43.
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Der Gelenkbolzen 43 ist durch eine von oben in eine Ausnehmung 44
der Konsole 42 eingesetzte und festlegbare Arretierung 45 lagegesichert.
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Die Konsole 42 ist im versatzseitigen Endabschnitt eines Führungsgestänges
46 befestigt, das sich unterhalb des Rückzylinders 26 in Richtung auf den Abbaustoß
zu zwischen den Liegendkufen 1, 2 erstreckt. Das Führungsgestänge 46 weist am abbaustoßseitigen
Ende eine Kupplungsnase 47 auf, die beispielsweise zur Verbindung mit einem nicht
näher dargestellten Streb förderer als längsgerichtetes Widerlager für das Schildausbaugestell
3 dient.
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Die Beaufschlagung des Rückzylinders 26 mit dem hydraulischen Arbeitsmedium
erfolgt über den Koltmstangenkopf 25 und die Kolbenstange 48. Die Anschlüsse zur
Zu- und Ableitung des Arbeitsmediums sind jedoch zur Erhaltung der Zeichnungsübersichtlichkeit
nicht näher dargestellt.
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