DE2941335C2 - Verfahren zur Herstellung von grobem Aluminiumhydroxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von grobem AluminiumhydroxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verf· hren zur Herstellung π
von grobem Aluminiumhydroxid, bei dem maximal 15
Gew-% der Teilchen desselben mit einem Durchmesser unter 45 μιη durch eine zweistufige Kristallisation cner
alkalischen, übersättigten Aluminatlösung erhalten werden, durch Zugabe von Aluminiumhydroxidimpf- ·*»
stoff unterschiedlicher Beschaffenheit in die genannte Aluminatlösung in jeweils eine der beiden Stufen.
Abfiltrieren, Waschen und Trocknen des erhaltensn Aluminiumhydroxids.
Ein Verfahren dieser Art ist der US-PS 26 57 978 zu 4-,
entnehmen, wie im weiteren Zusammenhang noch näher erläutert wird. Üblicherweise gelangen großtechnisch
zwei Verfahren zur Herstellung von Aluminiumhydroxid nach Bayer zur Anwendung, von denen das
eine in europäischen Anlagen und das andere in vorwiegend in amerikanischen Anlagen praktiziert
wird. ,
Das in den europäischen Anlagen übliche Verfahren wendet in der Zersetzung eine hohe kaustische
Na20-Konzentration von bis 140 g pro Liter an. Damit ü
bei dieser hohen Laugenkonzentration eine gute
Produktivität der Lauge oder hohe Raumzeitausbeute erreicht werden kann, wird die Zersetzung mit
genügend viel z.B. 200-250 und mehr g AI(OH)j/l
feinem Impfhydroxid bei genügend tiefer Temperatur. z.B. 553C und weniger, betrieben. Es werden dabei
Produktivitäten bis zu 80 g Aluminiumoxid pro Liter Lauge erreicht.
Das ausgefällte Hydroxid ist in solchen Anlagen jedoch feiner als das in amerikanischen Anlagen
hergestellte. Solange das feine Hydroxid aus diesen Anlagen bei hohen Temperaturen kalziniert wird, erhält
ma.fi ein wenig stäubendes Oxid. Die Einführung der trockenen Abgasreinigung bedingt jedoch ein Oxid mit
einer BET-Oberfläche von 30 — 6Om-Vg1 welches nur
durch schwache Kalzination des Aluniiniumhydroxides
erhalten werden kann. Die schwache Kalzination des feinen, in europäischen Anlagen hergestellten Hydroxides
führt jedoch zu einem stark stäubenden, vom Verbraucher schwerlich akzeptierten Oxid.
Das in den amerikanischen Anlagen praktizierte Verfahren ist darauf ausgelegt, ein grobes Hydroxid zu
erhalten, welches auch bei schwacher Kalzination, wie in diesen Anlagen üblich, ein wenig stäubendes Oxid
ergibt. Um ein grobes Hydrat zu erzeugen, wird beim amerikanischen Verfahren in der Zersetzung gewöhnlich
eine unter UOg pro Liter liegende kaustische
Laugenkonzentration (Na^O) gewählt. Die Anfangstemperatur in der Zersetzung ist hoch, z. B. 7O0C. und die
Impfstoffhydratmenge gering. z.B. 50-120g Al(OH))
pro Liter. Wenn die Anfangszersetzungstemperatur zu tief gewählt wird und die Impfstoffhydroxidmenge zu
groß, sfi wird ein feines Produkt erhalten. Die
Bedingungen des amerikanischen Verfahrens für die
Herstellung des gewünschten groben Produktes siehe π
einer guten Produktivität der Lauge entgegen Das zeigt sich in der niedrigeren Produktivität der Lauge dieses
Verfahrens von bestens ca. 55 g Aluminiumoxid pro Liter Lauge gegenüber dem europäischen von bis 80 g
pro Liter Anders ausgedrückt sind fLr die Produktion von einer Tonne Aluminiumoxid in der Zersetzung beim
amerikanischen Verfahren 18-20 m! Lauge notwendig,
gegenüber nur ca. 13 m' beim europäischen Verfahren.
Wie bereits obsn erwähnt, erfordert die Herstellung
eines schwach kalzinierten Aluminiumoxides mit einer BET-Oberfläche von 30 - 60 m2/g. wie es die amerikanischen
Anlagen herstellen, ein grobes Aluminiumhydroxid, das in den europäischen Anlagen nicht hergestellt
wird; für diese könnte wohl die amerikanische Praxis übernommen werden, jedoch würde dadurch die
Produktivität der europäischen Anlagen um 30-40% sinken mit einem entsprechenden Anstieg des Wärmeverbrauches
pro Tonne Aluminiumoxid. Deshalb sollte für die europäischen Anlagen ein Verfahren vorhanden
sein, welches die Herstellung von grobem Aluminiumhydroxid
erlaubt, ohne dabei jedoch eine Kapazitätseinbuße der Anlagen mit einem entsprechenden spezifischen
Anstieg des Wärmeverbrauches pro Tonne des erzeugten Produktes in Kauf nehmen zu müssen.
Andererseits ist es sehr erwünscht, die Produktivität
der amerikanischen Anlagen auf den Stand der europäischen Anlagen unter Wahrung der groben
Produktqualität zu heben. Eine solche Prozeßverbesserung innerhalb der amerikanischen Anlagen käme einer
Kapazitätserhöhung dieser Anlagen gleich, begleitet von einer Senkung des spezifischen Wärmeverbrauches
pro t des erzeugten Aluminiumoxides.
Bis in die nahe Vergangenheit hat es nicht an
Vorschlägen gefehlt, um dieses Ziel (grobes Produkt und hohe Produktivität) zu erreichen. In der oben erwähnten
US-PS 26 57 978 wird vorgeschlagen, das amerikanische Verfahren so zu modifizieren, daß die Impfstoffzugabe
in zwei Schritten erfolgt. Im ersten Schritt wird dabei bevorzugt nur sq viel Impfstoff zugegeben, daß eine
starke Vergröberung (Agglomeration) entsteht. Dann folgt eine zweite Zugäbe, um eine gute Produktivität zu
erreichen. Bei Zugrundelegung der erwähnten kaustischen Konzentration von ca. 85 g/l NaiO läßt sich für
dieses Verfahren eine Produktivität von ca. 48 g AI2O1
pro Liter der zur Zersetzung gelangenden Aluminatlauge errechnen gegenüber ca. 45 g pro Liter beim
unmodifizierten Verfahren mit einmaliger Zugabe von
Impfstoff,dies in beiden Fällen bei einer Rflhrzeit von 35
Stunden. Die Produktivitätserhöhung berechnet sich also mit etwa 6,5%.
In der FR-PS 13 91 596 ist ein zweistufiges Verfahren mit zwei Zersetzungsstraßen beschrieben, welches eine
angegebene Produktivitätserhöhung von 6,4% und ein gröberes Produkt als das einstufige gebräuchliche
amerikanische Verfahren, bei Zersetzungszeiten von 30—40 Stu..den, erbringt. Wenn auch in dieser
Patentschrift keine absoluten Zahlen der Produktivität angegeben sind, so dürften dieselben die in der
vorstehend zitierten US-PS 26 57 978 nicht wesentlich übertreffen. Das Verfahren besteht aus zwei Zersetzungsstraßen,
wovon die eine Feinimpfhydrat in einer Menge und unter Bedingungen erhält, welche Agglomeration
erfolgen läßt, und wobei die andere mit Grobimpfhydroxid in einer Menge und unter Bedingungen
beschickt wird, daß Wachstum der Kristalle erfolgt. Nach Abtrennung des groben Produkthydroxides und
des groben Impfstoffes wird die teilweise verarmte Aiuminatiauge aus beiden Straßen in der Zweiicfi Stufe
mit weiterem Feinimpfhydroxid beschickt, um die Aiuminatiauge noch weiter zu verarme- und die
Produktivität an gefälltem Aluminiumhydroxid zu erhöhen. Wesentliches Merkmal dieses Verfahrens ist
ein grobes, abrasionsfestes Produkt bei verbesserter Produktivität.
In der US-PS 34 86 850 wird ein Verfahren geschütz·,
das die Produktivitätserhöhung des amerikanischen Verfahrens bei Beibehaltung der Produktion eines
groben Produktes durch Zwischenkühlung während der Zersetzung (Ausrühren) erreicht. Allerdings muß dazu
in einem eng begrenzten Temperaturbereich gearbeitet werden, um nicht ein feines Produkt zu erhalten. In
einem Beispiel wird mit diesem Verfahren eine Produktivität von 51 g AI2O3 pro Liter der zur
Zersetzung gelangenden Aiuminatiauge bei einer Zersetzungszeit von ca. 40 Stunden angegeben.
In Light Metals 1978. Volume 2 (Proceedings of sessions Io7th AIME Annual Meeting, Denver. Colorado,
Seite 95) wird der Umbau einer Tonerdefabrik vom europäischen Verfahren zum amerikanischen Verfahren
beschrieben. Das dabei gewählte Verfahren ist mit geringen Abweichungen dem in der vorstehend
erwähnten FR-PS 13 91 596 ähnlich. Die Produktivität erreicht dabei 56.3 g AI2Oj pro Liter der zur Zersetzung
gelangenden Aiuminatiauge bei einer Ausrührdauer von 40-50 Stunden. In dieser Publikation sind auch noch
andere Verfahren erwähnt, die durchwegs grobes Produkt liefern, jedoch geringere Produktivität als das
Beschriebene angewandte Verfahren aufweisen.
Die bekanntgewordenen Vorschläge zur Verbesserung der Produktivität des amerikanischen Verfahrens
sind also nicht wesentlich über ca. 55 g AI2Oi pro Liter
der zur Zersetzung gelangenden Aiuminatiauge hinausgekommen; dieser von der Anfangsübersiättigung der
Aiuminatiauge und der gewählten Dauer der Ausrührzeit abhängige Wert ist naturgemäß gewissen Abweichungen
nach oben und unten unterworfen. Im Vergleich mit der Produktivität des europäischen
Verfahrens von bis zu 80 g Al2Oj pro Liter besteht zu
diesem noch ein sehr großer Unterschied.
Ziel der Erfindung ist es demzufolge, die Zersetzungsausbeute bzw. Produktivität an Aluminiumhydroxid pro
Liter der zur Zersetzung gelangenden Aiuminatiauge so
zu verbessern, daß — ausgehend von eine«· klarfiltrierten und übersättigter. Natriumaluminatlauge — ein
Aluminiumhydroxid von grober Korngröße (amerikanischer Typus) erhalten wird, dessen Feinfraktion
(<45 μιη) 15 Gew.-% nicht überschreitet und gewöhnlich
4 bis 8 Gew.-% aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine erste Zugabe von feinem Aluminiumhydroxidimpfstoff
zu Beginn der Kristallisation in einer solchen Menge erfolgt, daß das Verhältnis zwischen der
Obersättigung in g AI1O3 pro Liter der Aiuminatiauge
und der Oberfläche des Impfstoffes, ausgedrückt in m-1
pro Liter der Aiuminatiauge, zwischen 7 und 25 g/m-1 beträgt und daß eine zweite Zugabe von gröberem
Impfstoff nach einem Zeitraum von mindestens zwei Stunden nach der ersten Zugabe erfolgt, wobei die
π Gesamtmenge an Impfstoff mindestens 130 g Al(OH)j
pro Liter Aiuminatiauge beträgt, wobei die Temperatur in der Kristallisationsstufe, die der ersten Zugabe von
Impfstoff entspricht, 77= bis 66C beträgt, und in der
zweiten Kristallisationsstufe, die der zweiten Zugabe
2» von Impfstoff entspricht, erniedrigt ist und bis hinab zi
ca. 40° C betragen kann.
Dieses criiinJuiigsgciliäße Vcridh en weisi eine
Kombination von Einzelschritten auf, die mehr oder weniger an sich bekannt sind, von denen aber jeder für
ι> sich oder in anderem Zusammenhang angewendet noch
nie Trgebnisse ergab, die mit der vorliegenden Erfindung erreicht werden können.
Die Erfindung wi-d nachfolgend anhand eines in
Fig.! wiedergegebenen Verfahrensschemas sowie
in zweier graphischer Darstellungen na;-h F 1 g. 2 und 3 der
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt F i g. 2 den Agglomerationsgrad eines Aluminiumhydroxides nach
sechs Stunden Zersetzungsdauer in Funktion des Verhältnisses (am Anfang der Zersetzung) der Übersät-
r. tigung der Aiuminatiauge (g AI2O3 pro Liter der zur
Zersetzung gelangenden Aiuminatiauge) zur Oberfläche (m2 pro Liter der zur Zersetzung gelangenden
Aiuminatiauge) des Impfhydroxides. F i g. 3 veranschaulicht den Agglomerationsgrad des Alun.iniun.hydroxi-
n' des in Funktion der Zersetzungsdauer für verschiedene
Impfstoffmengen von teilweise unterschiedlicher Bes.naffenheit.
Das schematische Fließbild der Fig.) zeigt im
wesentlichen eine Produktionsanlage für Aluminiumhy-
i> droxid des amerikanischen Typus. Sie ist verändert
worden, um das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu können und zwar unter anderem mit der
Möglichkeit der Zersetzung in zwei Stufen und der sachgemäßen Verteilung des Impfstoffes. Dieses Sehe
in ma gibt nur zwei in Serie angeordnete Zersetzer 1 und 6
wieder, wenn auch üblicherweise eine Mehrzahl von Zersetzern 1 und 6 eingesetzt wird, die jeweils in Serie
oder auch parallel geschaltet sind und im Einzelansat/ ver'alren, meistens aber im kontinuierlichen Verfahren.
>i betneben werden.
Der Zersetzer oder Zersetzertank 1 wird durch eine Leitung 2 mit der mit Aluminiumoxid übersättigten
Natriumaluminatlauge beschickt. Gemessene Mengen einer Feinimpfstoffsuspension gelangen über eine
»ο Leitung 3 in den Zersetzertank 1. Die Temperatur.
Impfstoffinenge und das Molverhältnis werden so mit der Impfstoffbeschaffenheit und den Anlagebedingungen
abgestimmt, daß im Zersetzertäiik \ der gewünschte Agglomerationsgrad des Feinimpfstoffes erreicht
W wird, damit in der Anlage das Gleichgewicht des Feinimpfstoffhaushaltes nötigenfalls durch Zugabe von
gewissen Mengen Grobimpfstoff über Leitung 8-8' gewährt bleibt.
Diese Agglomeration erfolgt relativ rasch im Temperaturgebiel von 77° bis 66°C. Sie ist schon nach
zwei Stunden Reaktionszeit erheblich fortgeschritten und praktisch nach sechs Stunden zu Ende (vgl.
nachstehend). Die Suspension kann nun mittels einer Kühlvorrichtung 4 gekühlt und anschließend mit einer
Pumpe 5 in den Zersetzer 6 überführt werden, wo die Zersetzung zu Ende geführt wird. Im Zersetzer 6 wird
die gekühlte Suspension vom Zersetzer 1 mit genügend Impfstoff von gröberer Beschaffenheit aus einem
Sekundär-Eindicker 16 nachgeimpft und nunmehr die Zersetzung mit einer großen Impfstoffoberfläche bei
erneut zu Beginn durch die Kühlung erhöhte Übersättigung weiter bzw. zu Ende geführt. Die Kühlung kann
auch durch die Umgebung während der Verweilzeit erfolgen, wobei die Abkühlung über die unisolierte
Wandung des (oder der) Zersetzertanks 1,6 erfolgt. Als Impfstoff wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine genügend große Menge Impfstoff aus dem
in
III UVfI
Zersetzer 6 gegeben und. falls notwendig, kleinere überschüssige Mengen Feinimpfstoff aus einem Tertiär-Eindicker
19 über Leitung 3—3'. Diese zweite Verfahrensstufe läßt nunmehr das Impfhydrat weiter
wachsen, und je nach dem Grade der Obersättigung der .'5 Aluminatlauge erfolgt die Bildung von feinen Hydroxidteilchen
durch senkundäre Keimbildung und durch mechanische Ablösung von feinen Kristallen. Durch
eine relativ hohe Sekundärimpfstoffmenge wird der Effekt der sekundären Keimbildung in Grenzen so
gehalten.
Die Suspension wird anschließend mit einer Pumpe 7 durch eine Leitung 9 in einen Primär-Eindicker 10
gepumpt. In diesem besteht der eingedickte Unterlauf aus Produkthydroxid, welches durch eine Leitung 11 mit
Pumpe 12 in eine Filtrieranlage 13 gepumpt wird, von wo aus der gewaschene Hydroxidfilterkuchen in einen
nicht dargestellten Kalzinationsofen gelangt.
Der Überlauf des Primär-Eindickers 10 gelangt durch eine Leitung 14 in den Sekundär-Eindicker 16. dessen -W
eingedickter Unterlauf aus grobem Impfhydroxid besteht, das mit einer Pumpe 17 durch die Leitung 8 in
den Zersetzer 6 gepumpt wird. Der Überlauf des Sekundär-Eindickers 16 wird durch eine Leitung 18 in
den Tertiär-Eindicker 19 gebracht, dessen eingedickter ->5
Unterlauf den Feinimpfstoff enthält, der »tel quel« zur
Agglomeration mittels einer Pumpe 20 durch die Leitung 3 in den Zersetzer 1 gepump! wird. Der
Überlauf des Tertiär-Eindickers 19 besteht aus geklärtet, zersetzter Aluminatiauge, die für eine neue
Aufschlußoperation zurückgeführt wird.
Anlage 21 gestattet eine eventuelle Waschung des Feinimpfstoffes, um seinen Gehalt an organischen
Substanzen, speziell an Natriumoxalat, zu entfernen bzw. zu reduzieren. Es handelt sich hierbei um eine an
sich bekannte Operation.
Eine Leitung 15 dient zum Rückführen von Produktionshydroxid für den Fall, daß sich ein Ausgleich im
Produktionshydroxidhaushalt als notwendig erweisen sollte.
Wie schon erwähnt, wird das erfindungsgeinäße
Verfahren bei kontinuierlichem Betrieb statt mit einem einzigen Zersetzer 1 in einer in Serie geschalteten
Mehrzahl von Zersetzern durchgeführt: nach der Kühlvorrichtung 4 ist dann anstelle eines einzigen
Zersetzers 6 eine in Serie geschaltete Mehrzahl von Zersetzern vorhanden.
Die Kühlvorrichtung 4 kann bei genügender Luftkühlung wegfallen oder auch durch Innenkühlung in den
Zersetzern 1, 6 mittels Kühlschlangen, Kühlmänteln od. dgl. ersetzt oder ergänzt werden.
Die Kühlung der Suspension am Encie der ersten Zersetzungsstufe (Agglomerationsphase) kann fortwährend
oder schrittweise erfolgen. Für den letzteren Fall entspricht jedem Schritt eine Kühlvorrichtung 4. Die
Endiemperatur hängt unter anderem vom angestrebten Zersetzungsgrad ab; sie kann ohne weiteres bis zu ca.
40°C gesenkt werden.
Das Feinimpfstoff-Waschsystem der Anlage 21 kann
bei genügender Reinheit, d. h. geringer Verunreinigung des Feinimpfstoffes mit organischen Substanzen, wegfallen.
Die Art. das Verhalten und die Menge dieser organischen Substanzen bestimmen über die Notwendigkeit
der Waschung des Feinimpfstoffes.
In F i g. 2 ist der Agglomerationsgrad prozentual in Abhängigkeit des Quotienten, »Übersättigung der zur
Zersetzung gelangenden Lauge in g AI2O3 pro Liter Ϊ -tigc ?ür
- -iif/rot\yf r- - —
m2/l Lauge«, ausgedrückt. Die Übersättigung der
Aluminallauge wird z. B. mit der Methode der Thermotrilration bestimmt.
Der Agglomerationsgrad in Prozenten ist also definiert als:
/-
A
100.
= Fraktion <45 μπι des Impfstoffes (%);
= Fraktion < 45 μπι des
= Fraktion < 45 μπι des
Agglomerationsproduk'es (%).
Das in der Fig. 2 dargestellte Diagramm umfaßt einen Bereich für Temperaturen von 66-77"C und für
Laugenkonzentrationen von 70- 150 g Na2O kaustisch
pro Liter Lauge. Außerhalb dieser Bereiche erfolgt wohl noch Agglomeration, jedoch sind die damit zu
verwirklichenden Resultate des erfindungsgemäDcn Prozesses nur noch teilweise erreichbar. Nach einer
Verweilzeit im Zersetzer I von 6 Stunden werden die in Fig. 2 dargestellten Agglomerationsgrade erreicht.
Auch bei noch kürzeren Verweilzeiten als 6 Stunden werden noch gute Agglomerationsgrade erreicht, wie in
F i g. 3 (Agglomerationsgrade in Funktion der Verweilzeit) mit verschiedenen Impfstoffoberflächen (m2
Impfstoff pro Liter Lauge) dargestellt, wobei Temperatur, Aluminatlaugenkonzentration (g/l NajO) und
Übersättigungsgrad (g/I AI2O3) praktisch gleich sind.
Aus dieser Darstellung geht hervor, daß nach nur 2 — 3 Stunden bereits ca. 50% des gesamten Agglomerationsgrades erreicht wird. Aus der Fig.3 ist wc.ierhin
ersichtlich, daß nach ca. 6 Stunden Verweilzeit annähernd der maximale Agglomerationsgrad erreicht
worden ist (diese Erkenntnisse wurden teilweise mit Betriebsansätzen von 600 m3 übersättigter Aluminatlauge
gefunden). Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung für die erste Verfahrensstufe, d. h.
für die Durchführung der Agglomeration im Zersetzer 1, werden die in den Fig.2 und 3 dargestellten
Erkenntnisse, die oben beschrieben sind, angewandt
Das Verfahren im ersten Zersetzer wird dabei so durchgeführt, daß das eingesetzte Feinimpfhydrat
gemäß den Bedingungen nach den F i g. 2 und 3 durch Agglomeration die notwendige Vergröberung erfährt,
damit ein genügend grobes Produkt am Ende des gesamten Zersetznngszykius ärtfäiiL
Die Untersuchungen im Labor und im Betrieb haben
IO
gezeigt, daß der notwendige Agglomeralionsgrad mühelos erreicht werden kann, indem die Menge an
Feinimpfstoff in erster Zersetzungsstufe so festgelegt wird, daß das Verhältnis der Übersättigung der zur
Zersetzung gelangenden Aluminallauge (g/l AIjO3) zur
Oberfläche dieses Feinimpfstoffes (mVl) zwischen 7 und 25 g/m2, vorzugsweise zwischen 7 und 16 g/m2, beträgt.
Die Dauer dieser ersten Verfahrensslufe wird vorteilhafter weise möglichst kurz, jedoch mindestens so
lange gewählt, daß die notwendige Vergröberung erfolgt, damit für die zweite Stufe der Zersetzung eine
möglichst lange Verweilzeil zur Verfügung steht. Diese zweite Zersetzungsslufe wird nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bei Bedingungen durchgeführt, die in europäischen Anlagen üblich sind und zu hohen
Produktivitäten führen, also bei relativ tiefer Temperatur und großer Impfstoffmenge.
Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die Temperatur in dieser zweiten Zersetzungsslufe erniedrigt
werden muß. Diese Senkung der Temperatur kann »n fortwährend erfolgen oder in einem oder mehreren sich
folgenden Schritten durchgeführt werden. Die Endtemperatur hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, unter
anderem von der Dauer der Zersetzung und der Menge der gebildeten Feinteilchen. Sie kann z. B. bis auf ca.
4O0C gesenkt werden.
Die Menge des Sekundärimpfstoffes, die bei dieser zweiten Zersetzungsstufe zugegeben wird, ist weniger
kritisch als die Feinimpfstoffmenge bei der ersten Zersetzungsstufe (Agglomerationsphase). Sie muß jedoch
genügend groß sein, um einen guten Zersetzungsenc"aktor
zu erreichen und die sekundäre Keimbildung in Grenzen zu halten. Die Versuche haben ergeben, daß
diese Sekundärimpfstoffmenge so groß sein muß, daß die totale Impfstoffmenge (Primär- und Sekundär-Impf·
stoff) mindestens 130 g/l Al(OH)3 beträgt. Im allgemeinen
werden 400 g/l nicht überschritten.
Man hat auch festgestellt, daß es vorteilhaft ist, den Sekundärimpfstoff, welcher wie erwähnt, gröber ist als
der Primärimpfstoff, gesamthaft einmal zuzugeben. Die
Beispiele, die nachstehend aufgeführt werden, sind alle nach dieser Methode durchgeführt worden. Es ist
offensichilich. daß die Zugabe des Sekundärimpfstoffes auch mehrmals, d. h. in mehreren Anteilen von der
Gesamtmenge desselben, erfolgen kann, ohne
erfindungsgemäßen Verfahren abzuweichen.
erfindungsgemäßen Verfahren abzuweichen.
Wie schon erwähnt, erfolgt während der zweiten Zersetzungsstufe (dargestellt durch Zersetzer 6) weiteres
Wachstum des Aluminiumhydroxidimpfstoffes, aber auch die Bildung von feinen Hydroxidteilchen durch
sekundäre Keimbildung und mechanische Ablösung von feinen Kriställchen als Folge der durch die Kühlung
erneut erhöhten Obersättigung der Aluminatiauge und
der fortwährenden Umrührung der Suspension, Aber diese Bildung von feinen Hydratteilchen bedeutet
jedoch im Gegensatz zu bisher bekannten Verfahren für das erfindungsgemäße Verfahren keinen Nachteil, da in
der ersten Verfahrensstufe in der Agglomeration im Zersetzer 1 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die gebildeten Feinteilchen auch bei großem Anfall durch Wahl der Agglomerationsbedingungen gemäß
Fig.2 und 3 zu grobem Hydrat verarbeitet werden
können. Die Bedingungen in der zweiten Verfahrensstufe können demnach so gewählt werden, daß maximale
Produktivität der Lauge erhalten wird, wobei die damit verbundene Bildung von feinen Hydratteilchen in Kauf
genommen werden kann und keine Beeinträchtigung des Verfahrens darstellt
30
35
vom
50
55 Die Abscheidung von Aluminiumoxid erreicht bis zu 80g Aluminiumoxid pro Liter Lauge, d.h. es wird mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren die Produktivität des europäischen Verfahrens erreicht und dabei wird ein
grobes Aluminiumhydroxid als Produkthydroxid im Primär-Eindicker abgeschieden, dessen Feinanteil
üblicherweise bei nur 4—6 Gew^/o kleiner als 45 μιη
liegt.
Diese Produktivität (abgeschiedenes Al2O3 in g pro
Liier der zur Zersetzung gelangenden Lauge) hängt naturgemäß auch von der kaustischen Laugenkonzentralion
(g/l NajO) der zur Zersetzung gelangenden
Lauge ab. Wenn auch das erfindungsgemäße Verfahren für sich die Verbesserung der Produktivität einer
Aluminatlauge — gleich welcher kaustischen Laugenkonzentration
— in Anspruch nimmt, so sollte zur Erreichung einer hohen Produktivität auch die kaustische
Laugenkonzentration der Aluminatlauge entsprechend hoch sein. Dies ist auch der Grund, weshalb es
αησρ7ρ|σ| Pfcnhginl tiäS Verführen bsi ΚθΓΐΖ£ΠίΓ3ΐϊΟΠ2·ΐ
in g/l Na2O, kaustisch ausgedrückt, durchzuführen, die
mindestens 100 g/l. bevorzugt mindestens 120 g/l aufweisen.
Die europäischen Anlagen sind gewöhnlich nicht mit Klassiervorrichtungen zur Abscheidung des Produkt-,
Sekundär- und Tertiärhydroxides eingerichtet. Bei Umstellung europäischer Anlagen auf das erfindungsgemäße
Verfahren sind entsprechende Klassiereinrichtungen notwendig, die jedoch nicht notwendigerweise aus
Schwerkraftklassierern wie beim amerikanischen Verfahren, sondern aus irgendwelchen geeigneten bekannten
Klassiereinrichtungen bestehen können.
Die amerikanischen Anlagen sind mit den notwendigen Klassiereinrichtungen versehen, und die Fig. 1
stellt in einer schematischen Darstellungsweise eine solche Anordnung dar. Die Umstellung der amerikanischen
Anlagen besteht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren somit in der Einführung der Agglomerationsphase und der Nachimpfstufe sowie in einer allfälligen
Erhöhung der kaustischen Laugenkonzentration und der Einführung der Kühlung nach dem AgglomerationsschritL
Allenfalls könnte die aus dem letzten Zersetzer 6 abgezogene Zersetzersuspension einen zu hohen
Feststoffgehalt aufweisen, der die Klassierung im Primär-Eindicker 10 erschwert oder sogar unmöglich
macht. Durch Verdünnen dieser Suspension, z. B. mit der Klarlauge aus dem Überlauf des Tertiär-Eindickers
19. kann der Feststoffgehalt nötigenfalls eingestellt werden.
Das nachfolgende Ausführungsbeispiel und die Vergleichsbeispiele illustrieren die wesentlichen Aspektt
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
1000 Liter übersättigte Bayer-Aluminatlösung aus
einer Produktionsanlage mit einer Anfangskonzentration von 120,2 g/l Na2O, kaustisch, und 1423 g/l Al2O3
wurden in einem 13 m3-Gefäß mit Luftrührung
vorgelegt. Diese Aluminatlauge wies eine Übersättigung von 69^ g/l Al2O3 auf (71° C). Nach der Zugabe von
50 kg AI(OH)3 Primärimpfstoff (60,8 Gew.-%
<45 μιη) wurde die Reaktionsmasse einem dem Großbetrieb
angepaßten Temperaturprofi! von einer Ausgangstemperatur von 71 ° C an nachgefahren.
Der Primärimpfstoff wies eine spezifische Oberfläche von O.Ü48 rn; pro g auf, so daß eine Oberfläche pro
Liter Aluminatlauge von ca. 5,75 m2/l zur Anwendung
kam. Das angewandte Verhältnis der Übersättigung (g/l AIjO)) zur Impfstoffoberfläche (m2/l) betrug demnach
ca. 12.1 g/m2.
Nach sechs Stunden wurden 156 kg Sekundärimpfstoff (I6,4Gew.-%
<45μηι) zur Reaktionsmasse gegeben, nachdem diese rasch um 7,5°C abgekühlt
worden war. Die Zersetzung wurde während sechs Stunden weitergeführt. Danach wurde eine zweite
Zwischenkühlung von 7,5°C vorgenommen und die Zersetzung anschließend während weiteren 33 Stunden to
zu Ende geführt. Die Endtsmpefatur war 5O0C. Die
resultierende Suspension wurde filtriert und das so gewonnene Aluminiumhydroxid gewaschen und getrocknet.
Der getrocknete Filterkuchen, bestehend aus Impfstoff
und abgeschiedenem Aluminiumhydroxid, enthielt einen Feinanteil von I4,9Gew.-%
<45μπι. Durch Substraktion des Impfstoffgewichts vom Gesamtgewicht
des getrockneten Filterkuchens und Umrechnung auf Ai2O3 wurde eine Ausbeute von 7i,1 kg Ai2G3 Si
erhalten. Das entspricht einer spezifischen Ausbeute vor 71,1 g AI2O3 pro Liter der zur Zersetzung gelangten
Aluminatlauge.
Die in der nachstehenden TabeKe wiedergegebenen Versuchsresultate sind Durchschnittswerte von zwei
gleichzeitig parallel durchgeführten Versuchen.
Vergleichsbeispiel 1
Ein weiterer Versuch, wie im vorstehenden Beispiel beschrieben, wurde mit einer Bayer-Aluminatlauge von
höherer Ausgangskonzentration (124,6 g Na2O, kaustisch,
und 146,4 g AI2O3 pro Liter) durchgeführt. Die Übersättigung der Lauge war in diesem Fall 70,2 g
AbOj pro I,iter. Der Primärimpfstoff wurde in gleicher
Menge und Qualität zugegeben. Dagegen war der Sekundärimpfstoff wesentlich feiner als im Beispie!
(156 kg mit 24,9 Gew.-% <45 μιη). μιη). Die Veränderung
der Temperatur der Reaktionsniasse, Ausmaß und Zeilpunkt der Zwischenkühlungen waren ebenfalls
gleich wie im Beispiel. Die Aufarbeitung der Suspension -10 und Auswertung erfolgte in gleicher Weise wie im
Beispiel beschrieben. Der getrocknete Filterkuchen, bestehend aus Impfstoif und abgeschiedenem Aluminiumhydroxid,
enthielt einen Feinanteil von 20,1 Gew.-% von <45 μιη. Die spezifische Ausbeute erreichte einen -»5
Wert von 72,3 g Al2O3 pro Liter der zur Zersetzung
gelangten Aluminatlauge. Diese Werte sind Durchschnitte aus drei parallelen Versuchen.
Vergleichsbeispiel 2
In diesem Versuch wurde eine Bayer-Aluminatlauge mit einer Konzentration von 1203 g Na2O kaustisch und
14Z4 g Al2O3 pro Liter eingesetzt Die Reaktionsmasse
wurde mechanisch gerührt Der Primärimpfstoff enthielt 543Gew.-%
< 40 μιη und seine spezifische Oberfläche war 0,1148 mVg und der Sekundärimpfstoff
23,5 Gew.-% <40 μπί. Die Menge an Primärimpfstoff
betrug 50 kg, an Sekundär 156 kg. Die Obersättigung der Aluminatlauge betrug 69,9 g AI2O3Zl, so daß sich ein
Verhältnis der Übersättigung zur Primärimpfstoffoberfläche von 12,1 g/m2 berechnet Der Temperaturverlauf
unterschied sich vom Beispiel dadurch, daß die Zwischenkühlung in einem Schritt von 15°C vor der
Zugabe des Sekundärimpfstoffes ausgeführt wurde. Die
Endtemperatur war 49°C Die Aufarbeitung und Auswertung erfolgten in gleicher Weise wie im Beispiel
beschrieben.
Der getrocknete Filterkuchen, bestehend aus Impf-
50
55 stoff und abgeschiedenem Aluminiumhydroxid, enthielt
einen Feinan'eil von 18,9 Gew.-% < 40 μιη. Die spezifische Ausbeute erreichte einen Wert von 72.1 g
AI2O3 pro Liter der zur Zersetzung gelangten Aluminatlauge.
Vergleichsbeispiel 3
In diesem Versuch wurde Aluminatlauge mit einer niedrigeren Konzentration als in den Versuchen 1—3.
nämlich von 111,7 g Na2O, kaustisch, und 130.5 g Al2O1
pro Liter, eingesetzt. Die Übersättigung der Aluminatlauge betrug 65,6 g Al2Oj pro Liter. Primär- und
Sekundärimpfstoff bezüglich Menge und Qualität waren gleich wie im Vergleichsbeispiel 1, so daß sich ein
Verhältnis der Übersättigung zur Primärimpfstoffoberfläche von 11.4 g/m2 berechnet. Der Temperaturverlauf
wurde wie im Vergleichsbeispiel 2, gewählt, mit t«:r
Zwischenkühlung in einem Schritt um 15°C vor der Zugabe des Sekundärimpfstoffes. Die Endtemperatur
war 49"C. Der getrocknete Fiiierkuunen, bestehend aus
Impfstoff und abgeschiedenem Aluminiumhydroxid, enthielt einen Feinanteil von 19,5 Gew.-%
<45 μηι. Die spezifische Ausbeule erreichte einen Wert von 67.8 g
AI2O1 pro Liter der zur Zersetzung gelangten Aluminatlauge.
Vergleichsbeispiel 4
Dieser Versuch wurde, wie im Beispiel beschrieben, mit einer Bayer-Aluminatlauge mit einer Ausgangskonzentration
von 130,6 g Na2O und 163.2 g AI2Oj pro Liter
durchgeführt. Die Übersättigung der Lauge betrug in diesem Falle 80,6 g AI2Oj pro Liter (7O0C). Der
Primärimpfstoff betrug 125 kg (38.6 Gew.-%
<45 μιη). Die Ausgangstemperatur betrug 700C.
Der Primärimpfstoff wies eine spezifische Oberfläche von 0,0885 m2 pro g auf, so daß eine Oberfläche pro
Liter von ca. Hm-Vl zur Anwendung kam. Das angewandte Verhältnis der Übersättigung (g/l Al2Oj)
zur Impfstoffoberfläche (m2/l) betrug demnach ca.
7.3 g/m2.
Nach 6 Stunden wurde die Reaktionsmasse um 7,5C C
gekühlt und daraufhin 105 kg gröberer S/ kundärimpfstoff (14,1% <45μπι) zugegeben. Die Zersetzung
wurde während 3 Stunden weitergeführt, danach erfolgte eine zweite Zwischenkühlung um 7,5° C und
eine Fortsetzung der Zersetzung bei dieser Temperatur um wiederum 3 Stunden. Nun erfolgte eine letzte
Zwischenkühlung um 7,5° C. Danach wurde die Zersetzung während weiteren 58 Stunden zu Ende geführt Die
Endtemperatur war 41° C Die resultierende Suspension
wurde filtriert und das so gewonnene Aluminiumhydroxid gewaschen und getrocknet Der getrocknete
Filterkuchen bestehend aus Impfstoff und abgeschiedenem Aluminiumhydroxid enthält einen Feinanteil von
18,6% <45μπι. Subtraktion des Impfstoffgewichtes
vom Gesamtgewicht des getrockneten Filterkuchens und Umrechnung auf Al2O3 wurde eine Ausbeute von
84 kg Al2O3 erhalten. Das entspricht einer spezifischen
Ausbeute von 83 g AI2O3 pro Liter der zur Zersetzung
gelangten Aluminatlauge.
Vergleichsbeispiel 5
In diesem Versuch wurde eine ähnliche Versuchsdurchführung gewählt wie im Vergleichsbeispiel 4. Die
Bayer-Aluminatlauge hatte eine Ausgangskonzentration von 136.8 g Na^O und 1743 g AI2O3 pro Liter. Die
Obersättigung der Lauge betrug in diesem Falle 84,6 g AI2O3 pro Liter (700C). Der Primärimpfstoff betrug
!25 Sg (38,6 Gew.-% <45 um). Die Ausgangstemperatur
betrug 70°C.
Der Primärimpfstoff wies eine spezifische Oberfläche von 0.08&5 m2 pro g auf, so daß eine Oberfläche pro
Liter von ca. 11 mVl zur Anwendung kam. Das
angewandte Verhältnis der Übersättigung (g/I AI2O3) zur Impfstoffoberfläche (m2/!) betrug demnach ca.
7,7 g/m2.
Nach 6 Stunden wurde die Reaktionsmassie um 7,5°C
gekühlt und daraufhin 105 kg grober Sekund.ärimpfstoff (14,1% <45μιη) zugegeben. Die Zersetzung wurde
während 3 Stunden weitergeführt, danach erfolgte eine zweite Zwischenkühlung um 7,5°C und eine Fortsetzung
der Zersetzung bei dieser Temperatur um Wiederum 3 Stunden. Nun erfolgte eine letzte dritte Zwischenkühlung
um 7,5°C. Danach wurde die Zersetzung während
weiteren 88 Stunden zu Ende geführt. Die Endtempeiatur
war 41°C. Die resultierende Suspension wurde filtriert und das so gewonnene Aluminiumhydroxid
gewaschen und getrocknet. Der getrocknete Filterkuchen bestehend aus Impfstoff und abgeschiedenem
Aluminiumhydroxid enthielt einen FeinanHI «/on 16,5%
<45μπι. Durch Subtraktion des Impfstoffgewichtes
vom Gesamtgewicht des getrockneten Filterkuchen und Umrechnung auf AI2O3 wurde eine Ausbeute von
91,7 kg Al2O3 erhalten. Das entspricht einer spezifischen
Ausbeute von 91,7 g AI2O3 pro Liter der zur Zersetzung
gelangten Aluminatlauge.
Die Vergröberung und die hohen Ausbeuten, die das
Verfahren auszeichnen, sind in der folgenden Tabelle nochmals zusammengestellt.
Ausbeute | Feinanteil | < 45//ni | Sekundär | AI(OH)3 | Σ | Produkt* | ! Aluminiumhydroxid) | AI(OII)3 | |
Seispiel | AIjOj | ImpfstOfT | g/l | /V (OH)3 | < 45/mi | g/l | |||
bzw. | Primär | % | 25.6 | g/l | 46.9 | ||||
Vcrglcichs- beispiel |
g/l | Al(OII)J | 16.4 | 38.8 | 56.0 | % | 63.6 | ||
71.1 | % | g/l | 24.9 | ^36.7 | 69.2 | 14.9 | 59.8 | ||
Beispiel | 72.3 | 60.8 | 30.4 | +23.5 | 38.8 | +63.8 | 20.1 | 60.4 | |
i | *72.1 | 60.8 | 30 4 | 24.9 | 14.8 | 69.2 | + 18.9 + | 66.3 | |
2 | 67.8 | +54.2 | -27.1 | 14.1 | 14.8 | 63.0 | 19.5 | 61.0 | |
3 | 83.0 | 60.8 | 30.4 | 14.1 | 63.0 | 18.6 | |||
4 | 91.5 | 38.6 | 48.2 | 16.5 | |||||
5 | < 40}im | 38.6 | 48.2 | « Getrocknete Filterkuchen (Impfistoff+abgeschiedenes | |||||
+ Fraktion | |||||||||
Aus der Tabelle geht hervor, daß nach Rückführung eines Primär- und Sekundärimpfstoffhydroxides von
gleicher Menge und ähnlicher Beschaffenheit wie zur Anwendung gelangt ein Produktionshydroxid mit sehr
geringem (z. B. 3—5 Gew.-% <45 μιτι) Feinanteil
produziert werden kann, wie dieses bei der Produktion von sandigem Aluminiumoxid verlangt wird. Außerdem
ist die Produktivität (Ausbeute) der Aluminallaugen außerordentlich hoch und'praktisch bei der Fabrikation
von Aluminiumhydroxid von grober Korngröße noch nie erreicht worden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von grobem Aluminiumhydroxid, bei dem maximal 15 Gew.-°/o der ί Teilchen desselben mit einem Durchmesser unter 45 μηι durch eine zweistufige Kristallisation einer alkalischen, übersättigten Aluminatlösung erhalten werden, durch Zugabe von Aluminiumhydroxidimpfstoff unterschiedlicher Beschaffenheit in die genann- to te Aluminatlösung in jeweils eine der beiden Stufen, Abfiltrieren, Waschen und Trocknen des erhaltenen Aluminiumhydroxids,dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Zugabe von feinem Aluminiumhydroxidimpfstoff zu Beginn der Kristallisation in ;> einer solchen Menge erfolgt, daß das Verhältnis zwischen der Übersättigung in g Al>Oj pro Liter der Aluminatlauge und der Oberfläche des Impfstoffes, ausgedrückt in m- pro Liter der Aluminatlauge, zwischen 7 und 25 g/m-' beträgt und daß eine zweite y, Zugabe »-on gröberem Impfstoff nach einem Zeitraum von mindestens zwei Stunden nach der ersten Zugabe erfolgt, wobei die Gesamtmenge an Impfstoff mindestens 130 g M(OH)t pro Liter Aluminatlauge beträgt, wobei die Temperatur in der :> Kristallisationsstufe, die der ersten Zugabe von Impfstoff entspricht. 77° bis ί 6 C beträgt, und in der zweiten Kristal'isationsstufe. die der zweiten Zugabe von Impfstoff entspricht, erniedrigt ist und bis hinab zu ca. 40° C betragen kann. u>
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