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Gabelanordnung für eine Hubgabelvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Gabelanordnung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1; insbesondere betrifft sie eine derartige Gabelanordnung für ein Gabelstapelgerät
nach der Deutschen Patentanmeldung P 2 719 727.9 (offengelegt am 9. November 1978).
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Bei derartigen Gabelstapelgeräten aber auch bei anderen Geräten, wie
z.B. fahrbaren Gabelstaplern, treten immer dann Schwierigkeiten auf, wenn anzuhebende
Paletten nicht ausreichend eben stehen. Dies kann beispielsweise durch die schiefe
Lage der Ladepritsche eines die Paletten zuliefernden Lastkraftwagens verursacht
sein oder dadurch, daß mehrere nicht einwandfrei beladene Paletten aufeinandergestapelt
sind.
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Damit auch in derartigen Fällen mit der Hubgabel in den Spalt unter
der eigentlichen Plattform einer Palette eingefahren werden kann, sind die Zinken
von Hubgabeln normalerweise an ihrer Spitze von unten nach oben verjüngt. Das erleichtert
das "Einfädeln". Wird aber die Hubgabel über den verjüngten Bereich hinaus tief
genug in den genannten Spalt eingefahren, um die Palette ganz anheben zu können,
so drÜckt bei entsprechend schiefstehender Palette die Unterseite der an der höchsten
Seite der Palette angreifenden Gabelzinke die untere Bretterlage
der
Palette oder das darunter befindliche Transportgut nach unten, was zu Beschädigungen
der Hubgabelvorrichtung, darunter befindlicher beladener Paletten, des Lastkraftwagens
oder sonstiger beteiligter Geräte oder GUter führen kann.
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Die Erfindung bildet die Gabelanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dahingehend weiter, daß ein einwandfreies Einfahren der gesamten Gabelzinken unter
die Palette in allen Fällen ermöglicht wird, in welchen die verjüngten Spitzen der
Gabelzinken noch in den Hohlraum unter der tragenden Plattform einer Palette einfahren
können, ohne frontal anzustoßen.
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Erfindungsgemäß wird dies durch die Ausbildung nach dem Kennzeichen
des Anspruchs 1 erreicht.
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Bei dieser Ausbildung genügt es beispielsweise, die Oberseite der
Gabelzinken nur auf einem relativ kurzen Stück von der Spitze aus nach unten abfallen
zu lassen. Werden dann die Gabelzinken von der Rückstellkraft in ihre obere Endlage
gedrückt, so wird beim Einfahren in den Raum unter einer Palette ein Gabelzinken,
der hierbei bereits mit seiner oberen Anschrägung in Anlage an der oberen Bretterlage
der Palette kommt, hierdurch nach unten gedrückt werden, ohne daß dabei besonders
große Kräfte auftreten
würden.
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Bevorzugt ist jedoch die Ausbildung nach dem Anspruch 2, weil bei
dieser die obere horizontale Tragfläche der Gabelzinken voll erhalten bleiben kann.
Die beim Einfahren in eine schief stehende Palette an den Gabelzinken auftretenden
Kräfte werden durch die Ausbildung nach Anspruch 3 weiter reduziert. Sie können
hierdurch fast ganz zum Verschwinden gebracht werden.
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Eine vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform für die bewegliche
Lagerung der Gabelzinken ist im Anspruch 4 gekennzeichnet. Dabei ragen die Zinken
vorzugsweise wenigstens nahe den unteren Enden der vertikalen Arme von diesen ab,
besser am unteren Ende. Dadurch, daß die vertikalen Arme eine relativ große Erstreckung
haben, lassen sich die bei beladener Gabel vom Gewicht der Last ausgeübten Momente
günstig aufnehmen.
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Die vertikalen Arme können beispielsweise jeweils unabhängig voneinander
in Schwalbenschwanz führungen am Gabelträger gelagert sein. Besonders einfach, auch
in Bezug auf die Wartung, ist jedoch eine Konstruktion gemäß Anspruch 5. Diese hat
den weiteren Vorteil, daß sie mit relativ groben Bearbeitungstoleranzen auskommt.
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Um seitliche Kräfte besonders sicher aufnehmen zu können, empfiehlt
sich eine Ausbildung nach dem Anspruch 6. Es
genügt, wenn die Führungen
in diesem Fall beispielsweise von an den Gabelträger angeschweißten unbearbeiteten
Platten gebildet werden.
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Die Ausbildung nach Anspruch 7 ist besonders einfach.
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Die Federanordnung für jede Gabelzinke kann dabei beispielsweise,
je nach Konstruktion, von einer Druck- oder Zugfeder gebildet werden. Bevorzugt
ist eine auf Druck belastete Gasfeder.
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Die Ausbildung nach Anspruch 8 macht die Konstruktion besonders einfach,
da einerseits gesonderte Anschläge für jede Gabelzinke gespart werden, und andererseits
aufgrund der Schwenkbewegung der kurzen Lenker beim Anheben der einzelnen Gabelzinke
diese nicht nur eine Bewegung nach oben, sondern der zugeordnete vertikale Arm zugleich
eine Bewegung vom Gabelträger weg ausführt.
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Die Ausbildung nach Anspruch 9, besser nach Anspruch 10, am besten
nach Anspruch 11 erleichtert das Absetzen der beladenen Palette wesentlich. Dies
gilt ganz besonders bei Anbringung der Gabelanordnung an einem automatischen Ladegerät.
So kann bei dem Absetzen der Last auf eine gegebenenfalls unebene Fläche von dem
das Gerät Bedienenden bei feststehenden Gabeln, nie sicher festyestellt werden,
ob die Gabelzinken nicht noch eine Kraftausübung auf die Deck- oder Bodenbretter
einer Palette bewirken.
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Bei der Gabelanordnung nach der Erfindung gemäß Anspruch 9
ist
das jedoch möglich. Im einfachsten Falle wird die Kontrolleinrichtung z.B. durch
die oberen Enden der Vertikalarme gebildet, deren Verschiebelage für den Bedienenden
sichtbar ist und deren Abstand von dem oberen Rand des Gabelträgers abgeschätzt
werden kann. Bevorzugt wird jedoch ein Schalter für jede einzelne Gabelzinke, um
den Zeitpunkt der völligen Lastfreiheit sowohl nach oben, als auch unten, feststellen
zu können. Der Schalter kann dann eine entsprechende Anzeigevorrichtung betätigen.
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Nachfolgend ist die bevorzugte Ausführungsform als erläuterndes Beispiel
anhand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht von der Seite auf die Gabelanordnung vor
dem Einfahren; Fig. 2 zeigt die Ansicht auf die Gabelanordnung von der Seite der
Spitzen der Gabelzinken her nach dem Einfahren der Gabel unter eine auf einer schrägen
Unterlage befindliche Palette.
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Die in der Zeichnung gezeigte Gabelanordnung besitzt einen Gabelträger
1, welcher eine Gabel 2 trägt, die im Ausführungsbeispiel aus vier Zinken 3 und
vier Vertikalarmen 4 besteht, wobei jeder Gabelzinken 3 mit dem ihn tragenden Vertikalarm
4 aus einem winkelförmigen Stück besteht.
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Die Vertikalarme 4 und die Gabelzinken 3 sind massiv aus
Stahl
geschmiedet. Die Vertikalarme 4 besitzen dabei Rechteckprofil, während die Gabelzinken
3 ein etwas flacheres Profil besitzen, das sich nahe der Spitze von unten nach oben
unter Beibehaltung der ebenen horizontalen Ausbildung der Oberfläche 3a der Gabelzinken
verjüngt, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist.
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Der Gabelträger 1 besitzt für jeden Vertikalstab 4 zwei Flachprofilstäbe
5, welche so angeordnet sind, daß ihre beiden einander abgewandelten großen Oberflächen
5a mit den seitlichen Oberflächen 4a der Vertikal stäbe 4 fluchten, also in einer
gemeinsamen Ebene verlaufen, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist.
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Die Flachstahlstäbe 5 sind jeweils nahe ihrem oberen Ende durch zwei
als Traversen dienende Winkelprofilstäbe 6 und 7 verbunden, mit denen die Flachstäbe
5 verschweißt sind.
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Mittels der Winkelprofilstäbe 6 und 7 ist der Gabelträger 1 auf einem
Querführungsstab 8 des die Gabelanordnung tragenden Gerätes in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise gelagert. Der Stab 8 ist an diesem Gerät mittels einer Horizontalwelle 9 in
der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise angelenkt.
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An ihren unteren Enden sind die Flachstahlstäbe 5 jeweils in der aus
Fig. 1 ersichtlichen Weise ausgeklinkt und mit
Führungsaugen 10
verschweißt, durch welche sich eine Welle 12 erstreckt. Die Erstreckung der Führungsaugen
10 senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1 ist gleich dem Abstand der beiden Oberflächen
5a zweier zusammengehdriger Flachstahlstäbe 5 voneinander. Die parallel zur Zeichenebene
in Fig. 1 verlaufenden Oberflächen der Führungsaugen 10 fallen mit den Oberflächen
5a zusammen. In die freien Zwischenräume zwischen den Führungsaugen 10 greifen Durchbrechungen
für die Welle 12 aufweisende Klötze 12 ein, die so eine Scharnierverbindung mit
der Hubgabelanordnung bilden und in geeigneter, nicht dargestellter Weise am Gerät
befestigt sind.
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Nahe dem oberen Ende und nahe dem unteren Ende ist jeder der Vertikalstäbe
4 mittels auf der Staboberfläche 4a und der Flachstaboberfläche 5a schwenkbarer
kurzer Lenker 15 mit den entsprechenden Flachstahistäben 5 verbunden. Zu diesem
Zweck erstreckt sich durch entsprechende Bohrungen in den Flachstäben 5 ein Gelenkbolzen
16, auf welchem die entsprechenden Enden der Lenker 15 gelagert sind, während durch
entsprechende Bohrungen der Vertikalstäbe 4 sich jeweils Bolzen 17 erstrecken, auf
welchen die vertikalstabseitigen Enden der Lenker 15 gelagert sind. Die Die Lenker
15 sind beispielsweise durch Splinte in den Bolzen 16 und 17 gesichert. Alle Lenker
15 sind gleich lang und verlaufen in allen Lagen immer parallel zueinander. Dies
ist dadurch erreicht, daß die oberen Bolzen 16, 17 jeweils vom
unteren
Bolzen 16, 17 den gleichen Abstand haben. Auf diese Weise bilden die Vertikalstäbe
4, die Lenker 15 und die Flachstäbe 5 jeweils ein Parallelogrammgetriebe. Das Verhältnis
der Länge der Lenker 15, die weitaus geringer ist als der Vertikalabstand der Bolzen
17 oder 16 voneinander, zum Horizontalabstand der Bolzen 16 und 17 voneinander,
ist so bemessen, daß der größte Hub, den die Vertikalstäbe 4 und damit auch die
Gabelzinken 3 ausüben können, in der Größenordnung von 10 bis 20 cm liegt. Das reicht
für die in der Praxis zu erwartenden Schrägstellungen der Paletten aus.
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Um die Lenker 15 nicht auch mit der seitlichen Führung der Gabelzinken
und der Vertikalstäbe 4 zu belasten, sind jeweils an die Oberflächen 5a, wie aus
der Zeichnung ersichtlich, Führungsplatten 18 nahe den oberen Enden der Stäbe 5
und Führungsplatten 19 nahe den unteren Enden dieser Stäbe an deren Oberflächen
5a so angeschweißt, daß jeder Vertikalstab 4a leicht zwischen den einander zugekehrten
Oberflächen der Platten 18 und 19 auf und nieder gleiten kann.
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Da zumindest die Gabelzinken 3, vorzugsweise auch die Vertikalstäbe
4, aus Fes"cigkeitsc-ünden massivestahlschmiedestücke sind, ist ihr Gewicht nicht
unbeträchtlich. Um dieses Gewicht zum großen Teil, beispielsweise zu 80 %, ausgleichen
zu können, sind Luftfedern 20 vorgesehen, die im wesentlichen
aus
einer luft- oder gasgefüllten Kolben-Zylinder-Anordnung bestehen. Im Ausführungsbeispiel
sind es Druckfederanordnungen. Am unteren Ende sind diese Druckfederanordnungen,
wie in der Zeichnung angedeutet, an jeweils zwei mit einem Vertikalstab 4 zusammenwir3cende
Flachstäbe 5 bei 21 angelenkt. Die Kolbenstangen sind bei 22 gelenkig mit einer
Halteanordnung verbunden, die wiederum an einem am entsprechenden Vertikalstab 4
befestigten zwischen die Flachstäbe 5 ragenden Winkelprofilstück 24 befestigt ist.
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Nachfolgend ist die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Hubgabelanordnung
erläutert.
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Diese Hubgabelanordnung kann ohne Beschädigung von Paletten, Ladegut,
Fahrzeugen und dergleichen so lange auch in eine schiefstehende Palette 30 eingefahren
werden, wie die Stirnflächen 3b der Gabelzinken 3 in der in Fig. 1 gezeigten Position
noch in den Raum zwischen dem oberen Brett 31 und dem unteren Brett 32 der Palette
30 eingeschoben werden können. Wenn die Palette nun, wie in Fig. 2 gezeigt, schiefsteht,
gleitet die untere Abschrägung 3c an der Spitze der in Fig. 2 äussersten rechten
Gabelzinke 3 als erstes auf der Oberseite des unteren Brettes 32 der Palette und
gelangt mit weiterem Einschieben der Gabel in die in Fig. 2 gezeigte Lage. Sinngemäß
das gleiche geschieht mit den übrigen Gabelzinken. Während dieser Hubbewegung
schwenken
die kurzen Lenker 15 um die Bolzen 16.
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Auf diese Weise kann sich jede einzelne Zinke der Gabel individuell
auf die Höhe des vor ihr befindlichen Palettenteiles einstellen, unabhängig davon,
auf welche Höhe sich die anderen Gabelzinken 3 einstellen.
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Oberhalb der Gasfederanordnung ist zwischen den beiden Flachstäben
5 für jeden Vertikalarm 4 ein Endschalter angeordnet, der vom Vertikalarm 4 dann
betätigt wird, wenn dieser sich vollständig an die Flächen 5a der Flachstäbe 5 anlegt.
Von jedem dieser Schalter führt eine ebenso wie der Schalter in der Zeichnung der
Ubersichtlichkeit halber nicht dargestellte Leitung zum Bedienungsstand oder -sitz
des Gerätes, das die Hubgabelanordnung trägt. Dort ist für jede Zinke der Hubgabel
ein Anzeigegerät, beispielsweise eine Lampe, angebracht, welche aufleuchtet, wenn
der Schalter gedrückt ist oder aber wenn der Schalter nicht gedrückt ist. Auf diese
Weise kann der das Gerät Bedienende beim Absetzen einer Last die Hubgabelanordnung
solange senken, bis alle Anzeigelampen ihm anzeigen, daß sich alle Vertikalarme
4 in einem Abstand von den Flachstäben 5a befinden. Das zeigt an daß alle Gabelzinken
von der oberen Bretterlage der Palette freigeworden sind und auf die Bodenlaufbretter
der Palette aufgesetzt sind und durch dieses Aufsetzen unter Verschränken
der
Arme 15 die Vertikalarme 4 eine Lage im Abstand vom Gabelträger eingenommen haben
Es kann dann nur noch die restliche Gewichtskraft der Gabelzinken -und Vertikalarme,
welche nicht durch die Gasdruckfedern kompensiert ist, auf die Bodenlaufbretter
der Palette wirken. Da diese Restkraft sehr gering ist, kann nun die Gabel gefahrlos
aus der Palette herausgezogen werden, unabhängig davon, ob diese genau eben aufgesetzt
ist oder nicht.
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L e e r s-e i t e