DE2920684C2 - Halterung und Antriebsvorrichtung für Wendestangen in Druckmaschinen - Google Patents
Halterung und Antriebsvorrichtung für Wendestangen in DruckmaschinenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Halterung und Antriebsvorrichtung für eine mit ihren Enden an zwei parallelen
Traversen abgestützte, in Drehgelenken gehaltene Wendestange in einer Druckmaschine.
Aus der GB-PS 8 10 085 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, in der Wendestangen diagonal zwischen zwei
parallel verlaufenden Traversen befestigt sind. Durch Lösen der Befestigung an den Enden der Wendestangen
können diese von Hand um 90° gedreht und anschließend wieder mit den beiden Führungstraversen
verschraubt werden.
Aus der US-PS 27 33 061 ist außerdem eine Vorrichtung bekannt, mit der mittels eines Handrades
über ein Antriebsgestänge eine Verschiebung von auf einem Schlitten angeordneten Wendestangen möglich
ist. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung erfolgt das Umlegen der Wendestangen nach entsprechender
Lösung der Befestigungsmittel manuell.
Bei den vorgenannten bekannten Vorrichtungen ist es von Nachteil, daß die Bedienungsperson einer Druckmaschine
die zumeist in relativ großer Höhe und an zum Teil schlecht zugänglichen Stellen angeordneten, nicht
imn-er leichten Wendestangen von Hand umlegen bzw. verschieben muß, was naturgemäß zeitaufwendig ist
Aus der US-PS 22 84 318 ist zudem eine beidseitig auf
Traversen gelagerte Wendestange bekannt, deren Enden jeweils in einem durch eine Schraube oder Stift
blockierbaren Drehteil gehalten sind, das auf einem Gleitteil angeordnet ist, welches auf der entsprechenden
Traverse verschieblich ist Soll die Wendestange umgelegt werden, so müssen die genannten Schrauben
oder Stifte manuell aus den Drehteilen herausgezogen werden.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung für Wendestangen zu schaffen, die verschoben und
umgelegt werden können, ohne daß Befestigungsmittel manuell gelöst und wieder angebracht werden müssen
und wobei sich eine manuelle Umlegung der Wendestange erübrigen soll.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Dreh-Schiebegelenkes,
in dem ein Ende der Wendestange in seiner axialen Richtung verschiebbar geführt wird, ermöglicht
eine Verschiebung der Wendestange und eine Umlegung, ohne daß Befestigungsmittel gelöst werden
müssen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit der erfindungsgemäßen Halterung eine automatische Verschiebung
und/oder Umlenkung der Wendestangen möglich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen im einzelnen beschrieben, wobei
Bezug auf die Zeichnungen genommen wird. In diesen zeigt
F i g. 1 eine schematisierte Darstellung einer zwischen zwei parallel verlaufenden Traversen angeordneten
Wendestange,
F i g. 2 eine vereinfachte Schnittdarstellung durch die in F i g. 1 verwendete Halterung,
F i g. 3 eine der F i g. 1 ähnliche Vorrichtung mit einem weiteren, der erfindungsgemäßen Halterung
zugeordneten Antrieb und
Fig.4 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 3.
In F i g. 1 und 2 sind eine flache Traverse 7 und eine zu dieser parallel verlaufende runde Traverse 6 gezeigt. An
beiden Enden sind die beiden Traversen 6 und 7 an jeweils einer rechtwinklig zu diesen verlaufenden
Halterung 17 befestigt. In der Traverse 7 ist eine Führungsschiene 23 vorgesehen, die über vier Führungsrollen
21 und 22 die dem linken Ende einer Wendestange 9 zugeordnete schwenkbare Halterung 16
in Längsrichtung der Traverse 7 führt In der Halterung 16 ist die Wendestange 9 drehbar befestigt.
Die schwenkbare Halterung 16 ist über ein Verbindungsteil 15 mit einer auf einer Antriebsspindel 8
angeordneten Führungsmutter 14 verbunden.
Die Spindel 8 ist in der Halterung 17 gelagert (nicht gezeigt) und steht mit einem Stellmotor 4 in
Verbindung. Der Stellmotor 4 ist ebenfalls an der Halterung 17 befestigt. Der Stellmotor 4 wird über
durch das Bezugszeichen 3 angedeutete Leitungen durch eine Motorsteuerung 1 erregt.
Vorzugsweise wird als Stellmotor 4 ein Schrittmotor verwendet, der durch die Motorsteuerung 1 um
definierte Beträge, d. h. Schritte, angetrieben wird oder durch die Motorsteuerung 1 mit einer Gleichspannung
beaufschlagt wird, so daß der Rotor des Stellmotors 4 in
einer gewünschten Stellung fixiert ist
Die rechte Seite der Wendestange 9 ist in dem erfindungsgemäßen Dreh-Verschiebe gelenk 10 bis 13
auf der runden Traverse 6 gelagert Das Dreh-Verschiebegelenk 10 bis 13 besteht aus einem verschiebbar auf so
der Traverse 6 angeordneten Gleitteil 10. Mit dem Gleitteil 10 Airkt ein Drehteil 11 zusammen, das zwei
Führungsklammern 12 und 13 aufweist Die Führungsklammern 12 und 13 umfassen die in diesen verschiebbar
gelagerte Wendestange 9. ]
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, weist die Traverse 6 eine Längsnut auf, in die das linke Ende eines Bolzens 18 ragt
Das rechte Ende des Bolzens 18 befindet sich in einer Ausnehmung des Drehteils 11. An der Mitte des Bolzens
18 ist eine Druckfeder 19 befestigt die bei Drehung der Traverse 6 den Bolzen 18 kraftschlüssig aus der
Ausnehmung des Drehteils 11 herauszieht bzw. in dieselbe hineindrückt.
Die Traverse 6 ist über einen Verschwenkhebel 20 mit einem Steuerelement 5 verbunden. Das Steuerelement 5
kann beispielsweise ein Elektromagnet oder ein Kraftzylinder sein. Bei dem in F i g. 2 gezeigten Zustand
ist das Steuerelement 5 entregt, d. h., die Traverse 6 ist nicht verdreht. Somit bewirkt der durch die Druckfeder
19 kraftschlüssig nach oben gedrückte Bolzen 18 nur eine Blockierung des Drebteils 11, während das Gleitteil
10 klemmfrei ist, da der Flachteil des Bolzens 18 nur in die Nut der Traverse 6 hineinragt Das Gleitteil 10 ist
frei verschiebbar.
Wird nun der Stellmotor 4 durch die Motorsteuerung 1 erregt, so erfolgt ein Antrieb der Wendestange 9 an
der linken Seite über die Spindel 8, die Führungsmutter 14 und das Verbindungsteil 15. Da die Wendestange 9
auf der Halterung 16 nur drehbar ist, kann sich der Winkel zwischen Wendestange und der Traverse 7 nicht
verändern, da die zweite Halterung, also das Drehteil 11
blockiert ist. Die Folge ist eine Parallelverschiebung der Wendestange 9.
Wird bei der in F i g. 1 und 2 gezeigten Stellung die Wendestange 9 durch den Stellmotor 4 verschoben, so
schiebt sich die Wendestange 9 nicht durch die Führungsklammern 12, 13. Wenn das Steuerelement 5
durch eine in der Motorsteuerung 1 vorgesehene Steuerschaltung über eine Leitung 2 aktiviert wird, so
bewirkt der auf der Traverse 6 angeordnete Verschwenkhebel 20 deren Verdrehung in Gegenuhrzeigerrichtung.
Dadurch wird die Feder 19 belastet, so daß ein Stift 29 aus einer Ausnehmung in dem Drehteil 11
herausgezogen und die mit dem Bolzen 18 hervorgerufene Klemmwirkung erzeugt wird, so ciaß keine
Verschiebung des Gleitteils 10 auf der Traverse 6 möglich ist.
. Wird nun der Stellmotor 4 aktiviert, so schiebt sich das rechte Ende der Wendestange 9 bei einer Bewegung
der Wendestange 9 auf der Traverse 17 unter Schwenkung des Drehteils 11 durch die Führungsklammern
12 und 13. Bei diesem Arbeitsmodus ist somit eine automatische Umlegung der Wendestange 9, beispielsweise
um 90°, möglich, ohne daß Befestigungsteile von Hand gelöst werden müssen.
Es versteht sich, daß durch entsprechend programmierte Steuerung des Stellmotors 4 und des Steuerelementes
5 die Wendestange 9 an beliebigen Stellen verschoben und/oder umgelegt werden kann. So sind
beispielsweise bei fixiertem Glehteil 10 und entriegeltem Drehteil 11 die in Fig. 1 gestrichelt dargestellten
Positionen einnehmbar. Die gewünschten Positionen des linken und rechten Endes der Wendestange 9 sind
somit auf einfache Weise automatisch durch die Motorsteuerschaltung 1, die über eine Leitung 2 auch
das Steuerelement 5 aktivieren kann, möglich. Es versteht sich, daß neben der Arbeitsweise in dem
Betriebsmodus, bei dem das Gleitteil 10 arretiert und das Drehteil 11 entriegelt ist, so daß eine Umlegung der
Wendestange 9 möglich ist und dem Arbeitsmodus, bei dem das Drehteil 11 arretiert und das Gleitteil 10
beweglich ist so daß eine Verschiebung der Wendestange 9 durchgeführt werden kann, auch im Rahmen der
Erfindung weitere Varianten und Ausgestaltungen möglich sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in den Fig.3 und 4 gezeigt, in denen anstelle des im
Zusammenhang mit den F i g. 1 und 2 beschriebenen Blockiermechanismus des Drehteils 11 und des Gleitteils
10 ein weiterer Antrieb vorgesehen ist. Dieser besteht aus einer neben der runden Traverse 6
angeordneten Spindel 26, die durch einen Stellmotor 25 angetrieben wird, der ebenfalls an der Halterung 17
befestigt ist. Die Steuerung des Stellmotors 25 erfolgt über eine bei 24 angedeutete Steuerleitung durch die
Motorsteuerschaltung 1. Die Spindel 26 ist über eine Führungsmutter 27 und ein Verbindungsteil 28 mit dem
Gleitteil 10 verbunden (F i g. 3 und 4).
Durch die Verwendung des zweiten Antriebes erübrigt sich die in F i g. 1 und 2 gezeigte Arretierung, da
die Verschiebung des Gleitteils 10 auf der Traverse 6 blockierbar ist, wenn der Stellmotor 25 durch
Gleichstrombeaufschlagung die Spindel 26 arretiert Die in Fig.3 und 4 gezeigte Anordnung ist ebenfalls
vollautomatisch betreibbar und ermöglicht außerdem eine separate Verschiebung des auf der Traverse 6
geführten Endes der Wendestange 9, während das auf der Traverse 7 befestigte Ende der Wendestange 9 nicht
zwangsläufig verschoben werden muß.
Die Wendestange 9 kann außerdem durch entgegengesetzte Erregung der Motoren 4 und 25 »auf der
Stelle« umgelegt werden, so daß ihr Drehpunkt beispielsweise in der Mitte zwischen den Traversen 6
und 7 liegt. Wenn die Motoren 4 und 25 entgegengesetzt, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
umlaufen, wird dieser Drehpunkt in Abhängigkeit von den Geschwindigkeitsverhältnissen mehr zu der Traverse
6 oder zu der Traverse 7 hin verschoben. Wird nur einer der Motoren 4 und 25 angetrieben, so liegt der
Drehpunkt entweder auf der Traverse 6 oder auf der Traverse 7.
Bei der Umlegung einer Wendestange ist es somit wesentlich, daß eine Relativverschiebung zwischen den
Enden der Wendestange bzw. zwischen den diesen zugeordneten Halterungen erzielt wird.
Durch die erstmalige Verwendung von definiert ansteuerbaren Stellmotoren 4 und 25 ist es, wie
dargelegt, in einfacher Weise möglich, das Verschieben und das Umlegen vollautomatisch durchzuführen. Des
weiteren ist eine unterschiedliche Winkelkorrektur der Wendestange konstruktiv durchführbar, indem das
Drehteil 10 nicht mit zwei festen um 90° versetzten Bohrungen für den Bolzen 18 fixiert wird, sondern z. B.
eine kreisförmige Nut diese Funktion einnimmt, in die ein abgeflachter Stift hineinragt, der durch Drehung das
Drehteil in jeder gewünschten Stellung blockieren kann.
Dies ist ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung. Es versteht sich, daß das vorangehend beschriebene
Antriebs- und Steuerprinzip nicht nur auf die konkrete Ausgestaltung der beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt ist.
Claims (5)
1. Halterung für eine mit ihren Enden an zwei parallelen Traversen abgestützte, in Drehgelenken
gehaltene Wendestange in einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Drehgelenk (16) mit einer Antriebsvorrichtung (8, 14, 15; 26, 27, 28) zur Verschiebung des
Drehgelenkes (16) entlang der ersten Traverse (7) verbunden ist, daß das zweite Drehgelenk (10 bis 13)
das eine Ende der Wendestange (9) längsverschieb- und drehbar in einem Gleitteil (10) und einem
Drehteil (11) aufnimmt und das erste Drehgelenk (16) das andere Ende der Wendestange (9) nur
drehbar aufnimmt und daß die Antriebsvorrichtung (8, 14, 15; 26, 27, 28) mit mindestens einem
Stellmotor (4; 25) verbunden ist, der in einem ersten
Betriebsmodus bei durch Steuerelemente (5, 20) blockiertem Gleitteil (10) eine Umlegung und in
einem zweiten Betriebsmodus bei durch die Steuerelemente (5, 20) blockiertem Drehteil (11)
eine Verschiebung der Wendestange (9) ermöglicht
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmotoren (4, 25) mit einer
Steuerschaltung (1) verbunden sind, daß die Steuerschaltung (1) entweder einen (4) oder zwei Motoren
(4,24) mit gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit in Vor- oder Rückwärtsrichtung oder
gegenläufig erregt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmotoren (4, 25)
Schrittschaltmotoren sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit
einem Ende in eine Längsnut der zweiten Traverse (6) eingreifender Bolzen (18), dessen anderes Ende in
eine Ausnehmung des Gleitteils (10) ragt, über eine Druckfeder (19) mit einem in das Drehteil (11)
eingreifenden Stift (29) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Traverse (6) durch ein
Steuerelement (5) drehbar ist, so daß eine Klemmwirkung des Bolzens (18), hervorgerufen zwischen
dem Gleitteil (10) und der Traverse (6), wirksam wird und durch gleichzeitiges Ziehen durch Herausheben
des Bolzens (18) das Drehteil (11) entriegelbar ist.
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