DE2919556A1 - Tabakmischung, aus dieser hergestellte zigaretten, zigarren und pfeifentabake und verfahren zum behandeln von tabak - Google Patents

Tabakmischung, aus dieser hergestellte zigaretten, zigarren und pfeifentabake und verfahren zum behandeln von tabak

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Description

Henkel, Kern, Feiler & Hänzel Patentanwälte
Registered Representatives
before the
European Patent Office
MohlstraBe 37 D-8000 München 80
Tel.: 089/982085-87 Telex: 0529802 hnkld Telegramme: ellipsoid
is, m_m
Dr.F/rm
MAXIMILIAN DE CLARA
München / Bundesrepublik Deutschland
Tabakmischung, aus dieser hergestellte Zigaretten, Zigarren und Pfeifentabake und Verfahren zum Behandeln von Tabak
83QQU/0&1Ö
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine neue Tabakmischung und ein Verfahren zum Behandeln von Rauchtabak für Zigarren, Zigaretten und/oder Pfeifen und sonstige aus Tabak hergestellte Rauchwaren.
Es ist bekannt, daß zahlreiche im Tabakrauch gefundene Substanzen oder Substanzkombinationen toxisch sind. Beispiele für solche unerwünschte Tabakrauchbestandteile sind polycyclische aromatische Verbindungen und deren heterocyclische Analoge. Die stark karzinogenen Wirkungen einiger polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe sind bekannt (vgl. beispielsweise "Smoking and Health", Report of the Advisory Committee to the Surgeon General, U.S. Public Health Publication Nr. 1103, Kapitel 9, Seiten 142 bis 146 (1963)). Eine spezielle polycyclische aromatische Verbindung, der besondere Beachtung geschenkt werden muß, ist Benz(a)pyren (das als 1,2-Benzopyren vorkommt und auch als 3,4-Benzpyren und Benz(e)pyren sowie 4,5-Benzopyren bezeichnet wird). Diese besondere Aufmerksamkeit ist deshalb angebracht, da diese Verbindung in der Regel in größeren Mengen vorhanden ist und seit langem als stark karzinogenes Mittel bekannt ist.
Zur Senkung des Gehalts von Tabakrauch an polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen wurden bereits die verschiedensten Behandlungsmaßnahmen durchgeführt. So ist es bereits bekannt, Tabak mit Nitraten und. Nitriten zu versetzen. Aus der FR-PS 1 180 320 ist der Zusatz von Nitriten zu Tabak und Zigarettenpapier zur Erniedrigung der (gebildeten) Menge an polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen bekannt. Aus der US-PS 3 121 433 ist der Zusatz von Kaliumnitrat zu wie-
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deraufbereiteten Tabakblättern zur Verbesserung ihrer Brenneigenschaften bekannt. Aus der US-PS 3 180 458 ist der Zusatz von Kalium- und Natriumnitrat zu Tabak zur Verminderung der Bildung von Zigarettenteer infolge beschleunigter Brenngeschwindigkeit der Zigarette bekannt. Huntley und Bergun beschreiben in »Analyst», Band 85, Seiten 727 bis 730 (1960), daß sich durch den Zusatz von Kupfer- und Kaliumnitraten die Bildung von 3,4-Benzpyren in Zigarettenrauch verringern läßt.
Die Behandlung von Tabakmischungen mit Metallen der Platingruppe, z.B. Platin, Palladium, Rhodium, Osmium, Iridium und Ruthenium, zur Senkung der Konzentration von Tabakrauch an aktiven karzinogenen Stoffen, wie Benzpyren, ist aus der GB-PS 841 074 bekannt.
Weiterhin wurd? bereits versucht, die polycyclischen aromatischen Verbindungen mit Hilfe von Zeolith-Molekularsieben zu verringern. So sind beispielsweise aus der US-PS 3 292 636 Tabakzubereitungen in Kombination mit kristallinen Zeolith-Molekularsieben der L-, X- und Y-Reihe, synthetischen Mordaniten oder natürlich vorkommenden Fraujasiten bekannt. Die aaO genannten Siebe können sämtliche Metalle mit Dampfdrucken bei 10000C unter einer Atmosphäre enthalten besitzen eine katalytische Aktivität im Hinblick auf organische Umwandlungsreaktionen. Aus der US-PS 3 572 348 ist eine Rauchzubereitung mit einem Zeolith-Material, das die Menge an bei der Verbrennung von Tabak gebildeten polycyclischen aromatischen Verbindungen wirksam senkt, bekannt. Das aaO verwendete Zeolith-Material besitzt Y-Struktur und hat mindestens teilweise einen Austauch mit Zinkionen erfahren oder enthält metallisches Palladium oder hat teilweise einen Austausch mit mehrwertigen Zinkkationen erfahren, ist teilweise entkatio-
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nisiert und enthält metallisches Palladium. Aus der US-PS 3 703 901 ist es ebenfalls bekannt, Y-Zeolithe, die zumindest einen teilweisen Austausch mit Zinkionen erfahren haben und Platin oder Silber enthalten, zur Senkung der Menge an polycyclischen aromatischen Verbindungen in Tabakrauch zu verwenden.
Aus der DE-PS 640 193 ist die Verwendung von Cersulfat zusammen mit Titan-, Zirkonium- und Zinnverbindungen zur Entfernung von Nikotin aus Tabakrauch bekannt.
Wie sich aus dem genannten Stand der Technik ergibt, wurden bereits umfangreiche Anstrengungen zur Verminderung schädlicher Substanzen in Tabakrauch unternommen. Diese Maßnahmen sind jedoch noch mit den verschiedensten Nachteilen behaftet und haben noch keinen nennenswerten Eingang in die Industrie gefunden. Folglich sind sämtliche Methoden und Verbesserungen zur merklichen Senkung der Menge an mehrkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Benz(a)pyren in Tabak, die zu handelsfähigen Produkten führen, in hohem Maße erwünscht und zweckmäßig. Am zweckmäßigsten wäre ein Verfahren, das sich im Rahmen eines üblichen Herstellungs- oder Verarbeitungsverfahrens kontinuierlich durchführen läßt und dabei die Gestehungskosten des jeweiligen Tabakprodukts nicht merklich erhöht. Schließlich sollte das hierbei erhaltene neue Tabakprodukt beim Rauchen weder hinsichtlich seines Geschmacks noch Aromas beeinträchtigt sein. Die erfindungsgemäß durchgeführten Maßnahmen genügen sämtlichen der geschilderten Anforderungen.
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Rauchtabakmischung aus Tabak und einem aktiven Mittel in Form eines Gemischs aus GoId(III)-OXXd, Silbernitrat und/oder-sulfat, Platin(IV)-
tetrachlorid und einem Cer(lll)-carbonat, -sulfat und/oder -nitrat in einer zur merklichen prozentualen Verringerung des Gehalts des Tabakrauchs an polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Benz(a)pyren, Nikotin und Rohkondensat wirksamen Menge sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser neuen Rauchtabakmischung.
Grundsätzlich läßt sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung jeder karzinogene Kohlenwasserstoffe enthaltende Gasstrom behandeln, am zweckmäßigsten läßt sich das erfindungsgeinäße Verfahren jedoch bei Tabakrauch zur Anwendung bringen.
Erfindungsgemäß wird also dem Fachmann ein chemischer Zusatz zu Tabak an die Hand gegeben, mit dessen Hilfe sich normalerweise in den beim Verbrennen von Tabak anfallenden Verbrennungsprodukten enthaltene bestimmte schädliche Substanzen in nennenswertem Maße entfernen lassen. Wenn eine erfindungsgemäße Tabakmischung mit einem chemisch aktiven Mittel der beschriebenen Art verbrannt wird, lassen sich die beim Verbrennen anfallenden Mengen an Benz(a)pyren und sonstiger schädlicher Substanzen weitgehend verringern. Die erfindungsgemäß eingesetzten, nicht-toxischen chemischen Zusätze für Tabak senken die Menge an in den Teeren von gerauchtem Tabak gefundenden karzinogenen Bestandteilen. Sie bilden als solche keine toxischen Substanzen, verringern aber die schädlichen Kohlenwasserstoffe und Verbrennungsprodukte des Tabaks. Erfindungsgemäß kann man somit letztlich dem Verbraucher eine Zigarette, eine Zigarre oder einen Tabakrauch an die Hand geben, die bzw. der beim Rauchen weniger bzw. nur eine Mindestmenge an Benz(a)-pyren, Rohkondensat und Nikotin abgibt.
Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, daß sich durch Zusatz einer bestimmten Kombination chemischer Substanzen zu Tabak
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■κ-
der Anteil bzw. die prozentuale Menge an Benz(a)pyren und Rohkondensat, die beim Verbrennen des Tabaks beispielsweise in einer Zigarette entstehen, merklich gesenkt werden kann. Die Erkenntnis, daß die erfindungsgemäß gewählte Kombination von chemischen Substanzen die Menge an Benz(a)pyren und Rohkondensat zu verringern vermag, ist in hohem Maße überraschend, da verschiedene andere, den verwendeten Verbindungen ähnliche Verbindungen sich zu diesem Zwecke als unwirksam erwiesen haben.
Die erfindungsgemäß eingesetzten chemisch aktiven Mittel lassen sich dem Tabak auf die verschiedensten Arten einverleiben. So können beispielsweise Lösungen des chemisch aktiven Mittels in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Wasser, auf den Tabak durch Besprühen desselben, Einweichen desselben, Aufspritzen und dergleichen appliziert werden. Nach dem Abtreiben des Lösungsmittels in Dampfform bleibt der Zusatz vollständig auf bzw. in dem Tabak zurück. Ferner kann das aktive Mittel in feinteiliger Form als Staub, Schüttelgemisch oder Dispersion geeigneter Art zum gleichmäßigen Dispergieren des Zusatzes über bzw. auf den Tabak appliziert werden. Das Einarbeiten des aktiven Mittels kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt vor dem endgültigen Verpacken des Tabakprodukts stattfinden. Im Falle von Zigarettentabak kann das Mittel vor oder nach dem Vermischen der verschiedenen Tabake bei Verwendung von Tabakmischungen einverleibt werden. Andererseits kann das Mittel auch auf einen oder sämtliche Tabakbestandteile appliziert werden. Die Mischung der chemischen Substanzen sollte im Tabak gründlich dispergiert sein, so daß sie während des gesamten Rauchvorgangs in gleicher Weise wirksam bleibt.
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Die Menge an zur wirksamen Verminderung des Benz(a)pyrens und Rohkondensats im Endprodukt enthaltenem aktiven Mittel ist sehr gering. In der Regel erreicht man bereits gewünschte Verminderungen der schädlichen Substanzen, wenn das in Form einer Mischung eingesetzte aktive"Mittel dem fertigen Tabakprodukt in einer Menge, bezogen auf das Gesamtgewicht des Tabaks, von etwa 0,1 bis 10, zweckmäßigerweise 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% einverleibt wird.
Das erfindungsgemäß eingesetzte aktive chemische Mittel besteht aus einem Gemisch aus
a) 75 bis 99 Gew.-% Cer(III)-carbonat, -nitrat und/oder -sulfat,
b) 0,5 bis 20 Gew,-% Silbernitrat und/oder -sulfat,
c) 0,1 bis 10 Gew.-% Gold(III)-oxid und
d) 0,05 bis 5,0 Gew.-56 Platin(IV)-Chlorid.
Bevorzugte Bereiche sind für das Cer(III)-salz 85 bis 99 Gew.-%, das Silbernitrat und/oder -sulfat 0,5 bis 5 Gew.-%, das Gold(III)-oxid 0,5 bis 5 Gew.-56 und das Platin(IV)-chlorid 0,1 bis 1,0%. Besonders bevorzugte Bereiche sind für das Cer(III)-salz 95 bis 99 Gew.-%, das Silbernitrat und/oder -sulfat 1 bis 5 Gew.-%, das Gold(III)-oxid 0,5 bis 1,5 Gew.-56 und das Platin(IV)-Chlorid 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Sämtliche Prozentangaben beruhen auf dem die übliche Feuchtigkeitsmenge aufweisenden trockenen Tabak.
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Zubereitung der Tabakproben:
Die Versuche werden mit Tabak aus zwei Marken handelsüblicher Zigaretten durchgeführt.
Die handelsüblichen Zigaretten werden sorgfältig mit einer Spezialvorrichtung zerrissen, worauf der Tabak gesammelt und bei einer Temperatur von +40C gelagert wird. Abgepackter Feinschnitt, Pfeifentabak und Zigarrentabak sowie Tabake blätter werden nicht verwendet. Der Tabak in handelsüblichen Zigaretten ist homogener als die übrigen genannten Tabaksorten, so daß die Qualität der Versuchszigaretten durch Vergleich derselben mit der Qualität der handelsüblichen Originalzigaretten eingehalten werden kann.
Eine durch Auflösen von 100 g Cer(III)-nitrat, 0,73 g GoId-(Ill)-oxid, 2 g Silbernitrat und 0,35 g Palladium(IV)-Chlorid in 5 1 Wasser zubereitete Lösung des chemisch aktiven Zusatzes reicht aus, um 16 kg Tabak zu behandeln.
Das Behandlungsmittel wird auf den Tabak in einem Trommelmischer aufgesprüht. Nach beendetem Aufsprühen wird noch etwa 2 min lang weitergemischt, bevor der Tabak aus der Trommel entnommen wird. Der behandelte Tabak mit 46 Gew.-Jo Wasser wird auf ein Trockengitter gelegt und unter wiederholtem Wenden 2 Tage lang auf einen üblicherweise bei der Zigarettenherstellung eingehaltenen Feuchtigkeitsgehalt von 11 bis 13 Gew.-JS Wasser trocknen gelassen. Nach dieser Trocknung wird der Tabak in Plastikbeutel gefüllt und 1 bis 2 Tag(e) zur gleichmäßigen Verteilung der Restfeuchte liegen gelassen.
Zu Vergleichszwecken wird derselbe Tabak einer entsprechenden Behandlung unterworfen, wobei jedoch anstelle der Behandlungs-
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lösung mit dem erfindungsgemäß verwendeten chemisch aktiven Zusatz lediglich destilliertes Wasser verwendet wird.
Zigarettenherstellung:
Aus der "behandelten und der unbehandelten Tabakmischung werden Zigaretten hergestellt. Um sicherzustellen, daß die Versuchsergebnisse durch das Zigarettenpapier und den Leim, wenn überhaupt, nur in einem Mindestmaß beeinflußt werden, werden sämtliche Zigaretten mit demselben Zigarettenpapier und demselben Leim (zum Verleimen des Zigarettenpapiers) hergestellt. Sämtliche hergestellten Zigaretten werden dann auf ihre Größe, d.h. ihren Durchmesser, ihren Zugwiderstand und ihr Gewicht geprüft. Der Durchmesser der Zigaretten beträgt 8,0 £ 0,1 mm. Die Messung erfolgt mit Hilfe eines Ringmaßes zur zerstörungsfreien Messung des Umfangs und Durchmessers der Prüfzigaretten. Der Zugwiderstand wird für jede einzelne Zigarette getrennt ermittelt. Empirische Werte für den Zugwiderstand erhält man aus Messungen entsprechender handelsüblicher Zigaretten anhand des Druckgefälles beim Durchsaugen von Luft durch die Zigarette bei einem Zugvolumen von 35 ml bei einer Luftströmungsgeschwindigkeit von 17,5 cnr/s bei einer Temperatur von 20°C und einem Druck von 1 bar (1.01 760 mm). Diese Messungen spiegeln die Packungsdichte des Tabaks wieder. 3 bis 4 mm Wassersäule sind akzeptabel, da diese Werte den mit handelsüblichen Zigaretten erreichbaren Werten entsprechen.
Danach werden die Zigaretten entsprechend der DIN-Vor schrift 10240 unter Verwendung einer handelsüblichen Rauchvorrichtung maschinell geraucht. Die Zugdauer beträgt 2 s, das Zugvolumen 35 ml und die Zuggeschwindigkeit ein Zug in 60 s. Das Zugprofil ist glockenförmig, die Kippenlänge wird auf 23 mm einge-
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-χ-
stellt. Darüber hinaus wird die Anzahl an Zügen pro Zigarette ermittelt, um Informationen über die Brenneigenschaften der Zigarette zu gewinnen.
Vor Versuchsbeginn v/erden die Versuchs zigaretten 72 h lang bei einer Temperatur von 220C und einer relativen Feuchtigkeit von 60% gelagert.
Analyse des Tabakrauchs:
Das Sammeln des Rauchkondensats und die anschließende Analyse erfolgen entsprechend der DIN-Vorschrift 10240, Teile 1 bis 3, d.h. die konditionierten Zigaretten werden maschinell geraucht, worauf das Kondensat auf konditionierten Glasfaser-Filtern bekannten Gewichts gesammelt wird. Die Kondensatvolumina v/erden durch Vergleichen des Gewichts der Filter vor und nach dem maschinellen Rauchen ermittelt. Die das Rohkondensat tragenden Filter werden in einem Exsikator in gesteuerter Atmosphäre (220C - 1°C) bis zum Erreichen eines konstanten Gewichts liegen gelassen. Dies dauert in der Regel 72 h. Danach wird der gewichtsprozentuale Trockenkondensatgehalt aus der Gesamtzahl an gerauchten Zigaretten und der Gewichtsdifferenz errechnet.
Danach wird der Nikotinanteil des Tabakrauchkondensats in Methanol gelöst und entsprechend der DIN-Vorschrift 12242 ermittelt. Nach zweistufiger Wasserdampfdestillation wird der Nikotingehalt des Destillats spektralphotometrisch gemessen. Das Analysenverfahren für Benz(a)pyren besteht darin, daß etwa 300 bis 400 mg von den Glasfaser-Filtern oder einer elektrostatisch arbeitenden Rauchfalle frisch gesammelten Tabakrauchkondensats zusammen mit 20 bis 30 ml Äthanol über eine Celluloseacetatsäule laufen gelassen werden. Die Cellu-
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loseacetatsäule erhält man durch Vermischen von 30 g Cellulosepulver mit Äthanol, wobei man eine dünnkörperige homogene Paste erhält. Diese wird in ein Chromatographierohr gefüllt, worauf das Rohr mit einem Glaspfropfen verschlossen wird. Nach dem Absetzen des Pulvers (Füllhöhe: etwa 40 cm) wird der Äthanol abgelassen, worauf die Säule bei einem Stickstoffdruck von 3 bar mit 100 ml Benzol eluiert wird. Danach wird das Benzol wieder durch den restlichen Äthanol abgetrieben. Eine auf diese Weise hergestellte Säule läßt sich für zahlreiche Versuche wiederverwenden.
Nachdem die zu analysierende Probe in die Säule eingedrungen ist, wird die Säule bei einem Stickstoffdruck von 3 bar mit Äthanol eluiert. Die 300 ml Eluat werden verworfen. Nun wird erneut mit Benzol eluiert, wobei eine unregelmäßig vordringende Front deutlich sichtbar ist. Die erhaltenen 120 ml Eluat hellgelber Färbung werden im Vakuum bei einer maximalen Temperatur von 400C in einem spitz zulaufenden Kolben auf etwa 2 ml eingeengt. Zur Entfernung des restlichen Benzols wird die Probe mit 3 ml Isooctan gemischt und danach durch Spülen mit Stickstoff bei Raumtemperatur auf etwa 0,5 ml eingeengt. Der Verdampfungsrückstand wird dann sorgfältig zusammen mit 5 ml Eluiermittel auf eine vorbereitete Silicagelsäule gegossen. Die Silicagelsäule erhält man wie folgt: Eine relativ große Menge Silicagel wird auf eine Glasfritte gefüllt und solange mit konzentrierter Salzsäure gewaschen, bis unter Verwendung von Rhodanid im Filtrat kein Eisen mehr nachweisbar ist. Dann wird das Gel zur Entfernung der Salzsäure und Chloridionen mit Wasser gewaschen und mit Methanol rückgewaschen. Nach Entfernen des Methanols in einem Rotationsverdampfer wird das Silicagel 12 h lang bei einer Temperatur von 14O°C trocknen gelassen. 20 g des derart erhaltenen Gels v/erden mit Methanol gemischt, worauf das Ganze in
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■*■
eine mit einem Glaspfropfen verschlossene Chromatographiersäule gefüllt wird (Füllhöhe: etwa 20 cm). Das Methanol wird ablaufen gelassen und mit Benzol vollständig abgetrieben. Das Benzol seinerseits wird durch ein geeignetes Eluiermittel (Cyclohexan/Benzol im Verhältnis 195 : 5) ausgetrieben. Sine Silicagelsäule kann lediglich einmal verwendet werden. Schließlich wird die Säule mit Cyclohexan/Benzol im Verhältnis 195 : 5 eluiert. Mit einer UV-Handlampe (Anregungswellenlänge: 365 nm) wird das Benz(a)pyren als blauviolette fluoreszierende Zone deutlich sichtbar gemacht. Die ersten 45 bis 50 ml des Eluats werden verworfen, worauf die nächste, das Benz(a)pyren enthaltende, ein Volumen von 60 ml aufweisende und farblose Fraktion aufgefangen wird. Die das Benz-(a)pyren enthaltende Fraktion wird sorgfältig auf 5 bis 10 ml eingeengt, worauf das Fluoreszenzspektrum des Konzentrats im Wellenlängenbereich von 340 bis 500 nm (Anregungswellenlänge; 298 nm) aufgenommen wird. Das Spektrum zeigt sämtliche wesentlichen Eigenschaften von Benz(a)pyren (Maxima bei 405, 430 und 455 nm, Schulter bei 410 nm). Daneben zeigt es einen schwachen Hintergrund und oftmals ein weiteres Maximum bei 367 nm. Letzteres ist möglicherweise auf eine weitere aromatische Substanz zurückzuführen. Das Maximum bei 405 nm dient zur quantitativen Bestimmung.
Bei den bei den geschilderten Testverfahren verwendeten Tabaken handelt es sich um eine deutsche Handelsmischung und eine amerikanische Handelsmischung. Die Eroben werden mit einer 2,05 gew.-?6igen Lösung des erfindungsgemäß einsetzbaren Tabakzusatzes behandelt. Die in den folgenden Tabellen I und II enthaltenen Ergebnisse zeigen die unerwartete und nicht vorhersehbare Fähigkeit des chemisch aktiven Mittels zur Entfernung beträchtlicher Mengen unerwünschter Bestand-
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teile aus Tabakrauch. Die Ergebnisse stellen Durchschnittswerte von mindestens 200 Bestimmungen dar. Die statistische Bewertung der Versuchsergebnisse erfolgt entsprechend der DIN-Vorschrift 1240.
Tabelle I
Ronkon- Anzahl Benz(a)- Nikotin Gewicht pro densat der pyren (mg) Zigarette (mg) Züge (ng) (g)
deutsche
Mischung
,33 8 ,75 27, 2 1 ,43 0,98
unbehan-
delt 31
,4 9 ,78 22, 9 1 ,10 1,00
erfindungs-
gemäß be
handelt 26
,7 +11 ,8 -15, 8 -23 ,3 _
A% -15
Die Änderungen im Rohkondensat, in der Anzahl der Züge und dem Gehalt an Benz(a)pyren und Nikotin sind in hohem Maße signifikant.
Tabelle II
Rohkon
densat
(mg)
Anzahl
der
Züge
BenzCa)-
pyren
(ng)
Nikotin
(mg)
,328 Gewicht pro
Zigarette
(g)
amerikani
sche !»lischung
,145
unbehan-
delt 25,7
7,86 18,5 1 ,8 0,94
erfindungs
gemäß be
handelt 24,0
7,49 14,9 1 0,94
Λ?δ -6,6 -4,7 -19,5 -13
0300A2/Q618
291955G tu
Die Änderungen im Rohkondensat, in der Anzahl der Züge und dem Gehalt an l)enz(a)pyren und nikotin sind in hohem "*aße signifikant.
Die angegebenen Ergebnisse sind zwar benz(a)pyrenspezifisch, sie spiegeln jedoch auch eine Verminderung an den sonstigen polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen wieder, da das Benz(a)pyren, wie bereits erwähnt, in größeren Mengen vorhanden ist als die sonstigen polycyclischen aromatischen Bestandteile.
Die erfindungsgemäßen Tabakmischungen können neben dem chemisch aktiven Zusatz auch noch sonstige übliche Tabakzusätze, wie Geschmacksstoffe und Feuchthaitenittel, enthalten.
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Claims (9)

2919558 Patentansprüche
1. Tabakmischung aus Tabak und einem aktiven Bestandteil in Form eines Gemischs aus Gk)Id(Ill)-oxid, Silbern!trat und/oder -sulfat, Platin(IV)-tetrachlorid und einem Cercarbonat, -sulfat und/oder -nitrat in einer zur Verminderung des Gehalts des Tabakrauchs an Rohkondensat, Nikotin und den üblicherweise bei der Verbrennung von Tabak gebildeten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen v/irksamen Menge.
2. Zigarette aus einer Tabakmischung gemäß Anspruch 1.
3. Zigarre aus einer Tabakmischung gemäß Anspruch 1.
4. Pfeifentabak aus einer Tabakmischung gemäß Anspruch 1.
5* Verfahren zum Behandeln von Tabak im Hinblick auf eine Verminderung des Rohkondensats, Nikotins und an polycyclischen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Tabak mit einer wirksamen Menge eines aktiven Mittels in Form eines Gemischs aus Gold(III)-oxid, Silbernitrat und/oder -sulfat, Platin(lV)-tetrachlorid und einem Cercarbonat, -sulfat und/oder -nitrat in einer zur Verminderung des Gehalts des Tabakrauchs an Rohkondensat, Nikotin und normalerweise bei der Verbrennung von Tabak gebildeten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen wirksamen Menge in Berührung bringt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Tabak mit einer wäßrigen Lösung eines aktiven Mittels in Form eines Gemischs aus Gold(III)-oxid, Silbernitrat
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und/oder -sulfat, Platin(IV)-tetrachlorid und einem Cercarbonat, -sulfat und/oder -nitrat mischt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das aktive Mittel in wäßriger Lösung auf den Tabak aufsprüht.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von ungetrockneten Tabakblättern ausgeht.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von getrockneten Tabakblättern ausgeht.
Ö3ÜÖ42/QS19
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