DE2917516C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein schindelartiges Bauelement für Dacheindeckungen, bestehend aus einer rechteckigen witterungsbeständigen Deckplatte, sowie aus einer mit ihr am firstseitigen Teil der Unterseite verbundenen keilstumpfförmigen Wärmedämmschicht aus Schaumkunst­ stoff, die im Bereich ihrer traufseitigen Seitenfläche eine Dicke aufweist, die der Dicke des gesamten Elements an seinem firstseitigen Rand entspricht, und die mit ihrem firstseitigen oberen Rand mit der Deckplatte bün­ dig abschließt, wobei die Wärmedämmschicht eine Breite aufweist, die kleiner als die Hälfte der Breite der Deckplatte ist.

Schindelartige Bauelemente dieser Gattung sind aus der DE-OS 19 54 817 bekannt. Sie werden ihrer Form entspre­ chend Stück für Stück nach Art von Dachziegeln verlegt, was mit einem relativ großen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Bauelement der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem unter Beibehaltung des Erscheinungs­ bildes von Schindeln die Verlegung vereinfacht und die Begehbarkeit sichergestellt wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Bedingt durch die Länge der Bauelemente, die bevorzugt etwa vier Meter beträgt, wird die Verlegung vereinfacht und es kann eine Unterkonstruktion für die Bauelemente entfallen, da diese freitragend auf den Sparren verlegt werden. Die in Längsrichtung der Bauelemente verlaufen­ de Armierung, bevorzugt in Form einer U-Schiene, sorgt für eine ausreichende Tragfähigkeit und ermöglicht die Begehbarkeit. Dies wird durch die Randausbildung der Bauelemente unterstützt. Die in der Deckplatte vorgese­ henen Einschnitte erwecken den optischen Effekt von Ein­ zelschindeln.

Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß zur zusätzli­ chen Befestigung der Deckplatte mit der vorzugsweise aus Polyurethanhartschaumstoff bestehenden Wärmedämmschicht auf der Außenseite der Deckplatte ein ebener Haltestrei­ fen und an der Innenseite der Deckplatte ein in die Wärmedämmschicht eingeschäumter, um seine Längsachse verdrehter Verankerungsstreifen angeordnet ist, die beide durch Heftklammern miteinander verbunden sind, welche sich durch die Deckplatte erstrecken und sowohl den Hal­ testreifen als auch den Verankerungsstreifen umgreifen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 6 näher erläutert.

Fig. 1 zeigt in einem schematischen Querschnitt einen Teil einer Dacheindeckung mit schindelartigen Bauelementen gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch ein Bauelement gemäß Fig. 1.

Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teil des schindelartigen Bauelements.

Fig. 4 zeigt den in Fig. 3 angegebenen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV.

Fig. 5 zeigt den in Fig. 3 angegebenen Schnitt entlang der Schnittlinie V-V.

Fig. 6 zeigt einen Schnitt quer durch die Stirnseiten zweier schindelartiger Bauelemente.

In Fig. 1 ist im Querschnitt ein Teil einer Schindeldach­ eindeckung dargestellt, die durch Aneinanderreihung der erfindungsgemäßen schindelartigen Bauelemente erhalten wird. Die Bauelemente weisen eine Wärmedämmschicht 2 auf, die an den beiden Längsseiten 10 je einen Stufen­ falz 11 aufweist. Die Wärmedämmschicht 2 besteht vorzugs­ weise aus Polyurethanhartschaumstoff, insbesondere einem solchen auf Polyisocyanuratbasis (PIR-Schaum). Ihre Breite direkt unterhalb der Deckplatte 1 ist etwa 1 bis 5 cm kürzer als die Hälfte der Breite der Deck­ platte, die vorzugsweise 33 cm beträgt und etwa 3 bis 5 mm dick ist. Die Breite der Wärmedämmschicht 2 be­ trägt direkt unterhalb der Deckplatte 1 demzufolge vor­ zugsweise 14 bis 15 cm. Als witterungsbeständige Deck­ platten kann man im Handel erhältliche Schindelplatten, egal aus welchem Material, verwenden. Vorzugsweise be­ stehen die Deckplatten jedoch aus Bitumen-Schindelplat­ ten. Jede Deckplatte 1 ist mit der Wärmedämmschicht 2 durch die Haftung des Schaums und zusätzlich durch einen auf der Deckplatte 1 eben verlaufenden Haltestreifen 6 und einen in der Wärmedämmschicht 2 eingeschäumten verdrehten Materialstreifen 7 verbunden. In der Wärme­ dämmschicht 2 befindet sich eine U-Schiene als Armie­ rung 9, welche aus einem entsprechend gebogenen Blech­ streifen besteht, der sich durchnageln läßt, so daß die Befestigung der schindelartigen Bauelemente direkt auf den Sparren mittels der Nägel 16 erfolgen kann.

In Fig. 2 ist im vergrößerten Querschnitt ein schindel­ artiges Bauelement gemäß Fig. 1 dargestellt, wobei die Deckplatte 1 nicht in ihrer ganzen Breite dargestellt ist. Wie man aus dieser Schnittdarstellung sieht, ist die Gesamtdicke d ₁ aus der Dicke der Deckplatte 1 und der Dicke der Wärmedämmschicht 2 genau so groß wie die Dicke d ₂ der Wärmedämmschicht 2 auf der traufseitigen Längsseite 10. Daraus ergibt sich, daß die Wärmedämm­ schicht 2 - ohne die in Fig. 2 gezeigten Stufenfalze - einen stumpfen Keil darstellt, dessen stumpfe Seite mit 4 bezeichnet ist. Dieser Keil umfaßt einen im Quer­ schnitt rechteckigen Grundkörper, auf dem sich ein fla­ cher Keil befindet, der im Querschnitt das Dreieck ABC ergibt und dessen Keilschneide in Punkt B zusätzlich mit 3 bezeichnet ist. Die Wärmedämmschicht 2 weist auf den beiden Längsseiten 10 einen Stufenfalz 11 auf, der so gestaltet ist, daß die Dicke d′ ₁ gleich der Dicke d′ ₂ ist.

In Fig. 3 ist zunächst im Querschnitt und daran anschlie­ ßend in perspektivischer Darstellung ein vorzugsweise 4 m langes schindelartiges Bauelement dargestellt. Die Deckplatte 1 weist zur Erzielung eines schindelartigen Effektes Einschnitte 5 auf. Die Wärmedämmschicht 2 ist wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt gestaltet; auf der Deckplatte 1 sieht man den eben verlaufenden Haltestrei­ fen 6. Außerdem wurde in dieser Figur die Breite der Deckplatte mit b gekennzeichnet.

Der in Fig. 4 dargestellte Schnitt entlang der in Fig. 3 angegebenen Schnittlinie IV-IV läßt erkennen, wie der eben verlaufende Haltestreifen 6, der sich auf der Deck­ platte 1 befindet, mit dem gedrehten Verankerungsstrei­ fen 7 mittels Heftklammer 8 zusammengehalten wird.

Die Fig. 5 zeigt den in Fig. 3 angegebenen Schnitt ent­ lang der Schnittlinie V-V. Auf der Deckplatte 1 ver­ läuft oben der ebene Haltestreifen 6. Unterhalb der Deckplatte 1 ist der gedrehte Verankerungsstreifen 7 zu erkennen, der in der Wärmedämmschicht eingeschäumt ist und der jeweils nach einer Volldrehung zusammen mit dem oberen Haltestreifen 6 mittels der Heftklammer 8 an der Deckplatte 1 befestigt ist. Der Haltestreifen 6 kann aus jedem beliebigen haltbaren Material hergestellt sein. Bevorzugt werden Kunststoff-Streifen, beispielsweise Nylon-Streifen, eingesetzt, wie sie beispielsweise bei der Verpackung von Kisten und kistenähnlichen Behältnis­ sen Anwendung finden. Das gleiche gilt im übrigen für den gedrehten Verankerungsstreifen 7, wobei allerdings ein entsprechender Metallstreifen, beispielsweise ein Blechstreifen, bevorzugt wird.

In Fig. 6 ist im Querschnitt die keilförmige Verbindung von zwei schindelartigen Bauelementen an ihren Stirn­ seiten 12 dargestellt. Bedingt durch diese keilförmige Verbindung können die beispielsweise 4 m langen schin­ delartigen Bauelemente auch zwischen den Dachsparren in Längsrichtung aufeinanderstoßen, ohne daß dadurch die Begehbarkeit verloren geht. Tritt man z. B. auf die rechte Seite des linken Bauelements, so wird der Druck vom oberen Teil der keilförmigen Ausnehmung 14 auf den oberen Teil des keilförmigen Vorsprungs 13 übertragen. Tritt man dagegen auf die linke Seite des rechten Bau­ elements, so setzt sich der Druck vom unteren Teil des keilförmigen Vorsprungs 13 auf den unteren Teil der keil­ förmigen Ausnehmung 14 fort.

Claims (2)

1. Schindelartiges Bauelement für Dacheindeckungen, beste­ hend aus einer rechteckigen witterungsbeständigen Deck­ platte, sowie aus einer mit ihr am firstseitigen Teil ihrer Unterseite verbundenen keilstumpfförmigen Wärme­ dämmschicht aus Schaumkunststoff, die im Bereich ihrer traufseitigen Seitenfläche eine Dicke aufweist, die der Dicke des gesamten Elements an seinem first­ seitigen Rand entspricht, und die mit ihrem firstsei­ tigen oberen Rand mit der Deckplatte bündig abschließt, wobei die Wärmedämmschicht eine Breite aufweist, die kleiner als die Hälfte der Breite der Deckplatte ist, dadurch gekennzeichnet, daß

• (a) das Bauelement so lang ist, daß es direkt auf den Sparren verlegt werden kann,
• (b) die Deckplatte (1) aus einer oder mehreren Schindelplatten, vorzugsweise Bitumenschindel­ platten, besteht, wobei in dem über die Wärme­ dämmschicht (2) frei vorstehenden Bereich der Deckplatte (1) zur Erzielung eines schindelar­ tigen Effektes Einschnitte (5) vorhanden sind,
• (c) sich im Schaumkunststoff der Wärmedämmschicht (2) eine Armierung (9) befindet, die in Längsrich­ tung des Bauelements verläuft,
• (d) das Bauelement an der einen Stirnseite (12) in Form eines keilförmigen Vorsprungs (13) und an der anderen Stirnseite (12) in Form einer ent­ sprechenden keilförmigen Ausnehmung (14) ausge­ bildet ist, wobei die Basis des Keils der Ge­ samtdicke des Bauelements entspricht, und
• (e) die Längsseiten (10) des Bauelements entweder ebenso wie die Stirnseiten (12) ausgebildet sind oder einander entsprechende Stufenfalze (11) oder Nut und Feder aufweisen.

2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite der Deckplatte (1) ein ebener Haltestreifen (6) und an der Innenseite der Deck­ platte (1) ein in die Wärmedämmschicht (2) einge­ schäumter, um seine Längsachse verdrehter Veranke­ rungsstreifen (7) angeordnet ist, die beide durch Heftklammern (8) miteinander verbunden sind, welche sich durch die Deckplatte (1) erstrecken und sowohl den Haltestreifen (6) als auch den Verankerungs­ streifen (7) umgreifen.