DE2854523C2 - Strangpresse zum Auspressen plastischer Kohlemasse zu Elektroden für elektrische Öfen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Strangpresse zum Auspressen plastischer Kohlemasse zu Elektroden für elektrische Öfen mit einem die lose Kohlemasse aufrechtstefegnd aufnehmenden Massezylinder, in welchem ein Preßstempel den Anstauchvorgang bewirkt, und mit einer Auspreßmatrize mit horizontaler Achse, gegen deren Mündung eine Verschlußvorrichtung anlegbar ist

Das Ausgangsmaterial für die Kohleelektroden sind gemahlene, aschearme Spez.ilkokse, gemischt mit verkokbaren Bindemitteln. Das in warmem Zustand plastische Gemisch wird mit Hilfe der Strangpresse unter hohem Druck in der gewünschten Querschnittsform durch ein geeignetes Werkzeug ausgepreßt Der auf diese WeLe entstandene Strang, die sogenannte grüne Elektrode, wird sodann im Ringofen gebrannt wodurch das Bindemittel verkokt wird.

Beim Strangpressen von iCohleelektroden sind jeweils die folgenden Arbeitsschritte durchzuführen:

— Einbringen der losen Masse in den Massezylinder,

— Evakuieren der in der Masse vorhandenen Luft,

— Anstauchen der Masse mit einem bestimmten Vorpreßdruck,

wobei die vorgenannten Maßnahmen wiederkehrend sooft durchgeführt werden, bis der Massezylinder den gewünschten Füllgrad aufweist. Sodann erfolgt das Auspressen des Stranges durch ein den Querschnitt des fertigen Stranges bestimmendes Werkzeug, Abscheren des Stranges und Abtransportieren der grünen Elektrode.

Es sind eine Anzahl von Strangpressen für Kohleelektroden mit horizontal angeordnetem Massezylinder bekannt (DE-AS 10 21481, DE-OS 16 02 273, DE-AS 22 08 469). Nachteilig bei diesen Pressen ist, daß das Einfüllen der Masse in den Zylinder zeitraubend ist, weil die Masse nicht von sich aus den Zylinderquerschnitt ausfüllt sondern immer wieder nachgeschoben werden muß. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Masse in dem untenliegenden Teil des Zylinderraums stärker verdichtet wird, weil dort der Verdichtungsvorgang bereits beginnt, während die Masse zum Ausfüllen des oberen Teils des Zylinderraums noch zusammengeschoben wird.

Man hat daher Strangpressen vorgeschlagen, bei denen der Massezylinder um eine horizontale Achse schwenkbar ist. Der Zylinder wird in aufrechter Stellung gefüllt, wobei er einen besseren Füllgrad aufweist, als dies in liegender Stellung erreichbar ist. Ebenfalls in aufrechter Stellung wird evakuiert und angestaucht.

Sodann wird derMassezylinder in waagerechte Stellung geschwenkt und der Etektrödenstrang ausgepreßt .Strangpressen dieser Bauart sind durch die Prospektblätter Hy 6657 BD8.71, Hy 66 71 BD, 1.74 und 51 69 der bemag-Hydraulik GmbH bekanntgeworden. Bei diesen Pressen bleibt zwar der Vorteil, den das waagerechte Auspressen des Stranges im Hinblick auf das bequeme Abscheren und dem einfachen Abtransport auch langer Sttangabschnitte bietet, erhalten, jedoch ist ein großer technischer Aufwand erforderlich. Dieser beruht im wesentlichen darauf, daß zum Anstauchen und zum Auspressen zwei Preßvorrichtungen vorgesehen sein müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strangpresse der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß — wie bei den zuletzt erwähnten Pressen — die Masse in einen aufrechtstehenden Massezylinder eingebracht werden kann und der fertige Strang das Preßwerkzeug in waagerechter Richtung verläßt ohne jedoch einen schwenkbaren Massezylinder mit dem dafür erforderlichen großen technischen Aufwand zu benötigen.

Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst daß der Massezylinder fest am Pressenrahmen angeordnet und mit der Auspreßmatrize durch einen Krümmer verbunden ist Durch diese Anordnung wird als zusätzlicher Vorteil eine schnellere Arbeitsweise erreicht weil die Zeit für das Schwenken des schweren Massezylinders entfällt

Die Umlenkung von plastischen Massen beim Pressen ist in anderem Zusammenhang zwar bekannt So ist z. B. eine Strangpresse zum heißen Verpressen von pulverförmigen Hartmetallkarbiden mit Bindemittel als Vorprodukt für Sinterwerkstücke mit einem engen, um 90° abgewinkelten Kanal versehen, an dessen Ende das Material beim Durchgang durch engmaschige Siebe plastisch gemacht wird (US-PS 22 71 960). Im Hinblick auf die völlige Verschiedenheit der dort vorliegenden Probleme von denen, die beim Strangpressen von Kohleelektroden zu lösen sind, konnte der Fachmann diesem Vorschlag keine Anregung für die Konstruktion einer Strangpresse der hier interessierenden Art entnehmen.

Bekannt ist auch, am Preßkopf einer Metallrohrpresse, insbesondere einer Bleikabelpresse, einen oder mehrere Aufnehmer quer zur Materialachse anzuordnen (DE-PS 6 73 678). Dies ist erforderlich, um das flüssige Metall an die Stelle, an der um das geradlinig durchlaufende Kabel der Metallmantel erzeugt wird, zu bringen. Die an der Innenseite der Krümmung befindlichen Wandteile des Kanals sind so ausgebuchtet oder mit Einsätzen versehen, daß an der Innen- und Außenseite des Kanals annähernd gleichlange Fließlinien entstehen. Auch bei Maschinen für das Extrudieren von Ummantelungen, z. B. von Kabeln mit thermoplastischem Material, besteht nach Meinung der Fachwelt (Schenkel, Kunststoff-Extrudertechnik, 2. Auflage, 1963, Seite 360 ff.) das Hauptproblem der Ummantelungswerkzeuge — Quer- oder Schrägspritzköpfe — in der gleichmäßigen Umlenkung des Masseflusses, welche Voraussetzung für eine im ganzen Umfang maßhaltige Ummantelung ist Entweder kann eine S-förmige Umlenkung gewählt werden oder — was der häufigere Fall ist — der Innenbogen des Fließweges wird künstlich verlängert oder in seinem Widerstand auf andere Weise vergrößert, um dadurch den auf dem Außenbogen größeren Abfall des Massedrucks zu kompensieren.

Der Betrieb der erfindungsgemäßen Strangpresse hat überraschenderweise gezeigt, daß die im Krümmer

wegen der Wegdifferenz zwischen Innen- und Außehbogen befürchtete Ungleichmäßigkeit im fertigen Strang nicht festzustellen ist, sondern daß der Strang die sonst nur beim Anstauchen im senkrecht stehenden Massezylinder erzielbare Gleichmäßigkeit aufweist.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, die das Werkstück sowie die Versehiußvorrichtung im seitlichen Schnitt zeigt, näher erläutert

Der mit 1' bezeichnete Mässezylinder ist in der Achse der nicht dargestellten Vertikal-Strangpresse im Auf- <° nehmerholm ortsfest angeordnet In der Preßachse arbeitet ein einziger Preßstempel, der sowohl das Anstauchen als auch das Auspressen der Kohlemasse besorgt

Am unteren Ende des feststehenden Massezylinders is 1' ist ein Krümmer 40 befestigt, an dem wiederum eine horizontal angeordnete Auspreßmatrize 41 lösbar befestigt ist Zum Verschließen der Mündung der Aüspreßriiatrize 41 dient eine Verschhißvorrichtung 13, die mit Hilfe einer druckmittelahgetriebenen Zylinder-Kolbeh-Anordnung 12 verschwenkbar ist

Vor dem Anstaüch-Vörgang wird die am Krümmer 40 bei 42 angelenkte Verschlußvorrichtung 13 in die Achse der Auspreßmatrize 41 geschwenkt und die Verschlußplatte 11 gegen die Mündung der Auspreßmatrize gepreßt Sobald das Anstauchen beendet ist, wird die Verschlußvorrichtung 13 iri die strichpunktiert gezeichnete Position gebracht Die zum Auspressen des Stranges erforderliche Kraft wird vom Preßstempel in vertikaler Richtung aufgebracht Die Verdichtung der Elektrodenmasse erfolgt bereits vor dem Bogen des Krümmers in so ausreichendem Maß, daß die Umlenkung die gleichmäßige Verdichtung des Materials über den Querschnitt nicht beeinträchtigt Die ausgepreßte Elektrode gelangt auf ein nicht dargestelltes Auslaufbett

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Strangpresse zum Auspressen plastischer Kohlemasse zii Elektroden für elektrische Öfen,.mit einem die lose Kohlemasse aufrechtstehend aufnehmenden Massezylinder, in welchem ein Preßstempel den Anstauchvorgang bewirkt, und einer Auspreßmatrize mit horizontaler Achse, gegen deren Mündung eine Verschlußvorrichtung anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Massezylinder (I') fest am Pressenrahmen angeordnet und mit der Auspreßmatrize (41) durch einen Krümmer (40) verbunden ist.