DE2853500C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung
von Vitamin B₁₂ in einer Flüssigkeit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für medizinische Zwecke ist es von großer Bedeutung,
daß der Vitamin B₁₂-Gehalt im menschlichen Serum genau bestimmt
werden kann. Beispielsweise kann der Vitamin B₁₂-
Gehalt von normalem Serum von etwa 150 bis 1000 pg/ml variieren.
Bei Werten unter 150 pg/ml ist eine Anämie aufgrund
von Vitamin B₁₂-Mangel zu diagnostizieren. In der Vergangenheit
sind mikrobiologische Bestimmungsmethoden angewandt
worden, wobei der Organismus Euglena gracilis eingesetzt
wurde. Vor kurzem sind auch Radioassays entwickelt worden,
bei denen als bindendes Protein der Intrinsic Factor (im
folgenden mit IF abgekürzt) verwendet wurde (siehe beispielsweise
Clin. Chim. Acta, 32 (1971), 339. Bei diesen
Radioassays ist es von Bedeutung, daß man zunächst das zu
analysierende Serum einer Behandlung unterzieht, um das
Vitamin B₁₂ von seinem Serumbindeprotein Transcobalamin
(im folgenden TC genannt) abzutrennen. Dies wird dadurch bewirkt,
daß man das Serum in einem Puffer von niedrigem pH-
Wert verdünnt und anschließend etwa 15 min lang kocht. Das
TC wird dadurch denaturiert, während das Vitamin B₁₂ nicht
beeinträchtigt wird. Danach wird der Radioassay mit dem
gekochten Serum durchgeführt.
Bei der Verwendung des IF als Bindeprotein in derartigen
Radioassays haben sich jedoch verschiedene Nachteile
bemerkbar gemacht, so daß vorgeschlagen wurde
(British Journal of Haematology, 25 (1973), 359), Kükenserum
als besseres Bindeprotein für derartige Zwecke einzusetzen.
In der genannten Literaturstelle
wird gezeigt, daß bei verhältnismäßig hohen pH-Werten
(9 bis 12) die Bindung des IF mit Vitamin B₁₂ sehr scharf
abfällt, während die Bindung von Kükenserum mit Vitamin B₁₂
konstant bleibt. Deshalb wird empfohlen, den Radioassay
mit Kükenserum bei einem pH-Wert von etwa 9,2 durchzuführen.
Außerdem wird gezeigt, daß die Bindung von Vitamin B₁₂ an
Kükenserum durch die Anwesenheit von denaturiertem menschlichen
Serum, wie es bei dem wesentlichen Vorbereitungsschritt
für den Radioassay, nämlich dem Kochen des Serums
zur Denaturierung des endogenen Vitamin B₁₂-Bindeproteins
erzeugt wird, nicht beeinträchtigt wird.
Während also das bekannte Radioassayverfahren zur Bestimmung
von Vitamin B₁₂ unter Verwendung des IF dadurch
verbessert werden kann, daß man Kükenserum als Bindeprotein
einsetzt, besitzt es selbst bei Verwendung von
Kükenserum trotzdem eine Reihe von Nachteilen, die sich
hauptsächlich aus der Notwendigkeit ergeben, einen Verdünnungs-
und Kochvorgang durchzuführen. Auf diese Weise
sind die für die Vitamin B₁₂-Konzentration erhaltenen
Werte normalerweise höher (wenn die freie Fraktion gezählt
wird) als diejenigen Werte, die bei demselben Serum mit
Hilfe der mikrobiologischen Methode erhalten werden. Dies
kann auf unspezifische Adsorption von Vitamin B₁₂ an das
durch das Kochen denaturierte Serumprotein zurückzuführen
sein. Der Kochvorgang selbst ist außerdem unerwünscht, da
er zeitraubend und schwierig auf kontinuierliche Weise
durchzuführen ist. Außerdem ist zur Verhütung von Ausfällungen
während des Kochens eine Verdünnung des Serums im
Verhältnis 1 : 5 erforderlich. Außerdem ist die anzuwendende
Konzentration an radioaktiver Markierungssubstanz verhältnismäßig
hoch (häufig höher als einige der Standardlösungen
mit niedriger Konzentration), was zusammen mit
dem Erfordernis, einen Verdünnungsschritt vorzusehen, zu
einer geringen Empfindlichkeit und dem Fehlen von Genauigkeit
am unteren Ende des Bereichs für die zu ermittelnden
Konzentrationen führt. Dies ist von besonderer Bedeutung,
da gerade am unteren Ende des Konzentrationsbereichs, beispielsweise
um und unterhalb 150 pg/ml, die größte Genauigkeit
erforderlich ist.
Es stellte sich daher die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zur Bestimmung
von Vitamin B₁₂ in Flüssigkeiten, insbesondere in
menschlichem Serum, zu entwickeln, durch das bestimmte Nachteile
der oben beschriebenen Radioassayverfahren vermindert oder
ganz überwunden werden. Es wurde gefunden, daß
in dem Fall, in dem die Bestimmung unter Verwendung von
Kükenserum als Bindeprotein bei einem pH-Wert von etwa
12,8 bis 13,2 durchgeführt wird, ein vorheriges Kochen sowie
eine Verdünnung der Probe aus menschlichem Serum nicht
erforderlich sind. Der Fortfall des Verdünnungs- und Kochschrittes
vereinfacht das Verfahren nicht nur beträchtlich
und macht es für eine kontinuierliche Durchführung nach
dem Prinzip des kontinuierlichen Durchflusses geeignet,
sondern erhöht auch die Genauigkeit der Bestimmung.
Gegenstand der Erfindung ist somit, daß man bei einem
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Stufe a)
einen Puffer zur Herstellung eines pH-Wertes von 12,8 bis 13,2 verwendet.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren dazu verwendet,
Vitamin B₁₂ in menschlichem Serum zu bestimmen, muß der
Puffer eine Menge an Cyanidionen enthalten, die ausreicht,
sämtliches im menschlichen Serum vorhandenes Vitamin B₁₂
in die Cyanoform zu überführen. Normalerweise wird Kaliumcyanid
verwendet, wenngleich auch andere Cyanidionen enthaltende
Substanzen, wie beispielsweise Natriumcyanid,
verwendet werden können. Die Cyanoform des Vitamin B₁₂ läßt
sich von dem Bindeprotein im menschlichen Serum bei den
hohen pH-Werten, wie sie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewandt werden, abtrennen. In dem Maße, wie die Konzentration
an Kaliumcyanid in dem für die Bestimmung verwendeten
Puffer von Null aus ansteigt, steigt auch die
Dissoziation des Vitamin B₁₂ von dem Bindeprotein im
menschlichen Serum. Bei einer Konzentration von Kaliumcyanid
von etwa 20 µg/ml ist die Dissoziation größer als
92%. Oberhalb dieser Konzentration erhöht sich die Dissoziation
nur geringfügig, jedoch wird dann die Bindung
des Vitamin B₁₂ an das Kükenserum ernstlich beeinträchtigt.
Daher ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, in dem für die Bestimmung verwendeten Puffer
beispielsweise Kaliumcyanid mit einer Konzentration von
etwa 20 µg/ml zu verwenden.
Bei pH-Werten von etwa 12,9 und darüber wird das
Vitamin B₁₂ von den im menschlichen Serum vorhandenen
Bindeproteinen (TC) vollständig abgetrennt. Bei derartigen
pH-Werten wurde jedoch gefunden, daß Vitamin B₁₂ trotzdem
noch an Kükenserum gebunden bleibt. Durch die Verwendung
von Kükenserum als Bindeprotein bei pH-Werten von etwa
12,9 und darüber gibt es daher keine Störung durch das TC
des menschlichen Serums, und das Kükenserum bleibt an das
Vitamin B₁₂ gebunden und führt zu einer hohen Genauigkeit
bei der Bestimmung.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt der pH-Wert
vorzugsweise im Bereich von 12,9 bis 13,1. Es kann
aber auch bei niedrigeren oder höheren pH-Werten gearbeitet
werden, und zwar im Bereich von 12,8 oder 13,2.
Bei einem pH-Wert von etwa 12,7 und darunter dissoziiert das
Vitamin B₁₂ dagegen nicht vollständig von den das Vitamin B₁₂ bindenden
Proteinen im menschlichen Serum. Bei
pH-Werten oberhalb von etwa 13,1 nimmt das Ausmaß der Bindung
zwischen dem Kükenserum und dem Vitamin B₁₂ ab.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die im
Kükenserum vorhandenen, das Vitamin B₁₂ bindende, Proteine
ausgenutzt. Es kann Vollkükenserum verwendet werden, oder
gewünschtenfalls können die das Vitamin B₁₂ bindenden
Proteine des Kükenserums (die vermutlich Kükenserum-Transcobalamine
sind), von dem Serum abgetrennt und als solche
verwendet werden. Wenn Vollkükenserum verwendet wird, stört
natives Vitamin B₁₂, das in ihm enthalten sein kann, nicht,
weil, wie dem Fachmann bekannt ist, das Kükenserum in
starker Verdünnung (von der Größenordnung von 10 000) eingesetzt
wird.
Bei dem bekannten Verfahren sind zur Bestimmung von
Vitamin B₁₂ auf competitiver Bindung beruhende Radioassays
angewandt worden. Bei einem Verfahren zur competitiven Bindung
gemäß der Erfindung wird eine radioaktive Markierung,
wie beispielsweise ⁵⁷Co oder ¹²⁵I, bevorzugt, wenngleich
andere Markierungen, wie Fluoreszenz- oder Enzymmarkierungen,
ebenfalls verwendet werden können.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren im Hinblick
auf die Verwendung einer radioaktiven Markierung
(⁵⁷Co) erläutert.
Bei einem Verfahren mit competitiver Bindung gemäß
der Erfindung ist es erforderlich, in Stufe b) die freie
Fraktion von Vitamin B₁₂ (markiert und nicht markiert) von
der gebundenen Fraktion von Vitamin B₁₂ (dem markierten
und nicht markierten Vitamin B₁₂, das an die Kükenserumproteine
gebunden worden ist) zu trennen. Um diese Abtrennung
zu erleichtern, werden vorzugsweise zwei alternative
Techniken eingesetzt. Bei der ersten wird das Gemisch
mit einem festen Material in Berührung gebracht,
zweckmäßig einem teilchenförmigen Material, das sich selektiv
entweder an die freie Vitamin B₁₂-Fraktion oder
die gebundene Vitamin B₁₂-Fraktion, jedoch nicht an beide
adsorbieren oder binden kann. Es wurde gefunden, daß zu
diesem Zweck mit Albumin beschichtete Aktivkohleteilchen
geeignet sind, da sie selektiv die freie Fraktion adsorbieren.
Selbstverständlich können auch andere Teilchen
verwendet werden, wie dem Fachmann ersichtlich. Das feste
Material wird anschließend aus dem Gemisch abgetrennt und
kann selbst auf seinen Gehalt an markiertem Vitamin B₁₂
analysiert werden, oder die Analyse kann bei dem restlichen
Gemisch durchgeführt werden.
Die zweite, alternative Technik besteht in der Verwendung
eines teilchenförmigen Materials in Schritt a),
wobei auf diesem Material die Bindeproteine aus dem Kükenserum
immobilisiert worden sind. Auf diese Weise wird die
gebundene Vitamin B₁₂-Fraktion selbst immobilisiert, nachdem
sie an die Proteine aus dem Kükenserum gebunden worden
ist. Die festen Teilchen können aus dem Gemisch abgetrennt
werden, wobei sie die gebundene, jedoch nicht die
freie Vitamin B₁₂-Fraktion mit sich führen. Vorzugsweise
enthalten die Teilchen ein magnetisch anziehbares Material,
so daß sie leicht aus dem Gemisch abgetrennt werden
können. Einzelheiten über die Anwendung derartiger Teilchen
sind der DE-OS 27 10 438 zu entnehmen.
Beispiele für diese beiden Techniken werden im
folgenden in allgemeinen Ausführungen in bezug auf Bestimmungen
in menschlichem Serum angegeben.
Bei der ersten Technik wird das zu untersuchende
menschliche Serum mit einer Lösung aus markiertem Vitamin
B₁₂, beispielsweise ⁵⁷Co-markierten Vitamin B₁₂, und einem
Kükenserumextrakt, der Vitamin B₁₂ bindende Proteine enthält,
in einem Puffer von einem pH-Wert von etwa 13 vermischt.
Das Gemisch wird bebrütet und anschließend mit mit
Albumin beschichteter Aktivkohle versetzt. Die beschichtete
Aktivkohle adsorbiert das freie Vitamin B₁₂, jedoch nicht
die zwischen dem Vitamin B₁₂ und den bindenden Proteinen
des Kükenserums gebildeten Komplexe. Danach wird die Aktivkohle
abgetrennt und entweder die verbleibende Flüssigkeit
oder - in stärkerem Maße bevorzugt - die abgetrennte Aktivkohle
auf ⁵⁷Co analysiert. Aus Ergebnissen, die bei der
Analyse von Lösungen mit bekannter Vitamin B₁₂-Konzentration
erhalten worden sind, kann die Menge an Vitamin B₁₂
in dem zu untersuchenden menschlichen Serum an Hand des
⁵⁷Co-Gehaltes, beispielsweise unter Verwendung von Standardkurven,
ermittelt werden.
Bei der zweiten Technik werden die das Vitamin B₁₂
bindenden Proteine aus dem Kükenserum auf festem, teilchenförmigen
Material immobilisiert. Beispielsweise können sie
an Celluloseteilchen oder mit Cellulose beschichteten Teilchen,
die mit Bromcyan aktiviert sind, gekuppelt werden.
Verfahren zur Immobilisierung von Reaktionsteilnehmern auf
kleinen Teilchen sind bekannt. Es wird bevorzugt, Teilchen
zu verwenden, die ein magnetisch anziehbares Material, wie
beispielsweise Fe₃O₄, enthalten, da dadurch die anschließende
Abtrennung erleichtert wird. Die Teilchen werden mit dem
zu untersuchenden menschlichen Serum und mit markiertem
Vitamin B₁₂, wie beispielsweise⁵⁷Co-Vitamin B₁₂, vermischt,
und das Gemisch wird geschüttelt und bebrütet. Anschließend
werden die Teilchen abgetrennt und entweder die
restliche Flüssigkeit oder die abgetrennten Teilchen auf
⁵⁷Co analysiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist natürlich besonders
für die Untersuchung von menschlichem Serum geeignet,
jedoch kann es auch zur Bestimmung des Vitamin B₁₂-
Gehaltes anderer Flüssigkeiten angewandt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nach dem kontinuierlichen
Durchflußprinzip durchgeführt werden, dessen
allgemeine Merkmale bekannt sind.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Beispielen
und Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen bedeutet
Fig. 1 eine Standardkurve für die Bestimmung gemäß
Beispiel 1,
Fig. 2 eine Standardkurve für die Bestimmung gemäß
Beispiel 2 und
Fig. 3 eine grafische Darstellung der Korrelation
zwischen den in Beispiel 2 erhaltenen sowie mikrobiologisch
erhaltenen Ergebnissen.
Die Vitamin B₁₂ bindenden Anteile von Kükenserum
wurden mit Teilchen aus Cellulose/Fe₃O₄ von einer mittleren
Größe von 2 bis 3 µ gekuppelt, indem man zunächst die Teilchen
nach dem bekannten Verfahren der Aktivierung der
Cellulosekomponente mit Bromcyan aktivierte und anschließend
das Kükenserum mit den aktivierten Teilchen 72 h bei
etwa 4°C bebrütete.
Der bei den Bestimmungen und zur Verdünnung der zu
untersuchenden Komponenten vor der Bestimmung verwendete
Puffer bestand aus 50 mM Kaliumchlorid, 0,002% Kaliumcyanid
und 0,1% Natriumazid, mit 2-n Natronlauge auf pH 13,0 eingestellt.
Das mit ⁵⁷Co aktivierte Vitamin B₁₂ war im Handel
erhältlich und besaß eine spezifische Aktivität von 100
bis 300 µCi/µg.
Die Bestimmung verlief unter Zugabe der Reagenzien
in der angegebenen Reihenfolge wie folgt:
Standard oder Serum 50 µl
⁵⁷Co-Vitamin B₁₂ (4,4 pg)150 µl
Festphasenkükenserum100 µl
Das Festphasenkükenserum wird mit einer Verdünnung von
1 g/640 ml verwendet, bestimmt mit Hilfe einer dosisabhängigen
Standardkurve als optimale Verdünnung für den Versuch.
Die incubierten Gemisch wurden 3 h bei Raumtemperatur
durch Überkopfdrehung kontinuierlich gemischt. Die Abtrennung
erfolgte durch Zentrifugieren, wonach die Teilchen
mit Pufferlösung gewaschen wurden und die feste Phase
(gebundene Fraktion) 5 min in einem Gammazähler ausgezählt
wurde.
Unter Verwendung von Standardlösungen von Vitamin
B₁₂ wurde die in Fig. 1 dargestellte Standardkurve erhalten.
Unter Verwendung dieser Kurve wurden zehn Sera untersucht
und in bezug auf die mikrobiologische Bestimmung
mit E. gracilis korreliert, wobei eine Regressionslinie
von y=0,9x+31 und ein Korrelationskoeffizient von 0,93
erhalten wurden.
Ein Extrakt aus dem Vitamin B₁₂-bindenden Protein
wurde nach folgender Methode aus Kükenserum erhalten:
Ausfällung mit Ammoniumsulfat, wobei die gewünschte Proteinfraktion bei einem Sättigungsgrad zwischen 35 und 80% ausfiel. Diese Fraktion wurde in einer 10 mM-Lösung von Ammoniumhydrogencarbonat wieder gelöst, der Säulenchromatografie mit DE-52-Cellulose unterworfen und mit einem Gradienten von Ammoniumhydrogencarbonat eluiert. Aliquote Teile dieses Extraktes wurden bei allen folgenden Flüssigphasenbestimmungen verwendet.
Ausfällung mit Ammoniumsulfat, wobei die gewünschte Proteinfraktion bei einem Sättigungsgrad zwischen 35 und 80% ausfiel. Diese Fraktion wurde in einer 10 mM-Lösung von Ammoniumhydrogencarbonat wieder gelöst, der Säulenchromatografie mit DE-52-Cellulose unterworfen und mit einem Gradienten von Ammoniumhydrogencarbonat eluiert. Aliquote Teile dieses Extraktes wurden bei allen folgenden Flüssigphasenbestimmungen verwendet.
Der Puffer, der für die Bestimmung sowie für die
Verdünnung der für die Bestimmung verwendeten Komponenten
vor der Bestimmung selbst verwendet wurde, bestand aus
50 mM Kaliumchlorid, 0,0002% Kaliumcyanid und 0,1% Natriumazid,
mit 2n Natronlauge auf pH 13,0 eingestellt.
Die Bestimmung wurde mit den in der angegebenen
Reihenfolge zugesetzten Bestandteilen wie folgt durchgeführt:
Standard oder Serum 50 µl
⁵⁷Co-Vitamin B₁₂ (4,4 pg)100 µl
Puffer1250 µl
Kükenserumextrakt 100 µl
Der Kükenserumextrakt wurde mit einer Verdünnung von
1/12800 verwendet, bestimmt mit Hilfe einer dosisabhängigen
Standardkurve als optimale Verdünnung für den Ansatz.
Nach Vermischen der Komponenten wurden die bebrüteten Gemische
2 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Trennung von
gebundenen und freien Fraktionen wurde durch Zugabe von
0,3 ml einer wie folgt hergestellten Aktivkohlesuspension
bewirkt:
Aktivkohle Norit-OL5 g/100 ml destilliertes Wasser
Rinderserumalbumin (BSA)0,5 g/100 ml destilliertes Wasser
Die beiden Bestandteile wurden miteinander vermischt, und
die mit Rinderserumalbumin beschichtete Aktivkohle wurde
zentrifugiert, um überschüssiges Rinderserumalbumin und
Feinteile abzutrennen, worauf die Aktivkohle in dem ursprünglichen
Volumen (200 ml) erneut suspendiert wurde.
Danach wurde das Natriumazid bis zu einer Endkonzentration
von 0,1% zugesetzt.
Nach der Zugabe der Aktivkohle wurde der Inhalt
der Versuchsgläser vermischt und 10 min bei ewa 3000
UpM zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde
abgesaugt und das Aktivkohlepellet (freie Fraktion)
5 min in einem Gammazähler gezählt.
Unter Verwendung von Standardlösungen von Vitamin
B₁₂ wurde die in Fig. 2 dargestellte Standardkurve
erhalten. Unter Verwendung dieser Kurve wurden zwanzig
Proben aus Menschenserum analysiert und die Ergebnisse
mit auf mikrobiologische Weise erhaltenen Ergebnissen
verglichen. Man erhielt einen Korrelationskoeffizienten
von 0,97 mit einer Regressionslinie von y = 1,15x-6,92
(Fig. 3).
Gegenstand der Erfindung ist schließlich die Verwendung
eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten
Satzes aus Einzelreagenzien, bestehend aus
einer Reihe von Lösungen von Vitamin B₁₂ von bekannter
Konzentration, Vitamin B₁₂-bindenden Proteinen aus
Kükenserum, einem oder mehreren Standardsera und
⁵⁷Cobalt-Vitamin-B₁₂ zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die einzelnen Komponenten können
sämtlich in gefriergetrockneter Form vorliegen. Der
Reagenziensatz kann weiterhin eine Suspension mit beschichteter
Aktivkohle enthalten.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung von Vitamin B₁₂ in einer
Flüssigkeit durch kompetitive Bindung, wobei man
- a) ein Gemisch aus der Flüssigkeitsprobe, Vitamin B₁₂- bindenden Proteinen aus Kükenserum, markiertem Vitamin B₁₂ und einem Puffer zur Herstellung eines bestimmten pH-Wertes bildet, wobei man die Menge an bindenden Proteinen aus Kükenserum so wählt, daß sie nicht ausreicht, um sämtliches vorhandenes Vitamin B₁₂ und markiertes Vitamin B₁₂ zu binden,
- b) die freie ungebundene Fraktion von Vitamin B₁₂ und markiertem Vitamin B₁₂ in dem Gemisch von der gebundenen Fraktion von Vitamin B₁₂ und markiertem Vitamin B₁₂ in dem Gemisch trennt, und
- c) die freie oder die gebundene Fraktion aus Vitamin B₁₂ und markiertem Vitamin B₁₂ auf ihren Gehalt an markiertem Vitamin B₁₂ analysiert und auf diese Weise mit Hilfe von Standardergebnissen die Menge an in der Probe vorhandenem Vitamin B₁₂ bestimmt
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe a) einen Puffer zur Herstellung eines pH-Wertes
von 12,8 bis 13,2 verwendet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe b) das Gemisch mit einem festen Material
in Berührung bringt, das sich selektiv an entweder die
freie oder die gebundene Fraktion adsorbiert oder bindet,
und nach dieser Adsorption oder Bindung das Material aus
dem Gemisch abtrennt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als festes Material ein Material aus Teilchen von
mit Albumin beschichteter Aktivkohle verwendet, die die
freie Fraktion selektiv adsorbiert.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe a) Vitamin B₁₂-bindende Proteine aus Kükenserum
verwendet, die auf einem festen, teilchenförmigen Material
immobilisiert sind, und in Stufe b) das teilchenförmige
Material, das die Proteine und die gebundene Fraktion
trägt, aus dem Gemisch abtrennt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als teilchenförmiges Material, auf dem die Bindeproteine
immobilisiert sind, ein Material verwendet, das
aus einem magnetisch anziehbaren Material besteht, und
daß man in Stufe b) das teilchenförmige Material aus dem
Gemisch mit Hilfe eines Magneten abtrennt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe a) Vollkükenserum zur Bereitstellung der
Vitamin B₁₂-bindenden Proteine in dem Gemisch verwendet.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als markiertes Vitamin B₁₂ ein radioaktiv markiertes
Vitamin B₁₂ verwendet.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als zu untersuchende Flüssigkeit menschliches Serum
und als Puffer einen solchen verwendet, der Cyanidionen in
einer Menge enthält, die ausreicht, um sämtliches Vitamin
B₁₂ in dem menschlichen Serum in die Cyanoform zu überführen.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Puffer einen solchen verwendet, der einen
pH-Wert in dem Gemisch von 12,9 bis 13,1 herstellt.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Bestimmung nach dem automatisierten kontinuierlichen
Durchflußprinzip durchführt.
11. Verwendung eines in einer Verpackungseinheit
konfektionierten Satzes aus Einzelreagenzien zur
Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, bestehend aus folgenden
Bestandteilen:
einer Reihe von Lösungen von Vitamin B₁₂ von bekannter Konzentration, Vitamin B₁₂-bindenden Proteinen aus Kükenserum, einem oder mehreren Standardsera, 57 Cobalt-Vitamin-B₁₂ und gegebenenfalls einer Suspension aus beschichteter Aktivkohle.
einer Reihe von Lösungen von Vitamin B₁₂ von bekannter Konzentration, Vitamin B₁₂-bindenden Proteinen aus Kükenserum, einem oder mehreren Standardsera, 57 Cobalt-Vitamin-B₁₂ und gegebenenfalls einer Suspension aus beschichteter Aktivkohle.
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