DE2806860C3 - Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der freien Fraktion eines Hormons in einer biologischen Flüssigkeit - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der freien Fraktion eines Hormons in einer biologischen FlüssigkeitInfo
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Description
K1(M1-HP1),
V KJM1-HP1)
20
25
worin D für den Verdünnungsfaktor steht, um den
die biologische Flüssigkeit vor dem Kontaktieren mit der festen Matrix verdünnt worden ist, Ks die
Absorptionskonstante der festen Matrix gegenüber dem freien Hormon bedeutet, S>
für die Gesamtzahl von Bindestellen in der festen Matrix steht und
35
die Summe der Produkte ist, die man erhält, wenn man die Assoziationskonstante der Bindungsstellen
des Typs /gegenüber dem Hormon, d. h. ΑΓ» mit der
Konzentration der ungebundenen Stellen des Typs i, w angegeben als Gesamtkonzentration der Stellen des
Typs i, d.h. M» minus der Konzentration der gebundenen Stellen des Typs i, d. h. HPi, für alle η
Spezies der Bindungsstelien in der biologischen Flüssigkeit multipliziert
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die biologische Flüssigkeit
Blutserum ist, und daß der Kontakt zwischen dem Blutserum und der festen Matrix bei einem
stabilisierten pH-Bereich von 73 bis 7,8 und einer physiologisch annehmbaren Temperatur durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hormon Thyroxin
und/oder Trijodthyronin ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der Wert für das
Produkt KsS0 etwa 10 bis etwa 80 beträgt, und daß
der Wert von D etwa 1 bis etwa 20 beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ω
dadurch gekennzeichnet, daß man als Analysenme* thode zur Bestimmung des an die feste Matrix
gebundenen Hormons eine radioimmunologische Methode anwendet
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Matrix ein natürliches, synthetisches oder modifiziertes
Harz verwendet
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Matrix
ein modifiziertes dreidimensionales Polysaccharid verwendet
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Matrix
Sephadex LH-20 verwendet
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Matrix
Sephadex G-25 verwendet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der freien Fraktion eines Hormons
in einer biologischen Flüssigkeit, die gebundenes und ungebundenes Hormon in einem Gleichgewichtszustand
enthält
Es ist bekannt, daß einige Hormone, die in Körperflüssigkeiten zirkulieren, in zwei Formen, nämlich
an Trägerproteine gebunden und ungebunden, vorkommen. Die zwei Fraktionen liegen untereinander
im Gleichgewichtszustand vor. Die freie Fraktion ist in vielen Fällen für die biologischen Effekte direkt
verantwortlich. Thyroidhormone, Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die in dem Blut zirkulieren, sind
hauptsächlich an Trägerproteine durch eine nicht-kovalente Bindung gebunden. Trägerproteine sind z. B. ein
«-Globulin (thyroxinbindendes Globulin, TBG), das etwa 75% der Hormone bindet, eine Präalbuminfraktion
(TBPA) und eine Albuminfraktion (TBA), die etwa 15 bzw. 10% der Hormone binden. Die Assoziationskonstanten
von T3 und T4 mit Bindeproteinen sind verschieden: Die TS-TBG-Assoziationskonstante ist
niedriger als die T4-TBG-Assoziationskonstante. Die T3-TBPA-Assoziationskonstante ist vernachlässigbar.
Selbst dann, wenn sehr kleine Fraktionen von T3 und T4 ungebunden im Plasma (FT3 und FT4) zirkulieren, dann
werden nur die ungebundenen Fraktionen als biologisch aktiv angesehen. Es ist nachgewiesen worden, daß
gebundene Hormonfraktionen durch Zellmembranen nicht hindurchgehen können.
Es ist daher wesentlich, die Hormonfunktionen mit ihrer freien Fraktion anstelle mit oer in dem Serum
vorhandenen Gesamtmenge in Beziehung zu bringen. Variationen der freien Fraktionen, die bei hypo- und
hyperthyroiden Personen beobachtet werden, stehen in einem engeren Zusammenhang mit klinischen Symptomen
als die Gesamttliyroidhormone. Die Werte der freien Fraktionen von hypo- und hyperthyroiden
Personen springen nicht 'iber die Werte von euthyroiden Personen hinaus, wie es bei den Gesamthormonwerten beobachtet wurde. Durch Messungen der freien
Fraktion können daher zweifelhafte diagnostische Werte, die in den Grenzzonen auftreten, vermieden
Werden.
Die Bestimmung von freiem T3 und T4 eröffnet neue interessante Untersuchungen von nicht-thyroiden
Krankheiten, So wird &B<
bei Patienten mit Angina pectoris eine Erhöhung des Gehalts von freiem T4
beobachtet Da weiterhin Spiegel von freien Thyroidhormonen und insbesondere der Spiegel von freiem T3
eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltutig der
Homeostase des Hypothahmus-Hypophyse-Schilddrüsen-Systems
spielen, kann eine ausgedehntere Untersuchung dieser Rolle bei physiologischen und pathologischen
Bedingungen durchgeführt werden.
Die Wechselwirkung zwischen Thyroidhormonen und Bindprotehien kann durch eine reversible Reaktion
beschrieben werden, auf die das Massenwirkungsgesetz angewendet werden kann: das Gleichgewicht zwischen
der ungebundenen (freien) und der gebundenen Hormonfraktion hängt von der Assoziationskonstante
jedes Bindeproteins und von der Anzahl von Bindestellen ab. Zirkulierende Hormon-Protein-Komplexe können
als Reservoirsysteme angesehen werden, um scharfe Variationen der Schilddrüsen-Sekretionsaktivität
zu vermeiden. Etwa 0,01 bis 0,04% der Gesamtmenge von T4 und etwa 0,2 bis 0,4% der Gesamtmenge von
T3 sind ungebunden. Was die Hormone betrifft, die dazu
imstande sind, sich an Serumproteine zu binden, so wird für jede Art vor? Bindungsstelle die Situation durch das
folgende Gleichgewicht:
H+ P,
angegeben, worin H die Konzentration des freien Hormons, Pi die Konzentration der freien Stellen des
Typs i, HPi die Konzentration der gebundenen Stellen des Typs / und K1 die relative Assoziationskonstante
bedeuten.
In diesem Falle ist die Konzentration des freien Hormons:
HP1
HP1
K-P, K1(M1-HP1)
Il
Σ HP,
ι I
Σ K1(M1-HP1)
ι I
!0
15
2(1
25
30
35
worin Mj die Gesamtkonzentration der gebundenen und
nicht-gebundenen Stellen vom Typ / ist Da die Bindestellen eines einzelnen Proteins wie die in dem
Gesamtsystem vorhandenen Proteine von unterschiedlichem Typ sein können, wird im Falle von π Arten von
BindesteUen im Serum die Situation bei Gleichgewichtsbedingungen in allgemeinerer Weise durch folgende
Beziehung:
50
angegeben, worin //die Konzentration des zirkulierenden
freien Hormons bedeutet, M, und HP1 die obigen
Bedeutungen haben und die Summen sich auf die Arten der Bindestellen / in dem Serum und die relativen
Assoziationskonstanten gegenüber dem Hormon bezie* hen.
TBG und TBPA haben eine einzige Bindestelle pro Molekül, während Albumin zwei BindesteUen mit
unterschiedlichen Assoziationskonstanten hat
Die Konzentration eines freien Hormons in einer biologischen Flüssigkeit wird gewöhnlich in der Weise
bestimmt, daß man die Prozente der freien Fraktion mit
55
60
65 der Menge des in dem Medium vorhandenen Gesamthormons multipliziert Die Prozentmenge kann beispielsweise
durch Dialyse des Serums im Gemisch mit einer bekannten Menge von markiertem freien Hormon
bestimmt werden. Die Anwendung dieser Methode auf Thyroxin (T4) wird z. B. von S. H. Ingbar et al. in »J. Clin.
Invest«, 44, 1679 (1965) beschrieben. Diese Methode liefert jedoch nicht besonders verläßliche Werte, da es
mehrere Faktoren gibt, die das Ergebnis beeinträchtigen könaen, wie z. B. das Vorhandensein von J125-Ionen,
die die Berechnung des Verhäknisses von gebundenem Hormon zu nicht-gebundenem Hormon negativ beeinflußt
Die direkte Methode von S. ElUs und R. Ekins (»Acta Endocrinologica Suppl.« 177, 106, 1973 — K Acta
Endocrinolcgica Congress, Oslo, 17.—21.Junie 1973)zur Bestimmung von Thyroxin und Trijodthyronin erfordert
eine ziemlich gute technische Erfahrung, die die Techniker, die diese Analysenarten durchführen, im
allgemeinen nicht haben, da diese Methode ziemlich kompliziert ist. Auch diese Methode baut sich auf einer
Dialyse auf.
Im speziellen Falle von T4 sind zwei weitere Möglichkeiten untersucht worden. Die erste Möglichkeit
(Index von freiem T4) basiert auf der Bestimmung des Gesamt-T4-Seruinspiegels (beispielsweise gemäß
der US-PS 36 59 104) und der T3-Aufnahme (beispielsweise
gemäß der US-PS 37 10117). Die zweite Möglichkeit basiert auf der vollständigen Dissoziierung
von T4 in Gegenwart von markiertem T4 und durch anschließende Absorption auf einem Harz und Eluierung
des markierten T4 aus dem Harz mittels eines Teils des Testserums (US-PS 39 41 56.4).
Bei Anwendung der ersten Möglichkeit gibt das arithmetische Produkt des T4-Gesamtserumspiegels
und der T3-Aufnahme eine indirekte Abschätzung des freien T4 (Index von freiem T4). Diese Abschätzung
kann zwar besser mit der SchildtfTJsenfunktion in
Beziehung gebracht werden, doch sind zwei getrennte Tests erforderlich, was eine Vergrößerung der Fehler
mit sich bringt
Beide Methoden geben eim;n indirekten Wert von
freiem T4. Mit diesen Methoden kann bezüglich freiem T3 keine Information erhalten werden.
Aus den obigen Gründen ge:ht hervor, daß nur eine direkte Messung von freiem T3 und T4 eine größere
Verwendungsmöglichkeit für diagnostische Zwecke hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur direkten Bestimmung von freien Hormonfraktionen in
biologischen Flüssigkeiten zu schaffen, das insbesondere eine einfache und rasche Elestimmung von freiem T3 und
T4 in Serum (FT3 und FT4) ermöglicht
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der freien Fraktion
eines Hormons in einer biologischen Flüssigkeit, die gebundenes und ungebundenes Hormon in einem
Gleichgewichtszustand enthält, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Probe der biologischen
Flüssigkeit mit einer festen Matrix kontaktiert, die dazu imstande ist, selektiv und reversibel das freie Hormon zu
absorbieren, und daß man die Menge des an die feste Matrix gebundenen Hormons bestimmt und in Korrelat
tion mit der Konzentration des freien Hormons, das in
der biologischen Flüssigkeit vorhanden ist, setzt Die Konzentration der freien Fraktionen der Hormone
kann darin leicht bestimmt werden, indem man den Wert der an die feste Matrix gebundenen Hormohmengen
durch einen Faktor (φ) dividiert, der mit den
physikalischen Eigenschaften der festen Matrix in Beziehung steht
Es wird ersichtlich, daß die Bestimmung nur dann möglich ist, wenn die feste Matrix das das System
bestimmende Gleichgewicht nur bis zu einem geringen Ausmaß stört. So muß beispielsweise in jedem Falle die
Variation der freien Konnonfraktionen, die auf die Störung zurückzuführen ist, weniger als 10% sßin.
Es wurde gefunden, daß durch geeignete Auswahl des Typs der festen Matrix und deren Menge im Verhältnis ι ο
zu dem Volumen der Serumprobe (nach Verdünnung mit dem Puffer) den oben beschriebenen Bedingungen
genügt wird.
Geeignet ist eine feste Bindematrix, die eine sehr niedrige Absorptionskonstante Ks gegenüber den
Hormonen hat und die eine Gesamtzahl von Bindestellen Sry hat, die im Vergleich zu der Anzahl von
Bindestellen sehr hoch ist, welche tatsächlich an das
adsorbierte Hormon gebunden sind (HS).
Besonders vorteilhaft ist es, wenn man die Bedingungen
gemäß Patentanspruch 2 einhält
Wenn den im Anspruch 2 genannten Bedingungen Genüge getan wird, dann steht die Menge des Hormons,
das an die feste Matrix gebunden ist in direktem proportionalen Zusammenhang mit der Konzentration 2-j
des freien Hormons, das ursprünglich in der biologischen Flüssigkeit vorhanden ist
Feste Matrices, die zur selektiven und reversiblen Absorption von freien Hormonen aus biologischen
Flüssigkeiten geeignet sind, können aus verschiedenen Substanzen ausgewählt werden, wie z. B. synthetischen
Harzen, festen natürlichen Polymeren, z. B. Stärke, Dextran und den gleichen natürlichen Polymeren, die
durch eine chemische oder physikalische Behandlung modifiziert worden sind. Vorzugsweise werden feste
Matrices verwendet die eine leichte und vollständige Wiedergewinnung der adsorbierten Hormone, beispielsweise
durch Eluierung mit einem Lösungsmittel, gestatten. Es wurde gefunden, daß handelsübliche
synthetische oder modifzierte Harze mit Vorteil verwendet werden können, vorausgesetzt daß das
Verhältnis der Harzmenge zu der Volumenmenge der Testprobe richtig eingestellt wird. Beispiele für handelsübliche
synthetische oder modifizierte Harze sind solche, wie sie beispielsweise unt^r den Warenzeichen
Sephadex, Sepharose, Amberlite und Dowex vertrieben werden.
Als Richtlinie zur Auswahl der festen Matrices kann der Wert der Summe
errechnet werdm, indem man die Werte für K1, M, und
HP, einsetzt die von verschiedenen Autoren für das spezifische System, beispielsweise für Trägerproteine
von T3 und T4 im Serum beschrieben worden sind.
Die Werte des Produkts KsSo können für jede in
Betracht gezogene Matrix errechnet oder experimentell bestimmt werden, indem man die folgende Beziehung
zwischen der bekannten Konzentration des freien Hormons in einer Slandardprobe und der Menge des
Hormons HR, das an die Matrix nach Kontakt mit der
Standardprobe gebunden ist, anwendet;
Darin ist ψ gleich dem Produkt K5Sa.
Im FpII der Bestimmung der freien Hormone T3 und
T4 (FT3 und FT4) werden sehr zufriedenstellende Ergebnisse bei Verwendung von modifizierten Polysacchariden,
z. B. von Sephadex G-25 (ein modifiziertes Dextran, bei dem die Makromoleküle vernetzt sindl
oder Sephadex LH-20 (ein perlenförmiges hydroxypropyliertes
Dextrangel, bei dem die Polysaccharidketten zu einem dreidimensionalen Netzwerk vernetzt worden
sind), erhalten. In diesem Falle wird das Harz in einer solchen Menge eingesetzt, daß das Produkt KsSo etwa
10 bis etwa 80 ist Der Wert für den Faktor D kann im allgemeinen im Bereich von etwa 1 bis etwa 20 gehalten
werden, wobei für jedes Hormon der angemessene Wert ausgewählt wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Probe der vorzugsweise frischen oder gut
konservierten biologischen Flüssigkeit, die das zu bestimmende freie Hormon enthält mit einer Pufferlö
sung versetzt damit ein End-pH- * ert im Bereich von 7,3 bis 7,8 erhalten wird Das Voiumer der zugesetzten
Pufferlösung ist etwa demjenigen der Serumprobe gleich. Die so erhaltene Lösung wird mit einer
vorgewählten Menge einer geeignet ausgewählten feste· ■ Matrix bei einer physiologisch annehmbaren
Temperatur kontaktiert Wenn das durch das Vorhandensein der festen Matrix gestörte Gleichgewicht
stabilisiert ist dann wird die restliche Flüssigkeit entfernt und die Matrix wird wiederholt mit einem
Puffer mit einem pH-Wert von 73 bis 7,8 gewaschen, um
irgendwelche Spuren der Testlösung zu eliminieren. Das auf der Matrix adsorbierte Hormon wird mit einem
Lösungsmittel, wie z. B. Methanol, eluiert Hierauf wird das Methanoleluat eingedampft und das zurückgebliebene
Hormon wird durch eine übliche Analysenmethode bestimmt
Im allgemeinen ist die geeignetste analytische Methode für diese Bestimmungen der Radioimrnunoassay.
Im Falle der Thyroidhormone kann beispielsweise mit Vorteil die von F. Pennisi et al (»Quadernie Sclavo di
Diagnostica«, 1975, Band 11, Seite 311) beschriebene
Methode angewendet werden.
Die Menge des an die Matrix gebundenen Hormons (HR) steht mit dem in dem Serum vorhandenen freien
Hormon (H)'m folgender Beziehung:
50
H
(φ A1Sn)
HR
Darin ist φ (Adsorptionsfaktor) ein Faktor, der von
dei. ,yhjsikulischen Eigenschaften der festen Matrix, die
experimentell bestimmt oder in einigen Fällen auf der Basis von Literaturwerten theoretisch errechnet werden
können, abhängig.
Durch das folgende Beispiel, das die Bestimmung von FT4 im Serum zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.
Eine 0,5-ml-Probe des Serums wird durch die obese
Öffnung in eine chromatographische Säule mit einem
Innendurchmesser von 10 mm und einer Länge von 70 mm eingebracht Die Säule ist in zwei Abschnitte
aufgeteilt und sie besitzt zwei Endöfirungen mit ihren
jeweiligen Abdeckungen. Die untere öffnung hat einen
kleineren Durchmessen Der obere Abschnitt enthält 0,5 ml einer Pufferlösung mit einem pH-Wert von 7,3
(0,1 M-Phosphat).
Der untere Abschnitt enthält die feste Matrix, die mit dem gleichen Puffer ins Gleichgewicht gesetzt worden
ist Die Matrix wird zwischen zwei porösen Polyäthylenscheiben gehalten. Die feste Matrix besteht aus 150 mg
Sephadex LH-20.
Die durch Vermischen des Serums mit dem Puffer erhaltene Lösung wird sorgfältig geschüttelt und sodann
wird die überschüssige Flüssigkeit durch die untere Öffnung entfernt.
Nach der Entfernung der Flüssigkeit wird die Säule
mit Abdeckungen zugestöpselt Die Säule, die die feste Matrix enthält,'welche restliche Flüssigkeit aufgesaugt
hat, wird 1 h bei 37 ± 2° C inkubiert
Die Säule wird sodann 2 χ mit 2 ml Pufferlösung,
pH-Wert 7,4 (0,1 M-Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-salzsäure)
bei 37±2°C und einmal mit 0,4 ml Methanol zur Entfernung der restlichen Pufferlösung
gewaschen. Die Waschflüssigkeiten werden verworfen. Das auf der festen Matrix in der Säule adsorbierte
Hormon wird sodann mit 2 ml Methanol eluiert Das Eluat wird in einem Reagensglas gesammelt und sodann
in einem Thermostat bei 37° C im Vakuum zur Trockene eingedampft
Die erhaltene Probe wird hierauf einem radioimmunologischen Assay unterworfen. Die Bestimmung von
freiem T4 wird wie folgt durchgeführt:
Neben der Testprobe werden weitere 6 Standardproben der radioimmunologischen Untersuchung unterworfen.
Diese Proben werden im wesentlichen nach der gleichen Verfahrenweise, wie sie für die Testprobe
beschrieben wurde, hergestellt, wobei vorgewählte Mengen des Hormons T4 verwendet werden. In diesen
Standardproben werden 0, 60. 120, 240. 480 und 720 Picogramm des Hormons T4 verwendet
Standardproben werden auch für die T3-Bestimmung hergestellt, wenn begleitende radioimmunologische
Assays mit einer einzigen Serumprobe durchgeführt Werden sollen. Der radioimmunologische Assay wird
vorzugsweise mit Doppelproben durchgeführt, die in der Weise hergestellt worden sind, daß zu jeder
Standardprobe und zu der Testprobe 4 ml Pufferlösung, pH Wert 7.4. gegeben werden und daß 0,5-ml- Portionen
jeder der erhaltenen Lösungen in zwei Reagensgläser überführt werden. In jedes Reagensglas wird 0,1 ml
einer wäßrigen Lösung gegeben, die eine vorgewählte Menge von T4-J125 enthält Mit dem markierten Produkt
(0,1 ml) und mit dem Puffer (0,6 ml) werden weiterhin zwei Proben für die Zählung der Gesamtaktivität und
der Blindprobe hergestellt
In alle Reagensgläser mit Ausnahme der beiden letztgenannten werden 0,1 ml einer wäßrigen Lösung
gegeben, die eine vorgewählte Menge von T4-Antiserum
enthält. Alle Reagensgläser, die jeweils 0,7 ml Flüssigkeit enthalten, werden sodann 4 h bei 4° C
inkubiert Das an den Antikörper gebundene Hormon wird von dem ungebundenen Hormon abgetrennt,
indem in jedes Reagensglas 0,5 ml einer Suspension von Holzkohle/Dextran in destilliertem Wasser (Holzkohle
20 mg/ml. Dextran 2 mg/ml, y-GlobuIin 3 mg/ml in
Phosphatpuffer, pH-Wert 7,4) gegeben wird und indem sodann 15 min bei 4000 Upm zentrifugiert wird. Die
Holzkohle wird auch in die Reagensgläser gegeben, die kein Antiserum enthalten. Die überstehende Flüssigkeit
jedes Reagensglases wird in eine neue Reihe v<m Reagensgläsern zur Zählung der Radioaktivität überführt
Im Falle der Reagensgläser, die für die Zählung der Gesamtaktivität und für die Blindprobe (d. h.
Proben, die kein T4-Antiserum enthalten) hergestellt worden sind, wird auch die durch Zentrifugiening
ausgefällte Holzkohle der Zählung unterworfen.
Die Reagensgläser, die die überstehende Flüssigkeit
enthalten, werden einer radioaktiven Zählung unterworfen.
wobei für jedes Paar der arithmetische Mittelwert errechnet wird. Die Radioaktivität der
Reagensgläser, die kein Antiserum enthalten, entspricht der Radioaktivität, die in der überstehenden Flüssigkeit
auch in Abwesenheit des Antikörpers (Blindprobe) vorhanden ist
Diese Zählungen sind auf kleine Mengen von immunologisch inaktiven Substanzen zurückzuführen
und sie müssen von den mittleren Zählungen für jedes Reagensglaspaar abgezogen werden, um den korrigierten
Mittelwert zu erhalten. Die Radioaktivität der ausgefällten Holzkohle entspricht der Gesamtradioaktivität
die in die Reagensgläser gegeben worden ist (Gesamtaktivitätszählung). Diese Werte sind dazu
geeignet, um die Qualität der Reagentien und der Verfahrensdurchführung zu kontrollieren.
Aufgrund der korrigierten mittleren Zählungen, die
ausgphend von den Paaren von Standard- und Testreagensgläschen erhalten worden sind, werden die
Werte für das reziproke Konkurrenzverhältnis (R. C. R.) für alle Standard- und Testproben definiert Die
R. C R.- Werte entsprechen dem Verhältnis zwischen
der korrigierten mittleren Zählung des Standardpaars von Reagensgläsern, die kein T4 enthalten (Standard 0)
und der korrigierten mittleren Zählung von jedem der anderen Paare von Standard- und Testproben.
Auf diese Weise werden mehrere R. C. R.-Werte
erhalten, die sich auf die verschiedenen Standard- und Testproben beziehen. Sie können mit den jeweiligen
Originalgehalten von T4 anhand einer linearen Beziehung des Typs: y=a+bx in Beziehung gesetzt werden,
worin y den R. C R.-Wert bedeutet _ und χ die in
Picogramm ausgedrückte Hormonmenge bedeutet, die durch die Matrix absorbiert worden ist
Die Konzentration von FT4 in der ursprünglichen Testprobe wird daher in der Weise bestimmt daß man
den Wert von χ für den entsprechenden Wert von y, der wie oben erhalten worden ist abliest und diesen durch
den Faktor φ dividiert
Zur Bestimmung von FT3 im Serum wird im so wesentlichen die gleiche Verfahrensweise angewendet
Es wurden Vergleichstest zwischen der Methode mit einer Dialyse (Ellis und Ekins) und der erfindungsgemäßen
Methode durchgeführt, wobei die gleichen heterogenen Gruppen von Patienten verwendet wurden.
Statistische Tests, die auf die Vergleichsuntersuchungen angewendet wurden (lineare Regressionsanalyse und
der Paartest von Student), zeigen, daß die nach den zwei
Methoden erhaltenen Ergebnisse sich nicht signifikant unterscheiden. In der folgenden Tabelle sind die
ω erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt:
9 10
FT3- und FT4-Bestimmung: Vergleich der Ergebnisse, die unter Anwendung der Dialysemethode (.v) und der
erfindungsgemäßen Methode (y) erhalten wurden
Bestim | Nr. | Lineare | Regressionsanalyse | Bestimmung | Paar-t-Test | Ό.05 |
mung | ||||||
a | b Sy r | Bias | (SD)1, 1 | |||
pg/ml | pg/ml | pg/ml | pg/ml |
FT3 81 0,703 0,848 0,610 0,947 -0,038 0,684 0,503 1,9901
FT4 55 0,463 0,968 1,691 0,910 -0,151 1,700 0,658 2,0049
η = Anzahl der Bestimmungen.
χ = Ergebnisse, die bei Anwendung der Dialysemethode erhalten wurden;
y = Ergebnisse, die bei Anwendung deä errindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurden.
Lineare Regressiöhsariälyse: y = a + bx, Sr = Ständardfehler des geschätzten Wertes; r = Bezügsköefnzierii der linearen
Regression.
i-T'esl: (T= [χ- y); EUd = Ständäfdaöweicnung der Differenzen
Bias
Bias = ——; / =
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration der freien Fraktion eines Hormons in einer
biologischen Flüssigkeit, die gebundenes und ungebundenes Hormon in einem Gleichgewichtszustand
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Probe der biologischen Flüssigkeit mit
einer festen Matrix kontaktiert, die dazu imstande ist, selektiv und reversibel das freie Hormon zu
absorbieren, und daß man die Menge des an die feste Matrix gebundenen Hormons bestimmt und in
Korrelation mit der Konzentration des freien Hormons, das in der biologischen Flüssigkeit
vorhanden ist, setzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert für das Produkt DK5S0 gleich
oder niedriger ist als 10% des Wertes der Summe
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