DE2802946C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schallwellen-Einrichtung
für Oberflächen streifende Volumenschallwellen, in
der Schallwellen durch den Körper eines Substrats
zwischen zwei Wandlern geschickt werden, nach dem Oberbegriff
der Patentansprüche 1 bzw. 2. Eine solche Einrichtung
ist aus der GB 14 51 326 bekannt.
Diese Druckschrift beschreibt einen Oszillator, der
eine Schallwellen-Verzögerungsleitung in der Rückkopplungsschleife
eines Verstärkers aufweist. Diese Verzögerungsleitung
hat ihrerseits eine piezoelektrische
Unterlage, die zwei interdigitale Kamm-Wandler trägt,
die Oberflächenschallwellen entlang oder in der Oberfläche
zwischen den Wandlern senden und empfangen können.
Wahlweise, nämlich bei Verwendung von Quarzscheiben,
die rechtwinklig zur AT-Schnitt-Ebene und zur YZ-Ebene
ausgerichtet sind, kann die Verzögerungsleitung unter
Verwendung von Körperschallwellen, d. h. Schallwellen,
die sich unterhalb der Unterlagenoberfläche ausbreiten,
arbeiten. Dies verleiht eine gewisse Unempfindlichkeit
gegenüber Oberflächenkontamination.
Wandler können eine größere Anzahl von Wellentypen von
Körperschallwellen in eine Unterlage aussenden (vgl.
z. B. die Vorträge T1 und T2 im 1977 Ultrasonics Symposium
Proc., nämlich M. F. Lewis, Surface Skimming Bulk
Waves, und T. I. Browning, D. J. Gunton, M. F. Lewis
und C. O. Newton, Bandpass Filters). Ein Wellentyp
von Volumenschallwellen, der an und unterhalb der
Oberfläche eines Körpers im wesentlichen parallel
dazu sich ausbreitet, ist eine Oberflächen streifende
Volumenwelle ("surface skimming balk wave", abgekürzt
SSBW) genannt worden und stellt eine horizontal polarisierte
Scherwelle (auch Scherungs-, Transversal-,
Quer- oder Schubwelle genannt) dar. Ein anderer SSBW-Wellentyp ist eine Longitudinalwelle.
Die folgenden Eigenschaften sind wünschenswert oder
notwendig für eine Schallwellen-Einrichtung für Oberflächen
streifende Volumenwellen:
- 1. keine Oberflächenschallwellen-Kopplung;
- 2. die SSB-Welle ist in der Oberflächenebene polarisiert, um einen Energieverlust in den Körper der Unterlage hinein zu vermeiden;
- 3. ein guter Wert k² für die Körperwellen gemäß 2. oben mit kleiner Kopplung zu anderen Körperwellen;
- 4. Null-Temperaturkoeffizient für Körperwellen; und
- 5. Bündelsteuer- oder fokussier-Eigenschaften.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schallwellen-Einrichtungen
für Oberflächen streifende Volumenschallwellen
anzugeben, deren Oberflächen zu verbesserten
Wellentransporteigenschaften führen.
Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Erfindungsgemäß hat die Schallwellen-Einrichtung für
Oberflächen streifende Volumenwellen ein piezoelektrisches
Substrat mit einer ebenen Oberflächenseite,
die mindestens zwei Wandler zum Senden und Empfangen
von Schallwellen in den aus dem Körper der Unterlage
zwischen den beiden Wandlern trägt, wobei das piezoelektrische
Substrat eine Ausrichtung wie im folgenden
beschrieben aufweist:
Die Ausrichtung der ebenen Oberflächenseite des Substrats ist gemäß der Erfindung folgende:
ein gedrehter Y-Schnitt von Quarz (gedreht um die X-Achse), wobei die Wandler so angeordnet sind, daß die Schallwellen sich senkrecht zur X-Achse ausbreiten, und wobei die Drehung um die X-Achse -55° bis -48° bzw. 30° bis 45° beträgt;
ein (um die X-Achse) gedrehter Y-Schnitt von LiTaO₃, wobei die Drehung 36°±3° und -54°±3° beträgt und die Ausbreitung entlang der X-Achse erfolgt.
Die Ausrichtung der ebenen Oberflächenseite des Substrats ist gemäß der Erfindung folgende:
ein gedrehter Y-Schnitt von Quarz (gedreht um die X-Achse), wobei die Wandler so angeordnet sind, daß die Schallwellen sich senkrecht zur X-Achse ausbreiten, und wobei die Drehung um die X-Achse -55° bis -48° bzw. 30° bis 45° beträgt;
ein (um die X-Achse) gedrehter Y-Schnitt von LiTaO₃, wobei die Drehung 36°±3° und -54°±3° beträgt und die Ausbreitung entlang der X-Achse erfolgt.
Vorzugsweise sind die Wandler interdigitale Kamm-Wandler.
Eine Klasse von Schnitten, die den eingangs aufgeführten
Bedingungen 1, 2 und 5 genügt, sind die (um die X-Achse)
gedrehten Y-Schnitte von Quarz mit einer Ausbreitung
senkrecht zur X-Achse. Diese ganze Klasse hat k²=0
für Oberflächenschallwellen. Sie weist eine Scherwelle
auf, die in X-Richtung polarisiert ist, d. h. in der
Ebene, die notwendig für die Ausbreitung der Welle ohne
größere Energieverluste in die Unterlage hinein ist.
Zu dieser Klasse gehören auch zwei Bereiche von Drehwinkeln
des Y-Schnitts, die die Bedingung 4 erfüllen.
Diese Bereiche umfassen einen um -48° bis -55° gedrehten
Y-Schnitt, der eine Scherwelle mit einer Geschwindigkeit
von ca. 3,3 · 10⁵ cm/s fortpflanzt (ziemlich
ähnlich der Scherwelle, die in einem normalen AT-Schnitt-Volumenwellen-Oszillator
verwendet wird), und
auch den Bereich von 30° bis 40°, der eine Scherwelle
mit einer Geschwindigkeit von ca. 5,1 · 10⁵ cm/s fortpflanzt
(und ziemlich ähnlich der Scherwelle ist,
die im normalen BT-Schnitt-Körperwellen-Oszillator
verwendet wird).
Schallwellen-Einrichtungen ändern ihre Frequenz mit
der Temperatur der Unterlage, so daß bei manchen Einrichtungen
der Einsatz begrenzt wird. Diese Quarze mit
gedrehtem Y-Schnitt zeigen einen Null-Temperaturkoeffizienten,
d. h. sie sind frequenzkonstant bei sich ändernder
Substrat-Temperatur bei einem Temperaturwert oder
-bereich, der vom Drehwinkel abhängt. Z. B. tritt der
Null-Temperaturkoeffizient für eine Anzahl von Quarz-Schnitten
wie folgt auf:
Drehwinkel, ° | |
Temperatur, °C | |
-49 | |
-30 | |
-49,5 | -10 |
-50 | +10 |
-50,5 | +40 |
-50,5 bis -51 | oberhalb 60 für einen Temperaturbereich |
35 | -10 |
35,3 | +15 |
36 | 30 |
36,5 | 50 |
37 | 70 |
Der besondere Verzögerungs-Aufbau, der zur Erzielung
der obigen Ergebnisse benutzt wurde, hatte einen
Schallweg von 2500 λ Länge und eine Wandlerlänge von
2500 λ mit periodisch verdünnten (fehlenden) Fingerpaaren
(λ=Wellenlänge). Ein anderer Wandler-Aufbau
ändert diese Werte ab. Für gedrehte Y-Schnitte in den
obigen Bereichen mit einer Ausbreitung senkrecht zur
X-Achse findet die Schallausbreitung symmetrisch um
die Ausbreitungsrichtung statt, so daß die Energie
parallel zum k-Vektor (d. h. ohne Bündellenkung) sich
ausbreitet, was eine Unempfindlichkeit gegenüber
kleinen Fehlausrichtungen bei der Herstellung bewirkt.
Die Klasse von Schnitten mit einer Scherwellengeschwindigkeit
von 5,1 · 10⁵ cm/s ist besonders zweckmäßig für
Hochfrequenz-Oszillatoren. Ein derartiger Oszillator
wurde mit einer parabolischen Frequenz-Temperatur-Änderung
(bei einem um 35,3° gedrehten Y-Schnitt) mit
einer Inversions-Temperatur von 20°C hergestellt, und
zwar gemessen an einem Oszillator mit einer Verzögerungsleitung
von einer Weglänge von 2500 λ (Wellenlänge).
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einige Schnittebenen in Quarz;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Körperschallwellen-Einrichtung,
die an einen Verstärker zur Bildung
eines Oszillators angeschlossen ist;
und
Fig. 3 eine Endansicht von Fig. 2.
Die drei orthogonalen Achsen eines Kristalls sind in
Fig. 1 abgebildet. Ein Y-Schnitt-Plättchen ist ein
Plättchen, dessen Betriebs-Oberfläche (Oberseite) in
der Z-, X-Ebene liegt. Wenn die Ebene um 35,3° um die
X-Achse gedreht wird, wird es ein AT-Schnitt genannt.
Ein anderer Schnitt ist der BT-Schnitt. Ein weiterer
Schnitt ist der ST-Schnitt. Die Schnitte, die für
Volumenwellen gemäß der Erfindung benutzt werden,
sind ungefähr senkrecht zum AT-Schnitt und zum BT-Schnitt
angeordnet, da die Volumenwellen sich ungefähr
parallel zur ebenen Oberflächenseite und nicht durch
die Dicke eines dünnen Plättchens wie bei herkömmlichen
Volumenschallwellen-Einrichtungen ausbreiten.
Gemäß Fig. 2 und 3 hat eine Verzögerungsleitung eine
Quarz-Unterlage 1 mit einer ebenen Oberseite 2, die
wie eben definiert ausgerichtet ist. Die Unterseite 3
ist vorzugsweise um einen Winkel von einigen Grad geneigt
und aufgerauht, um Reflexionen zu vermeiden,
die die erwünschten Volumenschallwellen stören könnten.
Zwei interdigitale Wandler 4 und 5 sind auf der ebenen
Oberseite 2 angeordnet. Z. B. können die Wandler jeweils
90 Finger-Paare aufweisen und in einem (mittigen) Abstand
ungefähr gleich der Wandlerlänge angeordnet sein,
um eine Moden-Unterdrückung wie nach der GB
14 51 326 zu erzielen. Ein Verstärker 6 ist zwischen
die Wandler 4 und 5 geschaltet. Die ganze Einrichtung
kann kunststoffgekapselt sein.
Beim Betrieb werden Oberflächen streifende Volumenschallwellen
durch den Wandler 4 in das Substrat 1 ausgesandt.
Diese SSBW-Wellen laufen unterhalb der Oberseite
2 und werden durch den Wandler 5 in elektrische
Signale zurückgeformt. Da die Wandler 4 und 5 nahe
zueinander benachbart sind, findet eine gute Kopplung
in die und aus dem Substrat statt. Es sind jedoch auch
andere Wandler-Strukturen möglich, z. B. Leiter-Strukturen,
wie in der GB 14 51 326 beschrieben ist.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Anwendung
von Oszillatoren beschränkt, sondern sie kann
auch anstelle von Oberflächenschallwellen-Verzögerungsleitungen
bei vielen Filteranwendungen eingesetzt
werden.
Die Unterlagen können anstatt aus Quarz auch z. B. aus
LiNbO₃ und LiTaO₃ gefertigt werden, jedoch müssen die
verwendeten Schnitte so ausgerichtet sein, daß sie den
oben aufgeführten Bedingungen 1 bis 5 genügen. Für
LiTaO₃ bedeutet dies im wesentlichen um +36°±3°
sowie -54°±3° (orthogonal) (um die X-Achse) gedrehte
Y-Schnitte, die die Polarisationsrichtungen der Volumenwellen
enthalten, die sich entlang der X-Achse des
Kristalls ausbreiten (berechnet für ein unendliches
Medium). Die Schallwellenausbreitung erfolgt in der
X-Richtung. Für LiNbO₃ sind die Schnitte um 45°±5°
sowie -45°±5° gedrehte Y-Schnitte, wobei die Ausbreitung
in der X-Richtung stattfindet.
Es versteht sich, daß die obige Aufzählung der Anforderungen
1 bis 5 nicht genau eingehalten werden muß,
da es sich dabei um eine idealisierte Einrichtung
handelt; z. B. kann eine geringfügige Oberflächenwellen-Kopplung
toleriert (und durch oberflächenmontierte
Absorber beseitigt) werden, jedoch sollte sie vorzugsweise
möglichst niedrig sein.
Claims (4)
1. Schallwellen-Einrichtung für Oberflächen streifende
Volumenwellen mit einem piezoelektrischen Substrat,
das eine ebene Oberflächenseite (2) hat, die mindestens
zwei Wandler (4, 5) zum Senden und Empfangen
von Schallwellen in den bzw. aus dem Körper des
Substrates (1) zwischen den Wandlern (4, 5) trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat ein Quarz-Substrat (1) mit ausgerichteter ebener Oberflächenseite (2),
die ein um die X-Achse gedrehter Y-Schnitt von Quarz mit einem Drehwinkel von -55° bis -48° bzw. 30° bis 45° ist, und
durch eine derartige Anordnung der Wandler (4, 5), daß die Schallwellen sich senkrecht zur X-Achse ausbreiten.
das Substrat ein Quarz-Substrat (1) mit ausgerichteter ebener Oberflächenseite (2),
die ein um die X-Achse gedrehter Y-Schnitt von Quarz mit einem Drehwinkel von -55° bis -48° bzw. 30° bis 45° ist, und
durch eine derartige Anordnung der Wandler (4, 5), daß die Schallwellen sich senkrecht zur X-Achse ausbreiten.
2. Schallwellen-Einrichtung für Oberflächen streifende
Volumenschallwellen mit einem piezoelektrischen
Substrat (1), das eine ebene Oberflächenseite hat,
die mindestens zwei Wandler (4, 5) zum Senden und
Empfangen von Schallwellen in den bzw. aus dem Körper
des Substrates zwischen den Wandlern trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat (1) ein Lithiumtantalat-Substrat mit ausgerichteter ebener Oberflächenseite (2) ist, die ein um die X-Achse gedrehter Y-Schnitt von Lithiumtantalat mit einem Drehwinkel von 33° bis 39° und -51° bis -57° ist, und
durch eine deratige Anordnung der Wandler (4, 5), daß die Schallwellen sich parallel zur X-Achse ausbreiten.
das Substrat (1) ein Lithiumtantalat-Substrat mit ausgerichteter ebener Oberflächenseite (2) ist, die ein um die X-Achse gedrehter Y-Schnitt von Lithiumtantalat mit einem Drehwinkel von 33° bis 39° und -51° bis -57° ist, und
durch eine deratige Anordnung der Wandler (4, 5), daß die Schallwellen sich parallel zur X-Achse ausbreiten.
3. Schallwellen-Einrichtung nach einem der Ansprüche
1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandler (4, 5) interdigitale Kamm-Wandler
sind.
4. Schallwellen-Einrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat (1) und die Wandler (4, 5) in
Kunststoff gekapselt sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2802946A1 DE2802946A1 (de) | 1978-08-03 |
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