DE2760007C2 - - Google Patents

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DE2760007C2
DE2760007C2 DE19772760007 DE2760007A DE2760007C2 DE 2760007 C2 DE2760007 C2 DE 2760007C2 DE 19772760007 DE19772760007 DE 19772760007 DE 2760007 A DE2760007 A DE 2760007A DE 2760007 C2 DE2760007 C2 DE 2760007C2
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English (en)
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Hamao Tokio/Tokyo Jp Umezawa
Takaaki Fujisawa Kanagawa Jp Aoyagi
Tomohisa Asaka Saitama Jp Takita
Rinzo Nishizawa
Tetsushi Tokio/Tokyo Jp Saino
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Microbial Chemistry Research Foundation
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Microbial Chemistry Research Foundation
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/02Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing at least one abnormal peptide link

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Description

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der 3-Amino- 2-hydroxy-4-phenyl-butansäure-Derivate der nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) gemäß Patent 26 60 626 und ein Verfahren zur ihrer Herstellung, die wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Peptiden, insbesondere Bestatinderivaten der allgemeinen Formel darstellen:
Gegenstand des Patents 26 60 626 sind 3-Amino-2-hydroxy-4- phenyl-butansäure-Derivate der allgemeinen Formel
mit folgender Konfiguration an
C-2C-3
RSRS RSS RSR SS SR
und den Bedeutungen:
R¹Wasserstoff, 2-Chlor, 4-Chlor oder 4-Methyl und R²Wasserstoff, Benzyloxycarbonyl oder t-Butoxycarbonyl.
Die in der vorliegenden Zusatzanmeldung beschriebene weitere Ausbildung der 3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-butansäure- Derivate der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) ist dadurch gekennzeichnet, daß R¹ Hydroxy oder in an sich bekannter Weise geschütztes Hydroxy und R² Wasserstoff bedeuten und die Konfiguration am 2-C-Atom (S) oder (RS) ist, wobei die Aminogruppe in an sich bekannter Weise geschützt sein kann.
Ein besonders bevorzugtes 3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-butansäure- Derivat der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) ist die Verbindung (2S,3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p- hydroxyphenylbutansäure.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) stellen wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Peptiden, insbesondere Bestatin und verwandten Verbindungen dar, die Aminopeptidase B, Leucinaminopeptidase und Bleomycinhydrolase inhibieren, die Antitumorwirkung von Bleomycin vertärken und Antifertilitätswirkungen besitzen.
Bei Bestatin handelt es sich um (2S,3R)-3-Amino-2-hydroxy- 4-phenyl-butanoyl-(S)-leucin der weiter oben angegebenen allgemeinen Formel (I′), worin R₁ Benzyl und R₂ Isobutyl bedeuten. Diese Klasse von Verbindungen einschließlich Bestatin selbst kann aus einem gezüchteten Medium aus einem Bestatin- bildenden Pilz, der zu den Actinomyceten gehört, hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der 3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-butansäure-Derivate der weiter oben angegebenen allgemeinen Formel (I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Nitril der allgemeinen Formel
worin R¹ und R² die für die Formel (I) angegebenen Bedeutungen haben, in an sich bekannter Weise mit einer Säure hydrolysiert und gewünschtenfalls die Amino- und/oder Hydroxygruppen in an sich bekannter Weise schützt.
Bei dem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten Nitril der oben angegebenen allgemeinen Formel (II) handelt es sich vorzugsweise um 3-Amino-2-hydroxy-4- p-hydroxyphenyl-butyronitril.
Zum Schutz der Aminogruppen können beliebige Aminoschutzgruppen, wie sie üblicherweise in der Peptidchemie eingesetzt werden, verwendet werden. Bevorzugte Beispiele für Aminoschutzgruppen vom Acyltyp sind eine Formylgruppe, eine Acetylgruppe, eine Trifluoracetylgruppe und eine substituierte oder nichtsubstituierte Benzoylgruppe. Beispiele für Aminoschutzgruppen vom Urethantyp sind substituierte oder nichtsubstituierte Benzyloxycarbonyl-, Cycloalkanoxycarbonyl- und Alkoxycarbonylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere die t-Butoxy-carbonylgruppe. Bevorzugte Beispiele für andere Aminoschutzgruppen sind substituierte oder nichtsubstituierte Arylsulfonylgruppen, eine Phthalylgruppe, eine o-Nitrophenylsulfenylgruppe und eine Tritylgruppe.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können für die Durchführung der Hydrolyse irgendwelche Säuren verwendet werden, wie sie üblicherweise für die Hydrolyse von Nitrilen verwendet werden. Beispiele für verwendbare anorganische Säuren sind Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure und Schwefelsäure; Beispiele für verwendbare organische Säuren sind Alkylsulfonsäuren, wie Methansulfonsäure und Äthansulfonsäure, Arylsulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäure und Toluolsulfonsäure. Diese Säuren können in beliebiger Konzentration verwendet werden, wie sie für die Hydrolyse gewöhnlicher Nitrile üblich ist. Eine Konzentration über 1n ist jedoch bevorzugt.
Den Verbindungen, deren Aminogruppe geschützt ist und die sich in wäßriger Säurelösung nicht leicht lösen, kann ein organisches Lösungsmittel, das mit Wasser mischbar ist, wie Tetrahydrofuran, Dioxan, niedere Alkohole, Aceton-Dimethylformamid, Dimethylacetamid oder Dimethylsulfoxid, zugegeben werden zur Verbesserung der Löslichkeit der Verbindungen in der wäßrigen Lösung.
Wird eine Schutzgruppe verwendet und wird die Schutzgruppe während der Hydrolyse unter Bildung elektrophiler Species entfernt, so kann ein Kationen-Einfangmittel wie Anisol zugegeben werden. Die Hydrolysetemperatur kann innerhalb des Bereiches von Zimmertemperatur bis zur Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches liegen.
Zur Isolierung der gewünschten Aminosäure aus dem Reaktionsgemisch kann ein übliches Verfahrens zur Isolierung von Aminosäuren angewendet werden. Wird beispielsweise die Hydrolyse mit einer flüchtigen Säure durchgeführt, so kann überschüssige Säure durch Konzentration des Reaktionsgemisches bei vermindertem Druck entfernt werden. Der Rückstand kann in Wasser gelöst und mit wäßriger Alkalilösung neutralisiert werden, bis der isoelektrische Punkt erreicht ist. Gegebenenfalls kann Aceton, Methanol oder Äthanol zur Kristallisation der gewünschten Verbindung der Formel (I) zu dem Reaktionsgemisch zugegeben werden. Diese Verbindung wird dann abfiltriert. Wird andererseits eine nichtflüchtige Säure verwendet, so kann das Reaktionsgemisch mit Wasser auf einen Säuregehalt unter 1n verdünnt werden und durch ein stark saures Ionenaustauscherharz geleitet werden, so daß die gewünschte Aminosäure an dem Ionenaustauscherharz adsorbiert wird. Die adsorbierte Aminosäure wird von dem Ionenaustauscherharz mit einem flüchtigen Alkali wie ammoniakalischem Wasser eluiert und bei vermindertem Druck kondensiert. Gegebenenfalls wird Aceton, Methanol oder Äthanol zur Kristallisation der gewünschten Verbindung der Formel (I) zugegeben. Diese Verbindung wird dann abfiltriert.
Wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein (R)-Nitrilderivat als Ausgangsmaterial verwendet, so wird eine (2RS,3R)- Aminosäure erhalten; wird ein (S)-Nitrilderivat verwendet, so wird eine (2RS,3S)-Aminosäure erhalten; wird ein (RS)- Nitrilderivat verwendet, so wird eine (2RS,3RS)-Aminosäure erhalten.
Die erhaltenen Verbindungen der Formel (I) können als Ausgangsmaterial in dem nachstehend beschriebenen Verfahren verwendet werden. Beispielsweise ist 3-Amino-2-hydroxy-4- phenylbutansäure (nachfolgend als AHPA abgekürzt) eine Vorstufe von Bestatin in der (2S,3R)-Form. Zur Herstellung dieser Verbindung ist es daher erforderlich, (2RS,3R)-AHPA in (2S,3R)- und (2R,3R)-AHPA aufzuspalten.
(2RS,3R)-AHPA in Diastereoisomerenform kann in Äthylacetat in die optischen Antipoden aufgespalten werden. Diese werden erhalten, indem man zuerst (2RS,3R)-AHPA auf übliche Weise unter Herstellung von Benzyloxycarbonyl-(2RS,3R)-AHPS der Benzyloxycarbonylierung unterwirft und die letztere Verbindung dann mit Brucin umsetzt (im folgenden wird die Benzyloxycarbonylgruppe als Z abgekürzt).
Z-(2RS,3R)-AHPA und eine äquivalente oder eine etwas größere Menge an Brucin werden in Äthylacetat unter Erwärmen gelöst und dann gegebenenfalls filtriert. Wenn das Filtrat abkühlt oder abgekühlt wird, werden Kristalle abgeschieden. Diese Kristalle werden abfiltriert und gegebenenfalls ein oder mehrere Male aus Äthylacetat für die Herstellung des optisch reinen Brucinsalzes von Z-(2S,3R)-AHPA umkristallisiert. Wird dieses Brucinsalz auf übliche Weise behandelt, so erhält man optisch reine Z-(2S,3R)-AHPA.
Sonst kann optisch reine Z-(2R,3R)-AHPA folgendermaßen hergestellt werden: eine Lösung aus Äthylacetat, die ein Brucinsalz von Z-(2R,3R)-AHPA und eine geringe Menge Z-(2S,3R)- AHPA enthält, wird mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure zur Entfernung von Brucin geschüttelt. Die Äthylacetatschicht wird mit einem Entwässerungsmittel, wie wasserfreiem Natriumsulfat, getrocknet und bei vermindertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird dann in einer geringen Menge Äthylacetat gelöst. Nach der Zugabe von Petroläther erhält man Kristalle, die zur Herstellung von optisch reiner Z-(2R,3R)-AHPA abfiltriert werden können.
Die (2R,3R)-Form der Z-AHPA besitzt eine geringere Löslichkeit in einem organischen Lösungsmittel als die (2S,3R)-Form. Z-(2RS,3R)-AHPA wird zuerst in einem Lösungsmittel, in dem es löslich ist, bei Zimmertemperatur oder unter Erwärmen gelöst. Dann wird ein zweites Lösungsmittel, in dem es unlöslich ist, zur Ausfällung der Kristalle zugegeben. Diese werden abfiltriert. Gegebenenfalls wird das zuvor beschriebene Verfahren wiederholt, bis optisch reine Z-(2R,3R)-AHPA erhalten wird.
Als erstes Lösungsmittel, in dem die Verbindungen löslich sind, kann man verwenden: niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol oder Propanol; Äther, wie Diäthyläther, Diisopropyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan; Ester, wie Methylacetat oder Äthylacetat; Ketone, wie Aceton oder Methyläthylketon; halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Chloroform; Amide, wie Dimethylformamid oder Dimethylacetamid; und Nitrile, wie Acetonitril.
Als zweites Lösungsmittel, in dem die Verbindungen unlöslich sind, kann man verwenden: Kohlenwasserstoffe aus Erdöl, wie Petroläther, Petrolbenzol oder Ligroin; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol; Alkane, wie Pentan oder Hexan; und Cycloalkane wie Cyclopentan oder Cyclohexan. Bei Anwendung dieses Diastereoisomer-Verfahrens, bei dem Brucin verwendet wird, kann die optisch unreine Z-(2S,3R)-AHPA, die in dem Filtrat vorhanden ist, zu optisch reiner (2S,3R)-AHPA gereinigt werden.
Z-AHPA, die bei dem oben beschreibenen Aufspaltungsverfahren verwendet wird, kann nach dem Schotten-Baumann-Verfahren in Anwesenheit eines Alkali durch Umsetzung von (2RS,3R)-AHPA und Benzyloxycarbonylchlorid oder auf andere Weise in Anwesenheit einer organischen tertiären Base, wie Triäthylamin und N-Methylmorpholin, durch Umsetzung mit einem Benzyloxycarbonylierungsreagens, wie Benzyloxycarbonyl-p-nitrophenylester, Benzyloxycarbonylazid, Benzyloxycarbonyl-N-hydroxysuccinimidester und Benzyloxycarbonyl-4,6-dimethyl-2-mercaptopyrimidin, in einem Lösungsmittel, das durch Vermischen von Dioxan, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder Dimethylformamid mit Wasser hergestellt wird, erhalten werden.
Obgleich das zuvor beschriebene optische Aufspaltungsverfahren im Hinblick auf AHPA beschrieben wurde, kann auch mit den anderen Aminosäuren eine ähnliche optische Aufspaltung durchgeführt werden.
Zur Herstellung von Bestatin und seinen verwandten Verbindungen, die durch die Formel (I′) dargestellt werden, wird eine Aminosäure, wie sie durch die Formel (I) dargestellt wird, mit einer Verbindung der Formel (IV) H₂N-CHR₂-COOH, worin R₂ die oben angegebene Bedeutung hat, kondensiert. Dazu wendet man ein übliches Peptidkondensationsverfahren an, und anschließend werden die Schutzgruppen, die gegebenenfalls zum Schutz von funktionellen Gruppen, die nicht an der Reaktion teilnehmen, verwendet wurden, wieder entfernt.
Das Verfahren zur Kondensation einer Aminosäure der Formel (I) mit einer Aminosäure der Formel (IV) kann ein Carbodiimid-Verfahren sein, bei dem Dicyclohexylcarbodiimid oder 1-Äthyl-3- (3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid verwendet wird; man kann ferner das Azidverfahren anwenden, bei dem salpetrige Säure oder Alkylnitrit verwendet wird; man kann auch ein gemischtes Anhydridverfahren, bei dem Äthylchlorformiat oder Isobutylchlorformiat eingesetzt wird, anwenden; es kann ein aktives Esterverfahren, bei dem Cyanomethylester, Vinylester, substituierte und nichtsubstituierte Phenylester, Thiophenylester oder N-Hydroxysuccinimidester verwendet werden; ein O-Acylhydroxylaminderivat- Verfahren, bei dem O-Acylacetoxim oder O-Acylcyclohexanonoxim verwendet wird, oder ein N-Acylderivat- Verfahren, bei dem Carbonyldiimidazol verwendet wird, angewendet werden.
Organische Lösungsmittel, die bei der obigen Kondensationsreaktion verwendet werden, können sein Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan; Ester, wie Äthylacetat oder Methylacetat; Ketone, wie Aceton oder Methyläthylketon; halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Chloroform; Amide, wie Dimethylformamid oder Dimethylacetamid; Nitrile, wie Acetonitril.
Wenn eine Aminosäure der Formel (I), deren Aminogruppe geschützt ist, und eine Aminosäure der Formel (IV), deren Carboxylgruppe nicht geschützt ist, nach dem aktiven Esterverfahren kondensiert werden, kann eine Lösungsmittelmischung aus Wasser mit einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel in Anwesenheit einer anorganischen Base, wie Natriumcarbonat oder Magnesiumoxid, einer organischen tertiären Base, wie Triäthylamin oder N-Methylmorpholin, verwendet werden.
Schutzgruppen in den entstehenden Verbindungen können nach üblichen Verfahren der Peptidchemie entfernt werden, z. B. durch katalytische Hydrierung mit Palladium, Verseifung mit einem Alkali, Säurespaltung mit Bromwasserstoff in Essigsäure, mit Trifluoressigsäure, mit Chlorwasserstoff in Dioxan, Tetrahydrofuran oder Äthylacetat, mit flüssigem Fluorwasserstoff, Hydrazinolyse mit Hydrazin oder Behandlung mit Natrium und flüssigem Ammoniak. Man erhält so die gewünschte Verbindung der Formel (I′).
Die Nitrilderivate, die durch die Formel (II) dargestellt werden und die in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial verwendet werden, können durch Reduktion einer α-Aminosäure erhalten werden, deren Aminogruppe geschützt ist und deren Carboxylgruppe in das Amid überführt wurde, durch Umsetzung mit einem sekundären Amin bei niedrigen Temperaturen unter 0°C mit einem Metallhydrid in Äthern, wie Diäthyläther oder Tetrahydrofuran, zur Herstellung eines Aminoaldehyds, dessen Aminogruppe geschützt ist. Der entstehende Aminoaldehyd wird dann in das Addukt mit Natriumbisulfit überführt und dann mit einem Alkalimetallcyanid reagieren gelassen, oder er kann direkt mit Cyanwasserstoff reagieren, wobei man Cyanohydrin oder 3-Amino-2-hydroxynitril erhält.
Bevorzugte Beispiele für das verwendbare sekundäre Amin sind N,N-Dimethylamin, Aziridin, N-Methylanilin, Carbazol, 3,5-Dimethylpyrazol und Imidazol. Bevorzugte Beispiele für das verwendbare Metallhydrid sind Lithium-aluminiumhydrid, Lithiumdi- und -tri-alkoxyaluminiumhydrid und Natrium-bis- (2-methoxyäthoxy)-aluminiumhydrid. Beispiele für Schutz­ gruppen für die Aminogruppe sind die Schutzgruppen, die üblicherweise in der Peptidchemie verwendet werden. Bevorzugt werden Schutzgruppen des Urethantyps verwendet, und am meisten bevorzugt sind Benzyloxycarbonylgruppen.
Nach einem zweiten Verfahren wird ein niederer Alkylester einer α-Aminosäure, deren Aminogruppe durch eine Aminoschutzgruppe geschützt ist, ähnlich, wie sie zuvor erwähnt wurden, bei einer Temperatur unter -40°C in aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol oder Toluol, und Äthern, Diäthyläther oder Tetrahydrofuran, mit Metallhydriden, wie Natriumaluminiumhydrid, Diisobutylaluminiumhydrid oder Natrium-bis- (2-methoxyäthoxy)-aluminiumhydrid, reduziert. Dabei wird ein Aminoaldehyd mit geschützter Aminogruppe erhalten. Wird ein solcher Aminoaldehyd wie vorstehend beschrieben behandelt, so erhält man das 3-Amino-2-hydroxynitril.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die darin verwendeten Abkürzungen haben die folgenden Bedeutungen: HOBt=N-Hydroxybenzotriazol; DCCD= N,N′-Dicyclohexylcarbodiimid; -OBzl · TosOH=Benzylester- p-toluolsulfonat; DCHA=Dicyclohexylamin; -OBut= t-Butylester; AHPA=3-Amino-2-hydroxy-4-phenylbutansäure, Z=Benzyloxycarbonyl; Ac=Acetyl. Die Rf-Werte wurden mit Silikagel-Platten unter Verwendung von n-BuOH : AcOH : H₂O (4 : 1 : 1) als Entwicklungslösungsmittel bestimmt.
Beispiel 1 Stufe 1
22,0 g öliges Z-(2RS,3RS)-Amino-2-hydroxy-4-p-methoxyphenylbutyronitril wurden in einem Gemisch aus 200 ml konzentrierter Salzsäure und 200 ml Dioxan aufgelöst. Nach der Zugabe von 13,2 g Anisol wurde das Reaktionsgemisch 12 h lang unter Rückfluß erhitzt. Sodann wurde das Dioxan bei Unterdruck abdestilliert, und die resultierende salzsaure Lösung wurde mit Äther gewaschen. Die Wasserschicht wurde unter vermindertem Druck eingeengt und zur Trockne eingedampft. Sodann wurden 100 ml Wasser zu der zurückgebliebenen Substanz zugegeben, und die unlösliche Substanz wurde durch Filtration abgetrennt. Nach Zugabe einer gleichen Menge Aceton wurde der pH-Wert des Gemisches mit Ammoniakwasser auf 5,5 eingestellt. Das Gemisch wurde in einem Kühlschrank stehengelassen. Die abgeschiedenen Kristalle wurden durch Filtration abgetrennt. Es werden 6,73 g des angestrebten (2RS,3RS)- AHPA(p-OH) erhalten.
Stufe 2
2,11 g (2RS,3RS)-AHPA(p-OH), erhalten in Stufe 1, wurden in 10 ml 1n Natriumhydroxidlösung aufgelöst. Unter heftigem Rühren der Lösung und unter Eiskühlung wurden 4,5 ml Z-Cl in drrei Portionen während 30 min zugesetzt. Sodann wurde das Reaktionsgemisch 1 h lang unter Eiskühlung und sodann 3 h bei Raumtemperatur stark gerührt. Während der Reaktion wurde der pH-Wert mit einer 1n Natriumhydroxidlösung auf 8 bis 9 eingestellt.
Nach beendigter Umsetzung wurde 6n Salzsäure zugesetzt, um den pH-Wert des Reaktionsgemisches auf 2 einzustellen. Als Ergebnis schied sich ein öliges Material ab, das zweimal mit 100 ml Ethylacetat extrahiert wurde. Die Ethylacetatschicht wurde mit Wasser gewaschen und mittels wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren des Magnesiumsulfats wurde das Filtrat unter vermindertem Druck eingeengt, und der Rückstand wurde in Ethylacetat/Petroläther kristallisiert, wodurch 3,64 g Z-(2RS,3RS)-AHPA(p-OZ), F. 138 bis 140°C, erhalten wurden.
Stufe 3
479 mg Z-(2RS,3RS)-AHPA(p-OZ) 162 mg HOBt wurden in 10 ml Tetrahydrofuran aufgelöst. Nach der Zugabe von 472 mg Leu-OBzl-TosOH wurde das Gemisch mit 0,168 ml Triethylamin neutralisiert und auf -5°C abgekühlt. Hierauf wurden 206 mg DCCD zugesetzt, und das Reaktionsgemisch wurde über Nacht zur Reaktion stehengelassen. Tetrahydrofuran wurde bei vermindertem Druck abdestilliert, und 30 ml Ethylacetat wurden zugegeben. Nach dem Abfiltrieren von unlöslichen Substanzen wurde das Filtrat mit 1n Schwefelsäure, Wasser, 5%iger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und Wasser in dieser Reihenfolge gewaschen und sodann mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Der Rückstand, erhalten durch Konzentrierung des Filtrats bei vermindertem Druck, verfestigte sich in Ethylacetat/Petroläther. Die Umkristallisation aus dem gleichen Lösungsmittel lieferte 450 mg Z-(2RS,3RS)-AHPA(OZ)-(S)-Leu-OBzl, F. 98 bis 99°C [α]-14,0° (c=0,58, AcOH).
Stufe 4
400 mg Z-(2RS,3RS)-AHPA(p-OZ)-(S)-Leu-OBzl wurden in 10 ml Methanol aufgelöst und 3 h lang mit etwa 10 mg Palladiumschwarz hydriert. Der Katalysator wurde abfiltriert, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck eingeengt. Bei Durchführung einer Umkristallisation mit Methanol/Ethylacetat wurden 219 mg (2RS,3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutanoyl- (S)-leucin erhalten.
[α]-8,8° (c=0,90, AcOH), Rf 0,48 und 0,51.
Analyse für C₁₆H₂₄N₂O₅:
gef.:C 59,38 H 7,23 N 8,95%; ber.:C 59,24 H 7,46 N 8,64%.
Beispiel 2
Bei Behandlung von 30 g Z-(2RS,3R)-3-Amino-2-hydroxy- 4-p-hydroxyphenylbutyronitril in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1, Stufe 1, wurden 12,61 g (2RS,3R)-AHPA(p-OH) erhalten.
Rf 0,20.
Analyse für C₁₀H₁₂NO₄:
gef.:C 58,63 H 5,92 N 7,43%; ber.:C 58,81 H 5,92 N 7,82%.
Wenn (2RS,3R)-AHPA(p-OH) unter Verwendung von Benzyl- S-4,6-dimethylpyrimidin-2-ylthiolcarbonat benzyloxycarbonyliert wurde, dann wurde Z-AHPA(p-OH) als DCHA-Salz erhalten.
15,22 g rohes DCHA-Salz wurde aus Methanol, Ethylacetat und Petroläther kristallisiert. 3,2 g optisch unreines Z-(2R,3R)-AHPA(p-OH)-DCHA-Salz wurden als erste Ausbeutemengen erhalten.
Wenn die Mutterlauge zur Trockne eingedampft wurde und der Rückstand dreimal aus Ethylacetat und Äther ausgefällt wurde, dann wurden 5,02 g optisch reines Z-(2S,3R)- AHPA(p-OH)-DCHA-Salz erhalten.
F. 121 bis 122°C [a]+49,9° (c=0,87, AcOH).
Analyse für C₃₀H₄₂N₂O₆:
gef.:C 69,81 H 8,35 N 6,42%; ber.:C 69,46 H 8,16 N 6,17%.
Nach einer Behandlung von Z-(2S,3R)-AHPA(p-OH)-DCHA-Salz (1,05 g) mit Ethylacetat und verdünnter H₂SO₄ wurden das erhaltene Z-(2S,3R)-AHPA)p-OH), 866 mg (S)-Leu-OBzl . TosOH, 405 mg HOBt, 0,308 ml Triethylamin und 412 mg DCCD in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1, Stufe 3, behandelt. Öliges Z-(2S,3R)-AHPA(p-OH)-(S)-Leu-OBzl wurde quantitativ erhalten.
Wenn das erhaltene ölige Z-(2S,3R)-AHPA(p-OH)-(S)-Leu- OBzl in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1, Stufe 4, behandelt wurde, dann wurden 630 mg (2S,3R)-3-Amino-2-hydroxy- 4-p-hydroxyphenylbutanol-(S)-leucin erhalten.
[α]-19,9° (c=1,19, AcOH); Rf 0,48.
Analyse für C₁₆H₂₃N₂O₅:
gef.:C 59,98 H 7,42 N10,42%; ber.:C 60,55 H 7,30 N 10,08%.

Claims (3)

1. Weitere Ausbildung der 3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-butansäure- Derivate der allgemeinen Formel mit folgender Konfiguration anC-2C-3RSRS RSS RSR SS SRund den Bedeutungen:R¹Wasserstoff, 2-Chlor, 4-Chlor oder 4-Methyl, R²Wasserstoff, Benzyloxycarbonyl oder t-Butoxycarbonyl,gemäß Patent 26 60 626, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ für Hydroxy oder in an sich bekannter Weise geschütztes Hydroxy und R² für Wasserstoff stehen und die Konfiguration am 2-C-Atom (S) oder (RS) ist, wobei die Aminogruppe in an sich bekannter Weise geschützt sein kann.
2. (2S,3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutansäure.
3. Verfahren zur Herstellung der 3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-butansäure- Derivate der in Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man ein Nitril der allgemeinen Formel worin R¹ und R² die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, in an sich bekannter Weise mit einer Säure hydrolysiert und gewünschtenfalls die Amino- und/oder Hydroxylgruppen in an sich bekannter Weise schützt.
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