DE2840636C2 - - Google Patents
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
- C07C51/377—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
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Description
Die Erfindung betrifft Dipeptide, Verfahren zu ihrer Herstellung
und sie enthaltene Arzneimittel gemäß den voranstehenden
Patentansprüchen.
Umezawa et al. ist es vor kurzem gelungen, Bestatin [(2S, 3R)-
3-Amino-2-hydroxy-4-phenylbutanoyl-(S)-leucin] mit einer starken
inhibierenden Wirkung gegenüber Aminopeptidase B,
Leucinaminopeptidase und Bleomycinhydrolase aus der Kultur eines
Bestatin-bildenden Fungus, der zu den Actinomyces gehört, zu
isolieren (vgl. z. B. US-PS 40 29 547).
Angesichts der ausgezeichneten physiologischen Aktivitäten von
Bestatin wurde nun nach Verfahren zur synthetischen Herstellung
dieser Verbindung und neuer Peptide mit einer ähnlichen Struktur
wie Bestatin, von denen angenommen wurde, daß sie die gleichen
physiologischen Aktivitäten wie Bestatin aufweisen, gesucht und
dabei ist es gelungen, Bestatin und seine analogen Verbindungen
der allgemeinen Formel
worin R₁ eine niedere Alkylgruppe, eine Cycloalkanalkylgruppe,
eine Phenylgruppe, eine Benzylgruppe oder eine substituierte
Benzylgruppe und R₂ eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
eine Hydroxyalkylgruppe, eine Mercaptoalkylgruppe, eine Carboxyamidoalkylgruppe,
eine Alkoxyalkylgruppe, eine Alkylmercaptoalkylgruppe,
eine Carboxyalkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe
oder eine substituierte Aralkylgruppe bedeuten, zu
synthetisieren (vgl. z. B. GB-PS 15 10 477).
Bei weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet ist es nun gelungen,
Peptide der oben angegebenen Formel (I) und ihre Säureadditionssalze,
insbesondere ihre pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalze,
zu synthetisieren, und Tests zur Bestimmung der inhibierenden
Wirkung dieser Verbindungen gegenüber
Aminopeptidase B zeigten die überraschende Tatsache, daß diese
Verbindungen eine etwa 3- bis etwa 20mal so hohe
inhibierende Wirkung haben wie Bestatin. Es wurde festgestellt, daß
die erfindungsgemäßen Verbindungen wegen ihrer starken Aminopeptidase
B-Aktivität die Bildung von Bradykinin zur Erzeugung einer
antiphlogistischen Wirkung verhindern bzw. hemmen können und deshalb
als Heilmittel für verschiedene Erkrankungen verwendbar sind.
Es wurde auch gefunden, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine starke inhibierende Wirkung gegenüber Leucinaminopeptidase
sowie Bleomycinhydrolase aufweisen und auch als
Adjuvans zur Verbesserung der carcinostatischen Wirkung von
Bleomycin dienen können.
Bei weiteren Versuchen in bezug auf die Verwendbarkeit der
erfindungsgemäßen Peptide für medizinische Zwecke wurde
festgestellt, daß sich diese Peptide für die Erhöhung der
Immunität von Organismen, für die Verhinderung der Übertragung
von Krebs und des Auftretens von Krebsrückfällen eignen
und daß sie bei Verwendung als Adjuvans in Bleomycin
oder anderen derzeit als Antikrebsmittel verwendeten Verbindungen
den carcinostatischen Effekt dieser Verbindungen
in erstaunlicher Weise verbessern können. Darauf beruht
die vorliegende Erfindung, die nachfolgend näher beschrieben wird.
Der Substituent R steht bevorzugt in o- oder p-Stellung.
Als Halogene sind bevorzugt Fluor, Chlor, Brom oder Jod.
Besonders bevorzugt sind Chlor und Brom, insbesondere
Chlor. Als Alkylgruppen für den Substituenten R sind bevorzugt
solche mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, insbesondere
Methyl.
Die Erfindung umfaßt auch die verschiedenen optisch aktiven
Isomeren, die z. B. durch Verwendung von optisch aktiven
Ausgangsstoffen oder durch Aufspaltung erhalten werden können.
Das einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren
zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)
besteht darin, daß man (2S, 3R)- und (2RS, 3RS)-Aminosäuren der
allgemeinen Formel
worin R die oben angegebenen Bedeutungen hat,
X und Y ein Wasserstoffatom oder eine Aminoschutzgruppe bedeuten,
oder reaktionsfähige Derivate davon unter Anwendung eines üblichen
Peptidbindungsverfahrens mit (S)-Arginin kondensiert und dann erforderlichenfalls
die Schutzgruppe eliminiert.
Die (2S, 3R)- und (2RS, 3RS)-Aminosäuren der oben angegebenen Formel
(II) können hergestellt werden durch Hydrolyse von Nitrilderivaten
der allgemeinen Formel
worin R, X und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Säure.
Als Aminoschutzgruppe können in den Verbindungen der
Formeln (II) und (III) beliebige in der Peptidchemie
bekannte Aminoschutzgruppen eingesetzt werden. Als
bevorzugte Beispiele für solche Schutzgruppen können
die folgenden genannt werden:
Schutzgruppen vom Acyl-Typ: Formyl, Acetyl, Trifluoracetyl
und substituiertes oder unsubstituiertes Benzoyl, wie Benzoyl,
Nitrobenzoyl oder Tolyl; Schutzgruppen vom Urethan-Typ: substituiertes
und unsubstituiertes Benzyloxycarbonyl, wie Benzyloxycarbonyl,
Methoxybenzyloxycarbonyl, Nitrobenzylcarbonyl oder
Halogenbenzyloxycarbonyl, Alkoxycarbonyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
und Cycloalkanoxycarbonyl; andere Schutzgruppen: substituiertes
und unsubstituiertes Arylsulfonyl, wie Benzolsulfonyl,
Methoxybenzolsulfonyl, Nitrobenzolsulfonyl, Toluolsulfonyl oder
Naphthalinsulfonyl; o-Nitrophenylsulphenyl und Trityl.
Die Carboxylgruppe von Arginin kann geschützt sein oder nicht.
Erfindungsgemäß kann jede beliebige bekannte Carboxyl-Schutzgruppe,
wie sie in der Peptidchemie eingesetzt wird, verwendet
werden. Unter diesen Schutzgruppen am meisten bevorzugt sind
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe,
eine substituierte Phenylgruppe, wie z. B. eine halogenierte
oder nitrierte Phenylgruppe, eine Benzylgruppe und eine substituierte
Benzylgruppe, wie z. B. eine Methoxybenzyl- oder Nitrobenzylgruppe.
Zum Schützen der Guanidingruppe können ein Proton und
andere allgemein verwendete Schutzgruppen, wie z. B. eine Nitrogruppe
und eine Tosylgruppe, verwendet werden.
Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung zum Kondensieren
von (2S, 3R)- und (2RS, 3RS)-Aminosäuren der Formel (II) mit
(S)-Arginin und zu diesen Verfahren gehören: ein Carbodiimid-
Verfahren, bei dem Dicyclohexylcarbodiimid oder 1-Äthyl-3-
(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid verwendet wird; ein Azidverfahren,
bei dem Hydrazid verwendet wird; ein gemischtes Säureanhydridverfahren,
bei dem Äthylchlorfomiat oder Isobutylchlorformiat
verwendet wird; ein aktives Esterverfahren, bei dem
ein Cyanomethylester, Vinylester, substituierte und unsubstituierte
Phenylester, ein Thiophenylester oder ein Hydroxysuccinimidester
verwendet wird; ein O-Acyl-hydroxylaminderivat-Verfahren,
bei dem Acetoxim oder Cyclohexanonoxim verwendet wird; und ein
N-Acylverbindungs-Verfahren, bei dem Carbonyldiimidazol verwendet
wird.
Bei der obigen Kondensationsreaktion können Lösungsmittel, wie
sie üblicherweise in der Peptidchemie eingesetzt werden, verwendet
werden. Zu diesen Lösungsmitteln gehören Äther, wie Diäthyläther,
Tetrahydrofuran und Dioxan, Ester, wie Äthylacetat,
Ketone, wie Aceton und Methyläthylketon, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Methylenchlorid und Chloroform, Amide, wie
Dimethylformamid und Dimethylacetamid, und Nitrile, wie Acetonitril.
Wenn eine Verbindung der allgemeinen Formel (II), deren Aminogruppe
geschützt ist, und (S)-Arginin, dessen Carboxylgruppe
nicht geschützt ist, unter Anwendung des Azidverfahrens oder des
aktiven Esterverfahrens miteinander kondensiert werden, wird
die Kondensationsreaktion vorzugsweise in Gegenwart einer anorganischen
Base, wie Natriumbicarbonat oder Magnesiumoxid, oder
einer organischen tertiären Base, wie Triäthylamin oder N-Methylmorpholin,
unter Verwendung eines mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmittels durchgeführt.
Die Schutzgruppen in den dabei erhaltenen geschützten Verbindungen
können unter Anwendung eines üblichen Verfahrens, wie es in der
Peptidchemie angewendet wird, beispielsweise durch katalytische
Reduktion unter Verwendung von Palladium als Katalysator, mit
Bromwasserstoff in Essigsäure, Trifluoressigsäure, Chlorwasserstoff
in einem organischen Lösungsmittel, durch Alkaliverseifung
oder durch Behandlung mit metallischem Natrium in flüssigem Ammoniak
oder flüssigem Fluorwasserstoff, entfernt werden. Dabei erhält man
das erfindungsgemäße Produkt der oben angegebenen Formel (I).
Die physiologischen Aktivitäten der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) wurden wie folgt bestimmt:
Testverfahren:
Zur Bestimmung der Aminopeptidase B-Aktivität
wurde eine abgeänderte Ausführung des Hopsu et al.-Verfahrens
(vgl. V. K. Hopsu, K. K. Makinen und G. G. Glenner, "Archives
of Biochemistry and Biophysics", 114, 557 (1966)) angewendet.
Eine gemischte Lösung (pH 7,0) wurde hergestellt durch Zugabe
von 1,0 ml 0,1 M Tris-Hydrochlorid-Puffer und 0,7 ml einer die
Probe enthaltenden Lösung zu 0,3 ml 0,1 mM Arginin-β-naphthylamid,
dann wurde sie 3 Minuten lang auf 37°C erwärmt und danach
wurden 0,2 ml einer Aminopeptidase B-Lösung zugegeben, die gereinigt
worden war unter Verwendung von Sephadex® G-100
unter Anwendung des Enzymreinigungsverfahrens von Hopsu
et al. Nach 30minütiger Reaktion bei 37°C wurden 0,6 ml
eines 1,0 M Acetatpuffers (pH 4,2), der Fast Garnet GBC®
(ein o-Aminoazotoluoldiazoniumsalz) in einer Konzentration
von 1,0 mg/ml und Tween® 20 in einer Konzentration von
1,0% erhielt, zugegeben und die Mischung wurde 15 Minuten
lang bei Raumtemperatur stehen gelassen, dann wurde
die Extinktion (a) bei 530 nm gemessen. Unter Verwendung
der Pufferlösung, welche die Probe nicht enthielt, wurde
auch die Extinktion (b) der Kontrolle gemessen. Die Aminopeptidase
B-Inhibierung in % wurde aus der Gleichung
(b-a)/b×100 errechnet.
Ergebnisse:
Die Prozentsätze der Inhibierung bei verschiedenen
Probekonzentrationen wurden unter Anwendung
des vorstehend beschriebenen Testverfahrens bestimmt und
davon wurde die 50%-Inhibierung (ID₅₀) abgeleitet. Die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I
angegeben.
VerbindungID₅₀ (µm/ml) R=H (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-
butanoyl-(S)-arginin-hydrochlorid0,03 R=p-OH (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxy-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-diacetat0,005 R=p-Me (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-methyl-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-diacetat0,013 R=o-Cl (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-o-chloro-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-dihydrochlorid0,14 Bestatin (Kontrolle)0,10
VerbindungID₅₀ (µm/ml) R=H (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl-
butanoyl-(S)-arginin-hydrochlorid0,03 R=p-OH (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxy-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-diacetat0,005 R=p-Me (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-methyl-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-diacetat0,013 R=o-Cl (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-o-chloro-
phenylbutanoyl-(S)-arginin-dihydrochlorid0,14 Bestatin (Kontrolle)0,10
Wie aus den Ergebnissen der vorstehenden Tabelle hervorgeht,
weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) eine
weit höhere inhibierende Aktivität gegenüber Aminopeptidase
B auf als Bestatin.
Verfahren:
Aus dem peripheren Blut von gesunden Hunden (männliche
Beagle-Hunde) wurden auf aseptische Weise Lymphozyten gewonnen
durch Gradientenzentrifugierung von Ficollnatriummetrizoat. Die
Lymphozyten (1×10⁶ Zellen/ml) wurden in einem RPMI-1640-Medium
mit 10% fetalem Kalbserum, einem Antibiotikum (Kanamycin 60 µg/ml)
und 15 µg Phytohämagglutinin (PHA) in einer angefeuchteten
Atmosphäre aus 5% CO₂ und 95% Luft bei 37°C kultiviert. Nach
einer 48stündigen Inkubation wurden 2 µCi ³H-Thymidin zu jeder
Schale zugegeben und die Kultivierung wurde weitere 24 Stunden
lang fortgesetzt zur Bestimmung der DNA-Synthese. Die DNA-Synthese
wurde gemessen als ³H-Thymidin-Einarbeitung in die säurelöslichen
Materialien.
Ergebnisse:
Wie aus der vorstehenden Tabelle II hervorgeht, verbessern
Bestatin, (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-phenylbutanoyl-(S)arginin und
(2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutanoyl-(S)-arginin die
Lymphozytenplastoid-Bildung mit PHA. Diese Ergebnisse geben einen
Hinweis auf die Stimulierung des Immunmechanismus der Lymphozyten
gegenüber Tumor durch diese Verbindungen und die Brauchbarkeit dieser
Verbindungen als Immunstimulatoren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel (I) wird nachfolgend an Hand von Beispielen näher erläutert.
16,50 g N-Benzyloxycarbonyl-(2S, 3R)-3-amino-2-hydroxy-4-
phenylbutansäure (J. Med. Chem., 20, 510 (1977)) und 6,33 g
N-Hydroxysuccinimid wurden in 150 ml Dioxan und 150 ml Äthylacetat
gelöst und nach dem Abkühlen auf -10°C mit weiteren
10,3 g Dicyclohexylcarbodiimid versetzt.
Nach 1stündiger Reaktion bei der gleichen Temperatur wurde
die Reaktionslösung bei Raumtemperatur über Nacht stehen gelassen
und der gebildete Dicyclohexylharnstoff wurde abfiltriert. Das
Lösungsmittel wurde abdestilliert und die erhaltene ölige
Substanz wurde mit Petroläther verfestigt und aus Äthylacetat/Petroläther
umkristallisiert, wobei man 18,36 g des N-Hydroxysuccinimidesters
der N-Benzylcarbonyl-(2S, 3R)-3-amino-
2-hydroxy-4-phenylbutansäure erhielt, F. 111 bis 112°C, [α] =
+ 35,4° (c = 1,5, AcOH).
30,0 g öliges N-Benzyloxycarbonyl-(2RS, 3R)-3-amino-2-hydroxy-
4-p-hydroxyphenylbutylronitril wurden in 200 ml konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure und 200 ml Dioxan gelöst und nach der
Zugabe von 17,20 g Anisol wurde die gemischte Lösung 4 Stunden
lang unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abdestillieren des Dioxans
unter vermindertem Druck wurde die Chlorwasserstoffsäurelösung
mit Äther gewaschen und die Wasserschicht wurde unter vermindertem
Druck eingeengt und zur Trockne eingedampft. Dann wurden 300 ml
Wasser zu dem Rückstand zugegeben und nach dem Abfiltrieren
der unlöslichen Substanzen wurde die gleiche Menge Aceton zugegeben
und der pH-Wert der Lösung wurde mit Ammoniakwasser auf
5,5 eingestellt. Die Lösung wurde in einem Kühlschrank über Nacht
aufbewahrt und die ausgefallenen Kristalle wurden abfiltriert,
wobei man 12,61 g (2RS, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxy
phenylbutansäure erhielt, Rf 0,20.
Analyse für C₁₀H₁₂NO₄:
ber.:C 58,81; H 5,92; N 7,82% gef.:C 58,63; H 5,99; N 7,43%
ber.:C 58,81; H 5,92; N 7,82% gef.:C 58,63; H 5,99; N 7,43%
7,20 g (2RS, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutansäure
wurden nach einem bekannten Verfahren (T. Nagasawa et al., "Bull.
Chem. Soc. Japan", 46, 1269 (1973)) unter Verwendung von 11,21 g
Benzyl-(S)-4,6-dimethylpyrimidin-2-yl-thiolcarbonat benzyloxy-
carbonyliert und dann als Dicyclohexylaminsalz kristallisiert,
wobei man 15,28 g des Dicyclohexylaminsalzes der N-Benzyloxy-
carbonyl-(2RS, 3R)-3-amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutansäure
erhielt. Nach der Umkristallisation von 15,22 g des dabei erhaltenen
rohen Dicyclohexylaminsalzes aus Methanol/Äthylacetat/Petroläther
erhielt man als erste Kristalle 3,20 g optisch unreines Dicyclohexylaminsalz
der N-Benzyloxycarbonyl-(2R, 3R)-3-amino-2-hydroxy-
4-p-hydroxyphenylbutansäure.
Die Mutterlauge wurde eingeengt und zur Trockne eingedampft
und der Rückstand wurde 3mal aus Äthylacetat/Äther ausgefällt,
wobei man 5,02 g optisch reines Dicyclohexylaminsalz der N-
Benzyloxycarbonyl-(2S, 3R)-3-amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenylbutansäure
erhielt, F. 121 bis 122°C, [α] = +49,9° (c = 0,87,
AcOH).
Analyse für C₃₀H₄₂N₂O₆:
ber.:C 69,46; H 8,16; N 6,17% gef.:C 69,81; H 8,35; N 6,42%
ber.:C 69,46; H 8,16; N 6,17% gef.:C 69,81; H 8,35; N 6,42%
Eine Lösung, hergestellt durch Auflösen von 5,27 g (25 mMol)
(S)-Argininhydrochlorid und 3,5 ml (25 mMol) Triäthylamin
in 30 ml Wasser wurde in 50 ml einer Dioxanlösung von 10,67 g
(25 mMol) des N-Hydroxysuccinimidesters der N-Benzyloxycarbonyl-
(2S, 3R)-3-amino-2-hydroxy-4-phenylbutansäure über einen Zeitraum
von etwa 3 Stunden eingetropft. Nach 2tägiger Reaktion bei
Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel abdestilliert und der
Rückstand wurde in einer Chloroform/Methanol (Volumenverhältnis
1 : 2)-Lösung gelöst und dann einer Säulenchromatographie unterworfen
unter Verwendung von Silicagel H, Typ 60,
wobei man das gewünschte ölige N-Benzyloxycarbonyl-(2S, 3R)-3-
amino-2-hydroxy-4-phenylbutanoyl-(S)-argininhydrochlorid in einer
Ausbeute von 5,74 g erhielt.
Dieses Produkt wurde in einer Mischung aus 100 ml Methanol und
50 ml Wasser gelöst und unter Verwendung von Palladiummohr
als Katalysator einer 6stündigen katalytischen Reduktion unterworfen.
Nach dem Abfiltrieren des Katalysators wurde die Lösung
zur Trockne eingedampft und der Rückstand wurde mit Aceton
gesammelt, wobei man 3,10 g (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-phenyl
butanoyl-(S)argininhydrochlorid erhielt; [α] = -6,5° (c = 1,2,
AcOH), Rf 0,08 (gemessen auf einer Silicagel 60 F₂₅₄-Platte einer
Dicke von 0,25 mm unter Verwendung einer n-BuOH/AcOH/H₂O
(4 : 1 : 1)-Mischung als Entwicklungslösungsmittel). Diese Substanz
war positiv beim Test unter Anwendung der Farbreaktionen mit
Ninhydrin und Sakaguchi-Reagens.
Analyse für C₁₆H₂₆O₄N₅Cl:
ber.:C 49,52; H 6,76; N 18,06% gef.:C 50,11; H 6,92; N 17,56%
ber.:C 49,52; H 6,76; N 18,06% gef.:C 50,11; H 6,92; N 17,56%
345 mg N-Benzyloxycarbonyl-(2S, 3R)-3-amino-2-hydroxy-4-p-hydroxy
phenylbutansäure, 783 mg NG-Nitro-(S)-argininbenzylester-2p-
Toluolsulfonat und 162 mg N-Hydroxybenzotriazol wurden in 20 ml
Tetrahydrofuran gelöst und nach der Einstellung des pH-Wertes
auf 7,5 mit 0,34 ml Triäthylamin wurde die gemischte Lösung mit
206 mg Dicyclohexylcarbodiimid bei 0 bis 5°C versetzt und über
Nacht bei der gleichen Temperatur reagieren gelassen. Die Reaktionslösung
wurde eingeengt, mit 50 ml Äthylacetat versetzt
und die unlöslichen Substanzen wurden abfiltriert. Die Äthylacetatschicht
wurde mit einer 0,5 n Schwefelsäurelösung, einer
2%igen Natriumbicarbonatlösung und Wasser in dieser Reihenfolge
gewaschen. Dann wurde sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und nach dem Abfiltrieren des Magnesiumsulfats wurde
der Rückstand unter vermindertem Druck eingeengt. Die dabei
erhaltene hygroskopische ölige Substanz wurde in 10 ml Methanol,
10 ml Essigsäure und 10 ml Wasser gelöst und dann einer 15stündigen
katalytischen Reduktion in einem Autoklaven bei 30°C
und bei einem Druck von 5 MPa unterworfen.
Nach dem Abfiltrieren des Katalysators wurde die Lösung unter
vermindertem Druck zur Trockne eingedampft und der Rückstand
wurde einer präparativen Dünnschichtchromatographie mit einer
Silicagel 60 F₂₅₄-Platte einer Dicke von 0,5 mm
unterworfen unter Verwendung einer n-BuOH/AcOH/H₂O (4 : 1 : 1)-
Mischung als Entwicklungslösungsmittel. Dabei erhielt man das
gewünschte Produkt in einer Ausbeute von 140 mg, [α] = +2,6°
(c = 0,55, AcOH), Rf 0,07 (gemessen unter Verwendung einer 0,25 mm
dicken Silicagel 60 F₂₅₄-Platte und einer
n-BuOH/AcOH/H₂O (4 : 1 : 1)-Mischung als Entwicklungslösungsmittel).
Dieses Produkt war bei den Farbreaktionen mit Ninhydrin, Sakaguchi-
Reagens und α-Nitroso-β-naphthol/Salpetersäure positiv.
Analyse für C₁₆H₂₆O₅N₅ · 2 CH₃COOH · H₂O:
ber.:C 47,49; H 6,98; N 13,86% gef.:C 47,12; H 7,08; N 13,44%
ber.:C 47,49; H 6,98; N 13,86% gef.:C 47,12; H 7,08; N 13,44%
1,25 g des Dicyclohexylaminsalzes der N-Benzyloxycarbonyl-(2RS, 3RS)-
3-amino-2-hydroxy-4-p-methylphenylbutansäure (J. Med. Chem., 20,
510 (1977)) wurden in 50 ml Äthylacetat suspendiert und dann mit
3 ml 1 n H₂SO₄ geschüttelt, anschließend wurde eine Flüssigtrennung
durchgeführt. Die Äthylacetatschicht wurde mit Wasser
gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und
unter vermindertem Druck eingeengt, wobei man die ölige N-Benzyl
oxycarbonyl-(2RS, 3RS)-3-amino-2-hydroxy-4-p-methylphenylbutansäure
erhielt. Diese ölige Substanz wurde zusammen mit 1,57 g
NG-Nitro-(S)-argininbenzylester-2-p-toluolsulfonat, 324 mg
N-Hydroxybenzotriazol und 0,67 ml Triäthylamin in 20 ml Tetrahydrofuran
gelöst und nach der Zugabe von 412 mg Dicyclohexylcarbodiimid
unter Eiskühlung wurde die gemischte Lösung über
Nacht bei der gleichen Temperatur reagieren gelassen. Die Reaktionslösung
wurde unter vermindertem Druck eingeengt und mit
50 ml Äthylacetat versetzt, anschließend wurden die unlöslichen
Substanzen abfiltriert.
Die Äthylacetatschicht wurde mit 0,5 n H₂SO₄, Wasser, einer 2%igen
NaHCO₃-Lösung und Wasser in dieser Reihenfolge gewaschen und dann
über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren
des Magnesiumsulfats und dem Abdestillieren des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck wurde der Rückstand gereinigt,
indem man ihn einer Säulenchromatographie mit Silicagel H vom
Typ 60 unter Verwendung von Äthylacetat und Methanol
als Entwicklungslösungsmittel unterwarf. Die dabei erhaltene
ölige Substanz wurde in 5 ml Methanol und 5 ml
Essigsäure gelöst und einer 10stündigen katalytischen
Reduktion bei 25°C unter einem Druck von 5 MPa unterworfen.
Nach dem Abfiltrieren des Katalysators und dem Abdestillieren
des Lösungsmittels unter vermindertem Druck wurde der Rückstand
in 5 ml Wasser gelöst und dann gefriergetrocknet, wobei man das
gewünschte (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-methylphenylbutanoyl-
(S)-arginindiacetat in einer Ausbeute von 861 mg erhielt,
[α] = +4,5° (c = 1,1, AcOH), Rf 0,07 (gemessen unter Verwendung
einer 0,25 mm dicken Silicagel 60 F₂₅₄-Platte
und eines n-BuOH/AcOH/H₂O (4 : 1 : 1)-Gemisches als Entwicklungslösungsmittel).
Die Elektrophorese (AVICEL®, 5mA, 800 V,
10 Minuten, pH 1,6, HCOOH: AcOH : H₂O = 25 : 75 : 900) dieses Produktes
ergab einen einzelnen Fleck mit dem Ninhydrin- und Sakaguchi-
Reagens.
Analyse für C₁₇H₂₇O₄N₅ · 2 CH₃COOH · 2H₂O:
ber.:C 48,34; H 7,54; N 13,43% gef.:C 48,01; H 7,77; N 12,99%
ber.:C 48,34; H 7,54; N 13,43% gef.:C 48,01; H 7,77; N 12,99%
2,29 g (2 RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-o-chlorphenylbutansäure
(J. Med. Chem., 20, 510 (1977)), 3,05 g tert.-Butyloxycarbonyl-
(S)-4,6-dimethylpyrimidin-2-ylthiolcarbonat und 2,1 ml Triäthylamin
wurden miteinander gemischt und in 20 ml Dioxan und 20 ml
Wasser über Nacht bei Raumtemperatur unter Rühren miteinander
umgesetzt. Das Lösungsmittel wurde bis auf das halbe Volumen
abdestilliert und dann wurde mit 20 ml Äthylacetat gewaschen.
Die Wasserschicht wurde mit 1 n H₂SO₄ auf pH 1 eingestellt und
die ausgefallene ölige Substanz wurde mit 100 ml Äthylacetat
extrahiert. Danach wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt,
wobei man ein öliges Produkt erhielt.
2,44 g dieser N-tert.-Butyloxycarbonyl-(2RS, 3RS)-3-amino-2-
hydroxy-4-o-chlorphenylbutansäure wurden in 20 ml Äthylacetat
und 20 ml Dioxan gelöst und nach der Zugabe von 1,02 g N-Hydroxysuccinimid
wurde die gemischte Lösung auf eine Temperatur unterhalb
-5°C abgekühlt. Nach der weiteren Zugabe von 1,54 g Dicyclohexylcarbodiimid
wurde die gemischte Lösung in diesem gekühlten
Zustand 2 Stunden lang stehen gelassen und dann über
Nacht bei 25°C gerührt. Der dabei entstandene Niederschlag wurde
abfiltriert und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abdestilliert.
Die erhaltene ölige Substanz wurde erneut in 20 ml Dioxan
gelöst und zu dieser Lösung wurde 5 ml einer wäßrigen Lösung
von 1,55 g (S)-Argininhydrochlorid und 2,07 ml Triäthylamin
innerhalb eines Zeitraums von 30 Minuten zugegeben, dann ließ
man die Mischung bei Raumtemperatur über Nacht reagieren und
anschließend destillierte man das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck ab. Der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie
mit Silicagel H vom Typ 60 unter Verwendung einer
n-BuOH/AcOH/H₂O (4 : 1 : 1)-Mischung als Entwicklungslösungsmittel
gereinigt, wobei man das N-tert.-Butyloxycarbonyl-(2RS, 3RS)-
3-amino-2-hydroxy-4-o-chlorphenylbutanoyl-(S)argininhydrochlorid
in Form eines öligen Produkts erhielt.
Dieses ölige Produkt wurde in 10 ml eisgekühlter 4 n Chlorwasserstoffsäure/
Dioxan und 10 ml Trifluoressigsäure gelöst, dann
1 Stunde lang bei Raumtemperatur gerührt und unter vermindertem
Druck eingeengt. Die dabei erhaltene Substanz wurde mit wasserfreiem
Äther versetzt und stehen gelassen, bis sie sich verfestigt
hatte. Nachdem das Produkt mit Äther gewaschen und filtriert
worden war, erhielt man (2 RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-
4-o-chlorphenylbutanoyl-(S)arginindihydrochlorid in einer Ausbeute
von 1,09 g [α] = +0,7° (c = 1,1, AcOH), Rf 0,07 (gemessen
unter Verwendung einer Silicagel 60 F₂₅₄-Platte einer
Dicke von 0,25 mm und einer n-BuOH/AcOH/H₂O (4 : 1 : 1)-Mischung
als Entwicklungslösungsmittel).
Die Elektrophorese (AVICEL®, 5 mA, 800 Volt, 10 Min., pH 1,6,
HCOOH : AcOH : H₂O = 25 : 75 : 900) dieses Produktes ergab einen einzelnen
Fleck mit dem Ninhydrin- und Sakaguchi-Reagens.
Analyse für C₁₆H₂₄O₄N₅Cl · 2 HCl · H₂O:
ber.:C 40,27; H 5,87; N 14,69% gef.:C 40,02; H 6,19; N 14,11%.
ber.:C 40,27; H 5,87; N 14,69% gef.:C 40,02; H 6,19; N 14,11%.
Claims (7)
1. Dipeptide der allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom bedeutet, sowie
deren pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze und optische
Isomeren.
2. (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-phenylbutanoyl-(S)-arginin.
3. (2S, 3R)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-hydroxyphenyl-butanoyl-(S)-arginin.
4. (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-p-methylphenyl-butanoyl-(S)-arginin.
5. (2RS, 3RS)-3-Amino-2-hydroxy-4-o-chlorphenyl-butanoyl-(S)-arginin.
6. Verfahren zur Herstellung der Dipeptide gemäß Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine
(2S, 3R)- oder (2RS, 3RS)-Aminosäure der allgemeinen Formel
worin R die voranstehend angegebenen Bedeutungen hat,
X und Y ein Wasserstoffatom oder eine Aminoschutzgruppe bedeuten,
oder ein reaktionsfähiges Derivat davon mit (S)-Arginin kondensiert
und erforderlichenfalls nach der Entfernung der Schutzgruppe in ein
pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz überführt.
7. Arzneimittel, enthaltend ein Dipeptid nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in
Kombination mit üblichen Trägern und/oder Hilfsstoffen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TUERK, D., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. GILLE, C., DIPL |
|
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |