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Elektronisch gesteuerte Schreibvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine elektronisch gesteuerte Schreibvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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l Bei einer derartigen Schreibvorrichtung ist eine Schreibmine, beispielsweise
eine Kugelschreibermine, an dem in der Zeichentischebene bewegbaren Teil der Vorrichtung,
beispielsweise einem längs- und querverschieblichen Schlitten, in vertikaler Richtung
beweglich, d.h. abhebbar, montiert. Diese Mine ist in ihrer Halterung auswechselbarbund
muß immer dann, wenn sie leergeschrieben ist, durch eine neue, volle Schreibmine,
ersetzt werden. Jedes Ersetzen der Schreibmine erfordert Sillstandzeiten der Schreibvorrichtung,
sowie eine Uberwachung der Auswechselzeiträume bzw. Gebrauchsdauer der Schreibmine.
Die Gebrauchsdauer einer solchen Schreibmine ist bei den hohen Schreibgeschwindigkeiten,
wie sie beispielsweise an einem Schnittmusterzeichentisch, welcher eine elektronisch
gesteuerte Zeichenvorrichtung benutzt, erzielt werden, außerordentlich kurz. Die
Schreibmine muß daher etwa alle vier Stunden durch eine neue, volle Schreibmine
ersetzt werden. Dies bedeutet einen erheblichen Personalaufwand für das Uberwachen
und Auswechseln der Schreibmine. Letzteres kann nur manuell erfolgen. Anschließend
muß die neue Schreibmine durch einige Probestriche und Probe zeichnungen auf ihre
Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden, was wiederum den normalen Zeichen-Betriebsablauf
erheblich stört.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schreibvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die Schreibdauer bis zum notwendigen
Auswechseln der Schreibmine erheblich vergrößert ist, ohne daß jedoch der i n vertikaler
Richtung abhebbare Teil der Schreibvorrichtung zu schwer wird, um mit ausreichend
großer Geschwindigkeit auf die elektronischen Steuerungsimpulse der Schreibvorrichtung
ansprechen
zu können. Auch soll die neue Schreibvorrichtung einfach und kostensparend herstellbar
und leicht zu bedienen sein. Die neue Schreibvorrichtung soll.darüber hinaus störunanfällig
arbeiten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schreibvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Es ergibt sich eine Vorrichtung, deren Schreibdauer auf etwa 80
Stunden verlängert ist. Durch die getrennte Anbringung eines Vorratstankes an dem
in der Zeichentischebene sich bewegenden elektronisch gesteuerten Schlitten der
Schreibvorrichtung und die Verbindung der Schreibmine mit dem Vorratstank durch
eine Schlauchleitung ergibt sich eine Schreibvorrichtung, deren Schreibmine sehr
leicht in verti kaler Richtung von der Zeichenebene abgehoben werden kann, deren
Schreibdauer aber ganz wesentlich verlängert ist. Außerdem ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung wesentlich störunanfälliger und die Reaktions- und Schreibgeschwindigkeit
der Schreibmine ist nicht beeinträchtigt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 wird auf einfache Weise sichergestellt,
daß der Vorratstank durch stetiges, gleichmäßiges unter Druck setzen der Schreibpaste
kontinuierlich entleert wird, ohne daß der Fluß der Schreibpaste aus der Schreibmine
unregelmäßig wird.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch 3 gewährleistet eine besonders
einfache und wirkungsvolle Füllmöglichkeit des Vorratstanks durch die als Füllrohr
ausgebildete Kolbenstange. Dabei ist sichergestellt, daß der Vorratstank bzw.
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dessen Füllraum, wenngleich er unter Druck gesetzt werden muß, problemlos
gefüllt werden kann.
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Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4 wird die Handhabung des Füllrohres
beim Füllen besonders erleichtert.
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Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 ist der Inhalt des Vorratstanks
und des Füllrohres nach dem Füllvorgang vor der Austrocknung geschützt. Darüber
hinaus bietet die Verschlußkonstruktion eine leichte Handhabungsmöglichkeit des
Füllrohres zur Einleitung des Füllvorganges.
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Eine mechanisch einfache Konstruktionsweise ist die Ausführungsform
gemäß Anspruch 6.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch 7 hat den Vorteil, daß der Druck
auf die Schreibpaste in dem Füllraum konstant gehalten werden kann. Hierdurch wird
ein gleichmäßiges Nachfließen der Schreibpaste und demzufolge eine exakte Strichbildung
gewährleistet.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch 8 ermöglicht ein besonders leichtes
Hochziehen des Kolbens, um den Füllraum mit Schreibpaste wieder aufzufüllen. Dabei
dient das Sperr-Auslaßventil zum Abbau des Druckes hinter dem Kolben, damit dieser
gehoben werden kann. In der Regel wird Druckluft als Druckmedium verwendet.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch 9 hat sich als besonders flexibel
und dauerhaft bewährt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 wird in besonders einfacher
und wirkungsvoller Weise gewährleistet, daß keine Zufuhrunterbrechungen der Schreibpaste
von dem Vorratstank zu der Schreibmine durch Abknicken des Schlauches erfolgen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf Figuren 1 und 2 näher erläutert.
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Figur 1 zeigt einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der
Schreibvorrichtung, bei welcher die Zeichenebene perspektivisch durch die Pfeile
X und Y als X-Y-Ebene dargestellt ist, während die vertikale Richtung, d.h. die
Richtung, in welcher die Schreibmine von der Zeichenebene abhebbar ist, als in der
Figurenenbene liegende Z-Richtung dargestellt ist.
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Figur 2 zeigt eine der Darstellung der Figur 1 entsprechende Schnittansicht
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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In Figur 2 sind Teile der Schreibvorrichtung, welche denen der Ausführungsform
in Figur 1 entsprechen, mit den gleichen Bezugszeichen, die jedoch mit einem Strich
versehen sind,bezeichnet.
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In Figur 1 ist eine an dem nicht dargestellten, in X- und Y-Richtung
verschieblichen Schlitten der Schreibvorrichtung befestigte Halterung für den Vorratstank
3 mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnet. Ein ebenfalls nicht dargestellter Teil der
beweglichen Schreibvorrichtung trägt mittels einer geeigneten Halterung die Schreibmine
1, die hierdurch in vertikaler Z-Richtung von der Schreibebene X-Y abhebbar ist.
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Der Vorratstank 3 ist als Zylinder 31 ausgebildet, der an seinem
oberen Ende eine Einlaßöffnung 34 zum Einfüllen der Schreibpaste und an seinem unteren
Ende eine Aulaßöffnung 35, durch welche die Schreibpaste austreten kann, aufweist.
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Vorratstank 3 und Schreibmine 1 sind durch einen Siliconschlauch
2, vorzugsweise bestehend aus Siliconkautschuk, durch den die Schreibpaste aus dem
Vorratstank 3 in die Schreibmine 1 gedrückt wird, verbunden.
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Über die Stutzen, welche als Anschlüsse für den Siliconschlauch 2
zur Verbindung von Vorratstank 3 und Schreibmine 1 dienen, sind Schraubenfedern
5 geschoben, welche den Siliconschlauch so abstützen, daß er nicht unter Bildung
von Drosselstellen für die Schreibpaste abknicken kann.
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Der Zylinder 31 ist mit einem unteren, auslaßseitigen Ende 32 und
einem oberen, einlaßseitigen Ende 35 ausgebildet. In dem Zylinder 31 ist ein Kolben
36 in vertikaler Richtung verschieblich angeordnet.
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Zwischen dem Kolben 36 und dem auslaßseitigen Ende 32 ist ein Füllraum
310 für die Schreibpaste definiert.
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Durch den Kolben 36 ist eine als Füllrohr ausgebildete Kolbenstange
37 derart geführt, daß ihre Mündung in das Innere des Füllraumes 310 führt. Die
Kolbenstange bzw. das Füllrohr 37 führt durch das einlaßseitige Ende 35 bzw. durch
den Einlaß 34 dieses Endes des Zylinders 31, so daß der Kolben 36 durch Herausziehen
der Kolbenstange 37 in dem Zylinder 31 hin und her bewegt werden kann.
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Zwischen dem Kolben 36 und dem einlaßseitigen Ende 35 des Zylinders
31 ist eine Druckfeder 38, beispielsweise eine Schraubenfeder, angeordnet. Durch
diese wir der Kolben 36 zum'auslaßseitigen Ende 32 des Zylinders 31 hin gedrückt.
Das außerhalb des Zylinders 31 befindliche Ende des Füllrohres 37 bzw. bzw. dessen
Einfüllöffnung 373 ist mittels eines geeigneten Verschlusses 372, z. B. eines Schraubverschlusses,
verschlossen. Ein Austrocknen der Schreibpaste in dem Füllraum 310 und im Füllrohr
37 wird hierdurch vermieden. Um eine leichte Füllung bzw. ein leichtes Herausziehen
des Füllrohres und damit verbundenes Heben des Kolbens 36 in dem Zylinder 31 zu
gewährleisten, ist eine Einrichtung 370 zum Arretieren des Füllrohres vorgesehen.
Diese besteht in der dargestellten
Ausführungsform aus in die
äußere Oberfläche des Füllrohres 37 eingearbeitete Ringnuten, in welche ein Sprengring
371 eingeschoben werden kann. Das Füllrohr kann dann nicht mehr durch den Druck
der Feder 38 in den Zylinder 31 hineingleiten. Der Füllraum 310 bleibt somit für
eine neue Füllung durch das Füllrohr 37 in seiner durch die Stellung des Kolbens
36 definierten Ausdehnung bestehen. Nach dem Füllen des Füllraumes 310 mit Schreibpaste,
wird der Sprengring 371 entfernt und die Feder 38 setzt den Kolben 36 und dieser
wiederum den Füllraum 310 unter einen ausreichenden Druck, um die Schreibpaste durch
den Siliconschlauch 2 der Schreibmine 1 zuzuführen.
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In Figur 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher der Füllraum
310' des Zylinders 31' durch einen Kolben 36' unter Druck gesetzt wird, welcher
seinerseits nicht von einer Feder sondern von Druckluft getrieben wird. Die Druckluft
wird durch ein am Einlaßende 35' des Zylinders 31' vorgesehenes Ventil 38' zugeführt.
Diese Ausführungsform kann mit und ohne Füllrohr arbeiten. Wird ein Füllrohr, wie
bei der Ausführungsform gemäß Figur 1, verwendet, dann befindet sich dieses zweckmäßigerweise
in der Achse des Zylinders 31', während das Ventil 38' neben dem Füllrohr in dem
einlaßseitigen Zylinderende 35' vorgesehen ist.
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Um das Hochziehen des Kolbens 36' zum Zwecke des Füllens des Füllraumes
310' zu erleichtern, ist bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 vorteilhaft das Ventil
38' als gesteuert zu öffnendes Sperrventil ausgebildet, so daß der Druck hinter
dem Kolben 36' ausgeglichen werden kann.
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Mit Hilfe solcher Ventile kann der Raum hinter dem Kolben 36' in dem
Zylinder 31' durcklos gemacht werden, so. daß der Kolben 36' leicht zur Vergrößerung
des Füllraumes 310' auf dessen maximales Volumen hochgezogen werden kann.
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Die Schlauchleitung 2 bzw. 2' besteht aus einem Siliconkunststoff,
vorzugsweise aus Siliconkautschuk.
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Dieses Material hat sich als besonders dauerhaft und für den erfindungsgemäßen
Zweck als besonders geeignet erwiesen. Die Schreibpaste gleitet vorzüglich in diesem
Schlauchmaterial.
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Die pneumatisch arbeitende Ausführungsform der Figur 2 kann vorteilhaft
so ausgestaltet sein, daß der zwischen dem Kolben 36' und dem einlaßseitigen Zylinderende
35' vorhandene Druckraum des Zylinders 31' durch einen den Zylinder 31' ringförmig
umgebenden Mantelraum vergrößert ist. Dieser Mantelraum steht über Löcher oder Schlitze
mit dem Zylinder-Druckraum in Verbindung. Dadurch kann das Verhältnis von Druckraum
zu Vorratsbehälterraum vergrößert werden, so daß der Druckabfall beim Verbrauch
der Schreibpaste relativ gering gehalten werden kann.