DE275342C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 275342 KLASSE Bd. GRUPPE

FERD. OTTO DIETZSCH in MYLAU i.V.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. April 1913 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Waschmaschine, bei welcher das Hauptmerkmal in der Anordnung eines bei der Hin- und Herbewegung die Wäsche hebenden und senkenden Rührwerks in Verbindung mit einer allseitig durchbrochenen, hin und her schwingbaren und in Ganzdrehungen versetzbaren Trommel zu sehen ist.

Der Vorteil dieser Einrichtung gegenüber

ίο den bekannten Waschmaschinen mit entgegengesetzt zum hin und her bewegbaren Rührwerk schwingenden trommelartigen, innerhalb eines festen Behälters oder Bottichs gelagerten Behälters besteht darin, daß die Wäsche in kurzer Zeit infolge der ausgiebigen Wäschebewegung und des abwechselnden Hebens und Senkens der Wäsche durch das Rührwerk, unterstützt durch steten Zutritt frischer Lauge (infolge der Trommeldurchbrechungen), gut durchgewaschen werden kann, ohne angegriffen oder abgenutzt zu werden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt.

Fig. ι zeigt eine zweckmäßig mit Herdfeuerung versehene Waschmaschine im Vertikalschnitt, und die

Fig. 2 veranschaulicht einen Horizontalschnitt nach Linie A-B der Fig. 1.

Der eigentliche, mit Abflußhahn α¹ ausgerüstete Waschbottich α ist in einen Herd b eingebaut, welcher in bekannter Weise mit Rost und Rauchabzug versehen wird. Innerhalb des Bottichs α ist nun eine Waschtrommel c mit durchlöcherter Wandung stehend gelagert, und auf die Trieb welle d dieser Trommel c ist eine Rührschnecke e lose aufgeschoben, welche am Kopfe ein Antriebsrad f besitzt. Die Trommeltriebwelle d trägt oberhalb des Rades f ebenfalls ein Antriebsrad g für die Trommel c, und beide Triebräder f und g erhalten ihre Bewegung von den auf einer zweckmäßig in der Richtung der Pfeile V (Fig. ι j nach Lösung einer Befestigungsschraube umlegbaren Antriebswelle h befestigten Rädern i und k in der Weise, daß beim Hin- und Herdrehen einer Kurbel / die Rührwerksschnecke e in eine entgegengesetzt zur Trommelbewegung gerichtete Teildrehbewegung versetzt wird. Das Rad i für die Rührschnecke e muß ausrückbar auf der Welle h angeordnet sein, um die Wäschetrommel c auch gesondert von der Schnecke e allein drehen zu können. Zur Erzielung einer erhöhten Schnelligkeit der Trommel c zwecks besseren Ausschleuderns bzw. Auswringens des überflüssigen Spülwassers nach erfolgtem Waschen und Spülen ist für die Trommel c eine größere Übersetzung durch die Räder m η vorgesehen, indem die Kurbel I von der Welle h abgenommen und auf die Achse des Rades η gesteckt wird. Die Trommel c besitzt noch an der Wandung und am Boden vorstehende Holzleisten 0.

Die in das Waschwasser der Trommel c eingebrachte Wäsche wird durch die hin und her gerichteten Teildrehungen von Rührschnecke β und Trommel c in schonender Weise durchgearbeitet. Bei Drehung der Schnecke e in

Pfeilrichtung I (Fig. ι und 2) erfolgt nämlich ein Anheben der nächstliegenden Wäscheteile, etwa bis zum Punkte * (Fig. 1), und bei Drehung in Pfeilrichtung II ein Niederdrücken der Wäsche, etwa auf den Punkt y (Fig. 1), durch die Gänge der Schnecke e. Die nahe der Trommelwandung befindlichen Wäscheteile werden hierbei in entgegengesetzter Richtung von der Trommel c, unterstützt durch ihre vorstehenden Holzleisten 0, mitgenommen, wie durch die Pfeile III und IV in Fig, 2 angedeutet ist, und es entsteht dadurch ein immerwährendes Ansaugen und Durchpressen von Waschwasser bzw. Spülwasser innerhalb der Wäsche und durch die Trommelwandung, so daß an alle Wäscheteile unter stetem Saugen und Pressen frisches Wasser gelangt und in einfachster Weise die wirkliche Handwäscherei nachgeahmt wird.

Nach dem guten Durchwaschen und Spülen der Wäsche muß das Spülwasser durch Hahn a¹ abgelassen und nach Ausschaltung der Schnekkenbewegung infolge Ausrückung des Triebrades i die Trommel c in schnellere Ganzdrehungen versetzt werden; hierzu wird Kurbel I auf die Achse des Rades η gesteckt und rasch gedreht, wobei die Wäsche von der stehenbleibenden Schnecke e abrückt und gegen die Wandung der Trommel c nach außen geschleudert wird, etwa eine Lage einnehmend, wie sie durch die punktierten Linien ζ in Fig. 1 und 2 angedeutet ist. Alles überflüssige Spülwasser geht nach einigen Minuten Drehung leicht aus der Wäsche heraus in den Bottich a, ohne daß ein zu starkes Pressen oder Zerren der Wäsche wie bei Wringmaschinen eintritt, und die so ausgerungene Wäsche ist fertig zum Aufhängen und Trocknen.

Die Waschmaschine kann in einfacher Weise mit einem zweiteiligen Deckel abgedeckt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Waschmaschine mit einem entgegengesetzt zum hin und her bewegbaren Rührwerk schwingenden trommelartigen Behälter, welcher innerhalb eines festen Behälters gelagert ist, gekennzeichnet durch die Anordnung eines bei der Hin- und Herbewegung die Wäsche hebenden und senkenden, ausrückbaren Rührwerks (Schnecke e, Flügel o. dgl.) in Verbindung mit einer allseitig durchbrochenen, hin und her schwingbaren und in Ganzdrehungen versetzbaren Trommel (c).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.