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Pfahl, insbesondere Zaunpfahl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Pfahl, insbesondere Zaunpfahl,
mit einem aus extrudiertem Kunststoff bestehenden Profilrohr, das einen nach außen
abstehenden und über die gesamte Rohrlänge angeformten Befestigungsflansch hat.
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Zaunpfähle werden z.B. bei Latten- und Jägerzäunen verwendet. Sie
haben das Gewicht der Latten bzw. des Lattenrostes zu tragen. Außerdem müssen sie
von hoher Dauerhaltbarkeit sein. Das ist jedoch dann nicht oder nicht im gewünschten
Umfang der Fall, wenn Holz als Werkstoff für die Zaunpfähle verwendet wird. Holz
verrottet insbesondere in dem im Boden befindlichen Bereich, wo ein Nacharbeiten
mit Imprägnierungs- bzw. Holzschutzmitteln nicht möglich ist. Die Herstellung von
Holzzaunpfählen könnte sich dadurch verteuern, daß zur sicheren Befestigung der
Latten oder der Lattenroste Anlageflächen geschaffen werden müssen, die besondere
Bearbeitungsschritte bei der fabrikatorischen Herstellung oder bei der Herstellung
am Aufstellungsort des Zaunes erforderlich machen. Letztlich sind die periodisch
wiederkehrenden Nacharbeitungen
mit Holzkonservierungsmitteln zur
Gewährleistung der TragfAhigkeit des Zaunpfahles nachteilig.
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Es ist auch bereits bekannt, Zaunpfähle aus Metall herzustellen.
Diese müssen jedoch mittels besonderer Beschichtungen gegen Korrosion geschützt
werden, was die Herstellung des Zaunpfahles bei ohnehin teurem Werkstoff noch verteuert.
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Zur Abgrenzung von Viehweiden werden aus Holz bestehende Zaunpfähle
benutzt. An ihnen werden Isolatoren befestigt, z.B.
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mittels Verschraubung. An den Isolatoren wiederum werden elektrisch
beaufschlagbare Drähte befestigt, z.B. durch Verklemmen oder durch Umwickeln. Es
reichen zwar wenige Drähte aus, um das Vieh auf der Weide zu halten, bedingen jedoch
wegen der zusätzlich am Zaunpfahl vorhandenen Isolatoren einen verhältnismäßig hohen
Herstellungsaufwand. Da derartige Weidezaunpfähle aus Holz bestehen, gilt für ihre
Dauerhaltbarkeit das oben gesagte.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Pfahl
zu schaffen, der zugleich die zur Anbringung von Zaundraht, Riegeln u.dgl. Abzäunungsmitteln
für die verschiedensten Zaunarten erforderlichen Kupplungsmittel hat.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Profilrohr zaunbefestigungsseitig
eine ebene und mit dem Befestigungsflansch fluchtende Anlageflãche aufweist.
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Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die ebene Anlagerfläche
des Pfahls und der Befestigungsflansch fluchten,
so daß sowohl Zaunlatten
als auch Zaundraht u.dgl. am Pfahl befestigt werden kann. Der Befestigungsflansch
dient jedoch nicht nur der Erhöhung der Befestigungssicherheit im Falle der Befestigung
einer Zaunlatte, sondern zugleich auch der Verwindungssteifigkeit des Profilrohrs.
Diese zusätzliche Wirkung spielt bei einem aus Vollmaterial bestehenden Holzpfahl,
einem Metallpfahl oder einem Kunststoffpfahl, an den nur einzelne Drahte angebunden
werden, normalerweise keine Rolle, hingegen wohl bei einem belasteten Profilrohr,
dessen Wandstärke man aus Kostengründen stets gering zu halten sucht. Die vorbeschriebenen
Wirkungen werden noch gesteigert, wenn zwei Befestigungsflansche vorhanden sind,
die jeweils eine mit der Anlagefläche des Profilrohrs fluchtende Anlagefläche haben.
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Zur Befestigung von Latten oder Drähten hat der Befestigungsflansch
Bohrungen, Schlitze oder schraubbefestigungsfreie Umschlingungsglieder. Durch die
Bohrungen oder Schlitze kann genagelt werden, um die Latten am Pfahl zu befesttigen,
oder die Latten werden eingehängt oder angebunden. In die Schlitze und Bohrungen
können auch Drähte eingehängt bzw. eingeführt werden, um einen Drahtzaun zu erstellen.
Die Drähte können wegen der isolierenden Wirkung des Kunststoffs des Pfahls elektrisch
beaufschlagt werden, so daß der Zaunpfahl auch als Weidezaunpfahl geeignet ist.
Zum bloßen Einhängen von Drähten sind die Anschlußschlitze T-förmig und mit gegen
die Außenkante des Befestigungsflansches geneigten und/oder an ihren Enden mit Erweiterungen
versehenen Dachschenkeln ausgebildet.
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Ein Pfahl, dessen aus extrudiertem Kunststoff bestehendes Profilrohr
mit Beton gefüllt ist, ist besonders stabil und außer zum Einsatz als Zaunpfahl
auch für weitere Einsatzgebiete geeignet, z.B. als Pfosten für Straßenverkehrsschilder.
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Die Betonfüllung hat jedoch nicht nur den Vorteil, die Stabilität
des Pfahles zu erhöhen, sondern kann zu einer Verringerung der Wandstärke des Profilrohrs
führen, das lediglich so steif sein muß, daß es die in das Profilrohr eingefüllte
vergleichsweise dünnflüssige Betonmasse bis zu dessen Verfestigung zusammenhält.
Zur Erhöhung der Stabilität des Rohrs ist die Betonfüllung mit einer aus mindestens
einem Monierstab bestehenden und vom Profilrohr auf Abstand gehaltenen Bewehrung
versehen. Hierbei versteht sich, daß die Bewehrung den jeweils erforderlichen Festigkeitsanforderungen
angepaßt werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung dargestellen Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Aufsicht auf ein kappenloses Zaunpfahl-Profilrohr,
an dem eine Querlatte befestigt ist.
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Fiq. 2 die Seitenansicht des oberen Teils des Zaunpfahls der Fig.
1 ohne Querlatte, Fig. 2a eine Teilansicht des Befestigungsflansches in einer Darstellung
entsprechend Fig. 2, Fig. 3,4 auf verschiedene Weise hergestellte Spitzen des Pfahles,
Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Aufsicht auf einen betongefüllten Pfahl und
Fig.
6 eine Seitenansicht des oberen und unteren Endes des Pfahles der Fig. 5 ohne Querlatte.
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Der in der Fig. 1 dargestellte Pfahl 10 hat ein Profilrohr 11, welches
als speziell ausgebildetes Hohlprofil durch Extrudieren hergestellt ist. Ein rinnenförmiger
Profilabschnitt 12 wird öffnungsseitig von einem brettartigen Profilabschnitt 13
abgedeckt, an dem die Querlatte 14 an den Stellen 15 befestigt ist. Der brettartige
Profilabschnitt 13 hat zaunbefestigungsseitig eine ebene Anlagefläche 16, an die
sich rechts und links jeweils ein Befestigungsflansch 17 anschließt. Die der Querlatte
14 zugewandten Flächen 17' der Befestigungsflansche 17 sind ebenfalls als Anlageflächen
für die Querlatte 14 ausgebildet. Beide Befestigungsflansche verlaufen über die
gesamte Länge des Profilrohrs 10.
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Durch die große, von dem brettartigen Abschnitt 13 gebildete Anlagefläche
16 und die Befestigungsflansche wird eine verwindungssteife Verbindung des Pfahls
mit der Querlatte hergestellt.
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Fig. 1 zeigt, daß die Wandstärke w der Befestigungsflansche 17 geringer
ist als die Dicke D des Profilrohrs 11. Hierdurch kann Werkstoff eingespart werden,
wenn es die Art der Verwendung des Pfahls z.B. als Weidezaunpfahl zuläßt. In diesem
Sinne ist es auch vorteilhaft, wenn nur ein einziger Befestigungsflansch vorhanden
ist. Die Wandstärke des Profilrohrs wird dann lediglich durch die Stand- bzw. Verwindungssteifigkeit
des Pfahls an sich und die geringe Belastung durch die wenigen Weidezaundrähte bestimmt.
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Fig. 2 zeigt Anschlußschlitze 18,19 in den Befestigungsflanschen
17 des Pfahls. Die Schlitze 18 sind T-förmig ausgebildet und haben gegen die Außenkanten
der Befestigungsflansche 17 geneigte Dachschenkel 21. Die Neigung der Dachschenkel
erschwert das Herausrutschen eingelegter bzw. gespannter Drähte.
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In ähnlicher Weise wirken die Erweiterungen 22 der Schlitze 19.
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Die in Fig. 2a dargestellten Schlitze 30,31 mit entgegengesetzt gerichteten
Hakenenden 30',31' bilden gemeinsam eine Befestigungsstelle. Die Herstellung der
Schlitze erfolgt in einfacher Weise durch Ausstanzen. Ebenso können Bohrungen 29
hergestellt werden, in die ein Umschlingungsglied 28 zum Anbinden eines Drahtes
oder einer Latte eingehängt ist. Mit einem solchen Umschlingungsglied kann das Durchfädeln
eines Drahtes durch die Bohrung wahrend der Zaunmontage vermieden werden. Durch
die schlitz- oder bohrungsförmigen Ausnehmungen können auch Querlatten angenagelt
oder angeschraubt werden.
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Das obere Ende des Pfahls 10 kann durch eine nicht dargestelle Kappe
verschlossen werden. Die Spitze des Pfahls wird einstückig aus dem Rohrprofil hergestellt,
und zwar in vorteilhafter Weise durch Quetschen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist,
wo die Preßplatten 23 in Pfeilrichtung auf das plastifizierte Rohrprofil 24 gepreßt
werden, bis die keilförmige Spitze 25 fertiggestellt ist. Gemäß Fig. 4 hat der Pfahl
eine Kegelspitze 26, die durch Stauchung des Rohrprofils 24' in einer Stauchform
27 hergestellt ist.
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Fig. 5 zeigt einen Pfahl 10', der aus einem extrudierten und besonders
profilierten Profilrohr besteht. Ein rinnenartiger
Profilabschnitt
12' wird öffnungsseitig von einem brettartigen Profilabschnitt 13' abgedeckt. Das
Innere des Profilrohrs 10' ist mit Beton 30 gefüllt. Der rinnenförmige Profilabschnitt
12' und der zaunbefestigungsseitige Profilrohrabschnitt 31 braucht nur eine derart
geringe Wandstärke w' aufzuweisen, daß der flüssig in das Rohrinnere eingefüllte
Beton zusammengehalten wird. Gegenüber dieser geringen Wandstärke muß jedoch die
Wandstärke der Befestigungsflansche 17 vergleichsweise groß sein, um die erforderliche
Steifigkeit zur Befestigung von Querlatten 14 zu gewährleisten. Die Herstellung
eines derartigen mit Beton gefüllten Pfahles mit einem äußeren aus Kunststoff extrudierten
Profilrohr ist unproblematisch, da der Beton in der gewünschten Dünnflüssigkeit
eingefüllt werden kann. Diese Herstellung kann fabrikmäßig erfolgen. Die Kunststoffumhüllung
wirkt dabei gleichsam als verlorene Schalung, schützt jedoch den fertigen Pfahl
gegen äußere Einwirkungen, wie z.B. Verschmutzung.
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Zur vollständigen Abdeckung ist über das obere Ende 32 des Pfahls
eine Kappe 33 geschoben, die mit ihrem Ringflansch 34 die Außenendflächen des Profilrohrs
11' umgreift. Auf das untere Ende 35 des Pfahls ist eine Pfahlspitze 36 aufgeschoben,
die mit ihrem Ringkragen 37 die Außenendfläche des Profilrohrs 11' umgreift.
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Der Pfahl 10' bzw. das Profilrohr 11' ist mit zwei Monierstäben 38
bewehrt, um die Stabilität des Pfahls zu erhöhen.
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Diese Monierstäbe werden vor dem Einfüllen des Betons 30 eingesetzt
und
durch die Abstandhalter 39 auf dem gewünschten Abstand von dem Profilrohr gehalten.
Hierzu haben die Abstandhalter 39 Stege 40, die längenmäßig an den Innenquerschnitt
des Profilrohrs 11' angepaßt sind. Über die Länge des Profilrohrs 11' werden mehrere
solcher sternförmigen Abstandhalter 30 angeordnet.