DE2716282C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von Florgeweben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von FlorgewebenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von Florgeweben, insbesondere Doppelflorgeweben.
Die Unterbrechung eines laufenden Webvorganges
durch Abstellen der Webmaschine, sei es gewollt oder
sei es infolge Fadenbruchs unbeabsichtigt, mit nach mehr oder weniger langer Zeit erfolgendem Wiedereinschalten der Maschine führt zu nachteiligen und sehr
unerwünschten Unregelmäßigkeiten in der Ware, die
so namentlich in Form von streifenförmigen Standstellen in Erscheinung treten. Solche Standstellen sind bei
Florgeweben dadurch bedingt, daß der Flor an diesen Stellen nicht mehr gleichmäßig ist, sondern gegenüber
der normal ausfallenden Ware eine andere Höhe hat
)■"> Das Auftreten von Standstellen ist um so ausgeprägter,
je höher die Drehzahl der Webmaschine ist.
Mit der Erfindung soll ein Weg gefunden werden, um die Gefahr des Auftretens von Unregelmäßigkeiten und
Standstelien bei einem Florgewebe infolge Unterbre
chung des Webvorgangs zu vermindern und solche
Fehler der Ware möglichst weitgehend zu vermeiden. Dazu soll außer einem vorteilhaften Verfahren auch
eine Vorrichtung geschaffen werden, die in unterschiedlichen Ausbildungen vielseitigen Anforderungen und
-f1"' Bedarfsfällen gerecht werden kann. Weitere mit der
denen sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der
jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten Lösung.
r>o des Webvorganges die Polfadenspannung gemessen
und bei Abweichung von einem in vorgebbarer Relation
zu einem Bezugswert für die Kettfadenspannung
gewählten Sollwert auf diesen Sollwert eingestellt wird.
r>r> Auftreten von Standstellen bei Florgeweben Änderungen im Verhältnis der Polfadenspannung zur Kettfadenspannung verantwortlich sind, die sich gegenüber dem
laufenden Webvorgang ergeben, wenn dieser eine Unterbrechung erfährt.
W) Aus der Fachgeometrie lassen sich die Kraftverhältnisse (Spannungsverhältnisse) an Hand des Kraftecks
ermitteln. In der Offenfach-Stellung einer Schaftmaschine ergibt sich die resultierende Kraft der Grundkette als
Verbindungslinie zwischen Gewebe und Ketteilwalze.
•>r>
Die Ableitung über das Krafteck zeigt, daß dann ein bestimmter Anteil der Kettspannung von den Polfäden
aufgebracht werden muß, wobei dieser Anteil in zahlreichen Fällen bzw. bei normalen Gegebenheiten
etwa 20% beträgt
Während des Webens erfahren die in den Kettfaden wirksamen Kräfte zwar ständig eine gewisse Beeinflussung
durch die Bewegung der Schäfte oder anderer Fachbildeorgane. Wie gefunden wurde, stellt sich jedoch
bei kontinuierlichem Arbeiten im wesentlichen ein Mittelwert für die Kettfadenspannung ein. Mit einem
Anteil dieser Spannung werden die Polfäden im Gewebe eingebunden. Bei den die beiden Grundgewebe
miteinander verbindenden Polfäden gilt das zu den ι ο Kettfaden Gesagte ebenfalls, d. h. auch bei den Polfäden
ergibt sich im laufenden Webvorgang ein gewisser Mittelwert für die Fadenspannung. Somit läßt sich
insgesamt davon ausgehen, daß während des Webens ein stabiler Zustand mit in einem bestimmten Verhältnis ι ϊ
zueinander stehenden Mitte!spannungen von Kette und Pol vorhanden ist.
Bei einer Unterbrechung des Webvorganges wird dieser Zustand gestört und es treten nun in der Ruhe
wirksame statische Kräfte in Kette und Pol auf. Wird 2<i dann die Polfadenspannung größer oder kleiner als der
entsprechende Anteil dieser Spannung an der Kettfadenspannung während des Webens, stellt sich also das
Verhältnis der Ruhespannungen anders ein als das der Mittelspannungen beim Weben, so ist damit, wie bei der 2r>
Erfindung erkannt wurde, die Gefahr der Bildung einer Standstelle gegeben. Diese Gefahr ist um so größer, je
mehr sich das Spannungsverhältnis im Stillstand von demjenigen bei der Bewegung unterscheidet. Weiterhin
läßt sich sagen, daß die nachteiligen Einwirkungen auf J<t das Gewebe um so erheblicher werden, je langer diese
Differenz besteht
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun bei einer Unterbrechung des Webvorganges eine solche
Polfadenspannung unter Berücksichtigung der Kettfa- f>
denspannung sichergestellt, daß schädliche Differenzen in den Spannungsverhältnissen vermieden oder zumindest
weitgehend gemildert werden.
Dabei bestehen hinsichtlich des Sollwertes, der für die
Polfadenspannung eingehalten oder einzustellen ist, -to verschiedene Möglichkeiten, so daß auch sehr unterschiedliche
Anforderungen erfüllt werden können.
Bei der Relation des Sollwertes für die Polradenspannung
zu einem Bezugswert für die Kettfadenspannung kann es sich um ein fest vorgebbares Verhältnis handeln. ■<~>
Es ist weiterhin möglich, die Ermittlung des Sollwertes nach einer bestimmten Funktion in Abhängigkeit vom
Bezugswert der Kettfadenspannung vorzunehmen. Der Bezugswert kann im einfachsten Fall ein fest vorgegebener
Wert sein, der z. B. für ein bestimmtes Gewebe r·»
einmal ermittelt worden ist, etwa durch ein- oder mehrmalige Messung der statischen Kettfadenspannung
bei einer Unterbrechung des Webvorganges. Weiterhin kann der Bezugswert der Kettfadenspannung
auch von einem buim Weben ermittelten Spannungs- ·,
wert (Arbeits-Mittelwert) abgeleitet sein, wobei dann eine z. B. aus Versuch oder Erfahrung bekannte
Beziehung für den in Ruhe herrschenden Spannungswert zugrundegelegt wird.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß bei einer mi
Unterbrechung des Webvorganges auch die Kettfadenspannung gemessen und dieser Meßwert als Bezugswert
für die Bestimmung des Sollwertes der Polfadenspannung verwendet wird. Dabei kann der Sollwert in dem
gleichen Verhältnis zu diesem Bezugswert eingestellt h"> werden, das beim Weben zwischen einem Arbeits-Mittelwert
für die Kettfadenspannung und einem Arbeits-Mittelwert für die Polfadenspannung besteht. Die
letztgenannten beiden Arbeits-Mittelwerte können aus der Fachgeometrie oder durch eine besondere Messung
bestimmt werden, aber auch laufend gemessen und dann jeweils für die Ermittlung des Sollwertes für die
Polfadenspannung gespeichert werden.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist wenigstens eine Meßeinrichtung für
die Polfadenspannung und wenigstens eine Einstellvorrichtung für diese Polfadenspannung auf. Die Meßeinrichtung
kann dabei mit einer Anzeige für das Meßergebnis versehen sein. Die Einstelleinrichtung für
die Polfadenspannung kann ein von Hand zu betätigendes Einstellglied enthalten, um z. B. bei längeren
Unterbrechungen des Webvorganges einen bestimmten Spannungswert je nach der Anzeige der Meßeinrichtung
frei wählen zu können. Die Vorrichtung läßt sich insbesondere als Regeleinrichtung ausbilden. Sie kann
weiterhin einen Rechner enthalten, mittels dessen der Sollwert für die einzustellende Polfadenspannung nach
vorgebbarem Programm oder Bildungsgesetz unter Verwendung von zuvor eingegebenen oder auch
laufend zugeführten konstanten und/oder veränderlichen Werten bzw. Meßwerten ermittelt werden kann.
Zweckmäßig ist die Vorrichtung in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Webmaschine schaltbar, derart,
daß aufgrund des von der Meßeinrichtung gelieferten Istwertes der Polfadenspannung automatisch die Einstellung
des gewünschten Sollwertes erfolgt
Die Vorrichtung kann mit allen Mitteln moderner Elektronik verwirklicht werden. Dies schließt u. a. auch
analoge Vergleichsoperationen und deren Umsetzung auf Digitalwerte oder Einzelschritte ein.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt Es zeigt
F i g. 1 teils schematisch und teils im Blockschaltbild eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
Verbindung mit dem Fadenverlauf bei einer Doppelflor-Webmaschine und
Fig.2 ein Blockschaltbild einer abgewandelten Ausführung der Vorrichtung.
F i g. 1 veranschaulicht eine hin- und herbewegbare Lade 1 einer im übrigen nicht dargestellten Doppelflorwebmaschine,
namentlich einer schützenlosen Webmaschine, einen Kettbaum 2, obere und untere Scharen von
Kettfäden K, jeweils eine zugehörige Ketteilwalze 3, eine über ein Polspannrohr 4 od. dgl. geführte
Polfadenschar P sowie die erzeugte Ware mit den beiden über den noch nicht geschnittenen Flor F
zusammenhängenden Grundgeweben G 1 und G 2.
Mit der Ziffer 5 ist eine Meßeinrichtung für die Kettfadenspannung (wirksame Zugkraft in den Kettfaden
K) und mit der Ziffer 6 eine Meßeinrichtung für dis Polfadenspannung (wirksame Zugkraft in den Polfäden
P) bezeichnet, die beide nach an sich bekanntem Prinzip arbeiten können und z. B. am Ausgang eine elektrische
Signalspannung liefern. Geräte solcher Art stehen dem Fachmann zur Verfügung, so daß sie nicht im einzelnen
erläutert zu werden brauchen.
Am Polspannrohr 4 greifen zwei oder mehr in Längsrichtung des Rohres Abstand voneinander aufweisende
Zugglieder 7 in Form von Seilen. Riemen od. dgl. an, von denen in F i g. 1 nur eines sichtbar ist. Jedes
Zugglied 7 ist über eine Umlenkrolle 8 geführt und mit dem Ende einer Feder 9 oder eines Satzes von Federn
unterschiedlicher K?nnlinie verbunden, deren anderes Ende an einem weiteren Zugglied 10 befestigt ist, das um
eine Stellwalze 11 geführt und an dieser festgelegt ist.
Die Walze U ist mittels eines steuerbaren Getriebemo-
tors 12 od. dgl. in beiden Richtungen um wählbare Winkelbeträge drehbar.
Wird der Webvorgang durch Abstellen der Webmaschine unterbrochen, erfolgt sogleich mittels der
Meßeinrichtung 6 eine Messung der statischen Polfa- -. denspannung, also der im Ruhezustand der Polfäden P
in diesen wirksamen Kraft. Der Meßwert kann auf einem Anzeigegerät 13 für den Bedienungsmann
sichtbar gemacht werden. Zugleich findet auch mittels der Meßeinrichtung 5 eine Messung der statischen
Kettfadenspannung statt. Auch dieser Meßwert läßt sich auf einem Anzeigegerät 14 sichtbar machen. Sofern
die Meßeinrichtungen 5, 6 nicht schon während des Webens eingeschaltet sind, können sie mit dem
Abschaltkommando der Webmaschine über einen nicht ι s dargestellten Stromkreis eingeschaltet oder wirksam
gemacht werden. Aus den Anzeigen an den beiden Geräten 13, 14 läßt sich dann erkennen, ob die
Poifadenspannung im Vergleich zur Kettfadenspannung
den Wert hat, den sie beim Stillstand der Webmaschine zur Vermeidung von Standstellen in der Ware haben
soll. Ist dies nicht der Fall, kann der Bedienungsmann mittels eines Einstellgliedes, z. B. eines Drehgebers mit
Einstellknopf den Antrieb 12, der z. B. auch ein Schrittschaltmotor sein kann, arbeiten lassen, um die >ί
Walze 11 um einen solchen Betrag zu drehen, daß über
die im Kraftübertragungsweg liegenden Elemente 10,9, 7,4 der Sollwert der Polfadenspannung erreicht wird.
Bei dem erläuterten Vorgehen ist der Sollwert so gewählt worden, daß er zu dem gemessenen Bezugs- v>
wert der Kettfadenspannung in demselben Verhältnis steht wie beim Weben der Arbeits-Mittelwert der
Polfadenspannung zum Arbeits-Mittelwert der Kettfadenspannung. Dieses Verhältnis kann auf verschiedene
Weise gewonnen werden, so u. a. durch zeichnerische Ermittlung aus der Fachgeometrie oder durch ein oder
mehrere Meßvorgänge während des Webens.
Es ist ggfs. auch möglich, bei einer Unterbrechung des V/ebvorganges nur die Polfadenspannung zu messen
md auf eine Messung der Kettfadenspannung zu \ -ziehten. Dies kann dann beispielsweise der Fall sein,
wein ein als Bezueswert verwendbarer Wert vnrliput
sei es durch Versuche, sei es aufgrund von Erfahrungen, so daß damit auch ein entsprechender Sollwert für die
Polfadenspannung bekannt ist, der eingestellt oder eingehalten werden muß.
Wird der unterbrochene Webvorgang durch Einschalten der Webmaschine wieder aufgenommen, so
findet auch eine Rückstellung der Walze 11 in eine für
den laufenden Betrieb vorgesehene Winkelposition statt. Dies läßt sich durch geeignete Schalt- und
Steuerelemente, z. B. Nocken und Endschalter od. dgl,
ohne Schwierigkeiten selbsttätig bewirken. Das durch die Feder 9 oder Federkombination belastete Polspannrohr
4 kann dann in üblicher Weise dem Ausgleich von durch die Bewegung von Polschäften hervorgerufenen
Spannungsunterschieden in den Polfäden dienen.
Bei einem erneuten Abstellen der Webmaschine läßt sich zugleich auch der Antrieb 12 durch entsprechende
Signalgabe einschalten, derart, daß er die Welle 11
selbsttätig in diejenige Winkeiposition bringt, die durch
die Betätigung des Einstellgliedes 15 beim voraufgegangenen Stillstand gewählt worden war, so daß sich dann
auch wieder die gleiche Polfadenspannung ergibt Dazu lassen sich u. a. Folgesysteme, Drehgeber oder sonstige
zur Verfügung stehende Elemente der Steuerungs- und Antriebstechnik verwenden.
F i g. 2 veranschaulicht eine weitere Ausführung der Vorrichtung, wobei der Ausführung nach Fig. 1
unmittelbar oder sinngemäß entsprechende Elemente mit denselben Bezugszeichen wie dort bezeichnet sind.
Die Vorrichtung enthält eine Meßeinrichtung 6 für die Polfadenspannung, eine Meßeinrichtung 5 für die
Kettfadenspannung, ein Stellglied 12, z. B. einen steuerbaren Motor, etwa Schrittschaltmotor od. dgl.,
zum Bewegen eines die Polfadenspannung beeinflussenden Elements 4, z. B. eines Rohres, einer Walze od. dgl.,
und weist weiterhin einen Rechner 16 und eine Regeleinrichtung 17 auf. Letztere kann in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der Webmaschine (Abstellen bzw. Wiedereinschalten) mittels eines Signalgebers 18
schaltbar sein.
Der Meßwert der Kettfadenspannung wird von der Meßeinrichtung 5 dem Rechner 16 zugeführt. Dieser
ermittelt nach vorgebbarem Gesetz oder Programm den Sollwert für die Polfadenspannung. Dieser Sollwert
wird dem Regier i7 eingegeben, der zugleich auch den
von der Meßeinrichtung 6 festgestellten Istwert der Polfadenspannung erhält. Diese Werte und ggfs. auch
ihr rechnerisches Verhältnis können auf einem Anzeigegerät 19 sichtbar gemacht werden. Der Regler 17 führt
einen Soll-Istwert-Vergleich duich und beeinflußt
dementsprechend das Stellglied 12 zum Einstellen der geforderten Polfadenspannung.
Der Rechner 16 kann je nach dem festgelegten Programm nicht nur das einfache Verhältnis zwischen
Kettfadenspannung und Polfadenspannung bilden, sondern auch noch weitere Gesichtspunkte für die
Ermittlung des Sollwertes berücksichtigen, etwa bestimmte Bindungsarten usw. Ihm können ferner ständig
ein oder mehrere sonstige Führungsgrößen eingegeben werden, etwa die jeweilige Position der Weblade oder
die Stellung von Schäften einer Schaftmaschine, so daß der Sollwert auch in Abhängigkeit von solchen Größen
nach gegebenem Programm ermittelt werden kann, insbesondere auch im Hinblick auf eine bestimmte, z. B.
bindungsabhängig vorgegebene Stillstandsposition der Webmaschine. Weiterhin kann auch die Dauer des
Stillstandes der Webmaschine für die Bestimmung des
wenn es sich als notwendig erweist, die nach der
Unterbrechung des Webvorganges eingestellte erforderliche Polfadenspannung über die Stillstandszeit nicht
konstant zu halten, sondern zeitabhängig zu verändern. In F i g. 2 ist ein Gerät zur Lieferung einer zusätzlichen
Führungsgröße mit der Ziffer 20 bezeichnet.
Das Programm für den Rechner kann weiterhin auch die Verhältnisse berücksichtigen, die sich nach einer
Unterbrechung beim Wiederbeginn des Webens erteilen, namentlich im Hinblick auf die Zeit, die bis zum
Erreichen der Arbeits-Mittelwerte von Kettfadenspannung und Polfadenspannung benötigt wird.
Die Vorrichtung kann einen Speicher 21 enthalten, in dem Werte für eine Verarbeitung im Regler oder im
Rechner zur Verfügung gehalten werden. Insbesondere können darin Werte für die Kettfadenspannung und die
Polfadenspannung gespeichert werden, die von Meßeinrichtungen
während des Webens geliefert worden sind. Auch solche Speicherwerte können durch das Anzeigegerät
19 sichtbar gemacht werden.
Ober die dargestellten und erläuterten Ausführungen der Vorrichtung und Verfahrensweisen hinaus sind
zahlreiche weitere Abwandlungen und Ausgestaltungen möglich, so daß allen Bedarfsfällen Rechnung getragen
werden kann. Bei Vorhandensein mehrerer Fadenscharen, sei es bei den Kettfäden oder sei es bei den
Polfäden, kann auch jeder derselben eine Meßeinrichtung und ggf. eine Einstelleinrichtung zugeordnet
werden. Dabei kann im Bedarfsfall auch eine getrennte Einstellbarkeit oder Regclbarkeit der Fadenspannungen
vorgesehen werden. Es ist weiterhin möglich, aus Meßwerten an verschiedenen Stellen einen Mittelwert
zu M-'den und diesen für die Einstellung bzw. Regelung
der Polfadenspannung zu verwenden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Verfahren zur Polfadenbeeinflussung bei der
Herstellung von Florgeweben, insbesondere Dop^
pelflorgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Unterbrechung des Webvorganges die
Polfadenspannung gemessen und bei Abweichung von einem in vorgebbarer Relation zu einem
Bezugswert für die Kettfadenspannung gewählten Sollwert auf diesen Sollwert eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Unterbrechung des Webvorganges außer der Polfadenspannung auch die
Kettfadenspannung gemessen und dieser Meßwert als Bezugswert für die Bestimmung des Sollwertes
der Polfadenspannung verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relation zwischen
dem Sollwert der Polfadenspannung und dem Bezugswert der Kettfadenspannung aufgrund des
Verhältnisses zwischen Arbeits-Mittelwerten der Kettfadenspannung und Polfadenspannung gewählt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeits-Mittelwerte der Kettfadenspannung und der Polfadenspannung durch während
des Webens erfolgende Messungen gewonnen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert der
Polfadenspannung unter Berücksichtigung des Anlaufvorgangci beim Wiederbeginn des Webens bis
zum Erreichen von Arbeits-M;"elwerten der Kettfadenspannung und der polfadenspannung gewählt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung und
Einhaltung des Sollwertes der Polfadenspannung im Wege einer Regelung durchgeführt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch wenigstens eine Meßeinrichtung (6) für die Polfadenspannung und wenigstens eine Einstellvorrichtung (12) für die Polfadenspannung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinrichtung (13; 19) für die
Polfadenspannung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung
(12) ein von Hand zu betätigendes Einstellglied (15) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Meßeinrichtung (5) für die Kettfadenspannung enthält.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Rechner (16) zur Ermittlung des Sollwertes der Polfadenspannung enthält.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Speicher
(21) für Meßwerte und/oder vorzugebende Werte enthält.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Steueroder Regeleinrichtung (15, 12; 17) zur selbsttätigen
Einstellung und/oder Einhaltung des Sollwertes der Polfadenspannung enthält.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine
Einrichtung (20) zur Berücksichtigung eines oder mehrerer zusätzlicher Werte oder Parameter für die
Bestimmung des Sollwertes der Polfadenspannung enthält
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Abhängigkeit vom Abstellen der zugehörigen Webmaschine
schaltbar ist
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung eine mittels steuerbaren Antriebs (12) drehbare
Walze (11) aufweist, auf der ein oder mehrere Zugorgane (10) zum Bewegen von Spanngliedern (4,
7) für die Polfäden (P) aufwickelbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772716282 DE2716282C3 (de) | 1977-04-13 | 1977-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von Florgeweben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772716282 DE2716282C3 (de) | 1977-04-13 | 1977-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von Florgeweben |
Publications (3)
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---|---|
DE2716282A1 DE2716282A1 (de) | 1978-10-19 |
DE2716282B2 DE2716282B2 (de) | 1979-05-10 |
DE2716282C3 true DE2716282C3 (de) | 1980-01-17 |
Family
ID=6006177
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772716282 Expired DE2716282C3 (de) | 1977-04-13 | 1977-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Polfadenbeeinflussung bei der Herstellung von Florgeweben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2716282C3 (de) |
Families Citing this family (6)
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---|---|---|---|---|
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US4480665A (en) * | 1981-01-21 | 1984-11-06 | Nissan Motor Company, Limited | Weft-bar (set mark) prevention system for a loom |
DE3111113C2 (de) * | 1981-03-20 | 1986-01-23 | Karl Mayer Textil-Maschinen-Fabrik Gmbh, 6053 Obertshausen | Regelvorrichtung für den Motor einer das Gewirk beeinflussenden Wickelvorrichtung, wie Teilkettbaum, bei einer Kettenwirkmaschine |
US4781224A (en) * | 1984-07-20 | 1988-11-01 | Nissan Motor Co., Ltd. | Loom equipped with weft picking control system |
BE1009386A3 (nl) * | 1995-05-11 | 1997-03-04 | Michel Van De Wiele N V | Gecombineerde poolgeversturing en poolkettingboomaflaat voor poolweefmachines. |
BE1027386B1 (nl) * | 2019-06-20 | 2021-01-27 | Vandewiele Nv | Weefmethode met regeling of sturing van de garenspanning in kettingdraden en weefmachine voor het produceren van een weefsel volgens deze weefmethode |
-
1977
- 1977-04-13 DE DE19772716282 patent/DE2716282C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2716282A1 (de) | 1978-10-19 |
DE2716282B2 (de) | 1979-05-10 |
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