DE2703005C2

DE2703005C2 - Toilettensitzauflage und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE2703005C2
Application number: DE2703005A
Authority: DE
Inventors: Roland Dipl.-Kfm. 7022 Leinfelden-Echterdingen Belz
Original assignee: Individual
Current assignee: RB KUNSTSTOFFPATENT-VERWERTUNGS AG SOLOTHURN CH
Priority date: 1977-01-26
Filing date: 1977-01-26
Publication date: 1982-05-19
Also published as: AT357479B; BE863061A; FR2378490A1; US4352214A; DE2703005A1; FR2378490B1; GB1579919A; ATA40678A; CH627932A5; US4261066A

Description

Die Erfindung betrifft eine Toilettensitzauflage in

JO Form eines eine Mittelöffnung aufweisenden mindestens einlagigen Zuschnitts, bei dem eine Lage von einer dünnen wasserdichten Folie gebildet ist, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

In der Offenlegungsschrift 25 04 494 ist eine Toilettensitzauflage beschrieben, bei der ein Faservlies mit einer Dichtungsmasse im wesentlichen porenfrei abgedichtet ist, wobei die Dichtungsmasse beispielsweise aus einem Polyvinylalkohol besteht, der sich in Wasser langsam auflöst, so daß während des Gebrauchs der Auflage die gewünschte Dichtigkeit erzielt wird. Polyvinylalkohol ist jedoch in verhältnismäßig großen Mengen erforderlich, um eine porenfreie Abdichtung des Faservlieses zu erzielen. Wird ein sehr dichtes Faservlies eingesetzt, dann dringt die verhältnismäßig viskose Polyvinylalkohollösung nicht mehr so leicht in das Vlies ein, weshalb mit Lufteinschlüssen zu rechnen ist, die später zur Porenbildung führen können. Auch ist Polyvinylalkohol verhältnismäßig teuer, weshalb man bestrebt ist, mit einem günstigen Verhältnis von Polyvinylalkohol zu Fasermaterial auszukommen. Weiterhin stellt das Faservlies einen zusammenhängenden Faserverbund dar, der, da er nur langsam auseinanderfällt voluminös ist und zu Verstopfungen von Rohrleitungen führen kann.

Es sind auch Auflagen aus Papier bekannt, die allerdings nicht dicht sind und nach Gebrauch einen voluminösen Abfall bilden, der in besonderen Behältern gesammelt werden muß, um vernichtet werden zu können. Gleiches gilt für die zwar dichten Auflagen aus thermoplastischen Folien wie PVC, ggf. in Kombination mit Papier als Schichtmaterial, die zudem eine Umweltbelastung darstellen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Toilettensitzauflage zu schaffen, die in einfacher Weise herstellbar ist, aufgrund ihrer Dichtigkeit eine absolut hygienische Anwendung ermöglicht, andererseits aber in Wasser praktisch vollständig desintegrierbar ist, ohne voluminöse Rückstände zu bilden.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet daß eine Lage einer porenfreien flexiblen Kunststoffolie aus in wäßrigem Medium lösbarem Material an einer Seite mit Fasermaterial beflockt ist, wobei die Fasern über einen Teil ihrer Länge ungebunden an der Foüen-Oberfläche liegen und die andere Seite der Folie mit einer Schicht aus wasserabstoßendem und/oder wasserunlöslichem Material versiegelt isL

Als in wäßrigem Medium lösbares Material können Polyvinylalkohol und auch andere Materialien verwendet werdeil, wie sie beispielsweise in der Offenlegungsschrift 25 04 494 genannt sind, auf die Bezug genommen wird. Das wäßrige Medium wird in der Regel Wasser oder Abwasser sein.

Im Gegensatz zu der in der Offenlegungsschrift 25 04 494 beschriebenen Ausführungsform ist bei der jetzigen Auflage eine geschlossene porenfreie Folie vorgesehen, die somit völlig dicht ist, unabhängig davon, wie dick sie ausgebildet ist Die Folie kann deshalb aus Materialersparnis so dünn gehalten werden, wie es die gewünschte mechanische Festigkeit zuläßt Das Fasermaterial auf der einen Seite der Folie, nämlich auf der später dem Körper zugewandten Seite, verhindert ein elektrostatisches Aneinanderhaften der Folie und dient zur Wärmeisolation, was sich besonders in unbeheizten Toiletten positiv auswirkt, und auch zur Feuchtigkeitsisolation, so daß Körperfeuchtigkeit, zumindest anfänglich, nicht bis zur Folie durchzudringen vermag. Die Folie ist vorzugsweise über mindestens einen Teil ihrer Dicke nicht von Fasern durchsetzt. Die Fasern sind mit Vorteil nicht untereinander verbunden. Da die Foiie aus in Wasser löslichem Material als Trägerschicht dient, kann die Versiegelungsschicht äußerst dünn gehalten werden und braucht keine mechanische Festigkeit zu besitzen.

Als Fasermaterial dienen vorzugsweise Textilabfallfasern. Diese sind ein Abfallprodukt, für das hier eine günstige Weiterverarbeitungsmöglichkeit gefunden wurde. Die Fasern können verschiedene Länge haben und besitzen in der Regel eine mittlere Länge von ca. 0,5 mm. Geeignet ist unter anderem auch fein zerteilte Zellulose, z. B. in Faser-, Flocken- oder Pulverform (0,05 bis 0,5 mm mittlere Teilchengröße).

Das Verfahren zur Herstellung der Auflage ist dadurch gekennzeichnet, daß man in beliebiger Reihenfolge eine eine klebrige Oberfläche aufweisende Folie aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Material herstellt, die klebrige Oberfläche mit Fasermaterial beflockt, die Folie trocknen oder aushärten läßt und die von den Fasern abweisende Seite der Folie mit einer wasserfesten oder wasserabstoßenden Versiegelungsschicht versieht. Die Herstellung der Folie erfolgt mit Vorteil durch Auftragen einer Lösung auf eine haftarme Unterlage. Dabei können die Fasern auf das angetrocknete Folienmaterial aufgetragen werden, solange dessen Oberfläche noch klebrig ist. Die einzelnen Fasern werden bei dieser Ausführungsform somit direkt in der Folie aus dem in Wasser lösbaren Materia! verankert, sind aber nur über einen .Teil ihrer Länge vom Folienmaterial erfaßt. Es ist auch möglich, die Folie zunächst fertigzustellen, dann mit einem geeigneten, ebenfalls in Wasser lösbaren Kleber zu versehen, beispielsweise in Form einer die Folie nicht angreifenden Lösung, und das Fasermaterial auf die dünne Klebstoffschicht aufzubringen. Das Klebematerial dient als Haftvermittler zwischen Fasern und Folie. In diesem Falle kann die Folie selbst sehr dünn gehalten werden, bei Polyvinylalkohol in der Regel im Bereich zwischen ca. 5 und 10 g/cm². Werden die Fasern dagegen direkt in der Folie verankert so wird die Folie stärker gehalten (bei Polyvinylalkohol ca. 10 bis 20 g/cm² Foliengewicht). Wird Polyvinylalkohol als Material zur Herstellung der Folie verwendet dann werden in der Regel Lösungen mit einem Festkörpergehalt von 10 bis 30, vorzugsweise 10 bis 20, Gewichtsprozent Polyvinylalkohol eingesetzt Werden solche Lösungen mit einem Schichtgewicht von ca. 50 bis 200 g/cm², vorzugsweise

to 50 bis 100 g/m², aufgetragen, ergibt sich nach dem Trocknen eine Folie mit einem Materialgewicht von ca. 5 bis 25 g/m². Den Lösungen können, falls erforderlich, noch Netzmittel und Antischaummittel zugegeben werden, um auch auf einer Unterlage mit geringer Haftung eine geschlossene porenfreie Schicht zu gewährleisten. Das in Wasser lösbare Material kann so gewählt bzw. eingestellt werden, daß die Folie während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs praktisch nicht aufgelöst wird.

Zur Versiegelung wird die von den Fasern abweisende Seite der Folie mit einem wasserfesten oder wasserabstoßenden Überzug versehen. Dieser Überzug kann aus einer hauchdünnen Schicht aus einem wasserfesten Kunststoffmaterial bestehen. Derartige Materialien sind unter anderem Polyvinylchlorid, Pioloform (Acetal aus Polyvinylalkohol und Butyraldehyd), sowie Vinnapas (thermoplastisches Kunstharz-Polyvinylacetat und dessen Copolymere). Dabei sind Pioloform und Vinnapas bevorzugt, da sie einerseits wasserfest sind und in einer extrem dünnen Schichtstärke von 1 bis 5 g/m² eine gute Versiegelung ergeben, auf der anderen Seite, was besonders wertvoll ist, auch biologisch abbaubar sind. Diese sogenannte Versiegelungsschicht, die an der Unterseite der Folie aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Material vorgesehen ist, erhöht die mechanische Festigkeit der gesamten Auflage und bietet einen absoluten Schutz gegen ein Aufweichen der Folie durch auf dem Toilettensitz befindliche Feuchtigkeit.

•to Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist auch möglich, die Versiegelungsschicht aus einem Material zu bilden, das in sauren oder alkalischen wäßrigen Lösungen löslich ist bzw. in dispergierbare Teilchen zerfällt, in im wesentlichen neutralen Lösungen aber unlöslich ist. Zur Sicherstellung, daß sich eine solche Versiegelungsschicht auflöst, können bei dieser Ausführungsform je nach Art der Versiegelungsschicht in die eigentliche Folie saure oder basische Stoffe eingelagert werden. Wird die Folie durch Flüssigkeit, die von der Faserseite her eindringt, gelöst, dann werden die sauren bzw. basischen Stoffe freigesetzt und lösen die Versiegelungsschicht auf, die sich ja in unmittelbarem Kontakt mit der Folie befindet Da die Versiegelungsschicht sehr dünn gehalten ist, wird sie aufgelöst, bevor die sauren bzw. basischen Stoffe weggespült sind.

Als Material, das in alkalischen wäßrigen Lösungen löslich ist, eignet sich besonders ein Copolymer aus Vinylacetat und einem geringen Anteil Crotonsäure, also ein Polyvinylacetat mit freien Carboxylgruppen (ζ. B. Vinnapas 305). Dieses Vinylacetat-Copolymer kann noch durch Beimischen von Vinylacetat-Homopolymer oder anderen Kunstharzen stabilsiert werden. So besteht eine geeignete Versiegelungsschicht aus 50% Vinylacetat-Copolymer mit freien Carboxylgruppen,

ί>5 50% Vinylacetat- Hompolymer und einem Zusatz von ca. 4,5% Dibutylphthalat als Weichmacher. Aus einer organischen Lösung dieser Stoffe mit einem Feststoffgehalt von 30 Gewichtsprozent wird, wenn sie mit

einem Naßgewicht von 20 g/m² aufgetragen wird, ein Versiegelungsfilm mit einem Schichtgewicht von 6 g/m² erhalten. (Da die Dichte der für die einzelnen Schichten verwendeten Materialien in der Regel bei ca. 1,3 liegt, errechnet sich die Schichtdicke in Mikron annähernd durch Multiplizieren des Schichtgewichtes in g/m² mit dem Faktor 0,75).

Die zur Auflösung einer solchen Versiegelungsschicht benötigte Base kann in die Folie aus dem in Wasser löslichem Material eingelagert werden. So kann in die wäßrige Lösung, aus der die Folie hergestellt wird, ein Gewichtsprozent Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat, bezogen auf den Feststoffgehalt des in Wasser löslichen Materials, gegeben werden. Beim Trocknen der Lösung unter Bildung der Folie ist die Basische Substanz dann gleichmäßig in der Folie verteilt. Wasser, das von unten her auf die Versiegelung trifft, kann diese nicht auflösen, allenfalls nach längerer Zeit der Einwirkung anquellen. Wird die Auflage dagegen nach der Benutzung weggespült, dann kommt Wasser an die mit Fasermaterial belegte Oberseite der Folie, wobei beim Auflösen der Folie gleichzeitig das alkalische wäßrige Medium geschaffen wird, das auch die Versiegelungsschicht aufzulösen vermag bzw. zu Zerfall bringt.

Je nachdem ob eine Versiegelungsschicht vorgesehen ist, wird auch die Lösbarkeit des in wäßrigem Medium lösbaren Materials gewählt. Beispielsweise kann Polyvinylalkohol mit einer Verseifungszahl von ca. 70 bis 290, d.h. ein gut löslicher Polyvinylalkohol, verwendet werden, da die Unterseite der Folie versiegelt ist.

Die Versiegelungsschicht kann, wie bereits erwähnt, sehr dünn gehalten werden und liegt zweckmäßigerweise in einer Schichtdicke im Bereich von 1 bis 5 g/m² vor. Im wäßrigen Medium, beispielsweise im Abwasser wird die Folie aus dem lösbaren Material durch die Faserschicht hindurch aufgelöst. Es bleibt dann die Versiegelungsschicht übrig. Diese zieht sich jedoch infolge ihrer sehr dünnen Ausbildung zu einem Knaul zusammen, der im Abwasser keine Behinderung darstellt. Es ist aber auch möglich, die Versiegelungsschicht mit mindestens einer radialen Trennlinie zu versehen, was bereits beim Auftragen der Versiegelung erfolgen kann. Dadurch wird vermieden, daß die Versiegelungsschicht, wenn sie sich als selbständige Folie ablöst, ihre ringförmige Struktur behält und sich dadurch möglicherweise an Vorsprüngen od. dgl. verhängen kann.

Die erfindungsgemäße Toilettensitzauflage eignet sich besonders für eine kontinuierliche Massenherstellung. Die Lösung aus dem in wäßrigem Medium iösbsren Materia! kann mit Vorteil bereits in der der fertigen Auflage entsprechenden Form auf eine geeignete Unterlage aufgebracht werden. Dies kann beispielsweise durch Aufdrucken mit einer Tiefdruckwalze auf ein Endlosband aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) geschehen. Die Druckwalze kann einzelne Auflage auf das Banddrucken, für die Massenproduktion ist es jedoch bevorzugt, die Auflagen so aufzudrucken, daß sie sich längs gemeinsamer Kanten berühren, so daß ein zusammenhängendes Band aus Ringen gebildet wird. Das Drucken mit der fertigen Form hat den wesentlichen Vorteil, daß abfallfrei gearbeitet werden kann. Werden die Fasern in der Folie selbst verankert, bevor deren Oberfläche abgetrocknet ist, dann kann die Beflöckung der noch feuchten Folie mit den Textflfasem vorgenommen werden, solange sich die Folie noch auf der Unterlage befindet. Werden die Fasern mit Hilfe eines Klebers auf der Folie befestigt, dann kann der Kleber mittels einer zweiten Druckwalze deckungsgleich auf die Folienzuschnitte aufgetragen werden. Es ist aber auch möglich, die Folie bzw. das Folienband aus der Vielzahl der einzelnen Auflageringe von der Unterlage abzuheben und dann mit dem Kleber zu besprühen. Das Beflocken mit den Textilfasern kann dann erfolgen, solange das Band hängend von einer Auflage zu einer weiteren geführt wird.

ίο Auch das Versiegeln kann mit Hilfe einer zweiten Druckwalze erfolgen, solange die Folie noch auf dem Trägerband ist. In diesem Falle wird die Beflöckung der anderen Seite erst nach dem Abheben von der Unterlage vorgenommen. Das Versiegeln der Untersei te erfolgt zweckmäßigerweise durch Auftragen einer Lösung oder einer Dispersion des jeweils verwendeten Kunststoffmaterials, wobei darauf geachtet wird, daß die Folie aus dem im wäßrigen Medium lösbaren Material nicht oder nur unwesentlich angelöst wird. Es ist auch möglich, die Auflage schichtweise von unten, beginnend mit der Versiegelung aufzubauen, ausgenommen in den Fällen, bei denen die zur Herstellung der Folie dienende Lösung eingelagerte Stoffe enthält, die, wie oben erwähnt, zur Auflösung der Versiegelungs schicht dienen.

Ausführungsformen der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Teilquerschnitt durch eine Ausführungs form der Erfindung,

F i g. 2 die Draufsicht auf ein Band aus kontinuierlich hergestellten ringförmigen Toilettensitzauflagen und

F i g. 3 die Draufsicht auf eine andere Ausführungsform nach der Erfindung.

Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform ist ein mehrschichtiger Aufbau der Auflage vorgesehen. Eine Folie 3 aus Polyvinylalkohol weist an ihrer Oberseite eine dünne Schicht 4 aus einem Klebstoff, z. B. Polyvinylpyrrolidon auf. In dieser Kiebstoffschicht 4 ist eine Faserschicht 5 verankert, die die Oberfläche der Auflage bildet Die Unterseite der Auflage weist eine Versiegelung 6 aus einem Polyvinylacetat-Copolymer auf. Die Polyvinylalkoholfolie besitzt eine Schichtdicke von ca. 7 bis 10 g/m², die Klebstoffschicht und die Schicht der Versiegelung 6 sind jeweils nur ca. 3 g/m² dick. Die Fasern aus der Faserschicht 5 sind in der Klebstoffschicht 4 verankert und dringen nicht in die PVA-Folie 3 ein. Diese Ausführungsform der Erfindung bietet von unten her einen völligen Schutz vor

Feuchtigkeit Sie ist durch die Verbundstruktur von Versiegelung 6, PVA-Folie 3, Klebstoffschicht 4 und Faserschicht 5 mechanisch äußerst stabil und auch

wärmeisolierend, obwohl sie insgesamt sehr dünn ist

Die Herstellung der Ausführungsform nach F i g. 1

und 2 erfolgt in der Weise, daß mit Hilfe einer Tiefdruckrasterwalze zunächst ein Endlosband aus einzelnen miteinander zusammenhängenden Ringen 7 auf die Unterlage auf PTFE aufgedruckt wird. Es wird hier eine 15%ige Lösung aus Polyvinylalkohol (MG 49 000), dessen Verseifungszahl im Bereich von ca. 140 liegt, in einer Naßdicke von ca. 50 um aufgetragen. Man läßt die Polyvinylalkohollösung völlig durchtrocknen und bringt mit einem zweiten Druckwerk paßgenau die Versiegelungsschicht in Form einer 15%igen Lösung von Polyvinylacetat in einer Naßdicke von 20 um auf und hebt das erhaltene Ringband 8 dann von der Unterlage ab. Dabei sind die Ringe 7 des Bandes vorzugsweise in ihrer Längsrichtung aneinander ge-

reiht, so daß sie mit ihrer Vorderkante bzw. Hinterkante aneinander hängen. Auf das freischwebende Band kann nun beispielsweise durch Aufsprühen oder dadurch, daß das Band über eine Auftragwalze geführt wird, die Klebstoffschicht 4. z. B. in Form einer 10%igen Lösung einer hochviskosen Polyvinylpyrrolidontype in einem einwertigen Alkohol in einer Naßdicke von 15 μιτι auf die andere Seite der Folie 3 aufgebracht werden. Direkt nach Aufbringen der Klebstoffschicht wird die mit dem Kleber versehene Seite der Folie 3 mit den Textilfasern beflockt, die in der gewünschten Dicke am Kleber haften bleiben. Falls gewünscht, kann die Faserschicht 3 in den Kleber etwas eingedrückt werden, indem das Band wiederum über eine entsprechend ausgebildete Walze geführt wird.

Bei der Herstellung der Folie aus dem Polyvinylalkohol können in die Folie noch Verstärkungsfaden 9 eingearbeitet werden. Dies kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß die Fäden vor dem Aufdrucken der Polyvinylalkohollösung auf das PTFE-Band aufgelegt und mit diesem mitgeführt werden. Die Verstärkungsfäden erleichtern das Abheben des Ringbandes von der Unterlage und nehmen Zugkräfte beim Transport des Ringbandes über die verschiedenen Walzen auf. Bei der Versiegelungsschicht 6 ist es möglich, bei jedem einzelnen Ring 7 eine oder mehrere radiale Unterbrechungen vorzusehen, die dann beim Auflösen der Auflage im Abwasser ein Zerfallen des

Ringes aus der Versiegelung in Ringsegmente ermöglicht.

Bei der in F ig. 3 dargestellten Ausführungsform hat das Folienband 11 die Form von fließend ineinander übergehenden Ringen 12 mit im wesentlichen tropfenförmigen öffnungen 13, deren Spitzen 14 in Abziehrichtung des Bandes 11 vom Trägerband 15 weisen Diese Form erlaubt eine hohe Fertigungsgeschwindigkeit ohne Einreißgefahr beim Ablösen des Folienbandes vom Trägerband. Ein zungcnförmiger Vorsprung 16 der Auflage am Innenrand der Vorderseite kommt dem Hygienebedürfnis des Benutzers besonders entgegen. Die erfindungsgemäße Auflage ist für den hygienischen Gebrauch sehr wertvoll, gleichzeitig aber auch umweltfreundlich. Die Folie aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Materia! löst sich im Abwasser vollständig auf. Da auch der Klebstoff wasserlöslich ist, werden die Fasern der Faserschicht jeweils vollständig freigegeben, unabhängig davon, ob sie in der Folie oder in der Klebstoffschicht verankert waren. Die lediglich einige Mikron dicke Versiegelungsschicht hat, nachdem sie aus dem Verbund gelöst ist, nur noch eine geringe Stabilität. Sie schrumpft zusammen und zerreißt bereits bei geringfügigen mechanischen Belastungen im Abwasser, sofern nicht ohnehin bereits die Trennfugen vorgesehen sind, und verrotten bzw. wird biologisch abgebaut und gar vollständig gelöst.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Toilettensitzauflage in Form eines eine Mittelöffnung aufweisenden mindestens einlagigen Zuschnitts, bei dem eine Lage von einer dünnen wasserdichten Folie gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lage einer porenfreien flexiblen Kunststoffolie (3) aus in wäßrigem Medium lösbarem Material an einer Seite mit Fasermaterial (S) beflockt ist, wobei die Fasern über einen Teil ihrer Länge ungebunden an der Folien-Oberfläche liegen und die andere Seite der Folie (3) mit einer Schicht (6) aus wasserabstoßendem und/oder wasserunlöslichem Material versiegelt ist

2. Auflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Folie (3) eine Dicke von 5 bis 20 Mikron, vorzugsweise 7 bis 10 Mikron aufweist

3. Aufiage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Folie (3) zu Fasermaterial (5) bei 2 :1 bis 1 :5 liegt

4. Auflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Fasern (5) direkt in der Folie (3) verankert sind.

5. Auflage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Fasern (5) auf die Folie (3) aufgeklebt sind.

6. Auflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Versiegelungsschicht (6) aus PVC, Pioloform, Polyvinylacetat oder einem Copolymer von Polyvinylacetat besteht.

7. Auflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Versiegelungsschicht aus einem in im wesentlichen neutralen wäßrigen Lösungen unlöslichen aber in sauren oder alkalischen Lösungen mindestens teilweise löslichen Material besteht und in die Folie saure bzw. alkalische Stoffe eingelagert sind.

8. Verfahren zur Herstellung der Auflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man in beliebiger Reihenfolge eine eine klebrige Oberfläche aufweisende Folie aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Material herstellt, die klebrige Oberfläche mit Fasermaterial beflockt, die Folie trocknen oder aushärten läßt und die von den Fasern abweisende Seite der Folie mit einer wasserfesten oder wasserabstoßenden Versiegelungsschicht versieht.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Material auf eine haftarme Unterlage aufgetragen wird und die Fasern auf das Material aufgestreut werden, solange das Material noch klebrig ist.

10. Verfahren nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus dem in wäßrigem Medium lösbaren Material auf einer Seite mit einer Klebstoffschicht versehen wird und auf diese Klebstoffschicht dann die Fasern aufgebracht werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlöslicher Klebstoff, vorzugsweise Polyvinylpyrrolidon, in einem organischen Lösungsmittel verwendet wird, das die Folie aus dem in Wasser lösbaren Material nicht auflöst.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung der Folie dienende Lösung mit Hilfe einer Druckwalze

kontinuierlich auf ein als Unterlage dienendes Endlosband aus einem Material geringer Haftfähigkeit insbesondere Polytetrafluoräthylen, aufgetragen wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenauftrag bereits in der Form der die Mittelöffnung aufweisenden Auflage erfolgt wobei die Auflagen, vorzugsweise entlang gemeinsamer Randkanten, unter Bildung eines Endlosbandes aneinander hängen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet daß auf die die Unterseite der Auflage bildende Seite der Folie eine dünne Schicht einer Lösung oder Dispersion aus einem wasserabstoßenden und/oder wasserunlöslichen Material aufgetragen, vorzugsweise paßgenau aufgedruckt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet daß zur Bildung der Versiegelungsschicht eine Lösung bzw. Dispersion des wasserabstoßenden und/oder wasserfesten Materials in einer solchen Menge auf die Rückseite der Folie aufgetragen wird, daß sich nach dem Trocknen eine Schichtdicke von ca. 1 bis 5 g/m² ergibt