-
Die Erfindung betrifft eine Schleif- und Poliermaschine für Werkzeuge, insbesondere für Meißel aus Hartmetall, gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.
-
Polier- und Schleifscheiben sind oder werden durch unterschiedlichen Abrieb ihrer verschiedenen Materialien im allgemeinen auch unterschiedlich in ihrer Stärke und ihrem Durchmesser, so daß die Arbeitsflächen dieser beiden Bearbeitungsscheiben dann in unterschiedlichen Ebenen liegen. Man muß daher bei bekannten Maschinen dieser Art (DE-PS 8 46 661 und CH-PS 3 24 787) bei jedem Bearbeitungsscheibenwechsel die gegenseitige Lage des Werkstückhalters und der nachfolgenden Bearbeitungsscheibe neu einstellen, damit sich das zu bearbeitende Werkstück in einwandfreier Lage vor den Arbeitsflächen der Bearbeitungsscheiben befindet. Die geringste Ungenauigkeit in dieser Einstellung kann bei einem aufeinanderfolgenden Wechsel der Bearbeitungsscheiben die nachfolgende Bearbeitungsscheibe unbrauchbar machen, wenn diese Scheibe und das zu bearbeitende Werkstück unmittelbar und unkontrolliert aufeinandertreffen. Eine solche Beschädigung der Bearbeitungsscheibe ist vor allem nachteilig für mit Diamanten besetzte Scheiben, weil diese besonders teuer sind.
-
Zweck und Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Möglichkeit, die Arbeitsflächen, d. h. die Schleif- und Polierflächen der Bearbeitungsscheiben, sowohl gegeneinander auf gleicher Ebene als auch gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück in einfacher und doch zuverlässig genauer Weise so auszurichten, daß bei einem Wechsel der Bearbeitungsscheiben die nachfolgende stets mit ihrer vorgenannten Arbeitsfläche mit dem zu bearbeitenden Werkstück zusammentrifft.
-
Hierzu ist eine Schleif- und Poliermaschine der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß gekennzeichnet durch Merkmale, wie sie im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 aufgeführt sind.
-
Zweckmäßige Ausbildungen hiervon sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungsformen einer derartigen Schleif- und Poliermaschine sowie eine Abwandlung hiervon dargestellt. Es zeigt
-
Fig. 1 die schematische Vorderansicht einer ersten Ausführungsform,
-
Fig. 2 einen Schnitt nach II-II in Fig. 1,
-
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform,
-
Fig. 4 eine schematische Profilansicht hiervon,
-
Fig. 5 die Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform,
-
Fig. 6 eine schematische Seiten- und Profilansicht einer dritten Ausführungsform,
-
Fig. 7 eine teilweise Vorderansicht hiervon und
-
Fig. 8 eine teilweise Draufsicht hiervon.
-
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Maschine besitzt einen Maschinenrahmen 1, auf welchem ein verschwenkbarer Träger 2 angeordnet ist. Auf diesem Träger 2 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Bearbeitungsscheiben 3 und 4 drehbar gelagert, von denen die Scheibe 4 zum Schleifen und die Scheibe 3 zum nachfolgenden Polieren eines Meißels 5 dienen, welcher von einem Halter 6 bekannter Art gehalten wird.
-
Die Drehachsen der Bearbeitungsscheiben 3 und 4 sind drehbar in parallelen Hülsen 3 a und 4 a gelagert, die fest an dem Träger 2 angeordnet sind. Diese Drehachsen sind parallel zueinander und in gleichem Abstand von der Schwenkachse 7 des Trägers 2 angeordnet. Die beiden Hülsen 3 a und 4 a sind nun mit Mikrometerschrauben 3 b und 4 b versehen, womit die beiden Bearbeitungsscheiben 3 und 4 sehr genau axial verstellbar sind. Dabei kann die Polierscheibe 3 auch zwei Mikrometerschrauben aufweisen, die je einen Anschlag bilden und diese Schleifscheibe mittels eines Handgriffes 8 zwischen zwei genau bestimmten, axialen Stellungen zu verschieben gestatten.
-
Mittels dieser Mikrometerschrauben 3 b und 4 b können die Arbeitsflächen der beiden Bearbeitungsscheiben 3 und 4 genau in derselben Ebene ausgerichtet werden. Hierfür führt man beispielsweise zunächst mittels der Schraube 4 b die innere Arbeitsfläche der Schleifscheibe 4 auf die gleiche Ebene der entsprechenden Bearbeitungsfläche der Polierscheibe 3. Diese Scheibe befindet sich dann an ihrem ersten Anschlag, wie es in ausgezogenen Linien in der Fig. 1 dargestellt ist. Durch Betätigung der Schraube 3 b stellt man dann die axiale Lage des zweiten Anschlages der Polierscheibe 3 ein, indem man deren äußere Arbeitsfläche in die Ebene der entsprechenden Arbeitsfläche der Schleifscheibe 4 bringt. Mittels des Handgriffes 8 kann dann die Scheibe 3 bis zu einem dieser Anschläge geführt werden. Durch diese genaue Einstellung der Arbeitsflächen der beiden Scheiben wird es unmöglich, die Scheiben beim Übergang von einem Bearbeitungsvorgang zu dem nachfolgenden zu beschädigen.
-
Ein Motor 9 treibt mittels seiner Schnurscheibe 10 und des Antriebsriemens 11 die Umlenkrolle 12 an, wovon der Umlaufriemen 13 die beiden Schnurscheiben 14 und 15 antreibt, die drehfest auf den Wellen der Bearbeitungsscheiben 3 und 4 sitzen.
-
Der Träger 2 ist auf seiner Achse 7 zwischen zwei vorbestimmten Arbeitsstellungen verschwenkbar, in denen er beispielsweise durch einen Stößel 16 blockiert wird, der in die eine oder andere von zwei Ausnehmungen 17 und 18 an dem Träger 2 eingreift.
-
In der oberen dieser beiden Arbeitsstellungen, wie sie in ausgezogenen Linien in Fig. 2 dargestellt ist, befindet sich die Schleifscheibe 4 in ihrer Arbeitsstellung an dem zu schleifenden Werkzeug 5.
-
In der unteren Arbeitsstellung, wie sie in Fig. 2 in strichpunktierten Linien dargestellt ist, hat die Polierscheibe 3 den Platz der Schleifscheibe 4 eingenommen. Vor dem Lagenwechsel der beiden Bearbeitungsscheiben hat man die Arbeitsfläche der Polierscheibe 3in dieselbe Ebene gebracht wie die Arbeitsfläche der Schleifscheibe 4, und zwar durch eine entsprechende Axialverschiebung mittels des Handgriffes 8.
-
Die Verschwenkung des Trägers 2 mittels des Handgriffes 20 wird durch eine Feder oder ein Gegengewicht erleichtert, welche nicht dargestellt sind und das Gewicht des Trägers 2 ausgleichen. Dieser Handgriff 20 kann hierbei gleichzeitig eine Einrichtung zur Betätigung der Blockierung des Trägers 2 in seinen Arbeitsstellungen aufweisen.
-
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 besitzt die Maschine ebenfalls einen Rahmen 31, worauf ein in vertikaler Ebene verschiebbarer Träger 32 angeordnet ist. Auf diesem Träger sind Bearbeitungsscheiben 33 und 34 drehbar gelagert, von denen die Scheibe 34 zum Schleifen und die Scheibe 33 zum anschließenden Polieren eines Meißels 35 dienen, welcher von einem Halter 36 bekannter Art gehalten wird.
-
Die Wellen der beiden Scheiben 33 und 34 sind ebenfalls wieder in parallelen Hülsen 33 a und 34 a drehbar gelagert, die fest an dem Träger 32 sitzen. Diese Wellen sind dadurch parallel und im gleichem Abstand von der vertikalen Verschiebeebene des Trägers 32 angeordnet, welche durch die Gleitschienen 37 geht.
-
Die beiden Hülsen 33 a und 34 a sind wieder mit Mikrometerschrauben zur Einstellung der axialen Stellung der Bearbeitungsscheiben ausgestattet, wie es im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschrieben ist und welche die gleiche Funktion haben.
-
Der auf dem Träger 32 sitzende Motor 39 treibt über einen Umlaufriemen zwei drehfest auf den Wellen der Bearbeitungsscheiben 33 und 34 sitzende Schnurscheiben.
-
Der Träger 32 ist entlang der Gleitschienen 37 zwischen zwei vorbestimmten Stellungen verschiebbar und kann hier durch bekannte Einrichtungen blockiert werden, welche in gleicher Weise wirken, wie es im Zusammenhang mit der Ausführungsform ach Fig. 1 beschrieben ist.
-
In der oberen dieser beiden Arbeitsstellungen, wie sie in ausgezogenen Linien in Fig. 4 dargestellt ist, befindet sich die Schleifscheibe 34 in ihrer Arbeitsstellung an dem zu bearbeitenden Werkzeug 35.
-
In der unteren Arbeitsstellung, wie sie in Fig. 4 in strichpunktierten Linien dargestellt ist, hat die Polierscheibe 33 den Platz der Schleifscheibe 34 eingenommen. Auch hierbei wurde vor dem Wechsel der Bearbeitungsscheiben die Arbeitsfläche der Polierscheibe 33 in dieselbe Ebene wie die Arbeitsfläche der Schleifscheibe 34 gebracht, und zwar ebenfalls wieder mittels des Handgriffes 38.
-
Auch hier kann die Verschiebbarkeit des Trägers 32 mittels des Handgriffes 40 durch ein Gegengewicht 41 oder eine Feder erleichtert werden.
-
Fig. 5 zeigt schematisch eine Abwandlung der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, wobei die Bearbeitungsscheiben 51 und 52 auf Trägern 53 und 54 sitzen, die in am Maschinenrahmen 57 fest angeordneten Gleitschienen 55 und 56 verschiebbar sind. Die Teile 51 und 53 einerseits sowie 52 und 54 andererseits sind hierbei gleichzeitig in Richtung der Pfeile A verschiebbar.
-
Für den Schleifvorgang beispielsweise, wie er in ausgezogenen Linien in Fig. 5 dargestellt ist, befindet sich die Schleifscheibe 52 an dem zu schleifenden Werkzeug 58. Für den Poliervorgang, wie er in dieser Zeichnung in strichpunktierten Linien dargestellt ist, hat die Polierscheibe 51 durch horizontale Verschiebung die Stelle der Schleifscheibe 52 eingenommen, welche ihrerseits gleichzeitig durch eine vertikale Verschiebung abgesenkt ist.
-
Die Ausführungsform nach den Fig. 6, 7 und 8 besitzt ebenfalls wieder einen Maschinenrahmen 151, auf welchem ein Träger 152 verschwenkbar gelagert ist. Auf diesem Träger 152 sind Bearbeitungsscheiben 153 und 154 drehbar gelagert, von denen die Scheibe 154 zum Schleifen und die Scheibe 153 zum nachfolgenden Polieren eines Meißels B dienen, welcher von einem Halter 156 bekannter Art gehalten wird, der seinerseits in Richtung des Pfeiles A (Fig. 7) auf einer Gleitschiene 156 a verschiebbar ist.
-
Die Wellen der Bearbeitungsscheiben 153 und 154 sind drehbar in parallelen Hülsen 153 a und 154 a gelagert, die fest an dem Träger 152 sitzen. Diese Drehachsen sind parallel zueinander und in gleichem Abstand von der Schwenkachse 157 des Trägers 152 angeordnet.
-
Ein Motor 159 treibt über einen Riemen 161 und die Umlenkrolle 162 (Fig. 8) den Antriebsriemen 163 für die Schnurscheiben 164 und 165, die drehfest auf den Drehachsen der Bearbeitungsscheiben 153 und 154 sitzen.
-
Der Träger 152 ist um seine Achse 157 zwischen zwei Arbeitsstellungen verschwenkbar, die durch eine Blockierungseinrichtung für diesen Träger festgelegt sind. Diese Blockierungseinrichtung kann hierbei beispielsweise ebenfalls wieder aus einem Stößel 166 bestehen, der in die eine oder andere von Ausnehmungen 167 und 168 an dem Träger 152 eingreift (Fig. 6).
-
Bei dieser Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schleif- und Poliermaschine ist eine Einrichtung zum Verschieben des Werkstückhalters vorgesehen. Diese Einrichtung besteht aus einer verstellbaren Nocke 170, die fest an dem Träger 152 angeordnet ist und sich mit diesem vor einem Taster 171 verschiebt. Dieser Taster sitzt an einem Ende eines zweiarmigen Hebels 172, der schwenkbar auf einem Zapfen 173 an dem Maschinenrahmen 151 gelagert ist. Das Ende 174 des anderen Armes ist dazu bestimmt, den Werkstückhalter 156 in Richtung des Pfeiles A zu verschieben.
-
Die Lage der beiden herausstehenden Teile der verstellbaren Nocke 170 können mit großer Genauigkeit mittels Mikrometerschrauben 175 und 176 nach der unterschiedlichen Stärke der beiden Bearbeitungsscheiben 153 und 154 eingestellt werden. Auf diese Weise stellt sich das zu bearbeitende Werkstück B beim Scheibenwechsel genau auf die Ebene der Arbeitsfläche der nachfolgenden Bearbeitungsscheibe ein. Die Nockeneinstellung erfolgt einmal für alle beiden Bearbeitungsscheiben, worauf dann nur noch eine einfache Nachstellung auszuführen ist, um den Abrieb der Bearbeitungsscheiben auszugleichen.
-
Eine entsprechende Einrichtung kann auch vorgesehen werden, um die Verschiebung des Werkstückhalters nach dem Durchmesser der Bearbeitungsscheiben zu steuern, wenn die Bearbeitung des Werkstückes am Umfang der Scheiben erfolgt. Die verstellbare Nocke wird dann beispielsweise an dem Teil 152 a des Trägers 152 angeordnet.
-
In jedem Fall wird bei der praktischen Anwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten Schleif- und Poliermaschine durch eine außerordentlich einfache und wirtschaftliche Konstruktion mit Sicherheit jeder Irrtum bei der gegenseitigen Einstellung der aufeinanderfolgenden Bearbeitungsscheiben und des zu bearbeitenden Werkstückes verhindert.