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Passive Sicherheitseinrichtung für Fahr-
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zeuge, insbesondere Kra£tfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf
eine passive Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge,
mit einem den Oberkörper eines auf einem Fahrzeugsitz sitzenden Fahrzeuginsassen
zurückhaltenden Schrägschultergurt, dessen oberer Befestigungspunkt in einer im
Bereich des Türausschnittes angeordneten Führung in Abhangigkeit von der Stellung
der benachbarten Fahrzeugtür zwischen einer Ablagestellung und einer Rückhaltestellung
verstellbar ist.
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Eine derartige passive Sicherheitseinrichtung ist beispielsweise aus
der DE-OS 2 126 938 bekannt, bei der der Schulter-Befestigungspunkt des Sicherheitsgurtes
mittels eines von der Stellung der Tur gesteuerten Motors entgegen einer Rückstellfeder
verstellbar ist.
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Dieser Motor, der beispielsweise als Elektromotor oder gemäß einem
anderen Vorschlag als vom Unterdruck der Brennkraftmaschine des Fahrzeugs beaufschlagter
pneumatischer Stellmotor ausgebildet sein kann, erfordert jedoch einen relativ großen
Aufwand und macht daher eine solche passive Sicherheitseinrichtung, die sich durch
eine günstige Führung des Schulter-Befestigungspunktes des Sicherheitsgurtes
auszeichnet,
relativ teuer.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine
passive Sicherheitseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfacher
im Aufbau und mit weniger Aufwand zu fertigen ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß der Schultergurt-Befestigungspunkt
über Verbindungsmittel einerseits mit einem der vorderen Fahrzeugdachecke zugeordneten
Punkt der Fahrzeugtür und andererseits mit einer Rückstellfeder verbunden ist. Die
Erfindung schlägt also anstelle eines Motorantriebes einen mechanisnhen Antrieb
durch Verbindung des in der Führung geführten Schuluerbefestigungspunktes des Sicherheitsgurtes
mit einem bestimmten Punkt der Fahrzeugtür vor. Dieser Türpunkt soll der vorderen
Fahrzeugdachecke benachbart sein, so daß einerseits bei der Öffnung der Fahrzeugtür
ein relativ großer Verstellweg erzeugt wird, der zur Verstellung des Schulterbefestigungspunktes
herangezogen werden kann. Andererseits bringt die Anordnung des Verbindungsmittels
zwischen der Tür und dem Schulterbefestigungspunkt des Sicherheitsgurtes in diesem
vorderen lürbfreich zumindest keine nennenswerte Beeinträchtigung der Einstiegsverhältnisse
für die Fahrzeuginsassen.
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Um auch schon bei kleinen Öffnungswinkeln der Fahrzeugtür einen relativ
großen Verstellweg zu erhalten, wäre es zweckmäßig, wenn die Verbindungsmittel Übersetzungsumlenkrollen
aufweisen, die die Verstellwege auf relativ einfache Weise vergrößern würden.
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In der Zeichnung ist in schematischer Darstellungsweise ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt, das im folgenden näher erläutert wird. Dabei zeigen Fig.
1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen passiven Sicherheitseinrichtung
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Fahrzeug.
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In der Figur 1 sind mit 1 die Umrisse eines Personenkraftfahrzeugs
angedeutet, von dem hier der Beifahrersitz mit 2 und der diesem benachbarte Türausschnitt
mit 3 bezeichnet sind. Mit 4 ist ein dem Fahrzeugsitz 2 zugeordneter Sicherheitsgurt
bezeichnet, der als Zweipunkt-Schrägschultergurt ausgebildet ist. Dieser Sicherheitsgurt
ist mit seinem unteren Befestigungspunkt in der Fahrzeugmitte auf einer Aufrollvorrichtung
5 gehaltene während sein oberer, der Schulter des Fahrzeuginsassen zugeordneter
Befestigungspunkt 6 in einer am Fahrzeugrahmen um den Türausschnitt 3 herumgelegten
Führung 7 verstellbar gehalten ist. Nit ausgezogenen Linien ist dabei in der Figur
1 die Rückhaltestellung des Sicherheitsgurtes 4 angedeutet, bei der der Sicherheitsgurt
am Körper des hier nicht gezeigten Fahrzeuginsassen zur Anlage kommt und diesen
bei einem Fahrzeugunfall auf dem Sitz zurückhält. Um die bei einem Rückhaltefall
auftretenden Kräfte sicher in den Fahrzeugrahmen einleiten zu können, weist die
Führung 7 für den Schulterbefestigungspunkt des Sicherheitsgurtes 4 im Bereich der
Rückhaltestellung des Gurtes eine Einrastvorrichtung 8 auf, die beispielsweise auch
nach Art des in der älteren Patentanmeldung P 25 22 415.1 beschriebenen Vorschlages
ausgebildet sein kann, so daß die Einrastung des Schulterbefestigungspunktes 6 hier
nach Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen selbsttätig in einer passenden Höhe erfolgt.
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Zur Verstellung des Schulterbefestigungspunktes 6 des Sicherheitsgurtes
4 in Abhängigkeit von der Stellung der dem Fahrzeugsitz 2 benachbarten Fahrzeugtür
10 ist diese über Verbindungsseile 11 und 12 einerseits mit der Tür 10 und andererseits
mit einer Rückstellfeder 13 verbunden. Dabei können zusätzlich noch Übersetzungsumlenkrollen
14 vorgesehen sein, die die Verstellbewegungen der Tür 10 bzw. der Rückstellfeder
13 vergrößern. Die Vergrößerung der Verstellbewegungen
mit Hilfe
dieser Ubersetzungsumlenkrollen erfolgt dabei dadurch, daß das an der Fahrzeugtür
befestigte Verbindungsseil 11a auf dem kleineren Wickeldurchmesser der Übersetzungsumlenkrolle
und das mit dem Schulterbefestigungspunkt 6 verbundene Verbindungsseil 11 auf dem
größeren Durchmesser der feststehend gelagerten Übersetzungsumlenkrolle 14 aufgewickelt
ist. Entsprechend ist das mit der Rückstellfeder 13 verbundene Verbindungsseil 12a
auf dem kleineren Durchmesser und das mit dem Schulterbefestigungspunkt 6 verbundene
Verbindungsseil 12 auf dem größeren Durchmesser der zweiten Übersetzungsumlenkrolle
14 aufgewickelt.
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Ausgehend von der in der Figur 1 gezeigten Rückhaltestellung des Sicherheitsgurtes
4 bei geschlossener Fahrzeugtür ergibt sich nun beim Öffnen der Tür 10 eine Verstellung
des Schulterbefestigungspunktes 6 in der Führung 7 in Richtung auf die mit strichpunktierten
Linien angedeutete Ablagestellung. Dabei wird durch die Öffnungsbewegung der Tür
von dem kleineren Aufwickeldurchmesser der Übersetzungsumlenkrolle 14 das Vbinaungsstil
11a abgewickelt und gleichzeitig eine entsprechend der Übersetzung der Übersetzungsumlenkrolle
14 größere Länge des Verbindungsseiles 11 auf dem größeren Aufwickeldurchme sser
der Übersetzungsumlenkrolle aufgewickelt, so daß der Schulterbefestigungspunkt 6
des Sicherheitsgurtes einen entsprechenden Weg- in der Führung 7 in Richtung auf
die Ablagestellung zurücklegt. Bei dieser Vorverschiebung des Gurtanlenkpunktes
6 wird von dem größeren Aufwickeldurchmesser der zweiten Ubersetzungsumlenkrolle
14 eine entsprechende Länge des Verbindungsseiles 12 abgezogen und eine entsprechend
dem Übersetzungsverhältnis kleinere Länge des Verbindungsseiles 12a auf dem kleineren
Aufwickeldurchmesser aufgewickelt, wodurch die Rückstellfeder 13 gespannt wird.
Beim Schließen der Tür zieht diese Rückstellfeder 13 den Gurtanlenkpunkt 6 in die
Rückhalteposition zurück, wobei der Vorgang des Auf- und Abwickelns an den beiden
Umlenkrollen 14 entsprechend umgekehrt verläuft.
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Durch die Anlenkung des Verbindungsseiles 11 an der dem Fahrzeugsitz
2 benachbarten Fahrzeugtür 10 wird nun eine einfache Verstellvorrichtung erreicht,
die ohne großen Aufwand einen Verstellweg für die Verstellung des Gurtanlenkpunktes
in der Führung erzeugt.
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Es ist zwar schon bekannt, bei Sicherheitsgurten, die in einer Führung
an der Fahrzeugtür verstellbar sind, den bei der Öffnung der Fahrzeugtür sich ergebenden
Verstellweg zur Verstellung des Gurtanlenkpunktes auszunutzen. Da bei diesen bekannten
Ausführungen der Verstellweg herangezogen wurde, der sich an der scharnierseitigen
Stirnseite der Tür ergab, mußte ein relativ großer Aufwand zur Vergrößerung dieser
Verstellwege getrieben werden. Die von der Erfindung vorgeschlagene Befestigung
des Verbindungsseiles 11 bzw.
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11a an der Fahrzeugtür, und zwar im Bereich der vorderen Dachecke
15,bringt den Vorteil, daß sich auch schon bei kleinen Öffnungswinkeln der Fahrzeugtür
ein relativ großer Verstellweg für des Verbindungsseil 11a ergibt. Andererseits
erbringt die Anordnung des Seiles an dieser Stelle kaum eine Beeinträchtigung des
Fahrzeuginsassen beim Ei.nstieg, da es die Einstiegsöffnung des Fahrzeugs nicht
oder nur sehr geringfügig verkleinert.
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Abweichend von der in der Zeichnung gezeigten Ausführung kann die
Führung für den Sicherheitsgurt-Befestigungspunkt auch an dem oberen Türrahmen gehalten
sein. Hierbei müßte dann das Verbindungsseil direkt an der vorderen Fahrzeugdachecke
des Fahrzeugrahmens gehalten sein, um eine ähnliche Verstellung zu erreichen. Selbstverständlich
könnten auch hier Übersetzungsumlenkrollen in dem Verbindungsseil integriert sein.