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Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung großflächiger Ab-
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schnitte von Nutzungsflächen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Bearbeitunq großflächiger Abschnitte von Nutzungsflächen mit mindestens einem
Bearbeitungswerkzeug, das an einem sich im wesentlichen schräg zur Bearbeitungsrichtung
erstreckenden Träger befestigt ist, der von mindestens zwei Antriebseinheiten in
Bearbeitungsrichtung bewegt wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Vorrichtung zur Bearbeitung großflächiger Abschnitte von Nutzungsflächen
bestehen im wesentlichen aus mindestens zwei Antriebseinheiten und einem, diese
beiden Antriebseinheiten verbindenden Träger, an dem das jeweils zur Bodenbearbeitung
benötigte Werkzeug befestigt ist. Derartige Vorrichtungen haben inzwischen in der
Landwirtschaft des In- und Auslandes größte Beachtung gefunden, da sie eine rationelle
Bodenbearbeitung ermöglichen. Beim Einsatz der Vorrichtung können verschiedene Bearbeitungsverfahren
Verwendung finden, die sich im
wesentlichen an Bearbeitungsverfahren
orientieren, die mit herkömmlichen Vorrichtungen durchgeführt worden sind. So können
beispielsweise der Träger und die Antriebseinheiten am Ende einer jeden Bearbeitungsbahn
umgelenkt werden. Dabei geht im Regelfall der gesamte Zeitgewinn wieder verloren,
der durch den Einsatz großflächig arbeitender Bearbeitungsvorrichtungen erwirtschaftet
worden ist. Für den wirtschaftlichen Einsatz derartiger Vorrichtungen kommt es also
sehr wesentlich darauf an, in welcher Weise diese bei der Bearbeitung eingesetzt
werden Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
mit dessen Hilfe größflächig arbeitenden Bearbeitungswerkzeuge wirtschaftlich eingesetzt
werden können.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Vorrichtungen
so zu gestalten, daß derartige Verfahren mit ihrer Hilfe ausgeführt werden können.
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Dese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nutzungsfläche
ineinanaer im wesentlichen parallel verlaufenden Bahnen etwa gleicher Breite bearbeitet
wird und am Ende der Bahnen eine Verschwenkung zwischen dem Träger einerseits und
den Antriebseinheiten andererseits in eine neue Bahn vorgenommen wird.
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Die rührung großflächig arbeitender Bearbeitungsvorrichtungen auf
parallele Bahnen erweist sich hinsichtlich der einzuhaltenden Geschwindigkeit und
der Steuerung in eine bestimmte Richtung als eie sehr zeitsparerlde Maßnahme. Die
den Träger antreibeenden Antriiebseinheiten könnenim wesentlichen mit gleichen Geschwindigkeiten
fahren, während bei der Führung der Vorrichtun auf kreisbahnen die am äußeren Radius
fahrende Antriebseinheit regeir9ig mit wesentlich größerer Geschwindigkeit bet-iben
werden muß als die auf dem inneren Radius fahrenden Antriebseinheiten. Die Steuerungsprobleme
werden durch derartig kompi Iz lerte Bearbe I tungsbahnen erheblich vergrößert und
erfordern eInen nicht zu unk ersrzhotv
Aufwand. Dieser wird beim parallel Verschieben der Vorrichtung weitgehend vermieden.
Außerdem
entstehen durch das Verschwenken des Trägers gegenüber den Antriebselementen relativ
kleine Verschiebewege, die schnell und kostengünstig zurückgelegt werden können.
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Mit Hilfe dieser Relativbewegungen zwischen Antriebseiheiten einerseits
und dem Träger andererseits entstehen auch verhältnismäßig einfache Steuerungsvorgänge,
die im Hinblick auf die Länge und das mögliche Gewicht der Bearbeltungsvorrichtung
anaustreiben sind. Auf diese Weise wird die Flexibilität der Gesamtvorrichtung weitestgehend
genutzt.
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Die weitere Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens am besten dadurch gelöst, daß am Träger SchwenRflugelemente
schwenkbar befestigt sind und jedes Schwenkpflugelement parallel zum Träger in jede
der beiden Richtungen des Trägers mit diesem verbindbar sind. Bei der Benutzung
der Vorrichtung zum Pflügen stellt die Verwendung von Schwenkpflugelementen eine
konstruktiv billige und robuste Lösung dar. Diese Schwenkpflugelemente können bezüglich
des Trägers in mindestens zwei Richtungen verschwenkt werden. Diese beiden Richtungen
entsprechen dem jeweiligen Vorschub des Trägers in die eine oder in die andere Richtung.
Das Verklinken der Schwenkpflugelemente in den beiden Einsatz stellungen kann mit
einer relativ einfachen Verriegelung durchgeführt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Nutzungsfläche
mit zwei senkrecht aufeinderstehenden Bearbeitungsrichtungen, Fig. 2 eine Draufsicht
auf eine Nutzungsfläche mit zwei einander parallel verlaufenden Bearbeitungsrichtungen,
Fig.
3 eine Draufsicht auf die halbkreisförmigen Enden einer Nutzungsfläche, Fig. 4 eine
Draufsicht auf eine Nutzungsfläche mit an ihren Enden umsetzenden Pflügen, Fig.
5 eine Draufsicht auf einen Pflug mit drehbarem Träger, Fig. 6 eine Draufsicht auf
einen Ausschnitt eines Pfluges mit drehbarem Träger, Fig. 7 eine Draufsicht auf
zwei in den Boden eingesetzte Pflugschare eines Drehpfluges gemäß Fig. 6, Fig. 8
eine Draufsicht von zwei Pf lugscharen nach einer Drehung um einen Winkel von 180
0 gegenüber Fig. 7, Fig. 9 eine Seitenansicht eines Pfluges mit hochgestellten Schwenkpflugelementen,
Fig. 1o eine Draufsicht auf einen Pflug mit abgesenkten Schwenkpflugelementen in
einer Fahrtrichtung, Fig. 11 eine Draufsicht auf einen Pflug mit abgesenkten Schwenkpflugelementen
mit einer Fahrtrichtung entgegengesetzt zu der in Fig. 1o, Fig. 12 Draufsicht auf
einen Pflug mit einzelnen Pflugelementen beim Umsetzen am Feldende und Fig. 13 eine
Draufsicht auf einen Pflug mit beidseitig des Trägers angeordneten Pflugscharen.
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eines Fig. 14 eine Ansicht/aus zwei Triebeinheiten wbEs'tMHeMt den
Schleppers mit angekoppeltem Pflug, Fig. 15 eine Draufsicht auf einen Schlepper
mit angekoppeltem Pflug, Fig. 16 eine Draufsicht auf ein Chassis zweier im Tandembetrieb
arbeitender Antriebseinheiten, Fig. 17 eine Draufsicht auf ein Chassis mit Lenkeinschlag,
Fig. 18 eine Seitenansicht einer mit einem Pflug gekoppelten Antriebseinheit mit
zusätzlicher Zugeinheit, Fig. 19 eine Draufsicht auf eine Antriebseinheit mit angekoppeltem
Pflug und zusätzlicher Zugeinheit, Fig 2c eine Draufsicht auf ein Chassis mit zusätzlichen
mechanischen Verbindungselementen zwischen den Triebeinheiten, FigO 21 eine Draufsicht
auf ein Chassis mit einer Vorderachse in Kurvenstellung, Fig. 22 eine Draufsicht
auf ein Chassis mit kreuzweise verbundenen Triebeinheiten, Fig. 23 eine Draufsicht
auf ein Chassis mit gegenläufigem Lenkeinschlag, Fig. 24 eine Draufsicht auf ein
Chassis mit steuerbarem mechanischen Verbindungselement, Fig. 25 eine Draufsicht
auf ein Chassis mit in Parallelfahrt versetzten Triebeinheiten, Fig. 26 eine Draufsicht
auf ein Chassis eines Pflegegerätes,
Fig. 27 eine Draufsicht auf
ein Chassis mit achsschenkelgelenkten Triebeinheiten, Fig. 28 eine Studie verschiedener
Lenkungssysteme, Fig. 29 eine Studie verschiedener Tandemlenkungen, Fig. 30 ein
Schema einer umschaltbaren Lenkung, Fig. 31 ein Schema einer Umschaltung von Knicklenkung
auf Achsschenkellenkung, Fig. 32 eine Ansicht einer unnachgiebig an der Lasteinheit
angekoppelten Triebeinheit, Fig. 33 ein Schema einer nachgiebigen Ankopplung, Fig.
34 ein Schema einer ausgelenkten Ankopplung, Fig. 35 ein Schema eines nachgiebigen
Ankopplungsgestänges und Fig. 36 ein Schema eines als Waage ausgebildeten Ankopplungsgestänges.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird ausgeführt mit einer Vorrichtung
1 zur Bearbeitung eines großflächigen Abschnittes einer Nutzungsfläche 2. Diese
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einem Träger 3, der schwenkbar
auf mindestens zwei Antriebselementen 4,5 gelagert ist. Die Lagerung wird in einem
Schwenklager 6 vorgenommen, das im wesentlichen Schwenkungen der Antriebselemente
4,5 um eine durch das Schwenklager 6 verlaufende Hochachse in horizontaler Richtung
zuläßt und dabei den Träger von einer ersten Bearbeitungsrichtung I in eine zweite
Bearbeitungsrichtung II versetzt.
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Soweit es sich bei dem großflächigen Abschnitt der Nutzungsfläche
2 um ein rechtwinkliges Flurstück handelt, kann dieses auf verschiedene Weise bearbeitet
werden, um die Bearbeitung mit einem Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit vornehmen zu
können.
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Bei weitgehend quadratischen Nutzungsflächen 2 beginnt die Bearbeitung
in Richtung der ersten Bearbeitungsrichtung I entlang einer Grenze der Nutzungsfläche
2. Sobald die Vorrichtung 1 am Ende der in Bearbeitungsrichtung I verlaufenden Spur
bzw.
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in die Nähe dieses Endes gekommen ist, findet eine Verschwenkung der
Vorrichtung 1 in Richtung auf die zweite Bearbeitungsrichtung II statt, an deren
Ende wiederum eine Verschwenkung in eine Richtung stattfindet, die parallel zu der
der Bearbeitungsrichtung I verläuft.
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Auf diese Weise umfährt die Vorrichtung 1 die unbearbeitete Nutzungsfläche
2 auf Bahnen die einander senkrecht verlaufen.
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Nach Beendigung der ersten Fahrt entlang den Rändern der Nutzungsfläche
2 wird die Vorrichtung 1 auf eine Bahn versetzt, die parallel zu den Bearbeitungsrichtungen
I und II verläuft. Auf diese Weise wird auf einander parallelen Bahnen die gesamte
Nutzungsfläche 2 bearbeitet, bis deren Mittelpunkt erreicht ist.
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Bei diesem Bearbeitungsverfahren müssen die Antriebselemente 4,5 in
der Weise gesteuert werden, daß sie auf einem möglichst engen Radius von der Bearbeitungsrichtung
I in die Bearbeitungsrichtung II laufen. Je enger dieser Radius ist, um so stärker
muß das auf der Außenseite des Kreisradius laufende Antriebselement 4 beschleunigt
bzw. das auf der Innenseite des Kreisradius laufenden Antriebselement 5 verzögert
werden. Da bei besonders engen Radien auf diese Weise erhebliche Geschwindigkeitsunterschiede
auftreten
können, werden bei diesem Verfahren möglichst große Radien gewählt, so daß die außerhalb
des Radius liegenden unbearbeiteten Teile der Nutzungsfläche 2 relativ groß sind.
Dieses Bearbeitungsverfahren ist daher nur für besonders großflächige Nutzungsflächen
2 geeignet, bei denen auch größere unbearbeitete Eckflächen keine wesentliche Beschneidung
der Rentabilität der gesamte Nutzungsfläche 2 darstellen.
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Zu einer höheren Rentabilität bei der Nutzung der Nutzungsfläche 2
bedarf es eines Bearbeitungsverfahrens gemäß Fig. 2. In diesem Falle wird die Vorrichtung
1 in Bearbeitungsrichtung I bis möglichst nahe an die Grenze der zu bearbeitenden
Nutzungsfläche 2 herangefahren. Nunmehr werden die Antriebseinheiten 4,5 gegenüber
dem in Ruhe verbleibenden Träger 3 um einen Winkel von etwa 90° in Richtung auf
eine zweite Bearbeitungsrichtung II verschwenkt, die parallel zur Bearbeitungsrichtung
I unmittelbar neben dieser verläuft. Lediglich die Vorschubrichtung verläuft in
Bearbeitungsrichtung II umgekehrt zu der in Bearbeitungsrichtung 1.
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Nach diesem Verschwenken der Antriebseinheiten 4,5 werden diese mit
dem auf ihnen gelagerten Träger 3 soweit in Richtung auf die Bearbeitungsrichtung
II verfahren, bis die Vorrichtung 1 unmittelbar neben der bisherigen Bearbeitungsrichtung
I auf einer Spur verfahren werden kann, die sich lückenlos an die in Bearbeitungsrichtung
I gelegte Spur anschließt. Sodann werden die Antriebseinheiten 4,5 noch mal gegenüber
dem Träger 3 in der Weise verschwenkt, daß sie nunmehr den Träger in Richtung der
Bearbeitungsrichtung II transportieren können. Bei Antriebseinheiten 4,5, deren
Antriebselemente eine definierte Vorwärts-bzw. Rückwärtsrichtung nicht aufweisen,
werden die Antriebseinheiten 4,5 in Bearbeitungsrichtung II in die-gleiche Lage
bezüglich des Trägers 3 verfahren, die sie bereits in Bearbeitungsrichtung I innehatten.
Nunmehr kann der Träger 3 auf einer sich unmittelbar an die Bearbeitungsrichtung
I anschließenden Spur verfahren werden. Am Ende dieser Spur erfolgt eine entsprechende
Umsetzung, so daß die Nutzungsfläche 2 voneiner Seite
zur anderen
auf Spuren bearbeitet wird, die sich unmittelbar aneinander anschließen.
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Dieses Bearbeitungsverfahren führt zu einer weitgehend lückenlose
Bearbeitung der gesamten Nutzungsfläche 2, ohne daß wesentliche Randstreifen oder
Deckflächen unbearbeitet bleiben. Die Steuerung des Umsetzvorganges ist relativ
kompliziert, da beim Umsetzen die Gesamtvorrichtung 1, d.h.
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sowohl die beiden Antriebseinheiten 4,5 als auch der Träger 3 versetzt
werden müssen. Auf diese Weise treten Steuerungsprobleme auf, die insbesondere durch
die geraulinie Führung von Träger 3 und Antriebselementen 4,5 entstehen. Außerdem
bedarf es eines rechtzeitigen Anhaltens der gesamten Vorrichtung 1 während des Umsetzvorganges,
damit der lückenlose Anschluß von einer Spur zur nächsten zustande kommt.
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Dieser Steuerungsaufwand ist erheblich niedriger bei einem dritten
Bearbeitungsverfahren, bei dem eine Antriebseinheit 5 während des Umsetzens der
Vorrichtung 1 von einer Bearbeitungsrichtung I in die andere Bearbeitungsrichtung
II in Ruhe gehalten wird. Zu diesem Zwecke fährt die Vorrichtung 1 bis zur renze
7 der zu bearbeitenden Nutzungsfläche 2. An dieser Grenze 7 wird eine der beiden
Antriebseinheiten 5 festgestellt. Mit Hilfe der am anderen Ende des Trägers 3 angelenkte
Antriebseinheit 4 bzw. weiterer mit dem Träger 3 verbundener Antriebselemente wird
der Träger 3 um das Schwenklager 6 geschwenkt, das die Verbindung zwischen der Antriebseinheit
5 und dem Träger 3 herstellt. Nachdem dieser in die Bearbeitungsrichtung II gebracht
worden ist, wird der Träger 3 in Bearbeitungsrichtung II von den einander parallel
laufenden Antriebseinheiten 4,5 bewegt.
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Dabei fährt die zuvor festgehaltene Antriebseinheit 5 in der gleichen
Spur zurück, in der sie zuvor in Richtung auf die Grenze 7 gefahren war. Auf diese
Weise wird für eine unmittelbare Verbindung zwischen den Spuren in Bearbeitungsrichtung
I und der Bearbeitungsrichtung II gesorgt.
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Am Ende der Bearbeitungsrichtung II wird in ähnlicher Weise die Antriebseinheit
4 an einer Grenze 8 festgehalten. Die sich weiter bewegende Antriebseinheit 5 schwenkt
den Träger 3 um das Schwenklager 6 der Antriebseinheit 4 in Richtung der neuen Bearbeitungsrichtung
I. Nachdem der Träger 3 in diese Richtung geschwenkt worden ist, fahren beide Antriebseinheiten
4,5 auf parallelen Bahnen wieder zurück zur anderen Grenze 7 der Nutzungsfläche
2. Dabei wird wiederum ein sich lückenlos an die bisher bearbeitete Fläche anschließende
Nutzungsfläche 2 bearbeitet.
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Da bei diesem Verfahren an LTmsetzvorgang lediglich eine Antriebseinheit
in Bewegung ist, gestaltet sich die Steuerung relativ einfach. An den Feldrändern
nissen allerdings Wendeflächen 9 vorgesehen sein, die für das Verschwenken der Vorrichtung
1 groß genug sind.
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Im Sonderfall der als Pflug 10 ausgebildeten Vorrichtung 1 erreicht
der Träger 3 einen Versetzwinkel 1, der je nach Stellung der Pflugscharen 12 am
Träger 3 relativ klein sein kann. Je großer der Winkel zwischen den Pflug 10 und
der Pflugschar 12 ist, um so größer ist auch der Versetzwinkel 11.
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Gleitet allerdings der Träger 3 relativ steil er die Nutzungsfise
9, dann ist auch der Versetzwinkel 11 relativ klein.
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Be einen möglichst kleinen Ankoppelwinkel 13 zwischen der Längsachse
des Tragers 3 einerseits und der Antriebseinheiten 4, andererseits bilden die Pflugscharen
12 mit dem Trager 3 einen relativ großen Anstellwinkel 14. Um diesen in gleicher
t'1eise in Bearbeitungsrichtung II einhalten zu können, muß der Versetzwinkel 11
relativ groß ausgebildet sein. Andererseits ist der Versetzwinkel 1 relativ klein,
wenn der Ankoppelwor; 13 groß ist. In diesen Fällen hat die den Träger 3 von der
einen Bearbeitungsrichtung I in die andere Bearbeitungsrichtung II versetzende Antriebseinheit
5 einen relativ kleinen Schwenkweg 15 zurückzulegen.
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Im Regelfall wird die Anstellung der Pflugschar 12 gegenüber dem
Träger 3 verändert werden müssen, wenn die Vorrichtung 1 von der einen Bearbeitungsrichtung
I in die andere Bearbeitungsrichtung II verschwenkt wird. Zwar wird in beiden Dearbeitungsrichtungen
I, II der Anstellwinkel 14 konstant sein, trotzdem muß die einzelne Pflugschar 12
gegenüber dem Träger 3 verschwenkt werden, da der Anstellwinkel 14 gleichbleibend
zwischen dem graden Führungsteil 16 jeder Pflugschar 12 und der nach hinten verlaufenden
Richtung des Trägers 3 ausgebildet ist. Bei jeder Wendung wechselt aber die Richtung
des Trägers 3, so daß das zuvor nach hinten weisende Ende des Trägers 3 nach der
Schwenkung nach vorne weist. Infolgedessen muß auch der Anstellwinkel 14 der Pflugschar
geändert werden. Diese Veränderung kann mit Hilfe einer Parallelverschiebung der
einzelnen Pflugschare 12 vorgenommen werden.
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Diese Parallelverschiebung kann mit Hilfe eines Gestänges vorgenommen
werden, das von einer der beiden Antriebseinheiten 4,5 betätig wird. Diese Betätigung
kann auch automatisch erfolgen und in Abhängigkeit von dem Versetzwinkel 11 vorgenommen
werden.
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Darüber hinaus ist aber noch eine weitere Schwenkung der Pflugscharen
12 gegenüber dem Träger 3 erforderlich. Diese ergibt sich dadurch, daß die Pflugschar
12 aus einem graden Führungsteil 16 und einem Ableitteil 17 besteht, die einander
nicht spiegelbildlich sind.
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Auf diese Weise ist es notwendig, die Richtung der Pflugschare 12
nach Vornahme der Schwenkung so zu verändern, daß in der neuen Bearbeitungsrichtung
II der gerade Führungsteil 16 wieder in Bearbeitungsrichtung II verläuft, während
der Ableitteil 17 vom Träger 3 wegweist. Zu diesem Zwecke bedarf es konstruktiver
Maßnahmen, mit denen sowohl der richtige Anstellwinkel 14 als auch die Richtung
jeder Pflugschar 12 der neuen Bearbeitungsrichtung II angepaßt wird.
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Diese Anpassung kann mit Hilfe einer Drehung des Trägers 3 um seine
Längsachse 18 vorgenommen werden. In diesem Falle sind beidseits des Trägers 3 Pflugscharen
12 spiegelbildlich befestigt.
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In Abwandlung von bisher bekannten Drehpflügen, bei denen die
Pflugschar
der einen Seite in die eine Bearbeitungsrichtung I und die andere Pflugschar in
die entgegengesetzte Bearbeitungsrichtung II wiesen, werden bei dem erfindungsgemäßen
Bearbeitungsverfahren Drehpflüge benötigt, bei denen die einander gegenüberliegenden
Pflugscharen 12 spiegelbildlich sind, so daß sie in die gleiche Bearbeitungsrichtlmg
weisen. Bei beiden Pflugscharen 12 muß der gerade pührungsteil 16 und der Ableitteil
17 den gleichen Anstellwinkel 14 zum Träger 3 aufweisen. In der einen Bearbeitungsrichtung
I greift die Pflugschar 12 auf der einen Seite des Trägers 3 ein, während in Bearbeitungsrlchtung
II die andere Pflugschar 12 eingreift.
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Ein ähnliches Ergebnis kann auch mit Schwenkpflugelementen 19 erreicht
werden. Diese bestehen aus mehreren Pflugscharen 12, die an Schwenkarmen 20 befestigt
sind. Diese sind über Lager 21 mit dem Träger 3 verbunden. Diese Lager 21 gestatten
sowohl ein Aufrichten der Schwenkpflugelemente von dem zu bearbeitenden Boden weg.
Darüber hinaus können die Schwenkarme 20 auch in den Lagern 21 in Richtung des Trägers
3 geklappt werden. Beim Umsetzen des Pfluges lo von der ersten Bearbeitungsrichtung
I in die zweite Bearbeitungsrichtung II können die Schwenkpflugelemente 19 von dem
zu bearbeitenden Boden hochgeschwenkt werden. Statt ihrer werden andere, bis dahin
weggeschwenkte Schwenkpflugelemente 19 in Richtung auf den Boden geschwenkt, deren
Pflugscharen 12 bezüglich der neuen Bearbeitungsrichtung II in die richtige Richtung
stehen. Zu diesem Zwecke befinden sich am Träger 3 Schwenkpflugelemente 19 von zwei
verschiedenen Ausführungsformen. Sie alle können vom Boden weggeklappt werden, so
daß die gesamte Vorrichtung 1 leicht verfahren werden kann (Fig. 8). Je nach der
Bearbeitungsrichtung werden dann die Schwenkpflugelemente 19 der einen Art für die
Bearbeitungsrichtung I oder die Schwenkpflugelemente 19 der anderen Art für die.Bearbeitungsrichtung
II in Richtung auf den Boden geklappt und in dieser Stellung am Träger 3 befestigt.
Dabei ist der Anst ç winkel 14 bei jedem Schwenkpflugelement
19
so ausgebildet, daß bei einem vorbestimmten Versetzt winkel 11 die Pflugscharen
für die jeweilige Bearbeitungtrichtung richtig am Schwenkpflugelement 19 befestigt
sind. D e Schwenkpflugelemente 19 können auch in der Weise am TrägEr 3 befestigt
sein, daß sie auch beim Nichtgebrauch nicht hoca sondern zur Seite stehen, dabei
werden sie auf die Seite des Trägers 3 geklappt, die der Seite gegenilberliegt,
an der die jewei.s im Eingriff befindlichen Pflugscharen 12 befestigt sind.
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Schließlich ist es auch denkbar, beidseits des Tragers 3 Pflugschare
12 anzubringen, die für verschiedene Bearbeitungsrichtungen I, IT eingestellt sind
Diese Art der Befestigung von Pflugscharen am Träger 3 eignet sich besonders gut
für das Bearbeitungsverfahren, bei dem der Träger rechtwinklig von einer Bearbeitungsrichtung
I in die andere Bearbeitungsrichtung II überführt wird.
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In diesen Fällen sind die Pflugscharen 12 auf der einen Seite des
Trägers 3 in den Boden eingoefilhrty wenn der Pflug auf einander parallelen Bahnen
über die Nutzungsfläche geführt wird. Die Pflugscharen 12 auf der gegenüberliegenden
Seite des Trägers 3 sind dagegen in den Boden eingeführt, wenn der Pflug 10 auf
den dazu rechtwinklig verlaufenden Spuren der utzungsfläche 2 arbeitet.
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Die Lenkung der Antriebselemente 455 kann auf verschiedene Weise erfolge,
Zweckmäßigerweise werden zweirädrige Antriebselemente verwendet. In diesem Fall
kann die Lenkung in der Weise vorgenommen werden daß die Antriebselemente 4,5 sich
gegenüber dem Träger 3 in die eine oder andere gewünschte Richtung abstützen und
auf diese Weise die gesamte Vorrichtung 1 lenken Es ist aber auch möglich, sowohl
æweiradrige als auch vierrrädrige Antriebselemente 4,5 auf herkömmliche Weise dadurch
zu lenken, daß die Räder gegenüber dem Chassis der Antriebseinheiten 4,5 verschwenkt
werden In diesen Fällen ist die Anwendung von verschwenkbaren Achsschenkeln zu empfehlen
Die
Verwendung von einachsigen Antriebselementen 50 hat den Vorteil guter Manövrierbarkeit
des gesamten Fahrzeuges 51.
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Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, das Schwenklager
6 möglichst nahe der Achse 52 des Antriebselementes anzuordnen. Auf jeden Fall sollte
das Schwenklager 6 innerhalb des Abstandes liegen, der durch den Radius der Reifen
53 vorgegeben ist. Im günstigsten Fall liegt es in der lotrechten Ebene, die durch
die Achse verläuf-t. Diese Anordnung hat den zusätzlichen Vorteil, daß das gleiche
Schwenklager 6 für die Ankopplung von Lasteinheiten beim Betrieb der Antriebseinheit
in beide Fahrtrichtungen verwendet werden kann.
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Darüber hinaus können bei größeren Antriebsaufgaben zwei Antriebselemente
So platzsparend zusammengekoppelt werden.
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Dabei sind mindestens zwei Systeme denkbar, die je nach Einsatzzweck
und Ausstattung der Antriebselemente gewählt werden.
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Im ersten Fall werden zwei Antriebselemente 50 zu einer Großeinheit
miteinander verbunden, die ein gemeinsames Lenksystem zur Lenkung beider Antriebselemente
aufweist. Diese Großeinheit wird von einer der beiden Antriebselemente aus gesteuert.
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Bei diesem Kupplungssystem ist im Regelfall das eine der beiden Antriebselemente
starr mit einer Koppelvorrichtung 54 verbunden, während das andere Antriebselement
schwenkbar an der Koppelvorrichtung 54 befestigt ist. Dabei ist die Verbindung zwischen
der Koppelvorrichtung 54 und der Antriebseinheit So als Schwenklager 6 ausgebildet,
um das die Antriebseinheit So geschwenkt wird. Auf diese Weise entsteht für die
Großeinheit eine Knicklenkung, die allerdings gegenüber anderen, aus dem Schlepperbau
bekannten Knicklenkungen den Vorzug besitzt, daß das Schwenklager 6 möglichst nahe
der Antriebsachse angeordnet ist, so daß sich auf diese Weise ein enger Wenderadius
und ein geringer Ausschlag der Lasteinheit ergibt.
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Statt der Knicklenkung kann das gelenkte Antriebselement auch über
eine Achsschenkellenkung verfügen. Diese Achsschenkellenkung ist aber gegenüber
der Knicklenkung teurer in der Herstellung und für den Einsatz im Feldbetrieb weniger
robust.
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Die Großeinheit kann aber auch in der Weise ausgestattet sein, daß
beide Antriebseinheiten 50 schwenkbar an der Koppelvorrichtung 54 befestigt sind.
Auf diese Weise können durch eine einheitliche Lenkung die beiden Antriebseinheiten
50 gegeneinander und gegenüber der Koppelvorrichtung 54 verschwenkt werden, so daß
die Manövrierbarkeit der Großein heit dadurch erheblich verbessert wird. Dabei sind
sämtliche Einzellenkmanöver der Antriebseinheiten 50 denkbar, die für die Erreichung
eines Gesamtkurses der Großeinheit zweckdienlich sind. Beispielsweise können beide
Antriebselemente 50 in die gleiche Richtung verschwenkt werden, wenn ein enger Kurvenradius
gefahren werden soll. Es ist aber auch möglich, die hintere der beiden Antriebseinheiten
50 einer Großeinheit entaegengesetzt zu der ersten Antriebseinheit 50 zu lenken.
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Zu diesem Zwecke kann die Großeinheit auch nur mit einer lenkbaren
Antriebseinheit 50, der sog. Lenkeinheit ausgebildet werden. Bei der zweiten Einheit
kann es sich demgegenüber um eine Nachlaufeinheit handeln, deren Lenkung ausschließlich
von der Lenkeinheit aus erfolgt. Zur Vereinfachung der Koppelvorrichtung 54 zwischen
der Lenkeinheit und der Nachlaufeinheit kann diese über ein starres Gestänge mit
der Lenkeinheit verbunden werden. Dieses mechanische Verbindungselement 55 ist an
der Lenkeinheit einerseits und der Nachlaufeinheit andererseits in Punkten 56 drehbar
angelenkt, die im Bereich zwischen den Schwenklagern 6 und den Radlagern 57 liegen.
Dieses mechanische Verbindungselement kann parallel zur Achse der Koppelvorrichtung
54 verlaufen. In diesem Falle entsprechen die Ausschläge der hinteren Achse 58 denen
der Vorderachse 59. Es ist aber auch möglich, das mechanische Verbindungselement
55 nicht parallel zur Achse der Koppelvorrichtung 54 laufen zu lassen. Als zweckmäßig
hat sich beispielsweise erwiesen, den Punkt 56 an der Vorderachse 59 so anzubringen,
daß er näher dem Radlager 57 liegt als der entsprechende Punkt an der Hinterachse
58. Das hat zur Folge, daß bei Lenkausschlägen der Vorderachse 59 die Hinterachse
einen entsprechend kleineren Lenkausschlag ausführt.
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Das Verhältnis der Lenkausschläge entspricht denn des Abstandes des
Punktes 56 vom jeweiligen Schwenklager 6 der Achsen 58,59.
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Bei besonderen Lankaufgaben, insbesondere bei langen Lasteinheiten,
erweist es sich als zweckmäßig, bei Kurvenfahrten die Hinterachse 58 entgegen der
Vorderachse 59 zu lenken. In diesen Fällen wird das mechanische Verbindungselement
55 so angelenkt, daß es die Achse der Koppelvorrichtung 54 kreuzt, so daß es von
einem Punkt 56, der auf der einen Seite der Achse an der Hinterachse 58 befestigt
ist, zu einem anderen Punkt 56 verläuft, der auf der anderen Seite der Achse der
Koppelvorrichtung 54 an der Vorderachse 59 befestigt ist. Mit Hilfe der in dieser
Weise angelenkten Antriebseinheiten 50 können auch mit größeren Lasteneinheiten
relativ kleine Kurvenradien um einen Mittelpunkt 60 gefahren werden.
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Das mechanische Verbindungselement 55 kann starr, beispielsweise aus
einer Stange bestehen. Die Stange kann beispielsweise aus den beiden gekoppelten
Dreipunktaufhängungen zweier Antriebs einheiten 50 bestehen.
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Zwischen den Antriebseinheiten 50 kann ein in seiner Länge steuerbares
Verbindungselement 61 angeordnet sein, das beispielsweise aus zwei Stangenelementen
62,63 und einem zwischen diesen angeordneten Steuerzylinder 64 besteht. Je nach
geforderter Lenkaufgabe wird die Lenkung der Großeinheit vorgenommen, entweder ausschließlich
mit dem Lenkzylinder 65 der Koppelvorrichtung 54. In diesem Falle ist das steuerbare
Verbindungselement 61 als starres Element anzusehen, so daß entsprechend der Befestigung
der Punkte 56 die Hinterachse 58 Steuerausschläge im Verhältnis der Lenkung der
Vorderachse 59 macht.
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Dieses Verhältnis kann durch Betätigung des Steuerzylinders 64 verändert
werden, so daß bei einem vorgegebenen Ausschlag der Vorderachse 59 die Hinterachse
58 entweder größere, kleinere oder keine Ausschläge ausführen kann. Durch eine optimale
Abstimmung des Steuerzylinders 64 auf den Lenkzylinder 65 wird eine sehr gute Manövrierbarkeit
des Fahrzeuges erzielt. So können beispielsweise von beiden Antriebseinheiten 50
parallele Spuren befahren werden, die sich lediglich um einen vorgegebenen
Betrag
voneinander unterscheiden. Zusätzlich kann zur Festlegung der Hinterachse 58 gegenüber
der Achse der Koppelvorrichtung 54 ein zweiter Lenkzylinder 66 zwischen der Koppelvorrichtung
54 und der Hinterachse 58 vorgesehen sein.
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Dieser zweite Lenkzylinder 66 befindet sich in Schwimmstellung, wenn
die Lenkung über den Steuerzylinder 64 erfolgt.
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Als billigstes Lenksystem stellt sich die starre Ankopplung der Nachlaufeinheit
an die Koppelvorrichtung 54 heraus, so daß lediglich die Lenkeinheit mit Hilfe der
in Fig. 16 dargestellten Knicklenkung verschwenkt wird. In diesem Falle stellt sich
die Großeinheit als eine Antriebseinheit dar, die lediglich mit Hilfe der Vorderachse
59 gelenkt wird. Günstigere Lenkeigenschaften werden dadurch erzielt, daßauchdie
Hinterachse 58 schwenkbar an der Koppelvorrichtung 54 befestigt wird. Dabei reichen
bereits kleine Lenkausschläge der Hinterachse 58 aus, um dem Fahrzeug eine optimale
Manövrierbarkeit zu verleihen.
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Beispielsweise hat sich ein Lenkausschlag der Nachlaufeinheit als
besonders zweckmäßig erwiesen, der 15 % des Ausschlages der Lenkeinheit beträgt.
In Fig. 28 sind verschiedene Lenksysteme skizziert, von denen jedes in seiner Auswirkung
auf die von dem Fahrzeug eingeschlagene Fahrtrichtung skizziert ist . Dabei erweist
sich neben der sehr teuren Achsschenkellenkung die Drehschemellenkung als besonders
wirkungsvoll, da mit ihr die Lasteinheit keinen Ausschlag bei Kurvenfahrten mehr
aufweist.
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Einen ähnlichen Vorteil weist die erfindungsgemäße Knicklenkung auf,
bei der das Schwenklager 6 möglichst nahe der Vorderachse 59 liegt Das Schwenklager
6 wandert aufgrund der schwenkbaren Anordnung der Hinterachse 58 etwas aus der Mittelachse
67 der Koppelvorrichtung 54 und bildet auf diese Weise einen günstigen Mittelpunkt
für das Ausschwenken der Vorderachse 59. Während die gepunktete Linie in Fig. 28
die Fahrt richtung des mit einer Drehschemellenkung ausgestatteten Fahrzeuges markiert,
läßt die strichpunktierte Linie erkennen, daß bei vergleichbarem Lenkausschlag die
erfindungsgemäße Lenkung bei günstigem Wenderadius eine Fahrtrichtung zuläßt,
die
sich nur sehr unwesentlich von der mit einer Drehschemellenkung erzielbaren unterscheidet.
Demgegenüber wird mit einer üblichen Knicklenkung, bei der das Knicklager 68 in
der Mitte zwischen den beiden Achsen 58,59 liegt, nur eine Fahrtrichtung erzielt,
die um die Hälfte des Einschlagwinkels von der Geradeausspur abweicht, wie die gestrichelte
Linie in Fig. 28 zeigt.
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Die verschiedenen Möglichkeiten der Lenkungsausbildung bei einem Tandembetrieb
zweier lenkbarer Antriebs einheiten 50 zeigt Fig. 29. Bei einer Achsschenkellenkung
mit starrer Hinterachse liegt der Drehpunkt des gesamten Fahrzeuges auf der Verlängerung
der Hinterachse. Der Wenderadius ist relativ groß.
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Ebenfalls auf der Hinterachse liegt der Mittelpunkt des Wendekreises,
der mit einer Knicklenkung erzielt werden kann, wenn die Hinterachse als zweite
Lenkachse ausgebildet ist und gegenüber der gelenkten Vorderachse 59 einen Gegeneinschlag
ausführt.
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In diesen Fällen wird ein großer Wenderadius in Kauf genommen, um
ein Verschwenken der Arbeitsgeräte weitgehend zu vermeiden.
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Einen günstigeren Wenderadius bei einem vergleichsweise großen Fahrtrichtungswechsel
weist die erfindungsgemäße Knicklenkung auch dann auf, wenn lediglich die Vorderachse
59 gelenkt wird, während die zweite Lenkachse als starre Hinterachse 58 ausgebildet
ist. In diesem Falle stellt sich eine leichte Verschiebung der Hinterachse trotz
der Ausbildung als Starrachse ein, so daß bei einem vergleichbaren Knickwinkel von
300 eine Fahrtrlchtungsänderung von beispielsweise 24,5° erzielt werden kann. Ein
sehr günstiges Ergebnis wird in allen Fällen dann erreIcht, wenn beide Achsen lenkbar
ausgebildet sind. So wirkt sich eine zweiachsige Achsschenkellenkung in der Weise
aus, daß der Wenderadius sehr klein ist und ziemlich genau in der Mitte zwischen
den beiden Achsen 58,59 liegt. Der kleinste Lenkradlus wird mit einer erfindungsgemäßen
Knicklenkung erzielt, bei der sowohl die Hinterachse 58 als auch die Vorderachse
59 lenkbar ausgebildet sind. Wie die gestrichelte Linie zeigt, wird auf diese Weise
die Fahrtrichtung um den vorgegebenen Winkel von 300 geändert. Gleich
Knicklenkung einen
sehr engen Wenderadius auf.
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Schwierige Lenkaufgaben kommen bei landwirtschaftlichen Geräten insbesondere
dann vor, wenn diese zur Pflege bereits vorhandener Kulturen eingesetzt werden sollen.
In diesen Fällen muß ein optimaler Gleichlauf der Achsen 58,59 gewährleistet sein,
damit auf jeden Fall verhindert wird, daß die Pflegemaschine die bereits vorhandenen
Kulturen beschädigt. Als besonders wirkungsvoll hat sich eine Lenkung für Pflegemaschinen
erwiesen, bei der das Pflegegerät 69, zum Beispiel eine Besprühungseinrichtung,
zwischen den beiden Achsen 58,59 angebracht ist. Um dieses Pflegegerät 69 entlang
bestimmter Pflanzenreihen parallel zu diesen führen zu können, sind sowohl die Vorderachse
59 als auch die Hinterachse 58 lenkbar an der Koppelvorrichtung 54 befestigt. Eine
exakte Lenkbarkeit ergibt sich dann, wenn die Hinterachse 58 über ein Schwenklager
6 mit einer Knicklenkung gelenkt wird, während die Räder der Vorderachse 59 über
eine Achsschenkellenkung gelenkt werden. Das Zusammenspiel dieser beiden Lnkarten
führt dazu, daß den natürlichen Gegebenheiten der Pflanzenkulturen, beispielsweise
Ausweitungen der Kulturreihen und Fahren am Hang zur Behandlung von Hangkulturen,
Rechnung getragen werden kann.
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Eine derartige Pflegemaschine eignet sich besonders gut für die Bearbeitung
großflächiger Abschnitte von Nutzungsflächen, da zwischen den beiden Antriebs elementen
50 die Pflegevorrichtung optimal übersichtlich befestigt ist. Infolge des Anbaus
zwischen den beiden Achsen kann die Pflegemaschine den jeweiligen Kulturen entsprechend
über die Nutzungsfläche gefahren werden. Insbesondere eignet sich für diese Zwecke
ein hydraulischer Fahrantrieb, der stufenlos den jeweiligen Geländeverhältnissen
in seiner Fahrweise angepaßt werden kann.
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Auch der Antrieb des Pflegegerätes kann mit Hilfe des hydraulischen
Antriebes stufenlos gesteuert werden.
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Wie sich aus Fig. 27 ergibt, eignen sich auch zwei Antriebselemente
50 mit Achsschenkellenkung zur Führung von Bearbeitungsgeräten. Je nach Stellung
der einzelnen Räder kann das Bearbeitungsgerät schräg zu seiner Längsachse parallel
verfahren
werden. Auf diese Weise kann eine rechtwinklige Nutzungsfläche
ohne Umsetzung der Bearbeitungsmaschine lediglich durch Verschwenken der Räder in
den beiden Bearbeitungsrichtungen A und B umfahren werden. Zum Transportieren des
Arbeitsgerätes werden die einzelnen Räder in Richtung der Längsachse verschwenkt,
so daß das Gerät in Richtung seiner Längsachse beispielsweise auf öffentlichen Straßen
verfahren werden kann.
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Eine für spezielle Einsätze besonders geeignete Ausführungsform weist
an einer der beiden Antriebs einheiten 50 sowohl eine Knicklenkung als auch eine
Achsschenkellenkung auf.
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(Vergl. Fig. 31). Während das Gerät im Regelfall beispielsweise ausschließlich
mit der Knicklenkung an der Hinterachse 58 betrieben wird, kann es sich bei speziellen
Einsätzen in besonders schwierig zu bearbeitenden Pflegefällen als zweckmäßig erweisen,
die Lenkbarkeit der Großeinheit durch Einschaltung der Achsschenkellenkung auf die
speziellen Bedürfnisse der zu pflegenden Kulturen einzurichten. Zu diesem Zwecke
wird die Knicklenkung von der Versorgung mit Drucköl getrennt, das je nach Stellung
der hydraulischen Lenkung 70 auf die entsprechenden Lenkzylinder 65,66 einwirkt.
Für den Fall, daß die Vorderachse 59 sowohl über eine Achsschenkellenkung als auch
über eine Knicklenkung gelenkt werden kann, ist entweder die eine oder die andere
mit der hydraulischen Lenkung 70 verbunden.
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Die Verbindung zwischen der hydraulischen Lenkung 70 um den Lenkzylindern
65 erfolgt über Abreißkupplungen 71, die je nach Einsatz der Achsschenkel- bzw.
Knicklenkung von der hydraulischen Lenkung 70 getrennt bzw. mit dieser verbunden
werden.
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Diese Abreißkupplung 71 besteht im wesentlichen aus zwei trennbar
miteinander verbundenen Anschlußstücken, die druckdicht miteinander verbunden bzw.
zum Zwecke des Umsteckens voneinander getrennt werden können.
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Der große Vorteil beim Einsatz einachsiger Antriebseinheiten 50 besteht
darin, daß diese mit gleicher Präzision und Lenkbarkeit sowohl vorwärts als auch
rückwärts gefahren werden
können. Zu diesem Zwecke weisen sie eine
Ausstattung auf, die den gleichrangigen Betrieb in jede Fahrtrichtung zuläßt. Bei
einer hydraulischen Lenkung 70 wird der von einer Lenkpumpe 72 erzeugte Druck über
ein Lenkrad 73 mit einem Schwenkventil 74 je nach Ausschlagdes Lenkrades 73 auf
die Lenkzylinder 65,66 der beiden Achsen gegeben. Falls nur eine der beiden Achsen
58,59 gelenkt werden soll, wird bei Umkehrung der Fahrtrichtung ein Umsteuerventil
75 betätigt, mit dessen Hilfe entweder die Lenkzylinder 65 der Vorderachse 59 oder
die der Hinterachse 58 an das öldrucksystem angeschlossen werden. Das Umsteuerventil
75 besteht im wesentlichen aus einem Vierwegeventil.
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Es weist zwei Schaltstellungen auf. In der einen Schaltstellung werden
die Lenkzylinder 65, in der anderen Schaitstellung die Lenkzylinder 66 mit der hydraulischen
Lenkung 70 verbunden. Die Lenkung 72 fördert je nach Stellung des Lenkrades 73 das
Drucköl aus einem ölbehälter 76 über einen Filter 77 in das hydraulische Lenksystemzusätzlich
können in den Lenksystemen beider Achsen 58,59 Druckausgleichsventile 75 a vorgesehen
sein, die dem Druckausgleich zwischen zwei ungelenkten Lenkzylindern 65 bzw 66 dienen.
Diese Druckausgleichssysteme 75 a eröffnen den Druckausgleich zwischen zwei ungelenkten
Lenkzylindern 65 bzw 66, wenn diese über das Umsteuerventil 75 von der Versorgung
mit öldruck abgetrennt sind. Sollten in diesem Zustand äußere Kräfte über die Räder
auf die Lenkkolben der Lenkzylinder 65 bzw, 66 einwirken, gleicht sichder den Zylindern65
bzw 66 dadurch entstehende Überdruck von der einen auf die andere Kolbenseite aus.
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Ein derartiger Fall tritt beispielsweise ein, wenn auf eines oder
beide Räder bei einer Fahrt durch Furchen oder Längsrillen äußere Kräfte einwirken.Eine
weitere Kopplungsmöglichkeit von zwei Antriebseinheiten 50 ist in der Weise möglich,
daß die eine der beiden Triebeinheiten -meistens die vordere- als Zugkraftunterstützung
für die zweite Antriebseinheit 50 vorgesehen ist. In diesen Fällen wird es meistens
notwendig sein, die als Zugkraftunterstützung voryesehene Antriebseinheit gesondert
zü lenken. Auf diese Weise wird die Zusammenkopplung der beiden Antriebseinheiten
50 technisch weniger aufwendig, erfordert allerdings einen größeren Bedienungsaufwand.
Im einfachsten Fall sind die beiden Antriebseinheiten
50 über
ein druckbewegliches Gelenk gekoppelt, das Schwenkbewegungen der beiden Antriebseinheiten
50 gegeneinander in horizontaler Richtung quer zur Fahrtrichtung zuläßt.
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Dabei ist zumeist die Lasteinheit fest an die mit ihr verbundene Antriebseinheit
50 angekoppelt.
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Im Regelfall werden auch in diesen Fällen die beiden Antriebseinheiten
50 über eine Dreipunktankopplung 78 miteinander verbunden. Ein derartiges System
hat üblicherweise drei Schwenklager 6, von denen das erste zwischen der Dreipunktankopplung
78 und der vorderen Antriebseinheit 50, das zweite Schwenklager 6 zwischen der Dreipunktankopplung
78 und der hinteren Antriebseinheit 50 und das dritte Schwenklager 6 zwischen der
hinteren Antriebseinheit 50 und der Lasteinheit 79 vorgesehen ist. Bei sorgfältiger
Fahrweise der die beiden Antriebseinheiten 50 lenkende Fahrer werden die Antriebseinheiten
50 und die Lasteinheiten 79 sehr schonend für die zu bearbeitenden Kulturen über
die Nutzungsfläche gefahren. Eine weitere Verbesserung ist bei langen Lasteinheiten
dadurch möglich, daß an deren Ende ein weiteres Abstützrad vorgesehen ist, das gegenüber
der Lasteinheit 79 über ein Schwenklager 6 je nach Fahrtrichtung verschwenkt werden
kann.
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Um in der Nutzungsfläehevorhandene Höhenunterschiede besser ausgleichen
zu können, bedarf es eines in vertikaler Richtung nachgiebigen Vertikallagers, damit
einerseits die Lasteinheit 79 die jeweils benötigte Höhe von der zu bearbeitenden
Fläche einhalten kann und andererseits die Antriebseinheit 50 den zur Übertragung
der Antriebskräfte notwendigen Bodendruck aufbringt.
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Derartige Vertikallager 81 sind relativ teuer und können auf einfache
Weise dadurch eingespart werden, daß die Lasteinheit 79 über Langlochverbindungen
mit der Antriebseinheit 50 verbunden ist. Die Langlöcher 82 verlaufeninm wesentlichen
senkrechter Richtung und sind beispielsweise an der Verbindungsstelle zwischen der
Hubstange 82 a und dem Unterlenker 84 einer Dreipunktkopplung vorgesehen. Diese
Anordnung der Langlöcher ermöglicht eine Verschiebung der Lasteinheit 79 gegenüber
der Antriebseinheit 50. Auf diese Weise kann sich die Lasteinheit 79 als auch die
Antriebseinheit 50 Bodenunebenheiten gut anpassen. Dabei kann sich
einerseits
die Lasteinheit 79 gegenüber der Antriebseinheit 50 entlang der Fahrzeuglängsachse
neigen oder heben.
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Wie sich deutlich aus Fig. 33 ergibt, kann durch eine verschieden
starke Absenkung der Unterlenker 84 im Spielraum ihrer jeweiligen Langlöcher 82
auch eine Schrägstellung der Lasteinheit 79 gegenüber der Antriebseinheit 50 quer
zur Fahrtrichtung erfolgen. Dabei wird der Oberlenker 85 in einem Kugelgelenk8Sgaeführt.
Durch das sich in vertikaler Richtung erstreckende Spiel wird die Bodenanpassung
sowohl der Lasteinheit als auch der Antriebseinheit verbessert. Gleichzeitig werden
in Fahrtrichtung erfolgende Längsverschiebungen des oberen Teiles der Aushebearme
83 ebenfalls durch ein Langloch 86 aufgenommen. Auf diese Weise kann auch ein in
horizontaler Richtung wirkendes Gelenk entfallen. Zur Verbesserung der Fahreigenschaften
erweist es sich als vorteilhaft, die Achse der Last einheit zusätzlich zu federn.
Schließlich ist es möglich, die Verbindung zwischen Lasteinheit 79 und der Antriebseinhiet
50 in Form einer Waage auszubilden, wobei der Ausgleich von quer zur Fahrtrichtung
erfolgenden seitlichen Schwankungen mit Hilfe von Waagebalken 87,88 aufgenommen
werden. Diese Waage ist drehbeweglich in der Lasteinheit gelagert, wobei die Drehbewegungen
um eine sich in Fahrtrichtung erstreckende Achse 89 erfolgen ( vgl. Fig. 36).
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