DE2627695C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tontaube nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Tontauben dieser Art, wie sie als Zielkörper beim Tontaubenschießen
(Trap und Skeet) verwendet werden, haben die Form
eines Tellers, wobei die Maße so genormt sind, daß der Außendurchmesser
110 ± 2 mm, die Höhe 25 bis 28 mm und das Gewicht
105 ± 5 g betragen, die Tontaube wird von einer in
der Schießanlage vorhandenen Wurfeinrichtung abgeschleudert,
so daß also die Tontaube nicht brechen darf, wenn
sie von der Wurfeinrichtung abgeschleudert wird. Außerdem
ist es notwendig, daß die Tontaube durch den
Schützen mit unbewaffnetem Auge leicht gesehen werden kann.
Die Flugbahn der geschleuderten Tontaube muß stabil sein.
Außerdem ist es notwendig, daß die Tontaube zerbricht, wenn
sie von den Schrotkörnern in einem beliebigen Teil des
Schußkegels erfaßt wird.
Tontauben werden derzeit in der Regel durch Formen oder
Gießen einer schwarzen Zusammensetzung aus Teerpech und
Kalk hergestellt, wobei dann die Außenfläche mit Farbe beschichtet
wird. Es ist nun aber bekannt, daß Kohlenteerpech
Dermatitis verursachen kann, wenn es mit der Haut in
Kontakt gebracht wird. Außerdem enthält Teerpech karzinogenes
3,4-Benzpyren und andere schädliche Substanzen, so daß
also Teerpech für diejenigen Personen gefährlich ist, die
beim Mischen und Formen der Materialien oder auch bei der
Handhabung der Tontauben in der Schießbahn mit Staub, Pulver
und schädlichen Gasen, welche von dem Teerpech ausgehen,
in Kontakt kommen. Außerdem bringen abgebrochene Stücke sowie
Materialstaub, der entsteht, wenn die Tontauben durch
einen Schuß getroffen werden, die Gefahr einer Umweltverschmutzung
für die Bewohner der naheliegenden Gebiete mit
sich. Da außerdem das Kohlenteerpech schwarz ist, sind auch
die geformten Tontauben schwarz und können nicht in dieser
Form verwendet werden, so daß sie also unbedingt angestrichen
werden müssen. Dieses Anstreichen oder Färben
ist arbeitsaufwendig und bringt Schwierigkeiten mit sich.
Wenn die Färbung nicht ausreicht, sind die Tontauben nur
schwer zu sehen. Da außerdem das Pulver, welches auf die
Oberfläche der Tontauben als Beschichtung aufgebracht wird,
schon staubförmig zerstreut wird, wenn es auch nur leicht
mit Schrotkörnern, die durch einen Schützen in einem Schießwettbewerb
abgefeuert werden, in Berührung kommt, entstehen
oft Schwierigkeiten zwischen einem Schützen und dem Schiedsrichter
bei der Entscheidung, ob Schüsse die Tontaube nun
getroffen haben oder nicht.
Als Rohmaterial für Tontauben ist außer Kohlenteerpech
noch künstliches oder natürliches Wassereis bekannt, wie
es in den US-Patentschriften 32 07 516, 33 59 001 und
34 69 411 beschrieben ist. Weiterhin ist bereits ein
schwefelhaltiges Material vorgeschlagen worden, wie es
in der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung Nr.
48-58699 beschrieben ist. Das erstgenannte Material erfordert
aber zuviel Zeit und Arbeit zum Handhaben und Herausnehmen
der geformten Tontauben aus einer Formmaschine nach
der Herstellung. Das letztgenannte Material ist in den
Formbedingungen sehr gegrenzt und führt außerdem dazu, daß
Schwefelverbindungen entstehen, die bei Erwärmung einen besonders
unangenehmen Geruch haben.
Aus der DD-PS 71 063 ist ein Verfahren zum Herstellen von
Wurftauben bekannt, bei dem 20 bis 40% Bitumen oder Naturasphalt
oder Gemische derselben mit 60 bis 80% anorganischer
Füllstoffe, wie Zement, Kalk, Kalksteinmehl usw., gemischt
und anschließend auf an sich bekannte Art und Weise zu Wurftauben
verpreßt werden. Zusätzlich wird vorgeschlagen, Latices,
Paraffine, Monomere oder Polymere von Kunststoffen bis zu
einem Gehalt von 50% zuzumischen. Die bekannten Wurftauben
enthalten also große Mengen an Bitumen, das, ähnlich wie Teerpech,
3,4-Benzpyren und andere Substanzen enthält, die
unter dem Verdacht stehen, karzinogen zu sein. Ein völliger
Ersatz von Bitumen durch andere Materialien, z. B. Kunststoffe,
ist bei dem bekannten Verfahren aber ausdrücklich nicht gewollt.
Die US-PS 35 54 552 schließlich schlägt ein Material zur Herstellung
von Wurftauben aus 96,7 bis 99,4% eines Polystyrols
mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 45 000, 0,5 bis 3%
eines Polyethylen-Wachses und 0,1 bis 0,3% einer Fettsäure mit
12 bis 16 Kohlenwasserstoffatomen vor. Dieses Material besteht also
aus relativ teuren Grundmaterialien und ist darüber hinaus
aufwendig und kostenintensiv in der Herstellung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Tontaube zu schaffen, die aus preiswerten und einfach
zu verarbeitenden Materialien hergestellt wird, die unschädlich
für die menschliche Gesundheit sind und für die Umwelt keinerlei
Belastungen darstellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen
Tontaube durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches aufgeführten
Merkmale gelöst.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich aus dem Unteranspruch.
Durch die Erfindung wird also eine verbesserte Tontaube
geschaffen, die eine helle Farbe hat und sich aus den
vorstehend genannten Komponenten preiswert und einfach herstellen läßt,
ohne daß ein abschließender farbiger Anstrich erforderlich
wäre, wobei die Tontaube aufgrund der verwendeten unschädlichen
Materialien weder für die menschliche Gesundheit
noch für die Umwelt irgendwelche Belastungen mit sich
bringt. Die als Zielkörper beim Trap- oder Skeetschießen
verwendbare Tontaube wird durch Gießen oder Formen der angegebenen
Zusammensetzung hergestellt, welche in der oben
definierten Weise aus einem niedermolekularen thermoplastischen
Kunstharz, aus einem hochmolekularen thermoplastischen Kunstharz
und aus einem anorganischen, pulverförmigen Füller besteht,
wobei gewünschtenfalls noch Additive, Pigmente und/
oder Antioxydationsmittel der Zusammensetzung zugesetzt
werden können.
Als thermoplastische Kunstharze niedrigen Molekulargewichtes
lassen sich bei der erfindungsgemäßen Tontaube z. B. Petrolharze
verwenden. Dabei handelt es sich um Petrolharze, wie sie durch
thermische oder säurekatalytische Polymerisation der ungesättigten
Mehrfachkomponenten-Kohlenwasserstoffe erhalten werden,
die Olefine und Diolefine aus dem thermischen Cracken
von Erdöl enthalten. Beispielsweise befinden sich unter den
kommerziell erhältlichen Petrolharzen aliphatische Petrolharze,
die durch thermische oder katalytische Polymerisation von im
wesentlichen C₅-Fraktionen erhalten werden, aromatische Petrolharze,
die durch Polymerisation von im wesentlichen C₉-Fraktionen
hergestellt werden, alicyclische Petrolharze, die durch Polymerisation
von C₅- (oder C₄-) und C₉-Fraktionen hergestellt werden
und hydrierte und dadurch modifizierte Petrolharze. Weiterhin
befinden sich unter den verwendbaren Petrolharzen modifizierte
Harze der oben angegebenen Gruppe, mit ungesättigter mehrbasiger
Säure, wie Maleinsäureanhydrid, und schließlich veresterte, hydrierte
oder teilweise hydrierte Produkte aus den oben angegebenen
Petrolharzen.
Als weitere Beispiele der vorstehend genannten niedermolekularen
thermoplastischen Kunstharze, die erfindungsgemäß verwendet werden
können, sind Terpentinharz, Terpentinharzester, die unter Verwendung
von Alkoholen wie Glycerin und Pentaerythrit erhalten
werden, hydriertes oder teilweise hydriertes
Terpentinharz, Polyterpenharz, Xylolharz und
Cumaron-Indenharz, niedermolekulares Polystyrol und
schließlich deren Derivate, die beispielsweise durch Hydrierung
erhalten werden können, zu nennen. Das
Terpentinharz, welches vorstehend genannte wurde, ist natürliche
Terpentinharz, welches dadurch erzeugt wird, daß die
Harzkomponenten von Holz durch Lösungsmittelextraktion oder
durch Dampfdestillation gewonnen und anschließend verarbeitet
werden. Das Polyterpenharz ist ein übliches Material
dieser Art, welches durch Polymerisation von Terpentinöl
erhalten wird, wie a-Pinen, β-Pinen, Dipenten,
Terpenen oder dergleichen. Das Xylolharz wird durch Erhitzen
von Xylolen und Formaldehyd in Anwesenheit eines
starken Säurekatalysators gewonnen. Schließlich wird das
Cumaron-Indenharz durch Polymerisation der Fraktion, welche
Cumaron und Inden enthält, gewonnen.
Die vorstehend beschriebenen Petrolharze und andere niedermolekulare
thermoplastische Kunstharze sind vorzugsweise
hell gefärbt. Insbesondere erhält man, wenn 20 Gew.-%
des Harzes in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel nach
der Standard-Methode zum Testen der Farbe von transparenten
Flüssigkeiten auf der Gardner-Farbskala gelöst werden
(ASTM D-1544-68), eine Gardner-Standardfarbzahl von weniger
als 15.
In dem Fall, daß stärker weiß gefärbte Tontauben erforderlich
sind, können hell gefärbte Kunstharze wie beispielsweise
hydrierte oder teilweise hydrierte aromatische Petrolharze,
Petrolharz, wie es unter Ziffer (1) des Anspruchs 1 der
US-PS 37 78 421 beschrieben ist, hydriertes Terpentinharz sowie
Polyterpenharz als niedermolekulares thermoplastisches Kunstharz
verwendet werden.
Die Erweichungspunkte der oben beschriebenen Kunstharze
liegen im Bereich von 60 bis 200°C, vorzugsweise 80 bis
190°C, wobei sich diese Werte ergeben, wenn man die Messungen
nach der Ring- und Kugelmethode durchführt (Japanese Industrial
Standard K 2531). Wenn ein Kunstharz mit einem
Erweichungspunkt von weniger als 60°C verwendet wird,
so haben die Tontauben eine ungenügende thermische Beständigkeit.
Dies führt zu Schwierigkeiten, wenn die Tontauben
an einem heißen Platz belassen oder während des
Transportes und während der Lagerung gestapelt werden.
Hier kann es dazu kommen, daß die Tontauben verformt
werden oder aber daß die klebrigen Oberflächen der gegossenen
Artikel zusammenbacken. Obwohl es schwierig ist,
den Erweichungspunkt über 200°C zu steigern, wurde dabei
beobachtet, daß die Schmelzviskosität ansteigt, wodurch
die Verarbeitbarkeit des Kunstharzes in nachteiliger Weise
verschlechtert wird.
Die niedermolekularen thermoplastischen Kunstharze haben
mittlere Molekulargewichte von 300 bis 3000, vorzugsweise
von 500 bis 2000.
Zusätzlich zu dem oben angegebenen niedermolekularen
thermoplastischen Kunstharz werden bei der Erfindung in
vorteilhafter Weise auch hochmolekulare thermoplastische
Kunstharze verwendet. Die hochmolekularen thermoplastischen
Kunstharze, wie sie erfindungsgemäß verwendet werden, haben
ein mittleres Molekulargewicht von 5000 bis 1 000 000,
vorzugsweise von 10 000 bis 500 000. Derartige Kunstharze
umfassen beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polybuten-1,
kristallines 1,2-Polybutadien, Polystyrol, Poly-α-Methylstyrol,
Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat, Polyamid, Polyester,
thermoplastisches Polyurethan, etc. Weiterhin sind Copolymere
geeignet, wie Ethylen-Propylen-Block-Copolymere, Ethylen-
Vinylacetat-Copolymere, Ethylen-Ethylacrylat-Copolymere, Styrol-
Butadien-Block-Copolymere, Styrol-Isopren-Block-Copolymere etc.
Vorzugsweise werden insbesondere Polyethylen, Polypropylen und
Polystyrol, die billig sind und die technischen Eigenschaften der
Tontauben verbessern, verwendet. Diese hochmolekularen thermoplastischen
Kunstharze dienen dazu, zwei Anforderungen zu
erfüllen, die an Tontauben gestellt werden, nämlich einmal
eine gute Fragilität, die bewirkt, daß die Zielkörper dann,
wenn sie durch Schrotkörner getroffen werden, leicht in
kleine Stücke zerfallen, und weiterhin, daß die Tontauben
andererseits beim Formen oder Gießen sowie beim Handhaben
während des Transportes oder auch durch irgendwelche Schock-
oder Stoßbeanspruchungen, die beim Herausschleudern aus den
Wurfvorrichtungen entstehen, nicht zerbrechen.
Als anorganische, pulverförmige Füller, die erfindungsgemäß
vorgesehen sind, eignen sich anorganische Pulver oder Staub
mit einer Partikelgröße von 0,01 bis 500 µm, beispielsweise
in Form von Calciumcarbonat, Talk, Ton,
Weißtonerde, Glimmerpulver, Aluminiumsulfat, Bariumsulfat,
Gips, Calciumsulfit, Lithopon, Bimsstaub, Glasstaub,
Zinkweiß, Magnesiumcarbonat, Metallstaub, Asbeststaub,
Titanoxid und Mischungen dieser Stoffe. Da Tontauben relativ
wenig kosten und auf der anderen Seite natürlich die bereits
genannten Eigenschaften vorliegen sollen, werden erfindungsgemäß
oft grobe Pulver aus schwerem Calciumcarbonat sowie Ton vorzugsweise
als anorganische pulverförmige Füller verwendet.
Das Verhältnis zwischen den beschriebenen Kunstharzen und
dem anorganischen, pulverförmigen Füllermaterial ist wie
folgt: 100 bis 900 Gewichtsteile, vorzugsweise 200 bis
850 Gewichtsteile, anorganischer, pulverförmiger Füller
auf 100 Gewichtsteile einer thermoplastischen Kunstharzkomponente,
welche 60 bis 100 Gewichtsteile, vorzugsweise
70 bis 98 Gewichtsteile, eines niedermolekularen thermoplastischen
Kunstharzes und 0 bis 40 Gewichtsteile, vorzugsweise
2 bis 30 Gewichtsteile, eines hochmolekularen thermoplastischen
Kunstharzes enthält.
In Anbetracht der Anforderungen an Größe und Gewicht
der Tontauben, insbesondere unter Berücksichtigung der eingangs
erwähnten Standardmaße bzw. Standardgewichte, ist das
Zusammensetzungsverhältnis in einem gewissen Ausmaß durch
die spezifischen Gewichte des Kunstharzmaterials und des
anorganischen Füllers begrenzt. Wenn weniger als 100 Gewichtsteile
Füller vorgesehen sind, wird die Verarbeitbarkeit der
Zusammensetzung sowie das Aussehen der Tontauben unbefriedigend,
d. h. also, da die thermische Widerstandsfähigkeit
nicht gut genug bleibt, kleben die Tontauben leicht zusammen,
wenn sie im Sommer gestapelt oder gelagert werden. Außerdem
werden die Tontauben spröde und zerbrechen oft, wenn
sie aus der Wurfeinrichtung herausgeschleudert werden, wodurch
Unannehmlichkeiten und Verärgerung bei den Schützen entstehen.
Werden mehr als 900 Gewichtsteile anorganischer Füller verwendet,
so wird die Schmelzviskosität der Zusammensetzung
sehr groß, wobei die Fließfähigkeit gleichzeitig verloren
geht, so daß das Gießen oder Formen der Tontauben schwierig
oder sogar unmöglich wird. Erfindungsgemäß beträgt die Menge
des hochmolekularen thermoplastischen Kunstharzes, welches
mit 60 bis 100 Gewichtsteilen des niedermolekularen thermoplastischen
Kunstharzes kombiniert wird, zwischen 0 und 40
Gewichtsteilen. Der optimale Zusatz variiert in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des Kunstharzes selbst, welches ja
aus einer großen Anzahl verschiedener thermoplastischer
Kunstharze hohen Molekulargewichtes ausgewählt werden kann,
wie dies bereits erläutert wurde. Mit anderen Worten, die
Menge der hochmolekularen thermoplastischen Kunstharze mit
guter Stoßfestigkeit, welche hinzugegeben werden muß, beträgt
vorzugsweise 0 bis 20 Gewichtsprozent. Handelt es sich
um Kunstharze mit kleinerer Stoßfestigkeit, so beträgt die
Menge vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%. Wenn das hochmolekulare
thermoplastische Kunstharz in einer Menge von mehr als 40
Gew.-% zugesetzt wird, ist die so erzeugte Tontaube derart
stark, daß sie auch durch einen vollen Treffer nicht zerbricht
und insbesondere nicht in kleine Stücke zerfällt.
Derartige Tontauben werden durch die Schützen als unbrauchbar
abgelehnt, so daß also unerwünscht hohe Ausfallkosten
entstehen.
Der Zusammensetzung nach der Erfindung zum Herstellen von
Tontauben können, wenn dies erforderlich ist, kleinere Mengen,
beispielsweise weniger als 10 Gew.-%, an Additiven,
Pigmenten und/oder Antioxidationsmitteln zugesetzt werden.
Als Additive eignen sich Schmiermittel wie beispielsweise
Stearinsäure, ein Metallsalz hiervon, wie beispielsweise
Calciumstearat, und Wachs, die bei konventionellen Gießverfahren,
bei denen Kunststoffe bearbeitet werden, verwendet
werden. Hierunter eignet sich insbesondere Stearinsäure
als vorteilhaftes Schmiermittel, wobei der Zusatz von 0,2
bis 2,0 Gew.-% die Verarbeitbarkeit beim Formen fördert.
Obwohl die erfindungsgemäßen Tontauben hell gefärbt sind,
können dann, wenn eine weißere Farbe erwünscht ist, weiße
Pigmente eingesetzt werden, wie beispielsweise Titanoxid.
Sind aber gelb gefärbte Tontauben erwünscht, so kann auch
ein gelbes Pigment verwendet werden. Schließlich können
die Tontauben auch so gefärbt werden, daß sie einen Kontrast
gegenüber dem Hintergrund in der Schießbahn abgeben,
indem geeignete, herkömmliche Pigmente verwendet werden.
Die Materialien zum Herstellen der Zusammensetzung können
leicht in herkömmlichen Mischern vermengt werden, beispielsweise
in Knetmischern, Henschelmischern, Banburymischern
und Walzenmischern, wie sie zum Mischen von Kunststoff- und
Gummimaterialien in weitem Umfang verwendet werden. Da die
erfindungsgemäße Zusammensetzung in erwärmtem Zustand
ausgezeichnet fließfähig ist, läßt sie sich leicht bei
Temperaturen zwischen 120 und 250°C mischen, indem ein einfacher
Mischer mit einer Heizeinrichtung verwendet wird.
Bei der Herstellung von Tontauben werden bekannte Formverfahren
verwendet, wie bespielsweise Druckgießen, Spritzgießen
und Formgießen. Die vorstehend angegebene Zusammensetzung
wird natürlich in Pulverform gebracht, granuliert
oder pelletisiert, bevor sie der Gießformmaschine zugeführt
wird. Das Erwärmen und Mischen kann auch in den Gießvorgang
integriert werden, indem eine Spritzgießmaschine verwendet
wird, welche eine Vormisch-Vorerweichungseinrichtung aufweist,
beispielsweise also eine Spritzgußmaschine mit einem
Mischförderer, wobei also die pulverförmigen Materialien
vorher trocken gemischt werden können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in
der eine Anzahl von Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert
ist.
Die Petrolharze und die anorganischen, pulverförmigen
Füller, die in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegeben
sind, wurden jeweils gewogen und dann etwa 10 Minuten lang
mit einem Mischkneter bei 120 bis 200°C geknetet, um so
gleichmäßige Zusammensetzungen für die Tontauben zu erhalten.
Dann ließ man die Zusammensetzungen abkühlen und
granulierte sie anschließend unter Verwendung eines Brechers.
Die granulierten Zusammensetzungen wurden bei 150°C zum Herstellen
von Tontauben druckgegossen. Die Tontauben wurden
verschiedenen Tests unterworfen, deren Ergebnisse im unteren
Teil der Tabelle 1 wiedergegeben sind. Betrachtet man die
Verhältnisse unter voller Sonneneinstrahlung im Sommer,
so ergibt sich aus Tabelle 1, daß die selbsttragende Temperaturbeständigkeit
der Tontauben 60°C oder mehr betragen
muß. Die Druckfestigkeit der Kohlenteerpech-Tontauben, die
gegenwärtig beim Trapschießen verwendet werden, beträgt etwa
2,5 bis 3,5 kg. In Anbetracht der vorstehenden Anforderungen
wurden die Tontauben der Beispiele 1 bis 4 und der Vergleichsversuche
1 bis 3 untersucht. Die Tontauben der Beispiele
1 bis 4 erfüllten die vorstehend angegebenen Bedingungen,
wobei die Verarbeitungseigenschaften der Zusammensetzungen
gleich oder besser als diejenige bekannter Zusammensetzungen
waren (Kohlenteerpech-Kalk-Mischung).
Weiterhin hatten die erfindungsgemäßen Tontauben insofern
ausgezeichnete Eigenschaften, als sie nicht zerbrachen, wenn
sie aus der Wurfeinrichtung abgeschleudert wurden. Die Tontauben
waren leicht zu sehen, die Flugbahnen waren stabil
und außerdem wurden die Tontauben leicht zerbrochen, wenn
sie durch Schrotkörner getroffen wurden.
Im Vergleichsversuch 1 war das Material, da nur wenig Füller
verwendet wurde, spröde, so daß also häufig während des
Gießens ein Zerbrechen beobachtet wurde. Die Druckfestigkeit
betrug weniger als 2,0 kg.
Im Vergleichsversuch 2 war die Menge an Petrolharz sehr
klein, wobei 95 Gew.-% Füller verwendet wurden, so daß
die Zusammensetzung locker war und ein Gießvorgang nicht
erfolgen konnte.
Im Vergleichsversuch 3 war die Zusammensetzung praktisch
identisch mit derjenigen einer herkömmlichen Tontaube,
welche aus Kohlenteerpech besteht, jedoch zeigten sich
beim Schmelzen und Mischen gelbe Rauchschwaden, die einen
stechenden Geruch hatten. Die erzeugten Gase waren für die
mit dem Mischen und Gießen beschäftigten Personen sehr
schädlich, außerdem wurden Äußerungen laut, daß derartige
Rauchschwaden eine beträchtliche Umweltverschmutzung mit
sich bringen würden. Außerdem war es erforderlich, die aus
Kohlenteerpech hergestellte Tontaube auf der Oberfläche
nach dem Gießen ausschließlich in Weiß anzustreichen, damit
die Tontaube von dem Schützen gesehen werden konnte, jedoch
erforderte dies viel Arbeit. Wenn außerdem nur ein
Schrotkorn die Tontaube traf und durch sie hindurchging,
war es für die Schiedsrichter sehr schwierig, dies zu bestätigen,
da die abgebrochenen Stücke schwarz waren. Dementsprechend
wuden häufig an sich gute Schüsse als Fehlschüsse
bezeichnet, und zwar bedingt durch das Aussehen
der Tontauben.
Die in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführten niedermolekularen
thermoplastischen Kunstharze und anorganischen, pulverförmigen
Füller wurden gewogen und etwa 10 Minuten lang
mit einem Mischkneter bei 120 bis 200°C gemischt, wodurch
gleichförmige Zusammensetzungen zum Herstellen von Tontauben
erhalten wurden. Die Zusammensetzungen ließ man dann
abkühlen und pelletisierte sie durch Behandlung in einem
Brecher. Die Zusammensetzungen wurden dann im Druckgießverfahren
bei 150°C verarbeitet, wobei sich Tontauben ergaben,
die dann verschiedenen Tests unterworfen wurden, deren Ergebnisse
in der folgenden Tabelle 2 wiedergegeben sind.
Die Tontauben, die erfindungsgemäß erhalten wurden, waren
auch bei diesen Beispielen ausgezeichnet, d. h. also, Temperaturbeständigkeit,
Druckfestigkeit und Verarbeitungseigenschaften
waren gut. Außerdem konnten die Tontauben
leicht gesehen werden und hatten nach dem Verlassen der
Wurfeinrichtung eine stabile Flugbahn.
Demgegenüber wurde im Vergleichsversuch 4 ein thermoplastisches
Kunstharz mit einem niedrigen Erweichungspunkt verwendet.
Die Zusammensetzung blieb an der Formfläche hängen, das Entformen
war schwierig und die Temperaturbeständigkeit war
nicht gut.
Im Vergleichsversuch 5 wurden nur wenig Füller verwendet.
Das Material war spröde, während des Gießvorganges traten
viele Brüche auf. Die Druckfestigkeit betrug weniger als
2,5 kg.
Im Vergleichsversuch 6 war die Menge des thermoplastischen
Kunstharzes sehr gering. 95 Gew.-% bestanden aus Füller.
Die Zusammensetzung war locker, das Gießen von Tontauben
war unmöglich.
Niedermolekulares thermoplastisches Kunstharz, hochmolekulares
thermoplastisches Kunstharz und anorganischer, pulverförmiger
Füller wurden jeweils in den in Tabelle 3 wiedergegebenen
Verhältnissen abgewogen und etwa 10 Minuten mit
einem Mischkneter 120 bis 200°C geknetet, um so gleichförmige
Zusammensetzungen für die Tontauben zu erzeugen. Nach Abkühlenlassen
wurden die Zusammensetzungen mit einem Brecher
pelletisiert oder in Pulverform gebracht, woraufhin durch
Druckgießen bei 150 bis 180°C Tontauben hergestellt wurden.
In Vergleichsversuch 9 hingegen erfolgte ein Spritzgießen
bei 120 bis 180°C. Diese Tontauben wurden getestet, wobei
die Resultate im unteren Teil der Tabelle wiedergegeben sind.
Bruchtests im Zeitpunkt des Freigebens wurden drei- bis fünfmal
wiederholt, indem diese Tontauben zu jeweils 100 verwendet
wurden. Dann wurde das Mittel aus der Anzahl der
zerbrochenen Tontauben gebildet. Der Zustand der Bruchstücke
zum Zeitpunkt des Getroffenwerdens wurde dadurch
untersucht, daß tatsächlich im Test geschossen wurde. Die
Resultate wurden durch die nachfolgenden Symbole wiedergegeben:
wenn die Bruchstücke im Zeitpunkt des Getroffenwerdens
in der Form klein sind∆
wenn die Bruchstücke in ihrer
Form groß sind und weiterfliegen, und
wenn der Zustand der Bruchstücke
zwischen den oben angegebenen
Zuständen liegt┤.
Die Temperaturbeständigkeit wurde dadurch bestimmt, daß
die Änderung des Zustandes einer Muster-Tontaube beobachtet
wurde, die mit einem Gewicht von 1 kg belastet
war, wobei die Umgebungstemperatur mit einer Geschwindigkeit von 2°C/
min, ausgehend von 25°C, gesteigert wurde. Wenn die Tontaube
sich bei einer Temperatur unterhalb 60°C zu verformen
begann, so wurde die Temperaturbeständigkeit mit "schlecht"
bezeichnet. Behielt die Tontaube aber ihre ursprüngliche
Form bei einer Temperatur oberhalb 60°C, so wurde die
Temperaturbeständigkeit mit "gut" bezeichnet. In den
Beispielen 9 bis 13 und in den Vergleichsversuchen 7 bis 9
wurde die Verwendbarkeit der Tontaube nach den vorstehend
angegebenen Kriterien bestimmt. Die in den Vergleichsversuchen
7 bis 9 hergestellten Tontauben waren blaß oder weiß
in ihrer Farbe, konnten durch die Schützen leicht gesehen
werden, und wenige der Tontauben brachen im Zeitpunkt des
Loslassens. Außerdem wurden die Tontauben sehr gelobt,
weil sie zum Zeitpunkt des Getroffenwerdens regelrecht
zerrissen wurden.
In Vergleichsversuch 7 wurden die Tontauben dadurch hergestellt,
daß Zusammensetzungen mit einem niedermolekularen
thermoplastischen Kunstharz gegossen wurden, dessen Erweichungspunkte
(Ring- und Kugelmethode) 40°C betrugen.
Der Abkühlprozess nach dem Gießen erforderte jedoch lange
Zeit. Außerdem ergab sich, wenn die gegossenen Gegenstände
stapelförmig zu jeweils 25 verpackt wurden, daß diese dann
aneinanderklebten und sich am folgenden Tag infolge ihres
eigenen Gewichtes verformten. Dementsprechend war es unmöglich,
die Eigenschaften dieser Tontauben durch tatsächliches
Ausschleudern aus der Wurfeinrichtung zu untersuchen.
In Vergleichsversuch 8 wurde eine größere Menge hochmolekularen
thermoplastischen Kunstharzes verwendet. Die Gießartikel
zeigten ausgezeichnete Brucheigenschaften beim
Freigeben, gute Temperaturbeständigkeit etc., jedoch war
der Bruchzustand im Zeitpunkt des Getroffenwerdens nicht
gut. Dementsprechend waren diese Tontauben unbrauchbar.
Im Vergleichsversuch 9 wurde eine geringe Füllermenge verwendet,
so daß also die Gegenstände zu spröde waren. Wenn
die Packung nach dem Transport auf eine Schießbahn ausgepackt
wurde, war die Mehrzahl der Tontauben bereits zerbrochen
oder hatte Risse. Die Temperaturwiderstandsfähigkeit
betrug etwa 60°C. Die Tontauben konnten im Sommer nicht
gelagert werden, auch eigneten sie sich nicht für Verwendung
in tropischen Gegenden.
Claims (2)
1. Tontaube zur Verwendung beim Trap- oder Skeet-Tontaubenschießen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
einer Zusammensetzung geformt ist, welche 60 bis 100
Gewichtsteile wenigstens eines niedermolekularen thermoplastischen
Kunstharzes mit einem mittleren Molekulargewicht
von 300 bis 3000 und einem Erweichungspunkt
(Ring- und Kugelmethode) von 60 bis 200°C, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Petrolharz, Terpentinharz,
Terpentinharzester, Polyterpenharz, Xylolharz, Cumaron-
Indenharz und deren hydrierten Derivaten; 0 bis 40
Gewichtsteile wenigstens eines hochmolekularen thermoplastischen
Kunstharzes mit einem mittleren Molekulargewicht
von 5000 bis 1 000 000, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Polyethylen, Polypropylen, Polybuten-1,
1,2-Polybutadien, Polystyrol, Poly-α-Methylstyrol,
Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat, Polyamidharz,
Polyesterharz, thermoplastischem Polyurethan, Ethylen-
Propylen-Block-Copolymer, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer,
Ethylen-Ethylacrylat-Copolymer, Styrol-Butadien-Block-
Copolymer und Styrol-Isopren-Block-Copolymer; und 100
bis 900 Gewichtsteile eines anorganischen, pulverförmigen
Füllers, berechnet auf der Basis, daß die Gesamtmenge
des niedermolekularen thermoplastischen Kunstharzes gleich
100 ist, aufweist.
2. Tontaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der anorganische, pulverförmige Füller aus wenigstens
einem Bestandteil der nachfolgenden Gruppe besteht:
Calciumcarbonat, Talk, Ton, Weißtonerde, Glimmerpulver, Aluminiumsulfat, Bariumsulfat, Gips, Calciumsulfit, Lithopon, Bimsstaub, Glaspulver, Zinkweiß, Magnesiumcarbonat, Metallstaub, Asbeststaub und Titanoxid.
Calciumcarbonat, Talk, Ton, Weißtonerde, Glimmerpulver, Aluminiumsulfat, Bariumsulfat, Gips, Calciumsulfit, Lithopon, Bimsstaub, Glaspulver, Zinkweiß, Magnesiumcarbonat, Metallstaub, Asbeststaub und Titanoxid.
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