DE2627346C2 - Gießverfahren zur Herstellung von zwei beweglich miteinander verbundenen Kunststoff-Teilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gießverfahren zur Herstellung von zwei beweglich miteinander verbundenen Kunststoff-Teilen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

Ein solches Gießverfahren ist aus der US-PS 25 77 350 bekannt; dabei wird das erste Kunststoff-Teil in einem ersten Gießvorgang über einen Angußkanal mit einer durch einen Stift verschlossenen Aussparung gefertigt und nach der Entfernung des Stiftes das zweite Kunststoff-Teil zumindest teilweise in einem zweiten Gießvorgang formschlüssig, jedoch wegen der Schrumpfung des Materials beweglich in der Aussparung geformt.

Nachteilig ist bei diesem bekannten Gießverfahren, daß das erste Kunststoff-Teil nach seiner Fertigung aus dem ersten Formhohlraum entfernt und in einen zweiten Formhohlraum gebracht wesden muß, in dem dann das zweite Kunststoff-Teil angegossen wird. Das dazu erforderliche öffnen der Form; Verschieben des ersten Kunststoff-Teils und erneutes Schließen der Form ist sehr zeitaufwendig, so daß das bekannte Gießverfahren einen schlechten Wirkungsgrad hat.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den Gießvorgang so zu vereinfachen, daß eine Lageänderung des ersten Kunststoff-Teils nicht nötig wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch angegebenen Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere darauf, daß der Stift nicht mechanisch entfernt werden muß, was nur durch öffnen der Form möglich war, sondern auf pneumatischem Wege entfernt werden kann, was sich ohne öffnen der Form bewerkstelligen läßt. Dadurch kann außerdem das zweite Kunststoff-Teil ohne Lageänderung des ersten Kunststoff-Teils gegossen werden, indem das entsprechende Material über einen zweiten Angußkanal zugeführt wird, der mit dem nach dem Herausblasen des Stiftes zugänglichen, zweiten Formhohlraum in Verbindung steht. Die Form muß also nicht geöffnet und auch das erste Kunststoff-Teil nicht verschoben werden, so daß sich insgesamt eine Vereinfachung des Gießverfahrens und eine wesentliche Verringerung der erforderlichen Arbeitszeit ergeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Teilschnitt durch eine Form, die bei dem erfindungsgemäßen Gießverfahren eingesetzt werden kann, nach der Fertigung des ersten Kunststoff-Teils, jedoch vor dem Ausblasen des Stiftes, F i g. 2 einen Teilschnitt durch die Form nach F i g. 1 nach dem Herausblasen des Stiftes, und

F i g. 3 im vergrößerten Maßstab einen Schnitt durch eine Teilansicht der beiden fertigen Kunststoff-Teile.

In einer Form befindet sich ein erster Hohlraum 16 für die Anfertigung eines Rahmens 11; dieser erste ίο Hohlraum 16 ist über einen ersten Angußkanal 17 mit einer ersten Düse einer Druckgußmaschine (nicht dargestellt) verbunden. Außerdem befindet sich in der Form ein zweiter Hohlraum 19 für die Fertigung einer Schaufel 13. Der zweite Hohlraum 19 steht über einen is zweiten Angußkanal 18 mit einer zweiten Düse der Druckgußmaschine in Verbindung. Ein verschiebbarer Stift. IS befindet sich meiner langgestreckten. Aussparung, die den ersten Formhohlraum 16 mit dem zweiten Formhohlraum 19 verbindet Diese Verbindung wird durch den Stift 15 unterbrochen, wie man in F i g. 1 erkennen kann.

Der Guß der beiden Kunststoff-Teile wird in zwei Schritten durchgeführt Beim ersten Schritt wird der Rahmen 11 angefertigt, während beim zweiten Schritt die Schaufeln 13 gebildet werden. Beim ersten Gießvorgang wird der Stift 15 in die langgestreckte, mit dem ersten Formhohlraum 11 verbundene Aussparung des zweiten Formhohlraums 19 gebracht. Dann wird geschmolzenes ABS (Actylnitril-Butadien-Styrol) durch die erste Düse der Druckgußmaschine in den ersten Formhohlraum 16 gespritzt, wodurch der in den Figuren dargestellte Rahmen 11 gefertigt wird. Während dieses ersten Formvorgangs bleibt die zweite Düse geschlossen, die an den zweiten Formhohlraum 19 angeschlossen ist

Nachdem der fertig gegossene Rahmen 11 ausreichend abgekühlt und ausgehärtet ist, wird der Stift 15 in Richtung des Pfeils (sh. F i g. 1) durch Luft ausgeblasen, die über einen Luftzylinder (nicht dargestellt) zugeführt wird, bis das innere Ende cies Stiftes 15 mit der äußeren Oberfläche des Formhohlraums 16 fluchtet, wie man in Fi g. 2 erkennen kann. Danach wird geschmolzenes PP (Polypropylen) über die zweite Düse in den zweiten Formhohlraum 19 gespritzt, um die Schaufel 13 zu

«5 bilden, während die erste Düse dicht verschlossen bleibt. Das geschmolzene PP läuft in das beim Gießen des Rahmens 11 zurückgebliebene Loch 12, wodurch der Endabsatz 14 (sh. F i g. 3) der Schaufel 13 einteilig mit dem Loch 12 ausgebildet wird. Das heißt also, daß bei diesem Gießvorgang kein Spiel zwischen dem Endabsatz 14 und der Wandung des Loches 12 auftritt.

Nachdem das PP der Schaufel 12 ausreichend abgekühlt und ausgehärtet ist, wird der Rahmen 11 zusammen mit der einstückig ausgebildeten Schaufel aus der Form entnommen. Der Gußschwund von ABS ist kleiner als der Gußschwund von PP, da der Schwund für ABS 0,4% und für PP 2,0% beträgt; außerdem verbinden sich ABS und PP nicht miteinander, so daß zwischen dem Endabsatz 14 der Schaufel 13 und der

6u Wandung des Lochs 12 ein Spiel entsteht, sich also der Endabsatz 14 der Schaufel 13 frei in dem Loch 12 drehen kann.

Auf diese Weise werden also während des Herstellungsverfahrens die Schaufeln 13 so mit dem Rahmen 11 verbunden, daß die beiden Kunststoff-Teile relativ zueinander beweglich, nämlich über ein Gelenk drehbar sind, das durch den Absatz 14 und das Loch 12 gebildet wird.

ι den bereits erwähnten Materialien ABS und ien auch noch folgende Materialien eingesetzt Polystyrol, hochstoßfestes Polystyrol, ASA tril-StyroI-Acrylester), Polymethylmethacrylat, al, Polycarbonat, Polyamid, Polyphenylenoxid, in, wobei die jeweils geeigneten Paare von

Materialien unter Berücksichtigung der Bedingung ausgewählt werden, daß ein Material einen stärkeren Schwund als das andere Material haben muß und die beiden Materialien nach dem Aushärten nicht aneinander haften dürfen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Gießverfahren zur Herstellung von zwei beweglich miteinander verbundenen Kunststoff-Teilen, bei dem das erste Kunststoff-Teil in einem ersten Gießvorgang über einen Angußkanal mit einer durch einen Stift verschlossenen Aussparung gefertigt und nach der Entfernung des Stiftes das zweite Kunststoff-Teil zumindest teilweise in einem zweiten Gießvorgang formschlüssig, jedoch wegen der Schrumpfung des Materials beweglich, in der Aussparung geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Herausblasen des Stiftes aus der Aussparung das zweite Kunststoff-Teil ohne Lageänderung des ersten Kunststoff-Teils Ober einen zweiten Angußkanal gegossen wird.