DE2619313A1

DE2619313A1 - Verfahren und vorrichtung zum lackieren von flachmaterial mit photopolymerisierbaren lacken

Info

Publication number: DE2619313A1
Application number: DE19762619313
Authority: DE
Inventors: Klaus-Peter Dipl Ing Dotzel; Walter Dr Dotzel
Original assignee: GRAPHISCHE VERFAHRENSTECH KG
Current assignee: GRAPHISCHE VERFAHRENSTECH KG
Priority date: 1976-04-30
Filing date: 1976-04-30
Publication date: 1977-11-10
Also published as: DE2619313B2; DE2619313C3

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Lackieren von Flachmaterial
mit photopolymerisierbaren Lacken Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Lackieren von Flachmaterial, wie Papieren, Kartons, Blechen u.dgl.,mit photopolymerisierbaren Lacken, bei dem Lack in einer Schicht auf das Flachmaterial aufgetragen und durch Bestrahlung mit einer Lichtquelle ausgehärtet wird. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Um insbesondere bedruckte Papiere und Kartons mit einer vollständig glatten und glänzenden Oberfläche zu versehen und sie damit gegen äußere mechanische Einflüsse widerstandsfähiger zu machen, werden diese bedruckten Papiere und Kartons mit einer vorzugsweise farblosen Lackschicht überzogen.
Bei der Lackierung von Papieren und Kartons wird nach den bisher üblichen Verfahren der Lack mittels eines Walzenauftragsystems auf das zu lackierende Flachmaterial in dünner Schicht aufgetragen und anschließend im allgemeinen durch Wärmeeinwirkung getrocknet. Durch die Wärme werden die Lacklösemittel aus der Lackschicht entfernt. Neuerdings ist es auch bekannt geworden, für derartige Zwecke lösungsmittelfreie Lacke zu verwenden, die durch die Einwirkung von Licht, vorzugsweise im ultravioletten Bereich, polymerisieren. Anstelle der wärmeabstrahlenden Trocknungseinrichtung tritt in diesem Falle eine Lichtquelle.
Bei der Anwendung dieser bekannten Verfahren treten insofern Probleme auf, als die verwendeten Lacke, besonders wenn sie hochreaktiv sind, keinen einwandfreien Verlauf zeigen, so daß bisher nicht die gewünschte riefenfreie, glatte und glänzende Oberfläche für die bedruckten Papiere und Kartons erzielt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lackieren mit photopolymerisierbaren Lacken vorzuschlagen, durch das eine gewünschte glatte und glänzende Oberfläche oder ggf. auch eine Lackoberfläche bestimmter Struktur geschaffen werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der Lack zunächst auf eine für das härtende Licht durchlässige Folie aufgetragen, mit der Folie in Kontakt mit der zu beschichtenden Flachmaterial-Oberfläche gebracht wird und nach dem Bestrahlen durch die Folie hindurch und Aushärten des Lackes die Folie von der Lackschicht abgezogen wird.
Der photopolymerisierbare Lack wird somit zunächst auf eine beispielsweise für ultraviolettes Licht transparente Folie aufgetragen. Die mit Lack beschichtete Folie wird danach mit der zu lackierenden Flachmaterial-Oberfläche in engen Kontakt gebracht und durch die Folie hindurch mit einer Lichtquelle, die Licht mit der für die Lackhärtung geeigneten Wellenlänge ausstrahlt, so lange belichtet, bis eine vollständige Aushärtung des Lackes erfolgt ist. Bei geeigneter Wahl von Lack und Lichtquelle sind dafür Zeiten von o,o5 - o,1 Sekunden erforderlich. Danach kann die Folie von der Lackoberfläche abgezogen werden. Es entsteht eine hochglänzende Lackoberfläche, die genau die Folienoberfläche abbildet. Wenn gewünscht, kann eine strukturierte Folienoberfläche benutzt werden. Die Lackoberfläche zeigt dann die gleiche Struktur.
In zweckmässiger Ausgestaltung des Verfahrens wird als Folie ein endloses Folienband verwendet, welches somit als fortlaufend wieder verwendbarer Träger für die Lackschicht dient.
Lack system und Folienmaterial müssen so aufeinander abgestimmt sein, daß die Folie leicht und rückstandsfrei von der ausgehärteten Lackoberfläche abzuziehen ist. Auf dem zu lackierenden Material muß dagegen ein einwandfreier Verbund erreicht werden.
Beispielsweise werden diese Bedingungen durch die erfindungsgemäße Verwendung einer Terephtalatfolie zusammen mit einem Acrylat- bzw. Polyesterlack zum Lackieren bedruckter Papiere oder Kartons erfüllt.
Eine zweckmässige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein über Walzen geführtes endloses Folienband, mit einer ersten Walzeund dieser zugeordnetem Lackauftragswerk, einem ersten Walzenpaar, zwischen dem das Flachmaterial und das mit Lack versehene Folienband hindurchgeführt werden, und mit einem einer Lichtquelle nachgeordneten zweiten Walzenpaar, über welches die Folienbahn von dem mit Lack beschichteten Flachmaterial abgezogen wird, sowie mit einer zweiten Walze, welche über eine Spannvorrichtung für das Folienband beweglich gehalten ist. Die Vorrichtung wird in einer beispielsweisen Ausführungsform anhand der beigefügten schematischen Zeichnung erläutert.
Ein endloses Folienband 1 ist zunächst über eine erste Walze 2 geführt, der eine Lackauftrag-Vorrichtung 3 gegenüberliegt.
Die Lackauftrag-Vorrichtung 3 umfasst Ubertragungswalzen 4, 5 sowie einen Lackbehälter 6. Zwischen einem Walzenpaar 7, 8 wird das Folienband 1 mit dem aufgetragenen Lack mit dem zu beschichtenden Flachmaterial 9 in Kontakt gebracht. Anschließend an das Walzenpaar 7, 8 ist eine Lichtquelle lo vorgesehen, um den an dieser Stelle zwischen dem Folienband 1 und dem Flachmaterial 9 befindlichen Lack auszuhärten. Durch Umlenkung des Folienbandes 1 um die Walze 11 des zweiten Walzenpaares 11, 12 wird die Folienbahn 1 von dem mit der ausgehärteten Lackschicht versehenen Flachmaterial 13 getrennt. Eine zweite Walze 14 zum Umlenken und Rückführen des Folienbandes 1 ist über eine Spannvorrichtung 15 abgestützt.
Im Lackauftragswerk 3 wird Lack auf die Folie 1 aufgetragen.
Zwischen den Walzen 7, 8 des ersten Walzenpaares wird das Folienband 1 mit der Lackseite auf das zu lackierende Flachmaterial 9,z.B. eine Papierbahn, aufgequetscht. Beim Durchlauf unter der Lichtquelle 10 wird der Lack gehärtet. Das Walzenpaar 11, 12 trennt die Folienbahn 1 von der gehärteten Lackoberfläche auf dem Flachmaterial 13. Das Folienband 1 läuft über die Walze 14 mit der Spannvorrichtung 15 zum Lackauftragswerk 3 zurück und der Vorgang beginnt erneut.
Ansprüche:

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Lackieren von Flachmaterial,wie Papieren, Kartons, Blechen u.dgl., mit photopolymerisierbaren Lacken, bei dem Lack in einer Schicht auf das Flachmaterial aufgetragen und durch Bestrahlung mit einer Lichtquelle ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack zunächst auf eine für das härtende Licht durchlässige Folie aufgetragen, mit der Folie in Kontakt mit der zu beschichtenden Flachmaterial-Oberfläche gebracht wird und nach dem Bestrahlen durch die Folie hindurch und Aushärten des Lackes die Folie von der Lackschicht abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Folie ein endloses Folienband verwendet wird, auf das zunächst in einem Farbauftragswerk der Lack aufgetragen wird und das anschließend zwischen einem Walzenpaar mit der Lackseite auf das zu beschichtende Flachmaterial aufgequetscht wird und wobei das Folienband nach der Belichtung und Aushärten des Lackes in einem weiteren Walzenpaar von dem Flachmaterial mit Lackschicht getrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Folie eine Terephtalatfolie und als Lack ein Acrylatlack verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Folie eine Terephtalatfolie und als Lack ein Polyesterlack verwendet werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-4, gekennzeichnet durch ein über Walzen geführtes endloses Folienband (1) mit einer ersten Walze (2) und dieser zugeordnetem Lackauftragswerk (3), einem ersten Walzenpaar (7,8), zwischen dem das Flachmaterial (4) und das mit Lack versehene Folienband (1) hindurchgeführt werden, und mit einem einer Lichtquelle (10) nachgeordneten zweiten Walzenpaar (llr 12), über welches die Folienbahn (1) von dem mit Lack beschichteten Flachmaterial (13) abgezogen wird, sowie mit einer zweiten Walze (14), welche über eine Spannvorrichtung (.5) für das Folienband beweglich gehalten ist.