-
Förderanlage für Horizontal- und Vertikaltransport
-
Die Erfindung betrifft eine Förderanlage für }Iorizontnl-und Vertikaltransport,
insbesondere von Waren innerhalb eines Gebäudes.
-
Derartige Förderanlagen haben den Zweck Fördergut innerhalb von Waren-,
Lager-, Krankenhtiusern od. dgl. in horizontaler und vertikaler Richtung zu transportieren.
Sie werden im wesentlichen in zwei Hauptgruppen eingeteilt, in Anlagen mit kontinuierlicher
Horizontal- Vertikal-Förderung und in Anlagen mit Umladung zwischen der Horizontal-
und Vertikalförderstrecke.
-
Bei einer bekannten Fördereinrichtung der erstgenannten Art nach Schweizer
Patentschrift Nr. 528 430 sind horizontal, vertikal oder schräg verlegte, in waagrechten
sowie senkrechten Ebenen liegende Kurven und Schleifen bildende Tragschienen vorhanden,
an welchen elektrisch angetriebene, aushängbare Förderbehalter tragende Hngebahnfahrwerke
mit Reibrollentrieb aufgehängt sind. Das Tragschienensystem ist mit Weichen der
verschiedensten Bauarten ausgestattet, welche je nach Richtungsanderung der Wngebahnfahrwerke
eingesetzt sind. Das Auf- bzw. Abhängen der FDrderbehalter an den zbSangs- bzw.
Zielstellen geschieht mit Be- und Entladestationen, welche im wesentlichen aus einer
mittels einer Vorschubeinrichtung in den Vertikalschacht hineinschiebbaren Hebebühne
bestehen. Der Förderbehälter wird dabei durch Anheben
vom Fahrwerk
abgeh:lntjt und aus dem schacht gezogen, wonach er auf Fussbodenhöhe abgesenkt wird.
-
Die Nachteile der vorstehend beschriebenen Fördereinrichtung bestehen
darin, dass sie wegen des Reibrollentriebes der IIangebahiifahrwe rke, insbesondere
auf den senkrechten strecken, nur für begrenzte Förderlasten geeignet ist. Ebenso
stellt das Tragschienensystem mit den erforderlichen Weichen verschiedenster Bauart
einen grossen Aufwand dar.
-
Die an jeder Be- und Entladestelle erforderlichen Be- und Entladestationen
verteuern diese Fördereinrichtung ebenfalls erheblich.
-
Andere Einrichtungen dieser Art sind mit Zahnstangenantrieb ausgerüstet,
wodurch einerseits der Nachteil des Reibrollenantriebs für die vertikalen Strecken
entfallt, andererseits Jedoch die Anlage wesentlich verteuert wird, da der Zahnstangenantrieb
für die horizontalen Strecken nicht erforderlich ist. Weiterhin wurde vorgeschlagen
für die Vertikaltraktion Zahnstangenantrieb und für die Horizontaltraktion Reibrollenantrieb
zu versenden. Das hat zur Folge, dass die Fahrwerke mit einem komplizierteren Antrieb
ausgerüstet werden müssen, wodurch derartige Förderanlagen erheblich verteuert werden.
-
Mit der Deutschen Auslegeschrift Nr. 1 c-O8 055 ist eine Förderanlage
der zweiten Art bekannt geworden, welche es ermöglicht, Förderbehlter automatisch
von stockwerkweise
vorgesehenen, endlosen, vorzugsweise horizontal
angeordneten Förderbändernin einen Umlaufaufzug, bzw. aus dem Umlaufaufzug auf die
ltörderbinder, umzusetzen. sin der Schachtöffnung sind die Förderb:nder über mit
Leitrollen versehene schwenkbare Hebelanordnungen gefübrt.
-
Beim Ein- bzw. Ausschleusen der Förderbehälter werden seitlich von
denselben im Schacht angebrachte Klappen in die Bahn des Umlaufaufzuges geschwenkt,
welche Absätze aufweisen, auf denen die Laufräder der Förderbehälter geführt sind.
Die bei geschlossener Schachtöffnung nach unten abgewinkelte Hebelanordnung wird
beim Oeffnen mittels einer an der Schachttüre angebrachten Einrichtung in eine ebenfalls
in die Bahn des Umlaufaufzuges hineinragende horizontale Lage nach oben geschwenkt,
wobei der Förderbehälter mit der vorderen Kante auf das Förderband aufsetzt und
durch Haftreibung mitgenommen wird.
-
Diese Anlage ist nur zur Lösung einer beschränkten An-1 Förderprobleme
geeignet. Als nachteilig können sich insbesondere die auf den Stockwerken verlegten
Förderbänder und die Mitnahme der Förderbehnlter mittels lialtreibung beim Umsetzen
auswirken. Ausserdem wird diese Art von Förderanlagen durch die an jeder Umlenkstelle
benötigten Umladeeinrichtungen erheblich verteuert.
-
Es sind weiterhin Förderanlagen der zweiten >vrt bekannt,
bei
denen Aufzugskabinen mit horizontalen Fördereinrichtungen, z.B. Hängebahnen, Transportfahrzeugen
wie hand-oder Elektrokarren, Schleppförderer u.s.w. kombiniert sind.
-
Bei der Anwendung von Hingebahnen für derartige Förderanlagen sind
die Hängebahnfahrwerke mit Absenkeinrichtungen ausgestattet, mittels welchen das
Fördergut zwecks Verbringens in die Aufzugskabine auf einen dieser zugeordneten
Transportwagen abgesenkt wird. Die an jedem Hängebahnfahrwerk vorhandenen Absenkeinrichtungen
sind ein zusätzlicher Aufwand, wodurch diese Förderanlagen erheblich verteuert werden.
-
Bei horizontaler Förderung mittels Hand- bzw. Elektrokarrens muss
das Umladen auf den Transportwagen der hufzugskabine von Hand erfolgen.
-
Es ist einerseits eine Aufzugskabine mit einer automatischen Be- und
Entladungseinrichtung bekannt, die einen Transportwagen mit Hubvorrichtung aufweist,
mittels welchem an der Fördergut-Umschlagstelle auf dem Fussboden abgestellte Paletten
oder anderes unterfahrbares Fördergut unterfahren, angehoben und in die wufzugskabine
gezogen wird. Soll das Fördergut jedoch unmittelbar von einem Transportfahrzeug
übernommen werden, so ist diese Einrichtung nicht ohne weiteres verwendbar.
-
Anderseits ist es bei anderen Anlagen bei denen keine Möglichkeit
des automatischen Be- und Entladens besteht sondern das Umladen von Hand erfolgt,
bekannt, die Aufzugskabine auf das Niveau der Ladefläche des Horizontal-Transportfahrzeuges
zu steuern.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine universale Förderanlage
für Horizontal- und Vertikaltransport vorzuschlagen, welche insbesondere die Nachteile
der letztgenannten Förderanlagen der zweiten Art nicht aufweist, sondern deren Vorteile
vereint und gemeinsam anwendet.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale: a) in vertikalen Aufzugs schächten geführte
Aufzugskabinen, b) einer in der Aufzugskabine mitfahrenden Be- und Entladungseinrichtung,
welche aus mindestens einem Transportwagen-besteht, der mittels-einer an einem Mitnehmer
des Transportwagens angreifenden, unter dem Boden der Aufzugskabine in einer Führung
umgelenkten,von einem mitfahrenden Antrieb angetriebenen knicksteifen Rollenkette
an einer Haltestelle nach zwei gegenüberliegenden Richtungen aus der Aufzugskabine
herausschiebbar bzw. in die Aufzugskabine hineinschiebbar ist, c) in stockwerkweise
übereinanderliegenden, die vertikalen Aufzugsschächte kreuzenden Horizontalschichten
angeordnete
Fördereinrichtungen, d) einer am Transportwagen vorhandenen
Hubvorrichtung, mittels welcher die Fördereinrichtungen bei aus der Aufzugskabine
herausgeschobenem Transportwagen be-bzw. entladbar sind und e) einer Aufzugskabinensteuerung,
mittels welcher die Aufzugskabine beim Umsetzen des Fördergutes an einer Fördergut-Umschlagstelle
auf das Niveau der Ladefläche der im Horizontalschacht angeordneten Fördereinrichtung
steuerbar ist.
-
Auf beiliegenden Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden. Es zeigen: F'.g.
1 einen Vertikalschnitt der erfindungsgemässen Förderanlage an einer Fördergut-Umschlagstelle
mit einer Hängebahn als Horizontal-Fördereinrichtung mit einem am Hängebahnfahrwerk
angehängten Container, Fig. 2 einen Vertikalschnitt der erfindungsgemässen Förderanlage
nach der Fig. 1 mit abgehängten, auf der Hubplattform des aus der Aufzugskabine
herausgefahrenen Trsnsportwagens abgesetzten Container,
Fig. 3
einen Vertikalschnitt der erfindungsgemässen Förderanlage an einer Fördergut-Umschlagstelle
mit einem nicht schienengebundenen Elektrofahrzeug als ilorizontalfördereinrichtung
während der Container-Uebernahme mittels des aus der Aufzugskabine herausgefahrenen
Transportwagens und Fig. 4 einen Vertikalschnitt der erfindungsgemsssen Förderanlage
an einer Fördergut-Umschlagstelle mit einem mittels eines Schleppförderers transportierten
fahrbaren Container vor der Uebernahme mittels des Transportwagens der Aufzugskabine.
-
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein vertikaler Auf zugsschacht b*R.eichnet,
in dem an einem Förderseil 2 eine an zwei gegenthrliegenden Seiten offene Aufzugskabine
3 aufgehängt ist.
-
Ein Horizontalschacht 4 kreuzt den Aufzugsschacht 1 und ist mit diesem
über den offenen Seiten der Aufzugskabine 3 gegenüberliegenden Schachtöffnungen
1.1, 1.2 verbunden. Die Schachtöffnungen 1.1, 1.2 sind mittels automatischen Schiebetüren
5, 6 verschliessbar. Im Fussboden 4.1 des Horizontalschachtes 4 und im Kabinenboden
3.1 sind parallel zueinander verlaufende Laufschienen 7 eingelegt, wobei auf den
Laufschienen 7 der Aufzugskabine 3 ein Transportwagen 8 einer automatischen Be-
und Entladungseinrichtung fahrbar angeordnet ist (Fig. 1). Die Be- und Entladungseinrichtung
ist bekannt und in der Schweizer Patentschrift Nr. 556 7'4;s eingehend
beschrieben.
ber Transportwagen 8 weist an seiner Unterseite einen Mitnehmer 9 auf, in dem eine
unter dem Kabinenboden 3.1 in einer Führung 10 umgelenkte knicksteife Rollenkette
11 mit ihren beiden Endgliedern eingeklinkt ist. Die Rollenkette 11 ist über zwei
synchron drehende Kettenräder 12 mittels eines mit der Aufzugskabine 3 mitfahrenden,
nicht weiter dargestellten Antriebes antreibbar.
-
Beim Herausfahren des Transportwagens 8 in der einen oder in der entgegengesetzten
Richtung, ist das jeweils vorn liegende Endglied beim Passieren des entsprechenden
Kettenrades 12 aus dem Mitnehmer 9 ausklinkbar bzw. beim Wiedereinfahren einklinkbar,
während das jeweils andere Endglied die Antriebskraft auf den Transportwagen 8 überträgt.
-
An jedem Ende der in der Aufzugskabine 3 verlegten Laufschienen 7
ist eine Brücke 13 angelenkt. Während der Fahrt der Aufzugskabine 3 befinden sich
die Brücken 13 in senkrechter Stellung. Bei einem Halt der hufzugskabine an einer
Fördergut-Umschlagstelle und nach dem Oeffnen der automatischen Schiebetüren 5 bzw.
6 werden beim Herausfahren des Transportwagens 8 die Brücken 13 mittels einer nicht
dargestellten Einrichtung in eine waagrechte Stellung heruntergeklappt, so dass
der Spalt zwischen dem Kabinenboden 3.1 und dem Fussboden 4.1, sowie eine durch
eventuell ungenaues Anhalten der Aufzugskabine 3 entstehende
Niveaudifferenz
überbrückt sind und ein gesichertes Herausfahren des Transportwagens 8 gewährleistet
ist.
-
An der Decke des Horizontaischachtes 4 sind Tragschienen 14 einer
Hängebahn befestigt, an welchen elektrisch angetriebene Hängebahnfahrwerke 15 geführt
sind. An einem Hangebahnfahrwerk 15 ist ein Container 16 aufgehängt (Fig. 1), der
bei Uebernahme an einer Fördergut-Umschlagstelle mittels einer nicht weiter beschriebenen
und dargestellten, automatisch gesteuerten Hubvorrichtung des'aus der Aufzugskabine
3 herausgeschobenen Transportwagens 8 vom Hängebahnfahrwerk 15 abgehängt wird (Fig.
2).
-
In der Fig. 3 sind 1 bis 13 die gleichen Teile wie in den Fig. 1 und
2. Ein einen mit Laufrollen 17.1 versehenen Container -17 transportierendes nichtschlenengebunaenes
Transportfahrzeug 18, z.B. ein Elektrokgrren, dessen Ladefläche >1 ebenfalls
Schienen 7 aufweist, ist an einerFördergut-Umschlagstelle abgestellt. Die Aufzugskabine
3 ist dabei mittels der Aufzugsteuerung in eine dem Niveau des Elektrokarrens 18
entsprechende Position gesteuert. Der Durchmesser der Laufrollen 17.1 ist so bemessen,
dass der Container 17 vom Transportwagen 8 unterfahren werden kann. Nach dem Unterfahren
des Containers 17 wird dieser zwecks Uebernahme mittels der Hubvorrichtung des Transportwagens
8 von der Ladefläche des Elektrokarrens 18 abgehoben.
-
In der Fg. 4 sind mit 1 bis 13 sowie 17 und 17.1 die gleichen Teile
wie in der Fig. 3 bezeichnet. An einer Fördergut Umschlagstelle ist ein mittels
eines nicht dargestellten Schleppfördererstransportierter, auf dem Fussboden 4.1
fahrender Container 17 abgestellt, dessen Uebernahme wie bereits unter Fig. 3 beschrieben
ebenfalls durch Unterfahren des Transportwagens 8 erfolgt.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Förderanlage nicht nur für Container verwendet werden kann, sondern auch
für keine Behälter benötigendes Fördergut, wie z.B. Paletten oder Spitalbetten,
geeignet ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mittels der Aufzugssteuerung
die Aufzugskabine und damit die automatische Be- und Entladungseinrichtung dem Niveau
des jeweils verwendeten Horizontalförderers angepasst werden kann.
-
Es liegt im Rahmen der Erfindung bei der Horizontalförderung anstelle
von Elektrokarren Handkarren zu verwenden oder mit Radern versehenes Fördergut,
wie z.B. Container, Spitalbetten, Spelsetransportwagen, ebenfalls von Hand zu verschieben.
Ferner kann man an den Bördergut-Umschlagstellen Speicher für ankommendes bzw. abgehendes
Fördergut anordnen, welche vom Vertikalförderer gesteuert werden.
-
L e e r s e i t e