DE2602314A1 - Verfahren zur herstellung eines flavonderivates - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines flavonderivatesInfo
- Publication number
- DE2602314A1 DE2602314A1 DE19762602314 DE2602314A DE2602314A1 DE 2602314 A1 DE2602314 A1 DE 2602314A1 DE 19762602314 DE19762602314 DE 19762602314 DE 2602314 A DE2602314 A DE 2602314A DE 2602314 A1 DE2602314 A1 DE 2602314A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- diosmin
- methanol
- hesperidin
- bromination
- acetylation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H17/00—Compounds containing heterocyclic radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H17/04—Heterocyclic radicals containing only oxygen as ring hetero atoms
- C07H17/06—Benzopyran radicals
- C07H17/065—Benzo[b]pyrans
- C07H17/07—Benzo[b]pyran-4-ones
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
- Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Ur. F. Zumstein sen. - Dr. E. Assmann Z D U Z »5 I H
Dr. R. Koenigsbarr,3r - Dip!. - Phys. R. Hckbsuer
Dipl. -Ing. F. Klir.gse sen - Dr. F. Zumstein jun.
Dipl. -Ing. F. Klir.gse sen - Dr. F. Zumstein jun.
Patentanwälte
8 München 2, BräuhausstraQe 4
Hommel Aktiengesellschaft 5 Adliswil (Schweiz)
Verfahren zur Herstellung eines Piavonderivates
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinem als Therapeutikum geeignetem Diosmin
(5,7j3'-Trihydroxy-4'-methoxyflavon-7-rhamnoglycosid, Summenformel: C00HCL ). Dabei handelt es sich um ein halbst) ~>d XZ)
(5,7j3'-Trihydroxy-4'-methoxyflavon-7-rhamnoglycosid, Summenformel: C00HCL ). Dabei handelt es sich um ein halbst) ~>d XZ)
synthetisches Verfahren ausgehend von als Naturprodukt
gewonnemem Hesperidin.
gewonnemem Hesperidin.
Diosmin ist ein natürlich vorkommendes Bioflavonoid, das
z.B. in Citrusfrüchten gefunden wird. Seine Anwendung als Venentonikum oder Leberschutzmittel ist bekannt.
z.B. in Citrusfrüchten gefunden wird. Seine Anwendung als Venentonikum oder Leberschutzmittel ist bekannt.
In der Literatur sind bisher mehrere Verfahren zur Gewinnung von Diosmin aus Hesperidin beschrieben worden. Die Autoren
stellten das Diosmin in kleinen Mengen zum Strukturbeweis des natürlich gewonnenen Diosmin her. Das nach den in der
Literatur beschriebene Verfahren.hergestellte Diosmin wird allgemein nur in geringer Ausbeute und Reinheit gewonnen.
609847/0863
Ein Verfahren zur Herstellung von Diosmin im industriellen
Massstab zur Anwendung des Flavonoids als Therapeutikum ist
bisher nirgends beschrieben worden.
Aufgabe der Erfindung war es somit, ein Verfahren zu entwickeln, das - zum Unterschied zu den bereits bekannten Methoden
- sowohl eine wirtschaftliche Herstellung des Produktes wie auch eine genügende Reinheit zur therapeutischen
Anwendung ermöglicht.
Die Wirtschaftlichkeit der Herstellung misst sich an den Kosten des reinen Naturproduktes, dessen Gewinnung aus Pflanzen
relativ teuer ist. Die Reinheit des Präparates wird hauptsächlich durch Vorliegen von Bromderivaten im Endprodukt
beeinträchtigt.
Das nach den publizierten Methoden hergestellte Diosmin ist immer mit verschiedenen Nebenprodukten, z.B. Hesperidin, verunreinigt
und enthält 1 bis 2 % gebundenes Brom. Es ist selbstverständlich, dass so verunreinigtes Diosmin für die
therapeutische Anwendung unbrauchbar ist, da es, wie im chronischen Toxizitätsversuch beim Tier nachgewiesen, schädigende
Eigenschaften aufweisen kann.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe gelingt durch das erfindungsgemässe Verfahren, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass man Hesperidin acetyliert, wobei man das Portschreiten der Acetylierungsreaktion mittels UV-Absorption
beobachtet und so lange fortsetzt, bis die zunächst bei 264 bis 280 nm auftretende Bande verschwindet
und dafür ein neues Maximum bei 330 nm erscheint, dass man anschliessend das Acetylxerungsprodukt bromiert, das erhaltene
Bromierungsprodukt hydrolysiert und das erhaltene Pro-
609847/086 3
dukt nach einmaligem Umfallen isoliert, wobei Diosmin mit
einem Bromgehalt von weniger als 0,1 % erhalten wird.
Auf diese Weise wird eine bedeutende Steigerung der Rohausbeute von Diosmin erreicht. Sie beträgt 65 bis 80 % der
Theorie, während bei den bekannten Verfahren nur eine Ausbeute von etwa 40 % der Theorie erzielt wird, wie aus den Literaturangaben
hervorgeht. Dies ist vorallem deshalb bedeutungsvoll, weil die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
einen wesentlich geringeren Arbeits-,'Material- und Energieaufwand erfordert , wodurch eine bisher nicht erreichte Wirtschaftlichkeit
erzielt wird.
Ausserdem gelingt es mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens, den Bromgehalt des Endproduktes auf weniger als 0,1
% herabzusetzen, während er bei den nach den bekannten Verfahren erhältlichen Produkten 1 bis 2 % beträgt. Durch
den erfindungsgemäss zu erreichenden niedrigen Bromgehalt
wird aber die therapeutische Verwendung des Produktes überhaupt erst ermöglicht.
Pur die Gewinnung eines nahezu bromfreien Endproduktes ist
es wichtig, die Schutzacetylierung sorgfältig auszuführen und die angegebenen Bedingungen genau einzuhalten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist, dass der hohe Reinheitsgrad und die ausgezeichneten Ausbeuten
nicht nur im Laboratorium, sondern auch bei Betriebsbedingungen im technischen Massstab erhalten werden.
Folgende Autoren haben sich bisher au'S wissenschaftlichen
Gründen (Strukturaufklärung) mit der Herstellung von Diosmin
aus Hesperidin befasst:
609 8 47/0863
26023U
Erstmals wurde Diosmin von O.A. Oesterle und G. Wander, HeIv. Chim. Acta, _8, 519 bis 536 (1925) beschrieben.
Bereits früher haben Kostanecki et al., Ber. 3_2_9 326 (1899);
Ber. 33, 326 (1900); Ber. 37., 2634 (1904) Flavanone durch
Bromierung in Schwefelkohlenstoff und durch Abspaltung von Bromwasserstoff mittels alkoholischer Kalilauge in Flavone
umgesetzt.
G. Zemplen und R. Bognär, Ber. £6, 452 (1943) haben Hesperidinacetat
in Chloroform unter UV-Bestrahlung bromiert und mit alkoholischer Lauge dehydrobromiert und deacetyliert. Ihre
Ausbeute an Diosmin betrug 37 %*
N. Narasimhachari und T.R. Seshadri, Proc. Indian Acad. Sei.,
30 A a 151 bis 62 (1949) stellten Flavone durch Dehydrierung
mit Jod und Natriumacetat in alkoholischer Lösung der Flavanone her. Für Diosmin wurde keine Ausbeute angegeben.
Erstmals verwendeten N.B. Lorette et al., J. Org. Chem. 16,
930 bis 933 (1951) N-Bromsuccinimid bzw. Pyridin-bromid-perbromid
zur Bromierung von Hesperidinacetat in Chloroform mit Benzoylperoxyd als Katalysator. Ihre Ausbeute betrug 44 %9
bezogen auf eingesetztes Hesperidinacetat.
Zum Vergleich mit natürlichem Diosmin synthetisierte R. M. Horowitz, J. Org. Chem., 21, 1184 bis 1185 (1956) aus Hesperidin
nach N. B. Lorette und bemerkte dazu:
"Obwohl eine bequeme Methode, ist die Ausbeute niedrig und das Diosmin enthält eine geringe Menge^ eines Bromderivates".
Zum Nachweis von Diosmin in Galium mollugo Lin. arbeiteten J. Polonia und M. A. Polonia, Anais da Faculdade de Farmacia
609847/0863
do Porto, 27_, 1 bis 22 (1967) ebenfalls nach N. B. Lorette
und erhielten aus Hesperidin eine Ausbeute von 39>6 % an
Diosmin.
6 0 9847/0863
26023U
Eine Mischung von 72 g Hesperidin, 288 ml Essigsäureanhydrid
und 300 ml Eisessig wurde mit 15 ml Pyridin als Katalysator während 144 Stunden am Rückfluss gekocht, bis bei der Kontrolle
der Umsetzung die Bande bei 264 bis 280 nm verschwunden
war, und bei 330 nm ein neues Maximum auftrat. Am Rotationsverdampfer
wurde darauf das Reaktionsgemisch im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wurde in 1200 ml Essigester aufgenommen, mit 20 ml Aethanol versetzt und 1 Stunde unter Rückfluss gekocht.
Die Lösung wurde filtriert und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wurde im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Ausbeute
107, 5 g.
35,8 g davon wurden darauf in 280 ml Eisessig gelöst und mit
einer Lösung von 6,05 g Brom in 30 ml Eisessig bromiert.
Anschliessend wurde mit dem Rotationsverdampfer zur Trockne eingeengt, wobei ein Rückstand von 4l,8 g erhalten wurde.
Dieser wurde in 150 ml Methanol gelöst, mit einer Lösung von
36 g Natriumhydroxyd in I80 ml Wasser versetzt und 1 Stunde
bei 50°C gerührt.
Das Diosmin wurde durch Zugabe von 120 ml Eisessig und Rühren
bei 70 C während einer halben Stunde ausgefällt. Der Niederschlag wurde auf einer Nutsche filtriert, mit Methanol,
Wasser und nochmals Methanol gewaschen und bei 60 C im Trok-, kenschrank getrocknet. Roh-Ausbeute: 17,0 g entsprechend
71 % Ausbeute. Bromgehalt 0,51 %.
10 g des so erhaltenen Diosmins wurden in einer Lösung von
24 g Natriumhydroxyd in 120 ml Wasser gelöst, mit 100 ml
Methanol und 100 ml Pyridin versetzt und 1 Stunde bei 50°C
609847/0863
geführt. Das Diosmin wurde durch Zugabe von 100 ml Eisessig
und 30 Minuten Rühren bei 70°C ausgefällt, filtriert und mit Methanol und Wasser und nochmals Methanol gewaschen. Nach
dem Trocknen bei 60 C ergab sich eine Rein-Ausbeute von 9,2 g Diosmin (65 % auf eingesetztes Hesperidin berechnet),
mit einem Bromgehalt von 0,07 %·
Eine Mischung von 72 g Hesperidin, 288 ml Essigsäureanhydrid und 300 ml Eisessig wurde mit 150 ml Pyridin als Katalysatur
am Rückfluss gekocht, bis bei der Kontrolle mit dem Spektralphotometer die Bande bei 261I bis 280 nm verschwunden
war und ein neues Maximum bei 330 nm auftrat, was nach 86 Stunden der Fall war.. Dann wurde am Rotationsverdampfer zur
Trockne eingedampft, der Rückstand in 1000 ml Essigester gelöst und nach Zugabe von 20 ml Aethanol 2 Stunden am Rückfluss
gekocht.
Nach dem Filtrieren wurde der Essigester abdestilliert und der Rückstand im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Ausbeute
105,5 g.
25 g dieses Acetylierungs-Zwischenproduktes wurden in 200 ml
Essigester gelöst und mit einer Lösung von 4,35 g Brom in 50 ml Essigester bromiert. Die erhaltene Lösung wurde zur
Trockne eingedampft, der Rückstand in 100 ml Methanol gelöst und mit einer Lösung von 25 g Natriumhydroxyd in 130 ml
Wasser versetzt. Nach einer Stunde Rühren bei 5O0C wurden
100 ml Eisessig zugegeben und auf 70°C erhitzt, um das Diosmin auszufällen. Nach dem Abnutsehen ;und Auswaschen, wie in
Beispiel 1 beschrieben, und Trocknen bei 60°C, ergab sich eine Roh-Ausbeute von 11,6 g entsprechend 68,2 %.
609847/0863
26023U
Die Reinigung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben.
Eine Mischung von 72 g Hesperidin, 300 ml Essigsäureanhydrid
und 150 ml Eisessig wurden mit 75 ml Pyridin als Katalysator
am Rückfluss gekocht, bis bei der Kontrolle mit dem Spektralphotometer das Verschwinden der Bande bei 264 bis 280 nm
und das Auftreten eines neuen Maximums bei 330 nm, die vollständige Umsetzung anzeigte, was nach 23 Stunden der Fall
war.
Die Lösung wurde darauf in drei Teile geteilt und ein Teil zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde in 150 ml
Aethylenchlorid aufgenommen und mit einer Lösung von 6,7 g
Brom in 50 ml Aethylenchlorid bromiert. Dann wurden 100 ml Methanol und 200 ml einer Mischung von konzentriertem Natronlauge-Wasser
(Mischungsverhältnis 1:1) zugegeben und 30 Minuten bei
45 C gerührt. Anschliessend wurde mit Eisessig das pH auf 5,6 eingestellt,
auf 70 C erwärmt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt.
Dann wurde abgenutscht und mit Methanol, Wasser und nochmals Methanol ausgewaschen. Nach dem Trocknen bei 60°C
ergab sich eine Roh-Ausbeute von 16,0 g Diosmin entsprechend 67 % der Theorie (berechnet auf eingesetztes Hesperidin).
Die Reinigung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben.
Eine Mischung von 24 g Hesperidin, 100 ml Eisessig und ml Essigsäureanhydrid wurde mit l6 g Natriumacetat kristallisiert
am Rückfluss gekocht, bis bei der Kontrolle mit dem Spektralphotometer das Verschwinden der Bande bei 264 bis
280 nm und das Auftreten eines neuen Maximums bei 330 nm,
609847/0863
die Vollständigkeit der Umsetzung anzeigte, was nach 21 Stunden der Fall war. Die Mischung wurde am Vakuum zur Trockne
eingedampft und der Rückstand mit 100 ml Aethylenchlorid gekocht. Das ungelöste Natriumacetat wurde abfiltriert und
direkt in der Lösung mit 6,05 g Brom (gelöst in 50 ml Aethylenchlorid) bromiert. Dann wurden l60 ml Methanol,
100 ml konzentrierte Natronlauge und 100 ml Wasser zugegeben und 45 Minuten bei 50°C gerührt. Anschliessend wurde im
Scheidetrichter das Aethylenchlorid abgetrennt. Die wässrige Schicht wurde durch Destillation vom Methanol befreit und
mit l60 ml Pyridin versetzt. Mit Essigsäure wurde durch Einstellen des pH auf 5j8 das Diosmin ausgefällt.
Die erhaltene Suspension wurde 30 Minuten lang bei 70 C
gerührt und nach dem Abkühlen abgenutscht. Nach dem Auswaschen mit Methanol und Wasser und nochmals Methanol und
Trocknen bei 60 C erhielt man 15,7 g Roh-Diosmin entsprechend 65,5 % der Theorie mit einem Bromgehalt von 0,22 %.
Durch Umfallen von 10 g des so erhaltenen Diosmin durch
Lösen in 50 ml 10-^iger Natronlauge, Zugabe von 50 ml Pyridin,
Rühren während einer Stunde bei 50 C, Fällen mit Eisessig und Waschen mit Methanol und Wasser und Trocknen bei
60 C, wurden 9,8 g reines Diosmii
Bromgehalt von 0,063 % erhalten.
Bromgehalt von 0,063 % erhalten.
60 C, wurden 9,8 g reines Diosmin (64 % Ausbeute) mit einem
48 g Hesperidin, 320 g Essigsäureanhydrid und 6 g Kaliumacetat wurden am Rückfluss gekocht bis, wie in den Beispielen
1 bis 4 beschrieben, die vollständige·-Umsetzung festgestellt
werden konnte, was nach 5 Stunden der Fall war. Durch die Probeentnahme hatte sich das Gesamtgewicht des Ansatzes auf
6098A7/0863
26023U
- 10 -
355,5 g vermindert. Davon wurden 177,7 g im Rotationsverdampfer
zur Trockne eingedampft und dann bis zur vollständigen Lösung mit 250 ml Aethylenchlorid gekocht. Diese Lösung wurde,
ohne das Kaliumacetat vorher zu entfernen, mit 6,05 g Brom in 50 ml Aethylenchlorid bromiert. Dann wurden l60 ml
Methanol und 200 ml einer Mischung konzentrierte Natronlauge/ Wasser (Mischungsverhältnis 1:1) zugegeben und während einer
Stunde bei 50 C gerührt. Im Scheidetrichter wurde darauf das Aethylenchlorid abgetrennt, die wässrige Lösung mit 160 ml
Pyridin versetzt und mit Eisessig auf pH 7 eingestellt. Zur Ausfällung wurde auf 70 C erhitzt und 30 Minuten bei dieser
Temperatur gerührt. Nach dem Abkühlen wurde das Diosmin abgenutscht,
zuerst mit Methanol/Wasser (Mischungsverhältnis
1:1), dann mit Wasser und zuletzt mit Methanol gewaschen und bei 60 C getrocknet. Es ergab sich eine Ausbeute von 18,0 g
Roh-Diosmin entsprechend 79»3 % der Theorie. Der Bromgehalt
betrug 0,19 %.
In einer Gusseisenapparatur mit Emailauskleidung wurden 30
kg Hesperidin mit 200 kg Essigsäureanhydrid und 21 kg kristallisiertem Natriumacetat als Katalysator während 17 Stunden
am Rückfluss gekocht (Kontrolle wie in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben). Dann wurde unter ständigem Rühren unter
Vakuum zur Trockne eingedampft. Darauf wurde 153 kg Aethylenchlorid zugegeben und 1 Stunde am Rückfluss gekocht. Nach
dem Abkühlen wurde in einer Zentrifuge das Natriumacetat abgetrennt. Die klare Lösung wurde wieder in die Emailapparatur
gegeben und mit 7,56 kg Brom, in 10 £ Aethylenchlorid gelöst, bromiert. Hierauf wurden 100 £ Methanol, 100 £ Wasser
und 90 A konzentrierte Natronlauge zugegeben und 1 Stunde
lang bei 50 C gerührt. Dann wurde der Rührer abgestellt und gekühlt.
609847/0863
Nach einer Stunde wurde die Aethylenchloridschicht abgelassen. Nach dem Abdestillieren des Methanols aus der wässrigen Lösung
wurden 107 A Pyridin zugegeben und mit Eisessig ein pH von 7,2'eingestellt. Die so erhaltene Ausfällung von
Diosmin wurde 30 Minuten lang bei 700C gerührt und anschliessend
abgekühlt. Das Diosmin wurde darauf auf einer Zentrifuge von der Mutterlauge befreit.
Das Roh-Diosmin wurde in 60 i Methanol-Wasser (Mischungsverhältnis
1:1) dispergiert und nochmals zentrifugiert. Darauf wurde das noch feuchte Diosmin in einer Mischung von 30,5 &
konzentrierter Natronlauge, 83 £ Wasser und 100 I Isopropylalkohol
gelöst und 1 Stunde bei 500C gerührt. Dann wurde mit Essigsäure durch Einstellen auf pH 790 das Rein-Diosmin
ausgefällt, 30 Minuten auf 70°C erwärmt und nach dem Abkühlen zentrifugiert. Das Diosmin wurde zuerst in einer Mischung
von 20 SL Wasser und 60 SL Methanol dispergiert und zentrifugiert,
dann in 100 £ Methanol dispergiert, zentrifugiert und dann bei 60 C getrocknet. Diosmin Rein-Ausbeute 18,8 kg entsprechend
63 % der Theorie, berechnet auf eingesetztes Hesperidin. Brom-Gehalt 0,09 %·
609847/0863
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von reinem als Therapeutikum geeignetes
Diosmin, dadurch gekennzeichnet, dass man Hesperidin acetyliert, wobei man das Portschreiten der Acetylierungsreaktion
mittels UV-Absorption beobachtet und so lange fortsetzt, bis die zunächst bei 26k bis 280 nm auftretende
Bande verschwindet und dafür ein neues Maximum bei 330 nm
erscheint, dass man anschliessend das Acetylierungsprodukt
bromiert, das erhaltene Bromierungsprodukt hydrolysiert und das erhaltene Produkt nach einmaligem Umfallen isoliert,
wobei Diosmin mit einem Bromgehalt von weniger als 0,1 %
erhalten wird.
Bande verschwindet und dafür ein neues Maximum bei 330 nm
erscheint, dass man anschliessend das Acetylierungsprodukt
bromiert, das erhaltene Bromierungsprodukt hydrolysiert und das erhaltene Produkt nach einmaligem Umfallen isoliert,
wobei Diosmin mit einem Bromgehalt von weniger als 0,1 %
erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Pyridin als Acetylierungskatalysator verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Natriumacetat als Acetylierungskatalysator verwendet.
1I. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
Kaliumacetat als Acetylierungskatalysator verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel für die Bromierung Essigester verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel für die Bromierung Aethylenchlorid verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch^gekennzeichnet, dass man
als Lösungsmittel für die Bromierung Eisessig verwendet.
609847/0863
8. Verfahren nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Zusatz bei der Ausfällung des Diosmins Pyridin zusetzt.
609847/0863
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH633575A CH602778A5 (de) | 1975-05-16 | 1975-05-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2602314A1 true DE2602314A1 (de) | 1976-11-18 |
DE2602314B2 DE2602314B2 (de) | 1978-01-12 |
DE2602314C3 DE2602314C3 (de) | 1978-09-21 |
Family
ID=4307919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2602314A Expired DE2602314C3 (de) | 1975-05-16 | 1976-01-22 | Verfahren zur Herstellung von reinem Diosmin |
Country Status (15)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4078137A (de) |
JP (1) | JPS51141873A (de) |
AT (1) | AT359211B (de) |
AU (1) | AU507739B2 (de) |
BE (1) | BE841849A (de) |
CA (1) | CA1037032A (de) |
CH (1) | CH602778A5 (de) |
DE (1) | DE2602314C3 (de) |
DK (1) | DK215576A (de) |
ES (1) | ES440065A1 (de) |
FI (1) | FI61314C (de) |
FR (1) | FR2311028A1 (de) |
NO (1) | NO142786C (de) |
PH (1) | PH12748A (de) |
SE (1) | SE431094B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000015174A3 (en) * | 1998-09-15 | 2000-07-13 | Korea Inst Sci & Tech | Bioflavonoid as blood glucose level lowering agent |
EP3053930A1 (de) | 2015-02-03 | 2016-08-10 | Interquim, S.A. | Verfahren zur Herstellung von Diosmin |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES465156A1 (es) * | 1977-12-16 | 1978-10-01 | Merck Quimica S A | Procedimiento para preparar glicosidos con un aglicon insa- turado. |
JPS5843448U (ja) * | 1981-09-19 | 1983-03-23 | 大正製薬株式会社 | 救急絆創膏包装袋 |
RU2481353C1 (ru) * | 2011-12-22 | 2013-05-10 | Закрытое акционерное общество "Активный Компонент" | Промышленный способ получения фармакопейного диосмина и его кристаллическая форма (варианты) |
CN104945454A (zh) * | 2015-02-02 | 2015-09-30 | 李玉山 | 一种纯净微粒化地奥司明制备方法 |
AR122887A1 (es) | 2020-07-09 | 2022-10-12 | Servier Lab | Procedimiento de preparación de la diosmina |
AR126366A1 (es) | 2021-07-06 | 2023-10-11 | Servier Lab | Procedimiento para la preparación de diosmina y de fracción flavonoica |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DK113988B (da) * | 1960-09-15 | 1969-05-19 | Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszet | Fremgangsmåde til fremstilling af 1,6-dibrom-1,6-didesoxy-D-mannitol. |
GB1179019A (en) * | 1967-05-23 | 1970-01-28 | Produits Chimique Soc Et | Polynicotinic Esters of Flavonoids |
US3661890A (en) * | 1970-03-10 | 1972-05-09 | Us Agriculture | Preparation of quercetin derivatives |
-
1975
- 1975-05-16 CH CH633575A patent/CH602778A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-08-06 ES ES440065A patent/ES440065A1/es not_active Expired
-
1976
- 1976-01-22 DE DE2602314A patent/DE2602314C3/de not_active Expired
- 1976-04-28 JP JP51049376A patent/JPS51141873A/ja active Granted
- 1976-05-06 AT AT331976A patent/AT359211B/de not_active IP Right Cessation
- 1976-05-06 US US05/683,790 patent/US4078137A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-05-11 CA CA252,192A patent/CA1037032A/en not_active Expired
- 1976-05-12 FR FR7614208A patent/FR2311028A1/fr active Granted
- 1976-05-13 DK DK215576A patent/DK215576A/da not_active Application Discontinuation
- 1976-05-14 FI FI761363A patent/FI61314C/fi not_active IP Right Cessation
- 1976-05-14 PH PH18434A patent/PH12748A/en unknown
- 1976-05-14 AU AU13936/76A patent/AU507739B2/en not_active Expired
- 1976-05-14 SE SE7605537A patent/SE431094B/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-05-14 BE BE167048A patent/BE841849A/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-05-14 NO NO761678A patent/NO142786C/no unknown
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000015174A3 (en) * | 1998-09-15 | 2000-07-13 | Korea Inst Sci & Tech | Bioflavonoid as blood glucose level lowering agent |
EP3053930A1 (de) | 2015-02-03 | 2016-08-10 | Interquim, S.A. | Verfahren zur Herstellung von Diosmin |
US10287310B2 (en) | 2015-02-03 | 2019-05-14 | Interquim, S.A. | Process for the preparation of diosmin |
US10711025B2 (en) | 2015-02-03 | 2020-07-14 | Interquim, S.A. | Process for the preparation of diosmin |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NO142786B (no) | 1980-07-07 |
FR2311028B1 (de) | 1979-04-27 |
ES440065A1 (es) | 1977-02-16 |
DE2602314B2 (de) | 1978-01-12 |
AU507739B2 (en) | 1980-02-28 |
NO142786C (no) | 1980-10-15 |
FI761363A (de) | 1976-11-17 |
SE7605537L (sv) | 1976-11-17 |
AU1393676A (en) | 1977-11-17 |
ATA331976A (de) | 1980-03-15 |
CH602778A5 (de) | 1978-07-31 |
BE841849A (fr) | 1976-11-16 |
AT359211B (de) | 1980-10-27 |
DK215576A (da) | 1976-11-17 |
SE431094B (sv) | 1984-01-16 |
US4078137A (en) | 1978-03-07 |
FR2311028A1 (fr) | 1976-12-10 |
NO761678L (de) | 1976-11-17 |
FI61314B (fi) | 1982-03-31 |
CA1037032A (en) | 1978-08-22 |
DE2602314C3 (de) | 1978-09-21 |
FI61314C (fi) | 1982-07-12 |
JPS558517B2 (de) | 1980-03-04 |
PH12748A (en) | 1979-08-09 |
JPS51141873A (en) | 1976-12-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2743920C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von dl-α-Tocopherol | |
EP1771433B1 (de) | Verfahren zur isolierung von alpha-mangostin | |
DE2602314A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines flavonderivates | |
CH620453A5 (de) | ||
DE3537207A1 (de) | Chalkonderivate | |
Morgan et al. | Ethyl Hydrogen DL-Galactarate and Ethyl DL-Galactarate Lactone, and Their Conversion to a Derivative of α-Pyrone1 | |
DE1288602B (de) | Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen | |
AT253704B (de) | Verfahren zur Herstellung des neuen 7α-Methyl-16α-hydroxy-östrons und seines 3, 16-Diacetates | |
DE1668598A1 (de) | Verfahren zur Herstellung neuer optisch aktiver Verbindungen bicyclischer Struktur | |
DE1793596C3 (de) | 13-Alkyl-gona-l,3,(10)-triene. Ausscheidung aus: 1443123 | |
DE757928C (de) | Verfahren zur Herstellung von Chromanverbindungen | |
AT209007B (de) | Verfahren zur Herstellung von 9 α-Halogen-4-pregnen-16 α, 17 α,21-triol-3, 11, 20-trionen und ihren Estern | |
DE873700C (de) | Verfahren zur Darstellung von Androstenol-(17)-onen-(3) bzw. deren Derivaten | |
DE883897C (de) | Verfahren zur Herstellung von 17-(ª‡)-Oxy-20-ketopregnanen | |
AT200152B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen 4-Oxo-2-(halogenalkyl)-2, 3-dihydro-[benzo-1, 3-oxazinen] | |
AT224128B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Phosphorsäureestern | |
AT233174B (de) | Verfahren zur Herstellung von 3-Keto-Δ4, 6-10(α)-methylsteroiden | |
CH281597A (de) | Verfahren zur Herstellung eines Anhydro-corticosterons. | |
DE940587C (de) | Verfahren zur Herstellung von in 7 (8)-Stellung ungesaettigten 11-Ketosteroiden bzw.von in 8 (9)-Stellung ungesaettigten 11-Ketosteroiden | |
DE956307C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylgruppen enthaltenden Naphthodianthronderivaten | |
DE1292143B (de) | Verfahren zur Reinigung von rohem 1,2-Diphenyl-3,5-dioxo-4-(3'-oxobutyl)-pyrazolidin | |
DD298997A7 (de) | Verfahren zur reinigung von rohdigoxin | |
DE1910989A1 (de) | Plicatinsaeureester | |
DE1038038B (de) | Verfahren zur Herstellung der 3ª‡-Succinoxy-11-oxy-12-keto-9(11)-cholensaeure und ihrer Salze | |
CH390910A (de) | Verfahren zur Herstellung von 19-Nor- 5-androsten-3B,17B-diolen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |