DE2551421B2 - Hydrostatischer radialkolbenmotor - Google Patents
Hydrostatischer radialkolbenmotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydrostatischen Radialkolbenmotor mit mit der Abtriebswelle umlaufendem
Zylinderblock und axialer Zuführung und Abführung des Druckmittels über einen axial beweglich
gelagerten, nicht umlaufenden Steuerspiegelkörper.
Dieser bekannte Radialkolbenmotor (US-PS 11 131) dient zum Antrieb eines Treibrades eines
Fahrzeuges und kann im Bedarfsfall nicht plötzlich abgebremst werden, weshalb zum Bremsen eines mit
einem derartigen Radialkolbenmotor ausgestatteten Fahrzeuges getrennte Bremsmittel erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hydrostatischen Radialkolbenmotor nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1 mit einer im Gehäuse des Motors ausgebildeten Reibungsbremse
auszustatten. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sowohl eine Gehäuseendplatte als auch der Zylinderblock
mit je einer Bremsfläche versehen sind und der Zylinderblock auf der Abtriebswelle wahlweise zwischen
einer Bremsstellung, in der die Bremsflächen gegeneinander liegen, und einer Arbeitsstellung, in der
die Bremsflächen zueinander Abstand aufweisen, verschiebbar ist.
Auf diese Weise kann im Bedarfsfall der Antrieb und
der Radialkolbenmotor leicht abgebremst werden, wobei die Verschiebung des Zylinderblockes in die
Bremsstellung beispielsweise einfach durch Niedertreten eines Pedals erfolgen kann.
Das Verschieben kann mechanisch oder auch hydraulisch erfolgen. Vorzugsweise ist der Zylinderblock
über einen hydraulisch beaufschlagbaren, ringförmig ausgebildeten und koaxial zur Abtriebswelle
angeordneten Andrückkolben verschiebbar.
Hierzu ist zwischen Zylinderblock und Andrückkolben eine ringförmige Druckplatte vorgesehen.
ίο Die Wirkung des hydraulisch beaufschlagbaren
Zylinders kann noch dadurch verstärkt werden, daß Kolben, Gehäuse und Zylinderblock in der Bremsstellung
einen Druckraum bilden, in dem Lecköl gesammelt wird und auf den Zylinderblock wirkt. Um zu
verhindern, daß sich der Zylinderblock von selbst in seine Bremsstellung verschiebt, ist er entgegen der
Wirkung einer Feder in die Bremsstellung verschiebbar, wobei in der Bremsstellung der Druck der Feder
abbaubar ist.
Zweckmäßig ist die Feder aus einem hydraulisch beaufschlagbaren, auf den Zylinderblock wirkenden
Gegenkolben gebildet.
Statt der Verschiebung des Zylinderblockes über einen Andrückkolben kann auch in der Druckleitung für
den Gegenkolben ein Entlüftungsventil vorgesehen sein. In der Zeichnung sind zwei nachfolgend näher
erläuterte Ausführungsbeispiele des Radialkolbenmotors nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Radialkolbenmotor im Querschnitt,
Fig. 1 einen Radialkolbenmotor im Querschnitt,
Fig. 2 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 1, jedoch
eine andere Ausführung für die Betätigung der Bremsmittel.
In der Zeichnung ist mit 10 ein Radialkolbenmotor bezeichnet, der im einzelnen eine Gehäuseendplatte 12,
J5 einen Mittelteil 14 und eine Endplatte 16 aufweist. Die
Gehäuseendplatte 12 und die Endplatte 16 sind mit demi
Mittelteil des Gehäuses über Schrauben 18 verbunden! und bilden somit eine Antriebskammer 20. Eine
Abtriebswelle 22 ist in dem Gehäuse über Lager 24 und 26 gelagert, und ihr eines Ende ragt aus dem Gehäuse
hinaus und endet in einem Flanschteil 28, das mit einer Radnabe oder dergleichen verbunden werden kann.
Wie aus der Zeichnung ferner hervorgeht, so ist auf der Abtriebswelle 22 ein Zylinderblock 30 über einen
Keil 32 axial verschiebbar, jedoch undrehbar gelagert. Der Zylinderblock 30 ist mit einer Vielzahl von radial
sich erstreckenden und nach außen offenen Zylinderbohrungen 34 und einer Vielzahl von Kolben 36
versehen, die in der Zylinderbohrung hin und her gehen und aus dieser überstehen. In der Zeichnung ist lediglich
eine Zylinderbohrung mit einem Kolben dargestellt. Die aas Hen Zylinderbohrungen überstehenden Enden eines
jeden Kolbens 36 sind mit einer Welle 38 versehen, die ihrerseits beiderseits des Kolbens je eine Rolle 40
lagern. Die Rollen 40 wiederum liegen gegen einen Exzenterring 42 an, der die innere Oberfläche des
Mittelteils des Gehäuses bildet. Die Oberfläche des Exzenterringes ist sinusförmig ausgebildet und beispielsweise
in der US-PS 35 11 131 beschrieben.
bO Die Endplatte 16 des Gehäuses des Radialkolbenmotors
10 ist mit einem Ringraum 44 versehen, in dem ein Steuerspiegelkörper 46 verschiebbar angeordnet ist.
Letzterer ist mit einer Vielzahl von Kanälen 48 und 50 ausgerüstet, die bei der Relativbewegung zwischen dem
hr> Gehäuse des Radialkolbenmotors 10 und dem Zylinderblock
wechselseitig mit Axialkanälen 52 in Deckung kommen, die sich von den inneren Enden der
Zylinderbohrung 34 aus zu dem axialen Ende des
Zylinderblockes erstrecken. Die Kanäle 48 kommen gleichfalls mit einer öffnung 54 in dem Gehäuse des
Radialkolbenmotors 10 über einen Kanal 36 in Verbindung, während die Kanäle 50 mit einer öffnung
58 in dem Gehäuse des Radialkolbenmotors über einen Kanal 60 in Verbindung kommen. Wie schtmatisch in
F i g. 1 dargestellt ist, so stehen die öffnungen 54 und 58 über ein Ventil 62 mit einer Pumpe 64 und einem
Sammelbehälter 66 in Verbindung. Bei einer Drehrichtung des Radialkolbenmotors, beispielsweise in der
Vorwärtsrichtung, dient die öffnung 58 als Saugöffnung,
wobei die öffnung 54 die Auslaßöffnung ist, während in der anderen Drehrichtung des Radialkolbenmotors die
öffnung 58 die Auslaßöffnung und die öffnung 54 die Saugöffnung sein wird.
Der Steuerspiegelkörper 46 ist verschiebbar in dem Ringraum 44 angeordnet und wird in Richtung auf den
Zylinderblock über Federn 68 gedruckt. Das innere Ende des Steuerspiegelkörpers 46 und das innere Ende
des Ringraumes 44, und zwar in einem Bereich, in dem der Kanal 60 in den Ringräum 44 einmündet, bilden eine
sich ausdehnende Druckkammer, die, wenn die öffnung 58 als Saugöffnung dient, die Federn 68 darin
unterstützt, den Steuerspiegelkörper 46 gegen die Oberfläche des Zylinderblockes 30 zu drücken.
Gleichermaßen bildet der Steuerspiegelkörper 46 und der Ringraum 44 in dem Bereich, in dem der Kanal 56 in
den Ringraum 44 einmündet, eine sich ausdehnende Druckkammer, die, wenn die öffnung 54 als Saugöffnung
dient, die Feder 68 darin unterstützt, den Steuerspiegelkörper 46 gegen die Oberfläche des
Zylinderblockes 30 zu halten. Ein ringförmig ausgebildeter Gegenkolben 70 bildet ein hydrostatisches Lager
und ist verschiebbar in einem Ringraum 72 angeordnet, der wiederum in die Gehäuseendplatte 12 eingearbeitet
ist. Der ringförmige Gegenkolben 70 wirkt normalerweise auf die radiale Oberfläche oder das axiale Ende
des Zylinderblockes 30, und zwar an der dem Steuerspiegelkörper 46 gegenüberliegenden Seite, und
soll verhindern, daß die von dem Steuerspiegelkörper 46 auf den Zylinderblock 30 ausgeübte Kraft den
Zylinderblock mit Bezug auf F i g. 1 nach links verschiebt. Das innere Ende des Ringraumes 72 steht
mit dem Kanal 56 über Kanäle 74, 76 und 78 in der Endplatte 16, einem Kanal 80 in dem Mittelteil 14 und
einem Kanal 82 in der Gehäuseendplatte 12 in Verbindung. Das innere Ende des Ringsraumes 72 steht
ebenfalls mit dem Kanai 60 über einen Kanal 84 in Verbindung, der ebenfalls mit dem Kanal 76 verbunden
ist. Rückschlagventile 86 und 88 in den Kanälen 74 und 84 verhindern eine Flüssigkeitsverbindung zwischen den
Kanälen 56 und 60.
Der bisher beschriebene Radialkolbenmotor arbeitet wie ein herkömmlicher Radialkolbenmotor mit Exzenterring-Steuerung.
Im einzelnen wird, wenn Druckflüssigkeit durch die öffnung 58 gelangt, diese durch die
Kanäle 50 in dem Steuerspiegelkörper 46 zu den Kolben gelangen, wobei der Anfangskolben eingefahren ist. Die
Kraft zwischen dem Kolben und dem Exzenterring wird dann dazu führen, daß der Zylinderblock 30 umläuft und
die Abtriebswelle 22 mit Bezug auf das Gehäuse des Radialkolbenmotors 10 antreibt. Flüssigkeit in den
Zylinderbohrungen, deren Kolben ausgefahren sind, wird dann durch die Kanäle 48 in dem Steuerspiegelkörper
46 zu der öffnung 54 gelangen. Der an der öffnung 58 herrschende Flüssigkeitsdruck wird auch bis in das
innere Ende des Ringraumes 72 gelangen und dort auf den ringförmigen Gegenkolben 70 wirken, wodurch der
Zylinderblock 30 nach rechts in Richtung auf den Steuerspiegelkörper zu gedrückt wird. Die Feder 68 und
der Flüssigkeitsdruck, der auf das innere Ende des Steuerspiegelkörpers 46 wirkt, bewirken ihrerseits, daß
der Steuerspiegelkörper 46 gegen den Zylinderblock 30 gedrückt wird, wodurch ein minimaler Leckölbetrag
zwischen dem Steuerspiegelkörper und dem Zylinderblock auftritt. Diese Kräfte sind jedoch nicht groß
genug, um den Zylinderblock nach !inks zu verschieben.
Der in F i g. 1 dargestellte Radialkolbenmotor ist gleichfalls mit einer integrierten Bremse versehen.
Hierzu sind im Gehäuse nebeneinander zwei als Scheiben ausgebildete Bremsflächen 90 und 92 vorgesehen,
von denen eine an dem Zylinderblock 30 und die andere an der Gehäuseendplatte 12 angeordnet sind, so
daß, wenn der Zylinderblock 30 nach links verschoben wird, die Bremsflächen 90 und 92 gegeneinander zur
Anlage kommen bzw. zwischen dem Zylinderblock und dem Gehäuse eingeklemmt werden, wodurch ein
Reibschluß entsteht, der die Relativbewegung zwischen dem Zylinderblock und dem Gehäuse verringert. Eine
ringförmig ausgebildete Druckplatte 94 ist zwischen dem Zylinderblock 30 und der Endplatte 16 des
Gehäuses des Radialkolbenmotors 10 vorgesehen, während ein ringförmig ausgebildeter Andrückkolben
96 hin- und herbewegbar in einem Ringraum 98 derart angeordnet ist, daß er gegen die Druckplatte 94 zur
Anlage kommen kann. Das innere Ende des Ringraumes 98 kann von einem Hauptzylinder 100 aus druckbeaufschlagt
werden, der seinerseits über ein Bremspedal 102 betätigbar ist. Wenn nun der Ringraum 98 druckbeaufschlagt
ist, so wird der ringförmige Andrückkolben % nach außen gegen die Druckplatte 94 verschoben,
wodurch wiederum der Zylinderblock 30 nach links in Richtung auf die Bremsflächen zu verschoben wird.
Wenn nun der Zylinderblock 30 nach links verschoben wird, so kann der Steuerspiegelkörper 46 dieser
Bewegung folgen und mit dem Zylinderblock in Verbindung bleiben.
Die über Muskelkraft auszuübende Bremskraft kann auch noch hydraulisch unterstützt werden. Dies erfolgt
dadurch, daß, wenn die Druckplatte 94 gegen den Zylinderblock 30 über den Andrückkolben 96 gedrückt
wird, der Ablauf des Lecköls, der zwischen dem Steuerspiegelkörper und dem Zylinderblock auftritt,
unterbunden wird, so daß sich zwischen dem Zylinderblock und der Endplatte 16 ein Druck aufbauen kann.
Dieser Druckaufbau erfolgt zwischen dem Andrückkolben, dem Zylinderblock, dem Steuerspiegelkörper und
der Druckplatte und bewirkt, daß der Zylinderblock nach links gegen die Bremsflächen gedruckt wird. Das
Lecköl zwischen dem Steuerspiegelkörper und dem Zylinderblock gelangt in den Bereich zwischen dem
Zylinderblock und der Druckplatte 94 über eine Nut 104, die in der Oberfläche des Steuerspiegelkörpers
vorgesehen ist, und Kanäle 106 und 108 in dem Steuerspiegelkörper. Selbstverständlich wird der beim
Betätigen des Bremspedals 102 noch im Ringraum 72 herrschende Druck entweder über ein Überdruckventil
M) oder natürliche Leckölverluste abgebaut.
Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in F i g. 2 dargestellt, das sich von dem in F i g. 1
wiedergegebenen lediglich dadurch unterscheidet, daß die Betätigung der Bremsmittel anders ausgebildet ist.
()■-> Deshalb werden auch nur diese Teile im einzelnen
beschrieben.
Die zweite Ausführungsform der Erfindung weist keine Druckplatte und keinen als Bremse ausgebildeten
ringförmigen Andrückkolben auf, aber macht sich den Druck in dem Ringraum 72 zunutze, um den Druck, der
über den Gegenkolben 70 auf den Zylinderblock 30 wirkt, abzubauen. Hierzu ist ein Entnahmekanal 110
vorgesehen, der eine Verbindung zwischen dem Kanal 78 und der Antriebskammer 20 des Radialkolbenmotors
darstellt. Der Entnahmekanal 110 ist normalerweise durch ein Entlüftungsventil 112 verschlossen, das über
eine Feder 114 in seine Schließstellung gedrückt wird.
Das Entlüftungsventil 112 ist in seine Offen-Stellung über den aus einem Hauptzylinder 100 gelangenden
Flüssigkeitsdruck verstellbar, wobei der Hauptzylinder 100 durch ein Bremspedal 102 betätigbar ist. Die Kanäle
74 und 84 sind klein genug ausgebildet, um für den Flüssigkeitsfluß eine Verengung derart zu schaffen, daß,
wenn das Entlüftungsventil 112 offen ist, der Ringraum
72 druckentlastet wird. Wenn das Entlüftungsventil 112
offen ist und der Druck in dem Ringraum 72 reduziert wird, dann wird die Kraft auf der Rückseile des
Steuerspiegelkörpers größer als die an dem ringförmigen Gegenkolben, so daß der Zylinderblock 30 nach
links verschoben wird, wonach er dann mit seiner Bremsfläche 92 gegen die Bremsfläche 90 zur Anlage
ίο kommt.
Weitere Ausführungsbeispieldedes Erfindungsgegenstandes
sind denkbar. So können beispielsweise beim ersten Ausführungsbeispiel der Andrückkolben 96 und
die Druckplatte 94 einteilig ausgebildet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Hydrostatischer Radialkolbenmotor mit mit der Abtriebswelle umlaufendem Zylinderblock und axialer
Zuführung und Abführung des Druckmittels über einen axial beweglich gelagerten, nicht umlaufenden
Steuerspiegelkörper, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl eine Gehäuseendplatte (12) als
auch der Zylinderblock (30) mit je einer Bremsfläche (90,92) versehen sind und der Zylinderblock auf der
Abtriebswelle (22) wahlweise zwischen einer Bremsstellung, in der die Bremsflächen gegeneinander
liegen, und einer Arbeitsstellung, in der die Bremsflächen zueinander Abstand aufweisen, verschiebbarist.
2. Hydrostatischer Radialkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderblock
(30) über einen hydraulisch beaufschlagbaren, ringförmig ausgebildeten und koaxial zur Abtriebswelle (22) angeordneten Andrückkolben (96) verschiebbarist.
3. Hydrostatischer Radialkolbenmotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Zylinderblock (30) und Andrückkolben (96) eine ringförmige Druckplatte (94) vorgesehen ist.
4. Hydrostatischer Radialkolbenmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderblock
(30) entgegen der Wirkung einer Feder in seine Bremsstellung verschiebbar ist.
5. Hydrostatischer Radialkolbenmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder aus
einem hydraulisch beaufschlagbaren, auf den Zylinderblock (30) wirkenden Gegenkolben (70)
gebildet ist.
6. Hydrostatischer Radialkolbenmotor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Druckleitung für den Gegenkolben (70) ein Entlüftungsventil (112) vorgesehen ist.
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