DE2550395B2 - 10,ll-Dihydro-3-earboxycyproheptadin - Google Patents
10,ll-Dihydro-3-earboxycyproheptadinInfo
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Description
(d) eine Verbindung der allgemeinen Formel VIII
COOH
(I)
15
COOR
(VIII)
20
dessen N-Oxid sowie der pharmazeutisch annehmbaren Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man in
an sich bekannter Weise
(a) l-Methyl-4-(3-cyano-10,l l-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
- 5 - yliden) - piperidin worin R einen Niedrigalkylrest bedeutet, oder das N-Oxidderivat davon verseift.
3. Arzneimittel,enthaltendeinewirksameMenge
der Verbindungen gemäß Anspruch 1.
CN
hydrolysiert und gewünschtenfalls Säure zum N-Oxid oxidiert;
(b) 1 -Methyl-4-(3-carboxy-5-dibenzo[a,d]cyclohepta
trienyliden)-piperidin
COOH
30 Die Erfindung betrifft 10,1 l-Dihydro-3-carboxycyproheptadin
[1 - Methyl - 4 - (3 - carboxy - 10,11 - di-
35 hydro - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten - 5 - yliden) - piperidin],
das appetitanregend und als antihistaminidie freie sches Mittel wirksam ist. Eingeschlossen in die Erfindung
sind auch das N-Oxid sowie die pharmazeutisch annehmbaren Salze, niedermoiekularen Ester und die
Amide dieser Verbindungen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
und sie betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, welche diese Verbindungen enthalten.
10,1 l-Dihydro-3-carboxycyproheptadin gemäß der Erfindung hat die folgende Strukturformel I:
50
reduziert und gewünschtenfalls das Reduktionsprodukt zum N-Oxid oxidiert;
(c) l-Methyl-4-(3-brom-10,l 1-dihydro-5 H-dibenzo[a,d]cyclohepten
- 5 - yliden) - piperidin
COOH
60
65
mit Magnesium unter Ausbildung einer Grignard-Verbindung umsetzt, diese anschließend
überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen als Appetitstimulatien
und Antihistaminika wirksam sind und dabei nicht die anderen pharmakologischen Effekte, wie eine
anticholinergische Aktivität, aufweisen, welche charakteristisch für Verbindungen ist, die strukturell verwandt
mit Cyproheptadin, einschließlich den Dihydroderivaten davon, sind.
lOJl-Dihydro-ß-carboxycyproheptadin wird einfach
hergestellt aus 3-Brom-10,l l-dihydro-SH-diben-
zo[a,d]cyclohepten-5-on (siehe US-PS 33 06 934 und 30 14911) durch Umsetzung mit 1 -Methyl-4-piperidyI-magnesiumhalogenid
in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, bei 00C bis Raumtemperatur
unter Ausbildung von l-Methyl-4-(3-brom-10,11
- dihydro - 5 - hydroxy - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepien-5-yl)-piperidin,
welches dann dehydratisiert wird durch Behandeln mit einem geeigneten Dehydratisierungsmittel,
wie einer Mineralsäure, Carboxylsäure, -chlorid oder -anhydrid entweder allein oder in
einem Lösungsmittel, wie Chloroform oder Eisessig, unter Ausbildung von l-Methyl-4-(3-brom-10,11 -dihydro
- 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten - 5 - yliden) - piperidin, welches dann in das 3-Cyanderivate überführt
wird durch Behandeln mit Kupfer(I)-cyanid in einem Lösungsmittel, wie Dimethylformamid oder Hexamethylenphosphoramid,
bei 50 bis 2000C in einem Zeitraum von 2 bis 12 Stunden, worauf sich eine Hydrolyse
mte einer starken Mineralsäure unter Rücknußtemperatur
anschließt, wobei man in 1 bis 24 Stunden das gewünschte l-Methyl-4-(3-carboxy-10,ll-dihydro
- 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten - 5 - yliden) - piperidin
(10,11 - Dihydro - 3 - carboxycyproheptadin)
gemäß der Erfindung erhält. Alternativ kann man anschließend an die Grignard-Reaktion die Umsetzung
mit Kupfer(I)-cyanid mit dem Keton anschließen, wobei durch die dann folgende Behandlung mit Mineralsäure
nicht nur eine Dehydratisierung stattfindet, sondern auch die Überführung der 3-Cyangruppe in die
gewünschte 3-Carboxyl-Funktion.
Das so erhaltene 10,1 l-Dihydro-3-carboxycyproheptadin
kann dann zu dem gewünschten N-Oxid gemäß der Erfindung oxidiert werden. Vorzugsweise
wird jedoch die Oxidation an einem geeigneten Niedrigalkylester der als Zwischenprodukt gebildeten
freien Säure, der in üblicher Weise hergestellt werden kann, vorgenommen. Beispielsweise kann man den
Äthylester einfach herstellen durch Umsetzung der freien Säure in Äthanol in Gegenwart von
BF3(CH3CH2J2O.
Wasserstoffperoxid ist ein geeignetes Oxidationsmittel und die Umsetzung kann vorgenommen werden in
jedem geeigneten inerten protischen Lösungsmittel, wie wäßrigem Methanol oder wäßrigem Äthanol bei
Temperaturen im Bereich von 00C bis zur Rückflußtemperatur
während eines Zeitraumes von 1 bis 72 Stunden. Die Verbindung I kann auch einfach hergestellt
werden durch Reduktion von 3-Carboxycyproheptadin, der Verbindung X, mit Wasserstoff bei einem
Druck von 1,5 bis 7 kg/cm2 und bei Raumtemperatur in Gegenwart eines Edelmetallkatalysators, wie Palladium,
und insbesondere eines 5% Palladium-auf-Kohle-Katalysators
in Gegenwart einer verdünnten Mineralsäure als Lösungsmittel, wie 0,1 n-Chlorwasserstoffsäure.
Eine weitere Verfahrensweise zur Herstellung der Verbindung I besteht in der Bildung der Grignard-Verbindung
aus Magnesium und 3-Brom-10,l 1-dihydrocyproheptadin
in einem Lösungsmittel, wie es üblicherweise für Grignard-Reaktionen verwendet wird, wie etwa einem Äther oder Tetrahydrofuran, bei
etwa —5 bis 20° C, worauf sich dann eine Behandlung mit trockenem Kohlendioxidgas bei der gleichen Temperatur
anschließt, bis die Umsetzung vollständig ist.
Eine weitere Verfahrensweise zur Herstellung der Verbindung I oder deren niedermolekularer Ester besteht
in der Alkoholyse von entweder Verbindung V oder VII mit Schwefelsäure in einem niedermolekularen
Alkanol, insbesondere Methanol. Gewünschtenfalls kann der so erhaltene Ester nach üblichen Verfahren
mit einer Säure oder mit Alkali verseift werden. Das nachfolgende Formelschema beschreibt die angegebenen
Verfahrensweisen.
Schema I
(IV)
• Mg
2. CO2
Hydrolyse
Oxidation
- I —N-oxid
COOH
HCI
Schema II
CuCN
COOH
Veresterung
HCl
Verseifung
CN
CH3
(VII)
COOR
ROH H2SO4
R = Niedrigalkyl
(VIII)
Oxidation
Verseifung
COOR
COOH
I — N-oxid
Geeignete pharmakologische Salze, niedermolekulare Ester und das Amid des 10,1 l-Dihydro-3-carboxycyproheptadins
und des N-Oxids gemäß der Erfindung können nach üblichen Verfahren hergestellt werden.
Die Säureadditionssalze sind besonders bevorzugt und schließen ein: Hydrochloride, Sulfate, Phosphate, Citrate,
Tartrate und Succinate. Soweit Salze hinsichtlich der Carboxyfunktion in Betracht kommen, werden
Salze von Alkali- und Erdalkalimetallen, wie Natrium und Kalium, bevorzugt. Diese Salze sind im allgemeinen
ebenso wirksam wie die freie Säure, wenn man die jeweils verwendeten stöchiometrischen Mengen
berücksichtigt.
Die für eine Therapie benötigten Mengen und auch die Mengen, die man zur Herstellung von Arzneimitteln
benötigt, hängen von der Art des jeweils zu behandelnden Falles ab. Im allgemeinen bewirken die Verbindungen
gemäß der Verbindung dem gewünschten Effekt der Appetitanregung, wenn sie in Mengen von
0,01 bis etwa 10,0 mg pro kg Körpergewicht pro Tag eingenommen werden. Die bevorzugte Applikationsform der erfindungsgemäßen Verbindungen als Appetitanreger
für Haustiere besteht in Form von Lösungen im Trinkwasser oder in vorbereiteten Futtermitteln.
Für die Behandlung von Menschen und von Tieren kann jede der üblichen pharmakologischen Applikationsformen
für eine orale Einnahme verwendet werden, das heißt Tabletten, Elexiere oder wäßrige
Suspensionen, die 0,01 bis 10,0 mg der Verbindungen gemäß der Erfindung pro kg Körpergewicht pro Tag
zur Verfugung stellen. Beispielsweise können für die Behandlung von Menschen Tabletten hergestellt werden,
die zwei- bis viermal täglich eingenommen werden und die etwa 0,5 bis etwa 50 mg der erfindungsgemäßen
Verbindungen enthalten. Sterile Lösungen, wie sie typischerweise für die Behandlung von Menschen verwendet
werden, zum Injizieren, enthalten etwa 0,1 bis etwa 10 mg der erfindungsgemäßen Verbindungen
und können zwei- bis viermal täglich verabreicht werden. Die Antihistaminwirkung kommt gleichfalls in
den vorgenannten Dosierungsmengen zum Ausdruck.
l-Methyl-4-(3-carboxy-10,l 1-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-piperidin
Stufe A
1 -Methyl-4-(3-brom-l 0,11 -dihydro-5 H-dibenzo[a,d>
cyclohepten-5-yliden)-piperidin
Zu einer eisgekühlten Lösung von 15,0 g (0,0523 Mol)
von 3 - Brom -10,11 - dihydro - 5 H - dfbenzo[a,d]cyclohepten-5-on
in 150 ml trockenem Tetrahydrofuran werden in einem Zeitraum von 0,5 Stunden tropfenweise
100 ml 0,53 m l-Methyl-4-piperidylmagnesiumchlorid
in Tetrahydrofuran gegeben. Die Lösung wird 1 Stunde gerührt und dann wird Tetrahydrofuran mittels
eines Drehverdampfers entfernt. Der rote, ölige Rückstand wird in Benzol aufgelöst und tropfenweise
wird Wasser dazugegeben bis eine klare, benzolische Schicht und eine gelatinöse wäßrige Phase erhalten
wird. Das Benzol wird dekantiert und die gelatinöse, wäßrige Phase wird mit zwei 100-ml-Anteilen heißem
Benzol extrahiert. Die vereinten Benzolphasen werden mit sechs 200-ml-Anteilen Wasser gewaschen und
dann wird die Benzolphase auf einem Dreh verdampfer abgedampft. Der Rückstand wird mit Acetonitril behandelt.
Das erhaltene kristalline Produkt wird durch Filtrieren gewonnen, mit zusätzlichem Acetonitril gewaschen,
gesammelt und dann bei 600C getrocknet. Man erhält als Produkt l-Methyl-4-(3-brom-l 0,11-dihydro
- 5 - hydroxy - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yl)-piperidin in einer Menge von 9,66 g (65%), das
bei 203 bis 2070C schmilzt.
Eine Mischung aus 9,66 g 1 -Methyl-4-(3-brom-10,11
- dihydro - 5 - hydroxy - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yl)-piperidin und 130 ml 6n-Chlorwasserstoffsäurc
wird gerührt und 0,5 Stunden unter Rückfluß behandelt. Die Hauptmenge der Chlorwasserstoffsäure
wird auf einem Drehverdampfer entfernt und der Rückstand wird aufgenommen in 5%iger Natronlauge
und Äther. Die Ätherphase wird entfernt, mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und der Äther wird entfernt, wobei man 9,17 g
1 - Methyl - 4 - (3 - brom -10,11 - dihydro - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-piperidin
erhält.
Stufe B
1 -Methyl-4-(3-cyano-l 0,11 -dihydro-5 H-dibenzo[a,d]-cyclohepten-5-yliden)-piperidin
Eine Mischung aus 9,17 g (0,0249 Mol) 1-Methyl-4-(3-brom-10,11
-dihydro- 5H- dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-piperidin,
4,58 g (0,0498 Mol) KupferfJO-cyanid
und 30 ml trockenes Dimethylformamid wird 6,5 Stunden unter Rückfluß gerührt und erhitzt
Zu der abgekühlten Lösung (25° C) werden 54 ml Wasser, 27 ml einer gesättigten wäßrigen Lösung von
Natriumcyanid und 75 ml Benzol zugegeben. Die Mischung wird gerührt bis man ein Zwei-Phasen-System
erhält Die Benzolphase wird entfernt und die wäßrige Phase wird mit zwei 75-ml-Anteflen Benzol extrahiert
Die vereinten Benzolphasen werden mit 100 ml wäßrigem 0,1 m Natriumcyanid und dann mit drei 100-ml-Anteilen
Wasser gewaschen und über Magnesium-
sulfat getrocknet. Nach dem Filtrieren und dem Abdampfen des Benzols erhält man 7,40 g eines kristallinen
Rückstandes. Dieses Material wird in einem kleinen Volumen Chloroform gelöst und über eine
Aluminiumoxidsäule (38 cm χ 2,5 cm) gegeben. Die Säule wird mit Chloroform eluiert. Beim Abdampfen
des Chloroforms erhält man ein kristallines Produkt, das beim Umkristallisieren aus Isopropylalkohol
reines I -Methyl-4-(3-cyano-10,11 -dihydro-5 H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-piperidin,
Schmelzpunkt 152 bis 154°C, ergibt.
Analyse berechnet für C22H22N2:
Berechnet ... C 84,04, H 7,05, N 8,91%;
gefunden ... C 83,87, H 7,41, N 8,73%.
gefunden ... C 83,87, H 7,41, N 8,73%.
Stufe C
1 -Methyl-4-(3-carboxy-10,11 -dihydro-
5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-
piperidinhydrochlorid
Eine Mischung aus 1,0 g (0,00318 Mol) 1-Methyl-4
- (3 - cyano - 10,11 - dihydro - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-piperidin
und 20 ml 6n-Chlorwasserstoffsäure wird 18 Stunden gerührt und unter
Rückfluß erhitzt. Nach dem Kühlen wird die Mischung filtriert und die gesammelten Rückstände werden
mit 6 n-Chlorwasserstoffsäure und dann mit Äthanol gewaschen. Das getrocknete Material wiegt
1,03 g (87%). Beim Umkristallisieren aus absolutem Äthanol erhält man reines l-MethyI-4-(3-carboxy-10,11
- dihydro - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten - 5 - yliden)-piperidin-hydrochlorid,
das bei 304 bis 307° C schmilzt.
Analyse berechnet Für C22H23NO2 · HCl:
Berechnet ... C 71,43, H 6,54, N 3,79, Cl 9,59%; gefunden ... C 71,01, H 6,87, N 3,73, Cl 9,44%.
Herstellung von 1 -Methyl-1-oxo-4-(3-carboxy-
10,11 -dihydro-5 H-dibenzo[a,d]cyclohepten-
5-yliden)-piperidin
Eine Lösung aus 4,13 g (0,0177MoI) 3-Cyano-10,11
- dihydro - 5 H - dibenzo[a,d]cyclohepten - 5 - on (hergestellt aus dem 3-Bromketon durch Umsetzung
mit CuCN nach der in Beispiel 1, Stufe B beschriebenen Methode unter Verwendung der geeigneten Reaktanten)
in 40 ml Tetrahydrofuran wird mit 42 ml 0,43 m l-Methyl-4-piperidyIniagnesiumchlorid behandelt
Die Lösung wird 1 Stunde gerührt und dann wird Tetrahydrofuran auf einem Drehverdampfer entfernt.
Der rote, ölige Rückstand wird in Benzol aufgenommen und dazu wird tropfenweise Wasser gegeben
bis man eine klare, benzolische überstehende Lösung und eine gelatinöse wäßrige Phase erhält Das Benzol
wird dekantiert und die gelatinöse wäßrige Phase wird mit zwei 100-ml-Anteilen heißem Benzol extrahiert
Die vereinten benzolischen Phasen werden mit sechs 200-ml-Anteilen Wasser gewaschen und dann wird die
Benzolphase abgedampft auf einem Drehverdampfer. Der zurückbleibende Rückstand wird mit Acetonitril
behandelt Das kristalline Produkt wird durch Filtrieren gesammelt, mit zusätzlichem Acetonitril gewaschen
und dann bei 60"C getrocknet, wobei man 2,88 g (49%) der kristallinen Verbindung VII (Schemall)
erhält, welche dann mit 60 ml 6η Chlorwasserstoffsäure vermischt wird und 24 Stunden unter Rückfluß
behandelt wird, wobei sich 2,80 g der Verbindung I (Schema II) bilden. Eine Mischung aus 2,80 g der Verbindung
1 und 2 ml Bortrifluorid-Ätherat in 200 ml absolutem Äthanol wird 8 Stunden unter Rückfluß
behandelt. Die Lösung wird bis zur Trockne abgedampft und der Rückstand wird zwischen Äther und
einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung geteilt. Die Ätherphase wird entfernt, über Magnesiumsulfat getrocknet
und filtriert und der Äther wird abgedampft. Man erhält 2,7 g des Äthylesters VIII (Schema II), der
in 100 ml Methanol gelöst wird unter Zugabe von 10 ml Wasser und 10 ml 30%igem Wasserstoffperoxid.
Nach 48stündigem Rühren bei Raumtemperatur wird eine Spatelspitze von 5% Pt/C zugegeben und die Mischung
wird weitere 2 Stunden gerührt, um das überschüssige Wasserstoffperoxid zu zersetzen. Die Mischung
wird filtriert und das Lösungsmittel wird abgedampft, wobei man das chromatografisch reine Äthylester-N-Oxid
IX (Schema II) erhält. 1 g des Äthylester-N-Oxids IX wird in 10 ml Methanol, welches
2 ml 2n-Kaliumhydroxid enthält, gelöst. Die Lösung wird auf einem Dampfbad 2 Stunden erhitzt. Das Methanol
wird entfernt, 10 ml Wasser werden zu dem Rückstand gegeben und unter Rühren wird Eisessig
tropfenweise zugegeben, bis sich kein weiterer Niederschlag bildet. Der weiße sich bildende Feststoff wird
entfernt durch Filtrieren und gründlich mit Wasser gewaschen. Das Produkt wird gesammelt, wobei man
I-N-Oxid-Sesquihydrat mit dem Schmelzpunkt 208 bis 2090C (Zersetzung, Schäumen) erhält. Dünnschichtchromatografie
zeigt, daß es sich um ein homogenes Produkt handelt.
Analyse berechnet für C22H23NO3 -11/2 H2O:
Berechnet ... C 70,19, H 6,96, N 3,72%;
gefunden ... C 70,30, H 6,77, N 3,51%.
Berechnet ... C 70,19, H 6,96, N 3,72%;
gefunden ... C 70,30, H 6,77, N 3,51%.
Versuchsbericht
Die pharmakologischen Wirkungen von 10,11 -Dihydro
- 3 - carboxy - cy proheptadin (erfind ungsgemäße Verbindung) und Cyproheptadin (bekannte Vergleichsverbindung) werden verglichen.
I. Appetitanregende Wirkung
Erwachsene männliche Katzen, die einzeln in Käfigen gehalten werden, erhalten Wasser nach Belieben
und jeden Tag während einer Zeit von 3 Stunden eine vorgewogene Menge eines Katzenfutters, dessen Menge
so gewählt wird, daß jeweils etwas überbleibt Die Futteraufnahme am Tag der Arzneistoffverabfolgung
wird mit dem entsprechenden Wert am vorhergehenden Tag verglichen. Die zu untersuchenden Verbindungen
werden 30 Minuten vor der Fütterung in Form einer Suspension in 1% Methylcellulose in Wasser
verabfolgt Dabei wird jeweils zur Kontrolle auch der reine Träger verabfolgt Die zu untersuchenden Verbindungen
werden in jeder Dosierung an eine Gruppe von jeweils 10 Tieren verabfolgt
Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle zusammengestellt
Dosis | Durchschnittliche |
Futteraufnahme | |
(mg/kg, p.o.) | (Kontrolle/Test) |
Methylcelliilose | 181/195 |
Methylcellulose | 210/198 |
Methylcelliilose | 195/184 |
Dosis | Durchschnittliche Futteraufnahme |
(mg/kg, p.o.) | (Kontrolle/Test) |
Cyproheptadin 10,11-Dihydro- | |
3-Carboxy- | |
cyproheptadin | |
0,0156 | 176/190 180/190 |
0,0312 | 133/196*) 126/152*) |
0,0624 | 146/179*) 174/204*) |
0,125 | 137/195*) 175/198 |
0,25 | 179/220*) 145/170*) |
0,5 | 146/256*) 134/221*) |
1,0 | 154/243*) 169/229*) |
2,0 | 136/175 140/212*) |
4,0 | 170/154 156/192*) |
8,0 | 182/67+ 184/252*) |
*) signifikanter Anstieg der Futteraufnahme + signifikante Abnahme der Futteraufnahme
10
15
20
25
30
35
Aus den vorstehenden Werten ergibt sich, daß weder der Träger allein noch eine Dosis von 0,0156 mg/
kg von beiden der zu untersuchenden Verbindungen eine Zunahme der Futteraufnahme bewirkt. Bei beiden
Testverbindungen macht sich eine appetitanregende Wirkung bei der nächsthöheren Dosis von 0,0312 mg/
kg bemerkbar, was darauf schließen läßt, daß beide Verbindungen eine ähnliche Schwellendosis aufweisen.
Oberhalb von 1 mg/kg verschwindet die appetitanregende Wirkung von Cyproheptadin, während
eine derartige Wirkung bei der Verbindung der Erfindung bis zu einer Dosis von 8 mg/kg nicht feststellbar
ist. Somit weisen beide Verbindungen etwa die gleiche Schwellendosis auf, während der wirksame Dosisbereich
der Verbindung der Erfindung im Vergleich zu Cyproheptadin wesentlich größer ist.
Beide Verbindungen zeigen bei einer Verabfolgung von 0,5 mg/kg eine mehr als 18stündige Wirkungsdauer.
II. Antihistamin-Wirkung
55
Männliche und weibliche Meerschweinchen vom Duncan-Hartley-Stamm (200 bis 300 g Körpergewicht)
erhalten die Testverbindungen auf oralem Wege 30 Minuten bevor sie in Einzelkammern gebracht
werden und 3 Minuten lang einem Histamin-Aerosol (0,5% Base) ausgesetzt werden. Anschließend werden
die Tiere aus der Kammer genommen und 10 Minuten lang auf Symptome von Atemnot beobachtet. Innerhalb
dieser Zeit gehen Tiere ohne Schutzbehandlung ein. Der ED50-Wert wird ermittelt, wobei der Anteil
der vom Tod bewahrten Tiere zugrundegelegt wird. Der ED50-WeH für die Verbindung der Erfindung
beträgt 0,12 mg/kg und für Cyproheptadin 0,29 mg/kg. Die Verbindung der Erfindung ist also um den Faktor
2,3 wirksamer.
III. Anticholinergische Wirkung
A. Zentrale Wirkung
A. Zentrale Wirkung
Weibliche CF1-Mäuse mit einem Körpergewicht
von 18 bis 25 g erhalten die Verbindung der Erfindung, Cyproheptadin oder 1 % Methylcellulose auf oralem
Wege 1 Stunde vor einer intravenösen Injektion von 1,5 mg/kg Oxotremorin. 5 Minuten nach der Oxotremorin-Gabe
wird das Verhalten der Mäuse auf einem sich mit 6 U/min drehenden Holzstab von 2,5 cm Durchmesser untersucht. Kann sich eine Maus
15 Sekunden auf dem sich drehenden Stab halten, so gilt sie als gegen den durch Oxotremorin induzierten
Tremor geschützt. Die ED50-Werte werden durch
Regressionsanalyse ermittelt. Diese Werte betragen 1,9 mg/kg Tür Cyproheptadin und
>80 mg/kg für die Verbindung der Erfindung.
B. Periphere Wirkung
Die periphere anticholinergische Wirkung der zu untersuchenden Verbindungen sowie von 1% Methylcellulose
wird an weiblichen CFj-Mäusen ermittelt, indem der Pupillendurchmesser 60 Minuten nach der
Verabfolgung der Verbindungen mit Hilfe eines Okularmikrometers
gemessen wird. Die zu einer Pupillenerweiterung auf 1,5 Mikrometereinheiten erforderliche
Dosis (EDi-5) wird durch Regressionsanalyse ermittelt.
Für Cyproheptadin ergibt sich ein Wert von 6 mg/kg und für die Verbindung der Erfindung ein Wert von
> 80 mg/kg.
Aus den vorstehenden Versuchen ergibt sich, daß die Verbindung der Erfindung etwa eine gleich große
appetitanregende Wirkung wie Cyproheptadin aufweist, wobei aber die Dosierungsbreite der Verbindung
der Erfindung wesentlich größer ist. Die Antihistamin-Wirkung der Verbindung der Erfindung ist wesentlich
größer als die der Vergleichsverbindung, während anticholinergische Wirkungen bei der Verbindung der
Erfindung im Gegensatz zur Vergleichsverbindung praktisch vollständig fehlen.
IV. Toxizität
Für die Verbindung der Erfindung beträgt die LD50
bei intraperitonealer Verabfolgung an Mäuse 191 mg/ kg. Der entsprechende Wert für Cyproheptadin liegt
bei 55 mg/kg. Für die Verbindung der Erfindung beträgt die entsprechende Dosis bei oraler Verabfolgung
781 mg/kg.
Claims (2)
1. 10,11 - Dihydro - 3 - carboxycyproheptadin,
dessen N-Oxid und die niedermolekularen Ester, Amide und pharmazeutisch annehmbaren Salze
dieser Verbindungen.
2. Verfahren zur Herstellung von 1-Methyl-4
- (3 - carboxy -10,11 - dihydro - 5 H - dibenzo[a,d]-cyclohepten
- 5 - yliden) - piperidin der Formel I mit Kohlendioxid behandelt und die freie Same gewünschteufalls zum N-Oxid oxidiert
oder
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US52267674A | 1974-11-11 | 1974-11-11 | |
US56328575A | 1975-03-28 | 1975-03-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2550395A1 DE2550395A1 (de) | 1976-05-13 |
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DE2550395C3 DE2550395C3 (de) | 1979-08-09 |
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ID=27060901
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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