-
Formschließeinheit einer Spritzgießmaschine
-
Zusatz zu Patent ... (P 24 19 426.1) Die Erfindung bezieht sich auf
eine Weiterbildung der in dem Patent ... (Patentanmeldung P 24 19 426.1) geschützten
Erfindung.
-
Gegenstand des Hauptpatentes ist eine auf Holmen gelagerte Spritzgießmaschine,
bei welcher die bewegbare Auf spannplatte mit Hilfe einer Antriebseinheit gegen
die ortsfeste Aufspannplatte bewegbar ist und mindestens eine dem Zuhaltedruck ausgesetzte
Platte (bewegbare bzw. ortsfest Aufspannplatte oder Widerlagerplatte bzw. Trägerplatte
für die Antriebseinheit) durch die axiale Zugkomponente von Gewindeelementen in
Richtung der freien Enden der Holme auf zur Gießform hin gewandte Ringschultern
der Holme aufpreßbar ist, wobei der Durchmesser der Holme in dem die Platten durchgreifenden
Abschnitt mindestens so groß ist wie der Maxiamldurchmesser der Holme zwischen den
Platten.
-
Bei einer solchen Ausbildung ergibt sich ein wesentlich formstabilerer,
durch Holme und Platten gebildeter Rahmen für die Formschließeinheit als bei den
üblichen Formschließeinheiten.
-
Bei diesen sind nämlich die die Formschließeinheit beidends begrenzenden
Platten in Richtung der Gießform auf Ringschultern der Holme aufpreßbar, so daß
diese Holme als Folge der Anordnung der Ringschultern auf den Holmen im Durchgriffßbereich
durch die Platten geschwächt sind.
-
Beim Gegenstand des Hauptpatentes kann die Ringschulter durch einen
zweiteiligen Widerlagerring gebildet sein, der in einer Ringnut des zugehörigen
Holmes aufgenommen ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine solche Ringnut bei extrem
starker Beanspruchung der Holme die Gefahr eines Abreißens in sich birgt.
-
Zum anderen bringt die latge gerechte Einbringung der Ringnut gewisse
fertigungstechnische Schwierigkeiten mit sich. Bei bestimmten Oberflächenvergütungen
der Holme, z.B. bei Behandlung durch induktiv erzeugte Wärme, strecken sich nämlich
die Holme graduell unterschiedlich. Erfahrungsgemäß ist die Längendehnung auch bei
Verwendung von Standardstählen nicht gleich, sondern schwankt in Abhängigkeit von
innerhalb der Toleranzgrenzen für Standardstähle liegenden Legierungsvarianten.
Aus diesem Grunde ist eine lagegerechte Einbringung der Ringnuten in die Holme mit
gewissen Schwierigkeiten verbunden. Eine solche lagegerechte, innerhalb der Serienfertigung
exakt reproduzierbare Einbringung der Ringnuten ist jedoch sowohl für die Planparallelität
der Platten der Formschließeinheit als auch für die reibungslose Austauschbarkeit
einzelner Holme nach Verschleiß und somit für die Qualität der Spritzlinge von Bedeutung.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Berücksichtigung der
erörterten Schwierigkeiten eine Formschließeinheit gemäß dem Hauptpatent derart
weiterzubilden, daß eine Bruchgefahr praktisch beseitigt, die Fertigung erleichtert
und zudem eine Korrektur der Planparallelität der Platten der Formschließeinheit
möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ringschultern
je durch eine mit dem zugehörigen Holm in Eingriff stehende Gewindemuffe oder durch
einen Endabschnitt größeren Durchmessers dieses Holmes gebildet sind.
-
Bei einer solchen Ausbildung erübrigt sich in jedem Fall die Einbringung
einer Ringnut mit senkrecht zur Holmachse stehenden Schultern, welche die Gefahr
einer Kerbwirkung in sich bergen.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
erläutert.
-
Es zeigen s Fig. 1 die Formschließeinheit in Seitenansicht, Fig. 2
einen Schnitt nach Linie II-II von Fig. 1, Fig. 3 und 4 teilweise längsgeschnittene
Ausschnitte aus einer Variante der Formschließeinheit im Bereich der stationären
Aufspannplatte (Fig. 4) sowie im Bereich der Trägerplatte (Fig. 3) im größeren Maßstab,
Fig.
5 u. 6 eine weitere Variante in einer Darstellung gemäß Fig. 3,4, Fig. 7 u. 8 eine
weitere Variante in einer Darstellung gemäß Fig. 3, 4 und Fig. 9 u. 10 eine weitere
Variante in einer Darstellung gemäß den Fig. 3 und 4.
-
Die Holme 16 sind Bestandteile eines Führungsrahmens, den diese zusammen
mit der stationären Aufspannplatte 110 und einer weiteren, die Antriebseinheit 48,
49 tragenden Platte 130 (Trägerplatte) bilden. Die Trägerplatte ist Teil des den
Zuhaltedruck der Gießform erzeugenden Druckzylinders 47, der mit der Trägerplatte
mittels Zugankern 48 verspannbar ist, die ihrerseits mit Hilfe von Muttern 48' gesichert
sind. An den Druckzylinder 47 ist ein das Schließen und/oder Öffnen der Gießform
steuernder Hilfszylinder 49 koaxial angeflanscht.
-
Der Kolben des Druckzylinders 47 bildet über die Kolbenstange 46
mit der bewegbaren Auf spannplatte 45 eine Bewegungseinheit.
-
Die Aufspannplatte 45 ist auf den Holmen 16 geführt. Die stationäre
Aufspannplatte 110 und die Trägerplatte 130 sind von den Holmen 16 in Bohrungen
durchgriffen. Der Durchmesser der Holme in den die Trägerplatte 130 durchgreifenden
Holmabschnitten ist mindestens so groß wie der Durchmesser der Holme im Abschnitt
zwischen den die Formschließeinheit endseitig abschließenden Platten 130, 110. Diese
Platten sind mit Ausnahme der Auf spannplatte 110 im Ausführungsbeispiel der Fig.
9, 10 durch die axiale Zugkomponente des Gewindes 19 der Gewindeelemente 19 in Richtung
der freien Enden der Holme 16 auf Ringschultern 38 aufgepreßt, die der Gießform
10, 11 zugewandt sind. Diese Ringschultern sind mit Ausnahme des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 9 durch Gewindemuffen 50 gebildet, die mit Außengewinden der Holme 16
in den die Platten 130 bzw. 110 überragenden JLbschnftten in Eingriff stehen.
-
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9, 10 ist die Ringschulter 38 integrierender
Bestandteil des zugehörigen Holmes 16.
-
Sie ist am Ubergang zu einem Endabschnitt 16IV größeren Durchmessers
des Holmes 16 gebildet (Fig. 9). Im Bereich der stationären Auf spannplatte 130
ist bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 9, 10) die Ringschulter 38 durch eine Gewindemuffe
50 gebildet. Der nach rechts aus der Formschließeinheit ausziehbare Holm weist in
dem die Aufspannplatte ilo durchgreifenden und diese Trägerplatte nach rückwärts
überragenden Abschnitt 16 " einen etwas kleineren Durchmesser auf als im Abschnitt
zwischen den Platten Silo, 130, so daß die Holme im Bereich der Auf spannfläche
der Aufspannplatte 110 Je eine Ringschulter 52 aufweisen. Demzufolge ist die Aufspannplatte
110 zwischen diesen Schultern 52 und den Gewindemuffen 50 festspannbar.
-
In den übrigen Ausführungsbeispielen sind die Muffen 50 je von einer
Kappe 17 mit Spiel umschlossen, die auf der Stirnseite des zugehörigen Holmes 16
abgestützt ist. Die Köpfe der Gewindeelemente 19, deren Gewinde mit der zugehörigen
Platte 110 bzw. 130 im Eingriff stehen, sind an den Kappen widergelagert. Eine zentrale
Bohrung jeder im Bereich der Trägerplatte 130 angeordneten Kappen 17 ist von einem
zentralen Zapfen 16V des zugehörigen Holmes 16 durchgriffen. Der Zapfen weist eine
Bohrung mit Innengewinde auf. Das Innengewinde ermöglicht das Einschrauben eines
Zugstabes zum Ausziehen des betreffenden Holmes 16, das bei den zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen in Richtung zur Antriebseinheit 47 hin erfolgt.
-
Im Ausfüiirungsbeispiel der Fig. 5 und 6 sind die die Ringschul tern
38 für die Trägerpiatte 130 bildenden Gewindemuffen 50,60 Je mit einem Innenflasch
60 versehen, der an der Stirnfläche des zugehörigen Holmes anliegt.
-
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7, 8 sind Gewindemuffen 50 vorgesehen,
deren lichte Weite (a) kleiner ist als der Durchmesser der Holme im Durchgriffsbereich
16 "'.
-
Dehnungsfugen 53 erhöhen die Bruchfestigkeit der Holme.
-
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Formschließeinheit schafft im
übrigen die Voraussetzung dafür, daß die Holme 16 wenigstens in einer Richtung nach
Lösung der Gewindemuffen auf der gegenüberliegenden Seite aus der Formschließeinheit
im Bedarfsfalle axial ausziehbar sind. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, hat
diese Ausziehbarkeit den Vorteil, daß auch Gießformen 10, 11 größerer Abmessungen,
d.h. mit größerer Nutzfläche, verwendet werden können. Insbesondere können z.B.
auch Gießformen mit kreisförmigem Querschnitt (s. Fig. 2) eingesetzt werden, deren
Durchmesser größer ist als die lichte Weite zwischen zwei benachbarten Holmen 16.
Solche Gießformen können nämlich nach einem axialen Ausziehen eines Holmes 16 ohne
weiteres aus der Formschließeinheit herausgenommen und z.B. ausgewechselt werden,
was ohne die Möglichkeit eines axialen Ausziehens nicht geschehen könnte.