DE2523318C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Wickelvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Hiermit wird das von einer großen
Vorratsrolle abgezogene bahnförmige Wickelgut, insbesondere Folien
aus Kunststoff oder Aluminium, flachgelegte Blasfolien, Papier
bahnen oder Kombinationen der hier erwähnten Materialien zu klei
neren Wickelrollen (auch "Kurzrollen", "Haushaltsrollen" oder
"Dispenser-Rollen" genannt) mit Hülsen aus Pappe oder Kunststoff
in Längen von ca. 1 m bis 400 m - und nach Bedarf mehr - gewickelt.
Bei den bekannten Wickelvorrichtungen dieser Art sind Wickel
geschwindigkeiten von über 200 m/min nicht erreichbar.
Im Fall der DE-OS 22 11 076 sind zwei an der Wickelhülse bzw.
am Wickelumfang an diametral gegenüberliegenden Seiten angreifende
Kontaktwalzen vorgesehen, von denen jede mittels eigenen Stellhe
beln verschwenkbar ist. Dabei ist die Kontaktwalze, über deren
halben Umfang das Wickelgut geführt ist, außerhalb des Schwenkbe
reichs der Spannspindeln und die andere Kontaktwalze mit ihrem
Stellhebel und Druckmechanismus innerhalb dieses Schwenkkreises
angeordnet. Beide Kontaktwalzen sind gummiert und werden von einem
gemeinsamen Motor angetrieben, wobei die Kraftübertragungsmittel
über das jeweilige Schwenklager der Stellhebel zu den Kontaktwal
zen geführt sind. Zusätzlich zu diesem am Umfang der Wickelrolle
angreifenden Wickelantrieb sind sämtliche Spannspindeln an ihren
dem Revolverkopf zugewandten Enden mit einem Treibrad (Antriebs
scheibe) versehen. An diesen Treibrädern können in den der Wickelsta
tion nachgeordneten Stationen mit demselben Antriebsmotor ver
bundene weitere Kraftübertragungsmittel angreifen, um beim takt
weisen Weiterschalten des Revolverkopfes den Antrieb der Wickel
rollen in den nachgeordneten Stationen sicherzustellen und in ei
ner der Wickelstellung vorgeordneten Station ein eigener Antrieb an
greifen, um die Wickelhülse auf eine der Wickelgutgeschwindigkeit
entsprechende Umfangsgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Das Aufwickeln des Wickelgutes erfolgt bei dieser bekannten Wickel
vorrichtung jedoch durch die beiden Kontaktwalzen. Es handelt sich
hier um eine reine Kontaktwicklung, die sich für Wickelgeschwindig
keiten bis zu 200 m/min bewährt hat, jedoch auch entsprechend an
fällig ist. So müssen die Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Kon
taktwalzen unbedingt synchron gehalten werden, um einen kommerziell
annehmbaren Wickel zu erhalten. Das bedeutet, daß bei höheren
Wickelgeschwindigkeiten die Standzeit der Kontaktwalzen relativ ge
ring wäre, weil schon bei einem geringen Verschleiß der gummierten
Mantelflächen der beiden angetriebenen Kontaktwalzen eine Diskrepanz
der Umfangsgeschwindigkeiten entsteht, aus der unvermeidlich eine
ungenaue und fehlerhafte Aufwicklung folgt. Hinzu kommt, daß bei
Schlupf der von dem Wickelgut umschlungenen Kontaktwalze eine exak
te Führung des Wickelgutes nicht gewährleistet ist und bereits ge
ringe seitliche Abweichungen die insbesondere bei Folienrollen er
wünschte Glattheit der Rollenstirnflächen beeinträchtigt.
Außerdem ist das vollautomatische Anlegen des Wickelgutanfangs an
die leere Wickelhülse bei der Wickelvorrichtung nach der DE-OS
22 11 076 wegen der Kompliziertheit der Anordnung mit Druckluft
düsen, Kontakt-, Andruck-, Einzugs- und Förderwalzen und der da
mit verbundenen Trägheit bei Wickelgeschwindigkeiten von über
200 m/min viel zu langsam und unzuverlässig. Als Folge weist die
fertige Wickelrolle auch ungenaue Kanten und Falten auf dem Um
fang auf.
Bei den bekannten Wickelvorrichtungen nach DE-AS 17 74 847,
DE-OS 23 01 392 oder US-PS 37 33 035 liegt die Kontaktwalze nur
während der Anwickelphase an der Wickelhülse an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wickelvorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen Art derart weiter
zubilden, daß auch bei höheren Wickelgeschwindigkeiten bis zu
400 m/min und darüber den Qualitätsforderungen entsprechende
Wickelrollen hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Dabei wird die Wickelhülse von an
beiden Enden angreifenden axial gegenüberliegenden Spannspindeln
gehalten, wodurch die axiale und waagrechte Position der Wickel
hülse gewährleistet ist. Die so zwischen den beiden Spindeln einge
spannte Wickelhülse ist während des Wickelns mit der Kontaktwalze
ständig in Berührung. Diese Kontaktwalze soll Lufteinschlüsse zwi
schen den Lagen verhindern und für eine exakte faltenlose Wicklung
sorgen. An die Kontaktwalze wird ihrerseits eine Andruckwalze mit
steuerbarem Druck gepreßt. Diese Maßnahme ergibt nicht nur einen
einfachen und übersichtlichen Aufbau, sondern verhindert ein seit
liches Verlaufen des Wickelgutes auch bei hohen Wickelgeschwindig
keiten. Die Wickelvorrichtung eignet sich besonders gut für Wickel
güter mit einer Stärke von ca. 4 my bis 20 my oder mehr, bei einer
Wickelgeschwindigkeit von bis zu 400 m/min und darüber.
Beide Walzen werden von einem gemeinsamen Gestell getragen, das
gegen den Revolverkopf bewegbar ist, um einen kontinuierlichen
und elastischen Kontakt mit der Wickelhülse bzw. der Wickelrolle
aufrechtzuerhalten. Der Druck gegen die Wickelhülse bzw. die
Wickelrolle ist ebenfalls einstellbar. Dies ist eine Ausrüstung
für die Kontaktwicklung.
Die Maßnahmen nach Anspruch 3 berücksich
tigen die Erfordernisse spezieller Wickelmaterialien. In diesem
Fall fördert die Kontaktwalze das Wickelgut mit gleichmäßiger Ge
schwindigkeit und treibt gleichzeitig die Andruckwalze an oder um
gekehrt.
Falls die Wickelhülse jedoch zentral über die zugehörige Spann
spindel und Antriebsscheibe angetrieben wird, steigt die ursprüng
lich eingestellte Wickelgutgeschwindigkeit von z. B. 300 m/min auf
z. B. 360 m/min. Diese Geschwindigkeitsdifferenz kann durch eine
bekannte Tänzerwalzenanordnung ausgeglichen werden.
Dabei erfolgt der Antrieb der Spannspindeln gemäß Anspruch 5
durch ein gemeinsames Antriebsrad über die Antriebsscheiben auf
rein mechanischer Basis. Kupplungen, Bremsen, Schnellerreger,
Gleichrichter, Schaltringe, Bürsten, Pneumatik, usw. werden nicht
benötigt. Das schwenkbar ausgestattete Spindelgehäuse mit der
über die Antriebsscheibe antreibbaren Spannspindel ist mit einer
Führungsrolle versehen. Eine Kurvenscheibe steuert durch die Be
rührung mit den Führungsrollen den Hülsenbeschleunigungs-, Wickel-,
Trenn- und Stillstands-Vorgang der Spannspindel. Die Kurvenscheibe
hat demnach eine Stillstands-Zone, eine Beschleunigungs-Zone, eine
Wickel-Zone und eine Trenn-Zone. In der Beschleunigungs-, Wickel-,
und Trenn-Zone hat die Führungsrolle mit der Kurvenscheibe keinen
Kontakt. Das Spindelgehäuse schwenkt aus und durch einstellbaren
Druck wird zwischen dem gemeinsamen Antriebsrad und der Antriebsschei
be der Spindel ein Antriebs-Kontakt hergestellt. So wird in der
Beschleunigungs-Zone die leere Hülse auf die erforderliche Um
fangsgeschwindigkeit (Drehzahl) beschleunigt. In der Wickel-Zone
wird die (sich bereits drehende) leere Wickelhülse mit dem Anfang
des Wickelgutes in Kontakt gebracht. Es entsteht eine Wickelrolle,
die hier fast zu Ende gewickelt wird. Noch während des Wickelpro
zesses dreht sich der Revolverkopf mit der fast fertiggewickelten
Rolle in die Trenn-Zone, wo die Rolle fertiggewickelt wird und wo
die Wickelgut-Trennung stattfindet. Am Ende der Trenn-Zone beginnt
die Stillstands-Zone mit der Wickelrollen-Entnahme-Zone. Hier kann
ein Leitblech und eine Förder-Vorrichtung untergebracht werden,
die mit den einfachsten Mitteln die fertige Wickelrolle einer Ver
packungs- bzw. Kartonierungs-Vorrichtung übergibt. Diese gesamte
Steuerung erfolgt vollautomatisch und mechanisch. Empfindliche
Schaltorgane sind nicht erforderlich.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Wickelvorrichtung anhand
von schematischen Darstellungen erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Wickelvorrichtung. Wie ersichtlich wird Wickelgut 1 von einer
Vorratsrolle 38 über eine große Kontaktwalze 33, Umlenkwalze 32,
Tänzerwalze 29, gummierte Andruckwalze 24 und Kontaktwalze 23
einer Wickelhülse 2, die sich in einer Wickelstation 15 eines
Revolverkopfes 3 in rotierendem Zustand befindet, zugeführt.
Auf dem Revolverkopf 3 sind sechs Spannungsspindelpaare (es könn
ten mehr oder weniger sein), denen Stationen 13, 14, 15, 17, 19
und 22 zugeordnet sind, im gleichmäßigen Abstand auf einem kon
zentrisch zur Achse 5 des Revolverkopfs liegenden Kreis 4 ange
ordnet. Das Wickelgut 1 wird in der Wickelstation 15 zu einer Rol
le 16 aufgewickelt, wie sie in der Vergrößerung - über dem Revol
verkopf 3 - ersichtlich ist. Durch die Drehung des Revolverkopfes
3 von der Wickelstation 15 zur nächsten Station 17 und nach Tren
nung des Wickelgutes (Fig. 8) ist die Wickelrolle 18 fertig. Die
se fertige Wickelrolle 18 kann in der Station 17 an ihrem Umfang
etikettiert oder banderoliert werden. Bei der nächsten Station 19
wird die fertige Wickelrolle 18 dem Revolverkopf 3 entnommen und
über ein Leitblech 20 einem Förderband 21 zugeführt. Das Förder
band 21 kann auch einen geöffneten Karton an dieser Stelle führen.
In diesem Fall wird die fertige Wickelrolle 18 durch das Leitblech
20 in den geöffneten Karton geführt und danach vollautomatisch
verpackt (nicht dargestellt). In Fig. 1 ist auch sichtbar, daß
die leere Wickelhülse 2 aus einem Hülsenmagazin 12 durch einen
Führungsschacht 11 der Hülsenaufnahme-Station 13 des Revolver
kopfes 3 zugeführt wird. Die vorgeordnete Station 22 des Revolver
kopfes 3 ist stets ohne Wickelhülse 2. Die nachgeordnete Station
14 des Revolverkopfes 3 ist die Beleimungs-Station. Hier wird die
leere Wickelhülse 2 mit Haft- oder Klebemittel versehen (Fig. 5,
Fig. 6 und Fig. 7). Ein Antriebsmotor 8 treibt durch seine An
triebsscheibe 9 einen Antriebsriemen 10 und dieser über eine Ab
triebsscheibe 7 bzw. ein Antriebsrad 44 eine Antriebsscheibe 6
einer sich in der Wickelstation 15 befindlichen (s. auch Fig. 2
und Fig. 3) Spannspindel an. Jede Spannspindel des Revolver
kopfes 3 ist mit einer Antriebsscheibe 6 ausgerüstet.
Die sich in der Wickelstation 15 befindliche leeere Wickelhülse 2
bzw. entstehende Wickelrolle 16, ist während des Wickelprozesses
in Kontakt mit der Kontaktwalze 23. Diese Kontaktwalze 23 gewähr
leistet eine stramme und faltenlose Wicklung des Wickelgutes 1 um
die Wickelhülse 2. Die Kontaktwalze 23 verhindert, daß zwischen die
Lagen der Wicklung - durch das Wickelgut 1 - Luft mit hineingezo
gen wird. Die Luft zwischen den Wickellagen des Wickelgutes 1 ver
ursacht bei höheren Wickelgutgeschwindigkeiten entweder unsaubere
Kanten (sog. Teleskopieren) und faltige Oberflächen der fertigen
Wickelrolle 18 und macht hiermit eine kontinuierliche und quali
tativ annehmbare Produktion der Rollen 18 praktisch unmöglich.
Die Andruckwalze 24 ist in verstellbar engem Kontakt mit dem
Wickelgut 1 und der Kontaktwalze 23 und verhindert eine seitliche
Wickelgutschwankung, die dann in unsauberen Rollenkanten resul
tiert. Außerdem entfernt die Andruckwalze 24 bereits an dieser
Stelle die vom Wickelgut 1 "mitgezogene" Luft und sorgt so für
eine einwandfreie Wicklung der entstehenden Wickelrollen 16 bzw.
18.
Die Andruckwalze 24 ist in Richtung des Pfeiles 25 verstellbar,
d. h. der Druck (falls vorhanden) zwischen Kontaktwalze 23,
Wickelgut 1 und Andruckwalze 24 ist fein einstellbar. Die Kontakt
walze 23 und die Andruckwalze 24 sind in ein Gestell 26 eingebaut.
Dieses Gestell 26 kann - wie ersichtlich - schwenkbar angeordnet
werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, das Gestell 26 so aus
zustatten, daß der Kontakt zwischen Wickelhülse 2 - oder entstehen
der Wickelrolle 16 - und Kontaktwalze 23 durch eine waagerechte
Bewegung bewerkstelligt wird. Der Schwenkpunkt des Gestells 26 ist
hier im Punkt 27 angedeutet. Wie auch ersichtlich, wird das Ge
stell 26 mit den Walzen 23 und 24 durch einen Druckgeber 28 gegen
die Wickelhülse 2 oder entstehende Wickelrolle 16 gedrückt. Die
Anpreßkraft ist stufenlos einstellbar.
Hinter der Andruckwalze 24 befindet sich eine Tänzerwalze 29, die
am freien Ende eines im Punkt 30 gelagerten Schwenkhebels angeord
net ist. Die Tänzerwalze 29 hat eine besondere Aufgabe.
Hierzu die Erläuterung:
Es werden Wickelrollen 18 aus Wickelhülsen 2 und Wickelgut 1 her
gestellt, d. h. gewickelt. Die leere Wickelhülse 2 mit einem Außen-
Durchmesser von 32 mm und Umfang von 100,53 mm wird durch die An
triebsscheibe 6 mit einer gleichbleibenden Drehzahl von z. B.
2985 U/min angetrieben. Der Umfang der Wickelhülse 2 hat infolge
dessen während des Wickelprozesses eine konstante Umfangsgeschwin
digkeit von 2985 · 0,10053 m = 300 m/min. Dies entspricht am An
fang des Wickelprozesses einer Wickelgutgeschwindigkeit von
300 m/min. Eine fertige Wickelrolle 18 mit z. B. 20 m Wickelgut 1
hat einen Außendurchmesser von ca. 38 mm und einen Umfang von
119,38 mm. Da sich die Antriebsscheibe 6 und deshalb auch die fer
tige Wickelrolle 18 mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von
2985 U/min dreht, beträgt die Wickelgutgeschwindigkeit am Ende des
Wickelprozesses: 2985 · 0,11938 m = 356 m/min, also erhöht sich die
Wickelgutgeschwindigkeit um 56 m/min. Das Trennen des Wickel
gutes 1 (Fig. 8) und das Auflegen des Anfangs des Wickelgutes 1
auf die leere Wickelhülse 2 (Fig. 8) erfolgt in ca. 0,5 Sekunden.
Der angewachsene Wickelgutüberschuß von 56 m/min oder 0,47 m in
0,5 Sekunden muß eliminert werden, d. h. er muß aufgefangen werden,
sonst wird die Wickelgutspannung gelockert und dadurch eine voll
automatische Wicklung nicht mehr gewährleistet. Dieses Auffangen
der 0,47 m wird auf einfache Weise durch die Tänzerwalze 29 voll
automatisch bewerkstelligt. Die Tänzerwalze befindet sich während
der entstehenden Wickelrolle 16 durch die Spannung des Wickelgu
tes 1 "oben".
Bei der Trennung des Wickelgutes 1 und beim gleichzeitigen Aufle
gen des Wickelgutanfangs (93 in Fig. 8) auf die leere Wickelhülse
2, würde die Geschwindigkeits-Diskrepanz zwischen Umfangsgeschwin
digkeit der leeren Hülse 2 (= 300 m/min) und zwischen der Geschwin
digkeit des Wickelgutes 1 (= 356 m/min) von 0,47 m in 0,5 Sekunden
eine Lockerung der Spannung des Wickelgutes 1 verursachen, die
aber nicht stattfinden kann, weil die Tänzerwalze 29 gleichzeitig
und selbsttätig sich durch ihr eigenes Gewicht - ohne jegliche
Sensoren und Steuerungen - nach "unten" bewegt und die Schleife
des Wickelgutes 1 zwischen Umlenkwalze 32 und Andruckwalze 24 um
genau die erforderlichen 0,47 m - ohne Auflockerung der Wickelgut
spannung - verlängert.
So bleibt das Wickelgut 1 straff und das Auflegen des Anfangs 93
des Wickelgutes 1 auf die leere Wickelhülse 2 kann vollautomatisch
auch bei Wickelgutgeschwindigkeiten von über 400 m/min anstands
los durchgeführt werden.
Während des Wickelprozesses wird die Wickelgutbahn 1 wieder von
300 m/min auf 356 m/min kontinuierlich beschleunigt und die Tän
zerwalze 29 wieder durch die Wickelgutspannung nach "oben" gezo
gen, d. h. die Schleife des Wickelgutes 1 zwischen Umlenkwalze 32
und Andruckwalze 24 verkürzt sich. Der Schwenkpunkt 30 der Tän
zerwalze 29 kann für diverse Zwecke mit einem Impulsgeber ausge
rüstet werden.
Die große Kontaktwalze 33 ermöglicht eine anstandslose und kon
tinuierliche Abwicklung des Wickelgutes 1 von der Vorratsrolle 38
auch mit empfindlichsten Materialien mit Stärken unter 8 my oder
darüber. Die große Kontaktwalze 33 wird von einem Antriebsmotor 34,
Antriebsscheibe 35 über einen Antriebsriemen 36 und eine Abtriebs
scheibe 37 angetrieben. Die Antriebsmotoren 34 und 8 sind steue
rungsmäßig so verkoppelt, daß die Bahnspannung des Wickelgutes 1
je nach Empfindlichkeit und Stärke stufenlose einstellbar ist. Der
Durchmesser der großen Kontaktwalze 33 entspricht auf ihrem Umfang
einer Wickelgutlänge von genau 0,5 m. Dies wird - mit Hilfe einer
Sektorenscheibe 104 für eine präzise Trennung des Wickelgutes 1
ausgenützt (Fig. 9). Die große Kontaktwalze 33 ist mit der Vorrats
rolle 38 in schlupflosem Kontakt und treibt diese auf ihrem Umfang
mit konstanter Wickelgutgeschwindigkeit von z. B. 300 m/min an. Die
Drehzahlen des Antriebsmotors 34, der großen Kontaktwalze 33 und
der Vorratsrolle 38 werden durch die Beschleunigung des Wickelgu
tes von z. B. 300 m/min auf 356 m/min automatisch erhöht, ohne daß
das Wickelgut sich dehnt oder reißt. Nach dem Trennvorgang fällt
die Wickelgutgeschwindigkeit von z. B. 356 m/min auf die ursprüng
lichen 300 m/min und dementsprechend auch gleichzeitig die Dreh
zahl der Kontaktwalze 33, bzw. des Antriebsmotors 34 und infolge
dessen auch die der Vorratsrolle 38. So ermöglicht die angetriebe
ne große Kontaktwalze 33 eine konstante Wickelgutspannung des Wic
kelgutes 1 und eine anstandslose Abwicklung des Wickelgutes von der
Vorratsrolle 38, auch wenn diese auf ihrem Umfang elliptisch -
durch fehlerhafte Wicklung - gestaltet ist.
Die Vorratsrolle 38 ist auf einer Abrollspindel 39 aufgespannt und
somit radial und axial arretiert. Die Arretierung erfolgt mecha
nisch oder mit diversen anderen Möglichkeiten. Die Abrollspindel
39 ist in einem Gestell 40 entweder beiderseitig oder fliegend
(einseitig) gelagert. Das Gestell 40 ist hier im Schwenkpunkt 41
gelagert. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Vorratsrolle 38
mit Abrollspindel 39 waagerecht oder in einem bestimmten Winkel
gegen die Kontaktwalze 33 anzudrücken. Das Gestell 40 wird durch
einen Druckgeber 42 in Pfeilrichtung 43 betätigt, so daß die Vor
ratsrolle 38 gegen die Kontaktwalze 33 elastisch angedrückt wird.
Die Anpreßkraft ist stufenlos einstellbar. Um eine saubere Kante
bei der fertigen Wickelrolle 18 erreichen zu können, ist die Vor
ratsrolle 38 auf der Abrollspindel 39 - oder gemeinsam mit der Ab
rollspindel 39 - im Gestell 40 axial stufenlos verstellbar und
auch arretierbar.
In Fig. 2 sind schwenkbare Spindelgehäuse 57 dargestellt. Die Spin
delgehäuse sind auf Wellen "W" im Revolverkopf 3 schwenkbar gela
gert und jeweils mit einer Antriebsscheibe 6 und einer Führungs
rolle 58 versehen. Die Führungsrolle 58 ist mit dem Spindelgehäuse
57 fest verbunden und stützt sich je nach der Stellung des Re
volverkopfes 3 auf eine Kurvenscheibe "K". Der Revolverkopf 3 ist
auf einer stationären Achse 5 drehbar angeordnet und dreht sich
per Arbeitstakt mit den Spindeln jeweils in dem durch Pfeil 48 an
gedeuteten Winkel in Richtung des Pfeiles 47. Die Kurvenscheibe "K"
ist - mit Ausnahme des Justierens - stationär. In der Wickelstation
15 wird die Führungsrolle 58 durch die Kontur der Kurvenscheibe "K"
nicht gestützt. Das Spindelgehäuse 57 wird durch eine - nicht dar
gestellte - Feder im Uhrzeigersinn so geschwenkt, daß sich die An
triebsscheibe 6 und das Antriebsrad 44 im unmittelbaren Antriebs
kontakt befinden. Das Antriebsrad 44 ist durch den Antriebsriemen
10 und die Abtriebsscheibe 7 kontinuierlich angetrieben. Das sich
in Richtung des Pfeiles 45 drehende Antriebsrad 44 treibt die An
triebsscheibe 6 - und somit die hier nicht sichtbaren Spindeln -
in Richtung des Pfeiles 46 an. In den Stationen 17, 19, 22, 13 und
14 stützt sich - wie ersichtlich - die Führungsrolle 58 auf die
Kontur der Kurvenscheibe "K" und verhindert hierdurch einen An
triebskontakt zwischen den Antriebsscheiben 6 und dem Antriebsrad 44.
Infolgedessen kann das Antriebsrad 44 die Antriebsscheiben 6 -
s. Abstand zwischen 6 und 44 - nicht antreiben.
In der Station 13 wird die Spannspindel mit leeren Wickelhülsen 2
versehen (s. hierzu auch Fig. 1). In der Station 14 (s. hierzu
auch Fig. 5, Fig. 6, und Fig. 7) wird die leere Wickelhülse 2 mit
einem Haftmittel versehen. Unmittelbar nachdem die Spindel und die
leere Wickelhülse 2 mit Haftmittel die Station 14 in Richtung des
Pfeiles 47 verlassen haben, kann die Kontur der Kurvenscheibe "K"
die Führungsrolle 58 nicht mehr stützen. Die Feder schwenkt das
Spindelgehäuse 57 und somit auch die Antriebsscheibe 6 im Uhrzeiger
sinn gegen das Antriebsrad 44. Durch diesen Antriebskontakt wird
die leere Wickelhülse 2 auf die entsprechende Umfangs- bzw. Wickel
geschwindigkeit beschleunigt. Station 15 ist die Wickelstation. Hier
wird die entstehende Wickelrolle 16 fast fertiggewickelt. Während
der Drehung des Revolverkopfes 3 in Richtung des Pfeiles 47 und in
nerhalb des Winkels 48 erfolgt zwischen den Stationen 15 und 17
(s. hierzu auch Fig. 8) die Trennung des Wickelgutes 1. Hier wird
also die entstehende Wickelrolle 16 fertiggewickelt und gleichzei
tig der Wickelgutanfang an die nächstfolgende leere Wickelhülse 2
angelegt (Fig. 8). In der Station 17 ist es möglich, die nun fertig
gewickelte Rolle 18 zu banderolieren, zu etikettieren oder sonstwie
weiterzubehandeln. Die Station 19 dient der Entnahme der fertigge
wickelten Rollen 18 (s. hierzu auch Fig. 1). In der Station 22 be
findet sich weder eine Wickelhülse 2 noch eine Wickelrolle 18.
Im übrigen ist in Fig. 2 noch ersichtlich, wie das Wickelgut 1
durch die Andruckwalze 24 und Kontaktwalze 23 zur Wickelhülse 2
bzw. entstehenden Rolle 16 in die Station 15 gefördert wird. Die
Kontaktwalze 23 ist während des Wickelprozesses mit der entstehenden
Wickelrolle 16 ständig in Berührung. Die in Fig. 3 dargestellte Sei
tenansicht erfolgt aus Richtung des Pfeiles 49 in Fig. 2.
In Fig. 3 ist der Antrieb des Revolverkopfes 3 und der Spannspin
deln dargestellt. Der Antriebsmotor 8 treibt über die Antriebsschei
be 9, den Antriebsriemen 10 und die Abtriebsscheibe 7 das Antriebs
rad 44 kontinuierlich an, wodurch auch die Antriebsscheibe 6 ange
trieben wird. Die Abtriebsscheibe 7 und das Antriebsrad 44 sind
fest verbunden und haben ein gemeinsames Lager 56. Der Spalt zwi
schen der Führungsrolle 58 und der Kurvenscheibe "K" deutet darauf
hin, daß die Antriebsscheibe 6 durch einen - nicht dargestellten -
Druckgeber (z. B. eine Feder) gegen das Antriebsrad 44 radial ge
drückt und dadurch angetrieben wird.
Die Drehung und Arretierung des Revolverkopfes 3 in einem durch den
Pfeil 48 angedeuteten Arbeitstakt-Winkel in Richtung des Pfeiles 47
(s. Fig. 2) wird durch eine Anordnung, bestehend aus einem Antriebs
motor 55, einer Kupplung 54, einem Ritzel 52 und einem Zahnrad 53
bewerkstelligt. Das Zahnrad 53 und der Revolverkopf 3 sind mitein
ander fest verbunden und auf der Achse 5 - die mit dem Gestell 50 fest
verbunden ist - durch zwei Lager 51 drehbar gestützt.
Beiderseitig des Revolverkopfes 3 befinden sich die Spindelgehäuse
57 und 67 mit den Spannspindeln 60 und 68, Aufnahmen 61 und 69 und
einer Hohlwelle 59. Die Spannspindel 60 ist mit der zugehörigen
Aufnahme 61 fest verbunden und ist durch die Hohlwelle 59 und die
Antriebsscheibe 6 antreibbar und treibt die Wickelhülse 2 bzw. die
Wickelrolle 16 oder 18 an. Die Spannspindel 60 ist außerdem mit ei
ner Mitnehmerscheibe 62 versehen und somit durch einen Schieber 65
in Richtung des Pfeiles 66 und durch eine Stoßvorrichtung 63 in
Richtung des Pfeiles 64 axial bewegbar. Genau gegenüber auf dem
Kreis 4 (s. auch Fig. 1) des Revolverkopfes 3 befindet sich das
Spindelgehäuse 67 mit der Spannspindel 68 und der Aufnahme 69. Die
Aufnahme 69 ist auf der Spannspindel 68 drehbar gelagert und stützt
von der Seite aus die Wickelhülse 2 bzw. Wickelrolle 16 oder 18.
Die Aufwickelspindel 68 ist nicht drehbar, sondern durch die Mitneh
merscheibe 62 und den Schieber 65 in Richtung des Pfeiles 66 und
durch die Stoßvorrichtung 63 nur in Richtung des Pfeiles 64 axial
verschiebbar. Beide Spindelgehäuse 57 und 67 sind durch eine gemein
same Welle "W" fest verbunden und durch die Gleitlager "L" schwenk
bar gelagert.
In Station 19 (s. Fig. 1) wird die fertige Wickelrolle 18 dem Re
volverkopf 3 entnommen. Dies kommt auf folgende Weise zustande:
Der sich links befindliche Schieber 65 bewegt sich nach links und
der rechts angebrachte Schieber 65 gleichzeitig nach rechts. Durch
die Mitnehmerscheiben 62 werden die Spindeln 60 und 68 und somit die
Aufnahmen 61 und 69 aus der Wickelhülse 2 herausgezogen. Hierdurch
wird die fertige Wickelrolle 18 frei und kann über das Leitblech
20 (s. Fig. 1) der Wickelvorrichtung entnommen werden. Um ein seit
liches Verschieben der fertigen Wickelrolle 18 während der Entnah
me in der Station 19 (s. Fig. 1) zu verhindern, werden sich auf
einer Welle 70 befindliche Führungsfinger 71 so eingestellt, daß
die fertige Wickelrolle 18 durch diese Finger 71 axial geführt
wird und so ohne axiale Verschiebung dem Leitblech 20 anstandslos
übergeben werden kann.
Wie bereits erwähnt, wird der Wickelvorrichtung in der Station 13
(s. Fig. 1) eine leere Wickelhülse 2 zugeführt und in eine wickel
fähige Lage gebracht. Die Stoßvorrichtung 63 links bewegt sich in
Richtung des Pfeiles 64 nach rechts und drückt die Aufnahme 61 auf
der Spindel 60 in die Wickelhülse 2 hinein. Gleichzeitig bewegt
sich die auf der rechten Seite befindliche Stoßvorrichtung 63 in
Richtung des Pfeiles 64 nach links und drückt von dieser Seite die
Aufnahme 69 auf der Spindel 68 in die Wickelhülse 2 . Somit befin
det sich die Wickelhülse 2 in einem radial und axial kontrollier
ten Zustand und bleibt so während des ganzen Prozesses.
Fig. 4: Falls erforderlich, kann die Kontaktwalze 23 von einem
Antriebsmotor 76 über Antriebsscheiben 72, Antriebsriemen 73 und
eine Zwischenscheibe 74 angetrieben werden. Dadurch kann die ent
stehende Wickelrolle 16 bzw. fertige Wickelrolle 18 (Fig. 1 und
Fig. 3) teilweise durch die Aufnahme 61 zentral (Fig. 3) und teil
weise durch die Kontaktwalze 23 (Fig. 2) auf ihrem Umfang ange
trieben werden. Es sei hier erwähnt, daß aus verschiedenen Gründen
anstatt der Kontaktwalze 23, die Andruckwalze 24 mit derselben
Ausstattung angetrieben werden kann. Das Gestell 26 ist hier
schwenkbar gelagert im Schwenkpunkt 27. In diesem Schwenkpunkt 27
befindet sich die Zwischenscheibe 74. Der Druckgeber 28 gewährlei
stet eine kontrollierte und elastische Anpreßkraft der Kontaktwal
ze 23 gegen die entstehende Wickelrolle 16.
Fig. 5: Um eine kontinuierliche Auflage des Wickelgutanfanges 93
(Fig. 8) auf die sich mit hoher Drehzahl drehende Wickelhülse 2
gewährleisten zu können, wird die Wickelhülse 2 in Station 14 des
Revolverkopfes 3 mit Haft- bzw. Klebemittel versehen. Eine oder
mehrere in Reihe angeordnete Düsen 77 spritzen auf die stehende
oder sich drehende Wickelhülse 2 ein Klebe- bzw. Haftmittel, das
durch eine Schlauchleitung 78 z. B. unter Druck der bzw. den Dü
sen 77 zugeführt wird.
Fig. 6: Manchmal ist es vorteilhafter in der Station 14 des Re
volverkopfes 3 das Klebe- bzw. Haftmittel durch eine oder mehrere
sich drehende Scheiben 79 auf die Wickelhülse 2 aufzutragen. Die
Scheibe 79 ist in einem aufheizbaren Behälter 80 gelagert und in
Drehbewegung gesetzt. Die Scheibe 79 taucht kontinuierlich in das
Klebe- bzw. Haftmittel und überträgt so dieses auf den Umfang der
Wickelhülse 2. Die Scheibe 79 treibt durch ihre eigene Drehbewe
gung die Wickelhülse 2 an. Der Behälter 80 ist im Punkt 81 schwenk
bar gelagert und bewegt sich durch einen Druckgeber 83 in Richtung
des Pfeiles 82.
Fig. 7: In der Station 14 des Revolverkopfes 3 kann die sich dre
hende oder stehende Wickelhülse 2 mit einer Bürste oder einem Pin
sel 84 mit Klebe- bzw. Haftmittel versehen werden. Das Klebe- bzw.
Haftmittel wird durch eine Schlauchleitung 86 den Borsten des Pin
sels 84 unter Druck zugeführt. Der Pinsel 84 wird von einer Halte
rung 85 getragen. Die Halterung 85 kann im starren oder schwenk
baren Zustand in die Station 14 eingebaut werden. Bei schwenkba
rer Ausführung ist die Halterung 85 im Schwenkpunkt 87 gelagert
und durch einen Druckgeber 89 in Richtung des Pfeiles 88 geschwenkt.
Fig. 8: Nachdem der Wickelprozeß in der Wickelstation 15 des Re
volverkopfes 3 zu Ende geht, bewegt sich die entstehende Wickel
rolle 16 - während des Wickelns - mit dem Revolverkopf 3 in Rich
tung des Pfeiles 48 von Station 15 zur Station 17. Erst in der
Station 17 wird sie zur fertigen Wickelrolle 18 fertiggewickelt.
Das Wickelgut 1 ist während der Bewegung des Revolverkopfes 3
von Station 15 zu Station 17 gespannt. Kurz bevor die entstehende
Wickelrolle 16 die Station 17 erreicht, wird das Wickelgut 1 im
Punkt 90 durch ein Trennmesser 91 in Richtung des Pfeiles 94 ge
trennt. Dadurch wird das Wickelgut 1 in ein Ende 92 der fertigen
Wickelrolle 18 und in einen Anfang 93 der entstehenden Wickelrol
le 16 geteilt. Während der Bewegung des Revolverkopfes 3 in Rich
tung des Pfeiles 48 bzw. 47, bewegt sich gleichzeitig die bereits
mit Haft- bzw. Klebemittel versehene Wickelhülse 2 in Richtung
des Pfeiles 47 aus der Station 14 zur Station 15 des Revolver
kopfes 3 (s. Fig. 1 und Fig. 2). Sofort nach Verlassen der Sta
tion 14 wird die Wickelhülse 2 in Drehbewegung gesetzt und er
reicht in drehendem Zustand die Station 15. Hier trifft die sich
drehende Wickelhülse 2 auf den Wickelgutanfang 93. Gleichzeitig
mit dem Trennmesser 91 bewegt sich eine Andruckvorrichtung 96 in
Richtung des Pfeiles 95 und drückt den Anfang 93 auf die drehen
de Wickelhülse 2. Die Andruckvorrichtung 96 besteht aus einer fe
dernden Platte. Anstatt der Platte können es auch mehrere, indi
viduell federnde "Andruckfinger" sein. Das Trennmesser 91 und die
Andruckvorrichtung 96 sind in ein schwenkbares Gestell 97 einge
baut und bewegen sich um dessen Schwenkpunkt 98 gemeinsam in Rich
tung des Pfeiles 94 und 95. Die schwenkbare Bewegung des Trennmes
sers 91 und der Andruckvorrichtung 96 kann durch eine lineare Be
wegung ersetzt werden. In diesem Fall entfällt der Schwenkpunkt 98.
Während des Trennvorganges müssen sich das Trennmesser 91 und die
Andruckvorrichtung 96 mit einer höheren oder gleichen Geschwindig
keit - wie die des Wickelgutes 1 - bewegen. Dies gewährleistet ein
exaktes und faltenloses Auffangen des Wickelgutanfanges 93 auf die
sich drehende Wickelhülse 2. Der Anfang 93 bestimmt weitgehend die
Qualität der fertigen Wickelrolle 18. Eine kontinuierliche und stö
rungsfreie Produktion bei Wickelgeschwindigkeiten von über 400 m/
min wäre außerdem ohne dieses Prinzip nicht möglich. Das Trennmes
ser 91 ist durch das Gestell 97 mit einem Druckgeber 99 verbunden.
Der Druckgeber 99 ist im Punkt 103 schwenkbar gelagert und bewegt
sich in Richtung des Pfeiles 100. Die Leistungen der herkömmlichen
Druckgebersysteme reichen nicht aus, um das Trennmesser 91 mit der
Andruckvorrichtung 96 ohne Verzug in einigen Millisekunden auf die
erforderliche hohe Trenngeschwindigkeit beschleunigen zu können.
Aus diesem Grund ist der Druckgeber 99 mit einem Arretierhaken 101
und Auslöser 102 ausgerüstet worden. Der Arretierhaken 101 sperrt
die Bewegungsfreiheit des Druckgebers 99 während des Wickelprozes
ses und ermöglicht dadurch, daß in dieser Zeit die erforderlich
Bewegungsenergie (z. B. Druckluft) für den Druckgeber 99 gespei
chert wird. So wird innerhalb des Druckgebers 99 bereits während
des Wickelns ein hoher Druck aufgebaut, der dann zum Zweck des
Trennvorganges durch Auslöser 102 und Arretierhaken 101 sofort
frei wird und das Trennmesser 91 mit Andruckvorrichtung 96 mit
hoher Geschwindigkeit gegen das Wickelgut 1 schleudert.
Fig. 9: Bei der Erläuterung der Fig. 1 ist bereits erwähnt worden,
daß die große Kontaktwalze 33 so beschaffen ist, daß ihr Durchmes
ser bzw. Umfang einer Wickelgutlänge von 0,5 Metern entspricht. Je
nach Bedarf könnte die große Kontaktwalze 33 mit verschiedenen
Durchmessern versehen werden. Das Wickelgut 1 wird von der Vorrats
rolle 38 - die auf der Abrollspindel 39 aufgespannt ist - abgewic
kelt. Die große Kontaktwalze 33 wird durch Antriebsriemen 36 und
Antriebsscheibe 37 in Richtung des Pfeiles 106 angetrieben und
treibt so die eng anliegende Vorratsrolle 38 an. Das Wickelgut 1
umschlingt die Vorratsrolle 38 und die Umlenkwalze 32. Die große
Kontaktwalze 33 ist mit einer Sektorenscheibe 104 ausgerüstet und
damit fest verbunden. Die Sektorenscheibe 104 betätigt eine hier
nicht dargestellte Abtastvorrichtung und dadurch einen elektroni
schen Vorwahlzähler. Die Anzahl der Zähne 105 auf der Sektorenschei
be 104 - hier sind es sechs - bestimmt die Genauigkeit der auf der
fertigen Wickelrolle 18 aufgewickelten Gutlänge. Je mehr Zähne 105
umso genauer wird diese Länge. Genauigkeiten von ±5 cm sind da
durch möglich.
Claims (7)
1. Wickelvorrichtung zum kontinuierlichen Aufwickeln von bahnförmi
gem Wickelgut einer Vorratsrolle nacheinander auf mehrere Wickel
hülsen, mit einem taktweise drehwinkelverstellbaren Träger für
revolverkopfartig angeordnete antreibbare Spannspindeln für die
Wickelhülsen, die nacheinander eine Zufuhrstation für leere
Wickelhülsen, eine Wickelstation, eine Abtrennstation und eine
Abgabestation für die fertigen Wickelrollen sowie ggf. weitere
dazwischen oder dahinter angeordnete Stationen durchlaufen, fer
ner mit einer der Wickelstation zugeordneten Kontaktwalze, die
an den Umfang einer Wickelhülse bzw. -rolle während der gesamten
Wickeldauer andrückbar und über deren halben Umfang das Wickel
gut zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktwalze (23) eine gegen diese auf deren der Wickel
hülse (2) abgekehrten Seite mit steuerbarer Kraft preßbare An
druckwalze (24) zugeordnet ist.
2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontaktwalze (23) und die Andruck
walze (24) von einem gemeinsamen Gestell (26) getragen sind,
das mit einstellbarem Druck gegen den Revolerkopf (3) beweg
bar ist.
3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktwalze (23) angetrieben und die Andruckwalze (24) frei
laufend ist oder umgekehrt.
4. Wickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontaktwalze (23) und die Andruck
walze (24) mit derselben Antriebsausstattung antreibbar sind.
5. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, mit einer in
Drehrichtung des Revolverkopfes vor der Wickelstation ange
ordneten Beschleunigungsstation und mit in einem Aufwickelspin
delgehäuse im Revolverkopf angeordneten, jeweils mit einer
Antriebsscheibe ausgerüsteten Spannspindeln, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannspindeln (60)
sämtlich von einem gemeinsamen Antriebsrad (44) durch Reibung
antreibbar sind, welches nur im Hülsenbeschleunigungs- (14),
Aufwickel- (15) und Wickelgut-Trennbereich (17) im Eingriff
ist.
6. Wickelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsscheiben (6) durch Schwenk
bewegung der Spindelgehäuse (57) über Schwenksteuerteile - wie
Führungsrolle (58) und Kurvenscheibe (K)
von dem gemeinsamen Antriebsrad (44) abhebbar sind.
7. Wickelvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufwickelspindelgehäuse
(57) und (67) eines eine Wickelhülse (2) an beiden Enden er
fassenden Spannspindelpaares (60) und (68) durch eine gemein
same Welle (W) fest verbunden und schwenkbar gelagert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752523318 DE2523318A1 (de) | 1975-05-27 | 1975-05-27 | Wickelvorrichtung zum aufwickeln von bahnfoermigen wickelgut |
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DE2523318C2 true DE2523318C2 (de) | 1987-09-03 |
Family
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: B65H 18/08 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RAMISCH KLEINEWEFERS GMBH, 4150 KREFELD, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
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