DE2459776C2 - Antiblockierregelsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Antiblockierregelsystem für eine Zweikreisbremsanlage, bei der der von einem ersten Bremsdruckerzeuger erzeugte Druck durch eine Bremsdrucksteuereinrichtung in Abhängigkeit vom Bewegungsverhalten der Räder variiert wird, bei dem dieser variierte Bremsdruck in einem ersten Bremskreis wirksam ist und bei dem ein vom Bremsdruck des gleichen Bremsdruckerzeugers abgeleiteter, durch die Bremsdrucksteuereinrichtung und durch eine Drosseleinrichtuiif beeinflußter Steuerdruck den Bremsdruck im zweiten Bremskreis dadurch bestimmt, daß der Steuerdruck in einer auf der Steuerseite eines Kolbens eines Hauptbremszylinder!, liegenden Steuerkammer wirksam ist. wobei der Drosselcinnchtung ein Einwegventil zum schnellen Angleichen des Drucks in der Steuerkammer an einen niedrigeren Druck am Ausgang

der Bremsdrucksteuereinrichtung parallel geschaltet ist, nach Patent 24 50 749.

Die Drosseleinrichtung mit dem parallelgeschalteten Einwegeventil kann hierbei durch jede andere gleichwirkende Anordnung ersetzt werden, so z. B. durch einen Kolben, der dem vor und dem hinter der Drosseleinrichtung herrschenden Druck ausgesetzt ist und dessen Stellung einen Drosselquerschnitt in seiner Größe beeinflußt so, daß bei höherem Druck in den Radbremszylindern eine solche Querschnittsänderung erfolgt, daß ein schneller Druckabbau vor sich geht und daß bei kleinerem Druck in dem Radbremszylinder ein kleinerer Drosselquerschnitt und damit ein langsamerer Druckaufbau zustandekommt Man kann die Drosselöffnung so variieren lassen, daß die Druckänderungen unabhängig von dem Druck sind, also die Druckänderungen über der Zeit linearisieren.

Im Hauptpatent ist ein Einfach-Antiblockierregelsystem geschützt, bei dem ein erster Bremsdruckerzeuger einen ersten Bremskreis beeinffußt, dessen Bremsdruck bei Blockierneigung durch eine Bremsdrucksteuereinrichtung variiert wird. Das Wesen des Hauptpatents besteht darin, daß dieser erste Bremsdruckerzeuger über eine Reihenschaltung, bestehend auE Bremsdruckeinheit und Drosseleinrichtung, der noch ein dem Druckabbau dienendes Einwegeventil parallelgeschaltet ist, den Druck in einem zweiten Bremskre'O beeinflußt.

Gemäß einer Ausführungsform des Hauptpatents sind zwei Hauptbremszylinder vorgesehen, von denen der erste direkt vom Bremspedal beeinflußt wird, während der Kolben des zweiten Hauptbremszylinders über die Drosseleinrichtung und das Einwegeventil dem mittels des Bremsdrucksteuerventils geregelten Bremsdruck des ersten Hauptbremszylinders ausgesetzt ist. Im Hauptpatent ist auch eine übliche Bremskraftverstärkung möglich, indem in bekannter Weise zwischen den ersten Hauptbremszylinder und das Bremspedal ein Kraftverstärker eingeschaltet wird.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteh: darin, den eingangs geschilderten vom Hauptpatent umfaßten Antiblockierregler mit einem an sich ebenfalls bekannten Kraftverstärker zu kombinieren und hierbei eine Anpassung ^er beiden Geräte so vorzunehmen, daß ein sehr preiswerter, jedoch eine gute Funktion aufweisender Antiblockierregler, der auch eine Bremskraftverstärkung umfaßt, entsteht.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Ein solcher Bremsdruckerzeuger, der eigentlich ein Bremskraftverstärker ist, der einen der Volumenverschiebung im Zumeßzylinder proportionalen Druck erzeugt, ist aus der deutschen Patentschrift 18 00 633 bekannt. Es sind dort verschiedene Formen von nichtsaugenden Pumpen beschrieben. Auch bei der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise eine Freikolbenpumpe benutzt. Unter nichtsaugenden Pumpen wird auch eine Pumpe verstanden, die durch ein Ventil kurzgeschlossen ist und damit im Kreis pumpt, wobei im Förderfall das Ventil geschlossen wird. Das Ventil kann druckgesteuert sein und bei Druckerhöhung schließen. Im Grunde sind auch bei der vorliegenden Erfindung zwei Hauptbremszylinder vorgesehen. Der erste pedalbetätigte Zylinder dient hier jedoch als Zumeßzylinder¹, wobei das von diesem ausgeschobene Bremsflüssigkeitsvolumen von der Pumpe im Bremsdruck umgesetzt wird.
Bei dem im Hauptpaient beschriebenen Antiblockier-

regler wird zeitweise Druck in eine Auslaßleitung abgelassen und es ist eine Speicherkammer und eine Rückförderpumpe für die ausgelassene Bremsflüssigkeit vorgesehen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, die der in der Offenlegungsschrift 21 27 536 beschriebenen Maßnahme entspricht, wird bei der vorliegenden Erfindung die zur Verstärkung benutzte Pumpe dadurch auch zur Rückförderung der ausgelassenen Bremsflüssigkeit herangezogen, daß die Ausiaßleitung, an die die Speicherkammer angeschaltet ist, auch an einen normalerweise verschlossenen Eingang einer Ventilanordnung angeschaltet ist und daß die Ventilanordnung auch in der Verbindungsleitung zwischen Zumeßzylinder und Pumpeneingang liegt.

Die Ventilanordnung ist derart ausgebildet und steht ! -> mit der Speicherkammer derart in Wirkverbindung, daß normalerweise der Pumpeneingang mit dem Zumeßzylinder verbunden ist, jedoch ab einem bestimmten Füllungsgrad der Speicherkammer diese Verbindung unterbrochen wird und dafür der Pumpeneingang mit der Speicherkammer verbunden wird, so daß durch den Druck auf die bewegliche Wand der Speicherkammer mittels der Pumpe die ausgelassene Bremsflüssigkeit in den Bremskreis zurückgefördert wird. Es können zwei getrennte Ventile für diesen Zweck vorgesehen sein, jedoch genügt auch ein Dreiwegeventil. Die Wirkverbindung zwischen Speicherkammer und Ventilanordnung kann elektrisch sein; vorzugsweise ist sie jedoch mechanisch.

Im Hauptpatent ist auch die Verwendung eines hydraulischen Nebenschlußventils beschrieben, daß in einem Parallelweg zwischen Druckerzeuger und Steuerkammer des zweiten Hauptbremszylinders (hier des Hauptbremszylinders) liegt und normalerweise geöffnet ist. Dieser Parallelweg überbrückt die Bremsdrucksteuereinrichtung und die Drosseleinrichtung, so daß normalerweise auch in der Steuerkammer ein schneller Druckaufbau möglich ist. Dieses Ventil wird nach erstmaligem Ansprechen der Regelung und für die gesamte Regelzeit dadurch geschlossen, daß die bei Regelung ausgelassene Bremsflüssigkeit in eine Steuerkammer gelangt, deren Kolben in seiner Ausgangsstellung das Nebenschlußventil aufstößt. Nach Aufnahme einer bestimmten Flüssigkeitsmenge in der Steuerkammer schließt somit das Nebenschlußventil und bleibt durch den Druckunterschied am Ventil bis Bremsende geschlossen. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung dient diese Steuerkammer gleichzeitig als Speicherkammer für die ausgelassene Bremsflüssigkeit und ihr Füllungsgrad beeinflußt die Stellung der Ventilanordnung.

Wie im Hauptpatent kann der Ausgang des Parallelweges mit dem Nebenschlußventil auch mit dem ersten Bremskreis verbunden sein, so daß man vor die Bremsdrucksteuereinrichtung eine Drosseleinrichtung zum gedrosselten Aufbau im Regelfall setzen kann.

Im Grunde können die gleichen Bremsdrucksteuereinrichtungen wie im Hauptpatent auch hier verwendet werden. Vorzugsweise wird ein Dreistellungsventil verwendet, das bei Regelung in der einen Stellung Druckaufbau in beiden Kreisen (im einen durch die Drosseleinrichtung verzögert) erlaubt, in einer zweiten Stellung Druckabbau im einen Kreis und in Stellung drei Druckabbau im anderen Kreis, jeweils mit Konstanthaltung des Drucks im anderen Kreis.

Die Kreise werden entweder den Bremsen diagonal gegenüberliegender Bremsen oder achsweise zusammengefaßten Bremsen zugeordnet Vorzugsweise sind für die Blockierregelung an den Vorderrädern Meßwertgeber angeordnet, deren Signal im select-low-Betrieb, jedoch möglicherweise auch in abwechselndem select-low-Zselect-high-Betrieb ausgewertet werden. Zumindest bei Zuordnung der Bremsen jeder Achse zu einem Bremskreis und bei Verwendung des beschriebenen Dreistellungsventils wird an den Hinterrädern, insbesondere am Differential ein weiterer Geber angeordnet und diese Geber steuern die Ventileinrichtung so, daß das Signa! des oder der zugehörigen Meßwertgeber Druck im zugehörigen Bremskreis absenkt. Weitere wesentliche Einzelheiten, so z. B. die mögliche Verwendung eines Auswertekanals für alle Meßwertgeber, die nacheinander an diesen angeschaltet werden, sind im Hauptpatent beschrieben.

Bei der Anordnung der Patentschrift 18 00 633 wirkt der verstärkte Druck auf einen kleinen Kolben ein, der der Pedalbetätigung entgegenwirkt; hierdurch erhält der Fahrer ein Gefühl für den erzeugten Bremsdruck. Bei der vorliegenden Erfindung kann man zur Erzielung dieser Wirkung mit dem Zumeßkolben einen in den Hauptbremszylinder vorzugsweise in die Steuerkammer des Hauptbremszylinders hineinragenden Kolben vorsehen.

Im Hauptpatent ist der Kolben des ersten Zylinders mit einem Stößel verbunden, der mit dem zweiten Zylinder lose gekoppelt ist. Bei Ausfall von Kreis eins kann hierüber mit Kreis zwei noch gebremst werden. Bei der vorliegenden Erfindung kann dieser Stößel und der in den Steuerraum des Hauptbremszylinders ragende Kolben identisch sein.

Wie im Hauptpatent in der Zeichnung schon angedeutet, kann man den Durchmesser des Kolbens des 2. Hauptbremszylinders etwas kleiner machen als den des Zumeßzylinders. Hierdurch wird erreicht, daß bei Ausfall des zweiten Kreises das Volumen des Zumeßzylinders nicht völlig in den 2. Hauptbremszylinder verschoben wird, sondern daß noch Volumen zur Druckerzeugung im ersten Kreis verbleibt.

Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht der Kolben des Zumeßzyiinders aus zwei konzentrischen, aneinander anliegenden Teilen, die relativ zueinander verschiebbar sind. Wird nur das erste Teil verschoben, so ist eine kleinere Kolbenfläche wirksam. Hier sind zusätzlich Ventilmittel vorgesehen, die bei einer bestimmten Betätigungskraft auf dem Zumeßkolben, ohne daß andererseits ein entsprechender Pumpendruck entsteht, ansprechen und dann ein Flüssigkeitsvolumen sich entspannen lassen. Dieses Volumen ist sonst zwischen einem Absatz in dem ersten Teil des Zurneßkolbens und dem zweiten Teil des Zumeßkolbens eingeschlossen und verschiebt bei Verschiebung des ersten Teils des Kolbens den zweiten Teil im gleichen Sinne mit, wobei das Volumen als Koppelmittel dient Nachdem dieses Volumen jedoch ausweichen kann, verschiebt sich nur noch das erste Teil. Da diese Entspannung eintritt, wenn die Pumpe ausfällt, muß die Bedienperson der Bremse bei Ausfall der Verstärkerpumpe den Druck nur mit einer kleineren Kolbenfläche zu erzeugen. Vorzugsweise weist der Zumeßkolben einen kleinen Kolben auf, auf den einerseits die Betätigungskraft und andererseits der Pumpenausgangsdruck wirkt Die auf den Kolben wirkenden Kräfte sind dabei so abgestimmt daß bei Ausfall der Pumpe der Kolben auswandert und dabei das Ventil öffnet

Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist in eine Verlängerung des Zumeßzylinders, durch die

teilweise die Zuführung zur Steuerkammer des Hauptbremszylinders verläuft, ein Ventil eingeschaltet, das bei den bei intaktem zweiten Bremskreis vorkommenden Abständen zwischen dieser Verlängerung und dem Kolben des 2. Hauptbremszylinders durch einen Stößel 5 offengehalten wird und bei größerem Abstand schließt. Der Stößel kann mittels eines kleinen Kolbens im Kolben des Hauptbremszylinders weiter ausfahrbar sein.

Anhand der Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden. Es zeigt

Fig. 1 — ein einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Fig. 2 — eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der bei Ausfall der Verstärkerpumpe eine verringerte Fläche des Zumeßkolbens wirksam ist,

F i g. 3 — ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine Dreikreisbremsanlage.

In Fig. 1 ist mit 1 das Bremspedal und mit 2 ein von diesem Pedal betätigter Kolben eines Zumeßzylinders 3 bezeichnet. Eine Ausgangsleitung 4 des Zumeßzylinders führt über ein für diese Leitung 4 offenes Umschaltventil 5 zu einer Freikolbenpumpe 6, deren Freikolben 6b von einem Exzenter 6a angetrieben wird. Die Pumpe 6 erzeugt an ihrem Ausgang einen verstärkten Druck, der dem durch den Zumeßkolben verschobenen Volumen entspricht. Der verstärkte Druck gelangt über eine Leitung 7 und ein elektrisch angesteuertes Dreistellungsventil 9 zum bei 10 angeschlossenen Bremskreis, z. B. dem Bremskreis der Hinterräder. Außerdem ist der Ausgang der Pumpe 6 mit einem hier als Block dargestellten hydraulischen Nebenschlußventil It verbunden, das normalerweise geöffnet ist und damit einen schnellen Druckaufbau im bei 10 angeschlossenen Bremskreis und in einem Steuerraum 12 eines Hauptbremszylinders 8 bewirkt. Dieser Druck im Steuerraum 12 wirkt auf einen Kolben 13, dessen Verschiebung den Druck in einem bei 14 angeschlossenen zweiten Bremskreis bestimmt.

Ein zweiter Ausgang des Dreistellungsventils 9 verbindet den Pumpenausgang mit einem zweiten, mit einer Drossel 15 versehenen Eingang zum Steuerraum 12. Parallel zur Drossel liegt ein Einrichtungsventil 16, das einen schnellen Druckabbau im Steuerraum 12 erlaubt.

Zur Druckreduzierung verbindet das Dreistellungsventil 9 in den Stellungen zwei und drei entweder den Bremskreis bei 10 oder die Steuerkammer 12 mit einer zu einer Speicherkammer 17 führenden Rücklaufleitung. Die bewegliche Wand der Speicherkammer 17 hält normalerweise über einen Stößel das Nebenschlußventil 11 offen. Die bewegliche Wand wandert bei Ablassen von Druckmittel mittels des Dreistellungsventil 9 aus, schließt <^as Nebenschlußventil 11 und nimmt die abgelassene Flüssigkeit auf. Bei einem bestimmten Füllungsgrad wird von der beweglichen Wand ein Stößel 18 betätigt, der das Umschaltventil 5 umschaltet, so daß nunmehr die Pumpe 6 die Flüssigkeit aus der Speicherkammer 17 in den Bremskreis rückfördert. Nach Leerung der Speicherkammer wird das Umschaltventil 5 wieder rückgeschaltet. Das Nebenschlußventil 11 öffnet erst wieder, wenn der Druck am Ausgang der Pumpe abfällt Ein Ventil 19 dient als Rücklaufventil, über das bei Rücknehmen des Bremspedals 1 Druck abgebaut wird. Dieses Ventil schließt wenn aufgrund des Drucks im Zumeßzylinder 3 ein Kolben 20 auswandert Sinkt der Druck ab, so öffnet es und verbindet den Pumpenausgang und den Pumpeneingang miteinander. Die Dimensionierung muß so sein, daß der Kolben 20 das Ventil 19 aufzustoßen vermag.

Parallel dazu liegt noch ein Überdruckventil 21 als Sicherheitsventil.

Der Durchmesser des Zumeßzylinders 3 ist etwas größer als der des Hauptbremszylinders. Hierdurch wird erreicht, daß normalerweise der Kolben 13 etwas mehr verschoben wird, als der Kolben 2 und daß bei einem Leck im Bremskreis 14 und Auswandern des Kolbens 13 Volumen für die Druckverstärkung übrigbleibt. Ein Stößel 22, der in den Steuerraum 12 hineinragt, sorgt einmal dafür, daß der im Raum 12 erzeugte Druck auf das Pedal 1 rückwirkt (gegebenenfalls ist Verdickung des in 12 ragenden Teils des Stößels notwendig): zum andern ist bei einem Leck im Kreis 10 eine Notbremsung über den Stößel 22 über den Kreis 14 möglich.

Beim normalen Bremsen wird der Kolben 2 verschoben und über die Pumpe 6 wird Bremsdruck erzeugt, der im einen Kreis 10 direkt und im anderen Kreis 14 indirekt wirksam ist. Bei Rücknahme des Bremspedals erfolgt der Druckabbau über das Ventil 19.

Bei einer Bremsung mit Blockierneigung werden durch eine nicht dargestellte Auswerteschaltung Steuersignale für das Dreistellungsventil 9 erzeugt Dieses kann in den Stellungen zwei und drei Druck in den Kreisen getrennt abbauen. Mit dem ersten Druckabbau wird das Nebenschlußventil 11 geschlossen, so daß im weiteren Verlauf der Regelung nur noch über das Dreistellungsventil 9 Druck aufgebaut werden kann. Das bedeutet daß in der Steuerkammer 12 nur noch ein gedrosselter Druckaufbau möglich ist, so daß man bei weiterem Aufbau unterschiedliche Druckniveaus in den Kreisen erhält Druckabbau ist in der Steuerkammer 12 jedoch schnell über das Ventil 16 möglich. Entsprechend der ausgeflossenen Flüssigkeitsmenge schaltet das Ventil 5 um und die Flüssigkeit in der Speicherkammer 17 wird rückgefördert.

Bei Pumpenausfall erfolgt zwar keine Druckverstärkung mehr, jedoch bleiben beide Kreise intakt. Bei Ausfall von Bremskreis 10 kann über Stößel 22 der Kolben 13 betätigt werden, bei Ausfall von Bremskreis 14 bleibt Bremskreis 10 einschließlich Verstärkung intakt

Neben dem Stößel 22 in F i g. 1 kann ein zweiter, den Kolben 13 durchsetzender und sich am Kolben 2 abstützender Stößel vorgesehen sein, der gegebenenfalls einen größeren Durchmesser als der Stößel 22 aufweist. Hierdurch wird eine Rückwirkung vom Bremszylinder 8 auf das Pedal erzielt, die bei Ausfall des Bremskreises 14 wegfällt und damit dip Gegenkraft bei diesem Ausfall verringert.

Das Ausführungsbeispiel der Fig.2 unterscheidet sich von dem der F i g. 1 nur durch eine etwas andere Ausbildung des Zumeßzylinders und Hauptbremszylinders. Das Umschaltventil 5', die Pumpe 6', das Regelventil 9', das Nebenschlußventil 11', die Speicherkammer 17', das Rücklaufventil 19720', die Drossel 15' und das Ventil 16' sind mit den entsprechenden Teilen der F i g. 1 identisch.

Bei 23 wirkt das nicht dargestellte Bremspedal auf den Zumeßkolben, der hier aus einem Kolben 24 und einem Ring 25 besteht Der Zumeßzylinder ist mit 26 bezeichnet sein Ausgang zur Pumpe 6' mit 4'. Bei Wirksamkeit der Pumpe 6' steht Druck über eine im Zylindergehäuse 28 liegende Leitung 27 und eine im Kolben 24 liegende Leitung 29 an einem kleinen Kolben 30 im Kolben 24 an; dieser ist auch bei Kraftausübung

auf die Stelle 23 am Anschlag und damit ist ein Ventil 31 geschlossen. In einem Ringraum 32 ist damit das darin befindliche Flüssigkeitsvolumen eingeschlossen. Mit der Verschiebung des Kolbens 24 wird damit der Ring 25 mitverschoben und der Außendurchmesser des Ringes 25 bestimm! den Gesamtdurchmesser des wirksamen Kolbens. Fällt dagegen die Pumpe 6' aus, dann überwiegt die Betätigungskraft bei 23 und das Ventil 31 wird geöffnet. Das Flüssigkeitsvolumen im Ringraum 32 kann damit abfließen, d.h. bei Verschiebung des Kolbens 24 wird der Ring 5 nicht mitverschoben. Damit kommt bei Pumpenausfall eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Drucks zustande. Es ist hier noch zur Anpassung an die gegebenen Verhältnisse eine besonders ausgebildete Schnüffelöffnung 33 vorgesehen, die ohne Betätigung des Zumeßkolbens das Reservoir 34 mit dem Zylinderraum 26 verbindet, dagegen ab einer bestimmten Verschiebung diese Verbindung unterbricht.

In die Zuführung zu einer Steuerkammer 12' eines Hauptzylinderkolbens 13', die teilweise durch eine Verlängerung des Kolbens 24 verläuft, ist ein Ventil 35 eingeschaltet, das normalerweise von einem Stößel 36, der am Kolben 13 befestigt ist, offengehalten wird. Dieser Stößel ist mittels eines Kolbens 37 verschiebbar im Kolben 13' gelagert; seine eine Fläche ist dem Druck des Hauptzylinderraumes 8' ausgesetzt. Im Zylinderraum 38 ist ein Flüssigkeitsvolumen eingeschlossen. Wird der Kolben 13' ausgelenkt, so kann das eingeschlossene Volumen ab Erreichen einer bestimmten Stellung ausfließen und der Kolben wird nach rechts gedrückt, so daß das Ventil 35 geöffnet bleibt. Leckt dagegen der Bremskreis 14', so bleibt bei Auslenken des Kolbens 13' der Kolben 37 in der gezeichneten Anschlagstellung und ab Erreichen einer bestimmten Stellung des Kolbens 13' zum Kolben 24 schließt Ventil 35, so daß weiteres Druckmittel nicht mehr zur Steuerkammer des defekten Bremskreises gelangen kann. Hierdurch wird der Pedalweg verkürzt. Auch hier gilt, daß der Durchmesser des Kolbens 13' kleiner ist als die wirksame Kolbenfläche des Kolbens 24.

F i g. 3 zeigt ein ausgestaltetes Dreikreisbremssystem, wobei die Bremskreise bei 40 bis 42 angeschlossen werden. Eine Kammer 43 mit einem Kolben 44 dient der Zumessung. Eine Pumpe 45 versorgt über ein Vierstellungsventil 46 den Bremskreis 40 direkt. Zwei Steuernkammern 47 und 48 sind einmal über das hydraulische Nebenschlußventil 49 direkt mit der Pumpe 45 verbunden, während in die anderen Zuführungen das Ventil 46 mit je einer dazu in Reihe liegenden Drossel 50 bzw. 51 und einem zu dieser parallel liegenden Abbauventil 52 bzw. 53 liegen. Der Zumeßkolben hat auch hier einen größeren Durchmesser als die anderen Kolben. Stößel 54 und 55 sind für eine Notbetätigung bei Ausfall eines Kreises notwendig.

Das Ventil 46 kann vier verschiedene Stellungen

einnehmen und baut ^;-l den Stellungen 2 bis 4 in den einzelnen Bremskreisen den Druck getrennt ab, während in Stellung 1 in allen Kreisen Druck aufgebaut

jo wird, wenn auch in zwei Bremskreisen verzögert.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (19)

Patentansprüche:

1. Antiblockierregelsystem für eine Zweikreisbremsanlage, bei der der von einem ersten Bremsdruckerzeuger erzeugte Druck durch eine Bremsdrucksteuereinrichtung in Abhängigkeit vom Bewegungsverhalten der Räder variiert wird, bei dem dieser variierte Bremsdruck in einem ersten Bremskreis wirksam ist und bei deni ein vom Bremsdruck des gleichen Bremsdruckerzeugers abgeleiteter, durch die Bremsdrucksteuereinrichtung und durch eine Drosseleinrichtung beeinflußter Steuerdruck den Bremsdruck im zweiten Bremskreis dadurch bestimmt, daß der Steuerdruck in einer auf der Steuerseite eines Kolbens eines Hauptbremszylinders liegenden Steuerkammer wirksam ist, vobei der Drosseleinrichtung ein Einwegventil zum schnellen Angleichen des Drucks in der Steuerkammer an einen niedrigeren Druck am Ausgang der Bremsdrucksteuereinrichtung parallel geschaltet ist, nach Patent 24 50 749, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bremsdruckerzeuger aus einem durch eine Bremsbetätigungskraft in einem Zumeßzylinder (3; 26; 43) verschiebbaren Kolben (2; 24; 25; 44), einer mit ihrem Eingang mit dem Zumeßzylinder verbundenen, nichtsaugenden Pumpe (6; 6'; 45) und einem parallel zur Pumpe liegenden Rücklaufventil (19; 20; 19', 20') besteht, das von der Betätigungskraft gesteuert wird und über das ein Druckabbau bei nachlassender Betätigungskraft vom Ausgang der Pumpe (6; 6', 45) zu deren Eingang erfolgt.

2. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Bremsdrucksteuereinrichtung (9; 46) verbundene Auslaßleitung mit einer Speicherkammer (17, 17') und mit einem normalerweise verschlossenen Eingang einer Ventilanordnung (5; 5') verbunden ist, daß diese Ventilanordnung (5; 5') auch in die Verbindungsleitung zwischen Zumeßzylinder (3; 26; 45) und Pumpe (6; 6'; 45) eingeschaltet ist und daß diese derart ausgebildet und mit der Speicherkammer (17; 17') derart in Wirkverbindung steht, daß normalerweise der Pumpeneingang mit dem Zumeßzylinder (3; 26; 43) verbunden ist, dagegen bei Vorhandensein eines bestimmten Füllungsgrads in der Speicherkammer (17; 17') der Pumpeneingang von dem Zumeßzylinder (3; 26; 43) abgetrennt und an die Speicherkammer(17; 17') angeschaltet wird.

3. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der beweglichen Wand der Speicherkammer (17; 17') und der Ventilanordnung (5; 5') eine mechanische Wirkverbindung (18) besteht.

4. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Speicherkammer (17; 17') für das ausfließende Druckmittel die Steuerkammer eines Nebenschlußventils (11; 11'; 49) dient, das in einen Paralltlweg zwischen dem Pumpenausgang und der Steuerkammer (12; 12') für den Kolben (13; 13') des ⁶<> Hauptbremszylinders (8; 8'; 48) eingeschaltet ist und dessen Steuerkolben das Nebenschlußventil (11; 11'; 49) normalerweise offen hält, wobei durch ausfließendes Druckmittel der Kolben auswandert und dadurch das Nebenschlußventi! (11; 11'; 49) geschlossen wird, bis der Druck am Pumpenausgang den eingesteuerten Druck in der Steuerkammer (12; 12Ί unterschreitet.

5. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch der erste Bremskreis (10; 10'; 40) über das Nebenschlußventil (11; 1Γ; 49) geführt ist.

6. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Bremsdrucksteuereinrichtung ein Dreistellungsventil (9) vorgesehen ist, das in einer ersten Stellung sowohl den ersten Bremskreis (10; 10') als auch die Steuerkammer (12; 12') des Hauptbremszylinders (8; 8') mit dem Pumpenausgang, in einer zweiten Stellung die Steuerkammer (12; 12') des Hauptbremszylinders (8; 8') mit der Speicherkammer (17; 17') und in einer dritten Stellung den ersten Bremskreis (10; 10') mit der Rücklaufleitung verbindet

7. Antiblockierrregelsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreistellungsventil (9; 9') derart ausgebildet ist, daß bei Anschließen der Steuerkammer (12; 12') an die Rücklaufleitung der Druck im ersten Bremskreis (10; 10') konstant gehalten wird.

8. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreistellungsventil (9; 9') derart ausgebildet ist, daß beim Anschließen des ersten Bremskreises (10; 10') an die Rücklaufieitung der Druck in der Steuerkammer (12; 12') konstant gehalten wird.

9. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer Rückwirkung auf ein Bremspedal (1) ein mit dem Zumeßkolben (2; 26; 43) verbundener Kolben (22; 54) dem Druck in der Steuerkammer (12; 12') ausgesetzt ist.

10. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen den Kolben (22 und 2; 54 und 44) gleichzeitig als mechanische Betätigung für den Kolben (13; 13') des Hauptbremszylinders (8; 8'; 48) bei Ausbleiben des Steuerdrucks für diesen Kolben dient.

11. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Kolbens (13; 13') des Hauptbremszylinders (8; 8'; 48) etwas kleiner als der des Kolbens (2; 24;4) des Zumeßzylinders (3; 26;43) ist.

12. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (6; 6'; 45) eine Freikolbenpumpe ist.

13. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben des Zumeßzylinders (26) aus zwei konzentrischen aneinander liegenden Teilen (24 und 25) besteht, die relativ zueinander verschiebbar sind, so daß bei Verschiebung nur des ersten Teils (24) eine kleinere Kolbenfläche wirksam ist und daß Ventilmittel (31) vorgesehen sind, die bei einer bestimmten Betätigungskraft auf den Zumeßkolben (24, 25), ohne daß ein ausreichender Pumpendruck erzeugt wird, ansprechen und ein normalerweise zwischen dem zweiten Teil (25) des Zumeßkolbens (24, 25) und dem ersten Teil (25) eingeschlossenes, bei Verschiebung des ersten Teils (24) eine Verschiebung im gleichen Sinne bewirkendes Flüssigkeitsvolumen ausfließen lassen.

14. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 13. dadurch gekennzeichnet, daß der Zumeßkolben (24, 25) einen weiteren Kolben (30) enthält, auf den

einerseits die Betätigungskraft und andererseits der Pumpenausgangsdruck einwirkt, wobei die auf den Kolben (30) wirkenden Kräfte derart abgestimmt sind, daß bei Ausfall der Pumpe (6') eins Auslenkung des Kolbens (30) und damit sin öffnen der Ventilmittel (31) zustandekommt

15. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet dnß in der teilweise in einer Verlängerung des Zumeßzylinders (2-1) liegenden Zuführung für das Druckmittel zur Steuerkammer (12') des Hauptbremszylinders (8') ein Ventil (35) eingeschaltet ist das bei den bei intaktem zweiten Bremskreis (14) vorkommenden Abständen zwischen dieser Verlängerung und dem Kolben (13') des Hauptbremszylinders (8') offengehalten wird und das ab Erreichen eines größeren Abstandes geschlossen wird.

16. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stößel (36) vorgesehen ist, der das Ventil (35) offenhält und daß dieser an einem im Kolben (13') des Hauptbremszylinders (8') untergebrachten Kolben (37) befestigt ist, der einerseits dem Druck des Hauptbremszylinders (8'), andererseits dem Druck eines eingeschlossenen Flüssigkeitsvolumens ausgesetzt ist, das nach einer bestimmten Bewegung des Kolbens (13') entweichen kann, wodurch der Kolben (3) bei vorhandenem Druck im Hauptbremszylinder (8') auslenkt und eine Verlängerung des Stößels (36) bewirkt.

17. Antiblockierregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von η (ti > 2) Bremskreisen (n — 1) Hauptbremszylinder vorgesehen sind, deren Steuerkammer mit der Pumpe über die Reihenschaltung der Bremsdrucksteuereinrichtung und der Drosseleinrichtung der das Einrichtungsventil parallel geschaltet ist verbunden sind.

18. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkammern der (n — 1) Hauptbremszylinder zusätzlich über ein Nebenschlußventil mit der Pumpe verbunden sind.

19. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein η + 1 Stellungsventil mit π + 2 Anschlüssen, das gemeinsamen Druckaufbau in allen (n — 1) Kreisen, jedoch getrennten Druckabbau in diesen Kreisen erlaubt, als Bremsdru<:ksteuerventileinrichtung vorgesehen ist.