DE2443545C2 - Bremsanlage mit Antiblockierregelung - Google Patents
Bremsanlage mit AntiblockierregelungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage mit Antiblockierregelung, bestehend aus einem Hauptzylinder
mit einem in einem Arbeitsraum bremspedalabhängig verschiebbaren Hauptzylinderkolben, einer Fremdenergiequelle,
einem im Hauptzylinder angeordneten Druckregelventil zum pedalkraftabhängigen Verbinden
der Fremdenergiequelle mit Radzylindern der Bremse oder zum Erzeugen eines Druckes in einer Verbindung
zwischen den Radzylindern und der Fremdenergiequelle durch Drosselung eines Volumenstromes und mit einer
in der Verbindung zwischen den Radzylindern und der Fremdenergiequelle vorgesehenen Antiblockierregelung
über Ein- und Auslaßventil.
Eine solche Bremsanlage ist durch die DE-OS 20 17 185 bekannt. Zur Antiblockierregelung wird bei
Blockiergefahr in derjenigen Bremse oder in demjenigen Bremskreis, bei der oder bei dem die Blockiergefahr
besteht, Druck abgebaut. Hierzu wird der betreffende Bremszylinder oder Bremskreis vom Hauptzylinder abgetrennt.
Danach entnimmt man dem Bremszylinder oder Bremskreis Druckmittel, bis sich der Druck genügend
abgebaut hat.
Diese Art der Regelung bedingt wenig Aufwand, wenn der zu regelnde Bremskreis in ausreichendem Maße
von einer Fremdenergiequelle mit Druckmittel versorgt wird. Die zum Druckabbau entnommene Druckmittelmenge
kjnn zum Wiederaufbau des Druckes nach Beendigung der Blockiergefahr von der Fremdenergiequelle
den Bremszylindern bzw. dem Bremskreis erneut zugeführt werden, ohne daß das Bremspedal weiter
durchgetreten werden muß. Die Bremsanlage nach der DE-OS 20 17 185 verfügt über zwei Bremskreise. Der
den Hinterradbremsen zugeordnete Bremskreis wird vor. einer Pumpe als Fremdenergiequelle mit Druckmittel
versorgt. Das zur Regelung entnommene Druckmittel kann, ohne daß es auf die Stellung des Bremspedals
einen Einfluß hat, von der Pumpe erneut in den Bremskreis eingespeist werden.
In dem den Vorderrädern zugeordneten Bremskreis wird durch Verschiebung eines Hauptzylinderkolbens
Druckmittel gepreßt. Die Verschiebung des Hauptzylinderkolbens erfolgt durch Niedertreten des Bremspedals.
Würde man diesem Bremskreis Druckmittel entnehmen, so könnte dieses nur durch ein weiteres Niedertreten
des Bremspedals ergänzt werden. Nach mehrfachem Druckabbau durch Druckniittelentnahme wäre der maximale
Pedalweg ausgenutzt. Die Bremse ließe sich nicht mehr betätigen.
Soll also eine Antiblockierregelung in einem Bremskreis vorgenommen werden, der lediglich von einem
Hauptzylinderkolben mit Druckmittel versorgt wird, so müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um
nach einem Druckabbau das entnommene Druckmittel zum Wiederaufbau des Druckes dem jeweiligen Bremszylinder
oder Bremskreis zurückzuführen. Das kann durch einen Verdrängerkolben erfolgen, der mittels einer
Fremdkraft gegen eine starke Feder bewegbar ist und dadurch Raum zur Aufnahme des den BremszyL'ndern
oder dem Bremskreis zu entnehmenden Druckmittels schafft Zum erneuten Druckaufbau oder bei Ausfall
der den Verdrängerkolben bewegenden Fremdkraft drückt die starke Feder den Verdrängerkolben in seine
Ausgangsstellung zurück, so daß das aufgenommene Druckmittel in den Bremskreis zurückgeschoben wird.
Als Beispiel für eine solche Antiblockierregelung sei auf die US-PS 36 84 328 verwiesen.
Es zeigt sich somit daß eine Antiblockierregelung konstruktiv einfach ist, wenn sie in einem in ausreichendem
Maße mit Fremdenergie versorgten Bremskreis vorgenommen werden soll. Die Antiblockierregelung
ist jedoch aufwendig und teuer in einem Bremskreis, der nur durch einen Hauptzylinder mittels Verschiebens eines
Hauptzylinderkolbens versorgt wird, weil dann der Energievorrat durch den maximal möglichen Weg des
Bremspedals begrenzt ist.
Aus Sicherheitsgründen werden Bremsanlage vielfach zweikreisig ausgeführt Dann wird kostenmäßig ein
guter Kompromiß möglich, wie die bereits zitierte DE-OS 20 17 185 zeigt. Bei dieser Bremsanlage wird ein
Kreis durch eine Pumpe unmittelbar mit Energie versorgt, während die Energieversorgung des anderen
Kreises durch einen Hauptzylinderkolben erfolgt. Hierdurch kann man in dem mit der Pumpe versorgten
Bremskreis eine einfache Antiblockierregelung vorsehen. Bei dem anderen Bremskreis, der für die Vorderräder
des Fahrzeuges bestimmt ist, wird auf die Antiblokkierregelung verzichtet, da sie dort sehr aufwendig wäre
und bei den Vorderrädern ein Blockieren nicht so schädlich ist wie bei den Hinterrädern. Der besondere Vorteil
dieser vorbekannten Anordnung liegt darin, daß bei Ausfall der Pumpe eine Betätigung der Vorderradbremsen
über den Hauptzyhnderkolben möglich ist.
Zum Stand der Technik wird ferner auf die DE-OS 22 34 862 verwiesen, in der eine dreikreisige hydraulische
Bremsanlage mit Antiblockierregelung beschrieben ist. Bei dieser bekannten Bremsanlage ist vorgesehen,
daß die den Hinterrädern des Kraftfahrzeuges zugeordneten Radbremsen gemeinsam mit dem Druck einer
Hilfsdruckquelle beaufschlagbar sind, wobei der Druck der Hilfsdruckquelle über ein Bremsventil modulierbar
ist. Die bekannte Bremsanlage verfügt ferner über zwei im wesentlichen parallel zueinander angeordnete
Hauptzylinderkolben, durch die Arbeitskammern unter Druck setzbar sind, wobei die Arb°itskammern
jeweils eine Verbindung zu einer Vorderradbremse haben. Ein den Hinterradbremsen zugeführter dynamischer
Druck gelangt bei Bremsbetätigung gleichzeitig auf die den Arbeitskammern abgewandten Stirnflächen
der Hauptzylinderkolben, wodurch diese schließlich in Betätigungsrichtung verschoben werden. Es werden dabei
von den den Arbeitskammern abgewandten Stirnflächen der Hauptzylinderkolben Gehäuseringräume begrenzt,
die über elektromagnetisch durch eine Schlupfüberwachungselektronik ansteuerbare Mehrwegventile
mit einem Rücklaufbehälter verbindbar sind. Durch die Mehrwegeventile ist es also möglich, den Druck in den
betreffenden Gehäuseringräumen derart zu beeinflussen, daß ein Blockierzustand an einem oder beiden der
den Vorderrädern zugeordneten Radbremsen abwendbar ist Beide Hauptzylinderkolben sind dabei in einer
Hülse angeordnet, wobei die Hülse bei ungestörter Fremdenergiequelle gegen eine relativ starke Notfeder
verschoben ist. Bei einem Ausfall der Fremdenergiequelle sorgt die Notfeder dafür, daß die die Hauptzylinderkolben
aufnehmende Hülse derart verschoben wird, daß sich die von den Hauptzylinderkolben begrenzten
Arbeitskammern bzw. die daran angeschlossenen Radbremsen bei minimalen Betätigungswegen mechanisch
unter Druck setzen lassen.
Ferner ist in der OS-PS 35 24 683 eine hydraulische
Bremsanlage beschrieben, bei der eine Bremsbetätigung in jedem Fall dynamisch erfolgt. Zur Druckmodulation
in den Radzyündern dienen bei normaler Bremsbetätigung vier Bremsventile, welche in der Bremslösestellung
den Eingangsdruck über Dichtungsringe und entsprechende Ventilsitze gegenüber den Ausgängen
und den mit den Ausgängen verbundenen Radzylindern sperren. Die Ausgänge stehen in diesem Fall mit unter
atmosphärischen Druck stehenden Vorratsbehälter in Verbindung. Bei einer Bremsbetätigung werden zunächst
die Ausgänge der Bremsventile von den Vorratsbehältern getrennt, indem sich erste Kolben der Bremsventile
an entsprechende Ventilsitze im zweiten Kolben anlegen. Bei weiterer Steigerung der Kraft auf das
Bremspedal werden die zwischen den Ein- und Ausgängen eingesetzten Dichtungsringe von ihren Sitzen abgehoben,
so daß der Betätigungskraft entsprechende Durchlaßkanäle zwischen Ein- und Ausgängen entstehen
und Druckmittel in die Radzylinder strömen kann. Bei einer Blockierneigung wird mindestens ein Blockierschutzventil
betätigt, so daß der Speicherdruck in Ringräume des Bremsventiis eingeleitet wird. Der Speicherdruck
übt auf den ersten Kolben eine Kraft entgegen der Betätigungskraft aus und verschiebt den ersten Kolben
entgegengesetzt zur Betätigungsrichtung. Durch diesen Vorgang bildet sich zwischen dem ersten und
dem zweiten Kolben ein Spalt, über den wieder eine Verbindung zwischen dem Ausgang und dem Vorratsbehälter
hergestellt ist. Der zweite Kolben wird dabei durch Federkraft nachgeführt bis die Dichtungen zwischen
Ein- und Auslaß wirksam werden, so daß eine Druckmittelförderung vom Einlaß in den Vorratsbehälter
gesperrt ist. Sobald die Blockiergefahr durch Druckmittelentnahme und einen entsprechenden Druckabbau
abgewendet ist gelangen der erste und der zweite Kolben wieder in die Position vor dem Ansprechen der 5ö
Blockierschutzventile, wobei erneut Druckmittel in die Radbremsen eingeleitet wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage der eingangs genannten Art
zu verbessern, bei der für alle vorhandenen Bremskreise mit geringem Aufwand sowohl eine Antiblockierregelung
als auch bei einem Ausfall der Fremdenergie eine Betätigung ausschließlich durch die Fußkraft des Fahrers
möglich ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Verbindung zwischen der Fremdenergiequelle
und den Radzylindern ausschließlich über den Arbeitsraum des Hauptzylinders erfolgt und Mittel zum Versperren
der Verbindung zwischen Arbeitsraum und der Fremdenergiequelle bei einem Verschieben des Hauptzylinderkolbens
in Betätigungsrichtung vorgesehen sind, wobei bei einer Antiblockierregelung aus einem
statischen Bremskreis entnommenes Druckmittel aus einem dynamischen Hiifskreis ergänzt wird.
Zu dieser Lösung ist zu sagen, daß durch die US-PS 36 39 008 zwar schon eine Bremsanlage bekannt ist, bei
der die Bremse durch Betätigen eines Druckregelventils von einer Fremdenergiequelle mit Druckmittel beaufschlagt
wird und bei der zusätzlich ein Hauptzylinder vorgesehen ist, der bei Ausfall der Fremdenergiequelle
eine Notbetätigung der Bremse ermöglicht. Diese Bremsanlage ist jedoch nicht für eine Antiblockierregelung
vorgesehen. Die vorliegende Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, daß eine Antiblockierregelung einfach
wird, wenn ein Bremskreis normalerweise von einer Fremdenergiequelle druckbeaufschlagt wird und
nur bei Ausfall der Fremdenergiequelle der Druckaufbau
durch einen Hauptzylinder erfolgt. Durch Vereinigung des Hauptzylinders und des Druckregelventils
nach der US-PS 36 39 008 zu einem einzigen Bauteil ergibt sich ein Bremssystem von überraschender Einfachheit
und mit überraschenden Vorteilen.
Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Bremsanlage liegen darin, daß diese sowohl als Speichersystem
als auch als Pumpenumlaufsystem ausgebildet sein kann. Auch ist es möglich, die Bremsanlage
mehrkreisig unter Beibehaltung des erfindungsgemäßen Prinzips und ohne übermäßigen Aufwand zu erweitern.
In diesem Fall können Antiblockierregelungen einfachster Bauart in allen Bremskreisen vorgesehen werden.
Ein wichtiges Merkmal der erfindungsgemäßen Bremsanlage besteht auch darin, daß der Hauptzylinderkolben
bei Betätigung der Bremsanlage mit funktionstüchtiger Energiequelle keinen Druck erzeugen muß. Dadurch
kann man seinen Durchmesser so wählen, daß sich mit ihm bei Ausfall der Fremdenergiequelle unter Ausnutzung
des maximal möglichen Pedalwegs genügend hoher Druck aufbauen läßt. Bei der erfindungsgemäßen
Bremsanlage ist es weiterhin als vorteilhaft anzusehen, daß im Falle eines Blockierens von Fahrzeugrädern aus
einem statischen Bremskreis entnommenes Druckmittel aus dem dynamischen Bremskreis ergänzt wird, wobei
eine Überlagerung des statischen Hilfskreises durch den dynamischen Hiifskreis stattfindet.
Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der Arbeitskolben zwischen einer arbeitsraumseitigen
Manschettendichtung und einer pedalseitigen Dichtung einen Ringraum hat, der über das Druckregelventil
mit der Fremdenenergiequelle verbindbar ist und von dem aus durch Längsbohrungen im Hauptzylinderkolben
eine Druckmittelverbindung über den Außenumfang der Manschettendichtung hinweg in den
Arbeitsraum des Hauptzyünderkolber. besteht Durch
diese Bauweise nutzt man die Wirkung der Manschettendichtung als Rückschlagventil aus. Ist die Fremdenergiequelle
durch einen Defekt ausgefallen und wird der Hauptzylinderkolben durch das Bremspedal unmittelbar
verschoben, so legt sich die Manschettendichtung durch den sich im Arbeitsraum des Hauptzylinders aufbauenden
Druck gegen die Wandung des Hauptzylinders an. Dadurch ist die Verbindung zwischen Hauptzylinder
und Fremdenergiequelle zwangsläufig gesperrt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß das Druckregelventil aus einem mit einem Bremspedal
fest verbundenen Steuerschieber und einen gegen die Kraft einer Simulatorfeder vom eingesteuerten
Druck in Betätigungsrichtung der Bremsanlage im Hauptzylinder verschiebbaren Steuergehäuse besteht
Durch diese Maßnahme wird erreicht daß durch die Betätigung der Bremsanlage mittels der Fremdenergiequelle
ein bremsdruckabhängiger Pedalweg entsteht.
Dies verbessert die Möglichkeit des genauen Dosierens der Bremswirkung durch den Fahrer. Er bekommt ein
besseres Bremsgefühl.
Für die Ausgestaltung der Bremsanlage als mehrkreisige
Bremsanlage ist es vorteilhaft, daß zwischen dem Steuergehäuse und einer bremspedalseitigen Abschlußwand
des Hauptzylinders ein Druckraum gebildet ist, von dem aus ein Längskanal im Gehäuse des Hauptzylinders
mit dem Ringraum des Hauptzylinderkolbens Verbindung hat, und daß mit dem Druckregelventil
Druck aus einer Fremdenergiequelle über den Längskanal in diesen Arbeitsraum einsteuerbar ist. Dadurch
braucht zur Ausbildung der Bremsanlage als zweikreisige Bremse lediglich ein zweiter Hauptzylinderkolben
mit einem ebensolchen Ringraum im Hauptzylinder vorgesehen zu werden. Der Längskanal ist dann bis zu
dem Ringraum des zweiten Hauptzylinderkolbens zu verlängern.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß der pedalseitige Hauptzylinderkolben als Stufenkolben
ausgebildet ist und der Ringraum pedalseitig eine größere Beaufschlagungsfläche hat als dichtmanschettenseitig
und gegen einen pedalseitigen Anschlag des Hauptzylindergehäuses anliegt, und daß die Simulatorfeder
gegen diesen Hauptzylinderkolben abgestützt ist. Auf diese Weise entsteht ein Anschlag für die Simulatorfeder,
der nur beim Einsteuern vom Druck aus der Fremdenergiequelle vorhanden ist. Fällt die Fremdenergiequelle
durch irgendeinen Defekt aus, so wird der Hauptzylinderkolben durch das Bremspedal axial verschoben,
so daß sich der Anschlag mitbewegt. Auf diese Weise braucnt zur Bremsbetätigung nicht die Kraft der
Simulatorfeder überwunden zu werden; der Simulator läßt sich einfach kraftlos im Hauptzylinder verschieben.
Wählt man als Hauptzylinderkolben zwei Kolben unterschiedlichen Durchmessers und fesselt sie — wie bei
Stufenhauptzylindern üblich — aneinander, so ergibt sich bei Ausfall eines Kreises und Betätigung ohne
Fremdenergiequelle der Vorteil eines nur in geringem Maße vergrößerten Pedalwegs.
Bei der erfindungsgemäßen Bremsanlage ist es anzustreben, daß bei Ausfall der Fremdenergiequelle die Antiblockierregelung
abgeschaltet wird. Anderenfalls könnte bei Blockiergefahr Druckmittel aus den Bremskreisen
entnommen werden und der Bremspedalweg dadurch sich erschöpfen. Zu diesem Zweck ist gemäß
der Erfindung eine bei Ausfall der Fremdenergie die Rücklaufverbindung der Antiblockierregeleinrichtung
sperrende hydraulische Ventilanordnung vorgesehen.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch die Bremsanlage mit einem Druckspeicher als Fremdenergiequelle;
F i g. 2 einen Schnitt durch die Bremsanlage mit einem Pumpenumlauf als Fremdenergiequelle;
F i g. 3 einen Schnitt durch die Bremsanlage mit einem zweikreisigen Hauptzylinder und einer hydraulischen
Einrichtung zum Sperren der Antiblockierregelung bei Ausfall der Fremdenergiequelle.
Die F i g. 1 zeigt schematisch die Bremsanlage. Sie besteht im wesentlichen aus einem Bremspedal 1, einem
Hauptzylinder 2, einer Fremdenergiequelle 3, Radzylindern 4 der Vorderräder, Radzylindern 5 der Hinterräder
und Antiblockierregelungen 6 und 7, die in Bremsleitungen 8 und 9 zu den Radzylindern 4 und 5 geschaltet sind.
Der Hauptzylinder 2 hat in üblicher Weise einen Hauptzylinderkolben 10 mit einer Manschettendichtung
11. Der Hauptzylinderkolben 10 ist in einem Arbeitsraum 12 des Hauptzylinders 2 axial verschiebbar, so daß
Druckmittel aus diesem Arbeitsraum 12 über die Bremsleitungen 8 und 9 zu den Vorderrad- und Hinterradbreinsen
4 und 5 gefördert werden kann.
Zum Steuern von Druckmittel aus der Fremdenergiequelle 3 zu den Radzylindern 4 und 5 dient ein Druckregelventil
13. Dieses Druckregelventil 13 ist im Hauptzylinderkolben 10 vorgesehen. Hierzu bildet der Hauptzylinderkolben
10 gleichzeitig ein Steuergehäuse für das Druckregelventil 13. Er hat einen Druckraum 14, der
über eine Bohrung 15 ständig Verbindung mit der Fremdenergiequelle 3 hat. In dem Hauptzylinderkolben
10 ist ein Steuerschieber 16 geführt, der fest mit dem Bremspedal 1 verbunden ist. In diesem Steuerschieber
16 sind eine Durchlaßbohrung 17 und Querbohrungen 18, 19 derart angeordnet, daß die gewünschte Steuerfunktion
eintritt, was später noch erläutert wird.
Der Hauptzylinderkolben 10 hat weiterhin einen Ringraum 20, der zwischen der Manschettendichtung 11
und einer bremspedalseitigen Dichtung 21 vorgesehen ist. Diese Dichtung 21 trennt den Ringraum 20 von dem
Druckraum 14, der ständig mit der Fremdenergiequelle Verbindung hat. Von dem Ringraum 20 führen Längsbohrungen
22 zur Manschettendichtung 11. Der Ringraum 20 hat weiterhin über eine Nachlaufbohrung 23
mit einem N achlauf behälter 24 Verbindung. Dieser Nachlaufbehälter 24 ist druckfest nach außen hin abgeschlossen.
In üblicher Weise führt eine Ausgleichsbohrung 25 unmittelbar vor der Manschettendichtung 11 in
den Arbeitsraum 12. Bei nicht betätigter Bremsanlage hat der Ringraum 20 weiterhin über eine Querbohrung
26, einem Raum 27 vor dem Steuerschieber 16 im Hauptzylinderkolben 10, der Durchlaßbohrung 17 im
Steuerschieber 16 und einem Druckmittelraum 28 pedalseitig hinter den Hauptzylinderkolben Verbindung
mit einem drucklosen Vorratsbehälter 29.
Die schematisch dargestellte Antiblockierregelung 6 und 7 besteht jeweils aus einem Schaltventil 30 und 31.
Solange keine Blockiergefahr besteht, gelangt das Druckmittel aus dem Arbeitsraum 12 unmittelbar über
die Schaltventile 30 und 31 zu den Radzylindern 4 und 5. Besteht beispielsweise bei den Bremsen der Radzylinder
4 Blockiergefahr, so schaltet aufgrund eines Signals das Schaltventil 30. Dadurch wird die Verbindung der Radzylinder
4 zum Arbeitsraum 12 versperrt. Gleichzeitig werden die Radzylinder 4 über eine Leitung 32 mit dem
drucklosen Vorratsbehälter 29 verbunden. Der Druck in den Radzylindern 4 kann sich auf diese Weise abbauen.
Natürlich ist die Antiblockierregelung stark vereinfacht, in der Praxis wird man bei einer Antiblockierregelung
Druckkonstanthalte-Phasen und Phasen mit schnellem oder langsamen Druckauf- oder -abbau vorsehen.
Die beschriebene Bremsanlage nach F i g. 1 wirkt wie folgt. Zunächst sei davon ausgegangen, daß die Fremdenergiequelle
3 funktionstüchtig ist Durch Niedertreten des Bremspedals 1 verschiebt sich der Steuerschieber 16
in der Zeichnung gesehen nach links. Dadurch wird zunächst durch Einfahren der Querbohrungen 19 in den
als Steuergehäuse ausgebildeten Hauptzylinderkolben 10 die Verbindung des Arbeitsraumes 12 über die Ausgleichsbohrung
25 dem Nachlaufbehälter 24 der Nachlaufbohrung 23 der Querbohrung 26 dem Raum 27 und
der Durchlaßbohrung 17 sowie dem Druckmittelraum 28 zum drucklosen Vorratsbehälter 29 unterbrochen.
Danach gelangt die Querbohrung 18 in Oberdeckung mit der Druckmittelbohrung 33, so daß Druckmittel
vom der Fremdenergiequelle 3 über die Bohrung 15, den
Druckraum 14, der Druckmittelbohrung 33, der Querbohrung
18 und der Durchlaßbohrung 17 in den Raum 27 gelangt. Von dort strömt das Druckmittel über die
Querbohrung 26 in den Ringraum 20. Da der Ringraum 20 über die Längsbohrungen 22 zur rückwärtigen Seite
der Manschettendichtung 11 Verbindung hat, kann das Druckmittel auf diese Weise durch Vorbeiströmen an
der Manschettendichtung 11 in den Arbeitsraum 12 gelangen,
von wo es über die Bremsleitungen 8 und 9 in üblicher Weise zu den Radzylindern 4 und 5 geführt
wird. Es findet somit eine Bremsbetätigung statt, ohne daß der Hauptzylinderkolben 10 bewegt werden muß.
Das bei der Antiblockierregelung entnommene Druckmittel kann jederzeit auf dem zuvor beschriebenen Wege
von der Fremdenergiequeiie 3 ergänzt werden.
Füllt die Fremdenergiequelle 3 aufgrund eines Defektes aus, so ist eine Betätigung der Bremse durch die
Fußkraft des Fahrers über das Bremspedal 1 nach wie vor möglich. Hierzu bewegt sich der Steuerschieber zunächst
soweit in den Hauptzylinderkolben 10 hinein, bis daß er gegen diesen anliegt. Danach wird der Hauptzylinderkolben
10 verschoben. Die Manschettendichtung 11 überfährt in üblicher Weise die Ausgleichsbohrung
25. Durch den sich im Arbeitsraum 12 aufbauenden Druck legt sich die Manschettendichtung 11 gegen die
Wand des Arbeitsraumes 12 an. Damit ist dieser gegenüber der Fremdenergiequelle abgedichtet. Wie bei einem
üblichen Hauptzylinder wird Druckmittel aus dem Arbeitsraum 12 zu den Radzylindern 4 und 5 gefördert.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 sind funktionell gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen versehen
wie in Fig. 1. Genau wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiei besteht die Bremsanlage aus einem
Bremspedal 1, einem Hauptzylinder 2, einer Fremdenergiequelle 3 sowie Radzylindern 4 und 5. Die Fremdenergiequelle
3 ist bei diesem Ausführungsbeispiel kein Druckspeicher sondern eine Pumpe.
Die in den Leitungen 8 und 9 geschaltete Antiblokkierregelung 6 und 7 stimmt völlig mit der nach dem
ersten Ausführungsbeispiel überein.
Der Hauptzylinder 2 hat wiederum einen Nachlaufbehälter 24. Die Fremdenergiequelle 3 ist so geschaltet,
daß sie über eine Leitung 40 ständig Druckmittel in den Nachlaufbehälter 24 fördern kann. Der Nachlaufbehälter
24 steht über eine Nachlaufbohrung 23 wiederum mit einem Ringraum 20 in Verbindung. In dem Hauptzylinderkolben
10 ist eine Längsbohrung 41 vorgesehen, von der Querbohrungen 42 in den Ringraum 20 führen.
Das Bremspedal 1 ist mit einem Drosselteil 43 verbunden,
welches hinter dem Hauptzylinderkolben 10 im Hauptzylinder 2 dichtend verschiebbar ist Dadurch entsteht
zwischen dem Hauptzylinderkolben !0 und dem Drosselteil 43 ein Druckmittelraum 44. Dieser Druckmittelraum
44 hat Verbindung mit dem drucklosen Vorratsbehälter 29. Die Längsbohrang 41 im Hauptzylinderkolben
10 hat einen Auslaß 45, der durch Annäherung des Drosselteils 43 abgesperrt werden kann.
Die Bremsanlage nach dieser Ausführungsform wirkt wie folgt
Zunächst sei wiederum davon ausgegangen, daß die Fremdenergiequelle 3 zur Verfügung steht. Bei nicht
betätigter Bremse wird ständig über die Leitung 40, den Nachlaufbehälter 24, der Nachlaufbohrung 23 Druckmittel
in den Ringraum 20 gefördert Von dort strömt das Druckmittel über die Querbohrung 42 und der
Längsbohrung 41 in den Druckmittelraum 44, von wo es zurück in den Vorratsbehälter 29 gelangt. Wird durch
Niedertreten des Bremspedals 1 das Drosselteil 43 dem Auslaß 45 genähert, so findet eine Drosselung der Strömung
statt. Es baut sich ein Druck von der Fremdenergiequelle 3 bis zu dem Auslaß 45 auf. Dadurch baut sich
auch Druck in dem Ringraum 20 auf, der sich durch die Längsbohrungen 22 zum Arbeitsraum 12 hin fortsetzt.
Druckmittel kann ständig in den Arbeitsraum 12 und von dort zu den Radzylindern 4 und 5 gefördert werden.
Bei Ausfall der Fremdenergiequelle 3 braucht das
Bremspedal 1 lediglich soweit durchgetreten zu werden,
ίο bis daß das Drosselteil 43 auf den Auslaß 45 des Hauptzylinderkolbens
10 aufsitzt. Danach kann der Hauptzylinderkolben 10, wie bei 4auptzylindern üblich, verschoben
werden, so daß Druckmit'.e1 aus dem Arbeitsraum
12 zu den Radzylindern 4 und 5 gelangt. Es ist wiederum festzustellen, daß der Hauptzylinderkolben 10 bei Betätigung
der Bremsanlage durch Ansteuern der Fremdenergiequelle 3 nicht bewegt wird und nur für den Fall
des Ausfalls der Fremdenergiequelle 3 Druckmittel verschieben muß.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 sind ebenfalls funktionell gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen
wie in den beiden vorangegangenen Figuren. Die Bremsanlage nach dieser Ausfübri-ngsiorm arbeitet mit
einem Druckspeicher als Fremdenergiequelle 3. In de r.
Hauptzylinder 2 isl dem Hauptzylinderkolben ίθ »·ιη
zweiter Hauptzylinderkolben 10' kleineren Durchmessers nachgeschaltet. Die Hauptzylinderkolben 10 und
10' sind aneinander gefesselt, wie das bei Stufenhauptzylindern für hydraulische Zweikreisbremsanlagen der
Fall ist
Durch die Verwendung von zwei Hauptzylinderkolben 10 und 10' entstehen im Hauptzylinder 2 ebenfalls
zwei Arbeitsräume 12 und 12'. Von dem Arbeitsraum 12' führt eine Druckmittelleitung 50 über eine Blockierregelung
51 zu einem Radzylinder 52 einer Vorderradbremse 53. Eine Leitung 54 führt über eine entsprechende
Antiblockierregelung 55 zu einem Radzylinder 56 einer Vorderradbremse 57. Eine Leitung 58 verbindet
den Arbeitsraum 12 des Hauptzylinderkolbens 10 über eine Blockierregelung 59 mit beiden Radzylindern 5 der
Hinterradbremsen 60 und 61. Das zur Blockierregelung den einzelnen Bremskreisen entnommene Druckmittel
gelangt über Leitungen 62 und 63 einer hydraulischen Sperreinrichtung 64 und weiteren Leitungen 65,66 und
67 in den drucklosen Behälter 29.
Nunmehr sei das Druckregelventil 13 näher beschrieben, durch das bei Niedertreten des Bremspedals 1
Druckmittel von der Fremdenergiequelle 3 in die Radzylinder 52,56 und 5 gesteuert wird. Dieses Druckregelventil
besteht aus einem Steuergehäuse 68, welches im Hauptzylinder 2 dichtend axial verschiebbar ist. Das
Steuergehäuse hat eine Ringkammer 69, die über eine Bohrung 70 ständig mit der Fremdenergiequelle 3 Verbindung
hat. In dem Steuergehäuse 68 ist axial verschiebbar ein Steuerschieber 16 vorgesehen, der fest mit
dem Bremspedal 1 verbunden ist. Der Steuerschieber 16 hat eine Längsbohrung 71 und Querbohrungen 72 und
73. Durch die Längsbohrung 71 wird ein Raum 74 zwischen einer pedalseitigen Stirnwand 75 des Steuergehäuses
68 und der bremspedalseitigen Abschlußwand des Hauptzylinders 2 über einen Kanal 76 mit einem
Raum 77 verbunden. Dieser Raum 77 hat über die Leitung 66 und die Leitung 67 ständig Anschluß zum drucklosen
Behälter 29. Die Querbohrungen 72 und 73 im Steuerschieber 16 sind so gestaltet, daß bei einem Verschieben
des Steuerschiebers 16 in Betätigungsrichtung diese Verbindung zwischen den beiden Räumen 74 und
77 zunächst unterbrochen wird. Anschließend kann
Druckmittel aus der Ringkammer 69 über eine Bohrung 78 und der Querbohrung 72 sowie der Längsbohrung 71
in den Raum 74 strömen.
Von dem Raum 74 führt ein Längskanal 78 zu dem Nachlaufbehälter 24. Da es sich bei dem Hauptzylinder
um einen zweikreisigen Hauptzylinder handelt, ist ein zweiter Nachlaufbehälter 24' vorgesehen, der über den
Längskanal 78' mit dem ersten Nachlaufbehälter 24 und damit dem Längskanal 78 in Verbindung steht.
Die beiden Hauptzylinderkolben 10 und 10' haben, wie die Hauptzylinderkolben 10 der beiden vorangegangenen
Ausführungsformen jeweils einen Ringraum 20 bzw. 20', der jeweils über eine Nachlaufbohrung 23
bzw. 23' mit dem Nachlaufbehälter 24 bzw. 24' Verbin-
uutig ιιαι.
Damit bei Betätigung der Bremsanlage und der Ansteuerung der Fremdenergiequelle auch ein vom die
Radzylinder eingesteuerten Druck abhängiger Pedalweg auftritt, ist zwischen dem Steuergehäuse 68 und
dem Hauptzylinderkolben 10 ein Wegsimulator 79 geschaltet. Dieser Wegsimulator 79 besteht aus einer Simulatorfeder
80, die sich einerseits am Steuerschieber <■" abstützt, andererseits gegen den Hauptzylinderkolben
10 anliegt. Der Hauptzylinderkolben 10 ist zu diesem Zweck als Stufenkolben ausgebildet. Er liegt in Ruhestellung
gegen einen bremspedalseitigen gehäusefesten Anschlag 85 des Hauptzylinders 2 an. Durch die
Ausgestaltung des Hauptzylinderkolbens 10 als Stufenkolben ergibt es sich, daß der Ringraum 20 des bremspedalseitigen
Hauptzylinderkolbens 10 in Richtung des Bremspedals 1 eine Druckbeaufschlagungsfläche 86 hat,
die größer ist als die Druckbeaufschlagungsfläche 87 des Ringraums 20 in Betätigungsrichlung des Hauptzylinders
2. Dadurch wird bei Druckbeaufschlagung des Ringraums 20 der pedalseitige Hauptzylinderkolben 10
immer gegen den Anschlag 85 gehalten. Auf diese Weise kann der pedalseitige Hauptzylinderkolben 10 als ortsfester
Anschlag für die Simulatorfeder 80 dienen. Zu bemerken ist noch, daß die Simulatorfeder 80 an den
Steuerschieber 16 gefesselt sein soll.
Die bisher beschriebenen Teile der Bremsanlage nach
F i g. 3 arbeiten wie folgt: Zunächst sei davon ausgegangen, daß zur Bremsbetätigung die Fremdenergiequelle 3
zur Verfügung steht. Durch Niedertreten des Bremspedals 1 bewegt sich der Steuerschieber 16 in das Steuergehäuse
78 hinein. Zunächst wird dadurch der Kanal 76 verschlossen, so daß der Raum 74 keine Verbindung
mehr mit dem mit dem drucklosen Behälter 69 in Verbindung stehenden drucklosen Raum 77 über die Längsbohrung
71 hat Bei einer weiteren Verschiebung des Steuerschiebers 16 in Beiätigungsrichtung gelangt die
Querbohrung 72 mit dem Längskanal 78 in Oberdekkung, so daß Druckmittel aus der Ringkammer 69 über
den Längskanal 78, der Querbohrung 72 und der Längsbohrung 71 in den Raum 74 strömen kann. Von dort
gelangt das Druckmittel über den Längskanal 78 und den Längskanal 78' in die Nachlaufbehälter 24 und 24'.
Wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen strömt das Druckmitte! aus den Nachlaufbehältern 24
und 24' über die Ringkammern 20 und Längsbohrungen 22 bzw. 22' in den Hauptzylinderkolben 10 bzw. 10'
entlang der Dichtmanschetten 11 bzw. 11' in die Arbeitsräume
12 und 12'. Von dort besteht Verbindung über die Antiblockierregeleinrichtungen 51, 55 und 59
zu den Radzylindern 52,56 und 5.
Da der Raum 77 drucklos ist, im Raum 74 der durch Verschieben des Steuerschiebers 16 eingesteuerte
Druck aber ansteht, verschiebt sich das Steuergehäuse 68 in der Zeichnung gesehen nach links gegen die Kraft
der Simulatorfeder 80. Dadurch muß zur weiteren Bremsbetätigung das Bremspedal 1 nachgeführt werden.
Der gewünschte Bremspedalweg ist erreicht. Die Simulatorfeder 70 kann sich nicht verschieben, da durch
die Wirkfläche 86 der Hauptzylinderkolben 10 fest gegen den Anschlag 85 des Hauptzylinders 2 gehalten ist.
Nunmehr sei angenommen, daß die Fremdenergiequelle 3 ausgefallen ist. Durch Niedertreten des Bremspedals
1 bewegt sich der Steuerschieber 16 soweit in das Steuergehäuse 68 hinein, bis daß ein Anschlag berührt
wird. Bei weiterer Bremspedalbetätigung verschiebt sich dann zusammen mit dem Steuerschieber 16 das
Steuergehäuse 68. Da in dem Raum 74 kein Druckmittel
is cingcstCucri wiru, iSi aucu uic L^ruCrvwCSUiSCuiagungS-fläche
86 nicht mehr druckbeaufschlagt. Der Hauptzylinderkolben 10 wird somit nicht mehr gegen den Anschlag
85 gehalten. Die vom Fahrer aufgebrachte Fußkraft überträgt sich vom Steuergehäuse 68 über die Simulatorfeder
77 auf den Hauptzylinderkolben 10. Druck wird, wie es bei einem üblichen Hauptzylinder, im Arbeitsraum
12 erzeugt. Dieser wirkt auch auf den Hauptzylinderkolben 10', so daß ebenfalls im Arbeitsraum 12'
Druck entsteht. Es kann somit festgestellt werden, daß die Betätigung des Hauptzylinders bei Ausfall der
Fremdenergiequelle 3 durch eine kraftschlüssige Verbindung der Hauptzylinderkolben 10 und 10' mit dem
Bremspedal 1 erfolgt. Die Betätigung ist somit genauso wie bei einem üblichen Tandemhauptzylinder.
Wenn die Bremsanlage betätigt wird, ohne daß die Fremdenergiequelle 3 zur Verfügung steht, dürfen die
Antiblockierregelungen 51, 55 und 59 nicht arbeiten. Anderenfalls würde den Druckmittelkreisen Druckmittel
entnommen, was nur durch ein Verschieben der Hauptzylinderkolben 10 und 10' ergänzt werden könnte.
Nach einem mehrmaligen Druckmittelabbau wäre das Bremspedal 1 bis zum Bodenblech des Fahrzeugs
durchgetreten oder aber die Hauptzylinderkolben 10 und 10' hätten sich bis zum Ende des Hauptzylinders 2
verschoben. Die Bremse wäre dann funktionsuntüchtig. Um dies zu vermeiden, ist eine hydraulische Sperreinrichtung
64 vorgesehen. Diese besteht aus einem Gehäuse 90 mit einer Längsbohrung 91, in der zwei Steuerschieber
axial dichtend verschieblich angeordnet sind.
Die Steuerschieber 92 und 93 haben zwei einander zugewandte Stirnflächen 94 und 95 und zwei einander abgewandte
Stirnflächen 96 und 97. Die Stirnfläche 92 begrenzt in der Längsbohrung 91 einen ersten Druckraum
98, in den die Leitung 62 mündet. Es handelt sich hierbei um diejenige Leitung, über die die beiden Antiblockierregelungeri
51 und 55 die zum Druukabbau erforderliche
Druckmittelmenge abführen sollen.
Durch die Stirnfläche 96 wird in der Längsbohrung 91 ein zweiter Druckraum 99 gebildet, in den die Leitung
63 mündet Hierbei handelt es sich um diejenige Leitung, über die die Antibiockierregelung 59 das zum Druckabbau
erforderliche Druckmittel abführt In der Längsbohrung 91 ist zwischen den einander zugekehrten
Stirnflächen 94 und 95 der Steuerschieber 92 und 93 ein dritter Druckraum 100 vorgesehen. In diesen Druckraum
mündet eine Leitung 101, die zu der Fremdenergiequelle 3 führt In den Steuerschiebern 92 und 93 ist
jeweils ein Steuerkanal 102 und 103 vorgesehen, über den eine Verbindung der ersten und zweiten Druckräume
zu einem Anschluß 104 besteht Vom Anschluß 104 führt die Leitung 65 über die Leitung 66 und die Leitung
67 zu dem drucklosen Vorratsbehälter 29. Federn 105 und 106 spannen die Steuerschieber 92 und 93 in Rieh-
13
rung des dritten Druckraumes vor.
Die hydraulische Sperreinrichtung 64 wirkt wie folgt.
Bei funktionstüchtiger Fremdenergiequelle 3 wird über
die Leitung 101 der dritte Druckraum 100 mit hohem Druck beaufschlagt Dadurch bewegen sich die Steuer- s
schieber 92 und 93 gegen die Kraft der Federn 105 und Ϊ06 auseinander. Über die Kanäle 102 und 103 wird auf
diese Weise eine Verbindung des ersten Dpjckraums 98 und des zweiten Druckraums 99 zum Anschluß 104 geöffnet.
Dadurch kann Druckmittel, welches über die Lei- ι ο tungen 62 und 63 der Sperreinrichtung 64 zugeführt
wird, über den Anschluß 104 zum Vorratsbehälter 29 gelangen.
Fällt die Fremdenergiequeüe 3 zus, :-o bewegen die
Federn 105 und 106 die Steuerschieber 92 und 93 in den dritten Druckraum 100 hinein. Dadurch wird die Verbindung
des ersten und zweiten Druckraums 98 und 99 zum Anschluß 104 unterbrochen, so daß durch die Antiblokkierregelung
kein Druckmittel abgeführt werden kann. Die Antiblockierregelung ist damit unwirksam.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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P
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Claims (15)
1. Bremsanlage mit Antiblockierregelung, bestehend aus einem Hauptzylinder mit einem in einem
Arbeitsraum bremspedalabhängig verschiebbaren Hauptzylinderkolben, einer Fremdenergiequelle, einem
im Hauptzylinder angeordneten Druckregelventil zum pedalkraftabhängigen Verbinden der
Fremdenergiequelle mit Radzylindern der Bremse oder zum Erzeugen eines Druckes in einer Verbindung
zwischen den Radzylindern und der Fremdenergiequelle durch Drosselung eines Volumenstromes
und mit einer in der Verbindung zwischen den Radzylindern und der Fremdenergiequelle vorgesehenen
Antiblockierregelung über Ein- und Auslaßventil, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung zwischen der Fremdenergiequelle (3) und den Radzylindern (4,5; 52,56,5) ausschließlich
über den Arbeitsraum (i.2, 12') des Hauptzylinders (2) erfolgt und Mittel zum Versperren der Verbindung
zwischen Arbeitsraum (12,12') und der Fremdenergiequelle (3) bei einem Verschieben des Hauptzylinderkolbens
(10) in Betätigungsrichtung vorgesehen sind, wobei bei einer Antiblockierregelung aus
einem statischen Bremskreis entnommenes Druckmittel aus einem dynamischen Hilfskreis ergänzt
wird.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (10) zwischen einer
arbeitsraumseitigen Manschettendichtung (11) und einer pedalseitigen Dichtung (21) einen Ringraum
(20) hat, der über das Druckregelventil (13) mit der Fremdenergiequelle (3) verbindbar ist und von dem
aus durch Längsbohrungen (22) im Hauptzylinderkolben (10) eine Druckmittelverbindung über den
Außenumfang der Manschuttendichtung (11) hinweg in den Arbeitsraum (12) des Hauptzylinderkolbens
(10) besteht.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1, bei der ein Druckregelventil zum kraftabhängigen Verbinden
der Fremdenergie mit Radzylindern vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptzylinderkolben
(10) gleichzeitig Steuergehäuse für das Oruekregelventil
(13) ist und ein mit dem Bremspedal (1) fest verbundener Steuerschieber (16) im Hauptzylinderkolben
geführt ist.
4. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptzylinder (2) einen druckfesten Nachlaufbehälter (24) hat, der durch eine Nachlaufbohrung
(23) mit dem Ringraum (20) pedalseitig hinter der Manschettendichtung (11) verbunden ist und
von dem eine Ausgleichsbohrung (25) in den Arbeitsraum (12) unmittelbar vor dem Hauptzylinderkolben
(10) führt.
5. Bremsanlage mch einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung des Nachlaufbehälters (24) mit einem drucklosen Vorratsbehälter (29) über das
Druckregelventil (13) bei nichtbetätigter Bremsanlage erfolgt.
6. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckregelventil (13) aus einem mit dem Bremspedal (1) fest verbundenen Steuerschieber
(16) und einem gegen die Kraft einer Simulatorfeder (80) vom eingesteuerten Druck in Betätigungsrich-
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65 tung der Bremsanlage im Hauptzylinder (2) verschiebbaren
Steuergehäuse (66) besteht
7. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Steuergehäuse (68) und einer bremspedalseitigen Abschlußwand des Hauptzylinders
(2) ein Raum (74) gebildet ist, von dem aus ein Längskanal (78) im Gehäuse des Hauptzylinders (2)
mit dem Ringraum (20) des Hauptzylinderkolbens (10) Verbindung hat und das mit dem Druckregelventil
(13) Druck aus der Fremdenergiequelle (3) über den Längskanal (78) in diesen Ringraum (20)
einsteuerbar ist
8. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Hauptzylinderkolben (10) koaxial ein zweiter Haupizylinderkolben (10') zugeordnet ist,
der ebenfalls einen Ringraum (20') hat, in den über das Druckregeiventil (13) Druckmittel eingesteuert
wird.
9. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der pedalseitige Hauptzylinderkolben (10) als Stufenkolben ausgebildet ist dessen Ringraum
pedalseitig eine größere Druckbeaufschlagungsfläche (P6) hat als in entgegengesetzter Richtung und
der gegen einen pedalseitigen Anschlag (85) des Gehäuses des Hauptzylinders (2) anliegt und daß die
Simulatorfeder (80) gegen diesen Hauptzylinderkolben (10) abgestützt ist.
10. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Hauptzylinderkolben (10) zugeordnete zweite Hauptzylinderkolben (10') gleichen
Durchmesser hat und nach Art eines Tandemhauptzylinders an den ersten Hauptzylinderkolben (10)
gefesselt ist.
11. Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Hauptzylinderkolben (10) zugeordnete
zweite Hauptzylinderkolben (10') geringeren Durchmesser hat und nach Art eines Stufenhauptzylinder
am ersten Hauptzylinderkolben (10) gefesselt ist.
12. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, bei der ein Druck im
Arbeitsraum des Hauptzylinders durch Drosselung eines von einer Pumpe erzeugten Volumenstromes
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe als Fremdenergiequelle (3) auslaßseitig mit einem
Nachlaufbehälter (24) verbunden ist und eine Druckmittelverbindung vom Nachlaufbehälter (24) zu einem
drucklosen Elehälter (29) über die Nachlaufbohrung (23), den Ringraum (20) des Hauptzylinderkolbens
(10), einer Längs- und Querbohrung (41,42) im Hauptzylinderkolben (10), einem Auslaß (45) im
Hauptzylinderkolben (10) in einem pedalseitigen Druckmittelraum (44) im Hauptzylinder (2) und einer
Leitung (46) von diesem Druckmittelraum (44) zum Vorratsbehälter (29) besteht, und daß das
Bremspedal (1) mit einem den Auslaß (45) drosselnden Drosselteil (43) verbunden ist.
13. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine die Antiblockierregelung (51, 55, 59, 6, 7) bei Ausfall der Fremdenergiequelle (3) sperrende hydraulische
Sperreinrichtung (64).
14. Bremsanlage nach einem oder mehreren der
vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung (64) aus einer die
Rücklaufverbindung der Antiblockrsrregeleinrichtung (6, 7, 51, 55, 59) sperrenden Ventilanordnung
besteht
15. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperreinrichtung (64) zwei Steuerschieber (92, 93) hat, die durch die Kraft aus der Fremdenergiequelle
(3) gegen die Kraft von Federn (105, 106) in einer ersten Stellung gehalten sind, bei der
Druckmitteldurchlaß von den Antiblockierregeleinrichtungen (51,55,59) zum Vorratsbehälter (29) besteht
und die; bei Ausfall der Fremdenergiequelle (3) durch die Kraft der Federn (105, 16) in eine Sperrstellung
verschiebbar sind.
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