DE2452053A1 - Einrichtung zum starten von raketengetriebenen flugkoerpern - Google Patents
Einrichtung zum starten von raketengetriebenen flugkoerpernInfo
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Description
DORNIER
Friedrichshaf^n
Reg. 23 9fi
!Einrichtung zum'Starten von raketengetriebenen
Flugkörpern
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Starten von raketengetriebenen
Flugkörpern, deren Flugrichtung entgegen der Flugrichtung seines mit
hoher Fluggeschwindigkeit bewegten Trägerfluggerätes gerichtet ist.
Zur erfolgreichen Abwehr von Angriffen aus dem hinteren Halbraiirn von
Kampfflugzeugen müssen diese Flugzeuge in der Lage sein, Luft-Lenkflugkörper
entgegen ihrer Flugrichtung in Marsch setzen zu können. Hierzu ist es notwendig, daß die Lenkwaffe nach der Trennung vom Träger in den Grenzen
aerodynamisch stabil fliegt, so daß der Suchkopf das aufgenommene Ziel nicht
verliert.
Ein allgemeines Problem von Lenkwaffen, die entgegen der Flugrichtung
ihres Trügers in Marsch gesetzt werden, besteht darin, daß ihre Anfangsgeschwindigkeit
wesentlich kleiner als die des Tragerflugzeuges ist und daß die Flugkörper, bedingt durch die Relativbewegung zwischen dem Trügerflugzeug
und der umgebenden Luft von hinten angeströmt werden. Werden keine Maßnahmen,
wie z. D. die Erzeugung einer Nachlauf strömung in die der Flugkörper
eingeschossen wird, oder eine Spinstabilisieruiig vorgesehen, so wird der
Flugkörper unmittelbar nach dem Start instabil, beginnt zu taumeln und verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ziel.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, durch auf die Strömung einwirkende
Vorrichtungen eine Nachlaufströmung zu bilden, in die der Flugkörper eingeschossen
wird. Diese Nachlauf strömung bewirkt, daß am Flugkörper auch während der Startphase eine Anströmung von seiner Spitze her erfolgt (Patentanmeldung
P 24 2 8 402. 4).
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2 4,5 2 O 53
Es ist ferner eine Starteinrichtung für Raketen mit Flugrichtung entgegen
der Flugrichtung des Trägers bekannt geworden, bei der der Flugkörper
innerhalb eines Trägers vor dem Abschuß eine Drallbewegung erhält und drallstabilisiert
gestartet w.ird (US-PS 2 938 430).
Es ist darüber hinaus ein Verfahren zum Start eines rückstoßgetriebenen
Flugkörpers von einem sich schnell vorwärtsbewegenden Träger annähernd entgegen
dessen Bewegungsrichtung bekannt geworden. Bei diesem bekannten Verfahren wird am Flugkörper eine Zusatzmasse zur Veränderung der Schwerpunktslage
gegenüber dem Druckpunkt angebracht, um zu erreichen, daß der von hinten angeströmte Flugkörper stabil bleibt. Die Zusatzmasse in Form
einer Startrakete wird beim Start gezündet und bremst den Flugkörper in seiner Bewegungsrichtung mit dem Träger ab. Dabei wandert der Schwerpunkt
in Richtung der Flugkörperspitze. Bei Abbremsung des Flugkörpers auf die
Geschwindigkeit Null ist dann die Zusatzmasse bzw. Bremsrakete ausgebrannt und wird abgeworfen. Nunmehr wird bei dem bekannten Verfahren das
Triebwerk des Flugkörpers gezündet und die angestrebte Flugbewegung eingeleitet,
so daß nun der Flugkörper von vorn angeströmt wird (DT-OS 2 143 G89).
Schließlich ist noch eine Raketen-Start-Einrichtung bekannt, die mit Hilfe
einer in Flugrichtung liegenden Führungsbahn für den Flugkörper arbeitet. Die
Führungsbahn muß dabei eine relativ große Länge aufweisen. Die Führungsbahn dient dazu, den Flugkörper während seiner Beschleunigungsphase so lange zu
führen, bis der Flugkörper zur Vermeidung der oben angegebenen Instabilität von vorn angeströmt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist vs, eine Einrichtung zu schaffen,
mittels der ein sogenannter "Rückwärtsläufer-Flugkörper" von einem schnell fliegenden Trägerfluggerät aus so rasch als möglich in seine Flugbahn eingeschossen
werden kann. Ferner soll der Flugkörper während der Startphase annähernd stabil fliegen damit der Suchkopf ein aufgefaßtes Ziel verfolgen
kann. Die Einrichtung soll so einfach wie möglich ausgebildet sein.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Verzögerung
der Fluggeschwindigkeit des Flugkörpers in Flugrichtung seines .
Trägerfluggerätes, eine auf den Flugkörper einwirkende, aus einer Widerstands-
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armen, in eine Widerstand bewirkende Stellung ausfahrbare, aerodynamisch
wirkende Bremseinrichtung angeordnet und daß die Bremseinrichtung vom Flugkörper nach Abschluß des Abbremsvorganges abtrennbar vorgesehen ist.
Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung wird erreicht, daß der Start des Flugkörpers auch bei sehr hoher Vorwärtsgeschwindigkeit des
Trägerflugzeuges erfolgen kann, wobei zur Abbremsung der sogenannten Rückfluggeschwindigkeit
des Flugkörpers im wesentlichen ein aerodynamisch wirkendes Bremssystem und nicht das Raketentriebwerk des Flugkörpers benutzt
wird. Es ergibt sich daraus eine Einsparung an Treibsatzmasse, die z. B. für die Vergrößerung der Reichweite des Flugkörpers einsetzbar ist. Außerdem
kann der Flugkörper nach der Zielerfassung und der Trennung vom Trägerfluggerät vollkommen autonom nach dem sogenannten "Fire and Forget-Prinzip"
arbeiten. Es ist auch noch ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung,
daß diese Bremseinrichtung nachträglich mit geringen Kosten an bereits vorhandene Trügerflugzeuge bzw. Flugkörper anbaubar ist.
Es kann gemäß der vorliegenden Erfindung in einer besonderen Ausführung
erfindungsgemäß die Ausbildung so getroffen sein, daß zur Aufnahme des Flugkörpers
am Trägerfluggerät ein Aufnahmebehälter angeordnet, daß der Aufnahmebehälter gemeinsam mit dem Flugkörper vom Trägerfluggerät abtrennbar
vorgesehen ist und daß der Aufnahmebehälter die Bremseinrichtung trägt. Der besondere Vorteil dieser Ausführung besteht darin, daß die Bremseinrichtung
am Aufnahmebehälter vorgesehen ist und daher für das Ablösen der Bremseinrichtung
keine besonderen Mittel vorgesehen zu werden brauchen. Wird das Triebwerk des Flugkörpers gezündet, so bleibt-automatisch der Aufnahmebehälter
mit der ausgefahrenen Bremseinrichtung zurück. Die Abstützung des Strahles
des Raketentriebwerkes des Flugkörpers am Aufnahmebehälter wirkt als Unterstützung
des Startes des Flugkörpers.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein Trägerfluggerät in Verbindung mit einem Flugkörper,
der von einem Aufnahmebehälter getragen ist und den Flugkörper in Verbindung mit dem Aufnahmebehälter und der Bremseinrichtung
im ausgeklinkten Zustand.
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Fig. 2 zeigt den Aufnahmebehälter in Verbindung mit dem Flugkörper und
, ausgefahrenen Bremsklappen der Bremseinrichtung.
Fig. 3 zeigt den Aufnahmebehälter in Verbindung mit dem Flugkörper, wobei
die Bremsklappen der Bremseinrichtung in ihrer eingefahrenen, wider standsärmen
Stellung arretiert sind.
Fig. 4 zeigt den Flugkörper ohne den Aufnahmebehälter.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung die Bremseinrichtung, die für die
Anbringung unmittelbar am Flugkörper vorgesehen ist.
Fig. fi zeigt in einer Ansicht auf die Spitze des Aufnahmebehälters zwei
Systeme von Abbremsklappen.
Fig. 7 zeigt in schematischer Darstellung die Flugrichtungen und Flugbahnen
des Trägerfluggerätes bzw. des Aufnahmebehälters und des Flugkörpers.
Fig. 8 zeigt in einem Diagramm den Verlauf der Fluggeschwindigkeit des Flugkörpers
in bezug auf die Zeit.
In Fig. 1 ist als eine der Ausführungen ein Trägerfluggerät gezeigt, das
einen oder mehrere Flugkörper in Verbindung mit einem Startbehälter aufnimmt.
Ea ist in Fig. lmit 2 das Trägerfluggerät, mit 4 dessen Tragflügel und
mit 6 die Antriebsanlage bezeichnet. Iüs soll sich hierbei um ein Trägerfluggerät
handeln, das mit hoher Geschwindigkeit fliegt und zur Abwehr anfliegender feindlicher Flugkörper oder Geschosse einsetzbare raketengetriebene Flugkörper
8 mitführt. Zu diesem Zweck sind hier beispielsweise am Tragflügel 4 Pylons 10 vorgesehen, an denen die Flugkörper 8 unter Vermittlung von Aufnahmebehältern
12 aufgehängt sind. Die Aufhängung ist in üblicher Weise ausgebildet und besitzt eine ebenfalls in bekannter Weise ausgeführte Auslöseeinrichtung.
Die Art der Aufhängung und die Auslösemittel sind daher der Vereinfachung halber nicht dargestellt.
Die Flugkörper 8 sind mit ihrer Längsachse etwa parallel zu Längsachse
des Trägerfluggerätes 2 aufgenommen und weisen mit ihrer Strahlaustrittsdüse
22 (Fig. 4) in Flugrichtung F-,^ des Trägerfluggerätes 2 und demzufolge
mit der Flugkörperspitze 14 entgegen dieser Flugrichtung F„_, nämlich in
K 1
die Richtung F .
rCJt1
609819/0654 ./.
Der Auf nahm ebeliulter 12 ist» wie bereits beschrieben,, über eine nicht
dargestellte Aufhängung am Pylo« TO abtrennbar vorgesehen. Der Aufnahmebehälter
12: besteht aus einem strömungsgünstigen:,: rohrförmigen Aufnahmeteil
16, das zur Aufnjiiime des Flugkörpers il dient. An se inen ι in Flugrichtung
FR,r weisenden Linde ist zur Erzielung einer wtderstandsarmen Umströmung
des Aufnahmebehälters 12 ein in seiner Form ogivales Kopfteil 18
aufgesetzt. Das Kopfteil 18 trägt eine Staudruckmeßsonde 20, die mit ihrer
Meßöffnung in Flugrichtung F des Trägerftaggerätes weist. Die Sonde 20
steuert, was später noch naher erläutert ist, hier nicht dargestellte und in
Abhängigkeit vom gemessenen Staudruck betätigbare Schaltmittel. Am entgegengesetzten
Ende ist der Aufnahmebehälter 12 offen* so daß der Bug des Flugkörpers
ο frei Liegt.
Der Flugkör pe χ- 8 selbst besitzt ein Raketentriebwerk, eine Zündeinrichtung
und eine Strahlaustrittsdüse 22r wobei letztere in bekannter Weise
auch zur Schubvektorsteuerung herangezogen wird. Die Flugkörperspitze 14
ist mit einem Suchkopf 24 ausgerüstet und behält, wie ebenfalls bekannt,
autonom das aufgefaßte Ziel in Verbindung mit der erwähnten Schubvektorsteuerung.
Wie ins besondere die Fig. 2 bis G erkennen lassen, ist am Aufnahmebehälter
IS eine Bremseinrichtung 26; vorgesehen. Diese Einrichtung 2G enthält
einen Trägerring 28, der das Aufnahmeteil Ki außen umfaßt und an diesem
befestigt ist. Der Trägerring 28 trägt Gelenke 30, deren Achsen sich quer
zur Längsachse des Aufnahmebehälters 12 erstrecken und an denen sich eine
Anzahl gleichmäßig auf den Umfang verteilt Bremsklappen 32 klappbar lagern. Diese Bremsklappen 32 sind gewölbt oder geknickt ausgebildet und sind so angeordnet,
daß sie mit ihrer konkaven Flüchenseitn gegen die Anströmung weisen.
Die Wölbung der Bremsklappen 32 ist so gewählt, daß die Klappen 32, wenn sie in ihrer unwirksamen, an den Aufnahmeteil IG angeklappten Stellung
liegen (Fig. 3) das Aufnahmeteil Ki wider stands arm umschließen. Die Bremsklappen
32 sind über Rückhaltestangen 36 mittels Gelenken 38 an einem Synchronring
40 angelenkt. Der Synchronring 40 ist mittels Führungen 50 axial
am Aufnahmebehälter 12 beweglich. Für die der maximalen Ausfahrstellung
der Bremsklappen 32 entsprechende Stellung des Synchronringes 40 ist ein
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Anschlag 42 am Behälter 12 vorgesehen. Ferner ist am Behälter 12 noch eine
Arretierung 44 gebildet, die die Bremsklappen 32 in ihrer Bremsstellung
arretiert. Zwischen dem Synchronring 40 und dem Trägerring 28 sind hydraulisch
wirkende Dämpfungsglieder 40 eingesetzt, die einer schlagartigen Öffnungsbewegung der Bremsklappen 32 entgegenwirken,(Fig. 5). Es ist außerdem noch
vorgesehen, daß Federungen in der Schließstellung auf die Bremsklappen 32 im
Sinne einer Öffnungsbewegung ständig einwirken. Die Bremsklappen 32 werden
durch die Federungen so weit von der Behälteroberfläche abgehoben, bis der
weitere Öffnungsvorgang durch den auf die Klappen 32 einwirkenden Staudruck
selbsttätig bis in die maximale Ausfahrstellung bewirkt wird. Der Synchronring.
40 bewegt sich auf Führungen 50 arn Aufnahmebehälter 12, Wie die Fig. 2
erkennen läßt, kann es für die Stabilisierung des Flugkörpers 8 von Vorteil
sein, daß die Brertisklappen 32 in der Endausfahrstellung, wie gestrichelt eingezeichnet,
eine gegenüber der Radialen R in Richtung des Behälterhecks 48
geneigt liegen.
Es sind ferner am Flugkörper 8 Stabilisierungsflächen 52 angeordnet,
und zwar im Bereich des Hecks des Flugkörpers ?>. Diese Flächen 52 sind um
Achsen parallel zur Flugkörperlängsachse schwenkbar und werden durch hier
nicht dargestellte, unter Vorspannung stehende Federungen in die Ausfahrstellung
(Fig. 4) gedrückt und in dieser Stellung gehalten. Sie nehmen dadurch in
der eingeklappten Stellung radial weniger Raum im Behälter 12 ein.
Wie die Fig. 6 zeigt, sind bei einer Ausführungsform acht Bremsklappen
am Aufnahmebehälter 12 klappbar angeordnet. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß vier der Bremsklappen 32 gleichmäßig auf den Umfang des Aufnahmebehälters
12 verteilt, angeordnet sind und in durch die Abmessungen der
Bremsklappen gebildeten Lücken die übrigen vier Bremsklappen 32' eingesetzt
sind. Das Ausfahren der Klappen 32 bzw. 32' wird dabei in zwei Stufen vorgenommen. In der ersten Stufe werden die Klappen 32 und nachfolgend in
der zweiten Stufe die Klappen 32' ausgefahren, um eine Überbelastung der
Bremseinrichtung zu vermeiden und gleichzeitig eine Verkürzung der Abbremszeit erzielen zu können.
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Die Entriegelung der Bremsklappen 32 bzw. 32' ist so vorgesehen, daß
ein hier nicht dargestellter Haltering durch bekannte pyrotechnische Mittel abgesprengt wird und die Bremsklappen 32 bzw. 32' zum Entfalten freigegeben
werden.
Bei einer anderen Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist vorgesehen, daß die
Bremseinrichtung 2G unmittelbar ohne die Verwendung eines Aufnahmebehälters
12 am Flugkörper 8 angebracht werden kann. Es ist dabei notwendig, daß
die Bremseinrichtung insgesamt nach erfolgter Abbremsung des Flugkörpers abgeworfen werden kann. Dazu ist der Trägerring 28 un0 der Synchronring 40
aus zwei Halbringen gebildet (nicht dargestellt), die über eine Sollbruchverbindung
zusammengeschlossen und am Flugkörper 8 festgeklemmt bzw. geführt werden. Die Sollbruchverbindungen enthalten bekannte pyrotechnische Mittel,
wie absprengbare Bolzen od. dgl. Die Auslösung der Sprengsätze kann, wie oben beschrieben, unter Vermittlung eines Staudrucksensors 20 bewirkt werden. Bei
Absinken des Staudruckes unter einen bestimmten Grenzwert erfolgt die Auslösung der pyrotechnischen Mittel.
Die Wirkungsweise der Bremseinrichtung-nach den beiden Ausführungsbeispielen ist wie folgt.
Im Flug ist der Flugkörper 8 im Aufnahmebehälter 12 untergebracht und
verriegelt. Die Bremseinrichtung 2C befindet sich in ihrer eingefahrenen Stellung
(Fig. 1 und 3), d. h. die Bremsklappen 32 bzw. 32' liegen am Behälter an.
Gemäß Fig. 8, in der in einem Diagramm die Geschwindigkeitsverhältnisse
über der Zeit t während des Abbrems vor ganges aufgezeigt sind, ist
mit V.p„ die resultierende Anströmgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der
Zeit aufgetragen. Negative Werte von V bedeuten eine Anströmung des Flugkörpers
von hinten und positives V eine solche von vorn.
Nachdem der Suchkopf 24 am Flugkörper 8 ein Ziel aufgefaßt hat, wird
der Aufnahmebehälter 12 gemeinsam mit dem von ihm getragenen Flugkörper vom Trägerfluggerät 2 freigegeben und danach der Entfaltungsablauf der Bremsklappen
32 ausgelöst. Mit Bf ist in Fig. 7 die Flugbahn bei ungebremstem Abwurf
des Flugkörpers 8, mit B die Flugbahn des abgebremsten Flugkörpers 8 bzw. mit dem Aufnahmebehälter 12 und mit B die Flugbahn des Flugkörpers
8 nach Verlassendes Aufnahmebehälters 12 bezeichnet. Die Bremsklap-
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pen 32 werden dabei durch Federungen (nicht dargestellt) so weit vom Aufnahmebehälter
12 abgehoben, daß der Staudruck der Anströmung zum selbsttätigen, vollständigen Öffnen der Klappen 32 ausgenutzt werden kann.
Zum synchronen Entfalten der Bremsklappen 32 dient der Synchronring 40
in Verbindung mit den Rückhaltestangen 3G. Zur Dämpfung der Ausklappbewegung der Bremsklappen dienen die hydraulisch wirkenden Dämpfungsglieder 46.
Während des Abbremsvorganges wird die Geschwindigkeit bzw. der Staudruck mittels der Staudruck-Meßsonde 20 gemessen und bei Erreichen des für den
Start des Flugkörpers 8 zulässigen Staudruckes der Anströmung, d. h. zum Zeitpunkt T (Fig. 8) das Triebwerk des Flugkörpers 8 gezündet und der z. B.
mit einer Schubvektorsteuerung ausgerüstete Flugkörper 8 gestartet. Der Flugkörper
8 verläßt den Aufnahmebehälter 12 in Richtung F auf der Bahn B
und hat dabei zunächst noch eine restliche Rückfluggeschwindigkeit V . (Fig. 8).
Nach Ausfahren des Flugkörpers 8 aus dem Behälter 12 klappen die Stabilisierungsflächen
52 in ihre wirksame Stellung. Beim Verlassen des Behälters 12 wird die restliche Rückfluggeschwindigkeit V des Flugkörpers 8 rasch abgebaut
und geht in eine Vorwärtsbewegung über. Die Schubvektoiv.steuerung erlaubt
eine einwandfreie. Führung des Flugkörpers 8 sowohl innerhalb der Rückflugphase bei kleinem Staudruck der Anströmung, als auch innerhalb der Vorwärtsflugphase.
Um zu einer Verkürzung der Abbremsphase zu gelangen, kann auch die zweistufig arbeitende Abbremseinrichtung gemäß Fig. G vorgesehen
werden.
. Nach Fig. 8 wird zuerst zum Zeitpunkt T das zweite Bremsklappensystem
mit den Bremsklappen 32' aktiviert, wenn eine bestimmte Bremsverzögerung
eingetreten ist bzw. wenn ein bestimmter Staudruck unterschritten wird. Die Zuschaltung eines zweiten Klappensystems bewirkt eine Widerstandserhöhung
bzw. eine erhöhte Verzögerung der Anordnung 12 und erlaubt damit ein früheres Erreichen des zulässigen Staudruckes für den Start des Flugkörpers
8. Durch das zweite Bremssystem '32* wird der Startzeitpunkt von T auf T '
verkürzt. Der Geschwindigkeitsverlauf ist gemäß Fig. 8 in der Boostphase, in der erhöhter Schub wirksam ist, mit B und in der Marschphase mit M bei
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— y -
einem Triebwerk mit zwei Schubphasen bezeichnet. Die strichpunktierte Linie
zeigt die Verkürzung der Abbremsphase durch das zweite Bremssystem mit den Bremsklappen 32' und die Möglichkeit, den Flugkörper bereits zum Zeitpunkt
T * zu starten. Es ist also dabei B ' die Boostphase bei Verwendung
1 ο
einer· zweistufigen Bremseinrichtung 2G und demzufolge 1\I ' die zugehörige
Marschphase.
24. pkt. 1974
KJ lD/Be/bc
KJ lD/Be/bc
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Claims (1)
- Reg. 239GPatentansprüche1. !Einrichtung zum Starten von raketengetriebenen Flugkörpern, deren Flugrichtung entgegen der Flugrichtung seines mit hoher Fluggeschwindigkeit bewegten Trägerfluggerätes gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verzögerung der Fluggeschwindigkeit des Flugkörpers (8) in Flugrichtung seines Trägerfluggerutes (2) eine auf den Flugkörper (8) einwirkende, aus einer widerstandsarmen, in eine Widerstand bewirkende Stellung ausfahrbare, aerodynamisch wirkende Bremseinrichtung (2G) angeordnet und daß die Bremseinrichtung (26) vom Flugkörper (8) nach Abschluß des Abbremsvorganges abtrennbar vorgesehen ist.2. Einrichtung beispielsweise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des Flugkörpers (8) am Trägerfluggerät (2) ein Aufnahmebehälter (12) angeordnet, daß der Aufnahmebehälter gemeinsam mit dem Flugkörper (8) vom Trügerfluggerät (2) abtrennbar vorgesehen ist und daß der Aufnahmebehälter (12) die Bremseinrichtung (26) trägt.3. Einrichtung nach Anspruch 1 und bzw. oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (26) aerodynamisch wirkende, aus einer widerstandsarmen Stellung in eine Ausfahrstellung ausklappbare Bremsklappen (32) aufweist.4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei nacheinander in Wirkstellung ausfahrbare Bremsklappen-Systeme (32 und 32') mit zueinander symmetrischer Anordnung vorgesehen sind.5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (26) einen axial zum Flugkörper (8) bzw. dem Behälter (12) ver--/■609819/085 4schiebbaren Synchronring (40)" aufweist, an dem die Bremsklappen (32) gemeinsam angreifen.G. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (2G) am Aufnahmebehälter (12) fest angeordnet ist.7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis (3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (26) unmittelbar am Flugkörper (8) angebracht und vom Flugkörper (8) lösbar vorgesehen ist.8. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Synchronring (40) und dem Trägerring (28) die Ausklappbewegung der Bremsklappen (32, 32') dämpfende Glieder (4G) angeordnet sind.9. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (32, 32') im Querschnitt keilförmig bzw. gewölbt ausgebildet und mit ihrer Hohlseite gegen die Anströmung gerichtet angeordnet sind.10. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklappen (32, 32') in ihrer maximalen Ausfahrstellung um einen Winkelbetrag mit der Anströmung gegenüber der Radialen (R) geneigte Lage einnehmen.11. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einschalten des Antriebes des Flugkörpers (8) eine Staudruck-Meßsonde (20) in Verbindung mit einem Druckschalter und der Triebwerkszündung vorgesehen ist.12. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,' daß zur Entriegelung der Bremsklappen (32, 32') in Einfahre teilung an sich bekannte pyrotechnische Mittel verwendet sind.KJ iq/Be/bc24. ov^. 1974 609819/0654Leerseite
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- 1975-10-08 US US05/620,797 patent/US4135686A/en not_active Expired - Lifetime
- 1975-10-16 GB GB42439/75A patent/GB1522018A/en not_active Expired
- 1975-10-24 FR FR7533301A patent/FR2289873A1/fr active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016009384B4 (de) * | 2016-08-02 | 2019-10-31 | Diehl Defence Gmbh & Co. Kg | Verfahren zum Abwurf eines Lenkflugkörpers von einer fliegenden Plattform |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1522018A (en) | 1978-08-23 |
FR2289873B3 (de) | 1979-09-14 |
US4135686A (en) | 1979-01-23 |
FR2289873A1 (fr) | 1976-05-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OHW | Rejection |