DE2451987C3

DE2451987C3 - Bogenübergabetrommel

Info

Publication number: DE2451987C3
Application number: DE2451987A
Authority: DE
Inventors: Arndt Dipl.-Ing. DDR 8252 Coswig Jentzsch
Original assignee: Kombinat Polygraph Werner Lamberz VEB
Current assignee: KBA Planeta AG
Priority date: 1974-03-21
Filing date: 1974-11-02
Publication date: 1982-01-28
Also published as: DD110452A1; SU677953A1; DE2451987B2; SE7503283L; FR2264664B3; DE2451987A1; FR2264664A1; SE416032B; GB1462745A

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenübergabetrommel in Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Wenden des Bogens nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung beim Überführen von einem Druckwerk zum anderen zwecks Bedrucken der Bogenrückseite.

Es sind Bogenübergabetrommeln bekannt (DD-PS 406), bei denen der Bogen im Tangentenpunkt von Bogenübergabetrommel und vorgeordnetem Zylinder von einem in Richtung der Bogenübergabetrommelperipherie schwenkbaren Saugersystem erfaßt und gestrafft wird. Nach Verlassen des Tangentenpunktes übernimmt ein erstes Greifersystem an der Zylinderperipherie den Bogen vom Saugersystem. Nach Einschwenken eines ersten Greifersystems in das Innere des Zylinders wird der Bogen an ein zweites Greifersystem übergeben, welches nach dem Ausschwenkvorgang den Bogen an das Greifersystem des nachfolgenden Zylinders übergibt Nachteilig ist bei dieser Bogenübergabetrommel, daß das Saugersystem den gesamten Bogen relativ zu der Drehung des vorgeordneten Zylinders bewegen muß (Ziehbewegung). Dadurch können bei Verarbeitung bestimmter Papiere in hohen Geschwindigkeitsbereichen ic (8000 Bg/h) Differenzen der Bogenlage auftreten.

Weiterhin ist durch die Führung des Bogens mittels Sauger bis in eine Zone außerhalb des Tangentenpunktes der Zylinder der sog. Kippwinkel (Winkel zwischen Bogen auf dem vorgeordneten Zylinder und Saugerfläehe) groß, was bei Bearbeitung von steifen Material bei den genannten hohen Geschwindigkeiten zum Abplatzen des Bogens von der Saugerfläche und damit zu Differenzen der Bogenlage führen kann.

Aufgabe der Erfindung ist eine Ausbildung der Bogenübergabe mit der eine registergenaue Bogenübergabe bei hohen Geschwindigkeiten unter Einhaltung eines minimalen Kippwinkels erreichbar ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die gegenständlichen Merkmale des Kennzeichens des 2Ί Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen des Getriebes sind durch die Ansprüche 2— ^Λ gekennzeichnet.

Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
j(i In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 Mehrfarben-BogeniOtationsdruckmaschine einschließlich der erfindungsgemäßen Bogenübergabetrommel,

Fig. 2 Ausschnitt der Bogenübergabetrommel, 1. Phase Ansaugen des Bogens,

Fig. 3 Ausschnitt der Bogenübergabetrommel, 2. Phase Übergabe des Bogens an das erste Greifersystem,

Fig. 4 Ausschnitt der Bogenübergabetrommel, 3. Phase Übergabe des Bogens an das zweite Greifersystern,

Fig. 5 Ausschnitt der Bogenübergabetrommel, 4. Phase ausgeschwungene Stellung,

F i g. 6 Saugersystemantrieb mittels Schubschwinge,

F i g. 7 Saugersystemantrieb mittels Koppelkurvengetriebe Variante I,

F i g. 8 Saugersystemantrieb mittels Kcppelkurvengetriebe Variante 2.

In Fig. I ist das Schema einer Mehrfarben-Bogenro-

tationsdruckmaschine dargestellt. Die Maschine besteht aus einem Anleger mit einem Anlegtisch 1, einem ersten Druckwerk 2 mit Vorgreifer 3, Anlegtrommel 4, Druckzylinder 5 und Bogenübergabetrommel 6, einem zweiten Druckwerk 7 mit einem zweiten Druckzylinder 8 und einer Auslegeeinrichtung mit einem zweiten Druckzylinder 8 und einer Auslegeinrichtung mit einem Auslagekettenkreis 9.

Die Bogenübergabetrommel 6 ist mit einem Siaugersystem 10 und zwei aufeinander zu schwingenden Greifersystemen 11,12 ausgestattet. Die Schwinjjbewegung der Greifersysteme U, 12 wird über Getriebe eingeleitet, wie sie beispielsweise durch die IDD-PS 59 799 bekannt sind.

Für den Antrieb des Saugersystems 10 werden Getriebe verwendet, die es ermöglichen, das Saugersystern 10 auf einer Trochoidenbahn 16 zu führen.

Drei Ausführungsformen solcher Getriebe sind in Fig. 6—8 dargestellt. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Getriebe handelt es sich um eine Schubschwinge mit

einem Antriebsglied 18, einer Koppel 19 und einem Schieber 20. An der Koppel 19 ist das Saugersystem 10 angelenkt.

Bei dem in F i g. 7 dargestellten Getriebe handelt es sich um ein 5gliedriges Koppelkurvengetriebe mit zwei => Kurvenantrieben. Das Getriebe emhält ein in eine 1. Kurvenbahn 23 eingreifendes als Rollenhebel ausgestattetes Antriebsglied 24, eine Koppel 25, an weiche das Saugersystem 10 angelenkt ist, eine zweite Koppel 26, an deren einem Ende die Koppel 25 und an deren anderem Ende eine mit einer 2. Kurvenbahn 27 in Eingriff stehende Antriebsrolle 28 und ein Abtriebsglied 29 angelenkt sind.

Der Gestellpunkt des Antriebsgliedes 24 und der Gestellpunkt des ersten Greifersystems 11 sind dabei identisch.

Bei dem in Fig.8 dargestellten Getriebe handelt es sich um ein kurvengesteuertes Koppelgetriebe mit einem als Winkelhebel ausgestatteten Aiuriebsglied 30, dessen eines Ende als in eine Kurvenbahn 31 eingreifender Rollenhebel ausgebildet ist, eine mit dem anderen Ende des Antriebsgliedes 30 verbundene Koppel 32, an die das Saugersystem 10 angelenkt ist, sowie ein Abtriebsglied 33.

Der Gestellpunkt des Antriebsgliedes 30 und der Gestellpunkt des ersten Greifersystems 11 sind dabei identisch.

Die Arbeitsweise ist folgende:

Ein vom Anlegstapel über den Anlegtisch 1, den Vorgreifer 3 und die Anlegtrommel 4 dem Druckzylinder 5 des ersten Druckwerkes 2 zugeführter Bogen 13 wird auf der einen Seite bedruckt. Greifer 14, 14' des Druckzylinders 5 führen den einseitig bedruckten Bogen über den gemeinsamen Tangentenpunkt 15 des Druckzylinders 5 und der nachgeordneten Bogenübergabetrommel 6.

Vor dem Tangentenpunkt 15 übernimmt das in der Bogenübergabetrommel 6 angeordnete Saugersystem 10 den Bogen (K i g. 2).

Bei weiterer Drehung wird das vom Saugersystem 10 erfaßte Bogenende auf einer Trochoidenbahn 16 in das Innere der Bogenübergabetrommel 6 geführt. Dabei wird das Bogenende vom Druckzylinders »abgeschält«, das noch auf dem Druckzylinder 5 haftende Bogenteil bleibt dabei relativ zum Druckzylinder 5 in Ruhe. Trochoiden sind Radkurven, die beim Abwälzen einer Geraden oder eines Kreises auf oder in einem Kreis entstehen, beispielsweise Zykloiden und Evolventen.

Vor Erreichen des Tangentenpunktes 15 wird das Bogenende vom Saugersystem 10 an das erste Greifersystem U übergeben (Fig. 3), d. h. in der Phase der Bewegungsumkehr des Bogens (Vorlauf-Rücklauf) wird der Bogen 13 bereits vom Greifersystem U transportiert. Die Bewegungsumkehr des Bogens 13 beginnt ungefähr dann, wenn sich das Bogenende im Tangentenpunkt 15 befindet. Bei der Bewegung des Bogenendes durch das Saugersystem 10 sind keinerlei Zugkräfte zu überwinden.

Der Bogen 13 wird nach Ausführung einer Schwingbewegung des ersten Greifersystems 11 an das zweite Greifersystem 12 in bekannter Art und Weise übergeben (Fig.4). Das zweite Greifersystem 12 schwingt in die in Fig. 5 gezeigte Stellung. Nach Erreichen des gemeinsamen Tangentenpunktes 17 zwischen Bogenübergabetrommel 6 und zweiten Druckzylinder 8 wird der Bogen 13 an denselben übergeben, im zweiten Druckwerk 7 auf der zweiten Seite bedruckt und mittels des Auslagekettensystems 9 dem Auslagestapel zugeführt.

Die Wirkungsweise der in F i g. 6 gezeigten Schubschwinge 18,19,20 ist folgende:

Wird am Antriebsglied 18 eine Schwingbewegung eingeleitet, beispielsweise durch einen Kurvenanirieb. führt die Koppel 19 eine Koppelbewegung zwischen Antriebsglied 18 und Schieber 20 um einen Drehpunkt (Momentanpol) 21 und eine Schubbewegung in Richtung der Geradführung 22 eines Schiebers aus.

Das an der Koppel 19 angelenkte Saugersystem 10 beschreibt eine Trochoidenbahn 16.

Die Wirkungsweise des in Fig. 7 dargestellten 5gliedrigen Koppelkur'engetriebes mit zwei Antrieben ist folgende:

Das als Winkelrollenhebel ausgebildete Antriebsglied 24 wird bei Drehung der Bogenübergabetrommel 6 in einer festen Kurvenbahn 23 entsprechend deren Bewegungsgesetz geführt. Die an dem Antriebsglied 24 angelenkte Koppel 25 mit dem Saugersystem 10 wird dabei entsprechend mit bewegt. Am anderen Ende der Koppel 25 ist die zweite Koppel 26 angelenkt, welche über die Antriebsrolle 28 entsprechend des Bewegungsgesetzes der zweiten Kurvenbahn 27 geführt wirci. Die durch die erste Kurvenbahn 23 eingeleitete Bewegung der Koppel 25 wird der durch die zweite Kurvenbahn 27 eingeleiteten Bewegung der Koppel 25 überlagert.

Die Antriebsrolle 28 wird dabei durch das Abtriebsglied 29 geführt. Das Saugersystem 10 beschreibt auch hier eine Trochoidenbahn 16.

Das in Fig. 8 gezeigte Getriebe arbeitet folgendermaßen:

Über das als Winkelhebel ausgebildete Antriebsglied 30, speziell über dessen Rollenhebel, wird durch die Führung der Rolle in einer Kurvenbahn 31 eine Bewegung der Koppel 32 und damit des Saugersystems 10 eingeleitet. Die Koppel 32 wird dabei durch das Abtriebsglied 33 geführt.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Bogenübergabetrommel in Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Wenden des Bogens nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung beim Überführen von einem Druckwerk zum anderen zwecks Bedrucken der Bogenrückseite mit einem schwenkbaren Saugersystem zur Übernahme des Bogens und zur Weitergabe an ein erstes von zwei aufeinander zu schwingenden Greifersystemen und zur Übergabe des Bogens vom zweiten Greifersystem an ein Greifersystem des nachfolgenden Zylinders, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Übernahme des Bogens vor dem Tangentenpunkt (15) der Zylinder (5; 6) und zur Übergabe spätestens im Tangentenpunkt (15) an das erste Greifersystem (11) dienende Saugersystem (10) mit einem eine Führung des Saugersystems (10) auf einer Trochoidenbahn (16) ohne Relativbewegung des noch auf dem Druckzylinder (5) haftenden Bogenteiles ermöglichenden Getriebe (18—22; 23—29; 30—33) ausgestattet ist.

2. Bogenübergabetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (18—22) eine Schubschwinge mit einem Antriebsglied (18), einer Koppel (19) mit dem angelenkten Saugersystem (10), einem Schieber (20) und einer Geradführung (22) ist.

3. Bogenübergabetrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (23—29) ein 5gliedriges Koppelkurvengetriebe mit zwei Antrieben, bestehend aus einem in einer ersten Kurvenbahn (23) geführten, als Winkelrollenhebel ausgebildeten Antriebsglied (24), dessen Gestellpunkt mit dem Gestellpunkt des ersten Greifersystems (11) identisch ist, einer Koppel mit dem angelenkten Saugersystem (10), einer zweiten Koppel (26) mit angelenkter, in einer zweiten Kurvenbahn (27) geführten Antriebsrolle (28) und angelenktem Abtriebsglied (29), ist.

4. Bogenübergabetrommel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (30—33) ein kurvengesteuertes Koppelgetriebe, bestehend aus einem als Winkelhebel ausgebildeten durch eine Kurvenbahn (31) über eine Rolle angetriebenes Antriebsglied (30), dessen Gestellpunkt mit dem Gestellpunkt des ersten Greifersystems (11) identisch ist, einer Koppel (32) mit angelenktem Saugersystem (10) und einem Abtriebsglied (33) ist.