DE2446777C3 - Verwendung einer Aziridinreste enthaltenden Verbindung zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut - Google Patents
Verwendung einer Aziridinreste enthaltenden Verbindung zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem GutInfo
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Description
R7
!0
(D
in der R1 bis R7 Wasserstoffatome oder niedermolekuiare
Äikyireste, Q den Rest eines n-wertigen Alkohols oder Phenols mit einem Molgewicht von
62 bis 300, π 2 oder 3, X eine Polyätherkette aus Butoxy- und/oder Propoxy- und gegebenenfalls
Äthoxyeinheiten mit einem Atomverhältnis C: O von mindestens 2,67 :1 und einem Molekulargewicht
von 150 bis 1500 bei π=2 und von 150 bis 3000 bei
n=3 bedeutet, als Wirkstoffkomponente in einem Ausrüstungsbad zur Verminderung des Einlaufens
und Verfilzens von Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut. gemäß Patent 23 34 655,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ausrüstungsbad ein Proteinfasern enthaltendes oder
daraus bestehendes Gut eingesetzt wird, das vorher mit einem Oxidations- oder Chlorierungsmittel
behandelt worden ist
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Proteinfasern enthaltendes
oder daraus bestehendes Gut eingesetzt wird, das vorher mit Dichlorisocyanursäure oder deren
Natrium- oder Kaliumsalz behandelt worden ist.
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Ausführungsform eines Gegenstandes des Hauptpatents 23 34 655,
die Verwendung bestimmter, Aziridinreste enthaltender Verbindungen zur Verminderung des Einlaufens und
Verfilzens von Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut, wobei dem Ausrüstungsvorgang
nunmehr eine Oxidations- bzw. Chlorierungsstufe vorgeschaltet ist.
Das Hauptpatent betrifft neue, Aziridinreste enthaltende
Verbindungen und deren Verwendung zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von
Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut durch Umsetzung mit diesen neuen Verbindungen.
Diese neuen Stoffe entsprechen der allgemeinen Formel I
O R( R1
Il I I
χ c C- c ν
I I N
R4 R2
R"
R-R7
(I)
in der R1 bis R' Wasserstoffatome oder niedermolekulare
Alkylreste, Q den Rcsi eines n-wertigen Alkohols oder Phenols mit einem Molgewicht von 62 bis JOO, /1 2
oder 3. X eine Polyätherkette aus Buloxy- und/oder Propoxy· und gegebenenfalls Äthoxyeinheiten mit to
einem Atomverhältnis C : 0 von mindestens 2,67 :1 und
einem Molekulargewicht von 150 bis 1500 bei n=2 und
von 150 bis 3000 bei/)=3bedeuten.
Als niedermolekulare Alkylreste kommen beispielsweise
solche mit I bis 3 Kohlenstoffatomen, insbcsondere Methyl, in Betracht; bevorzugt sind abef diejenigen
Stoffe der Formel I1 die als Reste R1 bis R'
Wasserstoffaiome tragen.
Die Verwendung der Verbindung der Formel I zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von
Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut gemäß dem Hauptpatent sieht folgendermaßen aus:
Man imprägniert das auszurüstende Gut nach üblichen Methoden mit einer Emulsion oder Dispersion einer
Verbindung der Form«. I I, die neben Emulgatoren noch
andere Hilfsmittel und Zusatzstoffe enthalten kann, und
fixiert, gegebenenfalls nach dem Trocknen, bei Temperaturen von 100 bis 1500C innerhalb 1 bis 10 Minuten,
vorzugsweise bei pH-Werten von 5 bis 10. Nähcrc Einzelheiten hierzu sind dem Hauptpatent zu entnehmen.
Die vorliegende Erfindung besteht nun in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Verwendung
gemäß dem Hauptpatent, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das auszurüstende Gut vor dem Imprägnieren
mit dem Ausrüstungsbad mit einem Oxidations- oder Chlorierungsmillel behandelt wird.
Als Oxidations- oder Chlorierungsmittel kommen beispielsweise in Betracht: Permanganate. Peroxysulfate.
Peroxide, Hypochlorite. Bromatc. "evorzugt werden
Chlorcyanursäurcn und ihre Salze.
Unter Chlorcyanursäuren sind beliebige Chlorierungsproduktc
der Cyanursäure zu verstehen, beispielsweise Dichlorcyanursäure, Trichlorcyanursäure. Mischungen
dieser beiden Stoffe und Chlorierungsprodukte. die auf ein Mol Cyanursäure weniger als zwei Atome
Chlor enthalten. Als Salze kommen diejenigen in Betracht, die in dem Bchandlungsbad löslich sind;
besonders hervorgehoben seien die Alkalimetallsalze, vor allem die Natrium- und Kalmmsal/e Die Bäder, die
Chlorcyanursäure und deren Sal/c enthalten, können
weitere Zusätze, beispielsweise alkalisch oder sauer
reagierende Stoffe, Stabilisatoren, Oxidations- öder
Chlorierungsmiifel einhüllen. Weilerhin hat es sich
bewahrt, dem Chlorierungsbad ein stickstofffreies Netzmitte! zuzusetzen, Als Netzmittel sind λ B- gut
geeignet! Alkylbenzölpolyglykölälhef mit 4 bis 10
Köhlenstöffätörtien im Alkylfest öder Mono- öder
DUÄlkylhaphlhaiinpolyglykolälhef mil insgesamt 2 bis
24 4b III
8 Kohlenstoffatomen im Alkylrest bzw. in den Alkylresten, jeweils mit etwa 5 bis 12 Älhylenglykoleinheiten;
Alkylpolyglykoläther mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest und 5 bis 30 Äthylenglykoleinheiten; sulfonsauere Salze von Dicarbonsäure-di-estern
und Alkoholen mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen, wie das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäure-di-(2-äthylhexyl)-esters;
Alkylphosphorsäureester mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylrest wie Triisobutylphosphat oder
Tri-n-butoxyäthyl-phosphat; Alkylsulfonate und -sulfate
mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wobei die Sulfonat- bzw. Sulfatgruppe bei den kürzerkettigen
Alkylresten endständig ist und bei den längerkettigen an einem mittleren C-Atom sitzt; Mono- oder Dialkylnaphthalipsulfonate
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im !5 Alkylrest; Alkylbenzolsulfonate mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette.
Die Behandlung des Textilguts mit Chlorcyanursäure
oder deren Salzen kann diskontinuierlich im Ausziehverfahren oder kontinuierlich durch Foulardieren
erfolgen, in beiden Fallen läßt man 0,5 bis J
Gewichtsprozent, bezogen auf die trockene Ware, Aktivchlor, bevorzugt 1 bis 2%, auf das Gut einwirken.
Bei der diskontinuierlichen Anwendung wird das ungefärbte oder gefärbte Behandlungsgut, beispielswei- γ-,
se Flocke, Kammzug, Garn, Gestrick oder Gewebe, in den für die jeweilige Aufmachungsform geeigneten
Färbeapparaten mit Chlorcyanuraten oder einem anderen Oxidations- oder Chlorierungsmittel behandelt.
Man fügt eine Säure, beispielsweise Essig-. Ameisen-, Schwefel- oder S_!zsäurc, und vorzugsweise eines der
genannten Netzmittel zu und beha.Helt bei pH 3 bis 6.
bevorzugt bei pH 4 bis 5, in zunächst kalter Flotte, bei etwa 15 bis 25°C. Es wird so lange '-^handelt, bis die
Oxidationsmittel bis auf einen geringen Rest, etwa den r> zehnten Teil der Ausgangskon/cntration, verbraucht
sind. Je nach Oxidationsmiitelmenge, pH-Wert des
Bades, Flottenzirkulation und Badtemperatur dauert die Baderschöpfung 15 bis 60 Mm. Zur Beschleunigung der
Reaktion kann die Temperatur während der Behändlung auf etwa 35"C erhöhl werden.
Es ist zur Verbesserung von Antifilzeffekt, Farbe und Geruch zweckmäßig, das Textilgut dann in bekannter
Weise zu entchloren. Dazu behandelt man nach der Erschöpfung der Oxidationsmittel entweder in dersel- 41J
ben oder in einer frischen Flotte mit wäßrigen Lösungen von Reduktionsmitteln, beispielsweise von Sulfit, Di
thionit oder Peroxid, bevorzugt bei 30 bis 50"C".
Im Entchlorungsbad, jedoch dann bei Temperaturen unter 35°C. kann bereits die zweite Behandlungsstufc. ->n
das Aufbringen der im flaupipalent beschriebenen. Azindinreslc enthaltenden Verbindungen folgen. Es hat
sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß durch die oxidative Vorbehandlung die Reaktionsbcrcitschaft
der Kcratinfascrn gegenüber diesen Azindinverbindun γ,
gen so gesteigert wird, daß die Verbindungen im
Aus/ichverfahren aus langen Flotten anwendbar wer den
Falls ungifärbles Gut behandelt wird, kann das
Färben zwischen dem Entchloren und dem Aufbringen bfl
der Aziridinverbindungcrt oder nach diesem erfolgen.
Die Aziridiriverbindungen können aber auch fläch
oxidalivem Vorbehandeln, reduktivem Behandeln,
eventuell Färben Und Spülen und eventuell Trocknen durch Foulardieren aufgebracht Werden.- Beispielsweise e>5
besteht eine besonders wirtschaftliche Arbeitsweise für die Ausrüstung von Wöllfcämmzüg darin, diesen im
Färbeapparat oxidierend und reduzierend zu behandeln, ihn eventuell zu färben und die Aziridinverbindung erst
später im letzten Bad einer Lisseuse aufzubringen, weil Kammzug diese Maschine ohnehin passieren muß.
Bei der kontinuierlichen Gestaltung der Oxidationsstufe läßt man das Gut, beispielsweise Kammzug oder
Flächengut, zunächst einen Foulard oder ein kurzes Bad passieren und bringt hier die Oxidationsmittel in der
erforderlichen Menge auf. Das exakte Aufbringen der gewählten Applikationsmenge läßt sich am besten mit
einem Zwickelfoulard erreichen. Man foulardiert bei einer angenommenen Flottenaufnahme von 100 kg auf
100 kg Textilgut mit einer Lösung, die 5 bis 30 g/l, bevorzugt 10 bis 20 g/i Aktivchlor und dazu etwa 5 g/l
eines Netzmittels enthält. Am einfachsten ist es, den pH-Wert des Bades nicht zu korrigieren; er stellt sich
mit Natriumdichlorcyanurat auf pH 6 bis 6,5 ein. Durch Zugabe von Essig-, Ameisen-, Schwefel- oder Peroxyschwefelsäure
unmittelbar vor Gebrauch kann erforderlichenfalls der Oxidationseffeki gesteigert werden.
Nach dem Imprägnieren läßt man für 1 bis 30 Min,
bevorzugt etwa 3 Mm, bei Raumtemperatur in einem
J-Box-ähnlichen Warenspeicher reagieren, führt dann das Gut durch ein mit einem Reduktionsmittel,
beispielsweise mit 20 g/l Natriumsulfit, versetztes Bad. spült in einem oder mehreren weiteren Bädern und
bringt im letzten Bad die Aziridinverbindung auf. Nach
jedem der Behandlungsbäder wird die Ware durch ein Quetschwerk geführt. Abschließend wird sie bei 40 bis
130" C getrocknet.
Das Aufbringen der Aziridinverbindung kann auch zu einem späteren Zeilpunkt erfolgen, und zwar auch dann,
wenn kontinuierlich mit einem Oxidationsmittel behandelt wird. So kann es sich besser in den Betriebsablauf
fügen, wenn z. B. Wollkammzug nur kontinuierlich voroxidiert, entchlort, gespült und getrocknet wird,
dann versponnen wird und in Form von Garn zunächst gefärbt und dann im Ausziehverfahren mit der
Azirindinverbindung behandelt wird.
Das im Hauptpatent beschritbene A.iwendungsverfahren
liefert auf flächigem Gut sehr gute Antifilzeffekte. Bei Kammzug, der extrem starke Ausrüstungsverfahren
benötigt, kann die Behandlung mit Aziridinen jedoch die Anforderungen an die Filzresislenz maschinenwaschbarer
Wolle nicht mil Sicherheit erfüllen.
Aufgrund der Annahme, daß die Antifilzwirkung der Azidoverbindungen bei Flächengut wie allgemein bei
Harzausrüstungen von Flächengut zu einem erheblichen Teil auf der Fixierung von Fasern und Garnen
aneinander beruht, war bei Kammzug, bei dem die Fasern in der Weiterverarbeitung voneinander gelöst
werden, kein genügender Effekt zu erwarten. Eine oxidierende Behandlung, beispielsweise mit Chlorcya
nnraten. hat zwar für sich alleine bereits Antifilzwirkung, doch bei der Anwendung geringer Mengen auf
Kammzug, beispielsweise I bis 2% Akiivchlor. überdauert
diese das Waschen von Wolllextilien nur kurze Zeit, dann tritt Verfilzung ein.
Fs ist daher ein überraschender Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung der Verbindung der
Formel I, daß die Kombination der für sieh un/.ureic.hen
den Voroxidation milder auf Kanimzugjflur tcilwirksa'
rrieri Behandlung mit bifunktionellcn Aziridinverbindüngcn
das Textilgut hervorragend filzreslstenl macht. Die
erfindungsgcmäBe Verwendung eröffnet für Kammzug did Möglichkeit der Anwendung der weichmachenden
Äziridinverbindungen und der Erzeugung filzfi'eien
Kammzugs mit einem bisher nicht efzielbarert wasche
permanent weichen Griff.
Bei Flächengui hat die vorgeschaltete Oxidationsstufe den Vorteil, daß zum einen der ΠΙζ- und
schrumpfvermindernde Effekt der Ausrüstung erheblich
verstärkt und zum anderen die Ausrflstungsmenge stark
herabgesetzt werden kann. Das bringt nicht nur eine Materialersparnis, sondern es werden auch unerwünschte
Nebeneffekte einer Ausrüstung mit hohen Materialmengen vermieden. Sehr wesentlich ist auch, daß durch
die Reaktivitätssteigerung am Textilgut ein so hohes Maß an Affinität zwischen Keratinfaser und Aziridinverbindungen
erzeugt wird, daß letztere beim Trocknen nicht mehr mit der abdampfenden Flüssigkeit in die
Faserspitzen wandern.
Auch die Oxidations- oder Chlorierungsstufe kann bei
dieser kombinierenden Verfahrensweise sehr mild durchgeführt werden, so daß die sonst bei derartigen
Behandlungen gefürchteten Schädigungen der Fasern mit Sicherheit vermieden werden.
Bei der bereits erwähnten, durch die Voroxidation eröffneten Möglichkeit der Anwendung bifunktioneller ju
Aziridinverbindungen im Ausziehverfahren aus langer Flotte ziehen 70 bis 90% der Verbindungen erstaunlich
gleichmäßig auf. Ohne die Vorbehandlung kommt nur die Applikation durch Foulardieren in Frage, doch sind
Wollbetriebe selten mit den entsprechenden Geräten ausgerüstet. Die erfindungsgemäße Verfahrenskombination
gibt der Anwendung der Aziridinverbindungen daher erheblich größere wirtschaftliche Bedeutung, weil
die Verbindungen nun in den vorhandenen Färbeapparaten angewendet werden können. Auch kommen jo
gewisse Aufmachungsformen, wie Stranggarn oder Garnspulen, die nicht foulardiert werden können, erst
aufgrund der Erfindung für die Behandlung mit den Aziridinverbindungen :n Frage.
Es ist zwar bekannt, daß der Effekt von Polymerdispersionen
auf Wolle durch starksaure Vorbehandlung mit Aktivchlor verbessert werden kann (DE-OS
22 48 829). Eine Analogie konnte jedoch nicht vermutet werden, insbesondere weil gerade zu der dort
beschriebenen Methode, die in der zweiten Stufe ausschließlich mit Reaktionsprodukten von Polyamiden
und Epichlorhydrin in der Textilindustrie Eingang gefunden hat. bekannt ist. daß nur eine sehr stark saure
Vorchlorierung, mindestens aber eine solche unter pH 4. wirksam ist (E. Weide man, H. Grabherr.
SAWTRI Techn. Report Rep. 209; CA. Anderson u. a.. Textilveredlung 5 (1970) 726; P..S m i t h. J. H .
Mills. Chemtech Dez. 1973, 748). Die starksaure
Vorchlorierung hat Nachteile bei der Anwendung, beispielsweise sehr hohe Reaktivität des Chlors, daher
schwierige Steuerbarkeit des Prozesses, starke Korrosion, starke Chlorgasentwicklung, und Nachteile bei der
Weiterverarbeitung des Guts, beispielsweise beim Färben. Demgegenüber hat die erfindungsgemäß
vorzugsweise über pH 4 durchgeführte und daher milde Chlorierung oder Oxidation diese Nachteile nicht oder
nicht in merklichem Ausmaß, aber sie genügt überraschenderweise doch bereits für die Aktivierung der
Keratinfasern zur Reaktion mit Aziridinverbindungen.
Von den in der DFOS 22 48 829 genannten
Polymerdispersionen unterscheiden sich bifunktionelle Aziridinverbindungen anwendüngstechnisch vorteilhaft
durch den weichen, gefälligen Griff, den sie dem Textilgut geben. Von einer weichmachenden Verbin*
dung müßte man erwarten, daß sie die Filzfähigkeit tierischer Fasern steigert (G. B la η ken burg, MeU
ÜandTextilber.52(i-971)467 und Melliand Textilber. 54
(1973) 957; T, Shaw, J. Le W is.The Textile Institute,
Vol. 4 No. 3 (1972), 23). Das Gegenteil ist hier jedoch der
Fall.
Hinzu kommt, daß kationische Verbindungen die Filzresistenz der chlorierten Wolle in alkalischen
Flotten, wie sie bei Haushaltswäschen üblich sind, vermindern (H. Meichelbeck, Textilveredlung 8
(1973)192).
Beides macht es überraschend, daß kationische Aziridinverbindungen, nach oxidativer Vorbehandlung
sogar in geringer Anwendungsmenge, hervorragend filzfest und zugleich weich und glatt machen. Faserverklebungen
kommen nach der Voroxidation nicht vor, so daß gute Verspinnbarkeit gewährleistet ist Auch das
war nicht zu erwarten.
Mit Proteinfasern sind tierische Haare, vor allem Wolle, sowie Seide gemeint.
Bei den nun folgenden Beispielen, aus denen die Vorteile der erfindungsgemäßen Verwendung deutlich
hervorgehen, beziehen sich Teile und Prozente jeweils auf das Gewicht.
180 kg Kammzug aus 100% Wolle werden in einem K-mmzugfärbeapparat mit 2 m3 wäßriger Flotte zunächst
vorbenetzt, die 1,2 kg eines Netzmittels aus 75 Gewichtsprozent Triisobutylphosphat und 25 Gewichtsprozent
eines im Mittel fünffach oxäthylierten Oxoalkohols mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen sowie 2 I Essigsäure
60%ig enthält. Man wälzt die Flotte 5 Min. kalt (bei 18°C) um, setzt hinzu 4.5 kg des Natriumsalzes Jer
Dichlorisocyanursäure (entsprechend etwa 1,5% Aktivchlor, bezogen auf das Wollgewicht), wodurch sich
pH 4,7 einsteilt, wälzt die Flotte kalt 10 Min. von innen
nach außen, 10 Min. von außen nach innen und nochmals, während man auf 35°C erwärmt, 15 Min. von
innen nach außen um. setzt 1,8 kg Natriumpyrosulfit zu.
stellt mit Ammoniak auf pH 6,0, färbt in diesu- Flotte mit
einem Nachchromierungsfarbstoff und spült abschließend.
Eine Probe des so behandelten Kammzugs wird ohne Nachbehandlung bei 70 bis 80°C getrocknet (Probe 1.
nur vorchloriert). Der Griff der Probe is! rauh.
Die Hauptmenge (Probe 2) des gefärbten Kammzugs wird durch die Lisseuse geleitet, die wie folgt beschickt
wird:
!.Bad: Wasser 40°C
2. Bad: Wasser 200C
3. Bad: Wasser 200C
4. Bad: 40 g/l der 50%igen wäßrigen Emulsion des
nachfolgend beschriebenen Ausrüstungsmittels, dazu Essigsäure zur Einstellung von pH 5.8.
Nach jedem Bad wird auf υθ% Restfeuchte
abgepreßt.
Nachsatz: 4%. bezogen auf das Trockengewich*, der kontinuierlich mit 10 m/Min, durchlaufenden
Wolle, der 50%igen Emulsion.
Der Kammzug wird bei 70 bis 80°C getrocknet
Die Emulsion des Ausrüstungsmhtels wird wie folgt
bereitet! Das Äusrüstüngsmittel besteht aus 73 Teilen
des zweifachen Esters der 0-Aziridifiopropionsäure und
Polytetrahydrofuran vom Molgewicht 2000 und 13 Teilen eines Emulgierhilfsmitlels iii Form des Polyaddi-
24 46 ΠΙ
tionsprodukts von 58 Mol Propylenoxid an I Mol
Polyäthylenglykol vom Molgewicht 1800, sowie 14
Teilen Octan. 100 Teile dieses AüsrüslUngsmittels werden mit 10 Teilen eines Additionsproduktes von 14
Mol Äthylenoxid an 1 Mol Nonylphenol vermischt. In
diese Mischung wird schrittweise Wasser eingerührt, bis man eine 50%ige Emulsion erhält,
Probe 2 hat nach der beschriebenen Behandlung einen angenehm Weichen Griff. Die Eihzelfasern kleben
nicht aneinander.
Zum Vergleich wird Kammzug ohne Vorchlorierung mit demselben Chromfarbstoff gefärbt. Ein Teil dieses
Kammzugs, der einen rauhen Griff hat, wird ohne Nachbehandlung getrocknet (Probe 3, nicht ausgerüstet).
Der übrige Teil wird in derselben Weise wie Probe 2 in der Lisseuse behandelt und getrocknet (Probe 4, nur
ausgerüstet). Der Griff dieser Probe ist weich, aber fettig.
Zur Beurteilung des Ausrüstungsefiektes werden die
Proben in Baumwollpopeline eingenäht, in Wasser relaxiert, ausgemessen, 3 Stunden im Cubex-Filztestgerät
(vertrieben durch International Wool Secretariat, London) in 25 I Flotte bei pH 7,0 und 25"C gewaschen
und erneut ausgemessen. Durch Verfilzen des Kammzugs tritt folgende Verkürzung der Proben ein:
Probe 1, nur vorchloriert 36%
Probe 2, erfindungsgemäß vorchloriert
und ausgerüstet 2%
Probe 3, nicht vorchloriert und nicht jo
ausgerüstet 44%
Probe 4, nicht vorchloriert, nur
ausgerüstet 38%
Auch nach dem Waschen haben nur die Proben 2 und 4 einen weichen Griff. Der Griff von Probe 2 wird von
Testpersonen bevorzugt.
innn Wg Wnllkiimrrmip werden in einer kontinuierlich
arbeitenden Anlage chloriert, entchlort, gespült, mit einer Aziridinverbindung behandelt und getrocknet. Die
Aggregate der Anlage und die Zusammensetzungen der Bäder sind folgende:
Foulard: 25 g/l Natriumdichlorisocyanurat
5 g/l Sulfobernsteinsäureester
5 g/l Sulfobernsteinsäureester
Flottenaufnahme 100%, pH 6,2,200C
J-Box: Verweildauer 3 Min., Raumtempera
tur
Badh Wasser, 30° C
Bad 2: 10 g/l Natriumsulfat
10 g/l Natriumhydrogensulfit
300C
Bad 3: Wasser, 20° C
Bad 4: 40 g/I einer wäßrigen Emulsion der Aziridinverbindung von Beispiel 1 mit
gleicher Badzusammensetzung wie eo dort Nach jedem Bad wird auf 60%
Restfeuchte abgepreßt
Trocknen: 70 bis 80° C
Der Kammzug wird anschließend mit einem 1 :2-Metallkomplexfarbstoff
gefärbt (Probe 1, erfindungsgemäß ausgerüstet). Der Kammzug hat einen angenehm weichen Griff.
Zum Vergleich wird eine chlorbehandelte und gespülte Karrlmzugprobe nur gefärbt (Probe 2, nicht
ausgerüstet). Der Griff der Probe ist rauh.
Beide Proben werden dein gleichen Filztesl unterworfen
wie die Proben in Beispiel I. Beim Waschen schrumpfen die Prüflinge wie folgt:
Probe 1, erfindungsgemäß ausgerüstet 5%
Probe 2, nicht ausgerüstet 32%
50 kg formgestrickte Pulloverteile aus feiner Wolle (Lammwolle) in einer melierten Farbe (Flockenfärbung)
werden in einer Trommelwaschmaschine gewaschen und dadurch verdichtet. Nach dem Spülen werden sie in
eine Paddelmaschine mit 1.5 mJ kaltem Wasser eingebracht
in der ersten Stufe werden sie chloriert Dazu werden zunächst 1,21 60%iger Essigsäure hinzugegeben,
und nach lOMin. werden 1250 g Natriumdichlorisocyanurat in gelöster Form zugesetzt. Nach 20 Min. bei
pH 4,6 und 200C wird auf 30°C erwärmt und weitere
20 Min. behandelt Es folgt die Zugabe von 1000 g Natriumhydrogensulfit und nach weiteren 20 Min. das
Spülen.
In der zweiten Stufe wird in frischer Flotte mit 3 kg der in Beispiel 1 beschriebenen Emulsion 45 Min. lang
bei 200C und pH 5,8 behandelt Ohne Nachspülen wird das Gut dann zentrifugiert (60% Restfeuchte) und bei
70° C getrocknet.
Die behandelte Ware hat einen für Lammwollpullover geschätzten, sehr weichen Griff.
Ein ausgerüsteter Pullover wird einem Filztest nach der Methode des International Wool Secretariat
IWS-TM 185 unterworfen. Dabei tritt nur eine Flächenschrumpfung von 6% ein. Ein gleichzeitig
mitgeprüfter Pullover ohne Ausrüstung schrumpft um 38%.
Ein ungefärbter Double-Knit-Jersey aus 100% Wolle wird bei Zimmertemperatur mit einer Lösung imprägniert,
die 10 g/l des Natriumsalzes der Dichlorisocyanursäure und 5 g/l eines handelsüblichen, chlorbeständigen,
nichtionischen Netzmittels enthält. Der pH-Wert der Lösung beträgt 6,2. Man preßt mit einem
Zweiwalzenwerk überschüssige Flotte ab und führt die Ware nach einer Verweilzeit von 3 Min. in ein zweites
Bad, das 30 g/l NaHSO3 enthält. Danach wiru kalt gespült und getrocknet Die chlorierte Ware wird
nachfolgend als »Ware A« bezeichnet
»Ware B« (Vergleichsprobe) ist der gleiche Jersey wie
Ware A, nur ohne eine chlorierende Vorbehandlung.
Beide Warenarten werden durch ein Ausrüstungsbad in Form einer Emulsion der nachstehenden Zusammensetzung
geführt auf eine Flottenaufnahme von 85% abgepreßt und bei 1300C getrocknet
Badzusammensetzung:
15 g/I einer 70%igen wäßrigen Lösung von NH4HSO3
5 g/I des Netzmittels C
χ g/l des Ausrüstungsmittels D, pH-Wert 7,0 (mit NH3
eingestellt)
Netzmittel C besteht aus 50 Teilen des zweifachen Talgfettsäureesters eines Additionsprodukts von 40
GewichtsprO2eni Äthylenoxid an Polypfopylenglykol
Vom Molgewicht 2500, 40 Teilen des Anlagerungsprodukts von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Rizinusöl und 10
feilen Wasser.
Das Ausrüstungsmiltel D besteht aus 66 Teilen des zweifachen Esters der /7-Aziridinopropionsäure und
Polyl^iahydrofuran vom Molgewicht 1000, 12 Teilen
eines Eiiiulgierhilfsmittels in Form des Polyadditionsprodukles von 26 Mol Älhylenoxid an Polypropylengly*
köl vom Molgewicht 1800 und 22 feilen Octan.
Bereitung der Emulsion: Ausfüstungsmittel D Und Netzmittel G werden vermischt und schrittweise Wasser
unter Rühren eingetragen, bis man eine an Ausrüslungsmittel
D 5O°/oige Emulsion erhält. Die in der Tabelle für ,v genannten Mengen beziehen sich auf das wasserfreie
Ausfüslungsmiltel D.
Die ausgerüsteten Muster werden einem Waschtest
(ό
ίο
Aüsfüstungsmitlel D
-vfg/l)
Filzeingiitig (Pliicheripfozent)
Ware Λ Ware B
0
10
20
30
40
50
60
70
10
20
30
40
50
60
70
-28
- 7
- 6
- 4
- 6
- 2
- 4
- 3
-37,5 -31,5 -28,5 -17,5 -10
- 6
- 6
- 7
Nach dem Zweistufenverfahren wird also auf Ware A bereits mit IO g/l des Ausrüstungsmittels D eine
forderungen bezüglich Farbechtheiten und Dimensions* Stabilität an Wollsiegel-Maschenware Und Gewebe
sowie daraus hergestellten Kleidungsstücke« des internationalen Wollsekretariats (IWS) in der IWS-TM
185 standardisiert ist.
Angegeben wird der Filzeingang (Krumpf) der Muster in % der Fläche:
mit 50 g/l auf der nicht vorchlorierten Ware B. Beispiele 5und6
»Ware A« aus Beispiel 4 wird durch ein Ausrüsturigsbad
der folgenden Zusammensetzung geführt, auf eine Flottenaufnahme von 85% abgepreßt und bei I3Ö'JC
getrocknet.
Badzusammensetzung:
Vcrgleichsbeispial
5 g/l Netzmittel C von
Beispiel 4
Beispiel 4
120 g/l Ausrüstungsmittel E
5 g/l Netzmittel C von Beispiel 4
30 g/l Ausrüstungsmitlel F
5 g/l Netzmittel C von Beispiel 4
30 g/l Ausrüstungsmittel G
Ausrüstungsmittel E ist eine 25%igc wäßrige Dispersion des N-Stearyl-N',N'-äthylenharnstoffs,
CH,
CsHj7NHCO-N
CH2
Ausrüstungsmittel F besteht aus 70 Teilen des zweifachen Esters der /J-Aziridinopropionsäure mit
Polypropylenglykoi vom Molgewicht 2000, 11 Teilen
eines 26fach oxäthylierten Polypropylenglykols vom Molgewicht 1800 und 19 Teilen Octan.
Ausrüstungsmittel G ist wie Ausrüstungsmittel F zusammengesetzt, enthält jedoch anstelle der dortigen
Aziridinverbindung den dreifachen Ester der /?-Aziridinopropionsäure
mit dem Umsetzungsprodukt von ho Trimelhylolpropan mit Propylenoxid im Molverhältnis
1 :34.
Bei der Waschprüfung der ausgerüsteten Muster nach der I WS-Testmethode 185 wurden für den Filzeingang
folgende Werte gefunden:
Filzeingang (Flächenprozent)
Vergleichsbeispiel -30,5
Beispiel 5 - 7
Beispiel 6 - 5
Ware A, nicht ausgerüstet -28
Wie man sieht, erzeugt das nur einen Äthyleniminring im Molekül enthaltende Ausrüstungsmittel E im
Vergleichsbeispiel keine Antifilzwirkung, während das bifunktionelle Ausrüstungsmittel F in Beispie! 5 und das
trifunktionelle Ausrüstungsmittel G in Beispiel 6 eine gut dimensionsstabile Ware hervorbringen.
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Verwendung einer Aziridinreste enthaltenden Verbindung der allgemeinen Formel IO R' R1Il I I -x—c—c—c—νi.A.R"
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2446777A DE2446777C3 (de) | 1974-10-01 | 1974-10-01 | Verwendung einer Aziridinreste enthaltenden Verbindung zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Proteinfasern enthaltendem oder daraus bestehendem Gut |
GB12492/76A GB1533343A (en) | 1974-10-01 | 1976-03-29 | Process for reducing the shrinkage and felting of animal protein fibres |
FR7609329A FR2346486A2 (fr) | 1974-10-01 | 1976-03-31 | Procede pour diminuer le retrecissement et le feutrage des fibres proteiques |
Applications Claiming Priority (3)
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Family
ID=27186111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (3)
Country | Link |
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FR (1) | FR2346486A2 (de) |
GB (1) | GB1533343A (de) |
Families Citing this family (4)
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WO1991002117A1 (en) * | 1989-08-03 | 1991-02-21 | Brandella Corporation (Australia) Pty. Ltd. | Treatment of wool and woollen goods |
GB2236767A (en) * | 1989-10-09 | 1991-04-17 | Sandoz Products Ltd | Wool dyeing |
GB9014192D0 (en) * | 1990-06-26 | 1990-08-15 | Precision Proc Textiles Ltd | A method for the treatment of wool |
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-
1976
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- 1976-03-31 FR FR7609329A patent/FR2346486A2/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2446777B2 (de) | 1979-05-31 |
FR2346486A2 (fr) | 1977-10-28 |
GB1533343A (en) | 1978-11-22 |
DE2446777A1 (de) | 1976-04-08 |
FR2346486B2 (de) | 1980-01-25 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |