DE2439304C2 - Brandgeschoß, insbesondere panzerbrechendes Geschoß - Google Patents
Brandgeschoß, insbesondere panzerbrechendes GeschoßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brandgeschoß, insbesondere ein aus Maschinenkanonen abzuschießendes, panzerbrechendes
Geschoß mit einer Haube aus pyrophorem Metall und einem einen Durchschlagskern umgebenden
Geschoßkörper mit im Heckbereich angeordnetem Führungsband.
Aus der CH-PS 4 76 282 ist ein Brandgeschoß dieser Art bekannt, bei welchem eine ogivenförmige Haube
aus Metall in einen Geschoßkörper aus Metall eingeschraubt ist. In der Haube des Brandgeschosses befindet
sich eine Brandmasse, während im Innern des Geschoßkörpers der Durchschlagskern und die Treibladung eingesetzt
sind. Das bündige Einsetzen des Durchschlagskerns in den Geschoßkörper bewirkt keine einwandfreie
Zentrierung des Geschoßkerns. Dies kann sich nachteilig auf die Flugeigenschaften des Brandgeschosses
auswirken. Die Verbindung zwischen der Metallhaube und dem Geschoßkörper durch eine Schraubverbindung
ist relativ aufwendig.
Das Brandgeschoß nach der FR-PS 20 70 728 besteht aus dem Geschoßkörper ans einem Mischmetall und
einem im Innern des Geschoßkörpers eingesetzten Durchschlagskern. Der gesamte Geschoßkörper ist dabei
als Haube ausgebildet, die eine Bodenöffnung aufweist, in die der Durchschlagskern eingebracht ist. Auch
hier ist eine einwandfreie Zentrierung des Durchschlagskerns im eigentlichen Sinne nicht vorhanden.
Dies bedeutet auch hier, daß die Flugeigenschaften nicht in jedem Fall optimal sein können, da eben die
notwendigen Vorkehrungen der Zentrierung des Durchschlagskerns nicht vorgenommen wurden.
Außerdem hat die Herstellung des Geschoßkörpers
aus einem pyrophoren Metall den Nachteil, daß beim Rohrdurchgang die Gefahr der Entzündung besteht
Ferner neigt dieses Metall beim Rohrdurchgang an der Rohrinnenwand zu starken Verschmutzungen.
Das Geschoß nach der DE-AS 11 49 638 ist ähnlich
dem Brangeschoß nach der CH-PS 4 76 282 aufgebaut Die aus Leichtmetall bestehende Haube ist in den rohrförmigen
Geschoßkörper eingesetzt Die Haube wird
ίο von einem sogenannten Auflagering gehalten, während
im Heckbereich um den rohrförmigen Geschoßkörper eine Auflagebüchse aus Stahl angeordnet ist. Die Zusammenfügung
der Kappe mit dem Geschoßkörper ist demzufolge technisch aufwendig. Ferner fehlt es auch
bei diesem Brandgeschoß an einer eindeutigen Zentrierung des Durchschlagskernes.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Brandgeschoß und insbesondere
ein aus Maschinenkanonen abzuschießendes, panzerbrechendes Geschoß der eingangs genannten Art zu
schaffen, das technisch einfach herstellbar ist, gute Flugeigenschaften besitzt und sowohl Entzündungen als
auch Verschmutzungen beim Rohrdurchgang vermeidet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Geschoßkörper den Durchschlagskfrn in der
Geschoßkörperlängsachse zentriert und frontseitig eine in Bodenrichtung über einen Konus erweiterte öffnung
aufweist, in welche die aus Zirkonium bestehende Haube unter Vorspannung einrastbar ist. In weiterer Ausbildung
der Erfindung kann in der Haube ein aus Zirkonium-Schwamm bestehender Körper angeordnet sein.
Ferner kann die dem Kopf des Durchschlagskerns aus Hart- bzw. Schwermetall benachbarte Wandung der
Haube unter Verringerung des Durchmessers zylindrisch ausgebildet sein und im weiteren Bereich des
Kopfes sowie unter weiterer Durchmesserverringerung dessen Form angepaßt sein. Schließlich kann die Haube
mit dem Bereich ihrer im Durchmesser verringerten Wandung unter Vorspannung in den zwischen dem
Kopf des Durchschlagskerns und dem Geschoßkörper gebildeten Ringraum eingepreßt sein.
Durch die Verwendung von Zirkonium in panzerbrechender Munition, vor allem gegen Ziele im Luft-Lufl-
und Luft-Boden-Einsatz wird ohne besonderen Aufwand an üblicherweise erforderlichen Brandsätzen und
ohne nennenswerte konstruktive Änderung der Hartkern- bzw. Schwermetall-Geschosse eine zusätzliche
Brandwirkung und neben dieser eine relativ große Tiefenwirkung durch Hartkernsplitter in Verbindung mit
eindringendem Zirkon erreicht. Ferner wird bei mit Zirkonium bestückter Munition außer der Wirkung beim
Durchschlagen von Panzerplatten vor allem die Wirkung gegen brennbare Flüssigkeiten nach dem Durchschlagen
von Flugzeugtanks, Panzerplatten usw., spürbar gesteigert. Durch Ausnutzen der vom Zirkonium
innewohnenden Schmierwirkung wird das Durchschlagen von Panzerplatten erleichtert, weil sich hierbei eutektisches
Gemisch aus Eisen und Zirkonium bildet, was den Übergang des Panzermaterials vom festen in den
flüssigen Zustand nicht unerheblich fördert.
Eine bekannte und insoweit auch unerläßliche Mindestforderung, die an ein Metall mit guter Brandwirkung
zu stellen ist, besteht in dem Freiwerden einer
b5 relativ großen Wärmemenge bei der Oxidbildung. Die
Brandwirkung ist dabei um so größer je größer diese Wärmemenge ist. Zirkonium nun erfüllt diese Forder Jr,
gen in nahezu idealer Weise. Um die Verbrennung ein-
3
zuleiten, muß die Oberflächentemperatur des Zirko- hält dieser hierdurch zugleich noch nach vorn eine Zenniums
auf Selbstentzündungstemperatur gebracht wer- trierung und Fixierung.
den. Die dazu erforderliche Wärmemenge liefert bei Entsprechend der Ausführungsform nach der F i g.
einem zirkoniumbestückten Brandgeschoß zunächst besteht die Haube 4 aus massivem Zirkonium. Aus ballidessen
Auftreffenergie beim Aufschlag im Ziel. Das Zir- 5 stischen wie auch aus Gründen der Massenverteilung
konium wird beim Aufschlag außerdem in kleine Stücke kann die Haube 4 dabei innen hohl sein. Liegen indes
zerkleinert Die Bruchflächen der hierbei entstehenden besondere Erfordernisse, wie etwa große Branderzeu-Teilchen
oxidieren sehr schnell und liefern so eine zu- gung vor, so läßt sich die ballistische Haube 4 entspresätzliche
Wärmemenge. chend der F i g. 2 auch derart ausbilden, daß sie selbst
Da sich Z-rkonium außerdem relativ leicht mit kon- 10 aus massivem Zirkonium besteht und in ihr ein Körper
ventionellen Methoden bearbeiten läßt und dazu ungif- aus Zirkonium-Schwamm eingepreßt ist.
tig und mit Sprengstoff, Pulver usw. chemisch vertrag- Die dem Kopf 2a des Durchschlagskerns 2 benach-
lich ist, ist eine Haube aus Zirkonium mit relativ einfa- barte Wandung der Haube 4 ist unter Verringerung
chen Mitteln herstellbar. ihres Durchmessers zylindrisch ausgebildet. Im weiteren
Die Herstellung und die Montage des im wesentli- 15 Bereich des Kopfes 2a des Durchschlagskerns 2 ist die
chen aus nur fünf Teilen bestehenden Brandgeschosses benachbarte Wandung der Haube 4 unter weiterer
sind technisch einfach und erlauben eine Massenpro- Durchmesserverringerung dessen Form angepaßt. Die
duktion gleichbleibender Qualität Durch die besondere Haube ist in dem Bereich ihrer im Durchmesser verrin-Ausbildung
der Haube mit dem angeschienenen Ge- gerten Wandung unter Vorspannung in den zwischen
schoßkörper ist die Gefahr der Entzündung beim Rohr- 20 dem Kopf 2a des Durchschlagskerns 2 und dem Gedurchgang
wirkungsvoll vermieden. Gleichfalls wird die schoßkörper 1 gebildeten Ringraum eingepreßt.
Gefahr der Verschmutzung des Waffenrohres beim
Durchgang verhindert Die besondere Zentrierung über Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
zwei voneinander axial entfernte Lagerringe im Ge-
schoßkörper schafft die optimale Flugeigenschaft mit der Folge einer hohen Zielgenauigkeit. Mit dem Gesamtaufbau
des erfindungsgemäßen Geschoßkörpers wird ein überaus fester Sitz der Haube auf dem bzw. in
dem Geschoßkörper gewährleistet. Auch ist dadurch die Haube in bezug auf die Geschoßachse zentriert,
indem die Haube mittels eines Preßwerkzeuges in den Geschoßkörper eingepreßt wird. Dabei wird der vordere
zylindrische Teil der Haube über dem Kern ogiv aufgeweitet und somit eine dauerhafte sichere Verbindung
der Geschoßelemente Haube-Kern-Geschoßkörper erzielt.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Beispiel
dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 das erfindungsgemäße Brandgeschoß im Halbschnitt;
F i g. 2 das erfindungsgemäße Geschoß im Halbschnitt mit in der Haube eingesetztem Körper aus Zirkonium.
In dem in an sich bekannter Weise aus Stahl bestehenden
Geschoßkörper 1 ist koaxial zu dessen Längsachse ein Kern 2 aus Wolfram od. dgl. rotationssymmetrisch
zentriert gelagert.
Zu diesem Zweck weist der Geschoßkörper im Innern zwei axial voneinander entfernte Lagerringe lc, id
auf. Nahe seinem Heck ist jedes Geschoß mit einem Führungsband 3 sowie mit einer ringförmigen Ausnehmung,
Rille od. dgl. la versehen. Diese dient dem Sichern der nicht dargestellten und mittels PreGsitz verbundenen
Treibladungshülse, welche mit ihrem Hülsenmund in die Ausnehmung eingerollt oder eingewürgt ist.
Der Geschoßkörper 1 ist nach vorn, und zwar in Höhe des Kernkopfes 2a, mit einer ballistischen Haube 4
versehen. Aus Gründen der einfachen und kostengünstigen Fertigung kann zu Befestigungs- bzw. Verbindungszwecken zwischen dem Geschoßkörper 1 und der Hau-
be 4 auf jegliches Gewinde verzichtet werden. Durch die Ausbildung einer zylindrischen Ausnehmung 4a läßt
sich die Haube 4 bei der Geschoßmontage in eine korrespondierende Ausnehmung Xb im Geschoßkörper 1 unter
Vorspannung einrasten, so daß ein überaus fester Sitz der Haube 4 auf bzw. in dem Geschoßkörper 1
gewährleistet ist. Da das Innere der Haube 4 zugleich auch mit Form des Kernkopfes 2a korrespondiert, er-
Claims (4)
1. Brandgeschoß, insbesondere aus Maschinenkanonen abzuschießendes, panzerbrechendes Geschoß
mit einer Haube aus pyrophorem Metall und einem einen Durchschlagskern umgebenden Geschoßkörper
mit im Heckbereich angeordnetem Führungsband, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßkörper (1) den Durchschlagskern
(2) in der Geschoßkörperlängsachse zentriert und frontseitig eine in Bodenrichtung über einen Konus
erweiterte öffnung (\b) aufweist, in welche die aus Zirkonium bestehende Haube (4) unter Vorspannung
einrastbar ist
2. Brandgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Haube (4) ein aus Zirkonium-Schwamm
bestehender Körper (5) angeordnet ist
3. Brandgeschoß nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kopf (2a) des
Durchschlagskernes (2) aus Hart- bzw. Schwermetall benachbarte Wandung der Haube (4) unter Verringerung
ihres Durchmessers zylindrisch ausgebildet ist und im weiteren Bereich des Kopfes (2a) sowie
unter weiterer Durchmesserverringerung dessen Form angepaßt ist.
4. Brandgeschoß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (4) mit dem Bereich
ihrer im Durchmesser verringerten Wandung unter Vorspannung in den zwischen dem Kopf (2a) des
Durchschlagskerns (2) und dem Geschoßkörper (1) gebildeten Ringraum eingepreßt ist.
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