DE2415741C3 - Anfärben von Betonflächen - Google Patents

Anfärben von Betonflächen

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DE2415741C3
DE2415741C3 DE19742415741 DE2415741A DE2415741C3 DE 2415741 C3 DE2415741 C3 DE 2415741C3 DE 19742415741 DE19742415741 DE 19742415741 DE 2415741 A DE2415741 A DE 2415741A DE 2415741 C3 DE2415741 C3 DE 2415741C3
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Wolfgang Dr. 6800 Mannheim; Petri Rolf 6900 Heidelberg Müller
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Evonik Operations GmbH
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TH Goldschmidt AG
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Description

Die Erfindung betrifft die Anfärbung von Betonflachen insbesondere zu Zwecken der Tarnung fur militärische Objekte, wie Start- und Landebahnen. Schutzbauten. Bunker u. dgl. aus Beton.
Die helle Farbe des Betons bewirkt, daß Betonoberflächen aus der Luft leicht erkennbar sind. Im militärischen Bereich ist es daher 3ehr häufig erwünscht, die Oberflächen von Betonfahrbahnen, Schutzbauten. Bunkern od. dgl. anzufärben, wobei die Anfärbung der befahrbaren Oberflächen besondere Schwierigkeiten bietet. Folgende Möglicheiten sind bisher in der Praxis erprobt worden:
Man hat Beschichtungen und Beläge auf Basis organischer Polymere oder auf Basis bituminöser Bindemittel in Schichtdicken von 300 ιπμ bis zu einigen Zentimetern auf die Betonflächen, insbesondere auf die befahrenen Betonflächen, aufgetragen. Der Materialbedarf pro Flächeneinheit ist damit sehr hoch. Die physikalisehen Eigenschaften dieser Beläge erfordern meist einen kraftschlüssigen Verbund mit dem Untergrund, so daß der Beton z. B. durch Sandstrahlen vorbehandelt werden muß. Die Gesamtkosten eines solchen Belags sind dann so hoch, daß der Fachmann gezwungen ist. sich nach besseren Lösungen umzusehen.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Beschichtungen ist ferner ihre Eigenschaft, nach relativ geringer Verkehrsbeanspruchung — auch bei ursprünglich rauher Ausstattung — ihre Oberflächenrauhigkeit zu verlieren. womit die Reibbeiwerte stark absinken und die Verkehrssicherheit insbesondere auf schnell befahrenen Straßen und Flugzeugverkehrswegen nicht mehr gewährleistet ist.
Ein weiterer Nachteil der Beschichtungen und Beläge besteht darin, daß die Oberfläche des Betons praktisch abgesperrt und somit die Diffusion von Wasserdampf aus dem Untergrund durch den Beton sehr stark behindert wird. Dies hat zur Folge, daß es bei solchen Belägen und feuchtem Untergrund häufig zu AbIosungserscheinungen kommt.
Verringert man die Schichtdicke derartiger Belage unter eine Schichtdicke von 300 πιμ, verwendet man also Anstriche oder Versiegelungen, ist die Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit und somit ihre Belastbarkeit we- ft? sentlich herabgesetzt, ohne daß die spezifischen Nachteile überwunden werden. Verwendet man anorganische Bindemittel, wie z. B. Wasserglas, so besitzen sie
infolge der Abnebbeanspruchung im allgemeinen eine zu kurze Lebensdauer.
Man kann schließlich die Betonoberflächen mit einem soLh dünnen Film imprägnieren, daß die Poren und Kapillaren des Betons nicht völlig verschlossen sind Diese Imprägnierungen dringen in Abhängigkeit von ihrer Netzfähigkeit und Molekülgröße bis zu einer gewissen, für die Betongüte charakteristischen Tiefe in den Beton ein. Hierdurch wird zwar die Atmung, d. h. der Wasserhaushalt, des Betons nicht wesentlich beeinträchtigt, jedoch ist es notwendig, diese Imprägnierungen durch Zusatz von Pigmenten, Farbstoffen oder anderen farbgebenden Zusätzen anzufärben. Da einerseits eine dauerhafte Farbgebung erzielt werden muß, die eine hinreichende Bindemittelmenge zur B.ndung der notwendigen Mengen farbgebender Stoffe auf die Betonoberfläche voraussetzt, andererseits aber der Reibbeiwert (Griffigkeit) der Betonoberfläche nicht erniedrigt werden darf, ist es notwendig, einen Kompromiß zwischen Farbtonbeständigkeit und Erhalt der Griffigkeit zu finden. Hinzu kommt, daß diese Färbung sich nur auf die Beionoberfläche oder in seinen groben Poren befindet, während die Feinstruktur des Betons nicht von der Färbung erfaßt wird. Abrieb bedeutet somit Verminderung und Herabsetzung des Farbtons.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine zu Tarnzwecken verwendbare Anfärbung von Betonoberflächen zu finden, die auch auf von Boden- und Luftfahrzeugen befahrenen Oberflächen einsetzbar ist. ohne die Griffigkeit der Betonoberfläche zu verändern.
Erfindungsgemäß wird diese Ausgabe überraschenderweise durch die Verwendung von 0,1 bis 20%igen Lösungen von Silbetsalzen oder komplexen Silberverbindungen gelöst. Von Vorteil ist die Verwendung von 0,15 bis 5%igen Lösungen dieser Silbersalze oder komplexen Silberverbindungen. Vorzugsweise wird als Silbersalz Silbeinitrat verwendet. Weitere geeignete Silbersalze sind Silberfluorid, Silbersulfat, Silberchlorat und Silberperchlorat. Als komplexe Silbersalze eignen sich z. B. Silberalkalicyanide oder Silberhalogenidpoly· thionate.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Lösungen infolge Kleinheit der Ionen gut in die Poren des Betons eindringen und unter Einwirkung von Licht und unter dem Einfluß des Betons eine intensive Biaun- bis Schwarztönung herbeiführen. Die Griffigkeit des Betons wird bei Verwendung von Silbernitrat als Anfärbmittel nicht beeinflußt.
Zur Verbesserung der Eindringtiefe der Silberniiratlösungen in den Beton können den Silbernitratlösungen Substanzen zugesetzt werden, die die Grenzflächenspannung der Lösung gegenüber Beton herabsetzen. Hierzu eignen sich die aus dem Stand der Technik bekannten nichtionogenen oder anionaktiven Netzmittel. Kationaktive Netzmittel sind auf Grund von Fällungsreaktionen weniger brauchbar. Es können beispielsweise die Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an aliphatische Alkohole, an partielle Ester des Glycerins oder des Sorbits verwendet werden. Geeignet sind ferner die wasserlöslichen Salze von Alkylacrylsulfonat oder Fettalkoholsulfat. Die Konzentration derartiger Netzmittel soll im Bereich von 0,05 bis 5%, bezogen auf Lösung, vorzugsweise 0,1 bis 2%, liegen. Die Silbernitratlösungen mit dem Netzmittel werden in einer Menge von 50 bis 1000 g/m2, vorzugsweise 50 bis 500 g/m2, auf die Betonoberfläche aufgetragen.
Die erfindungsgemäß behandelten Betonoberflächen haben den Vorteil, daß bis in eine gewisse Tiefe hinein
ein Abrieb des Betons erfolgen kann. Durch die Einwirkung von Licht färbt sicn die neugebüdete Oberfläche innerhalb kürzester Zeit zu dem gewünschten Braunbis Dunkelbraun-Farbton.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die Anfärbung mit Silbernitrat eine Beeinflussung der Anfärbung durch Bodenbakterien oder Pilze ausgeschlossen werden kann.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung soll durch das folgende Beispiel näher erläutert werden:
3 *
Beispiel
Eine 1.7%ige Lösung von Silbernitrat in Wasser, versetzt mit 0,15 Gewichtsprozent Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat, wird in einer Menge von etwa 300 g/m- auf einen Beton der Güte B 300 aufgetragen. Die zu Beginn farblose Fläche nimmt im Laufe von etwa 5 Stunden eine bräunliche Färbung an, die sich im Verlauf der nächsten 3 Tage bis zu einer kräftigen Schwarz-Braun-Färbung vertieft.

Claims (3)

Patentansprüche: 24
1. Verwendung von 0.1 bis 20"uigen Lösungen von Silbersalzen oder komplexen Silbcrverbindungen /ur Anfärbung. insbesondere zur Tarnung, von Oberflächen aus Beton.
2. Weitere Ausbildung des Gegenstands des Anspruchs 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Silbersalz Silbernitrat verwendet wird.
3. Weitere Ausbildung des Gegenstands des Anspruchs 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen zusätzlich 0,05 bis 5%. bezogen auf Lösung. Netzmittel enthalten.
"5
DE19742415741 1974-04-01 1974-04-01 Anfärben von Betonflächen Expired DE2415741C3 (de)

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IT4872475A IT1032406B (it) 1974-04-01 1975-03-21 Impiego di soluzioni di sali di argento per colorare superfici di calcestruzzo
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DE2415741B2 DE2415741B2 (de) 1976-02-12
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