DE2415741C3 - Anfärben von Betonflächen - Google Patents
Anfärben von BetonflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Anfärbung von Betonflachen
insbesondere zu Zwecken der Tarnung fur militärische Objekte, wie Start- und Landebahnen. Schutzbauten.
Bunker u. dgl. aus Beton.
Die helle Farbe des Betons bewirkt, daß Betonoberflächen
aus der Luft leicht erkennbar sind. Im militärischen Bereich ist es daher 3ehr häufig erwünscht, die
Oberflächen von Betonfahrbahnen, Schutzbauten. Bunkern od. dgl. anzufärben, wobei die Anfärbung der befahrbaren
Oberflächen besondere Schwierigkeiten bietet. Folgende Möglicheiten sind bisher in der Praxis erprobt
worden:
Man hat Beschichtungen und Beläge auf Basis organischer Polymere oder auf Basis bituminöser Bindemittel
in Schichtdicken von 300 ιπμ bis zu einigen Zentimetern
auf die Betonflächen, insbesondere auf die befahrenen Betonflächen, aufgetragen. Der Materialbedarf
pro Flächeneinheit ist damit sehr hoch. Die physikalisehen
Eigenschaften dieser Beläge erfordern meist einen kraftschlüssigen Verbund mit dem Untergrund,
so daß der Beton z. B. durch Sandstrahlen vorbehandelt werden muß. Die Gesamtkosten eines solchen Belags
sind dann so hoch, daß der Fachmann gezwungen ist. sich nach besseren Lösungen umzusehen.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Beschichtungen ist ferner ihre Eigenschaft, nach relativ geringer Verkehrsbeanspruchung — auch bei ursprünglich rauher Ausstattung
— ihre Oberflächenrauhigkeit zu verlieren. womit die Reibbeiwerte stark absinken und die Verkehrssicherheit
insbesondere auf schnell befahrenen Straßen und Flugzeugverkehrswegen nicht mehr gewährleistet
ist.
Ein weiterer Nachteil der Beschichtungen und Beläge besteht darin, daß die Oberfläche des Betons praktisch
abgesperrt und somit die Diffusion von Wasserdampf aus dem Untergrund durch den Beton sehr stark
behindert wird. Dies hat zur Folge, daß es bei solchen Belägen und feuchtem Untergrund häufig zu AbIosungserscheinungen
kommt.
Verringert man die Schichtdicke derartiger Belage unter eine Schichtdicke von 300 πιμ, verwendet man
also Anstriche oder Versiegelungen, ist die Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit und somit ihre Belastbarkeit we- ft?
sentlich herabgesetzt, ohne daß die spezifischen Nachteile überwunden werden. Verwendet man anorganische
Bindemittel, wie z. B. Wasserglas, so besitzen sie
infolge der Abnebbeanspruchung im allgemeinen eine
zu kurze Lebensdauer.
Man kann schließlich die Betonoberflächen mit
einem soLh dünnen Film imprägnieren, daß die Poren und Kapillaren des Betons nicht völlig verschlossen
sind Diese Imprägnierungen dringen in Abhängigkeit von ihrer Netzfähigkeit und Molekülgröße bis zu einer
gewissen, für die Betongüte charakteristischen Tiefe in den Beton ein. Hierdurch wird zwar die Atmung, d. h.
der Wasserhaushalt, des Betons nicht wesentlich beeinträchtigt, jedoch ist es notwendig, diese Imprägnierungen
durch Zusatz von Pigmenten, Farbstoffen oder anderen
farbgebenden Zusätzen anzufärben. Da einerseits eine dauerhafte Farbgebung erzielt werden muß,
die eine hinreichende Bindemittelmenge zur B.ndung der notwendigen Mengen farbgebender Stoffe auf die
Betonoberfläche voraussetzt, andererseits aber der Reibbeiwert (Griffigkeit) der Betonoberfläche nicht erniedrigt
werden darf, ist es notwendig, einen Kompromiß zwischen Farbtonbeständigkeit und Erhalt der
Griffigkeit zu finden. Hinzu kommt, daß diese Färbung sich nur auf die Beionoberfläche oder in seinen groben
Poren befindet, während die Feinstruktur des Betons nicht von der Färbung erfaßt wird. Abrieb bedeutet somit
Verminderung und Herabsetzung des Farbtons.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine zu Tarnzwecken verwendbare Anfärbung von Betonoberflächen
zu finden, die auch auf von Boden- und Luftfahrzeugen befahrenen Oberflächen einsetzbar ist.
ohne die Griffigkeit der Betonoberfläche zu verändern.
Erfindungsgemäß wird diese Ausgabe überraschenderweise
durch die Verwendung von 0,1 bis 20%igen Lösungen von Silbetsalzen oder komplexen Silberverbindungen
gelöst. Von Vorteil ist die Verwendung von 0,15 bis 5%igen Lösungen dieser Silbersalze oder komplexen
Silberverbindungen. Vorzugsweise wird als Silbersalz
Silbeinitrat verwendet. Weitere geeignete Silbersalze
sind Silberfluorid, Silbersulfat, Silberchlorat und Silberperchlorat. Als komplexe Silbersalze eignen
sich z. B. Silberalkalicyanide oder Silberhalogenidpoly· thionate.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Lösungen infolge Kleinheit der Ionen gut in die Poren des Betons
eindringen und unter Einwirkung von Licht und unter dem Einfluß des Betons eine intensive Biaun- bis
Schwarztönung herbeiführen. Die Griffigkeit des Betons wird bei Verwendung von Silbernitrat als Anfärbmittel
nicht beeinflußt.
Zur Verbesserung der Eindringtiefe der Silberniiratlösungen
in den Beton können den Silbernitratlösungen Substanzen zugesetzt werden, die die Grenzflächenspannung
der Lösung gegenüber Beton herabsetzen. Hierzu eignen sich die aus dem Stand der Technik bekannten
nichtionogenen oder anionaktiven Netzmittel. Kationaktive Netzmittel sind auf Grund von Fällungsreaktionen weniger brauchbar. Es können beispielsweise
die Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an aliphatische Alkohole, an partielle Ester des Glycerins
oder des Sorbits verwendet werden. Geeignet sind ferner die wasserlöslichen Salze von Alkylacrylsulfonat
oder Fettalkoholsulfat. Die Konzentration derartiger Netzmittel soll im Bereich von 0,05 bis 5%, bezogen auf
Lösung, vorzugsweise 0,1 bis 2%, liegen. Die Silbernitratlösungen mit dem Netzmittel werden in einer Menge
von 50 bis 1000 g/m2, vorzugsweise 50 bis 500 g/m2,
auf die Betonoberfläche aufgetragen.
Die erfindungsgemäß behandelten Betonoberflächen haben den Vorteil, daß bis in eine gewisse Tiefe hinein
ein Abrieb des Betons erfolgen kann. Durch die Einwirkung von Licht färbt sicn die neugebüdete Oberfläche
innerhalb kürzester Zeit zu dem gewünschten Braunbis Dunkelbraun-Farbton.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die Anfärbung
mit Silbernitrat eine Beeinflussung der Anfärbung durch Bodenbakterien oder Pilze ausgeschlossen
werden kann.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung soll durch das folgende Beispiel näher erläutert werden:
3 *
Eine 1.7%ige Lösung von Silbernitrat in Wasser,
versetzt mit 0,15 Gewichtsprozent Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat,
wird in einer Menge von etwa 300 g/m- auf einen Beton der Güte B 300 aufgetragen. Die
zu Beginn farblose Fläche nimmt im Laufe von etwa 5 Stunden eine bräunliche Färbung an, die sich im Verlauf
der nächsten 3 Tage bis zu einer kräftigen Schwarz-Braun-Färbung vertieft.
Claims (3)
1. Verwendung von 0.1 bis 20"uigen Lösungen
von Silbersalzen oder komplexen Silbcrverbindungen /ur Anfärbung. insbesondere zur Tarnung, von
Oberflächen aus Beton.
2. Weitere Ausbildung des Gegenstands des Anspruchs 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Silbersalz
Silbernitrat verwendet wird.
3. Weitere Ausbildung des Gegenstands des Anspruchs 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen
zusätzlich 0,05 bis 5%. bezogen auf Lösung. Netzmittel enthalten.
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