DE1061936B - Anstrichfarben auf der Grundlage von trocknenden OElen oder oelhaltigen Bindemitteln - Google Patents
Anstrichfarben auf der Grundlage von trocknenden OElen oder oelhaltigen BindemittelnInfo
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Description
C Og
5/(
DEUTSCHES
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 23. JULI 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 23. JULI 1959
Anstriche bzw. Filme, welche mit trocknende Öle oder Öllacke enthaltenden Anstrichfarben erzeugt werden,
erleiden Veränderungen, wobei dies weitgehend eine Folge eines Pilzwachstums auf den Filmen und der Ansammlung
von Schmutz, welcher zufolge des besagten Pilzwachstums teilweise oder gänzlich auf der Oberfläche
der Filme entsteht und daselbst angereichert wird, ist. In der vorliegenden Erfindung wird somit von »gebundenem
bzw. damit verbundenem Schmutz«: gesprochen. Verschiedene Arten von organischen Quecksilberverbindungen,
wie sie in der USA.-Patentschrift 2 097339 beschrieben sind, und chlorierte Phenole sowie andere
das Pilzwachstum verhindernde Mittel und Schutzmittel wurden für Anstrichfarben bereits vorgeschlagen und
verwendet. Manche dieser Verbindungen haben sich in den bei üblichen Laboratoriumsprüfungen verwendeten
Testmedien für Pilze als außerordentlich giftig und andere Verbindungen haben sich in anderen Anwendungsgebieten,
wie für landwirtschaftliche Spritzverfahren, als wirksam erwiesen, doch hat sich überraschaiderweise
gezeigt, daß sie unwirksam werden, wenn sie in Filme von trocknenden Ölen oder Öllacken und in Farbanstrichen,
welche diese Substanzen enthalten, einverleibt werden.
Es ist bekannt, daß Anstrichfarben, welche große Anteile an Zinkoxyd enthalten, besser dem Pilzwachstum
und der damit verbundenen Schmutzansanxmlung widerstehen als solche, denen wesentliche Mengen an Zinkoxyd
fehlen. Solche Filme besitzen indessen den Nachteil, daß sie vorzeitig Risse bekommen, Netzadern bzw. Blasen
bilden und abblättern. Die schädliche Wirkung des Zinkoxydes auf die Adhäsion äu.ßert sich auch zusätzlich
darin, daß eine auf einer Fläche vorher aufgetragene Anstrichfarbe, die dieses Material enthält, nur schwer
noch einmal überstrichen werden kann. JDics gilt insbesondere
dann, wenn die Fläche mit einer ein Alkydharz als Bindemittel enthaltenden Anstrichfarbe noch einmal
nachbehandelt werden soll. Zinkoxyd enthaltende Fume neigen auch besonders zur Fleckenbildung durch korrodierendes
Eisen.
Um eine Qualitätsbeeinträchtigung zufolge Pilzwachstums und der damit verbundenen Verschmutzung der
Farbschichtoberfläche zu vermeiden, ging man daher dazu über, sich des sogenannten »Abkreidens« durch die
Auswahl der Art des verwendeten Titandioxydpigmentes zu bedienen. Das »Abkreiden« wird als die Erscheinung
definiert, die in Farbschichten durch die Anwesenheit von locker entfernbarem Pulver, das sich im Film selbst
oder gerade unter dessen Oberfläche entwickelt, auftritt.
Die Abkreideeigenschaften der Titandioxydpigmente, insbesondere von Anatas, wurden häufig dazu benutzt,
um die Verschlechterung der Farbschicht zufolge PdIzwachstums
und damit verbundener ,Schmutzansammlung abzuschätzen.
Anstrichfarben auf der Grundlage
von trocknenden ölen oder ölhaltigen
Bindemitteln
Anmelder:
Buckman Laboratories Inc., Memphis, Tenn. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. F. Weickmann und Dr.-Ing. A. Weickmann,
Patentanwälte, München 2, Bnmnstr. 8/9
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 4. März 1957
Stanley Joseph Buckman, Memphis, Tenn. (V. St. A.), ist als Erfinder genannt worden
Es war indessen bisher nicht möglich, die Vorteüe des
überlegenen Weißgrades und der im Vergleich zum Rutiltitandioxyd geringeren Einstandspreise des Anatastitandioxydes
zu gebrauchen, wenn hohe Abkreidebeständigkeit gewünscht wurde. Um das Maximum an
Abkreidebeständigkeit bei den Rutiltitandioxydpigmenten zu erreichen, war es notwendig, denselben kleine
Mengen anderer Materialien, wie Zinkoxyd, einzuverleiben, wodurch sowohl der Weißgrad als auch die
Leichtigkeit der Dispersion geopfert wurden. Um diese wünschenswerten Eigenschaften zu erhalten, wurden alsdann
Rutiltitandioxydpigmenten, welche kein Zinkoxyd oder Reaktionsprodukte dieses Materials mit Titandioxyd
enthalten und welche etwas geringere Abkreidebeständigkeit besitzen, verwendet. Zweifelsohne wäre es
äußerst wünschenswert, mittels Anstrichfarben Filme mit wesentlich erhöhtem Wider-standsvermögen gegen
PilzbildungTind damit verbundeneiSchmutzansammlung,
mit geringerer Abkreidungsneigung? und verbesserter
Weiße zu erhalten, ohne die Neigung^z)ir/Fleckenbildung
bei Anwesenheit von Eisen zuN^höh/in und die Trocknungsdauer
und die Adhäsion der Farbeschicht auf der Oberfläche, auf der sie aufgetragen wird, in unerwünschter
Weise ungünstig zu beeinnußea.
Es wurde nun gefunden, daß .gewisse Bariumborate mit einem bestimmten Bariumoxydgehalt, wenn sie ϊη
Anstrichfarben der genannten Art im bestimmter Menge dispergiert werden, die vorher ,angegebenen Zwecke
909 578/420
erfüllen. Unter dem Ausdruck »J3ariumborate«f, wie er in
dieser Beschreibung gebraucht wird, seien nachstehende Verbindungen (sowohl innerhalb als auch außerhalb des
bestimmten ßariumoxydgchaltcs) verstanden.
Schmclipunkt,0C
3 BaO · R2O3 Bariumorthoborat 1383
BaO · B2O3 ßariummctaborat 1095
BaO · 2 B2O3 Bariumtetraborat 900
BaO · 4 B2O3 Bariumoctaborat 879
JIs kommen auch solche Bariumboratc in Betracht, welche Siliciumdioxyd enthalten, wie Bariumborsilikat
3BaO-SB2O3^SiO2, von dem übereinstimmend berichtet
wird, daß es bei 10090C schmilzt. Auf diese Verbindung wird im Beispiel 3 verwiesen.
Diese Bariumboratc lassen sich durch Schmelzen von Mischungen von ßariumoxyd (BaO) und Boroxyd oder
Borsäurcanhydrid (B2O3) oder deren Äquivalente, wie
z. B. Bariumhydroxyd, Bariumkarbonat und Bariumnitrat, oder Borsäure (Ii3BO3) herstellen. Einige dieser
Bariumboratc lassen sich auch durch Fällungsrcaktion in wäßrigen Lösungen herstellen.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung zu verwendenden Bariumboratc besitzen einen Bariumoxydgehalt zwischen
ungefähr 52,4% und ungefähr 68,8% und können als Vereinigung von 1 Mol Bariumoxyd (BaO) mit 1 bis
2 Mol Boroxyd (B2O3) betrachtet werden. Als bevorzugte
Bariumboratc kommen somit Bariummetaborat und Bariumtetraborat sowie Bariumborsilikat und Zwischenprodukte
oder Mischungen von einer oder mehreren dieser Verbindungen in Betracht. Diese Bariumborate
können als Mincralpigmcntc oder Salze betrachtet werden
und in kristalliner oder amorpher (glasiger) Form vorhanden sein, doch wird man sie für die erfindungsgemäßen
Zwecke in gemahlener oder sonstwie feinverteilter 'Form vorzugsweise von solcher Teilchengröße, die mit
jener der andern Pigmente, mit welchen sie in der Mischung verwendet werden, vergleichbar ist, verwenden.
Bariummetaborat und Bariumtetraborat, welche bcvorzugtcrwcisc
als Schutzmittel in den erfindungsgemäßen Anstrichmittclmischungcn gebraucht werden, können
'auch, wie bereits erwähnt, im Schmelzfluß oder bevorzugtcrwcisc
durch bekannte Methoden, nämlich durch •Neutralisieren von wäßrigen Lösungen von Bariumhydroxyd
mit Borsäure oder durch doppelte Umsetzung eines Bariumsalzcs mit einem Alkalimetallborat hergestellt
sein. Der Molckularanteil an Kristallwasser im erhaltenen Salz hängt von der besonderen Kristallisationstcmpcratur,
der Konzentration und von den vorherrschenden Bedingungen ab. Dieses Kristallwasscr
kann durch Hitze ausgetrieben werden, aber seine Anwesenheit setzt, soweit es die Erfindung betrifft, die
Wirksamkeit des Bariumboratcs in der Uberzugsmischung oder im Film nicht herab. Die anderen Bariumboratc
werden im allgemeinen einfacher durch Zusammenschmelzen der erforderlichen Molekularmcngcn
an Bariumoxyd oder einer äquivalenten Verbindung und Boroxyd oder dessen Äquivalenten hergestellt.
Ernndungsgcmilß wird ein solches Bariumborat in fei η verteilter oder gepulverter Form zu einer üblichen
Anstrichfarbenmischung in einer Menge zwischen ungefähr 2 und ungefähr 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise in
•einer Menge von über 4% und, sofern optimale Resultate •erreicht werden sollen, in einer Menge zwischen 8 und
20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Anstrichfarbe, zugesetzt, sofern die Anstrichfarbe als hauptsächlichste
Dcckpigmcntc Titandioxydpigmente enthält. Das Ba-■
riumborat wird dann in der Mischung in der gleichen • Weise wie die anderen Pigmentbestandteile verteilt.
Allgemeines Prüfverfahren
In den folgenden Beispielen hat eine der Anstrichmischungen, welche hier als Anstrichfarbe M bezeichnet
wird, die folgende Zusammensetzung: Gewichtsprozent
Rutiltitandioxyd 14,6
MagnesiumsUikat 38,9
Mit Alkali raffiniertes Leinöl 31,1
Verdicktes Leinöl (12,9 Poise bei 25° C) .. 10,7
Bleinaphthcnat (24% Pb) 1,2
Kobaltnaphthenat (6% Co) 0,3
Lackbenzin 3,2
Diese Anstrichfarbe ist eine der besten bekannten, haltbaren weißen Außenanstrichfarben, die gegen Blasenbildung,
Abblättern, Einwirkung von Rauch und Abgasen und Flockenbildung beständig ist. Sie ist, mit Ausnahme
der kleinen Menge Zinkoxyd, die im Rutiltitandioxydpigment vorhanden ist, frei von Zinkoxyd. Sie ist aber
gegen Angriff seitens von Pilzen sehr anfällig. Wenn es möglich wäre, sie gegen Pilzwachstum und gegen damit
verbundene Schmutzansammlung durch Verwendung von Schutzmitteln zu schützen und den Weißgrad zu
verbessern, so müßte sie unzweifelhaft als ein idealer weißer Außenfarbanstrich betrachtet werden. Sie benötigt
jedoch prohibitive Mengen an bis jetzt bekannten Schutzmitteln, um sie gegen Pilzwachstum und damit
verbundene Schmutzansammlung zu schützen, wobei sie einen schwachgelben Unterton aufweist.
Es wurde ein Vorrat an Anstrichfarbe M angelegt, der 20 Gewichtsprozent Schutzmittel enthielt, indem man
20 Gewichtsteile Schutzmittel zu 80 Gewichtstcilen der Anstrichfarbe obiger Zusammensetzung zusetzte und die
erhaltene Anstrichfarbe durch eine Mühle leitete. Es wurden dann Anstrichfarben mit jeweils 1, 2, 4, 6, 8, 10,
12, 14, 16 bzw. 18 Gewichtsprozent Schutzmittel hergestellt, indem man die Anstrichfarbe M mit den aliquoten
Mengen an Vorratsanstrichfarbe, enthaltend 20 Gewichtsprozent Schutzmittel, zusammen mischte. So
wurde z. B. ein Farbanstrich mit 1 Gewichtsprozent Schutzmittel hergestellt, indem man 380 g der Anstrichfarbe
M und 20 g der Vorratfarbmischung mit 20 Gewichtsprozent Schutzmittel miteinander mischte. Jede
dieser Anstrichfarben mit verschiedenen Anteilen, und zwar von 1 bis 20% Schutzmittel, wurde dann auf
Versuchstafeln aus dem Splintholz von Pinus ponderosa oder aus dem Kernholz von Rotholzbäumen aufgestrichen.
Den ersten Überzug ließ man dann während 2 bis 4 Tagen trocknen, worauf ein zweiter Überzug der
gleichen Zusammensetzung durch Bürsten aufgetragen wurde. Die Tafeln wurden dann in einen Prüfrahmen
montiert und sowohl von Norden als auch von Süden her der atmosphärischen Witterung unterworfen. Die verschiedenen
Prüfrahmen standen von der Vertikalen um 5° ab, und jede Tafel war in bezug auf die ihr übergeordnete
Tafel um ungefähr 0,6 cm versetzt. Auf diese Weise wurde die Übertragung von Schutzmittel durch
Regen von der jeweils oberen Tafel auf die darunter befindliche Tafel auf ein Minimum reduziert, da das
Wasser von jeder höher gelegenen Tafel hinter der darunterliegenden statt über deren Oberfläche abfloß.
Jede Versuchstafel wurde zu Kontrollzwecken an einer Stelle auch mit dem ursprünglichen, jedoch keinen
Schutzmittclzusatz aufweisenden Farbanstrich versehen.
Auf diese Weise wurde eine Grundlage für Vergleichszwecke auf jeder einzelnen Tafel geschaffen. Stücke von
zuvor angerosteten Eisensieben von etwa 5,0 cm Länge und 3,5 cm Breite wurden mit Eisenstiften sowohl auf
den Versuchsflächen als auch auf den KontroUflächen einiger Tafeln befestigt.
Zwei Tafeln von jeder Prüfanstrichmischung wurden auf die Rahmen von einander gegenüberhegenden Gestellen
gebracht, wobei die eine Tafel von Süden her und die andere von Norden her der atmosphärischen Witterung
ausgesetzt wurden. Bekanntlich zeigen Anstrichfilme,
die in Memphis im Staate Tennessee von Norden her dem Einfluß atmosphärischer Witterung ausgesetzt
sind, normalerweise rascheren Pilzbefall als die von Süden her den Witterungseinflüssen ausgesetzten Anstriche,
während die von Süden her den Witterungseinflüssen ausgesetzten Anstriche normalerweise schneller und früher
zu Rißbildung, Netzaderbildung, Abblättern oder Verkreiden neigen. Die Versuchstafeln wurden in regelmäßigen
Zeitabständen beobachtet und in bezug auf Weißgrad, Pilzwachstum und Schmutzansammlung, Abkreidung,
durch Anwesenheit von Eisen hervorgerufene Fleckenbildung sowie andere Fehler jeglicher Art und auf
allgemeines Aussehen mit den Kontrollflächen verglichen.
Bei der Feststellung der Widerstandsfähigkeit von Farbanstrichfilmen gegen Pilze unterscheidet man im
allgemeinen zwischen zwei Arten des Pilzwachstums. Die eine Wachstumsart erscheint dem bloßen Auge in Form
von ausgesprochenen Flecken mit einem Durchmesser von 0,5 mm oder mehr, welche das Ergebnis einer PiIzmyceliumbildung
an der Oberfläche des Anstrichfarbenfilmes ist. Die andere Art erscheint dem bloßen Auge als
eine allgemeine Verdunklung der Oberfläche, die auf eine große Anzahl von dunkelbraunen bis schwarzen Sporenbüscheln
zurückzuführen ist. Ein Vergrößerungsglas mit 20facher Vergrößerung, ergänzt durch ein stereoskopisches
Mikroskop mit einer 60- bis 150fachen Vergrößerung wurde verwendet, um den Unterschied zwischen dem
sporenbüschelartigen Pilzwachstum und dem damit verbundenen Schmutz festzustellen. Die Myceliumart wird
in Lehrbüchern häufig beschrieben, aber sie ist die auf Anstrichfarbenfilmen weniger häufig vorkommende Art.
Die Anzahl Flecken der Myceliumart des Pilzwachstums wurde pro 6,5 cm2 mit dem bloßen Auge gezählt. Die
Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall nach der Sporenbüschelart des Pilzwachstums wurde dadurch bestimmt,
daß man die Dichte dieses Wachstums bei 20facher Vergrößerung abschätzte. Um die Schätzungen näher zu
kennzeichnen, wurde die Anzahl Sporenbüschel bestimmt, indem man diejenigen, die durch ein Loch mit 0,76 mm
Durchmesser in einer Metallplatte unter einer 60fachen Vergrößerung sichtbar waren, zählte. Die Mengen dieser
zwei Arten von Pilzwachstum, wie sie sich auf Grund der verschiedenen Schätzungen der Widerstandsfähigkeit
gegen Pilzbefall ergaben, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Schätzung der | Menge an Pilz wachstum | Sporen- büschelart |
Widerstands | keine | |
fähigkeit gegen Pilzbefall |
Myceliumart | verdächtig |
10 | keine | I'bis5 |
9 | verdächtig | 5 bis 25 |
8 | deutliche Spuren | 25 bis 45 |
7 | Ibis 2 | 45 bis 65 |
6 | 3 bis 4 | 65 bis 90 |
5 | 5 bis 7 | 90 bis 120 |
4 | 8 bis 12 | 120 bis 160 |
3 | 12 bis 20 | 160 bis 200 |
2 | mehr als 20 | |
1 | sehr dichtes Wachstum | |
0 | starkes Wachstum, | |
das sich | ||
sichtlich außerhalb | größer als 200 | |
der Oberfläche | ||
ausdehnt (pelzartig) | ||
Die Einteilung bezüglich der Widerstandsfähigkeit gegen Verkreidung wurde in Übereinstimmung mit dem
in ASTM-Standard D 659-44 niedergelegten Verfahren durchgeführt mit der Ausnahme, daß die Abschätzung
der Abkreidebeständigkeit von IO (kein Ankreiden) bis 1
(Maximum des Abkreidens) vorgenommen wurde und daß schwarzer Samt lediglich dazu verwendet wurde,
um die durch Probenahme mit der Fingerspitze gewonnenen Deutungen nachzuprüfen.
In den folgenden Beispielen und auch sonst in der Beschreibung wird auf weißere Filme und auf Unterschiede
im Aussehen zwischen den Kontrollversuchen und den Prüffilmen Bezug genommen. Obwohl die wirklichen
Unterschiede in dieser Beziehung deutlich sind, sind sie
nichtsdestoweniger schwer zu beschreiben. Um die Unterschiede in der Weise zum Ausdruck zu bringen, wurde
ein Weißindex vorgeschlagen, welcher aus den folgenden drei einzelnen den Weißgrad beeinflussenden Faktoren
besteht, nämlich: Reflektierung, Farbton und Sättigung.
Die Beziehungen zwischen diesen Faktoren sind jedoch nicht ohne weiteres verständlich, weshalb in dieser Beschreibung
Feststellungen über den Weißgrad auf Grund visueller Vergleiche derselben Farbanstriche ohne Schutzmittel
(Kontrolle) und — gemäß Erfindung — mit verschiedenen Konzentrationen an Schutzmitteln vorgenommen
wurden. ·
Es wurden Mischungen aus Anstrichfarbe M und verschiedenen Anteilen eines Bariummetaborats (BaO- B2O3),
das durch Schmelzen von Bariumkarbonat und wasserfreier Borsäure (H3BO3) in Molekularanteilen von 1:2
erhalten wurde, hergestellt. Die geschmolzene Masse war bis zu solcher Feinheit gemahlen worden, daß alle
Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,149 mm durchgingen, so daß dieselben infolgedessen
0,149 mm groß oder kleiner waren.
*° Dieses gepulverte Bariummetaborat wurde in der Anstrichfarbe
M fein verteilt, und zwar derart, daß man Mischungen mit 1,2,4,6,8,10,12,14,16,18 und 20 Gewichts-.prozent
an Schutzmittel, wie oben beschrieben, erhielt. Daraus wurden Überzüge auf Tafeln hergestellt und, wie
beschrieben, der atmosphärischen Witterung ausgesetzt. Die Anstrichfarbe M, welche kein Bariummetaborat enthielt,
hatte bei 25° C eine Viskosität von 84 Krebseinheiten, während solche mit 10 °/0 und 20 °/0 Bariummetaborat
bei 25° C Viskositäten von 89 bzw. 91 Krebseinheiten aufweisen.
Beim Bestreichen der Tafeln wurde beobachtet, daß die Schutzmittel enthaltenden Anstrichfilme weißer als
die Kontrollfilme waren und daß ihr Weißgrad mit zunehmender Konzentration an Schutzmittel im Film
zunahm.
Die folgende Tabelle zeigt den Grad der Widerstandsfähigkeit gegen Pilzwachstum und Abkreiden für die
Anstrichfilme auf den Kontrollflächen, welche kein Schutzmittel enthielten, und für verschiedene Mengen
Bariummetaborat enthaltende Anstrichfilme, nachdem dieselben während 7 Monaten bzw. 1 Jahr den Einflüssen
die Witterung sowohl von Süden als auch von Norden her unterworfen wurden.
Die Bewertung der Resultate hinsichtlich der erfolgten
Schmutzansammlung auf den Versuchstafeln entsprach weitgehend jener, die auf Grund der mit den Mustern des
Pilzwachstums erzielten Resultate ermittelt wurde. Dabei konnte bei den 4% oder mehr Schutzmittel aufweisenden
Tafeln weniger Schmutz als bei sämtlichen Kontrolltafeln festgestellt werden. Diese Verbesserung ist aber
Ermittelter Wort | Pilzresistenz | 2 | Jahr | I Jahr | Ermittoltor Wert | 1 Jahr | |
Raniimtncl;» | hinsichUicli | nach 7 Monaton bzw. 1 | 2 | von Siiclun | 3 | hinsichtlich Ab- | von |
boratkoiizon· | von Norden | 3 | 7Monate | 3 | krcidcrcsistcnz | Süden | |
trat ion | 7Moiialo|l Jahr | 4 | 6 | 3 | nach | 7 | |
Gewichts | 5 | 5 | 7 | 5 | von | 7 | |
prozent | 5 | 5 | 7 | 6 | Norden | 7 | |
0 | 6 | 6 | 8 | 6+ | 9 | 7 | |
1 | 6 | 6 | 8 | 7 | 9 | 7 | |
2 | 7 | 7 | 9 | 8 | 9 | 8 | |
4 | 7 | 8 | 9 | 8+ | 9 | 8 | |
6 | 7 | 8+ | 9 | 8+ | 9 | 8 | |
8 | 8 | 8+ | 9 | 8+ | 9 | 9 | |
10 | 8 | 9 | 8+ | 9 | 9 | ||
12 | 8 | 9 | 10 | 9 | |||
14 | 8+ | 9 | 10 | 9 | |||
16 | 8+ | 10 | |||||
18 | 10 | ||||||
20 | 10 | ||||||
20
nicht auf vermehrtes Abkrcidcn zurückzuführen, denn der Grad der Abkrcidcbcständigkcit bei den Kontrolltiifcln
und den rftit geringeren Schutzmittclkonzentrationcn
versehenen Tafeln war etwas stärker als bei den höhere Schutzmittclkonzcntrationen aufweisenden a5
Tafeln.
Nach Verlauf eines Jahres war weder an den RontroU-tafcln
noch an den Prüf flächen Rißbildung zu beobachten.
In bezug auf das allgemeine Aussehen waren alle Tafeln, die mit 4% oder mehr Schutzmittel enthaltenden Färb- 3<>
anstrichen überzogen waren, besser als die Kontröllvcrsuchc.
Der Zusatz an Schutzmittel vermindert das gute Widerstandsvermögen dieses Anstrichfilmes gegen
durch Eisen bewirkte Flockenbildung nicht.
35
"Beispiel 2
Es wurden Mischungen aus Anstrichfarbe M und verschiedenen
Mengen an gepulvertem Bariumtetraborat (BaO · 2B3O3), welches durch Zusammenschmelzen von
4 Mol Borsäure (1-1.,BO3) mit I Mol Bariumkarbonat gewonnen
würde, hergestellt. Dann wurden Tafeln damit überzogen und, gleichzeitig wie die im Beispiel 1 beschriebenen,
der Bewitterung ausgesetzt. Der Grad der PiIznnd Abkrcidcbcständigkcit wird in der folgenden Tabelle 4S
wiedergegeben:
spicles I1 welche Bariummetaborat als Schutzmittel enthielten.
Der verbesserte Weißgrad, der mit den ßariummetaborat als Schutzmittel enthaltenden Anstrichfarben bc-5
obachtet wurde, konnte auch bei den Farbanstrichen mit den Farbmischungen dieses Beispieles festgestellt werden.
Das bei Schutzmittel enthaltenden Anstrichfilmen beobachtete verminderte Abkreiden, das Fehlen der Rißbildung
und das allgemeine Aussehen waren ungefähr die ίο gleichen wie bei den Bariummetaborat als Schutzmittel
enthaltenden Tafeln. Das Widerstandsvermögen der Anstrichfilme gegen zufolge der Anwesenheit von Eisen
etwa mögliche Fleckenbildung wurde durch die Anwesenheit des Schutzmittels im Film nicht beeinträchtigt.
Es wurden Mischungen hergestellt, die aus der Anstrichfarbe M und verschiedenen Anteilen eines gepulverten
Bariumborsilikats (3 BaO ■ 3B2O3 · 2SiO2), das durch
Zusammenschmelzen von Bariumkarbonat, Borsäure (H3BO3) und Siliciumdioxyd im Molverhältnis von
3:6:2 gewonnen wurde, bestanden. Dann wurden Tafeln damit bestrichen und den Witterungseinflüssen
ausgesetzt. Die Pilz- und Abkreidebeständigkeit waren die folgenden:
liarmnilotra- | Pilzrcsislcnzgrad | 7 | Moiiantuu | bzw X | I Jahr | ΛΌ11 | lach | 1 Jahr |
Abkrcidc-
rcsistenztrrad |
L Tahr | von |
bnral konzen | Bo Witterung | Jahr | nach | BcwiUciung | Süden | ||||||
tration | von | Norden | 2 | 3 | von | ||||||
Gewichts | 7Monalo | 2 | S i'i den | 3 | Norden | 7 | |||||
prozent | 2 | 7Monalc | 3 | 7 | |||||||
0 (Kontroll- | 5 | 3 | 5 | 9 | 7 | ||||||
vcrsiich) | S | 4 | 6 | 5 | 9 | 7 | |||||
I | 6 | 5 | 6 | 6 | 9 | 7 | |||||
2 | 6 | 6 | 6 | 6 | 9 | 8 | |||||
4 | 6 | 6 | 6 | 7+ | 9 | 8 | |||||
6 | 7 | 7 | 7 | 8 | 9 | 8 | |||||
8 | 7 | 8 | 7 | 8 | 9 | 9 | |||||
10 | 7 | 8 | 7 | 8 | 10 | 9 | |||||
12 | 7 | 8+ | 8 | 8+ | 10 | 9 | |||||
14 | 8 | 8 | 10 | 9 | |||||||
16 | 8 | 8 | 10 | ||||||||
18 | 8 | 9 | 10 | ||||||||
20 | 9 | ||||||||||
Pilzbcstandigkcitsgrad | 3- bzw. | nach | 2 | von Süden | ljahr | Abkrcide- | nach | von | |
Banumbor- | nach | 12monatieer | 2 | SHonate | bcstandigkeils- | ljahrigcr Bewitterung |
Süden | ||
Sihkatkon/cn- | Bewitterung | 3 | 3 | grad | von | ||||
tr&tion | von Norden | 4 | 6 | 3 | Norden | 7 | |||
Gewichts | 8Monate| 1 Jahr | 5 | 7 | 4 | 7 | ||||
prozent | 5 | 7 | 4 | 9 | 7 | ||||
0 (Kontron | 5 | 6 | 8 | 5 | 9 | 7 | |||
versuch) | 6 | 6 | 8 | 6 | 9 | 7 | |||
1 | 7 | 7 | 8 | 7 | 9 | 8 | |||
2 | 8 | 8 | 8 | 7 | 9 | 8 | |||
4 | 8 | 8+ | 9 | 8 | 9 | 8 | |||
6 | 8 | 8+ | 9 | 8 | 9 | 9 | |||
8 | 8 | 9 | 8+ | 10 | 9 | ||||
10 | 9 | 9 | 8+ | 10 | 9 | ||||
12 | 9 | 9 | 10 | 9 | |||||
14 | 9 | 10 | |||||||
16 | 9 | 10 | |||||||
18 | 9 | ||||||||
20 | |||||||||
50
55
60
Die Schmutzänsamiiilung war ungefähr die gleiche wie
nach 7 Monaten bzw. 1 Jahr bei den Tafeln des Bei-Die Tafeln waren in bezug auf das allgemeine Aussehen
ziemlich gleich wie die gemäß Beispielen 1 und 2, wobei ebenfalls eine Steigerung des Weißgrades, beobachtet
wurde. Der Grad der Abkreidebeständigkeit war der gleiche wie im Beispiel 2. Die Beständigkeit der Farbschichten
gegen Fleckenbildung zufolge der Anwesenheit von Eisen wurde durch die Anwesenheit des Schutzmittels
nicht beeinträchtigt.
In diesem Beispiel wurde cine mit M bezeichnete Anstrichfarbe verwendet, die sich von der in den vorhergehenden
Beispielen verwendeten Anstrichfarben M lediglich dadurch unterschied, daß sie zinkoxydfreies Rutil-Titändioxydpigment
enthielt. Ein gefälltes Bariummetaborat, welches durch Zusatz einer wäßrigen Boraxlösung
zu einer auf 75° C erhitzten, konzentrierten wäßrigen Lösung von Bariumsulfid erhalten wurde, wurde als
Schutzmittel verwendet. Im übrigen wurde gleich vorgegangen 1WIe im Beispiel 1. Die Grade der Pilz- und Ab-
kreidebeständigkeit nach einer Bewitterung von 6 Monaten waren folgende:
Pilzbeständigkeits | ömonati- | von | Abkreidebeständig- | von | |
Bariummetaborat | grad nach | ger Bewitterung | Süden | keitsgrad nach ömonatiger |
Süden |
konzentration | von | her | Bewitterung | her | |
Norden | von | ||||
her | 5 | Norden | 9 | ||
Gewichtsprozent | 5+ | her | 9 | ||
0 (Kontroll | 4 | 7 | 9 | ||
versuch) | 4 | 8 | 10 | 9 | |
1 | 4+ | 8+ | 10 | 9 | |
2 | 5 | 9 | 10 | 9 | |
4 | 6+ | 9 | 10 | 10 | |
6 | 8 | 10 | 10 | 10 | |
8 | 9 | 10 | 10 | 10 | |
10 | 9 | 10 | 10 | 10 | |
12 | 9 | 10 | 10 | 10 | |
14 | 9 | 10 | 10 | 10 | |
16 | 9 | 10 | |||
18 | 9 | 10 | |||
20 | 10 |
Die getrockneten Filme dieser Anstrichfarben waren in jeder Hinsicht denen des Beispiels 1 nach der
gleichen Zeit, insbesondere aber im Hinblick auf die Pilzbekämpfung, gleichwertig. Ein Wahrnehmen des
Abkreidens war erst am Ende einer Bewitterungsdauer von 6 Monaten möglich. Die das gefällte Bariummetaborat
enthaltenden Filme hatten nach beendeter Bewitterung die gleiche oder eine größere Beständigkeit gegen Fleckenbildung
durch Anwesenheit von Eisen als der Kontrollversuch.
In der folgenden Tabelle sind die Resultate, welche bei der Bewitterung von Tafeln, die mit Filmen der
Anstrichfarbe M überzogen waren und verschiedene andere als Schutzmittel geprüfte Verbindungen enthielten,
sowie — und zwar zu Vergleichszwecken — die Resultate, die schon in den vorhergehenden Beispielen
beschrieben sind, gegenübergestellt. Diese Resultate werden in der folgenden Tabelle in solche, welche durch
eine Bewitterung von Norden her, und solche, welche von Süden her erzielt wurden, unterteilt. Unter jeder Überschrift
bedeutet die erste Zahl die niedrigste Konzentration (in Gewichtsprozent) an verwendeter Verbindung,
die notwendig war, um eine Anstrichfarbe zu erzeugen, deren Filme nach Ij ähriger Bewitterung einen wahrnehmbar
geringeren Pilzbefall als die Kontrollversuche zeigten, während die zweite Zahl die niedrigste Konzentration
(in Gewichtsprozent) an verwendeter Verbindung darstellt, die notwendig war, um eine Anstrichfarbe
zu erhalten, deren Film am Ende der gleichen Bewitterungsdauer im wesentlichen, aber nicht vollständig
frei von Pilzbefall war (nämlich einen Beständigkeitsgrad von 8 oder besser aufwies). Die hin-'
sichtlich des Prozentgehaltes mit dem Ausdruck «über 20« gemachte Angabe bedeutet lediglich, daß bei einem
Gehalt von 20% der angegebenen Verbindung, welche als praktisch oberer Grenzwert angesehen werden kann
und die höchste geprüfte Konzentration war, die Beständigkeit gegen das Pilzwachstum größer als bei 8
eingeschätzt wurde. Zwischen diesen zwei Prozentwerten nimmt die Wirksamkeit der Pilzbekämpfung mit zu-
nehmender Konzentration der Verbindung zu. Ein Gehalt von mehr als 20% bringt keine entsprechende
Verbesserung der Bekämpfung hervor.
Der Grad der Beständigkeit gegen Abkreiden, welcher in drei Kolonnen aufgeführt ist, basiert auf dem Abkreidezustande,
der durch die weiter oben beschriebene Fingerspitzenmethode bestimmt wurde, und gibt den Zustand
wieder, wie er nach Beendigung einer 1jährigen Bewitterung feststellbar war. Die Abschätzungen der Abkreidungsbeständigkeit
beziehen sich auf den Kontrollfilm und Filme, welche 10 bzw. 20 Gewichtsprozent der einzelnen
Verbindung enthielten.
Wie bereits erwähnt, ist die Anstrichfarbe äußerst empfindlich gegenüber Pilzbefall. Die Resultate in der
folgenden Tabelle zeigen, daß die einzelnen erfindungs-
gemäßen Schutzmittel die Beständigkeit der Anstrichfarbe M gegenüber Entstellung durch Pilzbefall und damit
verbundener Schmutzansammlung bedeutend erhöhen. Die Tabelle läßt gleichfalls erkennen, daß mit verwandten
\7erbindungen, wie Bariumfluorborat und Bariumsiliciumfluorid,
von denen man erfahrungsgemäß ein wirksames Widerstandsvermögen gegen PiLzwachstum und damit
verbundene Schmutzansammlung erwarten dürfte und welche der Anstrichfarbe M zugegeben wurden, schlechtere
Ergebnisse erzielt werden. Ferner haben die Versuche gezeigt, daß solche Schutzmittel enthaltende Farbfilme
hinsichtlich Pilzbekämpfung und Bekämpfung der damit verbundenen Schmutzansammlung sowie hinsichtlich der
Abkreidebeständigkeit den bisherigen Farbanstrichen überlegen sind. Auch ließ sich feststellen, daß der Grad
der Abkreidung mit Zunahme der Konzentration fortschreitend abnimmt. Die Anstrichfarbe M bildet normalerweise
Filme, die als sehr abkreidebeständig betrachtet werden. Mittels der angewendeten Skala wurde nach
ljähriger Bewitterung des Farbanstriches eine Bewertungsziffer
von 7 festgestellt; bei den meisten übrigen geprüften Verbindungen konnte keine oder nur eine
geringfügige Änderung des Abkreidegrades festgestellt werden. In einigen Fällen war sogar eine beschleunigte
Abkreidung feststellbar, wie aus einem Vergleich der Kontrollbewertung mit denen für Filme mit 10 bzw. 20%
der Verbindungen ersichtlich ist. Andere ungewöhnliche Eigentümlichkeiten gewisser Filme, welche mittels des
Bewitterungstestes feststellbar waren, sind in der folbenden Tabelle direkt unter den Pilz- und Abkreidebeständigkeitsgraden
angegeben.
Verbindung
Zur Abnahme des Pilzwachstums sowie zur Schaffung eines Pilzbeständigkeitsgrades
von 8 nach ljähriger Bewitterung erforderliche Menge an Verbindung
von Norden her Gewichtsprozent
von Süden her Gewichtsprozent Abkreidebeständigkeitsgrad nach
1 jähriger Bewitterung von Süden her
1 jähriger Bewitterung von Süden her
Kontrolle
10%
an
Verbindung
Verbindung
20%
an
Verbindung
Bariummetaborat.
BaO · B2O3
(Beispiel 1)
BaO · B2O3
(Beispiel 1)
Bariumtetraborat
BaO -2B2O3
(Beispiel 2)
BaO -2B2O3
(Beispiel 2)
2 bis 16 4 bis
Schutzmittel enthaltende Filme,
die weißer als der Kontrollversuch sind.
4 bis 16 I 4 bis
Schutzmittel enthaltende Filme,
die weißer als der Kontrollversuch sind.
909 578/420
11 | Verbindung | Zur Abnahme dos Pilzwachstums sowie | von Süden her | 2 bis 16 | 2 bis 12 | 4 bis 14 | 14 bis über 20 | 4 bis 18 | 12 | 30% | bucicn nor |
zur Schaffung eines Pilzbcstiinchgkeits- | Gewichtsprozent | Die Verbindung enthaltende Filme, | Sämtliche die Verbindung enthaltende | an | 20 «/ο | ||||||
gradcs von 8 nach ljährigor Bewitterung | 2 bis 14 | die weißer als der Kontrollvcrsuch sind. | Filme hatten einen rosa Farbton. | Es bildete sich innerhalb einer Woche | 8 bis über 20 | 4 bis über 20 | Verbindung | an | |||
Bariiimborsilikat | erforderliche Menge an Vorbindung | Schutzmittel enthaltende Filme, | 4 bis 18 | 4 bis 20 | auf der Oberfläche aller Filme ein kreide- | 20 bis über 20 | 8 | Vorbindung | |||
3 BaO-3 Ba0:,-2Si0a | von Norden her | die weißer als der Kontrollversuch sind. | ähnliches körniges Pulver, dessen Menge | 10 bis über 20 | 2 bis über 20 | 9 | |||||
(Beispiel 3) | Go wich tsprozon t | 2 bis über 20 | mit wachsender Konzentration der Ver | 10 bis über 20 | |||||||
Bariumoctaborat | 2 bis 16 | bindung zunimmt. | 2 bis über 20 | 20 bis über 20 | Abkrcidcbcstandigkcilsgrad nach | 8 | |||||
BaO · 4 B20:, | 14 bis über 20 | ljahrigor Bewitterung vor | 8 | ||||||||
Die Filmoberflächen fühlten sich wäh | 2 bis über 20 | ||||||||||
ßaviumorthoborat | 10 bis über 20 | rend 3 Tagen nach deren anfänglichen | Kontrollo | 9 | |||||||
3 BaO · B2O;, | 20 bis über 20 | Bewitterung unter stark feuchten atmo | 8 | ||||||||
16 bis über 20 | sphärischen Bedingungen klebrig an. | 7 | |||||||||
Bariumoxyd | 10 bis über 20 | Auf Rotholz aufgebrachte Anstrich | 8 | ||||||||
RaO | 4 bis über 20 | farbe mit höheren Konzentrationen | 8 | ||||||||
wurde vermutlich durch Auflösen von | 7 | ||||||||||
Holzextrakten verfärbt. | |||||||||||
4 bis über 20 | |||||||||||
7 | |||||||||||
8 bis über 20 | |||||||||||
Borsäure | 7 | ||||||||||
H3BO, | 8 bis über 20 | 7 | 7 | ||||||||
Bariumcarbonat BaCO., | 7 | ||||||||||
Bariumsulfat BaSO, | 20 bis über 20 | 7 | 7 | ||||||||
Bariumfluoroborat BaB F0 | 7 | 7 | |||||||||
Bariumsiliciumfluorid BaSiFe .... | 6 bis über 20 | 7 | 7 | ||||||||
Wasserfreier Borax | 6 | 7 | |||||||||
Na3B11O7 | 6 | ||||||||||
6 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
Colcmanit | 7 | ||||||||||
2 CaO-3 B2O,, -5 H2O | 8 | ||||||||||
Mischung von 50 % ßariumoxyo und | 7 | ||||||||||
50% Borsäure | 7 | ||||||||||
Mischung von 50% Bariumcarbonat | 7 | ||||||||||
und 50% Borsäure | 7 | ||||||||||
Mischung von 50% Bariumsulfat | 7 | ||||||||||
und 50% Borax (Dccahydrat) | 7 | ||||||||||
Mischung von 50% Bariumcarbonat | 7 | 7 | |||||||||
und 50% Borax (Dccahydrat) | 7 | ||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
7 | |||||||||||
Eine als »Anstrichfarbe A« bezeichnete Anstrichfarbe 6o
wurde, wie in der obigen allgemeinen Testmethode angegeben, mit solchen Bariummetaborat- und Bariumtctraboratmcngcn
versetzt, daß sich Schutzmittclkonzentrationcn von 6,8 bzw. 12 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Anstrichfarbe, ergaben. Die verschiedene Schutz- 65
mittclmcngcn enthaltenden Anstrichfarben wurden dann auf Holztafcln aufgetragen, und zwar in Form λ'οη
zwei Anstrichen, und in der oben beschriebenen Weise in Memphis, Tennessee, der Bewitterung ausgesetzt.
70
Die Anstrichfarbe A hat nachstehende Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
Anatastitandioxyd 6,9
Rutiltitandioxyd 6,9
Calciumcarbonat 55,5
Mit Alkali raffiniertes Leinöl 17,2
Verdicktes Leinöl (12,9 Poise bei 25°C) 5,7
Verdicktes Leinöl (5,9 Poise bei 250C) 0,1
Bleinaphthenat (24% Pb) 0,6
Cobaltnaphthenat (6% Co) 0,1
Sojalccithin 0,3
Lackbenzin 5,7
Der Pilz- und Abkreidebeständigkeitsgrad waren nach Ijähriger Bewitterung für jede dieser Mischungen die
folgenden:
Schutzmittel und dessen Konzentration |
Pilzbestandigkeit nach ljahugcr Bewitterung |
von | Abkreidebcstandig- keitsgrad nach ljahnger Bewitterung |
von |
von | Süden | von | Süden | |
Gewichtsprozent | Norden | 7 | Norden | 3 |
0 (Kontrolle) | 5 | 5 | ||
Bariummetaborat | 8 | 7 | ||
6 | 7 | 8 | 8 | 7 |
8 | 8 | 8 + | 9 | 8 |
12 | 8 + | 10 | ||
Bariumtetraborat | 8 | 6 | ||
6 | 7 | 8 | 8— | 7 |
8 | 8 | 8 + | 9 | 8 |
12 | 8 | 10 |
Schutzmittel und dessen Konzentration |
Pilzbcstandigkeits- grad nach ljahriger Bewitterung |
von | Abkreidebeständig keitsgrad nach 1 jähriger Bewitterung |
von |
von | Süden | von | Süden | |
Gewichtsprozent | Norden | 5 | Norden | 5 |
0 (Kontrolle) | 3 | 5 | ||
Bariummetaborat | 8 | 6 | ||
6 | 7 | 8 + | 7 | 6 |
8 | 7 | 8 + | 8 | 8 |
12 | 8 | 9 | ||
Bariumtetraborat | 8 | 6 | ||
6 | 7 | 8 + | 6 | 6 |
8 | 7 | 8 + | 8 | 7 |
12 | 8 | 9 |
Dieses Beispiel bezieht sich auf eine Anstrichfarbe, welche, im Gegensatz zur Anstrichfarbe A, mit dem gegen
das Abkreiden beständigen Rutiltitandioxyd sowie Anatas nur Anatastitandioxyd von maximaler Abkreidetendenz
als Deckpigment aufweist. Überdies enthält sie an Stelle des in der Anstrichfarbe A verwendeten Calciumcarbonats
Magnesiumsilikat als Streckmittel.
Die Anstrichfarbe A stellt Anstrichmischungen dar, 25 Die Anstrichfarbe B unterscheidet sich von der
■welche eine Mischung von Anatas- und Rutiltitan- Anstrichfarbe M dadurch, daß es sich beim in der Andioxyden
als Deckpigmente und Calciumcarbonat als strichfarbe B verwendeten Anatastitandioxyd um ein
Streckmittel in einem üblichen Leinölträger enthält. äußerst stark abkreidendes Material handelt, während
Diese Mischungen unterscheiden sich von der Anstrich- das in der Anstrichfarbe M verwendete Rutiltitandioxyd
farbe M dadurch, daß sie Anatas enthalten, welcher das 30 sehr wenig zum Abkreiden neigt. Somit beginnt der Ab-Abkreiden
begünstigt. Anstrichfarben dieser Art sind kreidungsprozeß bei Bewitterung von Filmen der Angegen
Abgase und Rauch beständig und bilden an der strichfarbe B früher und schneller als bei Filmen aus
Oberfläche keine Blasen. Sie sind nicht so empfindlich der Anstrichfarbe M.
gegenüber Pilzbefall wie die Anstrichfarbe M. Sie werden Der Farbanstrichfilm ist ungefähr gleich empfindlich
jedoch vorzeitig durch Pilzwachstum und damit ver- 35 gegenüber Pilzbefall wie der mit der Anstrichfarbe M
bundener Schmutzansammlung entstellt. Infolge der entstandene Film, aber etwas empfindlicher als der mit
der Anstrichfarbe A erzeugte Film. Er wird durch Pilze und damit verbundenen Schmutz verunstaltet und besitzt
einen übermäßigen Verkreidungsgrad. Nach Beginn des Abkreidens bilden sich einzelne Flecken, verursacht durch
Myceliumpilzwachstum. Der Anstrichfilm ist wegen seines hohen Abkreidegrades nach 1 bis 2 Jahren vollkommen
unbrauchbar geworden.
Durch Zusatz der im Zusammenhang mit der Anstrich-
Der Beginn des Abkreidens der Filme und der Abkreide- 45 farbe B genannten einzelnen Bariummetaborate erhält
grad wurden verzögert. Die die einzelnen Bariumborate man einen Film, der gegenüber Pilzbefall beständig ist.
Anwesenheit des sehr stark abkreidenden Anatas sind sie vorzeitig dem Abkreiden ausgesetzt. Die Filme vergilben
nach Bewitterung stärker als die mit der Anstrichfarbe M erhaltenen.
Ein jeder die Bariumborate enthaltender Film dieses Beispieles blieb sauberer und weißer als der mit dem
Kontrollversuch erzeugte Film. Während der Bewitterung vergilbte der zu Kontrollzwecken erzeugte Film.
enthaltenden Filme waren gegen Fleckenbildung ebenso widerstandsfähig wie der mit dem Kontrollversuch erzeugte
Film.
Dieser Farbanstrich wird dadurch sauberer und weißer als der Kontrollanstrich. Das Abkreiden auf den Prüfflächen
wird dadurch wesentlich herabgesetzt. Dieses Beispiel sowie Beispiel 1 zeigen, daß man durch
Verwendung von 12°/0 Bariummetaborat mit einem Anatastitandioxydpigment, welches am meisten zum
Abkreiden neigt, einen Farbanstrichfilm erhält, der in bezug auf die Abkreidebeständigkeit nach ljahriger Be-
Zur Anstrichfarbe B nachstehender Zusammensetzung wurden, wie im Beispiel 5 angegeben, Bariummetaborat
bzw. Bariumtetraborat in Mengen von 6,8 bzw. 12 Ge- 55 Witterung einem Anstrichfilm, welcher das Rutiltitanwichtsprozent
zugesetzt. dioxydpigment, welches am wenigsten zum Abkreiden
neigt, enthält, gleichwertig ist. Die Füllstoffe und das Trägermittel sind in diesen zwei Beispielen vergleichbar.
Durch die Anwesenheit von Bariumboraten in den Filmen wurde die Fleckenbildung zufolge Anwesenheit
von Eisen nicht beeinflußt.
Anatastitandioxyd
Magnesiumsilikat
Verdicktes Leinöl (4,35 Poise bei 25° C)
Bleinaphthenat (24% Pb)
Kobaltnaphthenat (6% Co)
Lackbenzin
Gewichtsprozent
16,8 34,6 36,6
0,9
0,1 11,0
Die Pilz- und Abkreidebeständigkeitsgrade nach ljahriger Bewitterung der Farbanstriche waren die
folgenden:
Das Bindemittel der Anstrichfarbe D ist ein ölreiches, mit Leinöl modifiziertes Glycerinphthalat-Alkydharz.
Dieses Bindemittel wird für Außenanstrichfarben gebraucht und eignet sich insbesondere für blei- und zinkoxydfreie
Farbmaterialien, bei welchen Blasen-, Rauch- und Abgasbeständigkeit sowie Widerstandsvermögen
gegen Flockenbildung zufoJgc Anwesenheit von Eisen
verlangt wird. Dieses Harz hat eine Gardner-Holdt-Viskosität
zwischen V und X (8,84 und 12,9 Poise), und seine Viskosität wird, wenn es mittels Lackbenzin auf
einen Fcststoffgchalt von 76,5 Gewichtsprozent verdünnt
wird, auf einen Bereich zwischen C und E (0,85 und 1,25 Poisc) vermindert.
Aus diesem Alkydharz wurde die Anstrichfarbe D, die die unten angegebene Zusammensetzung aufweist, hergestellt.
Anteilen dieser Anstrichfarbe wurden dann Bariummetaborat und Bariumtctraborat in solchen
Mengen zugesetzt, um Anstrichfarben zu erhalten, die 6, 8 bzw. 12 Gewichtsprozent der betreffenden Schutzmittel
enthielten. Diese Anstrichfarben wurden dann auf HoIztafcln
aufgetragen und auf Prüfrahmen, wie vorstehend beschrieben, den Wittcrungscinflüsscn ausgesetzt.
Gewichtsprozent
Rutiltitandioxyd 3,2
Anatastitandioxyd 13,1
Magnesiumsilikat 31,3
Mit Leinöl modifiziertes Alkydharz ... 37,4
Blcinaphthcnat (24°/0 Pb) 0,9
Kobaltnaphthcnat (6% Co) 0,2
Dipcntcn 1,6
Lackbenzin 12,3
Der Pilz- und Abkrcidcbcständigkcitsgrad nach 1 jähriger .Bewitterung war folgender:
30
35
40
Schutzmittel und dessen Konzentration |
Pilzbcständigkcits- grad nach 1 jähriger Bewitterung |
von | Abkrcidcbostandig- keitsgrad nach ] jähriger Bewitterung |
von |
von | Süden | von | Süden | |
Gewichtsprozent | Norden | Norden | ||
0 (Kontroll- | 7 | 5 | ||
vcrsuch) | 3 | 6 | ||
Bariummetaborat | 8 | 9 | ||
6 | 7 | 8 + | 10 | 10 |
8 | 8 | 8 + | 10 | 10 |
12 | 8 | 10 | ||
Bariumtetraborat | 8 | 7 | ||
6 | 7 | 8 | 9 | 9 |
8 | 8 | 8 + | 10 | 10 |
12 | 8 | LO |
Die Anstrichfarbe D ist der Anstrichfarbe M insofern ähnlich, als sie Titandioxyd als Deckpigment und Magnesiumsilikat
als Rillstoff enthält; das Bindemittel bestellt jedoch aus einem öljmodifizicrten Alkydharz. Nur 20%
des Titandioxyclgchaltcs dieser Anstrichfarbe bestehen
aus am wenigsten abkreidendem Rutil, welcher das .Deckpigment der Anstrichfarbe M darstellt, während der
restliche Anteil an Titandioxyd aus dem am meisten abkreidenden Anatas besteht. Der Film besitzt somit
einen übcroptimalen Abkrcidcgrad. Dank der Anwesenheit
des ölrcichcn Alkydharzcs erhält man einen rascher trocknenden, härteren und dauerhafteren Film.
Wie aus der vorhergehenden Tabelle ersichtlich ist,
wird diese Anstrichfarbe durch Pilzbefall angegriffen und wird durch Ansammlung von damit verbundenem
Schmutz entstellt.
Andererseits wird durch Zusatz der erwähnten Bariumboratc
zu dieser Anstrichfarbe ein gegen den Pilzbefall beständiger Film erhalten. Die auf diese Weise geschützten
Filme waren weißer und blieben sauberer als der Kontrollversuch. So zeigte der zu Kontrollzwecken
erzeugte Film nach 1 jähriger Bewitterung ein übermäßig starkes Abkreiden, während die einzelnen Barium borate
enthaltenden Filme nach ljährigcr Bewitterung noch keine Anzeichen des Abkreidens zeigten außer jenen
Filmen, welche niedrige Schutzmittclkonzentrationen enthielten. Auch die Neigung zu Flecken bildung war bei
den die einzelnen Bariumborate enthaltenden Filmen praktisch unverändert.
Die Anstrichfarbe E wurde aus einem ölmodifizicrten
Alkydharz, welches durch Umsetzung von Tallölfettsäuren mit Isophthalsäure und Pentaerythrit, bis das entstandene
Alkydharz 15 Gewichtsprozent Pentaerythritisophthalat und 85% Pentaerythritester von Tallölfettsäuren
enthielt, erhalten wurde, hergestellt. Ein solches Produkt wies eine Gardner-Holdt-Viskosität zwischen Z3
und Z4 (46 und 63 Poise) und eine Säurezahl von 4,5 auf. Die Zusammensetzung der Anstrichfarbe E war die
folgende:
Gewichtsprozent
Anatastitandioxyd 12,9
Rutiltitandioxyd 3,2
Magnesiumsilikat 30,9
Mit Tallöl modifiziertes Pentacrythritiso-
phthalsäurealkydharz 36,9
Bleinaphthenat (24% Pb) 0,9
Kobaltnaphthcnat (6% Co) 0,2
Dipcntcn 1,5
Lackbenzin 13,5
Es wurden dann Bariummetaborat und Bariumtctraborat in solchen Mengen zu dieser Anstrichfarbe zugesetzt,
daß Mischungen mit 6, 8 bzw. 12 Gewichtsprozent dieser Borate erhalten wurden. Diese Anstrichfarben wurden
dann auf Tafeln aufgetragen und dann, wie beschrieben, der Bewitterung ausgesetzt. Die nach erfolgter Bewitterung
ermittelten Pilz- und Abkrcidebeständigkcitswerte waren die folgenden:
Schutzmittel und dessen 45 Konzentration |
Pilzbcsüindigkcits- gradnach ljähriger Bewitterung |
von | Abkreide- bcständigkeitsgrad nach ljähriger Bewitterung |
von |
von | Süden | von | Süden | |
Ge wich tsprozen t | Norden | Norden | ||
0 (Kontroll- | 8 | 5 | ||
5o versuch) | 3 | 6 | ||
Bariummetaborat | 8 | 9 | ||
6 | 7 | 8 + | 9 | 10 |
8 | 8 | 8 + | 10 | 10 |
12 | 8 | 10 | ||
55 Bariumtetraborat | 8 | 8 | ||
6 | 7 | 8 + | 9 | 9 |
8 | 8 | 8 + | 10 | 10 |
12 | 8 | 10 |
Die Anstrichfarbe E unterscheidet sich von der Anstrichfarbe M dadurch, daß sie Entstellungen durch Pilzbefall
und damit verbundenem Schmutz weniger unterworfen ist und einen höheren Abkreidegrad besitzt, da
80% des Titandioxyds in Form des am meisten abkreidenden Anatas vorliegen. Dank des Alkydharzes trocknet
die Anstrichfarbe E schneller und härter als Anstrichfarben, denen mit Alkali raffinierte und verdickte Leinöle
als Bindemittel zu eigen sind. Diese Anstrichfarbe besitzt allerdings einen allzu hohen Abkreidegrad, um eine
maximale Lebensdauer zu gewährleisten.
Durch Zusatz der obenerwähnten Bariumborate zu dieser Anstrichfarbe erhielt man einen pilzbeständigen,
saubereren und weißeren Film nebst einer wesentlichen Verminderung und Verzögerung des Abkreidegrades.
Sowohl beim Kontrolltest als auch bei den die einzelnen Bariumborate enthaltenden Materialien konnte die
gleiche Beständigkeit gegen Fleckenbildung zufolge Anwesenheit von Eisen festgestellt werden.
Für den Farbanstrich F wurde ein Alkydharz, das aus ungefähr 60 Gewichtsprozent Sojabohnenöl mit ungefähr
26% Phthalsäureanhydrid und ungefähr 14% Pentaerythrit erhalten wurde, verwendet. Zu je 79 kg dieses Alkydharzes
wurden 21,7 kg Leinöl, das auf eine Gardner-Holdt-Viskosität von ungefähr Z4 (63,4 Poise) eingedickt war,
zugesetzt.
Das soeben genannte Bindemittel wurde mit einem zum Abkreiden praktisch nicht neigenden Rutiltitandioxydpigment,
Calciumcarbonat, einer kleinen Menge Glimmer und Trocknern in der Form von Blei- und Kobalttallaten
in den nachstehenden Mengenverhältnissen versehen. Zu Anteilen dieser Anstrichfarbe wurden dann solche Mengen
Bariummetaborat zugesetzt, daß die einzelnen Mischungen 8, 10, 12, 16 bzw. 20 Gewichtsprozent enthielten. Diese
Anstrichfarben wurden dann auf Holztafeln aufgetragen und in der oben beschriebenen Weise der Bewitterung
ausgesetzt.
Die Anstrichfarbe F weist folgende Zusammensetzung auf:
Gewichtsprozent
Rutiltitandioxyd 17,6
Calciumcarbonat 35,0
Glimmer (in Wasser bis zu 0,044 mm
lichter Maschenweite gemahlen) .... 4,7
öllack der oben definierten Art 28,0
Bleiseifen von Tallölsäuren (16% Pb) .. 1,1
Kobaltseifen von Tallölsäuren (6% Co) 0,6
Lackbenzin 13,0
Der Grad des Pilzbefalles der Anstrichfarbe F geht aus
der obigen Tabelle hervor. Vergilbung und Entstellung durch zusätzlichen Schmutz tritt ebenfalls ein.
Die Bariummetaborat enthaltende Anstrichfarbe F ergab Filme bzw. Überzüge, die, wie aus der obigen Tabelle
ersichtlich ist, weißer und gegenüber Pilzbefall beständiger waren. Die ein Schutzmittel aufweisende Anstrichfarbe
war reiner und weißer als der Kontrollversuch. Nach Ablauf von 7 Monaten konnte weder beim Kontrollversuch
noch bei den mit den erfindungsgemäßen Materialien erzeugten Oberflächenüberzügen eine Abkreidungsneigung
wahrgenommen werden. Auch bezüglich der Fleckenbildung durch Anwesenheit von Eisen konnte
kein merklicher Unterschied zwischen den verschiedenen Versuchen festgestellt werden.
Die Anstrichfarbe G wurde aus einem handelsüblichen Cyclopentadien-Leinöl-Mischpolymerisat hergestellt, welches
eine Säurezahl von weniger als 2 aufwies und dessen 70%ige Lösung in Lackbenzin eine Gardner-Holdt-Viskosität
zwischen T und V (5,5 und 8,8 Poise) hatte. Diese Anstrichfarbe stellt einen typischen Vertreter der
copolymerisierten trocknenden und halbtrocknenden öle dar. Solche copolymerisierten Öle sind durch Umsetzung
von Dicyclopentadien und Leinöl oder einem anderen ungesättigten öl hergestellt, wobei das Dicyclopentadien
zu Cyclopentadien depolymerisiert und sich an ungesättigte Bindungen des Öles anlagert.
Bariummetaborat wurde zu 8, 10, 12, 16 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Anstrichfarbe, zugesetzt
und die damit erzeugten Filme in der oben beschriebenen Weise geprüft.
Die Zusammensetzung der Anstrichfarbe G ist:
Die Zusammensetzung der Anstrichfarbe G ist:
Gewichtsprozent
Die nach 7monatiger Bewitterung erreichten Pilz- und Abkreidebeständigkeitsgrade sind in folgender Tabelle
zusammengestellt:
Banummetaboiat- | Pilzbeständigkeito- grad nach 7mona- |
von | Abkreide- beständigkeitsgrad |
von |
konzcntration | tiger Bewitterung | Süden | IlcLCn / mOHd- tiger Bewitterung |
Süden |
von | von | |||
Gewichtsprozent | Norden | 8 | Norden | 10 |
0 (Kontroll | 10 | 10 | ||
versuch) | 6 | 10 | 10 | 10 |
8 | 10 | 10 | 10 | 10 |
10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
12 | 10 | 10 | 10 | 10 |
16 | 10 | 10 | ||
20 | 10 | 10 |
Rutiltitandioxyd · 8,3
Anatastitandioxyd 8,3
Magnesiumsilikat 25,7
Cyclopentadien-Leinöl-Copolymer
(100% Festbestandteile) 28,6
Lackbenzin (einschließlich Lackbenzin,
um das Copolymer auf 70% Festbestandteile zu verdünnen) 28,3
um das Copolymer auf 70% Festbestandteile zu verdünnen) 28,3
Bleinaphthenat (24% Pb) 0,5
Kobaltnaphthenat (6% Co) 0,2
Mittel zur Verhinderung einer Hautbildung 0,1
Die Pilz- und Abkreidebeständigkeitsgrade waren nach 8monatiger Bewitterung die folgenden:
Die obige Anstrichfarbe gleicht der Anstrichfarbe M nur insofern, als Titandioxyd in Form eines sehr wenig abkreidenden
Rutils als Deckpigment vorliegt. Als Füllpigmente werden Calciumcarbonat und an Stelle von
Magnesiumsilikat eine kleine Menge Glimmer verwendet, während als Bindemittel statt eines mit Alkali raffinierten
und verdickten Leinöles ein Alkydharz verwendet wird, welches ein rascheres Trocknen zur Folge hat und einen
härteren und dauerhafteren Film als die Anstrichfarbe M liefert.
Banummetaborat- | Pilzbeständigkeits- grad nach 8mona- |
von | Abkreidebeständig- keitsgrad nach Smonatiger |
von |
konzentration | tiger Bewitterung | Süden | Bewitterung | Süden |
von | von | |||
Gewichtsprozent | Norden | 8- | Norden | 4 |
0 (Kontroll | 8 | 9 | ||
versuch) | 5 | 9 | 5 | 10 |
8 | 5 | 9 | 9 | 10 |
10 | 7 + | 9 | 10 | 10 |
12 | 8+ | 10 | 10 | 10 |
16 | 10 | 10 | ||
20 | 10 | 10 |
Zwei verschiedene Titandioxydpigmente wurden in dieser Anstrichfarbe als Deckpigmente und Magnesiumsilikat
als Füllpigment verwendet. Diese Anstrichfarbe unterscheidet sich von der Anstrichfarbe M dadurch, daß
die Hälfte des Titandioxyds aus dem stark abkreidenden Anatas und das Bindemittel aus Leinöl und durch
909 578/420
Umsetzung mit Cyclopentadien modifiziertem Leinöl
besteht, um ein rascheres Trocknen, einen härteren Film
mit größerer Beständigkeit gegen Wasser und Alkali zu er ha} ten. Der Abkrcidegrad dieses Farbanstriches ist
größer, als man dies für einen Film von guter Haltbarkeit wünscht.
' Durch Zusatz von ßariummetaborat zu dieser Anstrichfarbe erhielt man einen Film, welcher — wie aus der obigen
Tabelle ersichtlich ist — gegen Pilzbefall beständig war. Die mittels der dieses Schutzmittel enthaltenden Anstrichfarbe
erzeugten Filme waren sauberer und weißer als der mit dem Kontrollvcrsuch entstandene Film. Die
auf den Kontrollflächcn erzeugten Filme begannen vor
Ablauf von 8 Monaten abzukrciden, während die Bariummctaborat
enthaltenden Filme nach Ablauf von 8 Monaten noch keine Abkrcidung zeigten, mit Ausnahme jener
Filme, welche die niedrigsten Schutzmittclkonzentrationen enthielten. Die Beständigkeit der Bariummetaborat enthaltenden
Filme gegen FJeckenbildung zufolge Anwesenheit von Eisen wurde im Vergleich zum Kontrollversuch
nicht nachteilig beeinflußt.
Die Anstrichfarbe H enthielt ein basisches weißes Blcisilikatpigmcnt und als Bindemittel ein ölreiches
sojaölmodifiziertes Alkydharz. Zu Teilen dieser Anstrichfarbe wurden dann solche Mengen Bariummetaborat
zugesetzt, daß Mischungen mit" 8, 10, 12, 16 und 20 Gewichtsprozent
Bariummetaborat, bezogen auf die Anstrichfarbe, erhalten wurden. Diese Anstrichfarben wurden
dann in der oben beschriebenen Weise der Bewitterung unterworfen.
Die Zusammensetzung der Anstrichfarbe H ist:
Ge\vichtsprozent
18,7
7,5
27,2
16,9
24,2
0,7
0,3
4,5
24,2
0,7
0,3
4,5
Anatastitandioxyd
Basisches weißes Bleisilikat ..
Magnesiumsilikat
Rohes Leinöl
Sojaölmodifiziertes Alkydharz
Rlcinaphthcnat (24% Pb) ...
Mangannaphthcnat (6% Mn)
Lackbenzin
Rlcinaphthcnat (24% Pb) ...
Mangannaphthcnat (6% Mn)
Lackbenzin
Die Pilz- und Abkrcidcbcständigkeitsgrade nach
ömonatiger Bewitterung sind in der folgenden Tabelle
zusammengestellt.
Obige Anstrichfarbenmischung unterscheidet sich von der Anstrichfarbe M dadurch, daß statt des am wenigsten
zum Abkreiden neigenden Rutils der am stärksten zum Abkreiden neigende Anatas und als Deckpigment
basisches weißes Bleisilikat verwendet wurde. Das Bindemittel dieser Anstrichfarbe unterscheidet sich von jenem
der Anstrichfarbe M insofern, als außer Leinöl noch ein langkettiges sojabohnenölmodifiziertes Alkydharz verwendet
wurde, wodurch ein rascheres Trocknen und
ίο härtere Filme erhalten wurden. Der Abkreidegrad dieses
Farbanstrichfilmes übersteigt den optimalen Wert.
Der Zusatz von Bariummetaborat zu dieser Anstrichfarbe wurde ein Film erhalten, der, wie in der obigen
Tabelle gezeigt ist, gegenüber Pilzbefall beständig ist.
Die mit Schutzmittel versehene Anstrichfarbe war auch reiner und weißer als die Kontrollfarbe. Das Abkreiden
der Bariummetaborat enthaltenden Filme wurde wesentlich verzögert; so konnte bei den Filmen mit den höheren
Konzentrationen nach Ablauf von 8 Monaten noch kein Abkreidevorgang festgestellt werden. Nach Ablauf dieser
Bewitterungsdauer konnte kein nennenswerter Unterschied zwischen dem Bariummetaborat enthaltenden
Film und dem Kontrollfilm hinsichtlich der Fleckenbildung zufolge Anwesenheit von Eisen festgestellt
s5 werden.
Obzwar die Anwendung der erfindungsgemäßen Schutzmittel an Hand von weißen Anstrichfarben erläutert
wurde, lassen sie sich auch für gefärbte Anstrichfarben verwenden. So stellt z. B. die bereits oben erwähnte
Anstrichfarbe M eine gute Grundlage zur Aufnahme von üblichen, gegen schwache Alkalien beständigen mineralischen
und organischen Pigmenten zwecks Herstellung von gefärbten Anstrichfarben dar, wobei man auf diese
Weise-zufriedenstellende, gefärbte Farbanstriche erzielen
konnte.
Außer den bereits erwähnten Magnesiumsilikaten, Calciumkarbonaten und Glimmer kann man in den
erfindungsgemäßen Anstrichfarben auch Siliciumdioxyd, Diatomeenerde, Aluminiumsilik'athydrate (Tonsorten und
Pyrophyllit), Calciumsilikate, Bariumsulfat (gemahlene Baryte und Barytweiß) und Calciumsulfat als Füllpigmente
verwenden. An Stelle von Titandioxyd kann man als hauptsächliche Deckpigmente auch z. B. Zinksulfid,
Lithopone und titanhaltige Lithopone verwenden.
IJariummctaborat- | Pilzbcstandigkeits- grad nach Smona- |
von | Abkreidebcständ ig- keilsgrad nach |
von |
iron/.cnlraUoii | tigcr Bewitterung | Stielen | 8nionatiger Bewitterung |
Süden |
von | von | |||
Gewichtsprozent | Norden | 4 | Norden | 7- |
0 (Kontroll | 8+ | 8 | ||
vcrsuch) | 3 | 9 | δ | 9 |
δ | 6+ | 10 | 9 | 9 |
10 | 7 + | 10 | 10 | 10 |
12 | 8+ | 10 | 10 | 10 |
16 | 9 | 10 | ||
20 | 10 | 10 |
—
Claims (1)
- Patentanspruch :Verwendung eines Bariumborates mit einem Bariumoxydgehalt zwischen ungefähr 52,4 und 68,8 Gewichtsprozent in einer Menge zwischen ungefähr 2 und 20 Gewichtsprozent in besonders mit Titandioxyd vom Anatastyp pigmentierten Anstrichfarben auf der Grundlage von trocknenden ölen oder ölhaltigen Bindemitteln, wie ölmodifiziertem Alkydharz oder dem Mischpolymerisat aus Cyklopentadien, Styrol oder a-Methylstyrol und einem trocknenden öl.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 422 537.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country Status (8)
Country | Link |
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CH (1) | CH366113A (de) |
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1957
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