DE2405954B2 - Vorrichtung zum Wenden unter gleichzeitigem Querfordern von prismatischem oder annähernd prismatischem Walzgut - Google Patents
Vorrichtung zum Wenden unter gleichzeitigem Querfordern von prismatischem oder annähernd prismatischem WalzgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bereits bekannten Vorrichtung dieser Art (DD-PS 26 054), die als Vorrichtung zum kontinuierlichen Flämmen des Walzgutes dient, sind mehrere,
vorzugsweise fünf, als Überhebeeinrichtung dienende Kantkreuze mit ihren Achsen rechtwinklig in die
üblichen Walzwerkstransportmittel eingebaut, und über den Kantkreuzen ist ein mit Brennerstöcken versehener
auf Schienen geführter Wagen angeordnet. Eine solche Vorrichtung ist sowohl wegen der Anordnung als auch
wegen der Gestalt der die Überhebeeinrichtung bildenden Kantkreuze verhältnismäßig umständlich.
Ähnliches gilt für verschiedene andere bekannte Kantoder Wendevorrichtungen, die mehrere um parallele
Achsen umlaufende und sich überschneidend hintereinander angeordnete Scheiben, Wendesterne od. dgl.
aufweisen (DE-AS 12 77 123, DE GM 70 43 459, US-PS 31 57 071, US-PS 24 86 819).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute und raumsparende Vorrichtung zum
Wenden von Walzgut anzugeben, bei der das Walzgut nach erfolgtem Wenden jeweils in die Ausgangslage
bringbar und mit nur geringen Schwerpunktsverlagerungen wendbar ist. Dabei soll auch ein Bearbeiten des
Walzgutes innerhalb der Vorrichtung zum Wenden möglich sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs I gelöst.
Durch diese Lösung wird erreicht, daß infolge des Vorhandenseins von nur zwei Reihen von Wendegliedern eine sehr kurze, platzsparende Vorrichtung
geschaffen wird, bei der durch die kinematische Zuordnung bzw. Kopplung der beiden Systeme von
Wendegliedern in der Endstellung des Wendeycrgangs ein Querbewegen des Walzgutes über Verschiebearme
möglich ist und der Wendevorgang an sich ohne wesentliche Schwerpunktsverlagerung des Walzgutes
abläuft, was sich positiv auf die Größe des Antriebs der Wendeglieder auswirkt
Eine Möglichkeit zur vorteilhaften weiteren Ausgestaltung einer solchen Vorrichtung, bei der das Walzgut
to innerhalb des Wendebereiches an seinen Umfangsflächen bearbeitbar ist, besteht darin, daß eine Haltevorrichtung
am Gestell der Vorrichtung zum Wenden vorgesehen ist, die mit einer Schulter des Gestells eine
Einspannung des Walzgutes in einer Horizontallage von jeweils einer seiner Umfangsflächen ergibt
Eine an dem Gestell einer Vorrichtung zum Wenden und Spannen von Walzgut und dgl. vorgesehene
Haltevorrichtung ähnlicher Art ist an sich bereits bekannt (F i g. 3 der DD-PS 31 863), so daß dem einzigen
Unteranspruch Bedeutung nur in Verbindung mit dem Hauptanspruch zukommt
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine Stirnansicht der Vorrichtung zum
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Blickrichtung im recbten Winkel zu demjenigen von
Fig. I,
Fig.3—7 zeigen schematisch verschiedene Phasen
jo des Arbeitsvorganges der Vorrichtung, bei dem
vierkantiges Walzgut umgewendet wird.
Wie die Figuren zeigen, sind die Wendeglieder 1, 2 von quadratischer Form; sie sind schwenkbar auf je
einer Welle 3,4 gelagert, die parallel zueinander in einer
j5 waagerechten Ebene angeordnet sind. In der Verlängerung der Wellen 3, 4 sind weitere, nicht dargestellte
quadratische Wendeglieder 1, 2 gleicher Art wie die erstgenannten angeordnet Zweckmäßig sind zwei
Paare von Wendegliedern 1, 2 vorfanden, von denen
jedes an einem Gestell 5 der Vorrichtung gelagert ist.
Am Gestell 5 ist außerdem eine Antriebswelle 6 gelagert, die mit einem Antriebskettenzahnrad 9
versehen ist, das dazu dient, zwei Zahnketten 7, 8 zu führen. Das Antriebskettenzahnrad 9 ist mittels der
Zahnketten 7, 8 mit einem zusätzlichen Kettenzahnrad 10 verbunden, so daß die Wendeglieder I, 2 von der
Antriebswelle 6 in der gleichen Drehrichtung zu einer synchronen Bewegung angetrieben werden können. Die
Antriebswelle 6, die von dem einen Gestell zu dem
w anderen reicht, wird von einem Elektromotor 11 mit
Untersetzungsgetriebe (F i g. 2) angetrieben.
Wie insbesondere aus F i g. 1 hervorgeht, ist an jeweils einem Gestell auf der Innenseite ein Arm 12
gelagert, der mittels einer hydraulischen Vorrichtung 13
um eine waagerechte Welle 14 schwenkbar ist und
andererseits eine Haltevorrichtung 15, die um eine waagerechte Welle 16 mittels einer hydraulischen
Vorrichtung 17 schwenkbar ist. Im ausgestreckten Zustand reicht der Arm 12 mit seiner Spitze über die
w) Ebene hinaus, die durch die Kanten der Wendeglieder I,
2 gebildet ist, wenn sich diese Kanten in einer horizontalen Lage befinden. Die Haltevorrichtung 15 ist
so angeordnet, daß sie sich über die Kanten der Wendeglieder 1, 2 mit einer Druckfläche 18 hinaus
h5 erstreckt. Außerdem ist eine Schulter 19 des Gestells 5
oberhalb der Kanten der WendcglieJer 1,2 vorgesehen, während die obersten Kanten der Gestelle 5 im übrigen
so abwärts geneigt sind, daß der beabsichtigte Vorgang
des Wendens eines Walzgutes 20 von quadratischem Querschnitt nicht gestört wird. Um die Gestelle 5
zusammenzuhalten ist eine waagerechte Stange 22 vorgesehen. Außerdem sind hierzu auch noch Bodenplatten
21 angeordnet, Die Bodenplatten 21 dienen zugleich auch als Fundament für die festen Träger der
hydraulischen Vorrichtungen 13, 17 und für den Elektromotor 11,
Die dargestellte Wendevorrichtung ist außer zur Erfüllung ihrer Funktion des Umwendens von Blöcken
auch geeignet als Tragsupport für das Walzgut 20 während es bearbeitet wird, beispielsweise mittels einer
drehbaren und längs der oberen Fläche des Werstücks 20 verschiebbaren Schleifscheibe 23. Während des
Bearbeitungsvorgangs kann die Wendevorrichtung zum Halten des Walzgutes 20 dienen, das zwischen den
Schultern 19 und den Druckflächen 18 der Haltevorrichtung 15 festgeklemmt ist; durch Schwenkung der
Haltevorrichtung 15 mittels der hydraulischen Vorrichtung 17 wird das Walzgut 20 gegen die Schultern 19
gepreßt.
Die Funktion der Vorrichtung beim Vorgang des Umwendens ist aus den Fig.3—7 zu ersehen. Diese
zeigt schematisch die Wendeglieder 1 und 2 mit ihren Wellen 3 bzw. 4 sowie das Walzgut 20 in verschiedenen
Phasen des Vorganges. Dei der Anfangslage, die in Fig.3 dargestellt ist, sind die Oberkanten der
Wendeglieder 1 und 2 in einer gemeinsamen waagerechten Linie ausgerichtet und das Walzgut 20 befindet
sich auf dem linken Wendeglied 1. Die F ig. 4—7 zeigen wie die beiden Wendeglieder 1, 2 bei dem Wendevorgang
synchron im Uhrzeigerdrehsinn geschwenkt oder gedreht werden. Das Walzgut 20 verbleibt aufgrund
seines Eigengewichts jeweils in der von den Wendegliedern 1 und 2 gebildeten V-förmigen Nut und folgt der
Drehbewegung derselben, wie es in den Fig.4—6 zu
sehen ist. Schließlich verbleibt das Walzgut, wie F i g. 7 zeigt, auf dem rechten quadratischen Wendeglied 2,
sobald die Wendeglieder 1 und 2 eine vollständige Vierteldrehung ausgeführt haben. Dann ist das Walzgut
20 ebenfalls um eine Vierteldrehung geschwenkt worden.
In der Endstellung gemäß Fig.7 befindet sich also
das Walzgut 20 in einer Lage analog derjenigen von F i g. I und kann in dieser als Bearbeitungslage zwischen
der Schulter 19 und der Druckfläche 18 der Haltevorrichtung 15 durch Betätigung der hydraulischen
Vorrichtung 17 festgeklemmt werden.
Nimmt man an, daß die Schleifscheibe 23 in der mit Pfeilrichtung angegebenen Drehrichtung rotiert, so
wird an der in F i g, 3 links oben dargestellten Ecke des Walzgutes ein Schleifgrat 24 gebildet. Wie aus den
F i g, 3—7 zu ersehen, befindet sich der zuletzt geformte Schleifgrat beim Wendevorgang jeweils auf der rechten
Seite der nunmehr zu bearbeitenden Fläche. Er wird
κι daher beim nächsten Arbeitsgang der Bearbeitung entfernt Es ist also — mit Ausnahme einer einzigen
Kante des Werkstücks — keine besondere Entgratung jeweils erforderlich. Um es zu ermöglichen, daß das
Wenden des Walzgutes hinsichtlich der Schleifgratentfernung
in richtiger Weise erfolgt, muß das Walzgut vor jedem Wendevorgang aus der jeweiligen Bearbeitungslage (F i g. 1 bzw. F i g. 7) in die Anfangslage (F i g. 3)
zurückbewegt werden. Dies kann geschehen mit Hilfe der Arme 12, welche durch Betätigung der hydraulisehen
Vorrichtung 13 nach links geschwenkt werden können (Fig. 1), so daß das Walzgut JO auf das linke
Wendeglied 1 geschoben wird, wobei es auf den bündig in gleicher Höhe befindlichen oberen Kanten der beiden
Wendeglieder 1 und 2 entlanggleitet
i"> Im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform wurde angenommen, daß nur ein einziger Körper von quadratischem Querschnitt umgedreht
bzw. gewendet werden soll. Es ist ersichtlich, daß die Größe der Quadratseiten des Querschnitts für
«) diesen Körper, der gewendet werden soll, in weiten
Grenzen verschieden sein kann. Dies ist durch die gestrichelten Linien in Fig.3—7 veranschaulicht Es ist
auch ersichtlich, daß andere Querschnittsformen, die in ein Quadrat einbeschrieben werden können, in diesem
i"' Zusammenhang vorkommen können. Das gilt z. B. für
einen Körper mit abgeschrägten Kanten und auch für einen solchen, dessen Querschnitt die Form eines
regelmäßigen Achtecks hat. Auch dieser kann ohne Schwierigkeit mit der beschriebenen Vorrichtung
ι» gewendet werden. Außerdem ist es möglich, durch Änderung der Form der Wendeglieder und/oder der
Beziehung zwischen den Schwenkwinkeln, die Vorrichtung der Aufgabe des Umwendens prismatischer
Körper von anderen Querschnittsformen anzupassen,
·'·'» beispielsweise solchen von hexagonalem Querschnitt
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Wenden unter gleichzeitigem
Querfördern von prismatischem oder annähernd prismatischem Walzgut, wie Walzblöcken oder
-barren, bestehend aus mindestens zwei kammartig ineinandergreifenden Systemen von gleichsinnig
drehantreibbaren, plattenförmigen Wendegliedern, die in Abständen voneinander auf parallelen, in einer
Horizontalebene liegenden Wellen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Reihen
von Wendegliedern (1, 2) mit quadratischem Querschnitt vorgesehen sind, daß die beiden
Systeme von Wendegliedern gleichzeitig und gleichsinnig drehangetrieben sind, wobei die Ausgangsbzw. Endlage der Wendeglieder (1, 2) durch die
horizontale Lage einer ihrer Umfangskanten gegeben ist und wobei ein schwenkbarer Arm (12) zum
Zurückschieben des gewendeten Walzgutes (20) auf die die Ausgangsstellung der Vorrichtung zum
Wenden deffaierenden Wendeglieder (1) vorgesehen ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Walzgut innerhalb des Wendebereiches an seinen
Umfangsflächen bearbeitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Haltevorrichtung (15, 17) am
Gestell (5) der Vorrichtung zürn Wenden vorgesehen ist, die mit einer Schulter (19) des Gestells (5)
eine Einspannung des Walzgutes (20) in einer Horizontallage von jeweils einer seiner Umfangsflächen ergibt.
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